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Bozner Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 24.07.1923
Umfang: 8
Seite 4 „Bozner Nachrichten', den 24. Juli 1928 Nr. 166. völkerbunü. Der deutsche General Deimling hat sich sehr warm für den Eintritt Deutschlands in den Völker bund ausgesprochen, nur der Völkerbund könne Deutschland schützen. Gegen diese Ansicht erhebt sich in Deutschland kräftiger Widerspruch. Der Völker bund bedeute Knebelung und er leiste nichts als Helferdienste für die Politik Frankreichs. Das zeigen vor allem die Beispiele und Erfahrungen anderer Staaten, die ihre Sache dem Völkerbund

- anvertraut haben. Im ungarischen Parlament hat der Abgeordnete Eckhardt den Austritt Ungarns aus dem Völker bund vorgeschlagen. Er schilderte, wie rücksichtslos der Völkerbundsrat, in welchem ja bekanntermaßen keine einzige „besiegte' Nation vertreten ist, mit den Eingaben der Völker umgeht, selbst wenn diese im Völkerbund vertreten sind. Die ungarische Regie rung hat 3V Eingaben an den Völkerbund in Sachen der siebenbürgischen Optanten gerichtet. Trotzdem wurde die Angelegenheit nicht verhandelt

belasten würde?' Ru mänien nimmt ja ohne weiteres den ungarischen Optanten ihre Liegenschaften weg und verletzt damit klar den Friedensvertrag. Aber was kümmert das einen solchen Staat? Er bekommt ja bei dem soge nannten Völkerbund immer „Recht'. Der unga rische Minister hob mit Schärfe hervor, daß die a b- gerü steten Nationen völlig schutzlose einer gänzlich ungleichen Lage gegenüber den anderen Nationen stehen. Der Völkerbund verleugne seine eigenste Aufgabe, indem er über die Be schwerden

einer Nation wegen Nichteinhaltung eines Vertrages keine Entscheidung fällt und nicht einmal ermögliche, daß diese Beschwerde der Entscheidung oder Begutachtung eines internationalen Gerichts hofes unterbreitet wird. Der Beruf des Völkerbun des wäre es gewesen, die Rechte und Interessen der Minderheiten zu gewährleisten und dafür zu. sorgen, daß auf diesen! neuen Boden des europäischen Lebens eine feste Rechtsordnung erbaut wird. Der Völkerbund aber hat diese Aufgabe von sich ge wiesen. Einen krassen Fall

dieser „Gerechtigkeit' er wähnte der Abgeordnete Eckhardt aus Bulga- -.r i e n. Er sagte u. a.: „Ich will mich auf ein Bei spiel des unerhörten Zynismus berufen, mit dem beim Völkerbund gewisse Angelegenheiten erledigt werden. Oberst Nojkow, der Führer der bulgari- vom türkifthen Culenspiege! > Nasreööin HaöjHa. ^ Einst wollte der Mongolenhäuptling Timur! Tamerlan mit seinen zahlreichen schlitzäugigen Krie gern die türkische Stadt Akschehr mit seinem Besuche beehren. Als sich das Heer der Stadt näherte

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 8
Datum: 21.09.1923
Umfang: 8
Küste unerwartet ausgebrochen war, hat seine Tätig keit vorläufig eingestellt. Der Lavastrom rst vor Korsu ausgehasten worden. Mussolini hat dem Völkerbund noch nicht den Krieg erklärt: wahrscheinlich deswegen, weil der Völkerbund zugunsten der Botschasterko n ferenz abgedankt hat. Wenn Mussolini Korsu verlätzt mit den 5V Millionen Lire und allem anderen, dann wird die ganze Affäre bald vergessen sein und die Aufmerksamkeit Eurospas wird wieder zur Ruhr zurückkehren — freilich

der Genfer Versammlung. Der Völkerbund hat eine, bedeutsame Erschütterung feiner Autorität erlitten. Ein Mitglied hat in der heftigsten Weise sein Recht geleugnet, in einen Streit einzugreisen, der zwischen zwei Mitgliedern des Bundes ausgebrochen ist. Eine Großmacht, die eine der führenden unter denen des Völkerbundes ist, hat das Prinzip aufge stellt/daß der Völkerbund kein Recht hat, ein zugreifen, wenn eine der beiden Parteien be horchtet, daß eine Frage der nationalen Ehre auf dem Spiele steht

auch, daß die ganze Frage durch die Botschafterkonferenz er ledigt werden müsse. H)iese Ansicht ist vom Völ kerbund tatsächlich gebilligt worden. Die Botschafterkonserenz ist einfach Versammlung von Diplomaten, die für Augenblick die führenden verbündeten Mächte in Paris vertreten. Man hat dieser Körper schaft von Zeit zu Zeit Fragen vorgelegt, die der Auslegung der Friedensverträge entspran gen. Sie ist vom Völkerbund unabhängig. Der Völkerbund hat keine Kontrolle über ihre Ar beit. - - ^. Diese Körperschaft

, die bisher bei der Rege lung zwischenstaatlicher Streitigkeiten wich tigere Befugnisse ausgeübt hat als der Völker bund, hat Mussolini dem Völkerbund vorgezo gen. Der Völkerbundrat als Mitte! zur Schlich tung zwischenstaatlicher Streitigkeiten hat sich in seine eigne Absetzung gesügt. Er mag Be dingungen und Bestimmungen festsetzen, er kann aber nicht mehr einschreiten. Sollte sür- derhin zwischen Völkern eine Meinungsver schiedenheit entstehen, die mit Krieg endigen könnte, dann schaltet

das italienische Beispiel diesen Streit aus der Rechtsprechung des Völ kerbundes aus, sobald eine der streitenden Parteien behauptet, daß der Streit die natio nale Ehre berühre. Was bleibt dann vom Völ kerbund iwrig? Durch unvernünftige Verteidigung sind mehr gute Rechtsstreite verdorben worden als durch mächtige Gegnerschaft. Der Völkerbund ist ein ganz hervorragendes Beispiel für diese Wahr heit. Einige Staatsmänner, sagt Lloyd George, hätten von Ansang an eine vorsichtige Behand lung dieser Einrichtung

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 08.11.1922
Umfang: 8
erwogen. In manchen Kreisen weiß man bereits, daß die Konferenz erst im letzten Drittel des November beginnen soll. Andere Kreise drängen aus den Beginn am 13. ds., weil jeder Tag die Lage Kritischer machen könne. Sott Deutschland zum Völkerbund! In der „Münch.-Augsb. Abdztg.' nimmt ein Schweizer zu dieser Frage Stellung, wobei er jauch den Schweizer Standpunkt und das Inter esse seines Landes mitsprechen läßt und er kommt zu einer ablehnenden Antwort. Im Ar tikel werden die Bedenken hervorgehoben

, die nach seiner Ansicht Deutschland davor bewahren sollten, diesem Völkerbund anzugehören oder ein Ersuchen um Aufnahme in dieses Instrument von Versailles zu stellen. Bekanntlich ist der Beitritt der Schweiz zum Wölkerbunde am 16. Mai 1920 nur gegen eine Ansehnliche Minderheit und nach einem uner hört hartnäckigen und erbitterten Abstimmungs kampf vom Volke beschlossen worden. Wenn diese Frage heute wieder zur Abstimmung käme, würde der Beitritt wahrscheinlich mit großer Mehrheit verworfen. Der größte Teil

hätte Mühe, Rohstoffe zu bekommen, denn über die Rohstoffe verfügen die den Völkerbund tragen den Mächte der Entente; die Schweizer Aussuhr industrie verlöre tihre Absatzgebiete bei den zah lungsfähigen Ententestaaten. Kurz gesagt, die Ablehnung des Beitrittes der Schweiz zum Völ kerbunde hätte den Zusammenbruch der heimi schen Volkswirtschaft zur Folge. Nichts davon hat sich bewahrheitet! Dank ihrer Valuta ist die Schweiz nach wie vor tin der Lage, Rohstoffe einzukaufen; alle übrigen Folgen

«der Schweiz, die die Mächte des Wiener Vertrages 1815 auf französisches und da mals sardinisches (jetzt auch französisches) Staatsgebiet legten, die freien Zonen von Gens, abgetrotzt. Wirtschaftlich und politisch ist die Schweiz durch den Beitritt zum Völkerbund in eine noch drückendere Abhängigkeit geraten zu Frankreich, als sie schon aus dem Siege der En tente und der damit verbundenen Zerstörung des europäischen Gleichgewichtes resultieren mußte. - / - Die Schweiz war in den letzten Jahrhunder ten

. Es ist deshalb ein Gebot schweizerischer Politik, die sich auf Erfahrungen der Geschichte stützt, wenn jede Entwicklung in Europa nach Möglichkeit unterstützt wird, die darauf hinaus zugehen scheint, das System des europäischen Gleichgewichts der Kräfte wieder herzu stellen. Der Völkerbund schließt ein sol ches Gleichgewicht aus. 7 Der Verfasser glaubt allerdings nicht, daß heute ein Ausnahmegesuch Deutschlands in den Völkerbund Erfolg hätte, falls Deutschland die Bedingung an das Gesuch knüpfte, als Groß

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Seite 6 von 8
Datum: 16.09.1924
Umfang: 8
Sonntagsartikel besaßt sich der ehe-' malige englische Ministerpräsident Lloyd George mit der Notwendigkeit des Beitrittes der Vereinig ten Staaten zum Völkerbund. Die große Friedensdemonstration in Genf, tvelche den krönenden Abschluß von London bilden sollte, habe damit geendet, die tiefgehenden Gcgen»- , sätze von Britannien und Frankreich noch zu vertie fen. Des gegenwärtigen englischen Ministerpräsi denten Ramsay Macdonalds Aussprüche über den Frieden und die Eintracht der Welt haben die Fran- gosen

ten Einzelheiten als eine Gefahr für die Harmonie. Daher kam die unglückliche Dissonanz vom Genfer See so bald nach dem Londoner Akkord. Es war richtig und angemessen, den Völkerbund über Schiedsgericht und Abrüstung diskutieren zu lassen. Das ist seine Hauptfunktion. Jedes Jahr, seit sein Fundament in Versailles gelegt ward - (denn das Statut des Völkerbundes bildet den er sten Äbschnitt des Vertrages von Versailles), haben . solche Debatten seine jährliche Versammlung geziert. Und Redeleistungen

dem > Kriege den Frieden von Westeuropa bedrohte, auf ^ einer Konferenz behandelt und zum vierten Male „bereinigt' wurde, für welche der Völkerbund nicht die leiseste Verantwortung trug und bei deren Be ratungen er nicht zur leisesten Unterstützung auf gefordert wurde. Ramsay Macdonald sagt, daß das Ergebnis der Londoner Konferenz die Aussichten in Europa ver ändert habe. Hoffen wir es. Es ist noch zu früh, um bestimmt vorauszusagen, welchen Einfluß eine Aus füllung der erschöpften Adern Deutschlands

, daß der Völkerbund, von offenen Und versteckten Feinden vernachlässigt und verachtet werde. Jetzt, nachdem diese Kritiker im Amte sind, werden dieselben alten und verworfe nen Methoden angewendet, um die Schwierigkeiten zu überwinden, die aus der Anwendung des Vertra ges von Versailles entstanden. Wenn Geschäfte er ledigt werden sollen, rufen sie denselben alten Ober sten Rat der Signatare des Vertrages zusammen, um die Angelegenheiten durchzuführen, und wenn es sich nur ums Reden Handelt, dampfen sie nach Genf

— die Teilung Schle - s i e n s. M. Briand und ich kamen überein. diese lästige Verwicklung dem Völkerbund zur Entschei dung zu überweisen. Es ist-weltbekannt, daß der Völkerbund in einer Weise vorging, welche das Vertrauen in seine Unparteilichkeit erschütterte. Macdonald hat diesen unglückli chen Schiedsspruch in seiner Genfer Rede gestreift. ' ' Nr. 213 / Es ist kein Zweifel, daß die Art, in welcher dieses Urteil zustande gebracht wurde, dem Ansehen- des Völkerbundes einen Stoß versetzt

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Seite 1 von 8
Datum: 28.09.1925
Umfang: 8
vertreten. (K. B.) Schluß in Genf. Der Völkerbund ist mtt sich selbst zufrieden. Gen s» 28. Sept. (A. B.) Der Völkerbund hat am Samstag vormittag und Nachmittag eine Sitzung abgehalten. Die Nachmittagssitzung war gleichzeitig Schlußsitzung dieser Tagung. In der Vormittagssitzung wurde unter an derem der Schlüssel für die Aufteilung der Aus- lagen desVölkerbundes festgelegt und bestimmt, daß Frankreich 79, England 105, Ita lien und Japan ;e 60 Einheiten der Auslagen bezahlen. In der Schlußsitzung wurden

im Dezember bezüglich der Abrü stung vorzubereiten hat. Der Völkerbund tanzt. Genf, 27. Sept. (A. B.) Die Schweizer Völ kerbunddelegierten, der Genfer Stattrat und der Gemeinderat der Stadt Genf veranstalteten gestern einen Empfangsabend für die verschie denen Völkerbunddelegierten und hohen Funk tionäre des Völkerbundes und des internationa len Arbeitsamtes. Die Gäste wurden von Bun desrat Motta begrüßt. Dem Empfang folgte ein musikalischer Teil und ein Ball. vke österreichische Seamtenfchaft

. Der Ausschuß daaegen weift darauf hin, daß er immer poch 98 Prozent aller Bun desangestellten vertrete. Die Forderung der Beamten geht dahin, eine 15—20°/°ige Ausbesserung Ver gegen wärtigen Gehälter zu erreichen, wobei darauf verwiesen wird, daß die Regierung diese Ge legenheit benützen soll, um vom Völkerbund eine Erhöhung des Normalbudgets zu erreichen. Deutschland unö öer Völkerbund. Die Voraussetzungen des Eintrittes. Angesichts der bevorstehenden Verhandlungen über den Abschluß des Westpa

k t s und den E i n^- tittDeutschlands in den Völkerbund, wird in Deutschland wiederum das Memorandum der deutschen Reichsregierung vom 23. September 1924 in die Erinnerung zurückgerufen. In diesem Memo randum, das seinerzeit zehn auswärtigen Mächten übermittelt Wurde, hat die deutsche Reichsregierung ihre Stellung zum Völkerbund dargelegt. In dem Notenwechsel seit dem Februar-Memoran dum 1925 über den Sicherheitspakt hat die deutsche Regierung sich auf das September-Memorandum von 1924 zur Klärung! ihrer Stellung

über den Völkerbund berufen. Das Memorandum, dessen Wortlaut bisher nicht bekannt .war, lautete in den Hauptstellen: „Die deutsche Regierung sieht in der Sicherung des Friedens und der internationalen Solidarität den Weg, der allein zu einem kulturellen Aufstieg der Menschheit führen kann. Unter den gegebenen Verhältnissen erscheint ihr der Zusammenschluß der Staaten im Völkerbund als das aussichts reichste Mittel, um diese Idee zu verwirklichen. Wenn der im Jahre 1919 von der deutschen Frie densdelegation

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Seite 1 von 8
Datum: 23.09.1924
Umfang: 8
Nr. 7V. Annoncen und Verwaltung: Bozen. Waltherplatz Nr. ZA, Telephon Nr. 180. Einzelnummer 25 Cent. Ausgabe täglich 12 Uhr mittags. 32. Jahrg. Kein Krieg mehr! Schiedsgerichtsvorschlag für Kriegsfälle. Wie nachstehendes Telegramm meldet, hat der Abrüstungsausschuß im Völkerbund nun mehr seinen Entwurf des Schiedsgerichtsverfah rens zur Hintanhaltung von Kriegen vorgelegt. Ohne Zweifel ein Schritt vorwärts, ein Akt zur Förderung der Humanität. Der Entwurf ent stammt in seinen Grundzügen den Ideen

Flotte — Völkerbundflotte? „Times' äußert in einem Leitartikel die Be sorgnis, daß Lord Parmoor in Genf die britische Regierung und die britische Nation in eine sehr ernste Lage bringen könnte, indem er die briti sche Flotte in die Erörterung hineinziehe und Zusagen wegen der künftigen Verwendung durch den Völkerbund mache. Das Blatt ver langt Aufklärung, wie weit Parmoors Befug nisse gingen, und schreibt, da die Stärke der bri tischen Flotte durch internationale Überein kommen bereits eingeschränkt

Unterlage habe. Bis dorthin ist noch Zeit für Enttäuschungen der Idealisten ... Eintritt veutsthlanös in üen Völkerbund? Aus Genf und London liegen Meldungen vor das? ein Antrag Deutschlands auf Aufnahme in den Völkerbund als Ergebnis der heutigen Kabinetts sitzung zu erwarten ist. Die Pariser „Information' erfährt außerdem, im Rat des Völkerbundes hätten in den letzten vierundzwanzig Stunden Verhand lungen, stattgefunden, deren Resultat in Berlin mit geteilt werden wird. Dieses Resultat komme

im wesentlichen auf eine erneute Einladung Deutschlands hinaus. Gleichzeitig .läßt sich der „Daily Telegraph' aus Berlin berichten, daß die neuerdings von der deutschen Regierung durchge führten Sondierungen bezüglich der Aussicht eines deutschen Antrages auf Eintritt in den Völkerbund günstig verlaufen seien, daß die heutige Sitzung des Reichskabinettes nicht mehr die Frage zu prüfen brauche, ob es zweckmäßig sei, einen derartigen An trag zu stellen, sondern, daß das deutsche Kabinett nur' die Frage prüfen

werde, in welcher Form der Antrag gestellt werden solle. Der Berichterstat ter des genannten Blattes behauptet weiter, daß Deutschland nach seinem Eintritt in den Völ kerbund zwei Anträge stellen werde. Der erste Antrag bezwecke die Aufteilung der Kolonial mandate, damit Deutschland wieder ein angemesse ner Anteil an Kolonialland erteilt werde, und der zweite deutsche Antrag werde den Völkerbund auf fordern, an alle Völker, die am Weltkrieg teilgenom men haben, die Einladung zu richten, ihre Archive sofort zu öffnen

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Seite 2 von 8
Datum: 30.09.1924
Umfang: 8
Zweck es war, einen militärischen Ak tionsplan für die Balkanländer und Ungarn vor zubereiten. All diese Tatsachen, die die bolschewistischen Agen ten vergebens zu leugnen 'suchen werden, sind durch die Enquete unbestreitbar festgestellt. Es geht daraus zur Evidenz he.rvor, daß die Dritte Inter nationale heute die schwerste Bedrohung des Weltfriedens darstellt. Im Augen blick, wo der Völkerbund sich in generöser Anstren gung um Befriedung und Wiederaufbau bemüht, intrigiert die Dritte Internationale

und äußerer Kriege, die von der Dritten Internationale vorbereitet werden, vor zubeugen, und daß das Komitee in Wien gezwun gen werde, seine verderbliche Tätigkeit einzustellen. Marschall Zoch über Krieg uaö Völkerbund. Marschall Foch hat auf die Fragen ^iner politi schen Wochenschrift über die Verhinderung eines Krieges sowie über den Völkerbund und das Pro blem der Sicherheit folgende Ansichten geäußert: Er erwiderte zunächst auf die Frage, unter wel chen Bedingungen der Völkerbund die Sicherheit

Frankreichs garantieren könne, folgendes: „Nur un ter zwei Bedingungen: Nämlich wenn im Völker bund diejenigen Nationen ein Vorrecht haben, welche in Europa am meisten vom Krieg bedroht sind und am stärksten um ihre Sicherheit besorgt sein müssen. Ferner wenn dem Völkerbund eine internationale Armee, zur Verfügung steht, oder noch besser, die militärischen Kräfte verschiedener Länder verfügbar sind, um seine Entschlüsse durch zuführen.' Die zweite Frage war: „Kann die Arbeit des Völkerbundes erhofft

werden, daß einmal die mili tärischen Rüstungen in größerem Umfange vermin dert werden?' Nach der Ansicht des Marschalls ist dies ebenfaßs' nur unter den Bedingungen der er sten Antwort möglich. Für Frankreich hänge die Abrüstung noch von einer zweiten Bedingung ab, insbesondere von der Abrüstung Deutschlands (!). Diese könne indessen dem Völkerbund erst anver traut werden, wenn die Abrüstungsklausel des Ver- sailler Vertrages vollständig erfüllt sein würden. Der Marschall gab endlich seine Ansicht darüber bekannt

, ob es einmal möglich sein werde, Kriege vollständig zu vermeiden und' alle Konflikte^ auf Grund vernünftiger Aussprache unter den Völkern- zu regeln. Er sagte: „Ich denke hierüber wie jeder Soldat, der ein Herz hat: Nichts ist vernünftiger als Recht vor Gewalt herrschen zu lassen, nichts ist ver- abscheuungswürdiger als das Kriegshandwerk. Es ist eine furchtbare Sache, Blut zu vergießen und Reichtümer zu zerstören. Es muß alles versucht wer den, um künftig ein derartiges Unglück zu verhin dern. Der Völkerbund

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Seite 1 von 8
Datum: 11.03.1920
Umfang: 8
einer Kabinettskrise spre chen. Im Senate wurde eine Anfrage ein gebracht, um die Gründe kennen zu lernen, welche die verbündeten Regierungen bisher davon abgehalten haben, ihren Parlamen ten den Vertrag von St. Germain zur Rati fikation vorzulegen. Völkerbund. Die Neutralen und der Völkerbund. Die holländische erste Kammer hat, wie aus dem Haag gemeldet wird, am Samstag mit 62 gegen 2 Stimmen die Ge setzesvorlage über den Beitritt Hollands zum Völkerbund angenommen. Aus Christiania wird berichtet: Das amtliche

Dokument, in dem Norwegen seinen Beitritt zum Völkerbund ausspricht, ist vom König unterzeichnet worden. Es wird nun an die norwegische Gesandtschaft in London übersandt u. vom norwegischen Gesandten in London dem Generalsekretär des Völkerbundes, Sir Erik Dvumond, überreicht werden. Der schweizerische Bundesrat hat die Volksabstimmung über den Beitritt der Schweiz zum Völkerbund auf den 16. Mai festgesetzt. Japan für den Beitritt Deutschlands und Oesterreichs zum Völkerbund. > Bei Behandlung

der Völkerbundssrage' im Schweizer Nationalrat brachte der Chef des politischen Departements, Bundespräsi dent Motta, u^-a. zur Sprache, daß I a - pan bereits offiziell den Wunsch ausge drückt habe, Deutichland und Öster reich unverzüglich zum Beitritt in den Völkerbund einzuladen. England. Die englisch-amerikanische FlottenrivalitSt Die Nachricht von einer bevorstehenden Herabsetzung der englischen Flotte bestätigt sich nicht; im Gegenteil wird jetzt berichtet, daß die britische Regierung 10 neue Kreu zer

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Seite 1 von 12
Datum: 28.09.1919
Umfang: 12
und die Ratifizierung des Friedensvertra- mit Deutschland Zustandekommen soll, iisident Wilson besteht darauf, daß das kommen über den Völkerbund ein Teil Friedensvertrages sei und gemeinsam diesem angenommen werden müsse, hrend eine Anzahl Senatoren den Bei- tt der Vereinigten Staaten zum Völker- nd erbittert bekämpft, und andere nur bereit sind, falls allerlei besondere Be- mungen oder Abänderungen dazu vor kommen werden. Die Erbitterung der ndlichen Senatoren ist noch durch die hrmalige Weigerung Präsident

den Friedensvertrag und für seinen Völkerbund Propaganda zu machen. Ueber die letzten Stationen dieses Pilgerzuges, der aber allem Anscheine nach kein Triumphzug ist, liegen folgende Mel dungen vor: - . . . In seiner Rede in Et. Paul fragte Wil son seine Zuhörerschaft, ob der Völkerbund nicht schon dann wert sei, angenommen zu werden, wenn er nur die Wahrscheinlichkeit biete, den Krieg um nur 10 Prozent zu redu zieren. Die Zuhörerschaft rief laut: „Ja!', und Wilson sagte: Der Völkerbund vergrö ßert

die Wahrscheinlichkeit auf Frieden um 99 Prozent. Unloyale Organisationen sind am Werk, um Amerika zu verhindern, in den Völkerbund einzutreten, damit Deutsch land später seinen Ehrgeiz, die Welt zu be herrschen, verwirklichen könne. Auf die Anklage zurückkommend, daß die deutsch- frsundlichewEl?mSMM7ieMatifizierunEd«x Friedensvertrages zu hintertreiben ver suchen, sagte Wilson: «Man kann ein-Volk in vier Kriegsjahren Nicht umändern— Die ganze Welt wird sowohl Deutschsand wie auch die Vereinigten Staaten

Augen Kurt sein Elend und daß die Geschichte von der Scheidung erlogen war. Da die Verhaftung auf sich warten läßt, reizt Alice ihren Mann bis er zum Sä bel greift und da sie, Schutz sMend. sich an Kurt klammert, stößt dieser voll Ekel sie von sich und verläßt das Unglückshaus. Das Der Kampf um den Friedensvertrag und um den Völkerbund wird allem Anscheine nach die amerikanische Oeffentlichkeit noch' längere Zeit in Spannung halten. - Und. da dies leider eine Weltangelegenheit

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Seite 6 von 8
Datum: 15.02.1924
Umfang: 8
Völkerbund. In einer Unterredung mit dem Vertreter der „Daily Dispatch' trat der neue englische Pre mierminister sehr warm für die Zulassung Ruß lands und Deutschlands zum Völkerbund ein. Im offiziösen „Daily Herald' ist das Gespräch an erster Stelle wiedergegeben. -Macdonald hat sich diesem Blatt zufolge wörtlich wie folgt ge äußert: „In Bezug auf Rußland mögen Schwie rigkeiten bestehen, aber auf Deutschlands Ein tritt in den Bund muß bestanden werden. Hiezu schreiben die „Münch. N. Nachr

und wenn möglich auch Rußland sollen auf dieser Konferenz als Mit glieder des Völkerbundes erscheinen. Die leidige Frage des Eintritts Deutschlands in den Völ kerbund scheint also wieder einmal akut zu werden. Warum macht man englischerseits den Erfolg der Konferenz von der Zugehörigkeit aller fei ner Teilnehmer zum Völkerbund abhängig? Ist es nur, umx die „friedliche'' Atmosphäre und die Gleichberechtigung aller auf der Konferenz Ver tretenen sicherzustellen? Hosst man so die bis herigen Parias

, die sie ja auch aus der Genua- Konferenz noch waren, zu vollwertigen Mitglie dern der menschlichen Gesellschaft zu machen? Zweifellos ist für Maedonald diese moralische Seite der Sache ein wesentlich bestimmendes Moment. In dem „Glaubensbekenntnis' seiner Politik, das er Kurz vor Uebernahme seines Amtes ablegte, erhofft der englische Premier von einem alle Nationen umfassenden Völker bund und von seinen Schiedsgerichten erst die wahre und endgültige Befriedigung der Welt. „Solange der Völkerbund in der Hauptsache ein Bund

der Sieger ist, werden die kleinen und schwachen Nationen zu Werkzeugen und Parias herabgedrückt, was England in seinem eigensten Interesse verhindern muß.' Kriege würden, ver ewigt, solange Interessengruppen. ihre eigene egoistische Politik verfolgten, Schutz- und Trütz- bündnisse schlössen und der Rachegedanke lebe. Wirkliche Sicherheit für alle Teile gebe nur ein allumfassender Völkerbund. Aus der Geschichte der Menschheit wird sich diese Auffassung kaum rechtfertigen lassen

,, aber, auf den vorliegenden, praktischen Fall an gewandt, gibt sie uns den Schlüssel, warum Deutschlands Eintritt in den Völkerbund als Vorbedingung für jede gedeihliche Weiterarbeit auf dem Wege des Friedens angesehen wird. Deutschland soll Frankreich durch seine, Ver pflichtung aus die Satzungen die Sicherheit ge ben, unter deren Deckmantel sich Frankreich seit fünf Iahren und weit über die Schranken vpn Versailles hinaus immer weiter hinein frißt in deutsches Gebiet, die „Schönheitsfehler' des Vertrages nach eigenem

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Seite 3 von 8
Datum: 15.09.1925
Umfang: 8
Nr. 209 ? - DarWer^ist kein Zweifel, Haß ohne die famoffe Gen fer Einrichtung das Kriegführen ganz erheblich er schwert wäre. In Genf und durch den Völkerbund wuiide den Polen -das deutische Obe^schlesien > zuge-. sprachen. Es ist Wohl auch kein Züfall, daß. in dem berühmten Völkerbundsstatut viel mehr vom gemeinsamen Kriegführen als von gemeinsamen Friedensgarantien die Rede ist. Wo solche Garan tien gegeben sind, wie etwa im Artikel 3, der die allgemeine Abrüstung verlangt

, werden sie nicht beachtet. Ja, es gchört gerade zum guten Ton der IZölkerbundsversammlung. über diesen Artikel zu schweigen. Im Hause der Gehenkten spricht' man nicht vom Strick, unter kriegführenden Mächten nicht von der Abrüstung. . > Von diesem Gesichtspunkt aus fuhren die natio nalen Kreise in Deutschland ihren Kampf gegen den Sicherheitspakt und gegen den Beitritt des Reiches zum Völkerbund. In Paris rechne man schon Heute damit als mit einer fertigen Tatsache und ist nur bemüht, Tschechen und Polen in das System

das deutsche Elsaß von den Deutschen selber zu einer frairzösischen -Provinz gemacht worden. Besseres kann sich Herr Briand einsvveilen - nicht wünschen. Seine An sprüche auf das linke Rheinufer werden dadurch in keiner Weise berührt. Denn : wenn ein Krieg lim Osten- entsteht, wenn Polen sich rührt ober die ,-WHvchei,- baM-^hcrt Frankreich das Recht vZvm Einmarsch. England wird wohlwollend neutral bleiben. Wozu, hatte man.sonst den Völkerbund? In dieser Weise soll der stille Krieg, den der alte Clemencsau

: einmal bei ihren Phrasen zu packen. Jawohl, wir sind bereit in den Völkerbund einzutreten in dem Augenblick, in'dem vic dort proklamierte A L- r ü st u n g allgemein durchgeführt ist. Auch gegen einen Sicherheitspakt haben wir kein Bedenken, wir wünschen aber, daß er gegründet wewe nicht bloß auf papierene Abmachungen, sondern auf den ge heiligten GrunÄsatz vom Selb stb e st im - m u n gsrech t der Völker. Dann hat der Paki reale Unterlagen, dann erst ist er mehr als bloß ein ^ diplomatisches. Ereignis, dann erst

ist ein wahrer Völkerbund möglich und die KriezsZeiten sind abgeschlossen, i ^ ' ! < All diese Voraussetzungen sind in der deutschen Note, vom 20. Juli enthalten. Die Note.' so sagt bildet die GruniÄage der weiteren deutschen Politik. Es scheint ckber, daß in Londoner Som- MMlächtcn ein Reif auf die-junge Saat der deut schen ^Politik gefallen ist. Noch ist sie nicht ganz vernichtet, aber die Gefahr ist groß und der Scha den wäre unauZldenkbar. Deutschland käme vom Sicherheitspakt zum Völkerbund in den Krieg

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Seite 3 von 8
Datum: 22.06.1923
Umfang: 8
. Und mit etwas anderem ist den Franzosen nicht geholfen. . .! k! ' Ä Schweiz, Völkerbund und Rußland Im Schweizer Nationalrat wurde am Dienstag am Wirken des Völkerbundes Kritik geübt. Grimm (Sozialdemokrat) sprach hierbei über die Ruhrfrage und führte aus, daß die Schweiz unzweifelhaft das - Recht und die Pflicht habe, diese Sache beim Völker bund anhängig zu machen. Ein Vertreter der Bauernpartei gab der Meinung Ausdruck, daß der dem Völkerbund gegenüber an den Tag gelegte Op^ timismus keineswegs berechtigt sei. Bundesrat Motta

führte alsChefdespo- litifchen Departements aus: Die Ruhr aktion ist für die Schweiz ein Unglück, aber man muß diese Aktion im Zusammenhange mit den Vor gängen der Kriegs- und Nachkriegszeit betrachten. Der Völkerbund kann unter den jetzigen Umständen nur durch sein moralisches Gewicht wirken. Ein Eingreifen in den Ruhrkonflikt wäre sehr heikel, um- somehr, als Deutschland dem Völkerbund nicht an gehört. In dem Augenblick, wo Argentinien zum Völkerbund zurückkehrt und die Vereinigten Staaten

derselben durch den Bundesrat sagte Motta, die Würde des Landes habe eine Fortsetzung dieses Dialogs verboten. Schließlich wurde mit 93 gegen 6 sozialdemokratische und kommunistische Stimmen der Antrag der Kommissionsmehrheit an genommen, der die Haltung des Bundesrates in der Angelegenheit Worowskis billigte. Amerika gegen öen Völkerbund. N.euyork, 22. Juni. Präsident Harding erklärt in einer Rede in Saint Louis, daß ein Eintritt der Vereinigten Staaten in den Völ kerbund, dem er heuchlerisches Beneh men vorwarf

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Seite 2 von 8
Datum: 04.04.1924
Umfang: 8
in den Völkerbund hineingehen. Der „Völkerbund' sei ein Teil des Versailler Vertrages. Nachdem sich aber unter den Deutschen immer neue Anwälte für den Beitritt Deutschlands erheben, werde es Pflicht, immer wieder die Deutschen vor diesem übertünchten Grabe zu warnen, damit sie nicht in idealistischer Träumerei oder in politischer Einfältigkeit, von der sie ja stets bedroht sind, hin einstolpern. Die erstaunliche „Ersüllungsrede' des Reichskanzlers Marx gebe besonderen Anlaß zu neuer Warnung. Auch er preist

den „Gedanken' des Völkerbundes und findet über den Anschluß Deutschlands an diesen Versailler Sprößling die un heimliche Wendung, daß — nur ein den anderen Staaten „gleichberechtigtes Deutschland' den Weg in den Völkerbund gehen kann. Nach der Meinung des Reichskanzlers genüge also die Gleichberechtigung Deutschlands sür seinen Eintritt in den Völker bund! Dieses Wort ist geradezu furchtbar. Dieser in Versailles geschaffene Völkerbund, an dessen Wiege die schmachvolle Inschrift der deutschen Schuldlüge

flammt, der Bund, der jeden Frevel an Deutschlands Leibe laut sankioniert oder still schweigend gebilligt hat, erscheint einem deutschen Reichskanzler gut genüg, ihm beizutreten, wenn nur die Gleichberechtigung Deutschlands anerkannt wird! Allein der Weg in den Völkerbund geht über hundert Anerkennungen von himmelschreienden Ge waltakten am deutschen Volke, über Anerkennungen der Zwangsdiktate und der unmöglichen Lasten und Amputationen am deutschen Volkskörper. Dieser Weg in den Völkerbund

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 10
Datum: 06.09.1924
Umfang: 10
Nr. 206 „Bozner Nachrichten', den 6. September 1924 Seite 3 gelte eine Friedensatmosphäre zu schaffen. Der Versuch, den der jetzige Völkerbund dar stelle, könne kaum als Versuch mit tauglichen Mitteln bezeichnet werden. Zu seiner Unpartei lichkeit werd? die Menschheit kein Vertrauen haben. Solle man Vertrauen zum. Völkerbund gewinnen, so müßten die 'daran beteiligten Mächte den Heiligen Stuhl einladen, seiner gei stigen Großmacht eine geeignete Vertretung im Völkerbund zu geben. kurze

. — Daß einmal Truppen einer kommunistischen - „Arbeiter - Regierung' . auf streikende Arbeiter schießen würden, wer'hätte sich das träumen lassen. ) ch Seipel geht nach Genf. Wien, 6. Sept. (Ag. Br.) ^Dr. Seipel hat gestern sein Amt wieder übernommen und be reits einen Ministerrat präsidiert. Am Sonntag begibt sich der Kanzler in Begleitung des Au ßenministers Grünberger und des Finanzmini sters Kienböck nach Genf zum Völkerbund. Metallarbeiterstreik in Oesterreich. Wien, 6. Sept. (A. B.) L>ier streiken 10.000

des wirtschaftlichen und sozialen Friedens erheischt. Eine in weitem Um fange einsetzende Störung des gereglten Ar beitsganges würde sich vor allem auch in der Lage der Arbeiter und ihrer Familien verhäng nisvoll auswirken. Die Forderung der Strei kenden lautet auf 15prozentige Lohnerhöhung. Deutschland soll in den Völkerbund. Par i s, 6. Sept. (Ag. Br.) Die Blätter mel den aus London, daß Macdonald sofort nach sei ner Rückkehr aus Genf mit dem deutschen Au ßenminister wegen des Eintrittes Deutschlands

in den Völkerbund in Verhandlungen treten werde. Militärkontrolle in Deutschland. Berlin, 6. Sept. (Ag. Br.) Laut einher Mit teilung der deutschen Regierung beginnt am 8. September die interalliierte Militärkontrolle in Deutschland. Die Regierung ersucht die Bevölke rung, sich ruhig zu verhalten und den inspizie renden Offizieren keine Schwierigkeiten zu ma chen. / Dollar für die Ruhrindustrie. Essen, 6. Sept. (Ag. Br.) Zwischen Vertre tern der Ruhrindustrie und amerikanischen Fi nanzkreisen sind Verhandlungen

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Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 8
Datum: 26.09.1924
Umfang: 8
Nr. 7V. Annoncen und Verwalwng: Bozen, Waltherplatz Nr« IS, Telephon Nr. 180. Einzelnummer 25 Cent. Ausgabe täglich 12 Uhr mittags. Nr. 221 Freitag, 26. September 1924 32. Jahr«. die örei Voraussetzungen für Deutschlands Eintritt in öen Völkerbund. Wie wir bereits gemeldet, wird «die deutsche Reichsregierung in der Frage des Eintritts .in den Völkerbund nunmehr so vorgehen, daß sie sich aus diplomatischem Wege bei den zehn im Völkerbundsrat vertretenen Regierungen^ dar über unterrichtet

kann man annehmen, daß darin die drei Hauptvoraussetzungen für den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund ent halten sein werden, nämlich: ^ 1. der ständige Sitz im Völkerbundsrat. 2. kein neues Bekenntnis zur Schuld am Kriege. - 3. keine Verpflichtung Deutschlands zur Teil nahme an Exekutionen des Völkerbundes. Welche andere Fragen noch in dem Memo randum behandelt werden sollen, steht noch kei neswegs fest und wird als eine Frage der Zweck mäßigkeit erachtet. Man ist sich beispielsweise noch nicht darüber

schlüssig, ob man die Frage der Uebertragung der Mandate für die ehemali gen deutschen Kolonien schon jetzt entscheiden oder dies in einem späteren Zeitpunkt tun soll. Auch die Frage der Beteiligung Deutschlands an der Militärkontrolle durch den Völkerbund ist ein wichtiges Problem, das geklärt werden muß. Man kann sich noch eine ganze Reihe anderer Fragen vorlegen, die das Verhältnis Deutsch lands zum Völkerbund berühren, und bei denen geprüft werden muß, ob sie jetzt oder später auf geworfen

werden. Das Memorandum vom Reichskabinett genehmigt. Verlin, 26. Sept. (A. B.) Im gestrigen Ministerrat wurde das Memorandum in der Frage des Eintrittes Deutschlands in den Völkerbund genehmigt. Es wird in diesen Tagen durch die deutschen ausländischen Vertre tungen den in Betracht kommenden Regierungen zugestellt werden. ^ Die Deutschnationalen treten in die Regierung ^ ein. Berlin, 26. Sept. (A. B.) Der Vorstand der deutschen Volkspartei nahm gestern eine Entschließung an, in der der Eintritt der Deutsch

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Seite 2 von 10
Datum: 10.06.1925
Umfang: 10
- d e n s sein wird, und die Welt so weit vorwärts bringen wird, wie man es nur hoffen kann. C h amberlain fügte hinzu: Ich muß Ihnen sa gen, daß ich mich diesen Worten meines Freundes Briand voll anschließe. Auch ich bin voll g uter Hoffnung. '' Auf eine weitere Frage, ob der Völkerbund eine Nolle in dem Sicherheitspakt spiele, sagte Briand wieder lächelnd: Glauben Sie ernstlich, daß wir uns Genf dazu ausgesucht haben, um einen Vakt abzu schließen, nur um den Völkerbund auszuschließen. Der ganze Pakt atmet die Luft

des neuen Paktes noch einige Erörterungen notwendig machen, aber Deutschland solle diesen Pakt an nehmen, denn dadurch werde es den endgülti gen Frieden bekommen. Es werde moralische und politische Vorteile von unbefchreibbiarem Wert erhalten, -und, würde noch in diesem Jahre in den Völkerbund eintreten Können, selbst wenn bis dahin die deutsche Abrüstung noch nicht vollzogen wäre. Deutschland hätte mehr Vorteile davon, wenn es in eine europäische Entente einträte, von der nur Rußland ausge schlossen

Schrittes er folgen Natürlich hänge alles davon ab, daß Deutschland keine neuen Schwierigkeiten mache, und daß es in den Völkerbund eintrete. Die Reichsregierung müsse nunmehr >den Beweis ihrer friedlichen Gesinnung ablegen. Wenn Deutschland einen Angriff unternehme, würde es Frankreich und England gegen sich haben. Die Unruhen m China. Etwa 40 Meilen von Kanton entfernt ist eine Schlacht zwischen der Kanton-Armee des Generals Hsu und Streitkräften aus Junan im Gange. In den östlichen Vorstädten

alle Anstrengungen völlig erfolglos geblieben. Um die Oeffentlichkeit auf diese Zu- stände aufmerksam zu machen sollte der eintä gige Streik am 9. Funi dienen. Die Mittelschul lehrer erklären^ baß sie sich um 20 Prozent ge genüber den anderen Bundesangestellten ver Kürzt fühlen. ^ ^ Der um Oesterreich besorgte Völkerbund. Der Völkerbundrat hat 88 Millionen Gold kronen aus dem Erlös der Völkerbundanleihe für die Elektrifizierung der Bundesbahnen ftei- aegeben. Man hat im vergangenen Jahre die österreichische

dem Selbsterhaltungstrieb des Völkerbund-

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Seite 2 von 8
Datum: 28.08.1925
Umfang: 8
, wobei freilich der englische Außenminister Chamberlain die Entscheidung, ob ein flagranter .Angriff vorliege oder nicht, England vorbehielt. Für dieses Nachgeben Chamberlains hatte Briand seinerseits den Preis zu entrichten, daß er alle son stigen aus dem Rheinpakt entstehenden Streitfälle dem Völkerbund zu unterbreiten zusagte. Diese ge naue Festlegung der englischen Garantiepflichten dürfte das eine der wichtigen Ergebnisse der Londo ner Besprechungen bilden. Das andere liegt

die allgemeine Ab rüstung nunmehr als aktuelle Aufgabe des Völker bundes anerkannt wird. Hinsichtlich des Eintrittes in den Völkerbund fordert Deutschland keine Sonderrechte. Es wünscht, daß für alle Völ ker, die sich in der gleichen Lage befinden, bei einer Wölkerbundexekutwe die militärische, geographische und wirtschaftliche Lage berücksichtigt wird. Deutsch land beabsichtigt nicht, die formellen Bestimmungen des Völkerbundes bezüglich des bedingungs lose n Eintrittes zu verletzen, glaubt

der Völker Si tuationen geben kann, welche nur die Christenheit zu lösen vermag. Und dann machen Sie ' ^ klar, daß Deutschland ein entwaffnetes Volk ist. Verge bens warten wir aus die allgemeine Abrüstung. Es muß mir zwar ferne liegen, den Gedanken des Völ kerbundes zu unterschätzen, aber ich bin außerstande, in der gegenwärtigen Gestalt des. Völkerbundes ir gendeine religiöse Form, irgendeine Verbindung mit dem Reiche Gottes zu erkennen. Für uns ist der Völkerbund ein Wächter und ein Bürge

eines' für uns unerträglichen Zustandes. Gewiß ist viÄ Heilsames in diesem Gedanken, aber wir müssen in der Frage des Schutzes der Minderheiten Klage erheben, daß^der Völkerbund den deutschen Minder heiten den Schutz versagt hat. Wir fordern Gerech tigkeit für unser deutsches Volk. Unsere Not machen wir mit uns selber aus. Wir leiden, wir warten, wir hoffen.' - In scharfem Gegensatz zu den Ansichten der deutschen Redner standen die Ansprachen besonders der Engländer. Der englische Bischof Brent betonte, daß der Völkerbund

, daß sie in ihren Gliedern, unbeschadet der vaterländischen Ge sinnung gegen das eigene Volk und der vaterländi schen Gesinnung aller, weit entfernt ist von Selbst überhebung wie von einem Kosmopolitismus. 3. Resolution: Alle die zur Zeit amtlichen Organisationen für die Herstellung einer interna- tionälenGemeinschaft der Völker betrachtet die evan gelische Kirche den Völkerbund und empfiehlt daher diesen mit Nachdruck dem Wohlwollen der Christen, in der Hoffnung, daß er durch Vermehrung der Zahl seiner Mitglieder

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Seite 1 von 8
Datum: 24.09.1924
Umfang: 8
. Damit alle Mißverständnisse endgültig zerstreut werden, stellt Henderson im Namen seiner Regierung fest, daß niemals davon die Rede war, Truppen oder Streitkräfte dem Völker bunde zur Anwendung der Sanktionen zur freien Verfügung zu stellen. Der italienische Senator Schantzer wies darauf hin, daß der im letzten Jahre ausgearbei tete Garantiepakt endgültig verschwunden sei. Das Protokoll sei im wesentlichen eine Inter pretation und die Ausführung des Völkerbund paktes selbst. ' Der französische Delegierte Paul

war, nicht bekommen könne, versuche es nun, den Völkerbund zu bestimmen, jedes seiner Mitglie der gegen jeden Angriff zu garantieren. Eng land könne aber- keine Verpflich tung eingehen, die es mit Mächten, die dem Völkerbund nicht angehören, in Konflikt brin gen könnte und durch die es alle von den Frie densverträgen gezeichneten Grenzen garantie ren würde, Grenzen, die nicht natio nal seien und nicht dauernd sein kön n t en. Diese Ausführungen eines Ministers zeigen zur Genüge, wie außerordentlich gering

und erfreulich, daß auch andere einflußreiche Männer, wie Garvin und Alfred Spender, die im übrigen in ihrer Ansicht so weit auseinandergehen, doch vollkom men in der Ansicht übereinstimmen, daß kein Plan für England annehmbar wäre, der jede Revisicin der Friedensverträge unmöglich ma chen will. ^ Deutschland tvirö in üen Völkerbund eintreten. Berlin. 24. Sept. (Ag. B.) Unter dem Vorsitz des Reichspräsidenten Ebert fand gestern die angekündigte Kabinettssitzung statt. Einziger Verhandlungspunkt war die Frage

des Eintrit tes Deutschlands in den Völkerbund und es wurde nach eingehender Diskussion einmütig festgestellt, daß Deutschland auf einen alsbaldi gen Eintritt in die Genfer Körperschaft hinstre ben wird. Man geht von der Erwägung aus, baß wichtige Fragen, die beim Völke^mnde ge genwärtig in Sprache stehen, ohne die Mitwir kung Deutschlands keiner befriedignden Lösung Zugeführt werden können und weiters ist in der Frage des Eintrittes zu erwägen, daß. die bei allen Regierungen, die im Völkerbunde vertre

ten sind, durchgeführten Sondierungen ergeben haben, daß einer Aufnahme Deutschlands abso lut keine Schwierigkeiten gemacht werden und Deutschland auch als Großmacht mit voller- Gleichberechtigung behandelt werden wird. Eine Reihe von deutschen Staatsregierun gen hat an die Reichsregierung die Forderung gestellt, vor der endgültigen Entscheidung über den Völkerbund zuerst das Gutachtern der Staats regierungen anzuhören. InGenf wurde das Ergebnis des Berliner Ministerrates mit Befriedigung aufge

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Seite 1 von 8
Datum: 12.09.1921
Umfang: 8
werden. Doch darf die. letzte Ein berufung al!er Voraussicht nach n ichL NMKerbund und Gewalt- Dürfen die unterdruckten Völker auf den ^.Mergangette' Woche hatte sich der Völ kerbund mit. dem interessanten Fall zu be fassen, daß' an ihn das Ersuchen um Re vision eines Gewaltfriedens erging. Allein der Völkerbund wollte sich nicht die Finger verbrennen. /Es zeigt sich, daß äuf den Völkerbund in seiner heutigen Form nicht gehofft werden kann,'er werde der Gerech tigkeit gegenüber der Gewalt zum Siege verhelfen

, daß die ^ta- h^nträgt^ daß 'Artike! 19 . des Völker- Uener der alten und der neuen Provmzsn gle^chbehändelt werden sollen, wird lienischen Staatsbürgern der: neuen Pro- ^ ^ ms österreichische Heer von --- «««»»eyr »»u- ^ZZersammlung unerfüllbar' gewordene «w,»»Vkntrnn.i.,« Merträg e, d ie de n W öltfr i eden gefährden, einer N e u p rüfu n g un- ^ Heeres zu galten habe. ! ^^sgh^n kann.» Der chilenische Delegierte . ^ ! erklärte, der Völkerbund sei nicht zustän- .So weit die heute mitgeteilte und vom^dig

^ sondern«: d u r ch die deutschen Südtiroler empftehlt. Die ruck erfolgt. Der Vertrag fei undurch- Stimme unseres Volkes ist aber ins Leere-führbar und fei auch bisher nicht durchge- verhallt und unerhört - geblieben. Viel- führt worden: Bolivia sollte j a h r el a n g leicht ist sie. auch bis Rom gar noch nW das Bleigewicht! der N ie de rl crg e tragen einmal e vorgedrungen. Denn zwei Tage-und^ wende sich nun An den Völkerbund, nach - der; - ergreifenden - und' einmütigen Stellungnahme der Tiroler beschließt der Ministerrat

, als ob es sich bei dem Streit zwischen Chile und Bolivien um eine Angelegenheit handelt, die für euro päische Zuhörer wenig Interesse bietet. In Wirklichkeit aber erfordert die Stellung des Völkerbundes gegenüber diesem Ge genstande die größte Aufm e r k f a m- kei t. < Mit offener Anspielung auf die durch den Frieden in. Europ a geschaffe nen. Verhältnisse stellte der chilenische Ver treter die Frage, wohin der Völkerbund gelange, wenn jeder besiegte Staat in Zukunft, den Friedensvertrag vor dem Völkerbunde' a n fech ten

wolle. Auf der Bank der f ranzösische^n Delegation hörte man mit offensichtlichem Vergnügen, wje. W diese Weise von der Tribüne des Völke/bundes herab die Gültigkeit und die Unverletzlichkeit der durch Gewaltmittel erpreßten Rechte gepriesen wurde. Die un terdrückten . Nationen brauchen auf den Völkerbund wenig Hoffnungen zu setzen. ^ ^ Aus dem Ministerrat. , 'Rom, 10. September.. Der Minister rat beschäftigte sich zunächst.mit der Frage der T e u e r.u n g s z ula g e ^ für die. Pro- vinzial

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Seite 2 von 8
Datum: 22.09.1920
Umfang: 8
des Feindes westlich und nord- westlich der Stadt aufgehalten. Bei Brody und Tcrrnopol ziehen sich.unsere Truppen kämpfend zurück. In der Krim dauern die Kämpfe gegen die feindliche Reiterei im Gebiete von Orjechow hartnäckig an.. Ueber die Friedensverhandlungen von Riga schweigen sich die Blätter einstwei len noch gründlich aus. ' Dölkerlmnd. Der Völkerbund existiert offiziell ersl seit dem 10. Jänner 1920. dem Datum der Ratifikation des' Ver-failler Vertrages. Durch' das Inkrafttreten dieses Vertrages

wurden an jenem Tage 19 Staaten Mit gliedet des'Völkerbundes. Acht weitere Staaten schlössen sich ihm infolge der Rati fikation an. Dreizchn Staaten, die im Kriege neutral waren, nahmen die Einla- dung an, die im Namen des Völkerbund- Paktes an sie gerichtet war. China wurde Mitglied, als der Friedensvertrag mi Oesterreich in Kraft trat. Eine Reihe an derer Staaten hat um die Aufnahme nach, gesucht, worüber die Völkerbundsversamm lüng in ihrer ersten,Tagung vom 1^5. No vember sich Aussprechen

- ichtigt, wenn Deutschland noch lange Zeit ausgeschlossen bleibt. ' . In französischen politischen Krei- en nimmt man gegenüber dieser Drohung eine unzweideutige Haltung ein. Sollte die ^Versammlung des Völkerbundes im November die Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund e ntgegen dem Vor- Wag Frankreichs, daß Deutschland. erst nach greisbaren Garantien sür seine guten Absichten aufgenommen werden soll, ver- ügen, so wird Frankreich aus dem Völkerbund austreten, Frankreich ist. entschlossen

, unter keinen Umständen im Völkerbund neben Deutschland zu sitzen, wenn die erforderliche Zweidrittelmehrheit ür die Aufnahme Deutschlands . zustande iäme. ^ - --^ ^ ^ ^^ ^ - ' Der Fall liegt nun so: Ein Völkerbund ohne Deutschland und die übrigen Besiegten, ist eine Mißgeburt und ein Völ' lerbund ohneFrank reich und seinen Anhang ist eine Unmögli chkeit. Hier ist also eine recht harte Nuß zu. knacken. > Heimatliches. Bozen, 21. September. Trauungen. In Bozen wurden Heute Dienstag getraut: Friedrich Ianser, Bauern

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