»»» KZlern. ^!n.en?>.i»vri»äsl>» 2e»rsct1- lanss .i.i.i,e»sie>n » vsaler» X. Ms,?e u. S. C Daube S Co. und?4 lanilw. Beilagen „Äekonom' W. 161 Montag, den 19. )uli 1886 Für Oesterreich in Amerika. In einer New-Iorker Versammlung amerikani scher Bürger deutscher Nationalität,' in welcher der Beschluß gefaßt wurde einen Verein zu gründen, dessen Aufgabe es sein wird, deut sche Sprache und Kultur überall, wo dieselben unterdrückt und gefährdet werden, vorzüglich in Oesterreich - Ungarn, in jeder Hinsicht
kompromittirt worden wäre. Kein Einziger hat daran gedacht zum Besten Deutschlands das amerikanische Gesetz zu verletzen. Das ist eine Thatsache, auf die wir stolz sein Kur sen und sind. Wir Deutschen sind eigentlich ein sehr friedliches Volk. Man hat allerdings gesagt, daß die deutsche Nation recht kriegerisch ist. Das ist ein Irrthum; die Deutschen schlagen unr dann, wenn sie müssen, aber dann ordentlich; wir Deut sche in Amerika sind besonders friedlich gesinnt. Wir denken uicht daran uns in politische
Händel in Europa einzumischen. Eines aber ist wahr. Wir haben kein deutsch - chauvinistisches Gefühl, sondern ein kosmopoltisches und kosmopolitisch sind wir immer gewesen; es ist das Gefühl, daß die Errungenschaften eines großen Kulturvolkes, seine Literatur, seine Sprache, seine Kunst und sein Gemüthsleben nicht dem Volke allein gehören, sondern der ganzen Menschheit. Wir Deutsche in Amerika sind nicht darauf hinaus, Amerika zu ger- mauisireu. Wenn ein Deutscher zu mir kommt und mich fragt
werden sollte. Mit einer Stimme entschied man sich dagegen und diese Stimme gehörte einem Deutschen. Dieser Mann hat den Deutschen in Amerika einen großen Dienst geleistet. Ich bin nicht dasür, daß die deutsche Sprache in Amerika aussterben soll, im Gegentheile. Jeder, der Deutsch spricht, versteht oder es zu lernen Gelegenheit hat, soll dies thun, denn er hat damit einen Schatz, der ihm in allen Lebensstellungen von ungeheue rem Vortheile ist. Ich bin dafür, daß jeder Deut- fche in Amerika ordentlich englisch lerne
» auch den herrschenden Nationalitäten dazu helfen, die Brutalität zu überwinden, mit welcher sie jetzt die Deutschen verfolgen. Ich bin nicht als Deut scher, sondern als Kosmopolitiker dafür, daß das deutsche Wesen in legitimer Weise in Oesterreich erhalten bleibe. Es ist darauf hingewiesen wor den, daß man so oft die Blicke auf die Deutschen in Amerika richtet, und wie wir immer bereit sind, wenn große Wasserfluthen kommen, zu helfen. WaS wir jetzt sehen, ist auch eine Wasserfluth und zwar eine der schlimmsten