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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 29.09.1913
Umfang: 8
Nr. 223 All Mdihtnmld in vors Tirol. Di« schwangere Geliebte in einen Graben ge stoßen. — lieber Nacht erfroren. Die Anklage richtet sich gegen Peter Hai- ler aeboren am ?. Oktober 1335 in Dorf Tirol und dorthin zuständig, katholisch, tedig. Bauer in Dorf Tirols der beschuldigt ist, am Abend des s. Dezember >912 im sogenannten Röstengraben' oder Dorf T-roi gegen die Bauerntochter Anna Riem in der Abficht, sie zu töten, auf eine Art gehandelt zu haben, da^ daraus deren Tod erfolgte

, und habe hiedurch das V-erbreclsen des Mordes begangen. Die Anklage wird wie folgt, begründet: Nordwestlich von Dorf Tirol erhebt sich d,e Muthsvitze und stehen die Muthhöse. in d^rsn Nähe der Röstenzraben sich hinaufzieht; rech ter und linker Hand des untersten Zliiteiles de- Röstengrabcn liegen noch einzelne wenige Höfe, so der Innerscrncrhzf, der bis vor kur zem den Bauernleuten Jarod und Anna Riem gehörte, und der Tschaffoyerhof der Fam lie Kaller, den der Beschuldigte bereits seit seinen: 2 V. Lebensjahre

ableugne, nun sehe der Bauer wohl ein, wie sie sei, sie habe auch zil ihm ge sagt! „Jetzt mußk halt zahlen', er aber habe ihr darauf erwidert, zzhlctt werde icff doch nicht lange. Zlnna Riem machte aber auch anderen Per sonen Andeutungen über den Rindesvater; so nannte sie ihrem Gnkel Josef pircher den Pe ter Haller als den Vater ihres Rindes; auch in Dorf Tirol war man über die Person des Aindesvaters nicht im Zweifel. Am Sonntag den S. Dezember v. I. begab sich nun Anna Aiem wieder nach Meran

sie bereits in Dorf Tirol gesehen. Bei der Schöpfkapelle, zwischen Meran und Tirol, traf nun die in Dorf Tirol als Stricke rin lebende Therese prünster an jenem Abend Peter Haller mit Anna Aiem an. In die Nähe der Aapelle kommend, sah sie, schon einige Schritte auf dem rechterhand in die Wiese füh renden Fußwege Anna Aiem und knapp hinter ihr Peter Haller gehen, der Weg war etwas eisig, Therese prünster fürchtete -u fallen und stieß einen. Schrei aus; auf dieshin drehte sich Peter Haller um und ging

auf die Straße zu rück und auf Theres prünster zu, die er be grüßte, während er Anna Aiem, die von der prünster genau erkannt worden war, allein auf dem Feldwege weiter °5em Dorfe zugehen ließ. Mit Theres prünster machte er dann auch den Weg über die Fahrstraße ins Dorf hinein, wozu man von der Schöpfkapelle etwa 7—s Minuten benötigt. Die prünster, der das Verhältnis zwischen Peter Haller und Anna Aiem nicht unbekannt war, hieß ihn zunächst nur mit „seinem Mä del' gehen, da er sonst Schuld daran

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Bozner Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 22.07.1904
Umfang: 8
hatte, beobachtet. In der plötzlichen Erkenntnis, daß das Terrain gefährlich sei, macht» her „ün- männliche Offizier eiligst Rechtsum Us»^ trat in einem alles eher als schneidigen Laufschritt den Rückzug nach! der Kaserne an. Vom „Tiroler Dorf' in St. Louis gibt ein rm Berner Bund veröffentlichter Brief eines neidvol» len Schweizers folgende Schilderung: Es ist zu spät, es nützt nichts, aber sagen muß ich es doch: jedesmal wenn ich im Olive-Tram nach der Aus stellung hinausfahre, erregt das Tiroler Dorf mei

'. Geht der Be sucher hinauf zur Festhalle mit ihren Triumph bogen — und jeder geht mehrmals dahin —, so sieht er wieder die Alpen und Gletscher gegen über im Sonnenschein glänzen; verläßt er die Ausstellung, so führt ihn der Weg wieder a.n Tiroler Dorf vorbei. Fürwahr, die Lage ist ideal für die Reklame, jeder muß hinein, und er geht auch gern und öfter hinein, um? darin aus» zuruhen und' zu genießen. Kommt der Abend, so erstrahlen Schloß, Rathaus und Kirche des Tiro ler Dorfes weithin in tausend

Licktern- und die Firnen röten sich. Wie kann man sich da ärgern über das Schweizer Dorf in Paris, das man' nm. nach langen Irrfahrten und Mühsalen zu finden vermochte I Es war ein abgelegener, versteckter Winkel, — das Tiroler Dorf in St. Louis aber ist eine faszinierende Reklame, gerade wie die Zigarre „Cremo'. die zurzeit in ganz Amerika die Straßenplakate beherrscht und ihren Erfinder bald zum mehrfachen Millionär machen» wird. Das Hauptstück den Anlage find die Fekfen, Wald, Weiden und Bergspitzen

. Das Dorf zu FWen besteht' bloF aus einer Gasse, die sich um die Umfassungsmauer hsruinzieht: einue Häuser mit Verkaufsläden, eine Kirche, in der das Ober- 'mnmergauer Passionsspiel unter Orgelbegleitung sezeigt wird, ey? als amerikanischer Bar einge richtetes Haus mit dein „goldenen Dachstuhl' von Innsbruck, das Rathaus und das Schloß, mit Bildhauerarbeit und Fresken nach italienischer Manier. In dejni Felsen sind zwei Eingänge: Königsschlösser. Linderhof, Hohenschwangau usw

Konzertsänger, und Tänzergosell- schaft Franz Rainer, also alles beste Namen. Der große Restaurationssaal faßt 3000 Personen, er ist der größte der Ausstellung. Das Dorf hat vier Millionen Franken gekostet, die Sache wird sich lohnen. In den Sälen, auf dein Platz wird innnersort Bier getrunken der vereinigten Brau ereien (namentlich, BuiM. die das Unternehmen durchführen: das Glas des hiesigen Bieres kostet 50 Rappen. Die Speisekarte weist für Mittag oder Abendessen folgende Preise aus: Suppe Fr. 1.30

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Seite 6 von 8
Datum: 20.07.1911
Umfang: 8
- »»vsirher müssen nur allerdings haben. Ich selbst Will in» Dorf hinüber, ihn zu holen.' ff »Und ich stelle JH»e« dazu mein AutomobU iD«r Verfügung/ so^r der Baron de Guürin »ES wird Sie schneller als irgend ei,» Transportmittel zu« Ziele bringen.' ?. KapitÄ. Der Gottesdienst in der Dorfkirche zu Tamerow beendet. Während der greis« Kantor droben «»f da Orgel «in Finale spielte, strömte die Wteuge der Andachtigen durch die weitgeöffnete Air tu» Freie hinaus. Ehrerbietig machten die Leute den drei Herren

bei u«S auf Greifenhagen gewesen?' Heinz von Welten nickte. .Jawohl! —Leider traf ich niemanden von deine» Angehörigen daheim. Man sagte >?!?, du seiest zum Gottesdienst ins Dorf gegangen, und ich machte mich natürlich sofort auf den Weg, dich zu suchen.' „Schade, daß ^.mein. Vater und mein Schwesterchen gerade heute Besuche in der Nachbar schaft machen mußten.' erwiderte Herbert. ..Du wirst dich also beim Mittagsmahl, daß du natürlich auf Greifeilhagen einnehmen wirst, mit meiner Geiellichast begnügen müssen

bekannt ma v?' — Herr Lalendors — Herr von — von M.i.:-! — Herr von Letzow!' Die drei Qetrcn ven»eiaten iick liöilick ci.'. ^ ««ander. Dan» aber wandte sich Lalendors jog«G wieder dem kleinen AmtSvorsteher zu. „ES ist leider doch «in Unglück geschehm^ sagte «r tieseinst. „Unser anner Freund ss Husen ist einem entsetzlich« Verbrech« z«» gefallen. Und ich kam int Dorf. «» Sie da» Arzt zu holen.' Der dicke AmtSvorsteher war sammengefahren. „Ein Verbreche«, sage« Sie? — I», um des Himmels »Ulen

vorzunehmen. Wir Hab« jedoch den Bader im Ort. der meines Wissen» ein ganz geschickter KeÄ ist. Und da Sie sag«, daß Katenhusen tot ist — was sollte ihm da die Kunst selbst des berühmteste» aller Aerzte nutzen l' „Zum Bader also!' ordnete Lalendorf kurz an. Jn raschester Gangart fuhren sie durch, da» Dorf, nnter ständigen Warnungssignalen der Hupe, angegafft von neugierigem Landvolk. De? AmtS vorsteher richtete noch ein paar Fragen an Laien« dorf, der einsilbige Antwort« gab; schließlich ver» hielten

an seiner Kette, wie wenn er wüßte, was seinem Herrn driune» ge schehen sei. In dem Frühstückszimmer standen die so jah von freudigem Gelage gerissenen Gäste de» Herrn Katenhusen umher—m»t bleichen Gesichter» und schreckverstörten Mienen. Die Neuangekommenen tauschten mit ihn« nur einige stumme Verbeugungen aus, und Lalen dorf sagte nach mehrmaligem Räuspern: „W:un die' Herren sich da I-ineinbeqeben wolle»»! Wir haben den armen Katenhiisen auf da? Sofa >'el?st. E-n»st aber i>: -ucii'es ^.jsc»»K niäuc

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Seite 4 von 6
Datum: 04.12.1858
Umfang: 6
mich zwischen Dorf und Kirche. Letztere steht quer außer derselben zwischen Pfarr- und Kirchhof, und im Gesammt lugen sie wie Neugierige in die lange Dorf zeile hinab. Ich bin nun vier gute Stunden gegan gen, links öffnet sich mir das Dorf, rechts steht die Kirche und davor zu meinem ersten Anblicke der Löwe, den ein Verein wackerer Männer im heurigen Früh linge daselbst aufgerichtet. Ich lese seine Inschrift, sie lautet: Dem Andenken der am 2t. u. 22. Mai j8l)g Ruhmvoll gefallenen österr. Krieger. Ich lasse

. hier knirschten der wilde Massena. der kühne Lannes — eilf Mal an einem Tage ward der Fleck gestürmt, erobert und verloren, lag Mann an Mann, die Brust zerfleischend, eine wilde, wirre Masse, jeder Stuhl, jeder Pflug, jedes Grabkreuz ward zum Boll werke. unter flammenden und stürzenden Trümmern brach man sich durch das Dorf in die Kirche, von der Kirche in das Dorf Bahn zur Flucht und szum Siege. «Aspern muß genommen werden!' ruft von Neuem stets Karl, der schon eine Wunde tragt. «Wir nehmen es!' entgegnen

seine Tapferen. Er greift einem Fahnenträger das Panier aus der Hand, er ist der . Erste beim Sturme und Siege! Die Nacht sieht zwei blutende, erschöpfte Heere; so kostbar ist der Boden, daß man selbst das Dorf theilen muß und sich beiderseits Besitze finden. Die Vorposten stehen hart an einander — die Nacht bedeckt sie Beide und Sternenthränen flimmern ihr im dunkeln Auge. Auf der Donau rennen die Brander und Stürmer, die verderbenbeladenen Gefahre, die brennenden und losgehauenen Bäume an Napoleons Brücken

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Seite 6 von 8
Datum: 17.06.1910
Umfang: 8
135. «Bozner Zeitung' (Südtiroler Tagblatt) Freitag, den 17. Juni Ml). .Der Döskopp,' lächelte Vater überlegen; .abergläubisch war er wie'n altes Weib und hal leider genug Nachbeter im Dorf gehabt bis heute,' ' schaltete er geringschätzig ein. „So habe ich die i Gemeinde wirklich nur schwer zur nützlichen Weg verbesserung rankriegen können, für eine rationelle ! Moorkultur ist sie aber, mit wenigen Ausnahmen, ' überhaupt nicht zu haben. Mich hält die Dumm heit freilich

noch 'ne Stunde in den Krug. Haben da heut ! abend 'ne Art Gemeindesitzuug. Bei der Früh. ; jahrsbestelluug kommen wir über tags nicht dazu. Das heißt, en lütt End' gehen wir noch zusammen'. Als sie sich wieder dem Dorf näherten, legte ! die Dämmerung schon ihr dichtes graues Gespinst ! über das Land, und hier und da begann ein - Sternlein zu blinken durch die dunklen Falten. . Achim deutete auf ein in tieferer Wiefenniederung . einsam liegendes Gehöft, aus dem Heller Lichtschein brach

? Und welchen meinst du? Es sind doch zwei Söhne da ' „Und vier Töchter. Ein ganzes Nest voll loser Vögel. Der tollste ist Gert, der älteste der Gelb- schnäbel. Den trieb's vor ein paar Jahren fort. Landarbeit stand ihm nicht an, wollte Seemann werden. Dachte wohl, der himmlische Wind treibt's Schiff, und die Leut' liegen deu geschlageneu Tag derweil auf der Bärenhaut. Rückt also aus. Ein Segen fürs Dorf und gut für ihn selber; denn er hatte dumme und böse Streiche gleich riet auf den» Kerbholz, aber keinen Freund

im Dorf. Die Dirnen atmeten auf, als der Habicht ihnen aus Sicht kam. Nun soll er zurück sein. Ob was ans dem Nichtsnutz geworden ist, weiß leiner. Wird wohl der Galgenstrick geblieben sein, der er immer war.' „Du bist schlecht auf die Hansens zu sprechen, Vater.' „Mit gutem Grund, Jung'.' „Freilich, Vater, sonst hättest du uns nicht schon als Kinder streng auseinandergehalten.' „Ja,' nickte Lener hart, „Hab' meine Ursach'. Die liegt weit zurück, und ich sprech' nicht drüber. Nur so viel sag'ich

Zärtlichkeit. „Ne smarte Deern, dein' klein' Schwester, was, Jnng'?' „Das soll wohl sein, Vater.' Bei - sich aber dachte Achim: „Gesine ist mir doch die liebere.' Damit trennten sie sich. Achim hatte indes nicht das Bedürfnis der Bettruhe. Er hätte noch keinen Schlaf finden können und wanderte lieber mit seinen unruhigen Gedanken umher. Vielleicht stellte sich dann auch die körperliche Müdigkeit ein. So ging er wieder zum Dorf hinaus, schlug aber eine andere Richtung ein. Das Dorf lag nun in völliger

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 17.09.1859
Umfang: 6
gewagt hatte, durch- den Leib geschossen; die nämliche .Kugel ver- wundete auch noch seinen Nebenmann, Johann Veith. dem sie durch den Arm stchr. Als 5ie Franzosen qm i Uhr Abends inö Dorf herabgezogen, würde dem sterbenden Schwarz noch der Kopf gespalten. Mit der Ankunft der Franzosen im Dorfe begann auch die Plünderung. Besonders wurde auf Geld, Hemdm und sonderbarer Weise auf die Hennen Jagd gemacht, so daß diese geflügelten Thiere im Dorfe beinahe ganz ausgerottet wurden. Jeder Bewohner

von Mont in Fürstenburg. den wir nachhin als Retter des Dorfes kennen ler nen werden, gerettet werden. Den übrigen Bewoh nern des Dorfes wurde keine Beschädigung am Kör per zugefügt; wohl aber wurde Geld mit gespanntem Gewehre gefordert. Indessen konnte der Feind an Geld nicht viel erhalten, weil ein großer Theil der Bewohner sich damit frühzeitig genug den Berg hinauf geflüchtet hatte. Nach zweistündiger Plünde rung zog der Feind sich aus dem Dorf zurück und schlug an der Südseite

und Martinsbruck liefen». Hierauf wurte an mehre ren Stellen Pulver gesäet, brennbare Stoffe wurden im Heu nnd Stroh der Scheune versteckt. Somit waren alle Anstalten getroffen, das Dorf den. Flam men preiszugeben. Während dieser traurigen Vorbe reitungen kam der französische General Demont von Nauders nach Fürstenburg, um seinen Erzieher und Wohlthäter. Peter Anton Freiherr» von Mont. Schloß hauptmann des Bischofs von Chur in Fürstenburg. zu besuchen. Letzterer war ehemals Hauptmann bei der Schweizergarde

als gebildete Leute kennen gelernt undWch geschätzt. Nun aber. welcheAmänderung! Dierauchen» bey Brandstätten, die Ermordung so vieler friedlicher Menschen, Raub und Plünderung stempeln die Iran, zosen zu Banditen, und die Offiziere zu Anführern von Mordbrennern. Auch dieses harmlose Dorf scheint sich die vandalische Wuth ausersehen zu haben, in Asche zu verwandeln. Als Offizier und als Gönner fordere ich von Ihnen, daß dieses Dorf verschont bleibe. 'Ich werde von Ihnen nicht eher ablassen

, als bis Si^mir das Versprechen abgeben, das Dorf unbeschädigt zu lassen.- General Demont versprach seinem ehemaligen Wohl thäter die Gewährung seiner Forderung ; auch das Rauben und Plündern im Dorfe wurde sogleich sistirh nur mußte jeder Hauseigenthümer eine Sicherhetts- karte in Fürstenburg holen und auf seiner Hausthüre aufschlagen. Durch diese hilfreiche Vorbitte des edlen Schloßbauptmannes war jedes fernere Unheil von der bedrohten Gemeinde abgewendet. Man darf sich daher nicht wundern, wenn der Name des edlen

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Seite 2 von 4
Datum: 16.09.1896
Umfang: 4
noch einmal an die Felsen schmiegt, und seine Wogen hin zu den mächtigen Steilwänden des GebirgS- stockeö „Zahmer Kaiser' drängt, um dann im weiten Bogen der Grenze zwischen Bayern und Tirol zuzueilen, liegt in der Buchtung, von weiten Erlenauen umgeben, vom Schatten des »Zahmen Kaisers' beherrscht, das Dorf Ebbs. Lieblich ragt der grüne Kirchthurm aus den Obstbäumen auf. die fast das ganze Dorf verstecken. Wer heute im sausenden Eilzuge sitzte wird dieser tirolischen Dorfidylle vielleicht einen flüchtigen Blick gönnen

, wenn das Auge just den Kirchthurm von Ebbs erfaßt, doch wird das nächste LandfchaftSbild sofort die Idylle verdrängen, zumal ja schon die Beste Geroldseck mit Kusstein entgegengrüßt, und über ihr die Zinnen und Zacken der tiro lischen Wunderwelt aufragen. Ein kleines Dorf zwischen Jnn und Kaiser — was weiter?! Kaum mehr ältere Eingeborene und außer ihnen sicher nur emsig forschende Kulturhistoriker wissen, daß gerade in diesem Dorfe und diesem Gemeindezebiete („Sckranne' ge nannt), sich in früheren Zeiten

: in Ebbs verspürt man aber davon nichts, über das Dorf ist die Nuhc des Grabes gekommen ... Vor Zeiten jedoch war das anders, und just dieses Ge biet hatte einen Verkehr wie kein anderes in Tirol, EbbS war die Stätte regstni GcwerbcflcißcS, cS rauchten und qualmten die Essin zahlreicher Schmieden, und weithin hörte man das Dröhnen der schweren Hämmer auf dcm Ambos. Längs des durch das Gelände rauschenden Baches standen d:s hin zum Ebbfer Berg zahlreiche Nagelschmieden, deren Fabri kate raschen

und guten Absatz fanden bis weithin in's Herz von Tirol; Kupfer- und Hammerschmieden florirten, und selbst zwei Waffenschmiede hatten vollauf Arbeit süd ihre Ge sellen. Am frcqucntirtesten waren die Ebbser Hufschmieden, deren Ruf weit verbreitet war im nahen Bayern bis über dcn Brenner südwärts. Die Fuhrkncchte versäumten nie, das nöthig gewordene srischc Beschläg in Ebbs erneuern zu lassen und warteten damit, bis das Dorf erreicht war. Zum grimmen Acrger der Wirthe fuhren die Knechte

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Seite 3 von 10
Datum: 05.09.1876
Umfang: 10
enthusiastischen Aufnahme, welche die Majorität dem großen Brutlo-Ertrage der Creditactie angkdeihen ließ, die kühler reflectirende Antik einer Minorität gegenüberstand, welche nur da» schließlich« Reinerträgniß zu dem Kursstände der Kredilactie i» Parallele stellte. Meueste Post. Mistelbach. 1. September. Der Kaiser begab sich heute Morgens 6 Uhr von Zister»dorf über MauStreak nach Wilfer»dorf, allwo derselbe um 7 Uhr Früh angekommen ist. Am Eingänge de» festlich geschmückten Orte» nahm Se. Majestät die Huldi

kurz gab, daß der Ort einzig und allein dem Militär seine Rellu-'q verdanke. Pvi»dorf, 2. S?plember. Der Kaiser traf heute, von Zister«dorf kommend, geg-n 7 Uhr vor Po Sdorf auf dem Manövrirfeldc ein. Die Division RiMberz üeckte den Raum zwischen der Staatsbaha und der Straze Poisdorf-Brünn-Feldsberg mit Deta« chement» und hielt die Pivot-Kinie bis gegen Raben», b»sg an der March besetzt. Die Divisiin Pajac dich deckte die Straßen Mstelduch-HaderS.orf-PoiSdvrf- Arünn und rückte, den rechte« Flügel

bis an die March ausgedehnt, auf der Straße von FeldSberg mit dem Gro« vor. Bei Alt-Lichtenwarth war ein hesliger Geichützkampf, worauf südlich voa KatzelS- dorf eine brillant angelegle und anSgcsührte Massen-- Altaque beider Gros in der Stärke von circa 30 Escadionen stattfand. Der Kaiser begab sich nach dem Manöver «zch FeldSberg, wo derselbe in feier licher Weise empsangen wurde. PpiSdorf ist zur Begrüßung de» Erzherzog» Albrecht festlich geschmückt. Mvrgen ist Ruhetag. Berlin, 2. September. Dem Vernehmen

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Seite 6 von 8
Datum: 09.06.1910
Umfang: 8
jener Martin Gunder auf, den das Dorf fortan kannte, der ruhige Mann von knapper Redeweise, dem aber «Herne Unbeugsamkeit aus der hochgehobenen Stirn swud und kalter Wille aus den scharfen Augen blitzte. , - . Jetzt hörte das Wundern. und Kopfschütteln über den romantischen Bauer aus. Der Gunder Martin, der für nichts anderes mchr Sinn hatte als die möglichste Ausnutzung seines Grund und Lodens, die Mehrung semeS Besitzes, das war der richtige Bauer von altem Schrot und Korn. Und doch ahnten

. Einer Begegnung mit Anton, der Weihnachten ans Urlaub kam und eitel wie ein Psau mit den schwarz,veißen Achselschnüren im Dorf paradierte, konnte er nicht so ausweichen. Der trat ihm unvermutet in den Weg. Er salutiere mit ironisch tiefer Verbeugung, während ihm der ätzende Hohn in den Mund winkeln saß. .Dachtest also Hahn im Korbe zu bleiben, Gunderhosbauer?' witzelte er, .da hast dich mal höllisch verrechnet, he? So ein schneidiges Mädel nimmt noch lange keinen Deserteur

auf all jene Vor? und Nächbegebnisse bringen wollte, die mit der Heirat der hübschen Lehreitochter zusammenhingen und das Dorf in Atem hielten. Seine und ihre LebenStage liefen fortan weit auseinander. Aus dem Gedächtnis freilich verlor er sie nie, die süße schmerzliche Torheit seiner Jugendliebe. Sie war doch eine wundervolle, seltene Frühlings- blüte gewesen, die ihm das Schicksal auf den Weg gestreut. Ihr Gift hatte er heroisch ausgemerzt, ihr berauschender Duft umschmeichelte ihn noch oft

in des Lebens platten Nüchternheilen und gerade dann, wenn feine Kleinlichkeiten ihn er Nicken wollten und es ihn in kalter Oede fror bis ins Herz hinein. Und er spürte ihn noch, als er langst ein Weib genommen, die Mutter seiner Kinder. - Wenngleich die Sägemüllerleute zur Dorf gemeinde gehörten, bahnten sich zwischen ihrem und seinem Hanse nicht die geringsten nachbarlichen Be ziehungen an. Die stille Abneigung brach allerdings nicht in. offene Feindseligkeit aus, aber sie mieden sich geflissentlich

. Sie blieben Lust füreinander, für Jahre und Jahre, bis »S dem Schicksal gefiel, dennoch wieder einen Faden hin und her zu spinnen, der aber nicht ein neues starkes Band der Freund schaft wob, sondern sich zu einer Geißel knüpfte. Gleich nach Neujahr ging im Dorf ein neues Wundern über den Gunderhosbauer! an, denn Martin besuchte eine Landwirtichastsickiule. (Fortsetzung folgt.) .

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Seite 2 von 4
Datum: 07.06.1893
Umfang: 4
ist am Samstag über das Dorf Nassereith am Fuße des Fernberges hereinge brochen. Fast die Hälfte des stattlichen Dorfes ist ein Opfer der Flammen geworden. Einige Minuten nach 6 Uhr Abends kam aus bistier noch unbekannter Ursache beim Platzwirth in Nassereith in der Nähe der Kirche auf dem Dachboden Feuer aus, welches in kürzester Frist das halbe Dorf einäscherte. Es geht das Gerücht, daß das Feuer durch glühende Asche, welche auf den Dachboden gebracht wurde, amge kommen sei, doch haben die gepflogenen

alles aus gebrannte Heimstätten. Der Anblick, der sich dem Beschauer beiui Eintritt in das Dorf darbietet, ist ein unbeschreiblich trauriger. Die kahlen Wände, in mitten der zerstörten Häuser die Kamine, ragen gegen Himmel empor und illustriren das Elend, welches über Dorf hereingebrochen ist, in geradezu entsetzlicher Weise. Im Ganzen sind 42 Häuser, mehrere kleine Objekte ungerechnet, abgebrannt und 66 bis 70 Par teieo sind obdachlos. Die meisten Leute konnten fast nichts als das nackte Leben retten. Im Hause

eines Theiles der Mannschaft heimkehren konnte. Der Hrrr Bezirkshauptmann Danm kehrte erst gestern Abends nach Jmst zurück, el>enso Herr Hauptmann v. Fiedler der zum zweiten Male von Jmst herübergekommen war. Am Sonntag Abends waren noch gegen zwanzig Kinder abgängig, doch dürfte» sich dieselben in die benachbarten Fiaktionen Roßbach und Dormitz ver laufen haben. Das Dorf Nassereith zählt 123 Harter, sämmlliä,e versichert, mit etwas mebr als 1000 Ein wohnern. Das Elend der Bewohner ist groß. Sämmt lich

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Seite 1 von 10
Datum: 26.09.1912
Umfang: 10
den Fortgang der vom Minister des Aeußern an geregten Mächtekonverfation. Das Budget des AeuDern wurdet sodann mrgencmmen. Das Tiroker Dorf in Ungarn. In diesen Tagen fand in Königsgnad (Kiraly- kegye) im Krasso-Szörenyer Komitat die Feier der hundertsten Jahreswende der Konstituierug dieser Gemeinde statt. In üblicher Weise wurde das Fest begangen und in begeisterten Reden der Grün der des lieblichen Dorfstädtchens gedacht. Interes santer als die meisten dieser Reden war jedoch die Festschrift

, und hier sollte nun der Ort ausgewählt werden, wo man den von Haus und Hos Vertriebenen ein neues Heim geben wollte. Spcckbacher entschied sich für das Füzöser Tal, und hier wurde dann auch das neue Tiroler Dorf gebaut und die Grundstücke verteilt. Bald kamen noch weitere Tiroler Familien nach, und auch der Tiroler Held Jeremias Eisen- stecken ließ sich mit Weib und Kind hier nieder. Die kaiserliche „Patental-Verordnung' vom 9. Juni 1810, die Sayler in seiner Festschrift neben anderen interessanten Dokumenten publiziert

werden.' Auch für eine Kirche und Schule wurde Vorsorge getroffen. Die Baukosten der 57 Tiroler Häuser betrugen 260.000 Gulden und in zwei Jahren wurde das Tiroler Dorf, das den Namen „Königsgnad' erhielt, feierlich eingeweiht. Der Kameralpräsekt Raunach hielt im Namen der Regierung eine Rede, und im Namen der Tiroler dankte der Pfarrer Johann Matthias Stueser, der mit seinen Landsleuten die Heimat verließ und sich ebenfalls in Ungarn ansie-' Zelte. Unter den Tiroler Kolonisten befanden sich ^ unter anderen drei Familien

die Kolonie fast ganz, entvölkert, denn, nur fünf Familien blieben im Ti roler Dorf Ungarns zurück. Der erste, der nach Tirol zurückkehrte, war Speckbacher. Er. hatte im Jahre 1813 Königsgnad verlassen und in der Hei mat an den neuen Kämpfen teilgenommen. Als ihm der Kaiser eine große Domäne in Ungarn schenken, wollte, schrieb seine Frau an den Kaiser ein Bitt gesuch, in dem sie das.Geschenk ablehnte und. ver zweifelt ausrief: „Lieber mit den Kindern betteln gehen, als so weit vom Vaterlande wegziehen

.' Di- Tiroler hatten eben schlechte Erfahrungen in Ungarn gemacht. Das Klima war ihnen verhängnisvoll geworden, der Ackerbau entsprach ihren Anlagen nicht; sie konnten hier überhaupt nicht heimisch werden und so ließen sie Königsgnad mit seine:; Häusern, Felder«, Kirchen und Schulen im Stich und kehrten in ihre Berge zurück. Aber neue An siedler kamen, Deutsche, Rumänen, ja sogar Fran zosen und Tschechen, und heute ist Königsgnad das erste und letzte Tiroler Dorf in Ungarn, eine auf blühende Gemeinde

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Seite 5 von 8
Datum: 11.11.1870
Umfang: 8
und mit seinem Ge heimniß allein lassen, sowie alle Diejenigen st:ts al lein bleiben, die ein belastetes Gewissen hiben.' III. E a freundliches Darf, den wir den Namen Val de Paz geben wollen, liegt an einem Thale, am Fuße einer großen Gebirgskette. Eine warme Sonne be-> scheint seine üppigen Fruchtfelder und freundliche Bäche bespüle« die Gärten, in venen der Eitronenbaum sich wieein KöaigSmantelmit Perlen schmückt, der Grinat- bäum mit Korallen, und der Mandelbaum mit Ro» senkränzen. Das Dorf ist von der übrigen Welt

heimkehrte, sang ein frohes Abendlied. In dieses kleine, altspanische Dorf war, wie ge sagt. der Geist des jetzigen Jahrhunderts noch nicht eingedrungen. Man vernahm dort noch keine politi schen Reden, keine patriotischen Gesänge, man wußte nichts von freiwilligen Anwerbungen. Wie groß ^ mußte also das Staunen der Bewohner sein, als sie an jenem Abende plötzlich einen Hzusen Menschen, theils Bewaffnete, theils Bauern, mit dem wild-n Geschrei: „ES lrbe die Freiheit!' in das Dorf drin gen jähen

willigen Nationalgardisten bestehenden Abtheilung ver folgt werde» sollten. Die Letzteren warmes gewesen» welche bei ihrem Eintritt in daS Dorf den Schrecken, verbreitet hatten. Die Truppe sollte in Val de Paz bleiben, um von dort ihre Ausflüge zu machen. Sie wurden von einem Sapitan kommandvtt, der sein Quartier beider Wittwe eines wohlhabenden uud achtbaren Sandmannes erhielt. Diese Wittwe hatte «wen Sohn, welcher die Beschäftigung feines Vater» nach dem voa ihm na!» seinen Voräitera beobachteten

seinen Widerspruch. Er setzte der Mutter auseinander, daß ihr Vermögen»., au» Ländereien und zahlreichen Heerden bestehen!»-, nur dann den gewünschten Nutzen bringen könne», wenn es beisammen bleibe, aber daß jeder Theilhaber Nachtheil erleiden müsse, sobald eS getheilt werde. Er bewies ihr ferner aus guten Gründen, daß seine- Schwester besser thun würde, wenn sie einen Sand mann der dortigm Gegend heirothete und nicht daS- Dorf verließe, in drm sie aufgewachsen sei und t«. dem ihre Familie seit Generationen

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Seite 1 von 8
Datum: 19.08.1873
Umfang: 8
auf das Gebiet von Tummok. Bevor wir die Hauptstadt und Residenz dieses Landes, das em Sultan Bei gehorcht, erreicht hatten, mußten wir as unabhängige Dorf Kolik Pasfiren, das von Palem, «ner Unterabtheilung der Tummok, bewohnt ist. ' Kolik war verschiedene Male von den Baghirmi- RSnigen zn unterwerfen gesucht worden, hatte jedoch Ä Versuch, seine Freiheit zu beeinträchtigen, siegreich zurückgeschlagen. Sultan Abu Sekin beschloß den Versuch zu wagen, vielleicht di. ^ ^ie Feuerwaffen meiner Begleiter

, . ym auch sonst .schon gute Dienste geleistet hatten. Mai 1872 lagerten wir spät Abends in Buschwald nahe der feindlichen Ortschaft, und am folgenden Morgen betraten wir mit Sonnen aufgang den lichten^Wald. der hier jedes Dorf um gibt. Die gewöhnlichen Repräsentanten der dortigen Baumwelt bildeten, auch diesen Wald, doch fehlte der schöne Bombox. der alle übrigen an Pracht des Wuchses übertrifft. Dagegen war sehr häufig der wenig. in die.Augen fallende, doch dort sehr bedeut» same Baum, den die Araber „Habila

zerstreuten Hütten be schäftigt. Diese stellen das äußere Dorf dar und liegen auf großen Lichtungen des Waldes inmitten ihrer Felder. Ihre Vertheidigung in Zeiten der Ge fahr ist unmöglich. In dem Falle opfern sie die Einwohner und ziehen sich mit Bieh und ihren Bor räthen ins Innere des LehmwalleS zurück, der trotz seiner geringen Erhebung die Stärke der Ortschaft ausmacht. Als wir den Wald betraten und ich überall die Gehöfte in Flammen stehen sah, war ich erstaunt über die Eilsertigkrit

, mit der die Unsrigen schon so früh das Werk der Zerstörung vollendet zu haben schienen, denn ich glaubte nicht anders, als daß die Einwohner die Flucht ergriffen und die Baghirmi das verlassene Dorf in Brand gesteckt hätten. Bom Feinde uud von dem Erdwalle, der das Dorf umgeben sollte, hatte ich noch nichts bemerkt. So ritt ich still in trüben Gedanken über die Natur des Menschen, welche durch Haß, Neid, Habsucht, religiösen Fanatis mus den Frieden und die Glückseligkeit des Nächsten und dadurch auch die eigene

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Seite 1 von 4
Datum: 19.05.1893
Umfang: 4
über den Religionsunter richt und die religiösen Uebungen sind dem Leiter der Schule durch die Bezirksschulaussicht zu verkünden. Verfügungen, welche mit der allgemeinen Schulord nung unvereinbar sind, wiro die Verkündigung ver sagt.' Der Minister hat somit den dieser Gesetz- beslimmung eiilgegenslehende» Erlaß des Unterrichts- Schloß Jaroschno. Russische Geschichte von D. Karow. Vom Dorf beim Schloß Jaroschno war wenig mehr zu sehen, wenn man nicht unmittelbar davor stand. Der erste große Schneefall

hatte viel gethan, die Bauernhütten zu verbergen, ein eisiger Noid, welcher die weißen Flocken mit furchtbarer Gewalt nach Jaroschno zugesagt, hatte den Rest der Arbeit vollbracht. Jaroschno. das Dorf, stack tief drin im Schnee, Jaroschno, dem Schlosse, das etwa fünf Minuten seitwärts vom Dorfe am Fuße einer kleinen Anhöhe lag, ging es nicht besser. DaZ Kreischen der alten verrosteten Wetterfahne auf dem Dache war noch das Hauptmerkzeichen, daß hinter den mächtigen Schneewällen menschliche Wesen hausten

. Zwischen Dorf und Schloß lief ein mit Pappeln besetzter Weg. schlecht erhalten, wie das Schloß, und auch die meisten Häuser im Dorf. Und das war auch kein Wunder, denn die Bauern hätten doppelt so hohe Einnahmen, als in Wirklichkeit ihnen zu flössen. haben müssen, wenn sie ihre von den Bätern ererbten und von ihnen selbst vermehrten Schulden, sowie den reichlich verkonsumirten Branntwein allzeit baar und richtig bezahlen wollten; und was den jungen Herrn Alexis von Jaroschno betraf, so wußte alle Welt

, daß er von seinem Besitz nur deshalb noch nicht seiner endlosen Schulden wegen vertrieben war, weil sich für die heruntergekommene Besitzung kein Käufer fand. So stand eS in Schloß und Dorf Jaroschno. Man kann sich denken, daß der Bezirk zu den verrufensten im ganzen Gouvernement Kiew gehörte, und das wollte in der That ein gutes Stück b»denten. Alexis von Jarofchno saß in der großen Halle seines Hauses. Seit dem Tode seiner Mutter, die vor sechs Jahren dem im Türtenkricge gefallenen Vater in die Ewivkeit nachgefolgt

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Seite 2 von 4
Datum: 15.04.1890
Umfang: 4
waren, als endlich B«saille» erreicht war. Man Hatte ihnen gesagt, sie sollten wohl Achtung geben, da dort ein prächtige» Schloß sei. Die Straßm-Aenennung in Iwölfmalgreien. ^ ^ ^ Schon vor einigen Wochen haben wir ans den kommen des Festes, sowie die des Herrn Carl Umstand hingewiesen, daß die Straßen nnd Wege Wolf als oftbewahrte Kraft als Arrangeur hervor, in den Vierteln Dorf. Zollstaage und Loretto Zur Ergänzung müssen wir die eminenten Ber- der Gemeinde Zwölfmalgreien bisher namenlos dieuste des Redners

und Kostenvoranschlag ausgearbeitet getauft werden. Für das Dorf kamen in Vor- werden, worauf mit der Stadtgemeinde Meran, schlag die Namen: Sarntheinstraße und der Gemeinde Grätsch und den übrigen Bethei- Deutschhausstraße bis zur Verewigung der- ligteu verhandelt werden solle. — Die im Jahre selben beim Merlhof nnd Runkelsteiuerstr. 1888/89 stattgehabten Vergnügungen im Kurhause bis nach St. Auton; ferner St. Oswalden ergaben ei»en Nelto-Gewinn von 592 fl 66 kr. weg vom Dorf am Berghang von St. Oswald Herrn

. Schlößchen Hörtenberg. Für Sarntheinstraße Ach/ meiute Eolaffe. .das Hau» ist ja gar ließe fich der hübschere Name Gerstburgerstraße nicht einmal fertig; es hat kein Dach/ nach dem gleichnamig:« Edelsttze dort anwenden. Sie machten iu der Rne des Chautiers Halt, um Die Verbindung vom Dorf hinüber bis zur Colette fich ausruhen zu lassen, und sahen dort Wassermauer hat das Komite bereits mit der uicht» als Stöße von Brennholz und Frachtfuhr. Bezeichnung .Liudeuburger Weg» getauft, nach werke

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Seite 12 von 12
Datum: 18.03.1864
Umfang: 12
das Dorf Warnen gelegen ist, die Tartarenhorden ihre Verwüstungen nicht ge tragen hatten, so war auch dieser von der KriegSka- lamität nicht ganz verschont geblieben. Bei dem Durch zuge der Schweden, welche unter König Karl XI. das Pölenreich erschütterten und unter den Mauern War schaus im Juli 1656 die dreitägige Schlacht schlagen halfen, deren Folge der Vertrag von Wehlau war, hatte ein schwedischer Trupp in der Nähe von Warnen ein befestigtes Lager bezogen. In den mäandrischen Krümmungen

der Frost kam, hatte der Trupp das kalte Feldlager mit den warmen Hütten vertauscht, sich in das Dorf Warnen gelegt und in die Familien gedrängt. Im Hanfe des alten Meiding hatte der Führer des Truppes, Fähn drich von Löwenskiöld, sein Quartier genommen. — Das war nun eine wilde Wirthschaft in dem fried lichen Dorfe geworden! Ställe und Scheunen wurden leerer und leerer von dem Prassen und Schlachten und Backen. Ans den Kellern wurde das letzte Faß Meth und AlmnS heraufgerollt, und die Nächte

das Regiment. Der Schnee fiel in weichen dicken Flocken leise und fleißig auf die Erde herab — die Englein klopften ihre Betten aus — und deckte eine neue Lage die alte durch den Frost vereiste Schneeschicht. Georg hatte Tags im tiefen Frost gejagt, und schleppte sich mit müden Schritten, seinen Weg in der durch den Schneefall verdichteten Dunkelheit nach den alten Bäumen und hie und da ans der Schneedecke dunkel her auslugenden Steinen bemesseud. Warnen zu. Das Dorf lag in trüben Umrissen

das längstvcrblichene Mutterherz! —über ihn wachte. Die Schwelle war sein Pferd, fein Wagen, war Alles ge wesen, was seine kindliche Phantasie daraus gemacht, als er Knabe worden. Die Schwelle hatte er ernst und nachdenklich, wie oft! überschritten, als er die Dorf schule verlassen und von dem Pfarrer unterrichtet ward — dieselbe Schwelle war'S, über welche seine Schritte schwankten, als der Sarg seiner Mutter— Gott segne die Mutter! — darüber getragen wurde, und der erste Seelenschmerz unbewußte Thränm

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Seite 4 von 14
Datum: 03.09.1859
Umfang: 14
schon in dichten Schaaren ins Dorf einbrach. Gleich beim Einmärsche ins Dorf wurde ein feindlicher Offi zier vom Pferde herabgeschossen. Dieser hartnäckige Widerstand brachte die Wuth der Feinde aufS Aeußerste. Drei unbewaftnete Männer von Laatsch. die vor dem stürmenden Feinde sich in ein Haus flüchteten, wurden bis zum Keller deS Hauses verfolgt. Die Thür wurde in Elle verrammelt, und zur bessern Sicherheit stemmte sich einer der Eingeschlossenen mit dem Rücken an dieselbe, so daß die Verfolger

, und hierauf endlich auf offenem Wege der Kopf mit Kolbenstoßen zer- 456 Löi schmettert wurde. Äußer diesen 3 Männern wurden »och 6 aydere-während dlS'zweistündigen Äusmthalts M Feindes /in Laatsch, nämlich von-,7—L Uhr Mop .gens. ermordet ^ Verwundete gab eS acht. wovon Älter j Mch, einige Tagen ebenfalls an seinen Wunde« starb, s Während der zwei Stunden wurde-daS Dorf sauber! ausgeplündert und die Vorrätbe an Getreide, Fleisch und andern Lebensmitteln wurden theils auf^Wägen < «verladen

der Bergseite von Laatsch schössen noch ohne Un terbrechung die Partschinser Schützen und die Vinsch- gauer Landstürme? in die Klumpen der Franzosen; ein höherer französischer Offizier wurde, während er an der Spitze seiner Truppe über die Brücke von Laatsch zog. vom Pferde herabgeschossen. In der Fronte hatten sich wiederum die kaiserlichen Reiter aufgestellt und trieben die Avantgarde des Feindes in das Dorf zurück. Die zweite Schützenkompagnie von Glurns mit den Landstürmern der nächstgelegenen

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Seite 12 von 12
Datum: 05.03.1864
Umfang: 12
sich das ganze Dorf aber zumeist verwunderte, war, daß der alte Meiding, der allein von denBauern die Zigeuner kraft seiner amtlichen Autorität nicht auf hundert Schritt seinem Gehöfte nah' kommen ließ, den alten Osip au ' seinem Wagen hatte und mit ihm und seiner Familie aus seinen Hof einfuhr. Weiteres war nicht zu sehen. Der alte Meiding selbst schloß das Hofthor hastig hinter dem Karren der Zigeuner ab. Auf dem Hofe begann cm unruhiges Durcheinander, Zuerst ward Georg vom Wageu gehoben

über seine Felder, von denen die Heerde träge dem Dorfe zuschlenderte, und über das Dorf, bald zeich nete er mit der knorrigen Eichenkrücke willenlos Fi guren in den Sand. Osip stand die Arme über die Brust gekreuzt, den Filzhut tief in die Stirne gedrückt, neben ihm; sein Auge war sinnend nach Westen ge richtet, wo die Sonne unter glühendem Schein zur Ruhe ging. Die herbstliche Bangigkeit der Natur ringsum, die Voraussicht der eigenen Trennung lag schwer auf Bei den und verschloß ihren Mund alltäglichen

' ich auch,' er wiederte Osip ernst. „Du willst immer nicht lassen, Osip, von Deiner Weise. Es ist mir leid. Dich also reden zu hören. Komm Mlt- mir, da es Abend wird Du weißt's, daß ich'S gut mit Dir vorhabe, mit Euch Allen, mit Ma rina. Ich denke drum, Du solltest Dich gewöhnen, ein sicher Haus und Hof höher zu achten, als das Herumschwnfen von Dorf zu Dorf, von Land zu Land, Nächtens und bei Tage. Der Herr und — der Alte entblößte sein Haupt — „hat jeder Kreatur gegeben, zu leben nach ihrer Art

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Seite 5 von 8
Datum: 08.05.1911
Umfang: 8
würden.' „Nach Ehända ?' rief George erstaunt aus. «Ist dies denn nicht Ehanda?' „Dies ist Ehanda-Bahnhof,' entgegnete der Babu, „Euer Gnaden ganz ergebenst zu dienen. Chanda-Tempel und -Dorf sind neun Koß — zehn englische Meilen — von hier entfernt. Der Ort ist sehr ungemütlich und ich kann euro palichen «sahivs nicht raten, dorr sich einzuquar tieren,' fuhr er fort, indem er mit der braunen Hand nach den in der Ferne jetzt sichtbar werdenden Bergen winkte. George erinnerte sich der Beschreibung seines Vaters

, aber er hätte doch nie gedacht, daß das Dorf so weit von der Station und in solch gottverlassener Einsamkeit liegen würde. Zumindest hatte er gehofft, irgend ein Unter kunftshaus anzutreffen» das sein Hauptquartier bilden und .von-dem aus er seine Nach forschungen anstellen konnte. Zum ersten Male, seit er England verlassen, verspürte er ein selt sam unheimliche? Gefühl und Sir Roberts Be» merkungen über die Unterströmungen im in dischen Leben kamen ihm wieder ins Gedächt nis. Diese gespenstische

, dieser Arzt,, wie. ich ebenfalls heute . schon dem andern Sahib auseinandersetzte, der auch über diesen Kor poral Sprigg Aufklärungen wünschte. Es ist dies ein Zusammentreffen von äußerst merk würdiger Art.' D»e Mitteilung war ein sehr energischer Ansporn für George, jedweden Aufschub zu vermeiden, und er gab sofort seinen Willen kund, noch am selben Abend das Dorf Ehanda aufzusuchen. Mana, wenn er auch im stillen knurrte, widersprach nicht; aber der Stations vorsteher, der einige Zweifel hegte

war. o» rjucht? «» aus seinem Begleiter herauszubekommen, »5 noch ein anderer Engländer das Dorf an jene» Tage, besucht hätte. „Nur der Priester kann darüber Ausschluß geben,' war die kurze Antwort. Der Ort war eine Art Sackgasse mit dem Tempel als Abschluß» dahinter erhob sich ein« mit dich«em Dschungel bedeckte Anhöhe. Ei» Raum ooo etwa ?l) Meter Umfang laA Ende der Straße und dem großen Gebäude im Hintergrunde, in dessen Nähe außer einigen von Priestern bewohnten Hütten keine Behausungen standen. Nachdem

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Seite 3 von 4
Datum: 02.04.1880
Umfang: 4
in St. Johann. 3. Franz v. Zallinger in Bozen. 4. Anton Kaiser in Renlsch. 5. Johann. Ueberbacher, Kagermüller in Dorf. 6. FrqnK Egger. Siecher' in? Dorf, d) Ersahmänner. Josef SchlWleitner, Odererlacher^ si2i?tJosef i Malferteiner. KunffmWe?. 3. Georg Mumelter. Griesbauer. ' Zm 2. WahlkSrper erschienen von ?l Wähleni ?4. Gewählt wurden: ») Ausschußmänner: 1. Johann Trafojer, Stieglwirth. 2. Mathias Gasser, Probst wenser. 3. Johann Schlechtleitner, U.nttrertacher. 4. Anton Mumelter, Egger. 5, Peter

Langebner, Müller. 6. Josef -Tirler, Sternwirth5 der ErsahmSnner: 1. Peter Mair, Metzger. 2. Johann RDer^SeMsieder. 3. Georg Ringler. Diem. Zm 1. WahlkSrper erschienen von iS.WSHlern ll. Gewählt wurden.>a) AusschußmSnner: I.Anton Egger Freiberger. 2. Josef Moser im Dorf. 3. Josef Pfeiffer. Pfannenstiel. 4^ Sebastian Altmann, Baumeister. 5. Wenzl De^ischer. Holzhändler. 6. Josef Rößler, Kunst- müllye. (d Ersatzmänner : 1. Franz Loneck. Stationschef. 2. 5Zswald Streiter/ Gutsbesitzer. 3. ^ Alöi^ Tschurt

Rayon die Viehseuche aufgehört höbe. Neugierig, durch welche Mittel diese jetzt fast in ganz Rußland grassirende Krankheit worden sei. frug der Präsident den Dorf» Vorsteher darnach, welcher kurz erwiderte: „Durch gar keine Mittel.' — „Wie so deu?' frug der Präsident noch neugieriger. — „Weit daS gesammte Vieh bereits krepirt ist', rapportirte der naive Dorfälteste. Neuere Kost. ! London, 31. März. Gestern wurden im Ganzen 10 Liberale und 3 konservative gewählt: Di'e „TimeS' meiden auS Kandahar

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