aufgerichtet durch Wort und Tat. Da erst lernte sie die wahre Freundschaft kennen, jenes köstliche Gut, das sich im Unglück erst bewährtund zei^, tvas es gilt. So hatten sie zusammengesessen, die beiden jungen ^Frauen, Manna still und niedergeschlagen, oftmals verzweifelnd, Lony dagegen in ihrer sanften Art, der Freun- dmMut zusprechend, sie tröstend und ihr ihre Hilfe ver- Vchernd. Da war Oskar Schneider nachhause zurückgekehrt. Zum erstenmal seit der Katastrophe stand Frau Wöanna ihm Menüber
und unwillkürlich schlug sie vor dem Manne der Freundin die Augen nieder- Sie selbst war sich ja keiner Schuld bewußt und doch -- sie fühlte sich mit ihrem Hans A Mem eins, folglich auch hatte sie teil-an seiner Schuld. ^>es Bewußtsein machte sie erbeben, erzittern, so daß Schneider sie rasch» aber sanft auf einen Sessel niederdrückte ^ l-ste- , , ^ ^ ^^»Daß Sie bei meiner Lony sind, Frau Philippi, das vttveyt mir, daß Sie wissen, wo Ihnen wirkliche Freunde leben. Betrachten Sie uns auch ferner
ist, Schneider, um Gottes Barmherzigkeit willen, rauben Sie mir nicht al len Glauben an die Menschheit!' schrie Frau Philippi auf, beide Hände abwehrend gegen ihn ausstreckend und sie dann vor ihr blasses Antlitz schlagend« „Das verhüte Gott, Frau Mianna!'. sprach der Rechts anwalt erschüttert. „Sie wissen nicht, wie ich unter dem furchtbaren Gedanken leide, indirekt dazu beigetragen zu haben, daß Eichenmann die Sache so lanzierte. Wenn ich Ihnen auch sage, daß ein anderer an meiner Stelle ebenso gehandelt
, den ersten Stein auf ihn warf?' - . ^ I ' „Ich verstehe es,' antwortete Manim, „und doch - o, Schneider, diese Stunde hat mir viel geraubt! Warum sag ten Sie es mir? Ich wäre besser darüber unwissend ge blieben.' >-!-.!.! t«.! „Nein, Sie mußten es von mir hören, damit Ihnen die Sache nicht gänzlich entstellt zu Ohren kam,' versetzte Schnei der. „Und nun sagen Sie mir,' fuhr er fort, ihre zittern den Hände fest mit den seinen umfassend, „daß Sie mir nicht zürnen. Ich tat nur, was meine Pflicht
ist> indem ich einem Menschen, der zufällig schlechte Absichten hegte, einen juristischen Rat erteilte. Kann ich aber deswegen nicht doch der Freund bleiben, der ich Ihnen immer war? Haben Sie deshalb das Vertrauen zu mir verloren?. Hören Sie, wie die Sache geschah. Vor acht Tagen ungefähr kam Eichen- , mann in meine Schreibstube und fragte, was er tun solle gegen einen Beamten, der sich nicht als treu erwiesen habe —... , ii^.i j»'.! Frau Manna fuhr empor und wollte sprechen, doch Schneider drückte sie sanft nieder