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Bozner Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 19.06.1920
Umfang: 8
Seite 4 „Bozner Nachrichten' , den 19. Juni 1930 Nr. 137 zubieten. Otto Ortler schlug den Ankauf des Goldes unter der Vorgabe aus, der Herr, der das Gold kaufen wolle, sei aus Meran nicht gekommen. Er vereinbarte aber mit Augustin Oswald eine neuerliche Zusam menkunft auf der Grenze für den 2. Sep tember 1919 und trug dem Oswald auf, daß er auch eine größere Menge Saccharin mit bringe, weil er für solches Bedarf habe. Am 2. September erwartete Otto Ortler den Augustin Oswald an der Grenze, Bur

ger und Pinggera versteckten sich mit Ge wehren ausgerüstet am Wege nächst der Stilfseralpe. Otto Ortler hatte vereinba rungsgemäß die Aufgabe, den Oswald auf die Tiroler Bergseite zu locken und dabei es so einzurichten, daß sie bei Einbruch der Dunkelheit am Versteck des Burger und Pinggera vorüberkämen und daß er (Otto Ortler) auf dieser Strecke den mit Gold und Saccharin bepackten Rucksack trage. Bür ger und Pinggera hatten dann einen über raschenden Uebersall zu machen und sich so zu benehmen

, als wenn sie italienische Fi nanzer wären, wobei Otto Ortler dann mit den Rucksack des Schweizers, diesen abstrei fend, die Flucht nach Stilfs zu etgreifen hatte. Wenn Augustin Oswald später sein Gold und Saccharin zurückhaben wolle, sei zu sagen, der Rucksack mit der Ware sei weggeworfen und nicht mehr aufgefunden worden. Augustin Oswald erschien wie ab gemacht, auf der Grenze und brachte das Gold und sieben Kilogramm Saccharin, das er zu.90 Franken pro Kilo gekauft hatte, mit sich. Otto Ortler hielt

ihn bis zum Dunkelwerden hin und hieß ihn dann mit auf den Hof nach Stilfs zu kommen. Er trug abwechselnd mit L^wald den mit der Schmuggelware verpackten Rucksack. Als die beiden zum Versteck des Burger und Pinggera kamen, wurden in ihrer nächsten Nähe zwei Schuß losgelöst und in diesem Augenblick war auch schon Otto Ortler mit der wertvollen Rucksackpackung davon. Der durch das plötzliche Schießen verblüffte Oswald wußte nichts zu beginnen, als be trübt und geprellt heimzugehen. Von der Schweiz aus wafldte

sich der zu großen Schaden gekommene Augustin Oswald brieflich an Otto Ortler. ohne Antwort zu erhalten, Er sandte seinen Bruder Franz ^ Oswald auf den Hof des Ortler, doch Otto . Ortler berief sich darauf, daß er damals von Finanziert überfallen wurde und auf der Flucht genötigt war, den Rucksack weg zuwerfen. Er habe zwar nachträglich nach der Ware gesucht, dieselbe aber nicht mehr finden können. Auch spätere Versuche des Augustm Oswald von Otto Ortler Scha- densgutmachung zu erlangen, waren gänz lich

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Bozner Nachrichten
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Seite 19 von 24
Datum: 03.10.1912
Umfang: 24
, lernten sie seine umfassende Bildung, sein feines Weltmännisches Wesen, das in nichts dem anderer Inspektoren glich, kennen, so mutzten sie für ihn eingenommen werden und ihren Bund segnen, zu mal ihre Eltern nicht adelsstolz waren. Also vorwärts denn in Gottes Namen! ? „Und wie nun weiter, Schatz?' fragte Otto, als sie sich im Wartesaal befanden, die Geliebte, die ihren Schleier tief herabgezogen hatte. „Ich werde uns einen Wagen bestellen, der uns zu mei nen Eltern hinausfährt!' entgegnete Annemarie

mit einem Versuch, zu lächeln. Wie ihr Herz so ängstlich Pochte! Wenn doch erst die nächsten Stunden überstanden wären! „Darf i ch das nicht tun, Geliebte? Sage mir nur den Wohnort deiner Eltern!' sagte Otto bereitwillig. „Nein, nein, laß nur, — ich weiß hier doch besser Be scheid als du! Gedulde dich nur einige Minuten, — ich kehre sofort zurück!' ' . Damit war sie schon hinaus. „Ein Prachtmädel!' dachte Otto gerührt. „Vermutlich unterhandelt sie mit dem Führer um den billigsten Preis und bezahlt ihn sogleich

!' Das letztere tat Annemarie allerdings, aber ohne zu han deln. Sie hatte die Besorgung des Gefährts ja einzig aus dem Grunde entnommen, um dem Kutscher ihre Instruk tionen erteilen zu können, die der Geliebte vorderhand nicht hören durfte. Zehn Minuten später fuhren sie im wohl verschlossenen Wagen davon — nach Rützow. Otto war . viel zu sehr, mit dem reizenden Mädchen an seiner Seite- beschäftigt,, das sich so hingebend an seine Schulter lehnte, alsdaßer auf den Weg geachtet hätte, der ihm übrigens

in der, zunehmenden Dämmerung jedenfalls doch unbekannt erschienen wäre. Ms der Wagen donnernd auf dem Schloßhof von Nützow fuhr, fragte er erstaunt: „Sind wir schon angelangt, Geliebte?' ^ „Ja, mein Otto!' ward ihm zur Antwort. «Ist dir kalt?' forschte er. „Du zitterst ja!' »Ja, — nein, — das heißt: etwas!' versetzte sie un sicher. „Komm, schae^ Sie ließ Otto, der dem Kutscher ein Trinkgeld in die Hand drückte, mcht Zeit, das altertümliche Herrenhaus zu betrachten. Froh, daß sich niemand von den Leuten sehen

ließ, schlüpfte sie die Treppe hinauf. Otto, vermochte ihr kaum zu folgen. . „Deine Eltern wohnen unten, nicht wahr, Schatz?' fragte er/ das mächtige Vestibül, mit zahlreichen Hirsch geweihen und Jagdtrophäen geschmückt, erstaunt musternd. „Nein, oben! Komm nur die Treppe herauf!' ward ihm wieder hastig zur Antwort. ^ Soeben näherten sich Tritte. Das war sicher Johann, der gewiß das Wagenrollen gehört hatte. Ehe er sie er blickte und als gnädiges Fräulein begrüßen konnte, war sie oben. Otto folgte

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Bozner Nachrichten
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Seite 26 von 32
Datum: 25.08.1912
Umfang: 32
26 „Bozner Nachrichten', Si Weil sie sich freien sollten. Humoristischer Roman von Gustav Rehseld. M (Nachdruck verboten.) (15. Fortsetzung.) „Zu liebenswürdig, Herr von Schulzendorf!' lehnte er eifrig ab. „Ich — ich rauche überhaupt nicht!' „Indem daß Sie lieber schnüpfisch sind oder priemen, was?' lächelte Johann verständnisvoll. Ehe Otto diese Gewissensfrage zu beantworten im stande war, klopfte es an die Tür. Gleich darauf schob sich ein weiblicher Kopf herein: „Gnädiges Fräulein, darf

ich anrichten?' „Ich komme, Mamsell!' rief Luise aus, sprang aus und eilte hinaus. „Merkwürdiges Haus!' dachte Otto. „Der Tochter meldet man es, daß das Mittagessen sertig ist: sie mutz bestimmen, ob angerichtet werden soll, — die Mutter scheint eine Null zu sein! Wie wird Mama enttäuscht sein, wenn sie ihre geliebte Erdmuthe nach Jahren wie dersieht! Nun, ich werde jedenfalls keine Veranlassung .geben, die Bekanntschaft zu erneuern! Mich bekommen zehn Pferde nicht zum zweitenmal hierher!' Johann glaubte

, zur Unterhaltung des Gastes bei tragen zu müssen. ^ „Haben Sie 'ne hübsche Wirtschaft, Herr von Müh len?' begann er. „O ja!' versetzte Otto gedehnt. ^ ' „Wie groß ist sie denn?' ^ „Mäßig!' lächelte Otto. „Hat sie woll tausend Morgen?' „Nicht ganz!' schmunzelte Otto amüsiert. „Haben Sie Ihr Heu alles 'rein?' „Danke — ja!' „Wieviel Pferde haben-Sie denn?' „Vier!' versetzte Otto belustigt. „Bloß vier?' verwunderte sich Johann. „Da machen Sie woll alles mit Ochsen?' fügte er mitleidig hinzu. „An Ochsen fehlt

es auch bei uns zu Lande nicht! Sie werden vermutlich hier ebenfalls Überfluß daran haben!' „Ja, ja, das ist woll so!' nickte Johann nachdenklich. „Haben Sie 'ne große Milchwirtschaft?' - „Es macht sich!' . „Viele frischmelkende Kühe?' „Auch die!' „Was machen Sie denn mit der Milch?' „Die wird in Butter und Käse verwandelt, teils auch als Vollmilch verkauft!' . „So! Hm! Und wie viele Schweine haben Sie?' Otto hatte Lust, laut auszulachen. „Ist das ein blödsinniger Kerl mit seinen albernen Fragen!' dachte

er. „Es kann immerhin ein Dutzend sein!' versetzte er ernst. „Mehr nicht?' verwunderte Johann sich wieder. „Dann haben Sie kein großes Gut! Bei uns haben schon die Schweine mehr Bauern — ich wollte sagen: die Bauern mehr Schweine!' ^ „Ja, wer kann dasür?' zuckte Otto die Achseln. „Ich bin ein notleidender Agrarier, mein lieber Herr von Schulzendorf!' > „Dann haben Sie woll auch keinen Diener, Herr von Mühlen?' erkundigte Johann sich mit einem ge wissen Mitleid. „O ja, den habe ich doch!' „So, doch? Was bekommt

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Bozner Nachrichten
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Seite 7 von 24
Datum: 19.09.1912
Umfang: 24
?' fragte Otto gespannt. „Erstens ist sie ein Prachtexemplar von einem Menschen: — hübsch, geschmeidig, elegant wie Sie! Zweitens behauptet sie, es gefiele ihr bei uns, weil sie ihr Brot verdiene: — wie Sie! Drittens gab sie mir erst heute auf eine diesbe zügliche Frage zur Antwort : Wenn man arm sei wie sie, habe man doppelt nötig, sein Herz zu hüten: — wie Sie! Na und so weiter! Halt — ja, und sie hofmeistert mich, wie Sie vor hin!' „Aber, Komtesse, wie dürfen Sie das alles nur sagen!' flüsterte

Annemarie, die vor Verwirrung sich nicht zu fassen wußte. „Da — da haben Sie's wieder!' lachte TM mutwillig. „Ei, ei, Komtesse,' versetzte Otto, ohne den Blick von der reizenden Gouvernante, die einen seltsam tiefen Eindruck auf ihn machte, abzuwenden, „nach allem, was ich höre, — Sie verzeihen mir das, bedürfen Sie in der Tat noch der Be vormundung! Man darf nicht immer so rückhaltlos sprechen !' „Na, nun fangen Sie auch noch an!' r»es TM pikiert. „Da sag' ich lieber gar nichts mehr

, wenn ich immerwährend dafür nur abgekanzelt werde!' Sie warf das zierliche Köpf- chen in den Nacken nnd sah finster vor sich hin. Doch nicht lange, so wandte sie sich abermals lebhast um. „Wissen Sie, Herr Inspektor, ich will's Ihnen für heute noch mal verzeihen, weil Sie mein Lebensretter sind und ich Sie gut leiden mag! Aber künstig verbitte ich mir jeden Tadel! Wir Damen sind Merlos, merken Sie sich das t' Wie Komtesse befehlen! ' erwiederte Otto lachend. Der Gutshof kam in Sicht „Halt, Herr Inspektor,' rief

TM „eine Bitte!' „Dieselbe ist im voraus gewährt! ' scherzte Otto. . . Wußte ich ja, — schneidig, wie Sie sind! Man braucht da heim nicht zu wissen, daß die Pferde , durchgegangen sind und wn m Gefahr schwebten, sonst, darf ich nicht wieder fahren und das wäre Wasser auf Mama's Mühle! Also — Sie schweigen davon?' „Wie das Grab!' beteuerte Otto. „Immer und jedem gegenüber? ' „Natürlich!' „Und die Arbeiter? ' „Selbstverständlich ebenfalls!' „Gut — dann geben Sie mir jetzt die Zügel, springen

Sie ab und verduften Sie!' „Aber Komtesse!' mahnte Annemarie. „Ich weiß — ich weiß schon!' machte TM ungeduldig. „Ich gehorche Ihnen in allen Stücken, Komtesse!' rief Otto lachend, gab ihr die Zügel uud schwang sich gewandt vom Wagen. „Nochmals — seien Sie bedankt, Herr Inspektor! Auf . baldiges Wiedersehen! ' rief TM ihm noch vertraut zu, dann lanalzte sie mit der Zunge und fuhr im schlanken Trab davon. „Tolles Mädel, diese kleine Komtesse! ' dachte Otto, während n sich nach dem Moor zurück begab

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Bozner Nachrichten
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Seite 6 von 8
Datum: 14.09.1925
Umfang: 8
Holzmann prophezeite Unheil. Schlirsf, der Teckel, kroch in seinem Korb. Franz und Otto sreu- ten sich unbändig... - Bitte —es war nicht bloß so ein blechernes Ding. Es hätte einen schlanken, stählernen Lauf, einen festen, nickelbeschlagenen Schast> eine kräftige, ziemlich schwer zu spannende Feder. Und man konnte damit sowohl , mit Stechbolzen als auch mit Kugeln .und Kärtoffelstückcht!n schießen. Es war ein feines, es war. ein solides Lustgewehrt. . „Es geht sicher ins Auge,' sagte Frau Holz mann

... Ein Stechbolzen prallte ab und bohrte ein Loch in den Sofabezug. Franz legte ein Kissen darauf. Otto schlug vor, dem Tcckel eins aufzubrennen, nur mit einem Kartoffelstückchen, das mache ihm sicherlich nicht viel. Aber Schlirfs hing die Augen so weit heraus, das man das Weiße sah... da ließen sie es. sein. . . ^ Sie gingen auf die Verqnda. Lehnten sich über die Brüstung und spähten nach einem Ziel im Gar ten. Sahen sich an und waren einig: die bunte Glaskugel in Frau Köcks Blumenbeet glänzte zu «verführerisch

. Frau Köck war die Hausmeisterin; sie schalt immer. Niemals konnte man ihr die Schuhe sauber genug abputzen; sie verbot auch das Rutschen auf dem Treppengeländer... lieber- Haupt — — I Otto zielte sorgfältig und schoß. Die Kugel zer- .sprang aufs prächtigste. Sie duckten sich blitzschnell und Lauschten, mit angehaltenem Atem... Aber niemand hatte etwas bemerkt. Langsam tauchten sie wieder aus, — Otto gluckste geradezu vor Wonne.. Mit . einer Handbcwegung gebot ihm Franz Schweigen

— er hatte einen Sperling entdeckt. Auf einem der äußersten Aeste des Apfelbaums saß er und putzte sich. Franz lud, legte auf, so zitterten seine Hände, zog ab. Schilpend flog der Sperling davon; lveiße Zlaumfederchen strebten spiralig zur Erde.'Das belustigte Franz ungemein. Aber Otto sagte: „Du hättest einen Stechbolzen nehmen sol len. ..'. - ^ ^ - Sie gerieten wegen der Durchschlagskraft eines Stechbolzens beinahe aneinander.-„Er geht minde stens so tief,' behauptete Otto und .deutete mit .Daumen ünd Zeigefinger

eine Spanne von etwa, zloei Zentimetern an. Franz bestritt das hartnäckig» Otto gab einen Zentimeter nach. Immer noch maulte Franz. „Aber durch deine Schuhsohle geht er...!' stieß Otto gereizt Hervor. Franz setzte sich wortlos auf den Boden und präsentierte die rechte Sohle. Otto legte sich auf den Bauch und schoß. Hranz siel ächzend hintenüber. Aber er heulte nichd (man war in der Schule gerade bei den Sparta nern!). Zähneknirschend richtete er sich auf und tat Schuh und Strumpf «vom Fuß -:. am Ballen

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Bozner Nachrichten
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Seite 17 von 24
Datum: 13.11.1904
Umfang: 24
auch noch mit ihm dcn> über, jax k^rhastig -^ noch heute! — Aber, was ich sagen wollte, , da grbt es noch.eine Meite Tochter, ein blühendes Ge schöpf von achtzehn Jahren. Blondgelockt, ^ tiefblaue Äugen, Schelmenaugen, und Grübchen im Kinn und in den rosigen Wangen, vielleicht auch in den Armen, wie ich glaube. Und lachen kann'sie und erröthen, wenn sie einen kommen sieht, daß es eine Lust, ist! Zu Albrecht Otto sieHt sie empor, wie M etwas' HWr^/HnerreichbmÄn^ 'du se» kleine Ding ahnt wohl

, daß der nicht für sie geivachsen ist — Ich aber, Mütterchen, ich bin rein weg in dieses Mädchen sage ich dir.' Zum zwÄMbzMnziMWml, wirst du sagen. ' Wer du irrst, Mutterherz,diesmal hat.es, eingeschlagen! -77- Doch davon Pater; noch hat es Zeit,. Wenn mir erst Albrecht Otto glück lich beseitigt wäre! Der Fürst ist ein leutseliger Herr, der manchmal in der OberfMterei einkehrt und ein Stündchen ^I^chönen Dame, und. deren liebreizendem Töchterchen vor- WM zn werden -—.^/Hereinl'-^-'Ja- so, gehW. mchö- Mmr komnrt! ^ Gott

befohlen für heute, Mut-- , ''Herein!' wiederholte Herr von.der Planitz, als ein hei- ^ Lachen ihn aufblicken ließ. .r auf dein erstes „Herein' eingetreten, A Hugo,' sprach Albrecht Otto, „und warte nun auf dein ''Umkommen!' Was schreibst^ du dmn da'so eifrig, daß du le Stunde überhörst, zu der du deine Fremde geMm hast?' '^as, sollte es schon Neune sein?' rief von der Plaintz ^ . .'pwng auf.. „Ich hab'^ endlich ausführlich an meine uti^ geschrieben!- Soll ich sie von dir grüßen?' ' i'ick ^ Wnzeln

, HejtzM!'-'sagte Albrecht Otto eifrig. „Ver liere sie meiner Ergebenheit imd daß ich für ihren Sohn ein Mer Mentor sei!' - . . 7 r. 'Du?' entgegnete Karl Hugo. „Du bedarfst selbst eines mc^ii, Freund, und wenn ich auch ein Jahr jünger bin als U' !0 glaube ich doch, eher in der Verfassung zu sein, um auf ^ M aufpassen zu können!' ' - . . . „Was wiM du damit sagen, Karl Hugo?' fragte der 'wem emsten Tones. - . ebenso antwortete Karl Hugo: „Daß du aus dich 5,7. kn sollst, mein Albrecht, und auf das Wohl

einer Zandern! „Und warum hältst du das für gefährlich?' versetzte Alb recht Otto. „Ist es nicht erlaubt, daß zwei für einander ge schaffene Menschen sich nähertreten, sich schätzen und lieben lernen?' ^ ^ - - - ' „Und dann?' fragte der Andere gedehnt. - ^ ' ^ 1 „Dann?' wiederholte Albrecht Otto. „Ja, dann sagt- man es sich, dann liebt man und ist glücklich, einem Gotöe gleich, wie im Himmel!' - ' ^ „Und dann?' fragte jener wicher. ' „Zum Kuckuck auch!' brauste der Freund auf. „Was tvillst

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Seite 17 von 24
Datum: 20.11.1904
Umfang: 24
Beilage zu Nr. 266 der „Bozner Nachrichten' vom 20. November 1904. Aus Liebe. 5 tz < Ä Roman von A.Tuhten. ^' ' . (12. Fortsetzung.) ' . ^'„Äls ich'mm gestern,' fuhr der Fürst in seiner Mittheilung zu Albrecht Otto fort, „.mit Ihrem — wollte sagcn -—zmit. dem Fürsten, mich über .Familienangelegenhei ten, die Mch -sehe nahe angehen, unterhielt) jfragte ich diesen so nebenbei,'ob dies Oelbild über dem Kamin nicht seinen zweiten Sohn Albrecht Otto vorstelle, mit dem ich vor Jah- Gayysonsher

ReichshautzhHÄ-zusammen war^ DeH Fürst b^ah^ ünd auf meine FraM..wo dieser sich jcht be finde, Arimderte er nur lacheitK: ,Her Schlingelich wieder hole seiNsWörte,— dev'^SWnW ^stüdiert.; iykognitö- 'Forst wissenschaft, m:d zwar in-Ihrer nächsten Nähe!' Ob mir «.a Wohl ein Licht aufgingt Was sagen Sie dazu, Albrecht Otto?' mich nur« 'Mwiderte dieser lächelnd^ ?Ndäß> Durchlaucht mich 'nicht solM' erkanÄ- haben.!--Habe.ich.Durch-«' laucht, .doch, nach!den sechs Iahren, tvährend' welcher, wir uns nicht sähen

, gleich iviedererkannt!'... .7?-? - - ... „Das glaube ich!'.fiel/der Fürstlmn. „Da liegend die Berl)ältnisse denn doch auch auders! Sie, lieber Albreck^ Otto hatt n danmls mirerst einen goldenenFlaum um die Lippen lageNkKiomM wozu denn Ihr?Inkognito? -'.-Das wat doch m^mesMxachtms Mrmicht nothwendig!'- - „Da müßte ich weit ausholen', ^umDurchlaücht alle meine NündcsjplMrsiM'/zu inachen!' erwidMe Albrecht.' „Aber,' fuhtchr-forb/vM^ Durchlaucht gestem erst in G. twrem darf ich Wohl fragen

,, ob dieselben gute Berichte von dort bringen? Ich bin schon länger ganz ohne Nachricht Und'möchte Wohl wissen, tvie es dort geht!' . , ^ ''D/ gut, ^nt!^ versetzte 'den Fürst. ^,DasI heißt,die wn-Fürsti n^!vär'Ulväs unpäßlich'und konnte mich nicht einpfangen> trotzdem <mch' ihr die Nngelegeilheit, wegen der ich kam, sehr am Herzen.'liegt, Sie wissen ja^ ich habe ein Töchterlem ^ . „Ein sehr holdes sogar!''warf Albrecht Otto ein/ „Wir jungen. Forstleute hatten schon die Ehre, den Damen vorge- jlellt zu tverden

, und siird seitdem schon ein paarmal mit ihnen zusammengetroffen.' ,^un,''' fnhr ^er Fürst'fort. '„Ihr Vat^r drückte den ^uusch aus, Ihren älteren Brüder Ludwig in nähere Bc Ziehungen zil.'unserein.Hänse treten.zu-sehen, und da auch meine Geinahlin-und ich'nicht abgeneigt sind, so fuhr ich ge- ftern zu wissen? Behufe nach G.' -- - -- ' „Kennt.denn die Prinzessin meinen. Bruder?' rief Zllb- recht Otto.'' „Und' was sagt dieser'zu der Wahl der Eltern?' i'Dic jungen Leute kennen sich erst wemg.' erlviderte

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Bozner Nachrichten
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Seite 18 von 24
Datum: 22.08.1912
Umfang: 24
nach Rützow! Habe ich recht oder nicht?' „Ob Sie recht haben, meine Gnädigste? Entschieden!' rief Otto von Mühlen, der es in der Tat war, aus. „Und Sie? meine Gnädigste? Habe ich am Ende die Ehre —' „Ahnen Sie es nicht? Sagt es Ihnen Ihr Herz nicht?' unterbrach Luise ihn, diabolisch lächelnd. „Sollten Sie — aber nein, das ist jawohl nicht möglich!' meinte Otto kopfschüttelnd, sein holdes Gegenüber vom Kopf bis zu den Füßen messend. Dieses auffallend ge kleidete riesige Mädchen mit dem knallroten

Sonnenschirm und den unbekleideten, gebräunten Händen,— unmöglich konnte das die selten-schöne, elegante junge Dame sein, von welcher seine Mutter zu ihm mit so augenscheinlicher Be geisterung gesprochen hatte! Luise lachte kurz auf. „Warum nicht möglich?' wiederholte sie. „Es ist sogar mehr als das, es ist die Tatsache, denn — ich — ich bin Annemarie von Schulzendorf!' War es denkbar? Dieses Mädchen sollte Annemarie von Schulzendorf sein? Otto machte einen Moment ein höchst verdutztes Gesicht, faßte

sich dann aber rasch und sagte, sich weltmännisch ver neigend und seinen Hut ziehend: „Sehr angenehm! Gnädiges Fräulein haben die Güte gehabt, mir entgegenzukommen? Das ist mehr, als ich er Worten durfte!' „Bah,' meinte Luise, „nicht der Rede wert! Aber Mama dürfte mit dem Mittagessen warten! Kommen Sie also!' „Ihre Wünsche sind mir Befehle, meine Gnädige!' ver neigte Otto sich spöttisch. „Sie sehen mich bereit, Ihnen zu folgen! Seite an Seite schritten sie dahin, einer den anderen stumm beobachtend. Nr. 190

„Ein hübscher, feiner Mann!' dachte Luise. Eigentlich schade,: daß Annemarie ihn nicht zu schen bekommt! In den verliebte sie sich vielleicht doch! Für mich ist er leider zu klein!' - „Also das ist die junge Dame, deren fesselnde, außer gewöhnliche Schönheit Mama so bestach, daß sie sich eines alten törichten Abkommens erinnerte und mich bald mit Gewalt veranlaßte, berzureisen,' dachte Otto von Mühlen verwundert. „Ich hätte ihr wahrhaftig einen besseren Ge schmack zugetraut! Diese förmliche Riesin

, — das ist doch keine Frau für mich! Weiß wirklich nicht, was Mama denkt! Hat sie sich etwa einen Scherz machen wollen? Dann ist es jedenfalls ein schlechter! Werde mir nun noch die Ettern dieser Riesenjungfrau ansehen, Frau von Schulzen- dorf Mamas Grüße ausrichten und mich dann so schnell wie möglich wieder entfernen!' „Na, die Geschichte haben Sie sich nun Wohl genug überlegt?' unterbrach Luise plötzlich lachend sein Sinnen. Erstaunt blickte Otto seine Begleiterin an. ' „Was für eine Geschichte

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Seite 9 von 16
Datum: 01.08.1912
Umfang: 16
Beilage zur Nummer 173 der Bozner Nachrichten vom 1. August 1912. Weil sie sich freien sollten Humoristischer Roman von Gustav Rehfeld. (Nachdruck verboten.) (4 Fortsetzung.) „Daß du mehr Bewegung hast? Allerdings, Mama!' nickte Otto lachend. „Ich finde auch, du wirst von Tag zu Tag stärker, — bist gar nicht mehr mein schlankes Mamachen, — würde dir raten, tüchtig spazieren zu gehen. Mach' nur gleich eine längere Promenade! Was meinst du, wenn du mich auf das Feld begleitetest?' „Otto

, wo denkst du hin?' rief die Dame entsetzt aus. „Ich auf's Feld, in diese Sonnenglut hinaus? Ich bin überzeugt, es wäre mein Tod! Könntest du den herbei wünschen, grausames Kind? Nein, nein, laß mich in die sem Zimmer, diesem Räume, der meine täglichen Leiden sieht, meine Klagen hört! Otto, wenn du wüßtest, wie schwach ich bin — —' „Na, laß nur, Mamachen, ich schicke sofort nach dem Arzt!' „Ach, wenn der mir helfen könnte! Und überdies weiß ich, was er sagen wird, im voraus: Ostende oder Helgo land

— unverzüglich! Ihre Nerven sind total zerrüttet! wird er unfehlbar sagen!' „Schön, dann werde ich Lisette den Besehl geben, zu packen, und morgen mit dem Frühesten reisest du ab!' „Barbar, — so leicht gibst du mich aus?' lispelte Frau von Mühlen vorwurfsvoll. „Ja, Otto, ich werde reisen, aber zuvor mußt du meinen Herzenswunsch erfüllen und dich —' „Pardon, Mama, Lenz wartet schon aus mich! Wir Plaudern gelegentlich weiter! Adieu! Lauf' nur ein Stück spazieren, das Hilst verdauen!' rief Otto hastig und eilte

ymaus. : .. »Da, — er läuft mir wirklich abermals davon!' rief oie Dame händeringend. „Ich sag's ja, der Junge ist nicht heranzubringen — förmlich ehescheu! Aber ich gebe es UM auf, — er muß mir doch noch heran! Ob Olshausen M wohl schon vorgehabt hat?' . In den beiden folgenden Tagen war Otto von Mühlen wfolge der Heuernte äußerst beschäftigt, so daß es seiner Kutter nicht möglich war, ein ww-a-tete mit ihm herbei zuführen; er- ent^lüpfte ihr jedesmal, sobald sie irgend Mene dazu machte. Ebenso

Dank! Guten Morgen, Herr von Olshausen!' ! „Guten Morgen, gnädige Frau!' Sobald er Otto von Mühlen auf den Wiesen traf, teilte er ihm sein Erlebnis mit: „Denke dir, Otto, heute früh hat mich deine Mama gestellt!' ' ' „Meine Mama — heute früh?' Du scherzest! Die steht doch nie vor neun Uhr aus!' „Ich wollte meinen Augen auch nicht trauen, aber das Faktum stand fest! Und weißt du, was sie von mir wollte?' „Kann ich mir denken: — nach dem Erfolge des Auf trages fragen, den sie dir erteilt

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Seite 9 von 12
Datum: 07.09.1912
Umfang: 12
er, Un heil ahnend, ein. „Nur ein halbes Stündchen, mein Freund!' sagte Frau Veronika lächelnd. Als sie aus ihrem Schaukelstuhl und Otto an ihrer Seite saß, begann sie, wie ein'Kobold lachend: „Sage doch, Otto, weshalb hast du eigentlich meiner Freundin Erdmuthe von Schulzendorf weisgemacht, ich sei nach Aegypten gereist?' „Ich ^ deiner Freundin — nach Aegypten?' rief Otto, wie ans den Wolken gefallen. Da fiel ihm ein, daß er Ors hausen als seinen Stellvertreter vorgeschoben und daß er jetzt ausessen

!' „Mama, aber ich mutz doch bitten!' suhr Otto gereizt auf; dann plötzlich wic^er gedachte er des Bekenntnisses Ols- hansen's, seines Stellvertreters, und schwieg ingrimmig. „Siehst du? Du schweigst, du kannst es nicht leugnen!' jubelte Frau Veronika. „Das amüsiert mich grenzenlos! Also solch ein blöder Schäfer bist du, mein Freund! — Und das hast du mir auch nicht erzählt, daß Annemarie von Ähulzendors einen so tiefen Eindruck auf dich gemacht hat! Keinen Blick hast du von ihr verwandt! Gottvoll

!' „Unsinn!' rief Otto von Mühlen zornig. Dieser ver wünschte Olshausen, — da hatte er ihm etwas Schönes ein gebrockt! „Aber, mein Freund,' suhr Frau Veronika sort, „so ärgerst du dich, daß dein ängstlich gehütetes Geheimnis an das Licht gezogen wird? Weshalb? Deine Mutter hat doch Wohl ein Recht dazu! Uebrigens kann ich dir auch recht Er freuliches mitteilen: Du hast aus meine Freundin, wie sie schreibt, einen sehr günstigen Eindruck gemacht; sie nennt dich einen netten bescheidenen Menschen! Mehr

: — du hast ihr sogar imponiert, du erscheinest ihr als ein hühnenhaster Mann! Was sagst du dazu?' „Das hätte ich wissen sollen!' „Nicht wahr? Nun, du weißt es ja jetzt! Nun will ich dir einen Vorschlag machen: Wir werden nächster Tage nach Rützow reisen! Ich begleite dich diesmal selbstverständlich! Freue dich, — wir feiern dort dann sofort deine Verlobung mit der schönen Annemarie!' „Das sollte mir einfallen!' fuhr Otto ergrimmt aus. »Danke bestens, — habe zudem hier zu tun, — wir stecken mitten

doch, daß er sich in Annemarie verliebt hat! Aber natürlich, was wundere ich mich, — es ist seine Schüchternheit! Nun, da ich es weiß, wird es mir auch gelingen, ihn davon zu heilen!' — „Hast mir da etwas Schönes eingebrockt!' grollte Otto von Mühlen, als er Olshausen auf dem Felde traf. „Mama hat heute einen Brief von Frau von Schulzendorf erhalten, worin die Letztere alle deine Streiche erwähnt. Ich soll das Bad nun ausbaden! Sie will mit mir nach Rützow sahren, und ich soll mich dort mit der Riesenjungser verloben

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Seite 10 von 12
Datum: 17.09.1912
Umfang: 12
./ ' . , ^ - „Schnell, schnell!' rief Otto den im Trabe nahenden Ar beitern zu. „Wenn ihr mir nicht augeblicklich zu .Hilfe kommt, vermag ich die Tiere nicht zu halten!' Im nächsten Augenblick waren die Leute heran. Ihren vereinten Kräften gelang es, die an allen Gliedern zittern den Pferde zu bändigen und zu beruhige«: Jetzt erst war es Otto möglich, sich den Damen zuzuwenden, die starr und tief erblaßt dein Nettuuaswe rke z ugesehen hatten, nun aber aufatmeten und aus dem Wagen sprangen. . In der Jüngeren

mir und — na, da wäre es bald ge schehen und wir in den Sumpf geraten, wenn Sie es nicht zur rechten Zeit verhindert hätten. Ich glaub e. S ie haben uns das Leben gerettet, Herr Inspektor!' ' ^ . „Ist es möglich!' erwiderte Otto kühl. „Für die Zu kunft würde ich Ihnen aber raten, die Leitung zweier so wilder, feuriger Tiere lieber Männerhänden Zu überlassen!' Das ist nichts für eine so junge Dame!' ^ ! Die Komtesse zuckte bei diesem unzweideutigen Tadel s Zusammen und richtete sich dann trotzig aus. ^ ^ „Kennen

Sie mich, Herr Inspektor Müller?' fragte sie hochmütig. ! ! . „Kpintesse Saldern, wenn ich nicht irre!' versetzte Otto ruhig. / - ^ ^ ^ ^ „Ja, die bin ich, und ich habe schon oft gefahren und bin stets mit den Pferden gut fertig geworden, auf daß Sie's wissen!' sprudelte Tilli hervor. - - Ihre Begleiterin hielt es für geraten,, sich jetzt einzu mischen. / . „Nehmen Sie meinen herzlichen DankAir Ihre mutige Intervention, Herr Inspektor!' sagte, sie, Otto die kleine Hand reichend. Jetzt erst richtete Otto

ihre Plätze wieder ein, Otto okkupierte den Kutschersitz, und fort ging es im sausenden Galopp, wo bei der junge Mann die feurigen Tiere natürlich fest im Zügel hielt und geschickt die gefährliche Stelle an der nahen Wegbiegung bezwang. Unmittelbar darauf folgte tieför, mahlender Sand, welcher die Füchse bald zu einer ruhigeren Gangart zwang. Jetzt endlich vermochte Otto den vor ihm sitzenden jun gen Damen größere Aufmerksamkeit Zu schenken. Vor allein zogen der herrliche Nacken und das reizende Profil

sie sich merklich erleichtert, als Komtesse Tilli ein Gespräch begann. „Wie gefällt es Ihnen bei uns, Herr Inspektor?' fragte dieselbe. Otto schelte. ' „Bei uns?' sprach br nach. „Ach so, Kon:tesse mei nen: bei Oberamtmann Kalbe? Nun, ich denke recht gut! Ich verdiene dort mein Brot, also muß es mir schon ge fallen. Uebrigens ist der Herr Oberamtmann ein sehr net ter Herr und ein vorzüglicher Landwirt, wie ich jetzt, nach so kurzer Zeit, bereits zu beurteilen vermag! Auch Frau Kalbe ist äußerst liebenswürdig

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Bozner Nachrichten
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Seite 18 von 24
Datum: 13.11.1904
Umfang: 24
t8 ^.Und gedenken Sie noch lcmge hier zu bleiben?' fmgte Doktor Steinbach. „Warum, Doktor, diese Frage? Sollten Sie mit Herrn von der Planitz aus einem Horn blasen?' „Ich will es Ihnen erklären, Doktor!' rief von der Ma nch aus, .'selbst auf die Gefahr hin, Albrecht Otto zu miß fallen.. „Sie kennen ihn, Doktor, sind nicht umsonst ein gan zes Jahrnritihm auf Reisen gewesen —' „Ja, und hat nur mit Hilfe seines treuen Hektors das Löben gerettet, als der Kerl dort in Ostafrika schon die Waffe

auf mich'gezückt hatte, —^ und mir obendrein den Hund ge schenkt, an dem ich nun mal einen Narren gefressen hatte—' sprechen Sie boH 'niemals mehr davon, Albrecht Otto!-Sie waren mir doch von dem Vater anempfohlen und gegenseitige Freundschaft hat uns damals verbunden!' fiel der Doktör ein. „Ich bin ja nur zu glücklich, Sie nun end lich nach so langen Jahren wiedergesehen zu haben und erken nen ,zu dürfen, daß ich nicht vergessen bin!' ^,Jch -Sic vergessm? ' sprach der andere ihm nach. „Wor aus konnten

liebettswerthen.Menschen unwiederbringlich verliert, um dann so bitter, mttäuscht zu werden!' „Doktor, Freund.' fiel Albrecht Otto ein, ehe der Doktor, der tödtlich erblaßt war, den Mund zu einer Erwiderung öff nen konnte,, „denken. Sie nach dein, was Karl Hugo faselt, nicht schlMt von mir.. Ich kam mit keiner andern Absicht hier her, als mn noch eine Weile unter Menschen Mensch zu seh: ?: Ich kann mich so schwer in die mgw Grenzen der Äikette fin den, immer nur der von allen umworbene Fürstensohn zu fein. ^ Da ist in erster Linie

dazu!' „Wie zu allen Einfällen, Albrecht Otto!' fiel der Doktor „Ja,'er ist giä, vielleicht zu gut,' lächelte Albrecht Otto, „d^ mißbrauche ich seine Güte nicht!' „Nbex fürchtetM Sie nicht, Ihr Ji^kognito vermtherl zu sehen? So in der Nähe von G/, das war doch riskiert, Mb- recht Ottbj'-> ' ' „Ich war za so lange abweseick von G., — erst auf der Universität, dann auf Reisen, — daß ich in unserem Länd chen selbst kmnn . und in Keulenburg erst gar nicht bekannt bin!' - < .. ' . ^ ^ „Aber der Zufall spielt uns oft

die jungen Damen und wissen, daß man in Ehren um sie wirbt, — sind Sie nicht auch meiner Meinung, daß Albrecht Otto entweder von seiner Werbung um Fräulein Sigrid zurückstehen und sich von liier entfernen sollte oder ihr frei bekennen, daß er sie nie zur Gat tin wählen! dürfe, weil er ein Fürstensohn und sie ihm nicht ebenbürtig sei?' „Darf ich ein offenes Wort reden?' wandte Doktor Stein bach sich an Albrecht Otto, der aufgesprungen war und erregt, die Hände auf dem Rücken verschlungen, im Zimmer

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Bozner Nachrichten
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Seite 7 von 8
Datum: 06.12.1904
Umfang: 8
K». 5LKV „Bozuer Rachrichte»', Di Aus Aebe. Roman von A. Tuh te«. (21. Fortsetzung.) „Ja, nreille Eltern, willigen in unsere VeMndung,' ant wortete Albrecht Otto, „heute sollte ich mit dir reden, :nor- gen will mein Vater mit dem deinigen sprechen und stellt er es ihm anheim, ob der Oberforstmeister zum Fürsten oder mein Vater zu dem deinigen kommen soll. Willst du ihm das sagen?' .Sigrid mckte, zog ihre Hände aus den seinen und sah ihm ins Gesicht. ^ ' „Warum siehst

einen ihm passend dünkenden Titel zu geben!' „Zlber das ist es ja eben, Albrecht Otto!' fiel Sigrid ein und ihre Stimme bebte. „Ich fürchte, ich bin nicht die Toch ter meiner Eltern hier!' ^ . , „Nicht?' unterbrach er sie. „Und Wer bist du denn?' „Ich Weiß es nicht!' sagte sie gepreßt- „O, mein Hott, ivie schwer habe ich seit Monaten an diesem Zweifel getragen!^ Er hat mich elend, krank gemacht!' - ^ „Ich bin ganz starr!' sprach nun auch Albrecht Otto.. „Sengens haben da nie die leiseste Anspielmrg gemacht

ja einmal von Nutzen sein. Den Sengens aber möchte ich niemals verrathen, daß ich etwas davon wisse. Es Würde sie zu tief betrüben. — Ich mußte es ihr in die Hand versprechen, zu schvzeigen!' „Und Weiß sonst noch jemand von der Sache?' fragte Alkrecht Otto. ' ..„Nur Doktor Steinbach, der während unserer Unterhal tung'hereintrat und einen Theil davon hörte', sagte Sigrid. „Er auch. war es, der mich, die ich wie von Sinnen war, nach Hanse geleitete und während meiner schweren Krankheit mit HingMmg Pflegte

. Bei ihm ist das Geheimniß gut aufge hoben!'^ ' „Ja'; meinte Albrecht Otto, „er ist ein-Ehrenmann! Aber wozu denn das Geheimnis? Warum fragst du deine Eltern nicht danach?' „Das werde ich jetzt auch thun, entstehe daraus, was da wolle!' rief Sigrid. „Ich möchte nicht, daß ein Albrecht Otto ein Mädchen zu semer Gattin macht, das vielleicht —' Ein heftiges Schluchzen erstickte ihre Stimme. Sigrid,' rief Albrecht Otto und zog die Weinende an Stag, AitzMN «M. . S sich, „was Redest du? Für mich bleibst du meine Sigrid, komme

!' . ' - . „Schön, schön,'das tvar recht klug von Ihnen', versetzte Albrecht Otto, „und Sie sollen auch der erste sein, — nach dem Herrn Oberforstmeister, versteht sich, — der von einer angenehmen. Neuigkeit überascht Werden soll! Und wo ist denn nun unser Walter?' fuhr er fort und klopfe den: vor Freude strahlenden treuen Alten auf die Schulter. „Er sitzt auf dem Jagdwagen, MirchlauD, und untechält sich einstweilen mit dem Bedienten über Pferdezucht', erwi derte Wirsum lächelnd. „So sagen

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Bozner Nachrichten
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Seite 7 von 8
Datum: 24.08.1912
Umfang: 8
Nr. 19 Z „Bozner Nachrichten', Weil sie sich freien sollten. Humoristischer Roman von Gustav R e h f e l d. ^ s (Nachdruck verboten.) (14. Fortsetzung.) „Unser Ziel ist erreicht!' sagte Luise, sich mit dem Ta schentuch Luft und Kühlung zuwehend. „Dies ist Rützow! Wir werden nicht über den Hof, sondern durch den Garten gehen!' „Weshalb?' wollte Otto wissen. „Weil Sie den zuerst bewundern sollen!' versetzte Luise selbstbewußt.. , . Sie öffnete eine, Pforte. „Bitte, treten Sie ein, Herr von Mühlen

!' Der Garten redete, gepflegt wie er war, in all seinen Teilen auf die deutlichste Weise von dem Nützlichkeitsprin zip, welches in Rützow obwaltete. Obst und Gemüse, Ge müse und Obst, — nur unmittelbar am Hause befanden sich einige Blumenbeete. - „Wie ich sehe, verstehen Sie Ihren Besitz gründlich auszunutzen!' lächelte Otto ironisch. ... „Das muß man doch!' entgegnete Luise scheinbar ver wundert. „Machen Sie es nicht auch so?' „Nein, — in dieser Weise nicht!' sagte der junge Mann hochmütig

. „Nicht? Na, da warten Sie nur, bis —' „Nun, — bis?' ^ „Bis Sie eine Frau haben! Dann soll es dort schon so werden wie hier!' versetzte Luise sehr bestimmt. Otto erwiderte kein Wort, er lächelte nur seltsam-vor sich hin. Sie hatten die Veranda des Herrenhauses erreicht und stiegen die Stufen hinan. Niemand war zu sehen, nie mand kam ihnen begrüßend entgegen. „Papa und Mama sind gewiß schon im Eßzimmer und erwarten uns dort!' sagte die junge Riesin erläuternd, sichrte den Gast in den Gartensalon und öffnete eine Sei

tentür. -- „Bitte, Herr von Mühlen, treten Sie näher!' forderte Luise ihn auf. „Wollen Sie mir nicht zuvor einen Raum anweisen, in welchem ich mich von dem Reisestaub befreien kann, gnädi ges Fräulein?' raunte Otto sehr erstaunt seiner Führerin zu. Doch diese schob ihn mit sanfter Gewalt hinein. „Das hat Zeit bis nachher!' sagte sie kurz. Was blieb ihm übrig, als sich zu fügen? Das Zimmer war sehr einfach eingerichtet. Ein bereits gedeckter Tisch in der Mitte, einige schwere Eichenstühle rings herum

und in der Nähe des Fensters ein Sofa mit abgenutztem braunen Ripsüberzug, auf welchem zwei son derbare Gestalten in schweigender Grandezza thronten, „sie' an einem mächtigen, grobwollenen Strumpfe strickend, „er' eine Zigarre qualmend, deren Aroma den jungen Mann An willkürlich an seinen Kutscher erinnerte. „Hier, Papa und Mama, bringe ich euch Herrn von Mühlen! Herr von Mühlen, — meine Eltern!' stellte Luise kurzerhand vor. Otto war ganz baff vor Erstaunen. Diese altfränkischen Gestalten mit den groben

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Bozner Nachrichten
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Seite 9 von 32
Datum: 22.09.1912
Umfang: 32
und, sich selbst begleitend, mit ihrer kräftigen, nicht unschön klingenden Stimme paro dierend: „Es zogen drei Burschen wohl über den Rhein — mit ausgekrempten Hosen!' zu singen begann und mit einem entsprechenden burschikosen Refrain jede Strophe schloß. Lachend stimmten der Oberamtmann und Otto ein, während Gertrud Tessenheim ein entrüstetes: „Aber, Tilli?' erschallen ließ und Annemarie, ihre Ohnmacht erkennend, zu schweigen vorzog. „Wo hast du denn dielen famosen Singsang her, Tilli?' rief Lotte Kalbe zum Schluß

. „Kannst du dir das nicht denken?' gab die kleine Komtesse zurück. „Selbstverständlich von meinem Vetter Rolf! O, ich weiß noch mehr! Zum Beispiel : „Trink nie ein Glas zu wenig!' Herr Müller, kennen Sie das?' „Und ob, Komtesse!' versetzte Otto amüsiert , ! „Na, dann singen wir das jetzt! Sie begleiten mich natürlich!' dekretierte Tilli. , „Halt, Tilli, das darfst du nicht singen !' legte sich da die Blondine jedoch energisch ins Mittel. „Kennst du es denn, Trude?' fragte Tilli schnippisch. „Das gerade

? Können Sie Klavier spielen? Ja? Dann heran, an die Winsellade und tragen Sie mal etwas vor !' befahl die Kleine. Otto ließ sich nicht nötigen. Er setzte'sich an das Klavier und schlug, während er nachdachte, was er wohl zum besten g^ben könne, einige Akkorde an. Der volle, schöne Ton des vorzüglichen Instrumentes erweckte seine Lust Ungewöhnlich für Musik begabt, hatte er sein Talent unter der Leitung tüchtiger Lehrer ausgebildet, so daß er sast ein Künstler war. Bald vergaß er seine Umgebung; er phantasierte

, Komtesse!' erwiderte Otto, sich lachend erhebend. Er wollte seinen früheren Platz wieder einnehmen, da kam er aber schön an. Der alte Herr rief sogleich: „Oho Müller, so leicht kommen Sie nicht davon! Sie müssen mindestens noch ein Lied singen! Vielleicht ein Volkslied oder sonst etwas Schönes!' Unwillkürlich sah Otto zu Annemarie hinüber, die in der Mhe des Pianinos saß. Ihre Augen begegneten sich und in lyrem Blick schien ihm eine stumme Bitte zu liegen, die ihn Heranlaßte, sich wieder zu setzen

mit tiefem Gefühl fang. Der Erfolg war ein vollständiger. Alle waren von dem Gehörten begeistert und konnten dem jungen Wirtschaftsinspektor nicht genug ihren Beifall bezeugen. Annemarie ging wgar aus ihrer bisherigen Reserve heraus; sie erhob sich, trat zu Otto heran und sagte warm: „Ich danke Ihnen für diesen Genuß, Herr Müller! Es ist mein Lieblingslied, das Sie gesungen haben, und ich weiß nicht, was ich mehr bewundern soll : — Ihre treffliche Be gleitung oder Ihre schöne Stimme! Beides

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Bozner Nachrichten
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Seite 13 von 16
Datum: 10.11.1904
Umfang: 16
. Ich glaube, die Sache wird uns, respektive mir, vom .Gehalt abgezogen — wenigstens bekamen wir noch keine Rech nung darüber ausgestellt mü> mögen wir such nicht dcmaH fragen. Den Kasfe nach Tisch können wir trinken, wo wir wollen, das heißt, bei der Familie, auf unseren Zimmern oder im Garten, und gibt das meistens ein gemüthliches Plaudev- stündchen. Für das Weitere haben wir selbst Sorge zu tra gen, und so haben Deine Mettwürste — Du Vorsorgliche, — Albrecht Otto und mir schon gute Dienste geleistet

. Wenn wir nämlich nicht in die Stadt gchen, was nur ab und zu mal vorkommt, obwohl wir über einen geineinsamen Hausschlüssel verfügen, dann brauen wir uns einen Thee auf unserer Bude und speisen dazu, was wir gerade haben. Der alte Wirsmn, ein Original von einem Forstwart, der früher Herrn von Sengen, als er seinerzeit beim Militär stand, aö Bursche diente undheute noch auf sehr militärischem Standpunkt steht, besorgt uns dazu, was wir nöthig haben, und hat besonders Albrecht Otto in sein Herz geschlossen

. „Der hat was Stram mes,' meinte er, „der Herr Otto dürfte Dragoner DkMn sein!' 5 Apropos — Frage zwei: Herr Otto! ^l, Mütterchen, wenn ich Dir sagen dürfte, wer der ist! Zlber Ml kennst ihn! Weißt Du: der Albrecht Otto, mit dem ich als Junge schon auf dem Schloß spielen durfte und dem ich in treuer Freund schaft ergeben blieb, trotzdem er ja viele Jahre auf Reisen zu? brachte und wir uns lange nicht wiedersahen. Vor acht Wo chen erst ist er zurückgekehrt und hat nun plötzlich die Marotte mitgebracht

, Forstwissenschaft und was so drum- und dran- hängt zu studieren. Er suchte mich in G. auf, nachdem ich eben mein Assessorsexamen bestanden hatte und woselbst ich auf Anstellung wartete. Ich hatte mich ja um die freigewor dene Stelle hier beworben und hoffte jeden Tag auf Antwort. Als meine Ernennung endlich eintraf, mit dem Bemerken!, daß ich mich sofort in Keulenburg zu melden und meine Stelle anzutreten habe, ließ Albrecht Otto mir keine ruhige Stunde mehr; er wolle auch dorthin, als Volontär, und zwar inkog

, als Freund seines neuen Forstassessors bei sich für einige Zeit als Volontär aufzuneh men; er werde natürlich für seine Mühe aufs befriedigendste honoriert werden. Diesen Brief schickten wir per EMafHte nach Keulenburg und kamen eine halbe Stunde darauf selbst an, so daß Herrn von Sengen eigentlich gar nichts anderes als ein freundliches „Ja' übrig blieb. AÜrecht Otto schchrt es hiev zu gefallen, er hat sich ganz in die vorgeschriebene Hch- bensweise hineingefunden, interessi^t sich für ForstwissenscWt

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Bozner Nachrichten
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Seite 7 von 8
Datum: 19.11.1904
Umfang: 8
der Fürst, „bewirbt sich denn nicht Albrecht Otto um sie? Aus welchem Grunde tväre er denn Wohl sonst Volontär bei Ihnen geworden?' , , - , . ^ Wahrmd.dieses.- Zwiegespräches, - das nach und nach, den beiden Herren unbewußt, immer lauter wu rde, - Waren' die übrigen Theilnehmer der Jagdgesellschaft immer stiller ge worden und lauschten gespannt und erstaunt den Worten ihres Fürsten, dem der Oberforstmeister jetzt mitivortete: - - ' „Er tmlrde mir von dem Oberforstmeister in G. auf das Dringendste

ist mir am Gegentheil recht sympa- iisch und ich iväre ihm Wohl gMiogen, wenn — nun,' unter brach er sich, „Sie können ja selbst mit den: jungen Albrecht Otto reden> wenn es Ihnen nöHig erscheint ! Und nun, meine Herren,' Wandte der Fürst sich an die übrige Gesell schaft,- „heben wir die -Bafel auf, es lvird spät und ich möchte nach einen Augenblick die Jugend da drinnen aussuchen!' ^ .Mit diesen Worten erhob er sich und schritt auf das Neben zimmer zu, in dem die jungen Herren sehr lebhaft diskutierten

, duuh die Empfehlung des fürstlich G.'schen Oberforstmeisters, Frei herrn von Thurm, dem viel'daran zu liegen schien, Herrn Alb recht Otto gut unterzubringen, den jungen Mann ohne weite res als Volontär annehmen zu können; derselbe tvar außer dem ein Freund des jungen von der Planitz, dessen Familie chnr gut bekaimt war, und' auch, der Name iOito.Hatte.emen gutM Klang, es gab ganz m L^r NAe von. G. schr'rÄHe Fabriksbesitzer dieses Namens. Nach der Summe zu. schliß ßen^ die ihm angeboten wllrde

. um ?llbrecht Otto <rls.Volon tär aufzunehmen, mußte, dieser nnndestens sehr vernMend sein Sein Aeußeres WÄ^dcmeben.AQÄdezck blendend, uM er selbst von unwiderstehlicher Liebenswürdigkeit. ^WennWsich also für WgÄd ilsteressirte und di^se ihm gen^lMM wäre denn dasfür ein Unglück, Denn be^ ManmreÄamÄ^ B ei diesem Gedankengange wär der mev weiter in, den WÄd gedrrmAM üud d<^ Unruhe mehr und mehr gelegt. Er ließ sich auf einem be-i moosten Baumstrimk, der unter einer Buche lag. nieder, lehnte - sein Haupt

haben sich. alle»schon auf', bm-HeiW^AMacht!' . ^ „Ich komme, .Mrslnn!' Tl^Kem>von... Sengen,'der. sich, rasch.erhoben Wt^.^. '^Jch fühlte mich. Mr sehr müde, und bin. hier,ein Mchezi.einWMzWmea!'?. - . - ... .> . >, ,z^- Der Fürst war)- nachdem ier° die Tafel mlfgehobelr hatte, -ur. den Nebensalon! getreteir, .wo - die jüngeren Herren, des Hofes/ und die beiden jungen Forstleute von der Plmritz ündAlbrecht/ Otto bei lebhaftester Müerhaltung nach/tafekten.lü.Der gute Wein, den nran nicht sparte, löste die. Zungen

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Bozner Nachrichten
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Seite 5 von 16
Datum: 13.12.1924
Umfang: 16
angekauft und der Witwe des verstorbenen Kaisers Karl als Asyl für sie und ihre acht unmündigen Kinder kostenlos zur Verfü gung gestellt wuroe. Im oberen Stockwerk des Hau- 'ses, das die Kaiserin bewohnt, sind drei kleine Räume als Schulzimmer für die Kinder adaptiert. Schreibpulte, eine Tafel und ein Vortragstisch des Lehrers bilden das Inventar. Zwei Schulzimmer repräsentieren die Volksschule, das dritte Zimmer stellt das Gymnasium vor, in dem der kleine Otto unterrichtet wird. An dessen rechter .Hand

hängt ein Kruzifix- es schmückte einst das Studierzimmer des Erzherzogs Karl. Graf Wallis, der Erzieher des verstorbenen Kaisers, hatte es als Andenken von seinem Schüler erhalten und es nunmehr Otto zum Geschenk gemacht. Der'kleine Otto, der in seiner Schwester Adelheid in den meisten Fächern einen Studiengefährten hat, nimmt jetzt den Lehrplan der dritten Gymnasial klasse durch. Sein ständiger Begleiter ist Heinrich Graf Degenfeld, der den Unterricht des Knaben in Deutsch, Geschichte

unter dem Ti tel „Die kaiserliche Familie in Lequeition, Reiseerin nerungen einep Oesterreichers' erschienen, in dem u. a. die SzeNe des Schulschlusses in Lequeitio am Vormittag geschildert wird. „Eine Stunde vor dem Mittagessen', so erzählt .Herr H. Z., „öffnen sich die Klassenzimmer und dj^ vier „Großen', Otto, Zldelheid und ihre Brüder Ro bert und Felix, welchen sich nun auch schon Karl Ludwig, der älteste von den vier Kleinen', anzu schließen beginnt, stürmen zwei Stock hoch die Trep pen herunter

. Dann geht es hinaus in den Garten oder auf den Strand, wo die kleinen Geschwister spielen. Da beginnt ein lustiges Wettfahren durch 'die Länge des Gartens aus den vier Fahrrädern um Bäume und Bassins in raschem Schwung herum, wobei man nicht selten im Sande ausrutscht, hin stürzt und sich die nackten Knie zerschindet. „Bitte, Otto, laß mich vorausfahren', ruft der kleine Felix. Tann wird der Ponny in seinen: Stall besucht; er heißt Klamm nach den: Schlosse seines Spenoers, des Grafen Clam. Besonders

beliebt bei den Kin dern ist auch ein Radioapparat, ein Geschenk aus Tirol, den Tiroler Lourdes-Pilger überreicht hatten. „Hat Innsbruck auch seine lNebstation und welche Wellenlänge hat der dortige Apparat' war die erste .Frage des kleinen Otto an die Ueberbringer. Der Apparat ist in der Halle neben den: Eingang in das Speisezimmer aufgestellt. Da wird jeder freie Augenblick besonders vor und nach den Mahlzeiten, ausgenützt, und es hängt, die Ohrmuscheln am Kopfe befestigt, der kleine Otto

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Seite 6 von 12
Datum: 19.09.1897
Umfang: 12
« »»K » ? « e r N a ch r i ch I e Nr. SI4 Fremden-Liste von Bozen vom 15. u. 16. Sept. 1897. Hotel Greif. Kath. Strauß u. Tochter, Gasthofbesitzers-Witwe, Ebersberg Dr. Rudolf Peltzer, Staatsanwalt, Crefeld Frau Adolf Peltzer u. Tochter, Crefeld Dr. A. Cavallar u. Familie, Trieft Dr. Brandt u. Frau, Düsseldorf Paul Ehret, Reichenbach Dr. Neumann, Berlin Dr. Otto Hermes M. d. R. u. Frau, Berlin Otto Goldschmidt u. Frau, Kaufm., Hamburg Nob. Jsermanu, Sekretär, Bad Oesenhansen G. Otto Saal

, k. Oberamtsrichter, Rosenheim Franz H. Jumian, k. Notar, Plien Berktold Pick n. Frau, Reis., Wien Dr. Clemens Zechenter u. Frau, Arzt, Linz Frau Prof. Schiff, Florenz Graereuitz, Hauptmann, Coburg Ao^t^lilrich, Kaufm., Kattowitz WolburgaGcng^u. Tochter, Vregenz Georg Rneib u. Frau^Vaurath, Nürnberg Frl. Dora Strunz, Nürnberg ... Johann Bauer u. Frau, Nürnberg ' Dr. Arthur Brieger, prakt. Arzt u. Frau, Basel Otto Wetzler, Reis., Wien j L. I. Waterman u. Schwester, New-Aork Dr. Ulrich Schormayer, Regierungsrath

., Wien Adolf Krupka, Ingenieur, Wien Karl Malferteiner, Handelsmann, Innsbruck >5vh. Beß u. Frau, Privat, Wien >5os. Th. Höcherl, Brauereibesitzer, München Ferdinand Kürti u. Frau, Beamter, Budapest Ludwig Lergetparer u. Frau, Revident der Süd bahn, Wien Frau Valesco Dansky, Privat, München ' Baron Nosario Curro, Trieft Baronm Louise v Ritter u. Tochter, Görz As- Anton F. Vismara, Mailand Ritter Otto v. Leitgeb, Görz Kamposch's „Hotel Walther'. ^^BKlitz^ ^ Ingenieur der Südbahn, ^'uuwald, Kaüfm

., Wien u. Frau, Kaufm., Wien Auguste.Burmeister, sieuschlagsdorf Atz mrt Frau u. Tochter, Mölln Kronstadt ' ^^ilie, Regimentsarzt, Figo, Hotelier, Mendelpaß -N'ckwnz u. Tochter, Wien KarltDieneMrauer, Kastel ^ Tmu/Juwelier, Halle Dr. Otto Heß, Chemiker, Würzburg Hotel Mondschein. i F. Adelung, k. Bauamtmann, München Max Kessler, k. b. Hauptm.u. Mutter, MünchZN Walter Reimanu, Kaufm., Breslau Adolf Weigel u. Frau, Fabrikant, Nürnberg Elise Ressler u. Sohn, Privatier, München Leonhard Meyer, Not

. Concipient, Happurg Max Schuller, Apotheker, Altöttiug Rudolf Haun, Ingenieur, u. Frau, Wien .. Gustav Gaupp u. Frau, Kunstmaler, Stuttgart Gustav Krause u. Frau, Betriebsleiter, Witkowitz Otto Reimann, Stud. techn., Berlin Alfons Ziegler, Bankbeamter, Breslau Wilh. Schauer, Nürnberg Ludwig Holziuger, Nümberg Hotel Riesen. Hugo Kleeblatt, k. u. k. Oberlieutenant, Wien Dr. Masknntze u.Frau, kaiserl. Rath u. Curarzt in Arco Frl. A. u. E. Pudricke, Zerbst R. Maurer u. Frau, Prof., Stuttgart Gasthof „Goldene

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Seite 7 von 8
Datum: 13.04.1898
Umfang: 8
Ur. SS „D«z«er Kachrtcht««' Fremdenliste von Bozen vom 8. bisll.Avril 18981 Hotel Greif. Leopold Gerstl und Frau, Kaufmann, München Josef Krieg und Frau, k. Rentamtmann, Lich- tenfeld Rudolf Krell, Oberingenieur, Nürnberg O. Winterfeldt und Frau, Regierungs-Assessor, Berlin Franz Patzki und Frau, Geheim-Justizrath, Leipzig Adolf Pick und Frau, Fabrikant, Wien Julius Reiter und Frau, Berlin Otto Perutz, Chemiker, München August Fischer und Frau, Privat, München Tr. Erwin Goller ütü> Frau

, Granitwerkbesitzer, Münchberg Ludwig Schedler und Frau, Fabriksbesitzer, Schwarzbach Dr. Otto Zimmermann und Frau, Oberlehrer, Sonneberg . ^ H. Rhomberg, Dornbirn Karl Schallmayr, Kaufmann, Augsburg L. Reumann und Schwester, Rentier, Potsdam Frau Witwe Wiland geb. Neumann, Potsdam Hans W. Egli, Zürich Karl Althon, Regierungsassessor, Augsburg Ernst Althon, geprüfter Rechtspraktikant, Kaisers lautern Gaston Dedrena und Frau, Ingenieur, München Max Mair und Frau, München Friedrich Anderson mit Frau und Tochter

- kirchen Christian Weidinger, Nürnberg Johann Tomsche mit Frau und Schwägerin, Kaufmann, Villach Josefine Schärmer und Sohn, Bäckersgattin Fr. M. Edler v. Mallenbruck, Lieutenant, Wien Wois Pokorny mit Frau und Sohn, Privat, Klagenfurt Karl Raferforl und Frau, Taruow Mich. Frankenstein, Photograph, Wien V. A. Neck, Wien Gustav Fangraz, Kartograph, Wien Friedrich Schober, Metallwaarenfabrikant, Wien v. Wampoln, Privat, Wien Otto R. v. Czerdek, Assistent, St. Michele W. Wampola, Apotheker, Wien

, Cassier, München Tr. Fe >dinand Wamser und Frau, Gymnasial lehrer, Darmstadt , Gafihof zur?,,goldenen Traube.' ßFran Elise Graf und Nichte, Privatierswitwe, liilchen Adolf Wagner, Reisender, Wien Josef Weißenbacher, Steueramtskontrolor, Kla genfurt Franz Behman, Ingenieur, Berlin Franz Neumann, Ingenieur, Berlin Josef Sauser, k. k. Gymnasial-Professor, Salzburg Fritz Lehmann, Ingenieur, Berlin Gottfried Otto Philipp, v. Danel, Ritterguts besitzer, Grünow Otto Köppen, Kaufmann Berlin Georg Weiß

und Frau, Fabrikant, Schmalkheim M. Harting, Notanatsadjunkt, Dresden Martin Picher, St. Ulrich Josef Deibler, Reisender. Wien Otto Ungar, Buchhändler, Brixlegg H. v. Hovre, Maler, Crefeld Georg Zech, Maler, Aibling Frl. Anna Franke, Nizza Richard Knorre, stud. techn., München Sigmund Borger uud Schwester, Kaufmann, Salzburg Sigmund Otto, Seknndarlehrer, Schweiz Heinrich Hermann, PostVerwalter, Altstetten Wilh. Napp und Frau, Zahntechniker, München Josef Deibler, Reisender, Wien Stefan Jaetti, Kaufmaun

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Seite 4 von 8
Datum: 25.02.1920
Umfang: 8
führte letzthin als Er- I«mt«iSgericht »ach viertägiger Verhandlung einen Strafprozeh zu Ende, der eine ziemlich Verwickelle Preistreiberei im Wein- und Branntweinhandel u dergl. zum Gegenstände hatte, dessen Tatbestand bis in daS Jahr ISIS zurückreicht. Angeklagt waren: 1. Der Großhändler Autsn Mumelter; 2. der Agent Otto Matt aus Singen in Baden, wohnhaft in Bozen; Z. der Groß grundbesitzer Andreas Freiherr Di Pauli iu Kal torv uud 4. Johanna Wiesinger, Kunstmalerin und Gutsbesitzerin iu Seis

so ein, daß er nur Sortenweine verkaufte, diese waren vom Preiszwauge befreit. Da wegen des geringen Weinerträgnisses 1916 rege Nachfrage nach Wein bestand,« kostete 'es auch keine große Mühe, den Wein an den Mann zu bringen. ' Anton Mumelter hatte auch mit dem Agenten Otto Matt Geschäftsverbindungen. Otto Matt trieb Handel mit Weinstein, Weinsäure, Essigessenz, Trok^ kenmilch, Sardinen usw. Er hatte wieder Geschäfts. Verbindungen mit Wiener Firmen, spielte meistens den Zwischenhändler. Im Oktober Z91L gelangte Otto Matt

zur Kennt nis, daß die Firma Bonomi in Bozen eine größere Rum- und Koguaksendung erwartete Er kaufte von dieser Firma sogleich 2L00 Stück sieben Zehntel Liter Flaschen zu je 7 K. 50 H. auf Rechnung des Herrn Otto Noldin in Saluru, wobei er sich skr die Flasche 1 K. Einkaufsprovisiön berechnete und sicherte sich noch eine weitere Partie. Nun trat Matt auch mit Anton Mumelter in Verbindung, damit die ser die noch sichergestellte Partie Kognak kaufe. Mumelter ging auf den Handel ein, Matt kaufte

v»,. Bonomi K550 Flaschen Kognak und Num um 43.875 Kronen, nahm einen Zwischengewinu von VLfiä K., so daß die Flaschen der Firma auf 58.140 K. zu stehen kamen. Mumelter und Otto Matt verkauften die 6350 Flaschen mit einem Bruttogewinn von Z K. pro Flasche bald wieder weiter, wobei der Firma SS Prozent, de« Matt 4« Prozeut des Reingewinns zufiele«' B»» dem Zwische«gewi»» MattS hatte die Firma Mumelter kei«e Ke»»t»is. Da dieses Kognak- geschäft s» glänzend ausfiel, schlösse» Anton Mumelter und Ott» Matt

weiter Geschäfte i» Kognak uud Esstz- säure ab. . Auto» Mumelter u«d Ott» Matt gäbe« zu, diese Geschäfte, die übrige«s «ür ei«zelne «ei- spiele ihrer Tätigkeit bilde'», gemacht ,« habe«, «ud rechtfertige« sich dahin, daß die berechnete« Preise «ugemessen Ware«. Dennoch erbliMe die A«Nage- behörde im Gebahre« des A«to« M«melter »«d Otto Matt ei«e« unbefugte« Zwischeuhandel, der »«r de« Zweck hatte, die Ware« zu verteuer«. Außer diesen Geschäfte» war Auto« Mumelter auch bei einem Branntweinhandel beteiligt

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