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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 01.05.1924
Umfang: 8
man aus dem Artikel wohl mit Sicherheit her auslesen, daß bei Macdonald und seinem Kabinett der unvermeidliche Prozeß der Enttäuschung eingesetzt hat, der jedem britischen Minister in sei- Die fiebenhunöertjährige Universität Neapel. Das „Gymnasium' der „docta Neapolis' wird von Strabo, Seneca, dem heiligen Augustinus rüh mend erwähnt. Die Normannen verliehen ihm Privilegien und Vorrechte von Bedeutung. Genauere Nachrichten stammen erst aus der Zeit des Edikts Friedrichs II. von Hohenstaufen, das 1224 in Syrakus

gezeichnet wurde; an dieses knüpft die dies jährige Feier des 700jährigcn Bestehens der Univer sität an. Der Schwabenkaiser faßte das „Studio ge-, nerale' Neapels als eigentliche Staatsinstitution auf, im Gegensatz zu anderen mittelalterlichen Uni versitäten. So bestand die Universität in der Folge zeit stets beeinflußt von den politischen Schicksalen des Staates. Die Regierungszeit der ersten drei Könige aus dem Hause Anjou bedeutet eine Zeit raschen Aufblühens der Universität. Diese Herr scher

Richtung. Unter der Herrschaft der spanischen Vizekönige ging die Universität zurück. Ohne deutlichen Nutzen blieb auch die Reform des Grafen von Lemos aus dem Jahre 1616, welcher als Sitz der Universität den Vau aufführen ließ, der heute das Museo Na- zionale beherbergt. Karl III. von Bourbon errich- nem Verkehr mit Poincare beschieden ist, daß sich, wie Mfred Spender, der Vertrauensmann von As- quith und Grey, nicht ohne versteckten Hohn be merkt, „die Auffassung, Macdonald könne durch Briefschreiben

zu machen, so lange Macdonald in seiner auswärtigen Volitik mit E it er-g i e und Erfolg operiert; seine Tage wä-' ren aber in dem Augenblick gezählt, wo der Fehl- sch lag -seiner auswärtigen Politik eine offensicht- tete auf den Rat von Celestino Galiani neue Lehr stühle, erhöhte ferner die Dotation^ gestand Lehr freiheit zu und erweiterte den Bau der Universität. durch Zufügung einer Bibliothek. Ferdinand IV. legte die Universität in das Gebäude der Jesuiten. Unter der französischen Herrschaft und der Restau

ration wurden die Lehrstühle den neueren Erfor dernissen angepaßt; es entstanden einige Kliniken, das astronomische Observatorium und der botani sche Garten. Anderseits wurde der Einfluß des Staates auf die Verwaltung der Universität ge kräftigt. Nach der Einigung des italienischen Reiches wurde die Universität entsprechend den modernen Erfordernissen erneuert. Aus allen Teilen Italiens und des Auslandes wurden die besten Lehrkräfte berufen: Laboratorien, Institute, Museen, Klini ken erstanden

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Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 16
Datum: 03.11.1901
Umfang: 16
Halbjährlich „ « MerteLährl. „ S Zss Sonntag 3. Movemßer 1WI. Iayr i! Universität^ T'r i e st' 2. Verlegung u^VervoWändiAliMj der'italiMschen HilosophischÄ und juridisHÄ Fakultäten von j Innsbruck nach Tnest u^ 3. Anerkennung der in Jtalim er^ j Wordenen Diplome in OesteÄÄch bis zur EMchtMg der ita lienischen Universität in Triest' — Aus Innsbruck wird unterm. 31. Okt. telegraphirt: Heute Vormittag. versuchte Professor MenestrinaLum drittenma l e, seine An trittsvorlesung zu halten. Es wiederholten

. Eine I n t e r p e l l ation an den Un terrichtsminister wegen der Vorfälle an der Jnnsbrucker Uni versität wurde gestern von den Abgeordneten M alfatti, Fortis und Genossen eingebracht. Malfatti hatte in der An gelegenheit der Vorfälle an der Jnnsbrucker Universität mit dem Unterichtsminister Dr. v. H a r t e l eine längere Unter redung Der Minist^ Äklärte,M habe bereits vom akademi schen Senat der Jnnsberucker Universität einen Bericht über die letzten Vorgänge abverlangend wAde die vom italienischen Club gestellte

Interpellation möglichst bald beantworten. Abg. Malfatti nahm Anlaß, auf die Genesis der Bestrebungen der Italiener auf Errichtung einer italienischen Universität in Trieft hinzuweisen, und brachte vor, da bereits im Jahre 1846 zur Zeit, als ^ den österreichischen Wslievern'nöchlMglich war, an den damals noch österreichischen italienischen Universi täten in Padua und Bologna zu studiren, der Wunsch nach einer italienischen Universität in Trieft zum Ausdurck gebracht wurde Seitdem wurde dieser Wunsch immer

dringender, und nach dem Verluste der Lombardei und Venedigs sei die Errichtung einer italienischen Universität in Trieft ein geradezu unabweis bares Bedürfniß geworden. - Mne^-sokhe. ^NnivMtät würde auch allfälligen irredentistischen Bestrebungen eines der gefähr lichsten Agitationsmittel entziehen. . Die dem Staate erwach senden Kosten waren nur geringe,-da das Munizipiuni Trieft sich bereit erklärt Habe, den nothwendigen Baugrund, und eine Million Kronen aus Gemeindemiteln beizusteuern

. Dr.LuegerittBrixen.^ Das Organ des Landeshauptmannes von ^ Vorarlberg, Nhomberg, das .MoralbMer Volksblatt' / bringt die sämmt^- lichen Reden die zu Ehven dÄ Wieners Gäste bei. der Brixener Millenniumsfeier gehalten wurden und die >Erwiderungen, sie ZniisbDikkr NnwKMs-DtmonArMg!'.t« haben solche in W ieii zur?Folge gehabt. Mehr als 200 italienische Studenten wollten vorgestern in der Aula der Wie ner Universität Protest erheben gegen die bekannten Vorgänge m Innsbruck. - Als ein italienischer Student

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Seite 1 von 20
Datum: 04.06.1908
Umfang: 20
, dt« 4. Inni 1908. Schließung der Jnusbrncker Universität. I nn sbruck, 3. Juni. Das Unterrichtsministerium hat gestern mittags durch die Statthalterei die Sistierung sämtlicher Vorlesungen an- geocknet und die Schließung der Innsbrucks Universität bis auf weiteres verfügt. . ^ Statthalter Baron S p i e g e l f e l d richtete an den Rektor, folgende Zuschrift: „Ueber -erhaltene höhere Weisung ^auftrage ich Eure Magnifizenz, da die Verhältnisse an oer Universität eine äußerst bedrohliche Gestalt angenommen

ha- - öen/sMll^-vM^'weiirei^nden Folgen begleitet sein kann. Unverzüglich sämtliche Vorlesungen und Seminarübungen aus der Universität bis auf weiteres einzustellen.' Auf Grund dieses Auftrages wurde die Universität um 12 Uhr mittags geschlossen. - Die deutschfreiheitliche Studenten- s chozft nahm gestern um 6 Uhr in einer Versammlung beim «Grauen Büren' zur Schließung der Universität und zur Frage des Generialsireiks i n ga n z O e st er reich Stellung. Mittlerweile hat die Angelegenheit zu Auer Krise

im Kabinette geführt, wie aus folgendem Wiener Telegramm ersichtlich ist. . „Die Schließung der ^ Jnnsbrucker Universität hat zu . Aner Krise im Kabinett geführt. Unterrichtsminister M. Karchet erklärte, daß die S ch l i e ß un C der Universität ohne sein Vorwissen und übersein e n K o f hlMve^ ' jA«hrg. IS herrscht ^rsolgte. Ins freisinnigen Abgeardnetenkreisen h erhaste Aufregung. Allgemein wird die Situation als ^ ' h af t «Märt.' ber<?^ Deutschnationale Verband hielt gestern nachmittags Ns, ^ ewe

^^ll abends fand in ^er Wohnung des! Rektors von die Si^'5 Versammlung der Professoren statt, in welcher Kuch- ? ? einer eingehenden Erörterung unterzogen ' Ms' deren Resultat folgendes festgehalten werden kann: Die versammelten Professm'en sprachen Wahrmund einstiinnng die Anerkennung aus, daß er aus Kollegialitäts gründen und mit Rücksicht auf die Autonomie der Universität auf die Anfechtung der Sistierung seiner Vorlesung verzichtet habe.- Sie nahmen zustimmend zur Kenntnis, daß Professor Wahrmund

von Gendarmerieposten be- , setzt. Es ereignete sich nicht der geringste Zwischenfall und al- ?es blieb» vollkommen ruhig. Die Klerikalen versam melten sich etwa 160 Mann stark um halb 7 Uhr früh vor der Universttat Unanaenehm überrascht, daß die Tore der Universität noch geschlossen Waren, eine Besetzung der Gänge also unmöglich schien. Eine Deputation der klerikalen Stu denten begab sich in die Rektoratskanzlei, Wo trotz der frühen Stunde — es war noch nicht 7 Uhr — bereits eine Senats- sitzung stattfand

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Seite 2 von 8
Datum: 09.11.1901
Umfang: 8
und sehr wohlhabender Mann, de^ schon seit Jahren im Vordertreffen der Kämpfer gegen die Corruption iiN ämerikanischen politischen Leben gestanden hat', '^xr Zeit ist er Präsident der Columbia-Universität w New-Aork, einer der ältesten des Landes. Z« dtä Isusdnlcktt StudkuWemilstwtlollw. Prof. Dr. P a c ch i o ni von der Jnnsbrucker Uni versität überreichte am Dienstag dem Unterrichtsminister Dr. v. Harte! Namens der italienischen Docenten und ^Hdenten der Jnnsbrucker ^ Universität' eine Denkschrift, «WA darauf

hingeWi^ey''.wl«^.^ !die.Siftterung der italienischen Parallelcurse die Italiener jeder Möglichkeit beraube, in ihrer Muttersprache den Studien zu obliege». Die Denkschrift fordert die baldigste Errichtung einer ita lienischen Universität in ^Trieft. ^Minister. ^Dx. ^ v. Hartel n«hm ^Aie Denkschrift entgegen und versprach,/dle. Inter pellation Malfatti zu b'ean^Me»7^HoMittagS begab sich Dr^ Pacchioni mit Mer Deputattor^ italienischer Studenten Wiens in den Club der italienischen Abgeordneten

die Jnnsbrucker Universität wegen wiederholter Demon strationen gestern g es ch! o sse n l' ' z Der bezügliche A nfch lag a m T h or e der Nni- Versität hat folgenden Wortlaut: ^Mit Rücksicht auf die fortgesetzten Demonstrationen bat sich der akademische Senat veranlaßt gesehen, gemäß § 1 Nl. 2 der prov. Disziplinarordnung die/sämmtlichen,Vorlesungen a n den drei weltlichen Fakultäten für die nächsten Tage einzustellen. Innsbrucks 7. Nov. 1901. Der Rektor! der k! k. UMersität: Cäthrein. Der Prorecior

: Myrbach.' ^ Ueber die 'unmittelbar vorhergegangenen Demon strationen berichten die Jnnsbrucker Blatter : Die Demon strationen der italienischen Studenten haben sich vorgestern wiederholt und zwar waren sie diesmal g e g e n den akademischen S e n at gerichtet, der die Vorlesungen dss italienischen Docenten .Dr. Menestrina sistiert hat. Anfangs war, wie es heißt, diese Demonstration inner halb der Universität geplant, was jedoch, als die deutsche Studentenschaft erklärte/ daß sie dies nicht zulassen

werde, unterblieb. Die italienischen Stüdenten zögen dann nach 11 Uhr, d. i< um die. Zeit der Vorlesungen Menestrinas, vor die Universität und veranstalteten dort mit Pfeifen und Rufen eine kurze Demonstration gegen den akadem ischen Senat, worauf sie i»t der Richtung gegen die Hof kirche' abmaschieren wollten. Sie kamen aber nicht weit, da die Polizei sich, ihnen entgegenstellte. Die italienischen Demonstranten zogen»sich nun in die Universität zurück. Beim Tyor erhielt - ein Polizist einen Schlag

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Seite 8 von 16
Datum: 10.11.1904
Umfang: 16
war es stets, solche schwierige l Angelegenheiten nicht in derOeffentlichkeit zu besprechen. Auf gabe der Parteiführer ist es, einander näher zu kommen und einen Weg zu suchen, der zum Frieden führt. Es muß ein 'Modus gefunden wenden; wir alle, Deutsche und Italieners leiden unter diesen Verhältnissen furchtbar.' — „Glauben Herr Landeshauptmann, daß die von den Italienern ange strebte Lösung der Frage durch die Errichtung einer italieni schen Universität in Triest in der That vom österreichischen

Standpunkte im allgemeinen und von dem der Deutschen im besonderen nicht zugestanden werden kann?' — „Man muß den Italienern in Oesterreich die Möglichkeit verschaffen, sich in ihrer Muttersprache ausbilden zu können. Wir brauchen unbedingt italienische Beamte, vor allem tüchtige Juristen. Wo sollen wir diese hernehmen, wenn man den Italienern eine Universität verweigert? Betreffs des. Sitzes derselben habe ich nie aus meiner Meimmg ein Hehl gemacht und habe mich zu w i ede rholtenMalen für Trie

st als Standort der italienischen Universität ausgesprochen. Die hieran geknüpften Bedenken vermag ich nicht zu theilen. Vor allem ist es dringend geboten, daß Ruhe eintritt.' Eine Kundgebung des Rektors der Wiener Universität. . Um 12 Uhr mittags wurde heute an ber Rektoratslafcl, der Wiener Universität folgende Kundmachung affichierl: „Im Namen der Universität Wien sprechen der Rektor und die Dekane das t i e f st eBedaue r n über die Theilnahme Wiener Studenten italienischer Nattonalität an den Vorgän gen

in Innsbruck aus, welche M Interesse des Friedens unter der österreichischen Studentenschaft aller Nationen über aus' beklagenswerth sind. Die akademischen Gesetze werden für uns die Richtschnur bilden, um diese Tbeilnahn'c nah Maßgabe der Schmd gMihrend zu ahnden. Wir fordern die akademische Jugend der Wiener Universität ernstlich auf. tag, M November 1904. Nr. R uhe un!d Besonnenhei t zu bewahren imd der Würde des akademischen Bodens unter allen Umständet' nn- gedenk zu bleiben. Der Rektor

der k. k. Universität: Schindler. Demonstrationen in Triest. ^ Triest, 8. November. Gestern um ^va halb 9 Uhr abends war aus den». Großen Platze wie gewöhnlich am Mon tag, trotzdem der übliche Zapfenstreich nicht stattfand, cmc ziemliche Menschenmenge versammelt. Außer einer Gruppe junger Leute, tvelche Hoch-Rufe auf eine italienische Univer sität in Triest ausbrachten, war eine zweite Gruppe ebenfalls junger Leute versammelt, tvelche ihrerseits „Evviva l'Austria!', „A Basso la Camorra!' und vereinzelt die Ruft

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Seite 1 von 8
Datum: 12.11.1904
Umfang: 8
- dentenschaft im.Gegensatze zu andereil Nationalitäten an unse rer Universität sich der hervorragendsten Gastfreund - s ch a f t. erfreut. Wenn gegen andere Nationalität^ Stel lung genonnnen wurde, so lvaren die Italiener immer ausge nommen, da sie sich uns als S o h n e e i n e s a l ten K u l- » u rvol k e s jederzeit als Freunde zu nahem wußten. Bit ter wurden wir enttäuscht. Die Gastfreundschaft, welche wir ihnen jederzeit im ausgiebigsten Maße gewährten, lohnten sie in Innsbruck mit Revolverkugeln

, die sie aus dem Hinter halte auf wehrlose , deutsche Bürger und Studenten sandten. Es liegt dem hohen akademischen Senat der Beweis vor, daß sich mich in Wien inskribierte Italiener - an diesem ruchlosen Anschlage betheiligten. Die deutsche Studentenschaft der Wie ner Universität erklärt feierlich und bestimmt: Wir wolleil nichts gemein haben mit -den hinterlistigen gedungenen Revol verhelden und Mördern. Wir wollen nicht zulassen, daß sie an ein und derselben Universität mit uns studieren. Wir wol len nicht dulden

, daß durch sie der Ehrentitel akademischer Bürger und Studenten geschändet werde. . Wir wollen uns und unsere Komilitonen vor der Gefahr bewahren, daß wir und sie ebenso wie die wehrloseil Deutschen in Innsbruck an geschossen werden. DOhalb werden wir nicht zulassen, daß die italienischen Studenten, aus Innsbruck zurückgekehrt, un seren altehrwürdigen akademischen Boden durch ihre Anwe-- senheit entweihen. Die deutsche Studentenschaft richtet da her an den hohen akademischen Senat der Wiener Universität folgende Bitte

: Der hohe akademische Senat volle beschließen : alle jene an der Wiener Universität inskribierten Höhrer ita lienischer Nationalität, die sich an der Jnnsbrucker Blutthat bctheiligten und deshalb verhaftet wurden, sind zu relegieren. Endlich bittet die deutsche Studentenschaft für alle Zukunft um Entfernung der italienischen Anschläge aus der Univer sität. Schließlich präzisierte die Vertreterversammlung ihren Standpunkt dahin, daß sie eine italienische Universität weder in Innsbruck, noch in Tirol

, noch in Oesterreich überhaupt für nmhlvendig erachtet. ' ' . Die Kundgebung der Grazer deutschen Studentenschaft. Am gleichen Tage fand an der Universität in Graz eine Besprechung der Vertreter der deutschen Studentenschaft statt, in welcher beschlossen wurde, an den Rektor, beziehungsweise den akademischen Senat, -das Ersuchen zu richten, daß er die italienischen Hörer der Grazer Universität, welche an den Jnnsbrucker Vorfällen theilgenommen haben, relegiere. Wei ter wurde beschlossen, den Rektor zu veranlassen

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Seite 2 von 8
Datum: 30.09.1904
Umfang: 8
durch Professoren!, Privatdozenten oder Supplenten an dieser Fakultät vorgesorgt erscheint, nur an^Weser' 'rechtswirksam hören. Jene obligaten Kollegien abW^bie an dieser Fcckultät nicht gelesen werden oder an der HW^dphischen' Fakültät' zu hören sind, werden die Studie- W^n^ W auf Weiteres an, der Universität iii Innsbruck zu besüch^ hab«:,''' Auf diese Studierenden! findm hinsichtlich ihrer Frequenz an der Universität im allgemeinen die für mHHMMkMZöM'AbWäiPt^ geltenden Vorschriften An- weMing

K. U. M., zu verbleiben. Rechtshistorische Staatsprü- Wlgm^R^M:AÄiemfchev ^Sprache abgelegt werden, sind in dewMäumen 'der Fakultät mit italienischer Vortragssprache MZNMchmett.'l^ciDie7 denr?.Erlasse:-.vom 8. März 1902, ' ZHkn662 'M U^ M'/ getroffenen Bestimmungen, betreffend diö^vWder lJnnsbruckev Universität in italienischer- Sprache voiOknehmenden strengen Prüfungen ^ behufs Erlangung des jueidlschm Doktorgrades, treten außer Kraft, und es können wtMehr die Rigowsen in italienischer Sprache nur an der MMMt

Kandidat das betreffende ' zu wiederholen hat. Die Promotion der italie-- nischW Kandidaten zu Doktoren der Rechte erfolgt bis auf tvechW unter der Autorität der Universität in Innsbruck nachMaßaabe der Bestimmungen der juristischen Rigorosen- ordWyg und des Punktes 6 des Ministerialerlasses vom 8 Mä^M02, Z. 662 K. U. M. - .MDie Disziplinargewalt über das gesanunte, der Fakul- 7 .tät ÄM ^italienischer -Vortragssprache angehörende Personal undHber die Studierenden dieser Fakultät übt das Professo

- Kr. »SS renkollegiimr derselben nach Maßgabe der Bestchenden Vor schriften.Die rechtskräftig auMesprochene VerweisuM eines ordentlichen Studierenden von der Fakultät u oder' von der Universität in Innsbruck (§ 13, Punkt 3'und 4 -dev > provi sorischen Disziplinarordmmg) gilt auch für'Äe' aMeU.und es ist daher jedes auf Verweisung lautende Erkenntnis' des Professorenkollegiums, beziehungswÄse des akademischen -Se nates, sofort nach Rechtskraft desselben der anderen Diszipli narbehörde mitzutheilen

ist.' Die stets sich wiederholenden Rei bungen und lärmenden Demonstrationen gefährden nicht nur die Universität, sondern stellen auch immer wieder alle Be mühungen, «»^Friedliches' Verhältnis zwischen ^de»° beiden das Land bewohnenden Nationen herzustellen/< in Mage. -So wirkt die Universitätsfrage, auf die allgemeinen politischen Verhältnisse zurück. Im Tiroler L a n d t a g, wo seit Bah ren nicht gearbeitet worden ist, ist es im vorigen Jahre gek lungen, die Arbeitsfähigkeit wieder herzustellen

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Seite 3 von 16
Datum: 29.09.1904
Umfang: 16
. Die Unterrichtsverwaltung Verlautbarte gestern den Er laß, mit dmr sie die Errichtung einer italienischen Rechtsschutz tät in Innsbruck verfügt und die Organisationsbestimmungen kundgibt. Der wesentliche Inhalt des Erlasses läßt sich fol gendermaßen kennzeichnen: Mit Beginn des kommenden StMenjahres werden die an der Jnnsbrucker Rechtsfakul tät vorhandenen Stildien- und Prüfungseinrichtungen mit italienischer Sprache von der deutschen Universität losgelöst und in einer organisch und räumlich gesonderten Unterrichts anstalt

. konstitmrt, die den Nanren „Provisorische rechts- und staatswissenschaftliche Fakultät, mit italienischer Vortragssprache zu Junsbrilck' trägt. Die für diese Anstalt ernannten Professoren führen nicht bloß den Titel von Uni^ versitätsprosessoren, sondern sind auch dm an den östecrei^ chischen Universitäten wirkenden ordentlichen' und außeror dentlichen Professoren nach Rang, Stellung und Bezügen g l e i ch geste l l t, wie auch den Privatdozenten und Hono^ mrsupplenten dieser Universität die volle

Rechtsstellung ihrer Kollegen, an den Universitäten zukommt. . /Die Rechtshörer italienischer Nationalität lverden an dci provisorischen Fakultät immatrikulirt und inskribirt, Me die ser Anstalt auch die Matrikelsührung obliegt. Wenn em an der Jnnsbrucker Universität immatrikulirter Hörer seme Aus nahme in- die Rechtsfakultät mit italienischer Ulüerrlchtsspracyc bewirken will, so wird er so behandelt, wie beim Wechsel einer Universität, doch ist sein Name aus deiu Album der Umver-^ sität zu löschen

, da ja seine Zugehörigkeit zu dieser em Ende findet. An dieser provisorischen Studienanstalt, für wMff die gesetzlichen Organisationsvorschristen über die akadem'.-^ schen Behörden, sowie alle die juristischen Fakultäten betreffen den Normen Geltung haben, übt die Funktionen des Rektors der Dekan, die des akademischen Senates das Professoren- kollegium 'aus, da die Fakultät im akademischen Senat der Jnnsbnuker Universität nicht mehr vertreten sein !rird. Es entspricht dieser Zlkständigkeitsvertheilung, daß besonders

.- . Die an der italienischen Fakultät inskribirten und- imma- trikulirten Hörer können die obligaten Vorlesungen,^M deren Abhaltung Lehrkräfte zur Verfügung stehen, ' nur an -ihrer Fakultät wirksam belegen, werden> dagegen'jene obligaten Kollegien/die derzeit in der Fakiiltät manMs eines Vertre ters nicht, gelesen werden oder an der philosophischen Fa^lltät zu hören sind, bis auf weiteres an der Universität Innsbruck besuchen, zu der sie. in Bezug auf diese Kollegien in das Ver hältnis

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Seite 1 von 24
Datum: 20.08.1905
Umfang: 24
„ «.DO Merteljährl.. Nr. iso Sonntag, 80. August 1803 jti!.Iahrg. Rundschau. . . - Bozen, 19. August. Neue Herrenhausmitgliedcr. Nachstehende Persönlichkeiten wurden, mit Allerhöchster Entschließung vom 17. ds. auf Lebensdauer in das Herren haus des Reich^mthes berufen: der ordentliche Professor an der tschechischen Universität in Prag, Hofrath-Dr. Albin Braf; Landtagsabgeordneter Dr. Matthäus Campikelli; der SNeMch-kathölische Mschof sn Przemysl Konstantin Czeco-- ivicz; der Känimerer und Gwßgrundbesitzer

. ' wrarpvofessor an der Universität in Wien, Dr. Franz Klein Mbriksbesitzer Franz Krizik; der ordentliche Professor an <>? Universität in Wien> 'Hofrath Viktor Edler v. Lang; der wlytgrößprior des souveränen Malteser-Ritterordens, Bailli önmich Prinz von und zu Liechteirstein; der ordentliche Pro- ^ der Universität in Graz, HofmthDr. Ariwld Ritter ^v. Ebengreuth; der infulierte Prälat, General und ^Dleister des ritterlichen Meuzherrenordens -mit denr lhen Stern bei St. Franz in Prag, Franz Marat; der Käm- erer

/ Mitglied des Landeskulturrathes für Tirol, Sektion ^'lent, Großgrundbchtzer Franz Freiherr v. Mol l; der ^wfestor an der Kunstakademie in Prag, akydam. Bildhauer ^ses Myslbek; der Präsident der .Handels-^imd Gewerbe- ^ Mmer in Reichenberg, ^briksbchHe^Mdis'M^ann; der Räth und Kämnrerer, GroßgiMWULMA'Erwin ^'»'^Ä^öMeneck; der Geheich^H pDH^fter''außer ^den, Galeazo Maria Graf T h u n u n d H ö h e nst e i n; ^rordentliche Professor an der Universität in Wien, Hosrath ^r. Mrl T o l'd't;- devsibentliche

.'PDofeffor an bev deutschen . Universität: innP^tK ' tz'ofräth - Dr/ Josef Ukbrich; der Kam- » merer. Rittmeister außer Dienst, Großgrundbesitzer Joses j ^nzenz GÄf Madstein- Wartenberg; der erste Präsident des t Landeskulturrathes für Tirols Großgrundbesitzern Alfoüs Freiherr Widmann von S ta f f e l f e ldun d. U-l'in- b urg; der ordentliche Professor an> der Universität in Wien, Hoßrath Dr. Julius Wiesner ^ der Geheime Rath, Minister äußer Dienst Dr. Heinrich Ritter v. Wittek und der Geheime Rath

später legte Graf Thun, -der seit 1882 im Besitze der Kämmerevwürde ist, die Ordensprofeß ab und wurde im Jahre 1892 Komthur der Kommende Meidelberg. Am 6. März 1905 erfolgte seine Wahl zum Fürst-Großmeister des souveränen Malteser-Ordens^ — Hofrath Professor Karl T o l d t^ geboren 1840, habilitierte sich im Jahre 1871 für Histologie an der Wiener! Universität und wurde, nachdem-er niehrere Jahre an der militärischen Josefs-Akademie in Wen iebramtlich gewirkt hate, 1876

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Seite 1 von 8
Datum: 26.01.1907
Umfang: 8
der Rittnerbahn' mit dem Sitze- in Bozen, imb genehinigte deren Statllten. ' ^ Demonstrationen rnthenischer Studenten an der Lembergcr Universität Ans Le lnberg, 2 8. d. ^ wird gemeldet: Schon seit einigen: JaWen besteht an der Lelnberger Uni versität zwischen Polen und Ruthenen ein Konflikt, da das Rektorat sich weigerte, der Fordenmg der Ruthenen, die A n- gelo b u n g bei -der Jmatrikulation in r u t h e n i s ch e r Sprache leisten zu dürfeil, nachzugeben. Auch zu Beginn dieses Stlldieiljahres

protestierten die ruthenischen Studenteil gegeil das polnische Gelöbnis. Morgen sollte die zweite Jmci- triklllation stattfinden. Heute erschienen mehr als 100 ruthe- nische Studenten an der Universität, nnt verborgen, gehal tenen Arten und Stöcken bmxiffnet. 'Eben hatte sich in der Aula das Publikum als Festgäste einer Promotion eingefun den, als -die Ruthenen mit lallten Rufen und Geschrei in den .Saal drangen und alleA durcheinandevlvarfelr. Die Demon stranten drangen nun in den Konferenzsaal

a r m e aus den Wänden und demolier ten im zweiten Stocke in den Hörsälen die Katheder, die Bänke, sowie die Tafeln. Die geringe Anzahl von polnischen Studenten, welche zu dieser Zeit ist her Universität anwesend waren, sowie die Universitätspedelle lvaren gegenüber den rilthenischen Deinonstranten ohnnM)tig. Der Rektor avi sierte telephonisch die Polizei, die rasch herbeieilte und alle Zugänge zur Polizei besetzte. Niemand durfte sie verlassen., ohne seine Legitinlatimiskarte abzilgeben!.' Hundert ruthe

, als- er sie schützend vor den Kopf hielt. Aus Lemberg, 2^. ds., wird tveiter gemeldet: Beiin Rektor der Universität, Professor Dr. Guczinsk i, erschien eine Deputation der rllthenischen Studenten mit der Bitte, ihnen für den Abend zu einer Versammlung, in der die rllthenischen Studenten zil derJmmatrikulation Stellung nehmen wollten, ein Lokal in der Universität einräumen zu wollen. Der Rektor lehnte ab. Die rllthenischen Studenten saMnelten sich nunmehr in großer Zahl, vor der Universität, und drangen

.' schließlich in dieselbe ein. Die Ruthenen hat ten n i ch t n u r A exte, sondern auch K ü ch enmesse r. Stöcke und andere' Waffen mitgebracht. Die Räume der Universität bieten einen furchtbaren Anblick. Die Por- t r ä t s der gewesenen Rektoren und Universitätsprofessoren Wurden mit Küchenmessern z er s ch n i t t e n. Äußer dem Bilde Dr. Pientaks wurden auch die des SektionschefK im Ulüerrichtslninisteriuln Dr. Cwiklinski, sowie des ehemaligen ^Statthalters und Professors Grafen. Pininski

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Seite 6 von 8
Datum: 03.08.1921
Umfang: 8
°/« und endlich das bayerische mit: 5'/». ivon 3.379.!.d3 ! männlichen Bayern 168.718 Tote), i Em Ehrenzeichen der Universität Wien. Die großen Verdiensie, die sich verschiedene Persönlichkeiten insbesondere des Aus landes bei Linderung der wirtschaftlichen Äot der Universität Wien während der bei den letzten Jahre erworben haben, h iben die Wiener Universität veranlaßt, der Dankbarkeit für diese Personen auch sinen äußerlichen Ausdruck zu schaffe':.' Die Universität hat als auwnome Körverschaft und auf Grund

ihrer Autonomie ?in ähn liches Ehrenzeichen gestiftet so wie es etwa der Gemeinde Wien in der Salvator- Medaille zur Anerkennung für Verdienste um die Gemeinde zur Verfügung steht. Die Auszeichnung trägt den Namen „Eh renzeichen der Universität Wien' Sie be steht aus einem bronzenen Doppelkreuz, dessen Hauptbalken weiß emailliert find. Das Ehrenzeichen hat ein runde;, goldenes Mittelfeld, welches auf der Aversseite eine Nachbildung des alten Universitätswappens darstellt. Die Rückseite des Mittelfe,des trägt

die Inschrift: „Lrata universiw«; Vin- Zobonensw' idie dankbare Universiät Wien). Das Verleihungsrecht steht dem akademischen Senat der Universität .zu, der darüber in geheimer Abstimmung mit Zwei drittelmehrheit entscheidet. Das Ehrenzei chen wird verliehen: für hervorragende Dienste um die Wiener Universität (wissen schaftliche Verdienste kommen dabei n».ltür- lich nicht in Betracht), und zwar sowohl Inländer als auch an Ausländer, ohne Rücksicht auf Geburt, Religion und Stand. Ausgeschlossen

von der Verleihung sind alle Angehörigen der Universität. Fünf Menschengeneratwnen waren in Westerstederfeld bei Oldenburg bei eineT Taufe in einer Familie versammelt, näm lich Tochter, Eltern, Großeltern. Urgroß mutter und Ururahne. Die 94jährige Witwe Anna Iänßon hob .al-, Ururgroßmutter ei- genhändig ihr Ururenkel aus der Taufe. Eine neue Kalendereinteilung. Das amerikanische Kongreßmitglied Herbert Dräne hat dem Repräsentantenhaus- einen Antrag eingereicht auf eine praktischere Einteilung des Kalenderjahres

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Bozner Nachrichten
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Seite 4 von 12
Datum: 06.02.1898
Umfang: 12
-Ersatzwahl Herrn Franz Rohracher, Altbürgermeister von Lienz und Haus besitzer, einstimmig als Reichsrathscandidaten. Die deutsche Fortschrittspartei sowie die Deutschnationalen haben den Bürger meister der Stadt Bozen, Herrn Dr. Julius Perathoner, zum Candidaten für diese Reichsrathswahl aufgestellt. , Von der Znnsbrucker Universität. Am Donnerstage wurde am schwarzen Brett der Landes-Universität folgende Kund machung des Rectors und des akademischen Senates ange schlagen: „Im Laufe des heutigen

Vormiitages sind die Räume der Universität der Schauplatz von Vorgängen geworden, welche mit der akademischen Disciplin in schroffstem Widerspruche stehen. Rector und akademischer Senat verurtheilen auf das schärfste diese tumultarischen Aufkitte und sprechen den Urhebern und Theilnehmern die nachdrücklichste Mißbilligung aus. Rector und akademischer Senat untersagen jeden weiteren Ver such, die Professoren an der Abhaltung der ihnen pflichtgemäß obliegenden Vorlesungen zu stören oder die Studierenden

, welche dieses Vorgehen nicht rur für die einzelnen Studierenden, sondern auch für die ganze Universität nach sich ziehen. Sohin ermähnen Rector und akademischer Senat die Studentenschaft der hiesigen Universität auf das dringlichste, den ruhigen Besuch der Vorlesungen — ihrer angelobten akademischen Pflichten eingedenk — unverzüglich wieder aus« zunehmen.' Die Vorlesungen konnten wegen fortdauernder Störung nicht abgehalten werden. Am Donnerstage abends wurde dem Prorector Prof. Dr» Freiherr v. Rokitansky

vor seiner Wohnung eine Ovation wegen seines Vorgehens am Vormittag dargebracht. Um 8 Uhr abends fand . eine Versammlung sämmtlicher Professoren und Docenten der Universität statt. Gestern war am schwarzen Brette folgende Kundmachung des Rektors angeschlagen: „Da die bedauerlichen, disciplw^ widrigen Vorgänge, welche die gewaltsame Verhinderung ^ Vorlesungen zum Zwecke hatten, sich trotz der wohlgemeinten nachdrücklichen Warnung des Rektors uud des Senates auch gestern Nachmittag in den Räumen der Universität

ununttr^ brachen wiederholten, sehe ich mich veranlaßt, mit Ermächtig gung des hohen k. k. Ministerums für Cultus und Unterricht die Vorlesungen an den 3 weltlichen Facultäten der hiesige» Hochschule von heute an auf 14 Tage zu sistieren. Die aka demischen Behörden behalten sich vor, ans den Zugegen ?le Disciplinarvorschriften verstoßenden Handlungen von Studie renden die entsprechenden Folgerungen zu ziehen. Innsbruck, 4. Februar 1398. Der Rektor der Universität: Wieser. Ein Geschenk Prof. Edgar

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Seite 3 von 24
Datum: 29.10.1905
Umfang: 24
Är. 24Ä ^Bozuer Nachrichten', Eonntag, 39. Oktober tR)ö. 3 die Kathedrale, die Universität und das Gerichtsgebäude ein. Die Gerichtsarchive wurden zerstört und. der Boden mit Pa pieren und Akten bedeckt. Die Universität war in eine Fe stungverwandelt. Die Thüren und Fenster waren mit Mas sen von Steinen, Kohlen und Balken verbarrikadiert. Die in der Universität versammelte Schar zählte 3000 Mann. Auf den Dächern wehen roth e Fahne n. Mittags ist ein starker Transport von Feuerwaffen und blanken

tätswagen und prügelten die Aerzte und Krankenwärter so wie vereinzelte Stichenten. Sie stießen dann auf Arbeiter, die in die Universität zogen. Sie wurden von diesen durch NeVolverschüsse auseinandergejagt. Die Arbeiter zertrüm merten hierauf die Fensterscheiben der Redaktionen der reak tionären Zeitung „Juzny Kray' und des „Amtsblattes'. Vagabunden Haben in den von der Polizei entblößten, ent fernter gelegenen Stadttheilen versucht, die Läden zu Plündern. — Ueber den Bezirk um die Universität wurde

, um sich über die Bedingungen betreffend die Uebergabe ber Universität zu einigen. Die von Mau vorgeschlagenen Bedingungen waren folgende: „Die in der Universität Ein geschlossenen müssen die Barrikaden ohne Waffen räumen und dürfen dabei weder singen Noch Rufe ausstotzen. Sie können sich ungehindert ihren zu einem großen Meeting auf dem Skobeletv-Platze versammelten Kameraden anschließen. Es werden keine Verhaftungen vorgenommen, keine Uiüer- sluhungen angestellt. Die Waffen müssen an die Universitäts verwaltung

abgeliefert werden.' Die in der Universität Eingeschlossenen nahmen die BMngungen an und verlie ßen ruhig ihre Stellungen. Dev Paulsplatz wurde von Truppen besetzt. Die Menge, die sich hinter den Tnchpen staute, begrüßte die Herauskommenden, die von einer Eskadron Dragoner eskortiert wurden, mit lauten Zu- wfen. Die Studenten und Arbeiter begaben sich in langem Auge nach dem Skobelew-Platze. Die dort abgehaltene Ver sammlung dauerte bis 6 Uhr. Hierauf ging alles ruhig aus- nnander, und es fand

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Seite 2 von 20
Datum: 14.05.1903
Umfang: 20
in Innsbruck beantragt. ! Wentl der akad. Senat bei Erörterung der Motive zu ! seinem Antrag auf die für die Antrittsvorlesung des Dr. I LorMzoni zu gewärtigenden Demonstrativen, I somit auf die Eventualität hinweist, die mit einer sachlichen I Behandlung der vorliegenden Frage in keinem Zusammen? I hange stehen,, kann ich nicht umhin, zu betonen, daß ich diesen ! Eventualitäten, so sehr ich sie auch im Interesse der Studenten ! und der Universität beklagen würde, doch einen maßgebenden ! Einfluß

werden. Die Unterrichtsverlvaltung ist unter Festhaltung des im > Erlasse vom 8. März 1902 angenommenen Standpunktes, wornach einerseits der deutsche Charakter der Jnnsbrucker Universität gewahrt, andererseits aber für selbständige Aus gestaltung des italienischen Hochschulunterrichtes vorgesorgt werden soll, eben im Begriffe, in Verwirklichung des bereits in der Jnterpellationsbeantwortung vom 7. November 1901 ausgesprochenen Gedankens die derzeit an der Jnnsbrucker Universität bestehenden sich als unhaltbar erweisenden provi sorischen Zustände

zu beseitigen, und bestrebt, die sogenannte italienische Frage an der Jnnsbrucker Universität einer n a ch bei den Seiten hin befriedigenden Löftmg zuzuführen. Der Regelung dieses von allen Theilen angestrebten Zi'- les. würde aber die vom akademischen Senat beantragte Er richtung einer selbständigen Rechtsakademie mit italienischer Vortrags- und Geschäftssprache in Innsbruck, selbst wenn die sofortige Regelung und sachliche Trennung möglich tväre, keinestvegs dienen, weil die sachlichen Voraussetzungen

fehlen, unter welchen beim Bestände einer solchen von der Universität vollständig unabhängigen Anstalt in Innsbruck eine ruhige, ausschließlich auf das Studium und die Pflege derWissenschaft grichtete Entwicklung des italienischen Hochschulunterrichtes zu gelvärtigen wäre. . > Es wird gegenwärtig erwogen, ob die ge wünschte Lösung sich nicht vielleicht in der Gründung einer italienischen Rechtsfakultät mit selbständigen akademi schen Behörden, und zwar in einem außerhalb Jnns brucks gelegenen Orte

Interesse aller betheiligten Faktoren an der gedeihlichen Entwickelung der Universität gelingen wird, wahrend der restlichen Dauer der dermaligen provisorischen Einrichtung an der Jnnsbrucker Universität alle Störungen zu vermeiden, bezw. hintanzuhalten, welche geeignet waren, die wissenschaftlichen Zwecke, unter Umständen sogar den Be stand der Universität zu gefährden. . HarteI m. p. Im Zollansschnsse setzte am 8. ds. Abg. Schrott auseinander, daß der erhöhte Zolltarif auf Getreide für Tirol

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Seite 3 von 8
Datum: 19.08.1917
Umfang: 8
des Franz Jo sefordens dem Abt des Prämonstratenserstiftes Wilten Zacher, das Komturkreuz des Franz Joseph-Ordens mit dem Stern dem Generalvikar für Vorarlberg, Weihbischos Dr. Waitz in Feld kirch. Weiters hat der Kaiser verliehen den Titel und Charakter eines Hofrates den ordentlichen Professoren der Universität in Innsbruck, Dr. Walter v. Hörmann, Dr. Moriz Löwit und Dr. K. Haider. Weiters hat der Kaiser dem Landessanitäts referenten bei der Statthalterei in Innsbruck, StaLthaltereirat Dr. Adolf

v. Kutschera von Aichberg, den Titel und Charak ter eines Hofrates verliehen. Weiters hat der Kaiser den Vizedi- rektor des österreichischen Museums sür Kunst und Industrie, Privatdozent an der Universität in Wien, Regierungsrat Dr. Moritz Dreger, zum ordentlichen Professor der Kunstgeschichte an der Universität in Innsbruck, den ordentlichen Professor an der Universität in Innsbruck Dr. Wilhelm Erben zum ordent lichen Professor für Geschichte des Mittelalters undj historischer Hilfswissenschaften

an der Universität in Graz und den außeror dentlichen Professor an der Universität in Innsbruck Dr. Jgnaz Philipp Den gel zum ordentlichen Professor sür allgemeine Ge schichte an der Universität Innsbruck ernannt. Ernennungen im Gerichts-Kanzleidienst. Das k. k. Ober- ' landesgericht sür Tirol und Vorarlberg hat die Kanzleiossiziale Johann Hain in Ried i. T., Anton Haßl in Kaltern, Karl Feder spiel in Telfs, Joses Trager in Schlünders, Kajetan Lorenzoni in Eondino, derzeit zugeteilt dem Bezirksgerichte in Meie

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Seite 3 von 8
Datum: 13.11.1919
Umfang: 8
Universität Prag. Oesterreich ist grausam zerstückelt, es ist cur! Kleinstaat geworden. Aber der Andrang z» de»! Hochschnle» »immt »icht nnr zn, er wächst, was die.. Wiener Universität betrifft, geradezu spruughaft. So» betrug die Zahl der an der Universität in- ie« inskribierten ordentliche« und außerordent lichen Hörer bezw. Hörerinnen: Im Wintersemester 1918/19 7087, im Wintersemester 1S19/20 gegen 11.000. Während die Zahl der studierenden Techniker, vom vorigen zum eben begonnenen Wintersemester mäßig

angestiegen ist (von 4309 ans 45V0), zählt die, Universität i« diesem Semester um nahez« 4000 Hörer mehr als im letzten Wintersemester! A« der medizinische» Fakultät allein sind in die sem Semester rnnd 3000 Hörer beziehungsweise Hörerinnen zu verzeichnen. Während nun die Universität sich des Andran ges kaum mehr erwehren ka««, «immt gleichzeitig die Zahl der Freque«ta«ten a« der Hochschule für odenknltur gauz merklich ab. Es Ware« an dieser Hochschule inskribiert: Im Wintersemester 1918/19 1800

, im Wintersemester 1919/20 zirka 145k . ^ In diesem Zusammenhang wird »och interessie ren, daß die deutsche Universität Prag im gegenwärtigen Wintersemester die größte Zahl der Hörer seit ihrem Bestände zu verzeichnen hat, nämlich 4000! Abgabe von Lebensmitteln. Chinesische echte Schweinfette 1 Kg. Pro Person LL.SS Für den Brotkartcnbezirk 1, 2, 3 am 11.11.18. Für den Brotkartenbezirk 4, 5 am 12. Ii. 19 Für den Brotkartenbczirk 6 am 13. 11. 13. Für den Brotkartcnbezirk 7 am 14. 11. 19. Für den Brotkartenbczirk

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Seite 1 von 8
Datum: 30.09.1904
Umfang: 8
MzMWWWm und Allgemeiner Anzeiger. A zzM^-' AMK «--»>>->»« HlM- »-- jKAS^. «WLS-. Hllzolährlich ^ ,, » N.— - . ' ,' 5 V «ZeFA M-rteIIS?rI. „ ».- Ai-rt-Ijährl. „ 4.S0 Allsgabt täglich AbkildS '/-? Mr. M-rt-Ijihrl, ^ SM MertMhll. I I« Anzeige« bMgst «ach Tarif. — Jedes solide Annoncenbureau nimmt Aufträge entgegen. - ^7 ^ Nr. SS3 j Freitag, 30. SeptemM ^904 V jU.Iahrg. - provisorischer Weise in einer besonderen, auch räumlich von m,. 5 . - . t der Universität getrennten Unterrichtsanstalt

- und staats- digen rechts- und staatswissenschaftlichen Fakultät nnt italie- wissenschaftlichen Fakultät der Jnnsbmcker Universität sind, nischer Vortragssprache in Rovereto bis zum Beginne des Stu- softrn sie an der Fakultät mit italienischer Vortragssprache dienjahres 1904/5 der verfassungsmäßigen Behandlung nicht aufgenommen zu werden Wünschen, so zu be ^ndeln,,alH^ob unterzogen sie von der einen an die andere Fakultat derselben Umver^uat Im Interesse einer ungestörten Lösung der der Jnnsbrücker

übertreten^ würden; ihre Namen - sind jedoch im Album .^ec Universität obliegendm wissenschaftlichen und didaktischenAuf- Universität zu loschen. , ! s gaben, erscheint es daher geboten, in Bezug auf die für Rechts- 2. Die Bestimmungen des Gesetzes vom 27. April 1873, Hörer italienisches Natio^ vorhandenen Studien- R.-G,-Bl.^Nr. 63, betreffend die-Organisation 'her akädenn- wid Prüfungseinricbtungen derzeit wenigstens eine interimi- schen Behörden, sowie die sonstigen die rechts- und staatswis- msche

Regelung eintreten W lassen, die im Rahmen der be- senschaftlichen Fakultäten und ihre Angehörigen betreffenden stehenden Vorschriften und unter voller Wahrung 'des deutschen. Vorschriften finden unter den in diesem Erlasse angegebenen Charakters der Jnnsbrücker Universität den zutage getretenen Einschränkungen auf die provisorische rechts- und staatswissen- Schwierigkeiten und Bedürfnissen genügend Rechnung trägt. schaftliche Fakultät mit itattemscher VAr^ und die unbedingt nur so Lange zu^daueck

- -zu feierenlMM^der ProWn ^'sorische VeMauna M treffen: ^ e,n. Für das Studienjahr 1904/5 erfolgt die Konftümerung 1. Mit Beginn des Studienjahres 1904/5 werden die j Äes Professorenkollegiums. d?r Fakultät ^und die Wahp des. . Urzeit noch an der rechts- und staatswissenschastlichen Dekans^ zu Beginn des Wintersemesters '1904 /8. Des Pro^' ' tat. der Universität in JnnGruck .vorhandeiien Studien- und) dekan^sÜL dieses Studienjahr ist aWnaWMMse vurch WaW! PlAfun^Einrichtungen mit. italienischer Vortrags-, bezw

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Bozner Nachrichten
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Seite 6 von 20
Datum: 03.03.1901
Umfang: 20
s „Vozs»e5d5tachrtmte«' Nr. 52 Die Fordernug der Tschechen «ach einer tschechische« U«iversttat i« Mahre«. Mie«, 1^ März. Die deutschen Abgeordneten aus Mähren haben sich auf Befragen in entschiedenster Weise gegen die Errichtung einer tschechischen oder utraquistischen Universität in Brünn ausgesprochen. Falls die Tschechen mit der Forderung nach Errichtung einer tschechischen Universität in Olmütz hervortreten sollten, werden alle deutschen Abgeordneten aus Mähren sich einem solchen Project

widersetzen. Von competenter Seite wird übrigens versichert, daß Verhandlungen der Regierung mit den Tschechen über ein solche Universität nicht stattfinden. Ein deutscher Abgeordneter erklärte auf eine Anfrage, die Er richtung einer tschechischen Universität in Brünn oder Olmütz wäre für die deutschen Abgeordneten eine Ob- structionsfrage. Ha«ster Gesetzentwurf. Wie«, 1. März. Der v»m Handelsminister dem Ab geordnetenhause vorgelegte Hausier-Oesetzentwurf stimmt im wesentlichen mit den diesbezüglichen

Gesetzentwurfe stipulirten Voraussetzung ins Auge faßt, daß in dem be treffenden Orte stabile Geschäfte tn solcher Zahl bestehen, daß den Bedürfnissen der Consumenten auch ohne -Zutvitt des Hausierhandels vollkommen entsprochen werden kann. Das Attestat a«fde« russisch e«Hlnterricht»mi«ister. Vetersdurg, 1. März. Der „Regierungsbote' meldet, - daß Karpowitsch, welcher das Attentat auf den Unterrichts^ minister Bogolepow versuchte, Mher NaturwissenschÄftech an der Moskauer Universität studiert

hat und im Jahre« 1896 wegen Theilnahme an Studentenunruhen von ,her?. Universität ausgeschlossen wurde. Im Jahre 1898 wurde ihm erlaubt, an der Dorpater Universität Medicin zu studiren, doch wurde er im Jahre 1899 wegen Theilnahme an Studentenunruhen abermals relegirt. Im vorigen Jahre hörte- Karpowitsch Borlesungen an der Berliner Universität. Der Minister ist jedoch nicht lebensgefährlich verletzt. Der Krieg in China. London, 1: März. Einer Depesche der „Daily News' aus Singansu zufolge ist Auhsien

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Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 8
Datum: 09.07.1904
Umfang: 8
.11 Rundschau . Bozen, 8. Juli. Die Jnnsbrucker italienischen Parallelkurse. Ein deutscher Professor der Innsbrucks Universität ent wickelt in der „N. Fr. Pr.'die Genesis und den Verlaus der Streitigkeiten, die sich an die Frage der italienischen Parallel kurse an der Jnnsbrucker Rechtsfakultät geknüpft haben. Der deutsche Professor liefert sehr werthvolles Material zur Be urtheilung der Frage. Seine Darlegung ist ein sozusagen dokumentarischer Beleg dafür, daß der ganze Streit sowohl

Unrichtigkeit aufgebunden. Er behauptet nämlich, im ^hre 1863 habe beim Militär wie beim Zivil ausnahms los die deutsche Staatssprach-e gegolten. Das ist nun gerade, bezüglich der Italiener entschieden unrichtig. Selbst wenn die deutsche Staatssprache damals in den übrigen Gebieten der Monarchie in dem behaupteten Maße in Gel tung gestanden hätte, so. bestand jedenfalls zugunsten der Italiener eine vollständige Ausnahme. In jenem Jahre !var ia Venetim und damit auch die Universität Padua uoch

in österreichischem Besitz und in Padua war von dein Erforder nis der deutschen Sprache keine Rede. Der Sachverhalt än derte sich wesentlich, als im Jahre 1866 gleich der Lombardei 'uch Venetien und damit auch die Universität Padua verloren Mgen. Natürlich mußte die österreichische Regierung nun mehr darauf Bedacht nehmen, den noch bei Oesterreich verblie ben Italienern für die Universität Padua einen gewissen Er- zu bieten. Es war also keineswegs eine blos doktrinäre vder politische Liebhaberei „irgendwelcher

maßgebender. Fcck- .^eii', wenn vom Jahre 1868 an mit den italienischen Pa- wllelkursen an der Jnnsbrucker Universität Ernst gemacht wu^>e. —- D<ls; ein österreichischer Universitätsprofessor den Zufluß solcher weltgeschichtlicher Thatsachen zu übersehen ver mag, dürfte wohl zu den größten Schwierigkeiten mit denen ein österreichischer Unterrichtsminister zu kämpfen 'hat. - . - - ^ - ^ ^ Oesterreichische Universitätsfragen. I Vorgestern vormittags fand in B r ü n n eine Versanun- lung der Hörer

der tschechischen Technik statt, die zu verschie denen Hochschulfragen mit Rücksicht auf die jüngsten Kundge bungen der deutscheir Studentenschaft in Brünn, Wien, Graz und Jnnsbmck Stellung nahm. In der Versanunlimg war auch ein kroatischer Techniker anwesend, der über die Rezi- Prozität der Agramer Universität sprach. Der ' anwesende Mektor der tschechischen technischen Hochschule, Professor Ur- .< M sowie un 9?a- - men des Professorenkolleginms bei.. Die. Versammlung, be schloß eine Resolution im Sinne

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Seite 3 von 8
Datum: 12.07.1904
Umfang: 8
Nr. IS« wiedergewählt. Wir..gehen nicht fehl, sagen die „I. N.', wenn wir annehmen, daß für diesen ungewöhnlichen Vorgang der Wiederwahl des bisherigen Rektors die gegenwärtig herr schenden Verhältnisse an der Jnnsbrucker Universität maßge- ' bend gewesen sind und der Wunsch, daß die brennmde ita- ^ lienische Frage einheitlich und in demselben Sinne wie bis- ! her ihrer Erledigung zugeführt werde, Herr Professor Dr. Demelius erklärte, die Wiederwahl anzunehmm. . Promotionen. Am Samstag wurden

an der Jnns brucker Universität Herr Heinrich Rohn, Schriftleiter des „Tiroler Tagblattes' aus Friedland in Böhmen, zum Dok tor der Philosophie und Herrn Philipp Iurcic aus Lasz- haza in Ungarn zum Doktor der Medizin promoviert. Das Generalkapitel der Nordtiroler Kapuzinerprovinz, findet Heuer am 10. August in Innsbruck statt. Bei dem? selben werden die Wahl des Provinzials, der Definitoren, so nne die Versetzungen vorgenommen. Se. k. u. k. Hohqit der Herr Erzherzog Eugen kam gestern Mittags

T ö r k, Verkehrs-Adjunkt der k. k. priv. Südbahngesellschaft, dzt. Kassier bei der hiesigen Frachten-Abgabe am Bahnhofe, hat sich mit dem Frl. Mimi Ober, einer Schwester der Frau Frieda Pattis, Bahnhof- restauratmrsgathin hier, verlobt. Die Borgänge an der Jnnsbrucker Universität. Der Mi nisterpräsident Dr. v. Körber erhielt ein Telegramm der italienischen Abgeordnetm Ta m b o s i und Baron Malfatti, in dem es heißt: Erstaunt und erzürnt über die brutalen An griffe <mf den Landesausschußbeisitzer Picalli

und über die neuen MißhandlMgen der italienischen Studenten und Bür- gÄ, verlangen wir dringend energische Vorkehrungen für die pAünliche Si^heit W Italiener in Innsbruck und so fortige Lösung der Universitätsfräge durch Errichtung einer Universität in deren natürlichem Sitze: Triest. — Eine ähnliche Depesche wurde an den Statthalter von Tirol abge sandt. -— Die „Deutschnationale Korrespondenz' meldet, der Unterrichtsminister werde sofort nach (Antreffen des Berich tes des Jnnsbrucker akademischen Senates

eine Entscheidung treffen, um die. Wiederholung der letzten Vorgänge an der Jnnsbrucker Universität zu verhindern. An die völlige' Sistirung der Parallelkurse werde nicht gedacht. Die ganze Affaire sei auf politisches Gebieth geschoben und müsse vom Standpunkte der Beziehungen Oesterreichs zu It a lien betrachtet Werden. Doch seien Demonstrationen im Auslande, wie in Genua, Verona und Bologna, nicht ge- net, die Lösung der Hochschulfrage zu beschleunigen, sei. nicht ausgeschloffen, daß man auf das Triester

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Seite 5 von 8
Datum: 19.11.1904
Umfang: 8
der Ministerpräsident Dr. v, K ö r b e r 'die Vorfälle in Jnnsbri.lck, indem er sagte: Die italienischen Kurse an der Jnusbri.lcker Universität bestan den seit dem Jahre 1864 und wurden allseits als eine Noth wendigkeit vornehmlich zur Gewinnung des erforderlichen Beamtenmateriales betrachtet. Während der ganzen Zeit er- hob' sich. keine Klage - über^'eme drohende oder gar schon im Gange befindliche Verwelschung der tirolischen Landeshaupt stadt. — Abg. Erler: Damals war das ganz anders or ganisiert. — Dr. v. Körb

durch sie erlvächst, ungleich größer sein würde, als Wenn an der deutschen Jnnsbrucker Universität unter deutschein Rektor und Dekan — letzterer Umstand hat' allerdings gewohiüiche nur äußerlichen, dekorativen Werth .Müenische Parallelkurse geschaffen werden. (Hört! Hört!) 1 ^HHas'Anoere^ wäre es noch, wenn Innsbruck, ähnlich wie i o z e n, nahe der Sprachgrenze läge, so daß schon die.bloße l .Anwesenheit so vieler national-gegnerischer Studenten und' Professoren eine Zukünftsgefahr für den deutschen Charakter

nun der Ruf nach' einer italienischen Universität in Trieft. Ganz besonders da- S gegen, daß die einzige Seehmrdelsstadt, der Hafen Deutsche ^ österreichs — vom Zusammenhange mit diesem ist die Blüthe Triefts bedingt -- dazu erkoren- werden soll, muß sich der Widerstand der Deutschen richten!' —- Abg. Wolf: Der Artikel ist unterschrieben?! — Dr. v. K ö rb e r : Otto Schü ler! — Abg. Wolf: Das ist ja kein Parlamentarier, der sich so ausgesprochen! hat, und das Blatt geht uns gar nichts an! — Dr. v. Körber

: Obwohl auch seither in Innsbruck keine Anzeichen einer besonderen Jtalienisierung zrrm Vor schein kamen, begann doch dort eine allerdings durch mancher lei bedenkliche Vorgänge in den Kreisen der italienischen Stu dentenschaft vorbereitete lebhafte Agitation, die zu Reibungen an der Universität führte, und die Regierung mußte an die Beseitigung der Ursachen derselben denken. Da einerseits die Errichtung einer selbständigen italienischen Universität oder auch nur einer Fakultät in einer anderen Stadt

im Verord nungswege ausgeschlossen erscheint, andererseits den Italieni schen Studenten die Fortsetzung ihrer Studien ermöglicht!ver- den mußte, blieb allein der Ausweg, dem Reichsrath einen Gesetzentwurf über die Errichtung einer juridischen Fakultät an einem anderen Orte zu unterbreiten, für die Zwischenzeit aber in Innsbruck durch eine Absonderung der italienischen Studenten in einer mit. der Universität möglichst lose Zusam menhängenden italienischen Fakultät die Wahrscheinlichkeit

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