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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 18.09.1896
Umfang: 4
Nr. 214. „Bozner Zeitung (Südtiroler Tagblatt^). Freitag, den 13. September 1836. Weltpotitik. Allcö, was im Orient und in Ostasien geschiebt, ist im Grundc m» das Vorspiel zu dcm großen Entschcidungskampsc, den Rußland cincö TageS England ausnöthigcn wird. Während dcr nordische Koloß, der seine Vorposten schon bi-5 zu den Thoren Indiens vorgeschoben hat, unablässig aus den Aus bau und die Sicherung seiner AngriffSstraßcn, sowie auf die volle Bewegungsfreiheit sür seine im Schwarzen Meere

und im Stillen Ozean versammelten Flotten bedacht ist, bereitet sich England zur Vertheidigung vor, indem es in nervöser Hast in den Besitz von Stellungen zu gelanc.cn sucht, von denen aus cS den russischen Vormarsch gefährden und das AuSlauic» dcr russischen Flotte verhindern könnte. Deshalb hat, wie die „Hamburger Nachrichten' schreiben, eS sein Äuge auf Arabien, Syrien und Armenien geworfen, weil eS dort die russischen Operationslinien gegen Indien flankirt, und auf Kreta, wo es die Sudabucht

zu einer ^ Flottenstativn mache» möchte, um die russische Flotte des Schwarzen Meeres lahmzulegen. In Ostasien soll ihm die Znsel Quelpart den gleichen Dienst gegen die Flotte von Wladiwostok leisten. Diese Pläne erklären uns seine sortgesetzten Brandstinungs- versuche. Waö England und Rußland in ihrem Ringen um die Vorderrschast in Ostasien in erster Linie anstreben, das ist der maßgebende Einfluß auf dcr durch ihre Lage Zwilchen China, Japan und Rußland außerordentlich wichtigen Halb insel Korea, die zwar von China

in Anspruch genomincii wird, aber thatsächlich unabhängig ist. Die im Bau begriffene sibirische Bahn wird es Rußland ermöglichen, mit große» Wucht dort aufzutreten. Allein Nußland will sich mit diesem werthvollcn, jedoch nicht immer eisfreien Hafen nicht begnügen, sondern möchte mil dem 5 Grad südlicher an dcr Ostküsle Koreas gelegenen H.ifei: von Gcnsong (Port Lazarew) einen zweiten Stützpunkt gewinnen, und zwar einen zu jeder Jahreszeit gleich brauch baren. Dem gegenüber hat England schon zweimal

versucht, die vor dcr Südspitze Koreas gelegene und im Port Ha- milton einen vorzüglichen Hafen ausweisende Insel Quelpart in Besitz zu nehmen, aber aus unbekannten Gründen davon Abstand genommen. Mit dieser Insel würde England eine sehr vorteilhaft gelegene und beherrschende Station für den Schutz feiner HandelSintcressen in den ostasiatischeii Gewässern erwerben; denn Ouelpart würde der englischen Flotte als Hase», Arsenal und Kohlenstativn dienen, ferner sowohl China durch Bedrohung von Peking

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 14
Datum: 20.02.1915
Umfang: 14
42 ^ Ausbruche des Weltkrieges. „Nur' ein Volk Met kalt lächelnd dieses /Bild des Jammers 'des Todes:- England, das wsd'erdie Schreck/n die Unannehinlichteiten des Krieges ersahreH Tome Diplomatie bereitete geschickt und p^r- diesen Krieg vor und als er arisbrach, mochte ssh daran/ den besten Platz zu besetzen, -um der Stunde der Verteilung der Beute den größ- ?ejl davonzutragen. Diese Tatsache hucken die läier als erste an ihrem Leibe zu spüren bekoin- „ Sie haben sich damit begnügt

, den En<z- ^erii melancholisch zu sagen: Ihr seid zu spät Minen. Die Franzosen sind lebhafter und in, sie eine Enttäuschung erleben werden, dann rden sie nicht so demütig sein und wenn sich j,i Frankreich einmal der erste Schrei gegen glaub erheben wird, dann wird auch der Friede )t mehr ferne sein.' Ein Abgeordneter bezeichnete in demselben ite England als den größten Feind Spanrens, ei durch unsere Lage und unsere Geschichte be gte Ziele, sagt der Abgeordnete, müssen un- er Politik vor Augen schweben

: Die Herrschaft der Küste in der Meerenge van Gibraltar, Bund mitPortugal und die Vereinigung durch lomatische und konmnerzielle Bande mit den amerikanischen Republiken. Wer widersetzt sich diesen Zielen unserer Politik? England, ii Sieg Englands würde den vollständigen rfall Spaniens bedeuten. Der Sieg der Zen- lmächte wäre auch unser Sieg und wenn wir l»i die Torheit begangen haben, uns nicht lei ten darauf vorzubereiten, deren Verbündete zu »> so wolleil wir wenigstens bis zum Schlüsse rklich neutral

bleiben, nicht nur mit Wort.'n, idern auch durch Taten. ZW» Mi» Wm. „Bozner Zeitung' (Südtiroler Tageblatt) Samstag, den 2V. Februar ISIS. Die englische Antwort an Amerika. London, 18. Febr. Die Antwortnote Greys auf die amerikanische Note an England sucht dar zulegen, daß die Seeoperationen Englands den amerikanischen Handel mit Neutralen nicht , ver hindern. England habe durch das Aufhalten neu traler Schiffe den Handel weniger beeinträchtigt, als der, Feind, der die neutralen Schiffe zerstört

auf seinen Forderungen beharrt. Der chinesische LanÄesverteidigungsrat hl'.t reits die Bildung neuer Kaders und die Ergän- ng von 36 Divisionen angeordnet. Die chinesi- m Blätter fuhren eine sehr heftige Sprache. Sie cnden sich auch gegen England und Rußland, - mit China ein Doppelspiel treibe und es als reis für Japcms Anschluß an den Dreiverband trachte. Die Nachricht, die japanische Regierung be es strikte abgelehnt, ihre Forderungen einzu ranken, steigerte die allgemeine Erbitterung .n hnui. Ein Ausruf

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 12.01.1897
Umfang: 4
brauchen, ja sie wird auf dieselben keine Rücksicht nehme» können. Rückschau. (England.) England hattc im verflossenen Jahre cinc neue cnglisch-egyptischl Sudau-Erpcditiou, dic auch bis jetzt einen günstigen Erfolg brachte. Bei dieser Expedition befindet sich auch Stattn Pascha, dcr glück lich befreite ehemalige Gefangene deS Mahdi, und den Erfahr»«- gen und Kenntnisse» diese» österreichischen Forschers und Offizier« dürste der Ersolg dieser Expedition zum großen Theile zu ver danken fein

. Die Thatsache, daß sich England zu einer solchen Erpeditio» entschti.'ße» dinfte, beweist, daß eS sich in seiner Stel lung in Egypten trotz aller versuche Frankreichs, England diplo matisch auS Egypte» herauSzninanövncre», schr sicher fühlt. Al lerdings wird Frankreich in seinen Bemühungen nicht rasten und jetzt wird eS wohl die Unterstützung Rußlands finden, wenn es gilt, England in Eghptcn ein Bein zu stellen. Dazu kommt, daß England auch sonst unter den Mächten wenig Freunde besitzt, wnt

des Verunglückten gerieben, an dem keine äußere Verlegung wahrzunehmen war, nur als Dienstag, 12. Jänner 1897. Fuße. Mit Frankreich entzweit eS dic egyptischc Angelegenheit, mit Deutschland gibt eS wegen des KolonialgebietcS in Afrika Frik tionen und dic entschiedenen Sympathien, welche den Äoeren bei ihrem Kampfe gegen'.das englische Abenteuercrgcsiudel von Deutsch land auS cutzegengetragen wurde», haben in England eine förm liche Deutschenhetze hervorgerufen, die da« beiderseitige, nicht be sonders gute

Verhältnis dcr zwei Staaten nur noch verschlechtert hat. Mit Oesterreich allerdings hat England wenig Ncibung«, flächcn, aber Oesterreich hat auch gar keinen Ginnd, England in diplomatischer Beziehung die Kastanien aus dem Feuer zu holen. Nur mit Italien ist Englands Verhältnis ein leidlich gute«, weil die JnteresstN dcr beiden Staaten in Afrika zusammenzufallen scheinen, wir sagen, scheinen, denn thatsächlich haben dic Englän der die Italiener einfach aus selbstsüchtigen Motiven in das ganze

erythräische Abenteuer hineingchctzt. So mußte denn England wiederholt erfahren, daß es ganz allein steht und nirgend« Hilse findet. E« mußte daher bei mancher Gelegenheit auch seinen Ton bedeutend herabstimmen. In England hatte man sich der Arme- nicr-Bewegung von jeher sehr angenommen. Die armenischen Ko- mitcs, dic von England au« die Ausstände in der Türkei arran gieren, erfreuen sich dcr wcrkthätigcn Unterstützung zahlreicher englischer Kreise. Auch die englische Diplomatie hat sich gern

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Bozner Zeitung
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Seite 11 von 12
Datum: 02.01.1915
Umfang: 12
Ba den hinein. Belgien erhält die Rheinlands bis Köln. Um die Ordnuttg und Zahlung einer Kriegs- «nilschädigunig M garantieren, wecken die Haupt- Pädte Oesterreichs und Deutschlands 2V Jahre lang mit feindlichen Garnisonen belogt wenden. Wie «uq Sem Kontinent. so gcht es auch Deutschlands AMMalreich und der Türkei'. England kann dann endlich in Ruhe seine Hransafrikanische Bahn vlxn Kapstadt bis Kairo bauen. Europa wir8° alsdann muir poch 4 Großmächte, Frankreich, England, Ruß <<md amd Italien umfassen

für den türkischen Krieg im^i sie Fürsorge für Witwen und Waisen verschlingen Riosenfummen. Die englische Regierung hat die WAter gebeten, einen Ausriuf vorzubereiten, daß der Luxus eingeschränkt werde. „Daily Telegraph' befolgte bereits in der letzten Sonntagnummer die se Weisung. Der Mißerfolg der englischen Rekrutierung. , Der Berichterstatter der „Neu-Iork World', der seit Kriegsausbruch in England war und erst En de November nach Amerika heimkehrte, berichtet, daß trotz gegentMger Versicherungen die Rekru

tierung in England nicht im entferntesten den er hofften Erfolg hatte. Ein Umstand, -über den ine Zeitungen nichts veröffentlichen durstow, lg KI große Zahl der Fahnenflüchtigen. Aus dem Lager eines Maors allein, mit dmn der Ber>>.chts?stattcr sprach, enkMHen 4vl) Mann. Ein anderer Offi zier, der ZVÜV junge Leute, zum Teil Studen-Wn, ausbildete meinte es «wären bereits zwei Monate vsvgangeln und auch nW «Än lowziigor feiner Bat» je hätte eine Uniform. Viele Desertionen s» ei smch bei dieser Abteilung

iaMgMen, «b«^so der SWa> «^. ^den Handel und Industrie durch die veräiÄnr- ^^^'isse auf dem FestkmÄe erktten HWSn. wird demnächst erhMe Kredite ^ T y o.vvo bilgifche FlütWnge <mf niÄedlänvi- «evra vergangen. All IM im Wellkckg. Der neue Khedive von einem^ türkischen Kriegsgericht zum Tode verurteilt. Zu der von uns gemeldeten Nachricht aus Kon stantinopel, daß Hussein K«sma!l, der von England zum Khedivz von Aegypten -ernannt worden ist, in den Anklagezustand versetzt worden sei, erfährt

, die unlängst a'is Kairo ausgewiesen wurden und in München angekommen sind, in der „München-Augsburger Abe»dzeitung': Nach diesen Berichten ist die Erbitterung gvfle-n England ungeheuer. Besondere Erregung herrsch! über das Vorgehen ,gegen die ägyptischen '^TTKie- re. Die englische Oberleitung rief die ägyptischen Offiziere zusammen und verlangte von ihnen Aus kunft. ob die ägyptischen Offiziere für die Türkei fechten würden. Die Offizrere 'Vsrieden sich und ma-chwn dann den Engländern die ganz loyale

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 22.12.1899
Umfang: 8
-Bureau» in Wien. Annoncen sind in vorhinein zu te» zahlen. Manuskripte «ir den mcht zurückge sendet. SMMM Mit 52 Uustrirtm Unterhaltungsbeilage«. Ireitag, den SS. Dezemöer »kW. zs. Iaßrg 'Alk. 292 Ferns?rechst «»e Nr. «». Englische Trimme. Die chauvinistische Politik Chamberlains hat England in den Krieg mit Transvaal Hinringeritten, in welchem es bisher einen Mißerfolg nach dem andern einheimste. Chamberlain, der Kolonialminister, macht heute die Politik in England weit mehr als der Premier Lord

Salisbury. von dem es »brigens jetzt heißt, daß ihn der Tod seiner Gemahlin und eigene Krankheit amtsmüde ge macht haben. Speziell Chamberlain war es zu verdanken, daß während des amerikanisch spanischen Krieges England und Nordamerika sich außerordentlich näherten, »nd in seiner überschwenglichen Weise kündigte dies Cham- berlain als Allianz der beiden großen angel sächsischen Nationen. Das hob das Selbstge- sühl der Engländer außerordentlich. Es gab freilich einmal die Zeit, wo das englische

Selbstgefühl sich gerade in dem Gegentheil sonnte, nämlich in der stolzen Ueberzeugung, es brauche keine Freunde und keine Allianzen, England sei sich selbst genug. Mit der Zeit wurde aber dieses Verlassensein denn doch ziemlich unangenehm, um so mehr, als die englischen Nationaleigenschaften es dahin brachten, daß England nicht nur keinen Alliierten und keinen Freund, sondern gerade zu lauter Feinde um sich sah. Diese Allianz der beiden angelsächsischen Nationen aber wurde von Chamberlain

selbst in seiner letzten Rede von Leicester übertrumpft. Eine neue Tripelallianz ist erstanden, so erzähle Cham- lain seinen staunenden Hörern, nicht nur der Stadt Leicester, sondern der ganzen Welt, England, Amerika und Deutschland, eine Allianz, so drückte er sich aus, der anglo- sächfischen und germanischen Nasse. Cham berlain hat allerdings schnell hinzugefügt, daß es sich da um keinen geschriebenen Pakt, um kein durch Verträge festgenageltes Bündnis handle, er meinte aber, daß das Einverständ nis, das im Geiste

der Staatsmänner der be treffenden Länder vorhanden sei, mindestens dieselbe Bedeutung habe wie irgend ein Bun des» ertrag. Die Rede ChamberlainS hatte die ganze Welt verblüfft, am meisten aber Deutschland, wo man nicht wenig erstaunt war, über Nacht zum Alliierten Englands und Amerikas geworden zu sein. Rasch ergossen sich kalte Wasserstrahlen über das Feuer Chamberlain- scher Begeisterung. Von Berlin aus wurde einfach erklärt, es falle gar niemand in Deutschland ein, mit England irgend eine Allianz

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 21.05.1859
Umfang: 6
Tie B»z»«r Zeirusz.erschein» jede» Mitl- »»« Sa«»»ag M». Pr»»u««r-ti»» OeK. Währ. Zrancorer Post h-ltj. I ft. 75 kr. - zä»Mrig S fl. SV kr. Oest. Wahr. 41 . ^ AbommM »om t. IM ab. Mr Bozea bis Ende Dezember 2 fl. 4^ kr. österr. Währ. Mit Postverseuduug bis Ende Dezember 3 fl. 25 kr. österr. Wahrung. Die Kurzsichtigkeit der eugvschea StaatSmimuer. Daß das Tory -Ministerium in England freundlicher gesinnt ist. als es ein allsälligeS Whig-Ministerium unter einem Palmerston oder Rüssel wäre, liegt

, und um die Gunst des neum Herrschers zu buhlen. Die Geschichte des I. Napoleons schien aus seinem Gedächtnisse verwischt. Was bisher von dem Leben, den Abenteuern. Verbindungen und Ideen des III. Napoleon aller Welt bekannt war. schien allein dem englischen Minister entgangen zu sein. Die widerna türliche. weil durch keine Volks-Sympathieen unter stützte Allianz mit Frankreich ward enge geknüpft. England sah darin die beste Garantie für den euro päischen Frieden. Selbst der nachberige Krieg mit Rußland

. Handelsstandes kann aber nicht gleichgül tig für die Londoner Börse unv den englischen Han delsstand sein. Das europäische Publikum würde ja dann das Vertrauen zu Staatspapieren.und Papier geld überhaupt verlieren. Die österreichische Krisis würde sich über ganz Europa und auch über England verbreiten. Den englischen Consols stünde, unvermeid lich ein starker Sturz bevor, und^viele Vermögenhei- ten würden auch in England in Trümmer gehen. In der Hände lswelt herrscht unverkennbar eine gewisse Solidarität

der Interessen, es kann - nicht dem Einen ganz schlecht gehen, ohne daß auch-der Andere; wenn auch noch so ferne die üblen Folgen davon verspürt. Wenn man nun mit Recht behauptet, daß in England vorzüglich Händelsrücksichten, die ^jeweilige Richtung bestimmen/ in die das Staatsschiff gelenkt wird. wie kann dann ein englischer Minister Freude , an einem Ereignisse bezeugen, das nicht ohne großerc Nachtheil für den englischen Handelsstand eintreten könnte.. – i' Ist dieß nicht Kurzsichtigkeit

. dessen Eintritt zu verhin dern. sich England nicht anzustrengen brauche? Werden dadurch nicht die Vertrage von M8. auf die doch das englische Ministerium bei seinen Ver mittlungsversuchen großen Werth zu legen schien, fak tisch zertrümmert? Wird hiedurch nicht ein für England höchst gefähr liches Prinzip. nämlich jenes der Nationalitat. zur unbedingten Geltung gebracht, und .an die Stelle des abgeschafften alten Staatsrechtes ein neues für Eng land wenig günstiges aufgestellt? Kann es England gleichgültig

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 14.02.1872
Umfang: 4
und Washington zur Wiederherstellung der sreund» lichen Beziehungen zwischen England und den Ver ewigten Staaten seine guten Dienste angeboten. Die Richtigkeit dieser Mittheilung vorausgesetzt ist daS Anerbieten einer friedlichen Vermittlung von Seite der deutschen Reichsregierung ein sprechender Beweis, daß der Alabamastreit auch von der diplomatischen Welt nicht mehr als ein Sturm im Gl„S Waffer betrachtet wird. So lange die Sache nur in den Journalen zur Kriegssrage aufgeblasen wurde, konnte wan

zu ent- sprechen, das Recht zu schützen und die Ehre des Reiches zu vertheidigen, beweist, daß es eine Grenze gibt, über welche hinaus die englische Nachgiebigkeit nicht gehen werde. Und diese Grenze ist gezogen, wenn die Union ihre For derung, England solle den „indirecten Schaden', den es durch feine „moralische Mitschuld' auS der Ver längerung des sudstaallichen Krieges verursacht hat. in klingender Münze bezahlen, vor dem Genfer Schiedsgericht ausrecht erhält. Diese Forderung hat in England

mit Recht eine große Verstimmung hervorgerufen, und wenn man annehmen darf, daß es der Union nicht Ernst damit sein kann, daß, wenn das Schiedsgericht zu Gunsten Amerika'S entscheiden würde, die Konsequenzen einer solchen Ent scheidung unabsehbar sein würden, so ist man doch erbittert darüber. daß von den AankeeZ eine solche Forderung überhaupt an das meergebietende England gestellt werden konnte. In der That muß die Gereizt heit sehr groß sein, wenn ein Staatsmann von der Bedeutung Gladstone'S

die amerikanische Forderung als absurd bezeichnet und erklärt, England würde eher den Krieg wagen, als sich so demüthigen, wenn der friedliebende Lord Granville den Gedanken, die „Rechte des Landes' in der Alabamasrage zu opfern, energisch zurückweist. Allerdings zeigt sich diese Hitze des Wortgefechtes nur in England, ,n Amerika wird die Angelegenheit kühler behandelt, wZs wohl auch ganz natürlich ist, denn Amerika ist der herausfordernde Theil und hat. waS wichtig ist, in der Hauptsache daS Recht

auf seiner Seile. Freilich bedenken die Iznkees nicht, daß, falls der G-nfer Schiedsspruch England zum Ersatz der „indirecten Schäden' verurtheilt, von an derer Seite gleiche Anspruchs an Amerika gestellt werden könnten. So könnte Deutschland auftreten und verlangen. Amerika soll all den indirecten Schaden ersetzen, der durch Verlängerung des deutsch-französischen Krieges in Folge der amerikanischen Waffenlieferungen entstanden ist. Die Republik hätte den Krieg nach Sedan gar niltr fonstyen

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 13.08.1896
Umfang: 4
Nr. 135. „Bozner Zeitung (Südtiroler Tagblatt'). Donnerstag, den 13. August 1396. Bürgerlicher Sozialismus. Die Umwandlung der -alten politischen Parteien in sozialpolitische, wie sie sich in fast allen Kulturstaaten voll zieht, zeigt doch verschiedene Formen. Während in Deutich land und Oesterreich, überhaupt auf dem Kontinente sich die sozialistischen Parteien schroff von den bürgerlichen abgrenzen, gibt eS in England eine UebergangSschztlirung, die nnn kurz mit „bürgerlichem SozialiSmuS

' bezeichnen kann. Die Sache gewinnt neuerdings auch für uns an Interesse, da es nicht an Bestrebungen fehlt, diese Richtung auch bei uns einzu führen. Ueber den bürgerlichen Sozialismus in England be richtet die „Soziale Praxis' in einem längeren Artikel. England, der höchst entwickelte Industriestaat, hat keine politische sozialdemokratische Partei. An politischen sozialistischen Organisationen finden sich in England blos die Sozial Demo- cratie Federalion mil kaum 5000 Mitgliedern und die Jnde- Pendent

Labour Party, die ihre Mitglieder auf 40.000 schätzt Das Parlament, das aus Grund eines hart ans allgemeine Wahlrecht grenzenden Zensus gewählt ist, hat keine sozial' demokratische Fraktion und nicht ein einziger Vertreter der S. iD. F. oder der I. L. P. ist Mitglied des Parlamentes. Dies ist das deutlichste Merkmal der großen Verschie denheit zwischen den Formen soziilistilcher Bewegung auf dem Kontinente und in England. Zweifellos ist neben anderen Ursachen der bürgerliche Sozialismus

, als dessen typische Vertretung die Fabian Society gelten kann, ein wichtiger Faktor, der die sozialistische Bewegung in England in andere Bahnen lenkte, als sie sie auf dem Kontinente eingeschlagen hat. Bot in der früheren Entwicklung der englischen Arbeiter bewegung der alte Trade-UnioniSmuS dem Sozialismus die größte Konkurrenz, so findet die moderne Sozialdemokratie heute den erfolgreichsten Wettbewerb an dem evolutionistischen Wirken des bürgerlichen SozialiSmuS. Freilich ist dies nur eine Konkurrenz

der Mittel und Wege, das Ziel deö bürger lichen SozialiSmuS in England ist jenes der kontinentalen Sozialdemokratie, aber er geht einen anderen Weg. Während fast überall in Europa die Arbeiter für ihre politische Emanzipation zu kämpfen haben, sind sie in Eng land schon hierüber hinaus. Die praklische Sozialpolilik in England geht freilich aller „Ncgimentalion' aus dem Wege, für welche in der „free country' kein Platz ist. Sie verzich tet daher auf Maßnahmen, die eine Registratio:: und Kontrole

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 16.01.1900
Umfang: 6
es von jeher meisterhaft verstanden hat, die Verlegenheiten des Gegners auszunützen. England erntet nun die Früchte seiner „glän zenden Vereinsamung', die der Minister Goschen in seiner Rede in echt britischem Uebermuthe rühmte. In dieser „Jsolirtheit' hat England, um die jammervolle Schwäche auf dem Lande zu verdecken, die Aufmerksam keit aus seine Seemacht gelenkt, indem es friedliche deutsche Handelsschiffe „aufbrachte' und auf diese Weise sich als überlegener Seestaat auszuspielen sucht. Will England

vielleicht damit einen Vorwand zur Besetzung der Delagoa-Bai suchen? Das wäre ein übles Beginnen, das ihm theuer zu stehen käme! Furchtbar erbittert ist heute die Stimmung im ganzen Deutschen Reiche, das die Nachricht von dem Vormarsche der Russen gegen die afghanische Grenze mit ungeheu- chelter Befriedigung aufgenommen hat. Leicht begreiflich: Immer finden wir ja, wenn Deutschland in früheren Jahren in Kampf und Mühe einen Schritt nach vorwärts wagte, England auf der Seite der Widersacher

? Von Angra-Pequenna und Lüderitzland bis nach Samoa reicht die Kette offener und versteckter Feindseligkeiten, die England den Deutschen erwies, und auch die Verträge, die jetzt viel leicht abgeschlossen worden sein mögen, wird England doch nur halten, so lange der eigene Vortheil oder die eigene—Schwäche es gebieten Eine Abrechnung zwischen England und dein Deutschen Reiche ist daher unausbleiblich, sie ist nothwendig geworden an dem Tage, da die deutsche Flagge zum erstenmale in den Ozean hinausfuhr

, als deutsche Arbeit sich der eng lischen Produktion siegreich an die Seite stellte. Darum kämpfen die Buren in Südafrika uicht bloß für sich selbst; sollte wirklich in den Schlachten dort unten am Tugelastrome die englische Weltherrschaft erschüttert werden, so steht daß Deutsche Reich - d.l als Erbe des Germanenthums. — so wundersam auch der Gedanke erscheinen mag. daß die Weltgeschichte dem kleinen Bnrenvolke von Transvaal eine so ungeheure Sendung vorbehielt. England hat seit dem Ausbruche des Krie ges

sind nicht ausgeblieben: überall in der großen transocenischen Republik, in repräsen tativen Versammlungen und in der Presse wird der Sympathie mit dem tapferen Buren volke der wärmste Ausdruck verliehen, werden die Siege der Buren stümisch bejubelt. Sogar das kleine Portugal macht keine Ausnahme. Wenn Portugal jemals daran gedacht hat, die Delagoa-Bai an England zu verkaufen, so ist die Lage jetzt so verändert, daß nicht nur Portugal diese Absicht nicht mehr hegt, sondern daß auch die Staaten, die Kolonien in Afrika

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Seite 1 von 4
Datum: 27.01.1873
Umfang: 4
Moste i» Wien, Veiiin u. M incher 2l. ZNonlag den 27. Januar 1873. Zur ceutral-asiatischen Frage. Daß die Unterhandlungen mit dem Grafen Schuwa- loff nicht zu der gewünschten Verständigung der bei den Mächten Rußland und England geführr haben, was wir in der letzten Mittwochsnummer unseres Blattes bereits gemeldet, wird von der „Times' sehr beklagt. Die mittelasiatische Frage ist nicht verein, facht worden, sagt sie. ES war immer bekannt, daß England, so friedlich es gesinnt ist, lieber

sich zur Alternative eines Krieges bequemen, als sein Reich im Osten Drohungen oder Gefahren aussetzen würde. Ebenso bekannt war, daß daS beständige Fortschreiten der Russen in Centralasien eines schönen Tages die Gefahr, vor der man in England auf der Hut war, vnwnkiichen würde, und eb'nso daß eS früher oder später, nach der Meinung vieler, zu einem Krieg zwi- schen beiden Mächten kommen würde. VlleS weitere aber war zweifelhaft. Hier gingen die wieinungen auseinander; von dem Ort und der Stunde wo und wann

m St. Petersburg noch in London denkt im Augenblick jemand auch nur an die Möglichkeit eines solchen Ereignisses, in wie ferne Zeiten man es immer rücken möge. Diese ganze Vision, die England früber allarmirle und ihm die Basis zu seinen Präventivmaßregeln gab, ist in ein Nichts zerflossen, ein anderes Phantom hat sich an ihre Stelle gedrängt. Rußland wird sich Indien nicht über Persien nähern, sondern über Turk-stan; eS denkt nicht an eine Invasion Indiens, wohl aber strebt eS nach einer festen Position

an dessen Grenzen, um in der Lage zu sein, nach Gutdenken eine beunruhigende Machtstellung zu entwickeln, und England durch die Sorge um die Ruhe seines Gebietes beständig in Aufregung halten zu können. Ob diese Zwecke der russischen Politik selbst im Anfang klar vor Augen lagen, soll nicht gesagt werden, eS sind dies poliiische Specuiationen englischerseilS, die von Rußland bis jetzt keine Bestätigung fanden. Wie dem auch sei, unwahr scheinlich sind sie nicht, und die Gefahr ist derart, dsß Wachsamkeit

, und dem ist auch nicht widersprochen worden. Mit andern Worten: England hat die kritische Aufgabe übernommen, die Grenzlinie zu ziehen, welche in der Richtung nach Indien die russische Eroberungspolitik nicht überschrei ten darf. Man darf voraussetzen, daß die Regierung diesen Schritt vor sich gerechtfertigt findet. und daß sie darin, und wenn politische Nöthigungeu daraus re- sultiren sollten, den einstimmigen Beifall des Landes finden wird. Dessenungeachtet liegen viele Schwie rigkeiten vor. Wie England Rußland gestattete

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Seite 1 von 8
Datum: 22.06.1910
Umfang: 8
«» Oureau» in Wien. Anzeigen ftnd im oor- kinein zu bezahlen. Manulkrivte i»er»en nicht zurüligelandt. Rr . ISS Viktlerstr. IL. Mittwoch, de« Ä5S. J«ni RSIV. Ftrnsprtchstelle: Nr. SS VO. Jahrk. Agtmd M du Tmkti. In den englisch-türkischen Beziehungen hat sich ein Umschwung vollzogen, den die offiziellen Erklä rungen englischer Staatsmänner nicht mehr zu verhüllen vermögen. Noch kurz vor der türkischen Julirevolution dezeichnete man in England die Türken als ein barbarisches unverbesserliches Volk, dos

nicht rasch genug aus Europa vertrieben wer den könne; nach der Revolution erschallten aber gerade in England wiederum die begeistertsten, Hymnen auf die neue Türkei. Daß das kein ideo logischer Enthusiasmus für das konstitutionelle Prinzip' und für die „bürgerliche Freiheit' war, die nunmehr auch in der Türkei ihren Einzug hal ten sollte, ging schon daraus hervor, daß England zu derselben Zeit sich auch an das immer ..reaktiv» närer' werdende Rußland Zuzuschließen suchte. England hoffte vielmehr

, die neue, parlamentari sche Türkei leichter unter feinen Einfluß bringen zu können als ehedem den absoluten Sultan. Eine Zeit lang schien es auch, daß England auf feine Rechnung kommen würde. Die Türkei wenigstens ließ sich die englische Unterstützung vor läufig gerne gefallen, die auch, besonders während der bosnischen Annerionskrise gerne gewährt wur- !e; kam doch, öls die Nachricht auftauchte, daß Oesterreich-Ungarn, um gegen den türkischen Boy kott österreichisch-ungarischer Wären Stellung

, die man der Türkei, ge leistet hat. —' Die türkische Rechnung hat indessen einen kleinen Fehler, in dem auch das kritische Moment der augenblicklichen Situation zu suchen ist. Wohl ist es richtig, daß Rußland und Frank reich durch eine auswärtige Pression an einem militärischen Gorgehen gegen die Türkei gehindert werden können, für England aber trifft dies nicht zu. England ist vermöge seiner maritimen Streit kräfte in der Lage, die Türkei zu hindern, auH nur. einen, einzigen Soldaten nach Kreta zu brin gen

. Vorläufig sucht England dies auf diplomati- schein Wege durch seinen Vorschlag zu verhindern, daß die Schutzmächte je ein 'Kriegschiff vor Kreta stationieren. Sollte aber auf diesem Wege gerade das, was die Türkei -fordert, ihr unmittelbares militärisches Eingreifen auf Kreta, nicht hintan gehalten werden könnest, - dann wird England: nicht Mern, seine Flotte zwischen die Türkei und Kreta zu legen. Mein alle Wahrscheinlichkeit spricht da für, daß England dann noch weiter gehen wird. Es ist bekannt

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Seite 1 von 4
Datum: 03.04.1878
Umfang: 4
, 1Z. ^ 76. Mittwoch, den 3. Fpril 1878. Ein englisch-rnsfischer Krieg. In dein Maße als das Zünglein sich wieder dem Kriege zuneigt und die Situation zwischen England und Rußland sich immer mehr zuspitzt, gewinnt die Frage an Bedeutung, welche Chancen des Erfolges für oder wider die eine und die andere der beiden Mächte sprechen. Da ist ein Petersburgerbrief der «Pol. Corr.' nicht uninteressant, weil er die Momente erwägt, welche eben im Kriegsfalle zu Gunsten oder zum Nachtheile dieser beiden Rivalen in's

Gewicht fallen. Der weitläufigen Auseinandersetzung, der wir weiter unten eine von englischer Seite kommende gegenüberstellen entnehmen wir folgende Stellen: »So wie die Din.e jetzt stehen, wird der Krieg zwischen Rußland und England allenthalben und auch hier als unvermeidlich betrachtet. Indeß ist noch immer die Annahme berechtigt, daß eine von dem Ernste ihrer Aufgabe erfüllte Regierung, wie die englische, die äußersten Anstrengungen machen werde, um noch im letzten Augenblicke

einen in seinen Konsequenzen und seiner Tragweite unberechenbaren Kampf zu ver meiden. Man sagt. daß. wenn die Engländer einmal einen Krieg beginnen, sie auch alle Mittel besitzen, um ihn auf die Dauer fortzuführen. Dies ist auch richtig und daraus entspringt auch die Kühnheit Englands. Es gilt dies insbesondere Rußland gegenüber, welches keine Marine besitzt und dessen Finanzlage durch den letzten Krieg bereits in hohem Grade gelitten hat. Indeß scheint man hiebet den Umstand zu übersehen, daß, wenn England

, und was die Baar-Geldmittel betrifft, so bestreikn seine Bergwerke stets hinreichend den aus wärtigen Bedarf, während seine unermeßlichen Hilfs quellen im Vereine mit der nationalen Begeisterung dem für die innern Bedürfnisse erforderlichen Papier» gelde den nöthigen Credit verschaffen würden. Ruß» land wird unzweifelhaft Einbußen erleiden. England jedoch nicht minder. Sicher ist. daß das russische Reich einem Seekriege länger Widerstand zu leisten in der Lage ist, als England einen solchen gegen Rußland

offensiv zu führen vermöchte. Es ist nämlich kaum anzunehmen, daß England jemals im Stande wäre, eine hinreichende Anzahl Truppen aufzubringen, um im Landkriege mit den russischen 'Armeen fertig zn werden. England müßte sich daher darauf beschränken, den Krieg durch Blokaden zu führeil. Aber ein solcher Krieg gelangt niemals zu einein entscheidenden Resul tate. Mittlerweile könnte Rußland in den Vereinigten Staaten von Nordamerika eine ganze Flotte von Kreu zern ausrüsten

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 3
Datum: 10.02.1896
Umfang: 3
Nr. 38. „Bozner Zeitung (SMiroler Tagblatt)*. Montag, ixn 10. Febr. 1896. ' England Wiegelt ab. Dir derzeitige englische Negierung hat in auswärtiger Beziehung von ihrer liberalen Vorgängerin eine schlimme Erb schaft übernommen. Gladstone besitzt eine starke pietistisch-eng- lische Ader und diese ließ ihn für dir 'von den Mohamme danern unterdrückten Christen im Oriei.tr stets mehr Mitge fühl empfinden, als für einen Politiker gut ist. Dank dieser GefühlSpolitik, wurde England zum Hecrde

Rosebery »erfolgte Glad stone'» Weg natürlich weiter, aber auch Sali«bury konnte, wollte er nicht'dem Ansehen England« einen schwere» Schlag versetz«, nichts andere» thun, al» die Politik seiner Vorgänger weiter führen, wenn auch dabei die Absicht, Rußland, das in 'Ostasien England recht unangenehm zu werden anfing, in Europa zu beschäftigen, mitspielte. Bekannt ist, wie er in einer Rede den Sultan förmlich beschimpfte, ihn der Unfähig. . !eit und des schlechten Willens zieh, weil er den Armeiiicrn

nicht gleich entgegenkommen wollte, und wer weiß, hätte nicht diese «llfällige Einflußnahme der Briten zu Gunsten der Ar menier einen großen europäischen Brand entzündet, wen» nicht die übrigen Großmächte sich hineingemischt und die Sache auf Gleich gebracht hätten. England merkte endlich, daß e« bei seiner aggrcsiven Orientpolitik aus die anderen Mächte nicht bauen dürft und als verschiedene andere Konflikte dazu kamen, welche England in nicht eben beneiden»werlhe Lagen brachte» —^wir brauchen

die TranSvaalaffairc nicht erst zu erwähnen —, da zog das stolze Albion e» vor, wieder abzuwiegeln. So wie man in England versucht hatte, die ganze orientalische Frage auszu rollen, so kommt jetzt wieder von England die Beruhigung. Lord SaliSburg hat wieder eine Bankettrede gehalten und in dieser nicht mehr den Sultan gedrängt, in Armenien rasch Reformen einzuführen, die die Armenier vermuthlich nicht befriedigen, dem Sultan aber die Türken auf den Hals Hetzen müßten, sondern uutdrücklich erklärt, man müsse

ihnen, sie mögen sich bei ihren Wühlereien weder auf England noch auf eine andere Macht verlassen, während die bisherigen Thaten und Reden des englischen Mi nister» den Armeniern die entgengefeytc Ueberzeugung beibringen mußten. Ohne England hätte die armenische Frage niemals ihre derzeitige Schärfe erreichen können. Jetzt endlich wiegelt man, spät aber doch, in England, ab, nachdem stck dir bri-- tische Politik auch am Goldenen Horn, wie man sich dipl»- matisch ausdrückt, einen »Echec' geholt hat. Politische

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Seite 2 von 6
Datum: 26.03.1896
Umfang: 6
Nr. 70. „Bozner Zeitung (Südtiroler Tagblatt'). Donerstag den 26. März 1896. Die E^portschancen für unsere Obstkultur. Nach in letzter Zeit an das österreichische Ackcrbauministcrium gelangten Consularberichten aus England und Rußland dürften diese Länder günstige Verhältnisse für die Einfuhr von öster reichischem Obst bieten. Für die Ausfuhr nach England kommen für Oesterreich nur Aepfel und Birnen in Betracht. Die außerordentliche Konsumkraft Englands einerseits, andererseits

aber die Ab neigung der englischen Producenten, Obst in frischem Zustande zu lagern o>er dasselbe zu trocknen, bewirken, daß selbst in Jahren, wo dir Obsternte Englands s-hr reichlich ausfällt, r.och immer genügender Platz für die Einfuhr ausländischer Sorten vorhanden ist; dies tritt ein, sobald die englisch.'n Sorten ausverkauft sind, was ungefähr vier bis sechs Wochen «ach de» Obsternte in England der Fall ist. Im Jahre 1894 betrug der Import 1,788.720 Hektoliter Aepfel und 471.626 Hektoliter Birnen

; und selbst im Jahre 1895. in welchem die englische Ernte ungewöhnlich günstig ausfiel, wurden 1,185.322 Hektoliter Aepfel im Werthe von Millionen Gulden ö. W. und 146.572 Hektoliter Birnen im Werthe von 2 Millionen Gulden eingeführt. Au« diesen Zahlen ist andererseits zu erkennen, daß wie ja ganz na türlich, der Bedarf an ausländischer Waare von der Quan tität de« in England selbst produzirlen Obstes abhängig ist. WaS nun die Qualität dn von Oesterreich nach England ein zuführenden Obstsorten anlangt

, so ist vor Allem zu bemerken, daß nur beste Waare Aussicht auf lohnenden Absatz hat, ferner daß die österreichischen Erporteure gut daran thun werden, sich bezüglich der Verpackung dem Vorgänge der Ex porteure aus anderen Ländern anzupassen. Von Aepseln können ordinäre kleine Sorten überhaupt nicht nach England eingeführt werden; aber auch ganz große Sorten haben wenig Aussichten auf Absatz. Die Früchte sollen vielmehr etwas über mittelgroß, von möglichst gleicher Glöße und gesund, fest und saftig, nicht aber weich

und mehlig sein. Bon besonderer Wichtigkeit ist eine lebhafte, glänzende, wo möglich röthliche Färbung. Die Aepsel iollen schichtcnweise, mit dem Stiele nach oben, in Fässer oder längliche Kisten von 51 oder 64 Kilogramm netto verpackt werden. Die größte Nachfrage nach Aepfeln pflegt in den Dezember zu fallen. An Birnen sind nur feine, große Tafelbirnen für die Einfuhr nach England geeignet. Frühreife Sorten sind vorzu ziehen, weil solche noch vor der englischen Ernte auf den Markt gelangen

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Seite 1 von 8
Datum: 30.09.1899
Umfang: 8
fl. 1.1V Die TraumalkriKs. Ein Krieg zwischen England und der Transvaal-Republik in Südafrika scheint, wie die Sachen liegen, eine Frage von kürzester Zeit. Zwar wird noch immer hin und her verhandelt, Note auf Note gewechselt. Zwar hat Königin Wilhelme von Holland ihre guten Dienste angeboten, um womöglich einen Aus gleich des Konfliktes anzubahnen. Es ist aber kein Zweifel, daß man in England den Krieg will, und daß insbesondere der Kolonialmini ster Chamberlain den Augenblick für günstig hält

, Transvaal unter englische Botmäßigkeit zu bringen. Auch die Buren selbst haben augenscheinlich alle Hoffnung auf friedliche Beilegung des Konfliktes aufgegeben, nachdem die weitgehenden Zugeständnisse Krügers von England als ungenügend zurückgewiesen wer den und England bei jeder Bewilligung eines Zugeständnisses mit neuen Forderungen her ausrückte. Die Südafrikanische Republik, das ist seit 1834 der offizielle Name für Transvaal, hat eine ungünstige geographische Lage, weil sie vollständig vom Meere

, die Südafrikanische Republik oder Transvaal und den Oranje-Freistaat bildete. Wiederholt ver suchten die Engländer, sich in den Besitz von Transvaal zu setzen, die Buren brachten ihnen aber zu Beginn der 1380er Jahre einige Nie derlagen bei, und es wurde ein Friedensver» trag abgeschlossen, der allerdings einen Passus enthält, daß, Transvaal Verträge mit aus wärtigen Staaten nur mit Zustimmung Eng lands giltig fassen kann. Das ist der viel- umstrittene Passus des Friedensvertruges, aus dem England das Recht

sich auf die übrigen Nationen und vor nehmlich auf die Schwarzen, denn die Bevöl kerung von ganz Transvaal wird aus etwa 1,200.000 Köpfe geschätzt. Johannisburg ist übrigens die einzige große Stadt der Republik, die übrigen Städte sind Kleinstädte und die Buren selbst wohnen zumeist in Dörfern. Das plötzlich zum reichen Goldlande ge wordene Transvaal war natürlich nun für englische Ansprüche noch weit werthvoller ge macht, und England warf sich bald zum Be schützer und Protettor der in Transvaal woh nenden

hatte, ganz entsprechend. Daß- sie» den heutigen Verhältnissen, wo eine groß« Einwanderung der Landbevölkerung eine groß» Industrie und ein großer Handel entstand«« ist, nicht genügt, ist klar, und Reformen sind gewiß vonnöthen. England verlangt nun seit langem schon sür die llitlanders in TranS» vaal das Recht der Mitbestimmung der Staats^ geschäste, nämlich das Bürgerrecht, eine For» derung, die allerdings nach allgemeinem Völ kerrechte sehr merkwürdig erscheint, denn kein Staat läßt Ausländer

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Seite 6 von 8
Datum: 07.10.1914
Umfang: 8
. cheute'veröffenttichen die Mor- genblätter die LviedeNSpredigt des > Lrzbischofs Farley von Neuyork. ' Km w WiA. Oer Kri«> ohoe Haß und die sivervs» Svgela. — Der King Geht auf die — Jagd. — kunsthevchler. RvMfche Verbrecher. — Dummheiten der V«che. Aus England kamen in diesem Kriege die kalten, schneidenden Worte. Zuerst das vom Krieg jdhtie Haß und dann das andere, von dem Morden, 5as zwanzig Jahre dauern kmme. ohne Englands Herz zu rühren, und noch «ln dnttee, das für deutsches Empfinden chenso unfaßbar erscheint

, das von den silbernen Kugeln, die die Enffchei- H«ng bringen winden. Aber es ist, als ob sich alle «efe Worte, die den Leib und die Seete des eng- Wchen Krämers gewissermaßen außer Schußmei- Ebringen sollten, nunmehr Aegen England rich ten würden. Die wehrfähige Mannschaft Englands Picht diesen Krieg ohne Haß, weil er ein Krieg Ahne Liebe zum Volk und H^at M Die wirt schaftliche Rüstung Deutschlands hat sich soeben >tts so stark erwiesen, daß die silbernen Kugeln »»Irlands krafttos zu Loden fallen

, und den Wu cherern jenseits des Kanals das kraftvolle Wort Ges deutschen Reichsratspräsidenten Kaempf, daß »»« deutsche Wirtschaftslagen nicht mürbe Hanacht Werden kSnne. gewaltig in die Ohren gellen dörf- M Was aber zum dMen die Dauer dieses Wrchtbaren Pr«sringens betrifft, das England »!e -wen Sport, veranstaltet , hat, so zeigen die Tturmzeichen in Ändien. Persien Afghanistan und A»r «klem m AegyKen, daß Ue .Engländer durch die Länge dieses H-ieges nur um so Größeres zu verlieren Haben. Dieser^ Krieg

wird nicht zwanzig Jahre dauern müssen, um das englische Weltreich i^äNen^M^Äen w'Dammm zu setzend Vom König von England wird heute erzählt, daß «r vor ein paar Tagen den Buking- Ham-Palast verlassen hav»^ um sich nach Richmond zur Jagd zu begeben. Natürlich vergißt ejn Kö nig von England, auch wenn er sich einem Privat vergnügen hingibt, nicht,- was er seinem Volke schuldig ist, Las gerade seßt zur Teilnahm« an ei ner weit «eniger vergnüglichen Jagd gezwungen wird. So jaqd d«m derDöÄg von England diee- mock

Mgunstsn sern« ^ ver^ni^en Untertanen. Z)as Wild, das « erlegen wird, soll versteigert lind der Erlös für die Hospitaler verwendet wer den. Sonderbar doch, d«ß einem die Jagd auf Tiere, die sa doch abaeschoflen werden / müssen, ießt gar so unzeitgemäß vorkommt und daß m an sich dabei ertappt, dem guteö König von England die vam Schüffe auf aufgeschreckt- Hübner nicht »u gönnen, miibrend' sein Lord Kitchener so viel Sorge hat. die Meute zusammenzustellen. .die. auf die Deuffchen losgelassen

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Seite 2 von 8
Datum: 10.05.1910
Umfang: 8
. Der Thronwechsel in England. Eines jähen Todes ist König Eduard von England ge storben. Allerding« stand er schon an der Schwelle der 70er und man wußte, daß er seit snnem letz- ten Aufenthalte in Biarritz leidend sei, allein man ahnte nicht, daß die Katastrophe so plötzlich ein, treten würde, nicht nur für die große Oeffentlich- keit unvermutet, sondern auch für die königliche Familie, denn mit aller Beschleunigung mußte die Königin Korfu verlassen, um noch den König am Leben zu treffen. — So hoch nun König

von Schiedsgerichtsverträgen sollte nicht nur den Frieden sichern, sondern durch die wirtschaftspolitischen Ein flußsphären der Weltmächte gewissermaßen abgren zen. Da England nicht mehr imstande war, aus eigener Kraft seine Stellung als Beherrscherin der Meere und des internationalen Handels zu behaup ten, sollte nach der Ansicht König Eduards unter dem Verwände der Sicherung des Weltfriedens der gegenwärtige Zustand vertragsmäßig gesichert und somit England davor bewahrt werden, daß andere Staaten «irtfchaftspolitisch in sein Einflußgcbiet

Deutschland gegen England, nicht zu unterbinden. Die Politik König Eduards hat in dieser Beziehung also keine neue Situation geschaffen und so wird auch sein Tod in der Weltpolitik und in den internationalen Beziehungen nichts wesent liches ändern, es wäre denn, daß gegenüber seinem Nachfolger nicht jenes Mißtrauen sich geltend machen wird, das man König Eduard trotz seiner persönlich friedliebenden Dispositionen entgegengebracht hatte. — Bedeutungsvoller ist der Thronwechsel für die inneren Verhältnisse

GroßbrittannienS. König Eduard war eine starke Persönlichkeit und in seiner Hand wuchs die königliche Macht in England parallel mit mit der zunehmenden Demokratisierung des Parla ments. Die alten, die königliche Macht beschränken den aristokratischen Institutionen sind in ihrer Be deutung schr wesentlich zurückgegangen, richtet sich doch auch gegen sie der gegenwärtig in England mit so viel Erbitterung geführte Kampf gegen das Oberhaus. König Eduard läßt England mitten in Ziefer schweren Krise zurück, deren

Ausgang im wesentlichen davon abhängen wird, ob der neue Herrscher Großbrittaniens die kraftvolle Persönlich keit ist, die imstande ist, die demokratische Hochflut, >ie über England hereingebrochen ist, für die Er höhung der königlichen Gewalt zu nutzen und da- mit das politische Gleichgewicht im Staate und die Ordnung zu erhalten oder ob diese Bewegung über hn hinweggehen und die aristokratischen Formen zer englischen Verfassung vernichten wird, ohne daß ie durch eine Stärkung der königlichen Gewalt

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Seite 2 von 4
Datum: 21.10.1867
Umfang: 4
auf dem auswärtigen Amte über« reicht. Aber während es noch unmöglich war. Ge naueres über die Schlußfolgerungen des Kardinals Antonelli, nach Aufzählung der fünf Beschwerdepunkte gegen Italien, zu erfahren, erhielt ich Kenutniß von dem Inhalte eines zweiten päpstlichen Aktenstückes, welches hier vertraulich mitgetheilt worden uud dazu bestimmt ist, dem Kabinet von St/JameS unterbreitet zu werden. Das päpstliche Gouvernement macht darin darauf aufmerksam, daß die italienischen Revo lutionäre offen in England

«, die zwischen — zwei Alliirte« Englands abgeschlossen worden sei, um den Friede« ! Europas zu sichern! Die Regierung Sr. Helligkeit weist im Ferneren darauf hin, daß ja auch England mit Recht sich darüber beklagt hätte, daß die Machi nationen der Feuier Seitens der Bereinigten Staate« eine Unterstützung gefunden, die doch wahrlich weniger thätig und weniger eingeständen gewesen sei, als die jenige, welche England den Garibaldianer» zu Theil werden lasse. Hierin liege selbst ein: Verletzung des Völkerrechtes

. Die Washingtoner Regierung habe den Einfall in Canada verhindert, während die bri tische nichts gethan habe, um zu verhindern, daß in England die Garibaldianer Waffkn und Gelder em pfingen. Dieser betrübende Zustand erfülle die päpst liche Regierung mit Bedauern. Es liege hier selbst ein Fall äußelster Undankbarkeit vor, da das Papst thum immer bestrebt gewesen sei, England so weit irgend möglich nützlich zu sein, und von Anfang an nie aufgehört hat, den FemaniSmus zu bekämpfen. Ohne seine erklärte Opposition

hätte eS in Irland und selbst in England wohl kaum einen Katholiken gegeben, der nicht ei« gefährlicher Fenier geworden wäre, «nd dann hätte England gegen einen furcht baren Aufstand zu kämpfen gehabt. Wenn die jetzige garidaldianische Bewegung, die nicht nur von England geduldet, sondern selbst ermuthigt werde, dahin ge laugte, ernste Verwicklungen hervorzurufen, so wäre die britische Regierung in den Augen deS päpstliche« Gouvernements durchaus für eine unglückliche Kata strophe verantwortlich

. So lange England Verschwö rungen gegen die päpstliche Regierung begünstige, sei ei» dauerhafter uud nachhaltiger Friede nicht denkbar. Was solle aber die Regierung Pius IX. solchen Ver hältnissen gegenüber thun? Solle sie vom katholischen Irland Hülfe verlangen gegen England? Da sei Gott sür! Möge England, dem Lichte die Augen öff nend, von nun an mit mehr Gerechtigkeit einer Macht gegenüber handeln, die nicht nur durchaus iuoffensiv, sondern ihr sogar freundschaftlich gesinnt ist! * — 17. Okt

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Seite 1 von 4
Datum: 29.04.1885
Umfang: 4
Lckllillistrstioll äsr eoust. Losus? 2sitavZ. England und Rußland« Noch nie haben die Ansichten über eine bren nende Frage auf politischem Gebiete so wider sprechend gelautet, wie gegenwärtig über den eng lisch-russischen Konflikt und jeder Tag mit seinen Londoner resp. Petersburger Meldungen trägt dazu bei, die Unsicherheit bezüglich der nächsten Zukunft noch zu erhöhen. Heut ist nun die Stim mung wieder einmal ganz kriegerisch, obgleich es auch an gegentheiligen Mittheilungen nicht fehlt. Nichts kennzeichnet

überhaupt so sehr den Ernst der Situation, wie die fieberhafte Thätigkeit, die in England wie in Nußland seit acht Tagen in Kriegsvorbereitungen entwickelt wird. So hat das Cabinet von St. James beschlossen, eine Flottille von Kanonenbooten einer besonderen Gattung bauen zu lassen, die mit den Geschwadern von Kriegsschiffen operiren sollen, wenn letztere Tor- ' Pedo-Angriffen ausgesetzt sind. Diese neuen Fahr zeuge sollen 125 Fuß lang sein und eine Fahr geschwindigkeit von 19 Knoten per Stunde besitzen

als jeglicher Sieg. Zwischen Rußland und England könne nicht nur ein mehr oder minder erträglicher Aoäus vivsväi, sondern auch Freundschaft herbeigeführt werden. Welche für beide gleich nützlich wäre und besser als die Waffen ihre beiderseitigen Interessen be schützen würd?. Schon angesichts der Möglichkeit eines solchen Ausgleichs sollte man nicht mit dem Säbel rasseln. Wir haben gelegentlich schon einmal darauf hingewiesen, daß. ob England sich im Frieden zu einer demüthigenden Verzichtleistung

entschließe, oder ob es durch einen Krieg zur Nachgiebigkeit gezwungen werde, das Resullat der gegenwärtigen Crisis in einer totalen Verschiebung der europäi» schen Machtverhältnisse seinen Ausdruck finden müsse. Das Hinwegfallen eines Machtelements, wie England es repräsentirt, kann ganz andere Wirkungen haben, als in Deutschland davon er wartet werden. Die Aeußerungen der „Moskauer Zeitnng' lassen das in einem deutlicheren Lichte erscheinen. Wenn England keine Zukunftsansprüche im Oriente mehr

zu vertheidigen hat, dann ist auch die Gegnerschaft zwischen Rußland und Eng land verschwunden, und England bedarf vielmehr der Freundschaft Rußlands, um allen gefährlichen Conflicten auszuweichen. Wenn man von Indien, Persien und Constantinopel spricht, so darf man nicht glauben, daß Rußland mit einem Schlage diese Gebiete erobern wolle; Rußland will jetzt nicht in Indien einrücken und will jetzt auch nicht das persische Reich zerstören. Es begnügt sich voll kommen mit Penschdeh uud Herat und es wünscht

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Seite 2 von 4
Datum: 05.11.1895
Umfang: 4
Zu den AufklZrungöversuchttl hat man sich in London wie in Petersburg der Presse bedient. Russischeres diente dazu das mehrfach erwähnte Mißtrauensvotum gegen die eng lische Politik, daS im nichtamtlichen Theil des russischen Neichs- boten zum Ausdruck kam, oder, wie es neuerdings heißt, nur als Echo russischer Preßstimmen gegeben ist. Von England aus ist man anders vorgegangen. Die Londoner Blätter haben sich aus allen Theilen der Welt Nachrichten zugehen lassen, die ein agressiveS Vorgehen

, der die diplomatischen Fäden uicht so unmittelbar in der Hand hat, wie die Staatsmänner in St. Petersburg, im Ueberschwung politischer Spekulation als schon vollendet ansieht uns ausmalt, was zunächst noch der begehr lichen Phantasie angehört. Jedenfalls hat die irrige Meldung eine interessante und dankenöwerlhe Kenntnis der öffentlichen Meinung vermittelt. Nicht blos in England, auch in Amerika und Deutschland hat man den Ernst der Situation richtig gewürdigt, den eine derartige Konstellation herausführen

würde'. Ja, die frivole Taktik der „Times' hat allerdings die Kenntnis der öffentlichen Meinung vermittelt, aber das Re sultat lautet nicht eben günstig für England und für seine Diplomatie. Es hat sich gezeigt, daß England es ferliz be kommen hat, sich in Europa völlig zu isoliren, daß seine egoistische Politik, die keinem Freunde Garantien zu geben bereit war, wohl aber für seine Interessen Andere zu ver pflichten bemüht gewesen ist, es vereinzelt hat unter den Groß mächten. Jetzt sieht sich das britische Reich

, im entscheidenden Augenblick wird der arme Dienstmann da fern, um dem Mör- Möglichkeit. selbst eine Aufbäumung von Wilden auf der Stelle niederzuschlagen. Daß England so „parteilos zwischen Kraft und Willen' dasteht, weiß man selbst bei den Aschantis, die Lord Salis- bury ebensalls eines Ultimatums für werth erachtet hat. Dem Neuter'schen Bureau wurde aus Accra gemeldet, der englische Kommissär Steward und seine Begleitung seien aus Kumasi zurückgekehrt; der König Prempeh habe das englische Ultimatum verworfen

, seit mehr als sünfzig Jahren bald schwebenden, bald ruh:nden Verhandlungen ihre Forderungen höher und höher stellten , und daß sie sich ständig geweigert, den Streit durch einen Schiedsspruch beenden zn lassen. Jetzt stehen die Dinge derart, daß sich England zum Mindesten einer Koalition der mittelamerikanischen Republiken gegenüber sieht, und daß durchaus nicht gesagt ist, die nord amerikanische Union werde bei der Austragung müßiger Zn» schauer bleiben. Auch darüber scheint man in England

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Seite 3 von 8
Datum: 01.02.1915
Umfang: 8
Manuel käme kaum mf Wu gelegener Stunde. Das Land hat den jungen jt a>W!rivatmann, der in England lebt und leine deut- möWche Prinzessin zur Frau hat, längst vergessen. lebt nicht ungestraft 'tzr England. arii»Wa>die Engländer!' Portugal in den Krieg »vei^ Wen «möchten, wäre ihnen in ihrer bewährten jcides Mitte!! dazu recht. Die Wer- en W^' Marmel mit Geld ausgestattet ha? >e ^^ugt nicht gerade ganz unwahrscheinlich, n !» '' ^e nur nicht gerade jetzt so sparsam wä- SIM^' ^ßland schreit um Geld

,! bei Krcckäu, in der Bukowina und in Ostpreußens durchzubrechen, sind mißÜu-ngen und wenn auch drei russischen Armeen noch Ostgalizien besetzt halten,! so stohen wir anderseits vor Warschau und halten 5>amit den »Schlüssel zur Situation in der Hand. Auf dem außereuropäischen Kriegsschauplatze 'ha ben die Tütken im Kaukas us zu te Fortschritte ge- macht, während >'.n Sü>dafr!ka der Plön den Eng ländern bereits zehnmal totgesagte Burenaufstand immer wieder von neuem aufflammt. — Zur See aber hat England

find dre bisherigen Verluste der englischen Kriegsflotte außerordent lich. Die Neutralen rechnen aus. daß England in diesem KrWZe bereit^ W Panserschrffe- verwrnr hatj daMter zwei ihrer schwersten Grotzkampf- schiffe. Äln Materialschaden macht >Sas eure Schir me von über Mlliarden Kronen aus/ . >ie schweren Havarien eingerechnet, die die eMKsche Flotte bei den FaMandsinseln und bei Helgoland erlitten hat. England hat deshalb auch wenig Aussicht, mit seiner Aushungerungspolitik durch- Bövingen

. Vorläufig besteht ihr Erfolg lMglich darin, daß sie die Stimmung bei den Neutralen m Ungunsten des Dreiverbandes beeinflußt 'hat. Die Festigkeit mit der Schwchen alles Dränzen, enMch-rnssischen Ha^delstransporten den Durch zug zu gestatten, abgelehnt hat, läßt erkennen, daß sich amch die kleineren Saaten nicht mehr vor England beugen, und wenn auch nicht damtkt zu rechnen ist, dasj die Gegensätze zwischen England und den Vereinigten Staaten sich in gefahrdro hender Weise zuspitzen

mehr Leute stehen müssen als seine per- freunde und g^enso läßt das- fortgeführ te ^^entamsche' JnKgenspiel in Frankreich ulü> die Verfolgung aller Freunde des früheren Finanzminister Caillcüuix erraten, 'dah Englanv^ alles aufbieten muß^ um d.e Friedensstim»nung in FvalÄreich niederzichalteiv. In Rußland und Frankreich findet man eben, daß England, das allein in diesem Kriege >Erchöb!iicheS Hz.ewinnen> konnte, von seinen Lasten am wenigsten trägt und diese Empfindungen scheinen auch die Verhand

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