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Bozner Nachrichten
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Seite 5 von 8
Datum: 27.06.1921
Umfang: 8
Nr. 141 ..Bozner Nachrichten', den 27. Juni 1921 an die Straße mach Moos einbiegt, begegnete 'ihnen der nun auch nachkommende Joses Raffl. 'Hofer faßte den Rasfl mit den Worten: „ Her . 'bist du?' an der Brust an. , Raffl gab sich mit ' seinem Bulgonamen „Lenzer' zu erk.mncn, ' fragte Hofer zugleich, was er von ihm wolle und Verlangte, auf der Straße in Ruhe gelassen zu werden. Hofer griff nun den Raffl au, brachte ihn zu Boden und versetzte ihm Schläge, wodurch, Raffl mehrere ganz geringfügige

Ver- / l^tzungeü erlitt. Allmählich erhielt Raffl die .' Oberhand, schlug und stieß mit den Händen gegen den Kopf des Hofer, bis dieser sich nicht -' mehr wehren konnte. So wollte ihn Naffl auf der. Straße liegen lassen und davon gehen: doch ''Josef Ennemoser, welcher der Balgerei zuge sehen hättet drängte fortwährend daran», daß ^ Raffl den Hofer über die Straße hinunterwerfe. .'Rafft leistete der Aufforderung Folge, schl-eifte -Hofer über die Straße und warf ihn über die A in hohe Straßenmauer

auf den darunter hinführenden Gerichtsweg hinab. Als ihn aber 'Emninoser neuerdings aneiferte, Hoser auch ' über diesen Weg hinauszuwerfen, folgte Rafsl auch diesem Rat und stieß dm Hofer über ^ die dort 5 Meter hohe Straßenmauer und den fel sigen Abhang hinab. Hofer war damals, bei Vollem Bewußtsein, er sträubte sich zwar geg.n diese röhe Gewalttat, war aber nicht inchr im stande, sich zu erwehren. Hierauf nerließen die beiden den Tatort. . Andreas Hofer wurde am ^Morgen des 12. März 1921, etwa IZ Ä!eter

'unter dem Straßenrand, mit dem Kops berg- ' abwärts liegend, in bewußtlosem Zustande zuf- ^lzefünden. ''Der..Verletzte.wurde joqleich unter ^Leitung des Gemeindearztes gebor,^'n. H^fcr verschied aber schon m der nächnen Bei Besichtigung der Leiche wurden mehrere bleichte und zwei schwere, aber nicht tödliche Ver letzungen am Körper des Hofer festgestellt. Als Todesursache nahmen die Arzte, w 'lche die Ol> Auktion der Leiche vornahmen, Herzlähmung -an, die durch eine Gehirnerschütterung und die Lage des Verletzten

kopfabwärts — herbei geführt wurde. Die Arzte sind der bestumuten 'Anficht) daß Andreas Hoser am Leben geblieben wäre, Wenn er nicht über die Straße hinaus in die Tiefe gestoßen worden wäre. Joses Raffl, welcher am 12. März .921 morgens verhaftet wurde, gestand die Tit u,- -umwunden ein und gab an, daß ihn nur die Einflüsterungen und fortgesetzten Aufforderun gen des Josef Ennemoser, den Andreas Hofer Wer den Weg hinaus zu stoßen, zu dieser Tat geführt haben. Diese Mitteilung und Schilde rung des ganzen

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Bozner Nachrichten
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Seite 6 von 8
Datum: 21.10.1899
Umfang: 8
das Schiff „Carl VI.' dar. Die Reute der Enkelin Andreas Hafer's. Nach fünfjähriger Prozeßdauer wurde vorgestern in der Klage der Versicherungsgesellschaft „Janus' gegen Adele von Hofer, eine Enkelin des Sandwirths Andreas Hofer, das Urtheil des Wiener Civil-Landesgerichtes bekanntgegeben. In diesem Streitfalle war es entscheidend, ob der Groß vater der Beklagten, der Freiheitsheld aus dem Passeier- thale, österreichischer „Militär' war oder nicht. Fräulein Adele v. Hofer hatte beim Beamtenverein

ein Darlehen aufgenommen, welches später von der Ver- sicherungs-Gesellschaft „Janus' convertirt wurde. Als Deckung gab Fräulein v. Hofer ihren Antheil an der den Enkeln Andreas Hofer's vom Kaiser verliehenen Concre- tualrente zum Pfande und trat ihren Theil mit besonderer Pfandbestellungsurkunde Nr 22 Jahre ab, da ihre Schuld 14.000 fl. betrug. Nachträglich erschien ihr die Abtretung sehr drückend und sie machte geltend, daß die in Rede stehende Gnadenrente nach dem Gesetze vom 21. April 1882

nur bis zu einem Drittheile pfändbar sei, weil ihr Groß vater Andreas Hofer österreichischer Militär gewesen sei. Diesem Ersuchen wurde stattgegeben und die Finanzlandes- casse zahlte dem „Janus' nur ein Drittel der Rente aus. Dagegen brachte der „Janus' die Klage ein, in welcher bestritten wurde, daß Andreas Hofer jemals dem Range oder der Bestellung nach Militär gewesen sei. In der Klage-Einwendung wurde entgegnet, daß den Enkelinnen Hofer's zusammen eine gnadenweise Rente von 4000 fl. verliehen ist. Daß Andreas Hofer

„Militär' gewesen fei, gehe daraus hervor, daß ihm Erzherzog Johann im Jahre 1809 einen Ehrensäbel und zwei Pistolen mit dem Auf trage übergab, die Landleute zum Kampfe zu sammeln,M der Schlacht am Berge Jsel sei er Obercommandant? ge wesen und am 4. Juni 1809 habe ihn der Intendant von Hormayr zum Obercommandanten von Passeier ernannt. Am 24. August habe Hofer bei Meran commandirt und über Auftrag sogar die Leitung der Landesangelegenheiten übernommen, wobei er als Obercommandant von Tirol

verschiedene Erlässe hinausgab. Kaiser Franz II. habe Hofer durch zwei Generäle eine goldene Medaille sammt Kette überschickt, endlich habe Hofer sogar selbst besondere Münzen prägen lassen. Das Urtheil des Landesgerichtes ging dahin, dem Klagebrgehren werde stattgegeben, die Pfandurkunde der Adele v. Hofer sei rechtsgiltig und sie habe darein zu willigen, daß die bisherigen Abzüge dem „Janus' aus gefolgt werden. In der Begründung wird ausgesprochen, daß Andreas Hofer keine Stellung als Militär bekleidete

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Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 4
Datum: 24.06.1919
Umfang: 4
. Die An klage führt aus: Mitte Februar 1919 kam Johann Hofer. Bauer-in Stuls-Passeier in das Geschäft des Jlles Eisenstätter m Meran, besorgte dort Einkäufe und ersuchte den ihn bedienenden Handelsgehilfen AugustSchnei der. ihm eine größere Menge Zwirn nach Passeier zu bringen, die Hoser nach Nord tirol bringen wollte. August Schneide? Spule zu 11 Kronen 40, sowie 12 Spulen die Spule zu 7 Kronen 80 und brachte die Ware nach Passeier. Er träs den Johann Hofer aber nicht zu Hause an und hinterlegt» den Zwirn

bei einer Bauerin und ließ sichj vom Vater des Johann Hofer eine Anzah lung von 3000 Kronen geben.. Johann Ho fer hatte inzwischen mit einigen.Gefährten eine Wanderung in das Oetztal'unternom men, der sich Alois Prünster — der heutige Angeklagte, der damals bei Michael Enne moser in St. Leonhard als Fleischhauerge- Hilfe beschäftigt war angeschlossen, weil er 900 Pakete Tabak zu verKausen hatte. Au^ dem Rückwege wurde Johann Hofer und seine. Gewährten von italienischen Wachor- gäne abgesäßt üiid' nach Trient

eingeliefert, wo sie durch 14 Tage in Hast gehalten wur den. Nach der Entlassung aus der Haft be gab sich Johann Hofer zu August Schneide?: nach Meran und machte im Einverständnis mit Schneider den Zwirnhandel rückgängig. Johann Hofer brachte den von Schneider ge lieferten Zwirn zu Joses Rasfeiner. Mmini- strator beim „Burggräfler' in Meran, zu? Aufbewahrung,, die 3000 Kronen versprach, August Schneider in einigen Tagen zu zah len. Hofer könne das Geld selbst abholen oder von jemanden abholen lassen

. Von die ser Abmachung erlangte Alois Prünster durch Johann Hofer Kenntnis und diesen Umstand benützend, begab er stch zu Aügusj Schneider, sagte diesem, Johann Hofer Habs ihn beauftragt, die 3000 Krönen Anzahlung oder die diesem Betrag entsprechende Zwirn-» menge zu holen. Schneider di^ch diese ^un wahre Nachricht getäuscht, ging zu Raffeiner, ordnete dort den Zwirn in zwei Pakete» eines im Werte von 3000 Kronen, das an dere im Werte von 4214 Kronen 50 Heller und bezeichnete dann dem Raffeiner das erste

Paket als jenes, welches Alois Prün ster abholen werde. Alois Prünster holte den Zwirn bald darauf ab, brachie ihn in das Ge schäft des Johann Mahlknecht und veräu ßerte in dort um'5 Kronen diö Spule, also erheblich billiger als ihn Hofer gekauft hatte. Kurze Zeit später begab sich der Angeklagte wieder zu Raffeiner, sagte diesem er wolle auch das zweite Paket holen, er habe darü ber mit Schneider schon gesprochen. Rasfei ner ließ sich von Prünster täuschen und folgte ihm auch das zweite Paket

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Seite 6 von 8
Datum: 28.04.1900
Umfang: 8
, uic es das Alter mit sich bringt, dasselbe ein zweites- und drittesmal zum Besteu gab. Er erzählte sehr gut und mit Anschaulichkeit und Wärme. Am rührendsten war es, wenn er in vorgerückter Stünde von seiner und Hosers Gefangennahme in der Brandacher Mähder- hütte und von den letzten Stunden des Sandwirts sprach. „Wie die Juden mit Judas an der Spitze unseren Herrn überfallen haben, so haben es die Franzosen mit dem Hofer gemacht, der Naffl, der Lump, hat sie geführt

-cm ganz vorzügliches Porträt dieses Mannes gemalt, das im Et,renfaal daselbst aufgehängt ist. . . . unter Ihnen, der deutsch versteht?' fragte Hofer. Ein Officier trat vor, zu dem sagte er : „Sie sind da, um mich gefangen zu nehmen, machen Sie mit mir, was Sie wollen, aber die da,' hiebei zeigte er auf sein Weib, den Hans und mich, „die lassen Sie gehen, die sind ganz unschuldig.' Es nützte nichts. Nun haben Sie ihm die Hände auf den Rücken gebunden und einen Lederriemen um den Hals gegeben

und um die Mitte noch einen Strick, und dann hat's geheißen: ^.llovs! Der Hofer und ich waren voraus, hinter uns ist das Weib Hofers und der Hans gegangen. Meiner Lebtag vergess ich nicht den Marsch über den eisigen Berg hinab. In den Füßen hab' ich schon gar kein Gefühl mehr gehabt, und wie ich einmal rückwärts zu Boden schau, so seh' ich, dass der Hans und ich im Schnee blutige Spuren hinterlassen. Auch der Hofer hat geblutet, aber nicht an den Füßen, sondern im Gesicht. Dem haben die rohen Hallunken

die Barthaare schüppel- weis ausgerissen, so dass Gesicht und Bart voll von ge- frornem Blut war. Sein Weib hat gejammert und geweint, aber der Hofer war ganz ergeben und hat nur gesagt: „Seid's lei staad (ruhig), es wird bald besser werden.' Beiläufig um 7 Uhr, es war schon Tag, sind wir in St. Martin in Passeier angekommen. Dort haben wir können, der Hans und ich, die geschwollenen Füße in die Schuhe hinein zwängen, dann hat's wieder marschieren geheißen bis Meran. Unter türkischer Musik

sind wir in die Stadt eingerückt. Die ganze Generalität und ein Haufen Officiere waren ver sammelt, als wir dahergesührt worden sind. Viele Leute haben geweint, als sie den Hofer mit seinem blutüberströmten Gesicht gesehen haben. Dann hat man uns auf die Hauptwache ge führt und ärztlich untersucht. Mir mussten sie die Stiefel fetzenweis wegschneiden, so waren die Füße angeschwollen.' So blieb mir Sweths Erzählung von seiner und Hofers Gefangennahme, und ich hörte sie oft von ihm, in der Er innerung. Sie machte

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Seite 3 von 8
Datum: 06.03.1909
Umfang: 8
Nr. 5.3 „Bozner Nach richten^ Wort! Eben kommen die Kvei Abgesandten vom Vizekönig zurück und wollen die Datsache des Friedensschlusses be stätigen.? Mit Beschimpfungen werden sie von Hofers Um gebung empfangen. Hofer selbst ist nicht mehr Herr seiner selbst, schilt sie Spione und Verräter: „Morgen um vier Uhr früh seid's erschossen!' Die Umstehenden gehen, Beifall brüllend, ab, über Hofer kommt es gedrückt und beängstigt. Die schlimmste Stunde feines LebeW ist da! Alle guten Geister scheinen

ihn auf der höchstgelegenen Hütte der Brantacher Alm inmitten einer tief eingeschneiten Berglandschaft schauen. Nur seine Angehörigen und der treue Döniger leisten ihm Gesellschaft in der unwirtlichen Höhe. Dunkle Geruchte find heraufgedrungen, daß ein Preis von 1600 Gulden auf Hofers Kopf ausgesetzt ist. Der Ahn (substituiert für Hofers Frau) und der treue Döniger fürchten den RafflHer um den Aufenthaltsort weiß und öfter bei den Franzosen steckt. Wer Hofer will von keiner weiteren Flucht wissen, er ist todmüde

. Und von dem Raffl, seinem Patenkind, kann er nichts Böses glauben. Da kommt der Tückische den Berg herauf und späht nach allen Seiten Er will dem Hofer mitteilen, daß jene beiden Abgesandten gerettet sind, weil man sie ausg'lassen hat. Rührend ist es, die Freude Hofers zu sehen, da er dies hört. «Die Fußsohlen tät ich ihnen küssen, so tat ich sie um Ver zeihung bitten.' Es fällt ihm eine Zentnerlast von Herzen, daß Gott das Übel verhütet hat. „Alle Tulat^n, die mir der Kaiser geschickt

hat, Haben mich so nicht g'freur. wie die -Schaft.' Und Raffl empfängt zum Botenlohn eine Rolle den Kaiserdu!eten. Kurz vorher hat er auch das Er- Wnl angenommen, der ihm beständig mit den er- jchmternHten Bitten zusetzt, doch ja keine schwarze Tat zu Mehen. Der mit schrecklicher Naturwahrheit porträtierte >mdas weiß genug; er geht weg. Wie hat sich das Böse in ihm entwickelt!. Es war Nacht! Abermals läßt Doma- W einen Kontrast hellsten Lichtes folgen. Hofer hat ein ^edurfnis, vor dem Ahnl sich von der Seele zu reden, was lyn

. „So in K Z? sind in der letzten Zeit vorgekommen, die nicht Ordnung waren; zuerst die bravsten Leut', sind sie smetztmch: wild und rabiat worden — das muß unser Herr- strafen!' Und die große Auszeichnung, die der Kai- ^ lhm erwiesen, die goldene Kette, bringt den schlich- auf den großen Gedanken: „Solle ich jetzt nicht sur andere? Was meinst, wenn's der liebe Gott ,ck tA^^^ber^Kaiser: daß er mich hernahm für alle — Süt^ B Die beiden gehen in die Pause. Da schleicht Rafft leise hinter fangen^ ^ gefolgt von Soldaten. Hofer

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Seite 2 von 8
Datum: 16.04.1909
Umfang: 8
, übernimmt SMMagt« Wm MtageWer - Di« Skenttttfielter trägt i>te Änfialt Verzinsung zur Zeit erhalte« RsSerlüKschej«?. ^ Amtsstünden von 8—12 Uhr vorm. und 2—6 Uhr Aachm. Andreas Hostr in Dild und Wort. Eine gerade im Jahre der Tiroler Jahrhundertfeier be sonders hochinteressante Zusammenstellung stber Zlndreas Hofer-BMer und -Dichtungen finden wir in der halbamt lichen „Wr. AbeMpost'. Der Aussatz besagt folgendes: : Der in seiner bänerlichen Heldengröße so schlichte Sand- Wirt von Paffeier hat es wohl

niemals selbst geahnt, daß er Dichter, Maler nnd Bildhauer begeistern würde und daß er aufs Theater käme. In der Hofkirche zu Innsbruck erhebt sich die Gestalt des Obei^ommaichanten von 1809 in der malerischen Landestracht, die Kugelbüchse über der Schulter, die tirolifche Fahne in der Rechten, mit entblößtem Haupte, den Blick gen Himmel gerichtet. Die Statue ist vom Bild hauer Schaller'geweißelt — aus tirolischem Marmor von Göflan im 'Vinschgau. Das Piedestal zeigt Hofer, der mit seinen Landsgenössen

furtgeha, bis net der Andredl mit mir g'redt hat.' Heutigem Kunstempfinden erscheint freilich Schallers Höfer-Statue bei aller Ehrlichkeit nüchtern und kleinlich gedacht, etwa wie eine Vergrößerte Biskuitgruppe. Unserem Gefühle entspricht weit besser des leider zu früh verstorbenen hochbegabten Heinrich Nat ter —1896) kolossaler, in schimmerndem Erz gegosse ner Andreas Hofer, der vom Berg Jsel zu Tal blickt und mit fast automatischer Handbewegung den Punkt des Angriffes bestimmt. Das Denkmal wurde

am 28. September 18V3 in Gegenwart Sr. Majestät des Kaisers feierlichst enthüllt. Einige Hofer-Bilder: Zeichnung von Mtmüller 1809; Bild von Stecker, gestochen von Bollinger; mit anderen Freiheitshelden von Buchhorn, gemalt von Schedler, litho graphiert von Gieser ; Stahlstich von Helmsauer; Stiche von Pfeiffer, von Salari; G. Schedler hat den Hellten nach dem Leben in ganzer Figur gezeichnet^ in Umrissen radiert und koloriert; auch F. Tomaselli hat 1809 ein Bild nach dem Leben ausgeführt; von Valeria

existiert ein Steindruck; eine Kopie des Schedler'schen Bildes isti im Gedenkbuche des Sandwirtshauses zu Passeier; 1868 schenkte weiland Se. k. u. k. Hoheit der durchlauchtigste Erzherzog Karl Ludtvig dem tirolischen Landeshauptschießstande ein Hofer-Bild in Öl gemalt von Kirchebner, nach einem Bilde von Wachler. Ferner wird noch von, einem Hofer-Mlhe berichtet, das sich, lebensgroß, in Wien, ^n der inneren Stadt in der Mitte der Fassade des Hauses Nr. 1023 (alt) am Spitalplatz (?) befunden

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Seite 2 von 8
Datum: 14.03.1914
Umfang: 8
sich der sich bildenden Gruppe der Militärist Johann Gufler, welcher, wie er behauptet, selbst von rückwärts, unbekannt durch wen, einen Stoß erhalten hatte, und drohte, angeblich um sich selbst zu wehren und um der Balgerei ein Ende zu bereiten, mit seinem Bajonett. Jetzt ließ Johann Gufler aus Furcht vor dem Bajonette von Pichler ab, ergriff einen am Bo den liegenden Stock und fchlug dem Militäristen das Bajonett aus der Hand. Auch Alois Hofer, der auf Pichlet, lag. richtete sich nun auf und ergriff die Flucht

. Kaum ^ hatte jedoch Pichler hiedurch feine Freiheit wieder erlangt, erhob er sich vom Boden, zog sein im Griffe feststehendes Messer aus der rückwärtigen Hosentasche, eilte dem Alois Hofer, der ihn als letzter verlassen hatte, einige Schritte nach und versetzte ihm einen Stich in den Rücken, so daß sofort das Blut durch die Kleider hervorquoll. Der ein zige Zeuge dieser Tat war der 15V-jährige Bruder des Gestochenen, namens Josef Hofer. Dieser hatte zunächst wahrgenommen, wie auch Gottlieb

Pfitfcher zu Boden gebracht wurde und zwar von Nikodemus Hofer und Alois Gufler, wie dann Johann Gufler-Bärenhofer den von Psitscher fallen gelassenen Knüttel erfaßte und damit aus Psitscher losschlug» der schließlich selbst dem Gufler- Bärenhofer mit seinem Stocke einen Hieb versetzte. Als nun Josef Hofer einige Schritte Zurückwich, sah er auf einmal seinen Bruder Alois Hofer aus der Rich tung herlaufen, wo die Rauferei ihren Anfang genommen hatte- gleich hinter ihm folgte Johann Pichler mit hoch

erhobener Faust, aus welcher unten eine Messerklinge hervorsah. Nach 3 bis 4 Schritten, so gab dieser ganz nahe stehende Zeuge an, hatte Pichler den Alois Hofer erreicht, gleichzeitig aber auch schon gegen dessen Rücken den Stich geführt. Letzterer sei noch einige Schritte wei tergelaufen und dann vornüber Zu Boden gesunken. Alois Hofer hatte den Stich zwischen dem linken Schulterblatt und der Wirbelsäule. 3 Zentimeter vom Dornsortsatze des 4. Brustwirbels, bekommen. Er durchtrennte den Brust korb

, sei er rasch aufgestanden und habe mit dem Messer gegen die davoneilenden Angreifer gestochen- wobei er den letz ten von ihnen in den Rücken getroffen habe. Während er die Hand zum Stiche erhob, habe er gesehen, daß Alois Hofer es war, welcher als letzter von ihm weglief; er habe ' sich nicht mehr halten können und auf ihn gestochen. Er gab zu, daß für ihn in dem Augenblicke, als er durch den Landesschützen Gufler befreit worden war, kein Grund gewesen wäre, sich gegen seine Angreifer zu ver

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Seite 9 von 12
Datum: 11.03.1922
Umfang: 12
mehr. Da die Durnwalder i u imnk, forderten die Männer But- ^ «mer, und erhielten von der Bäue- > eingewickelt in ein altes Stück Drohend und unter Hinweis aus/ anberen Waffen verließen die Räu- dem Bemerken, daß sie in einer loinmen werden. Kreszenz Durn- ^ rmt ihren Kindern in die Felder f, r5^°chien sie den Rest der Nacht. M 8 Uhr früh ins Haus zurück- U vor dem Hause eine Blutlache Abgang eines Kitzes fest, das die Met und mitgenommen hatten. In ^?L!?ubte die Durnwalder ihren A.,7'chael Hofer

erkannt zu haben: . nicht, weil die Männer das mindestens 1290 Lire wert, entwendet worden wa ren. Den Diebstabl müssen die Männer schon vor dem räuberischen Uberfall vollführt und die Diebs beute sogleich in Sicherheit gebrächt haben. Im Schlafzimmer der Eheleute Devall ließen die Täter ein Stichmefser, in der Küche einen blutigen Finger- einband samt Bindfaden zurück. Nach der Sach lage mußten die Täter Ortskenntnis haben und fiel auch in diesem Falle einiger Verdacht auf Michael Hofer

, weil dieser früher zu Untermoi als Knecht gedient hatte. Michael Hofer, der sich unter falschem Namen herumtrieb, wurde am 4. Juli 1921 in Innsbruck verhaftet. Dieser Verhaftung folgte am 11. Juli 1921 die Verhaftung des Michael Piffra- der und bald die des David Taibon. Die durch die gerichtliche Untersuchung erbrachten Verdachtsgründe verdichteten sich so, daß sich Michael Piffrader und Michael Hofer genötigt fahen, einzugestehen, daß sie es waren, die den Raubanfall bei Kreszenz Durn walder ausgeführt

hatten. Am 28. Oktober 1921 gestand Michael Hofer dem Untersuchungsrichter in Innsbruck ein, daß der Diebstahl und Raubanfall an den Eheleuten Devall von Michael Piffrader und David Taibon ausgeführt worden fei. Er, Michael Hofer, habe den Piffrader und Taibon an Ort und Stelle geführt, ihnen das 'Küchenfenster und die Haustüre gezeigt, dann sei er in den nahen Wald ge gangen und habe auf seine Gefährten etwa drei viertel Stunden gewartet. Als Piffrader und Tai bon wieder mit ihm zusammenkamen

, hatten sie ihre Rucksäcke mit Speck gefüllt und auch von einem Kalbfell gesprochen. Piffrader und Taibon gestan den nun auch den Speckdiebstahl und den Raub überfall auf die Eheleute Devall ein, sie stellen aber die Sache so hin, als wenn Michael Hofer die Tat angeregt und dann als Aufpasser fungiert hätte. Hofer sei zu diesem Zwecke mit einem Revolver aus gerüstet gewesen. Michael Hofer wird wegen dieser Tat vom Landesgerichte Innsbruck abgeurteilt wer den, weil er Deutschösterreicher ist. Da Michael Piffrader

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Seite 6 von 8
Datum: 05.06.1923
Umfang: 8
hat. Sportschützengesellschaft Gries. Bestgewinner beim Pfingst-Fest- und Freischießen (Fortsetzung): Schlecker: Hofer Kar?, Glurns; Lasogler Si mon, Macek Stef., Auer, Zischg Heinrich, Huber AI. jun., Meßner Ludwig, Tammerle Jos., Mölten, Baldauf Kayian, St. Valentin, Hilpold Jos., Schmuck Joh., Unterlechner Karl sen., Ritzl Franz, Fügen, Kaufmann Ant. sen., Steinkeller Theodor, Lageder Alois, Perkmann Jos., Mölten, Kemenaten Jos., Mühlbach, Seeber Peter, Mauls. Damian Alois, Tiers, Faller Ludwig, Gasser Peter sen.. Hofer Anton

Franz, Äußerer Rud., Eppan, Uberkanins Jos., Welsberg, Trompedeller Josef, Pattis Ed., Kardaun, Schaller Franz, Guggenberger Jos., Spechtenhauser Max. Unserfrau. — Serie zu 5 Schuß:' Winkler Heinrich, St. Leonhard, Pattis Ed., Kardaun, Hal ler, Meran, Faller Ludw., Steinkeller Theodor, Lafogler Simon, Lageder Mois, Hofer Ant., Ster zing, Damian Alois, Tiers, Baldauf Kassian, St. Valentin, Seeber Peter, Mauls, Kemenater Jos.; Mühlbach, Macek Stef., Auer, Unterlechner Karl sen., Schlechtleitner Jos

., Ritzl Franz, Fügen, Schal ler Franz, Hofer Karl, Glurns, Riegler Ant., Bos carolli Ernst, Meran, Zischg Heinrich, Äußerer Hans, Girlan, Spechtenhauser Max, Unserfrau, Steinkeller Jul., Matha Jos., Nals, Kinigadner Hans, Franzensfeste, Egger Jos., Meran, Tam merle Jos., Mölten, Trompedeller Jos., Guggenberg ger Jos., Unterkofler Seb., Gruber Hugo, Nals. Kaufmann A. sen., Plank Franz, Voran, Zirnhöld Jos., Huber Al. jun., Bachmann Max, Perkmann rika hat gar kein Ende, das geht bis an den Nord pol

, Mölten, Furgler Jos., Herbst Jos., Deutsch- ! nosen, Nägele Karl, Meran, Pattis Jos., Welsch nofen, Gasser Peter, Köster Gottf., Gruber Jos., Schmid Jos., Schmuck Joh. — Serie zu 20 Schuß: Faller Ludwig, Kemenater Jos., Mühl bach, Lasogler Simon, Halles Hans, Meran, Meß ner Ludwig, Ritzl Franz, Fügen, Pattis Ed., Kar- z daun, Zischg Heinrich, Macek Stef , Auer, Hofer Anton, Sterzing, Unterlechner Karl, Spechtenhau ser Max, Unserfrau, Steinkeller Theodor, Kini gadner Hans, Franzensfeste, Lageder Alois

, Seeber Peter, Mauls, Schaller Franz, Winkler Heinrich, St. Leonhard, Baldauf Kassian, St. Valentin. Äußerer Hans, Girlan, Riegler Anton, Plank Franz, Voran, Tammerle Jos., Mölten, Boscarolli Ernst, Meran, Damian Al., Tiers, Hofer Karl. Glurns, Nägele Karl, Meran, Sanin Rom., Herbst Jos., Deutschnosen. —, Jagdscheibe: Unter kofler Seb., Zischg Heinrich, Waldthaler Heinrich, Auer, Kemenater Heinrich, Mühlbach, Steinkeller Theodor, Schlechtleitner Jos., Schlechtleitner Peter, Egger Jos., Meran

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Seite 2 von 8
Datum: 06.03.1909
Umfang: 8
- und Erziehungs anstalt Stella Matutina in Feldkirch wurde am Fastnacht dienstag dieses Jahres mit Rücksicht auf den patriotischen Charakters des Jubiläums ein Theaterstuck ausgeführt, wie es in einem privaten Kreise nicht würdiger und passender für 1909 hätte gewählt werden können. Aus der dramati schen Trilogie „Der Tiroler Freiheitskampf' von Domanig, welche in diesem Jahre in zweiter Auslage erschienen? ist, wurde das dritte und schönste Stück „Andreas Hofer, der Sandwirt. . Schauspiel in fünf Akten

entsprach den kühnsten Erwartungen nach der einen wie der anderen Seite. Mit einer ungewöhnlich intensiven Teilnahme folgte das „Haus' dem Gange der Dichtung und ward immer mehr in den Bann der natur wahren, ergreifenden, erhebenden Darstellung hineingezo gen. Schon der erste Akt weckte eine aufrichtige Sympathie für den biederen, grundehrlichen Hofer und läßt die mißliche Lage ahnen, in welche er gegen seinen Willen in dem Wirr warr der Ereignisse gedrängt worden ist. Der Großonkel Raffls

(man substituierte ihn für die „alte Mutter' „Bozner Nachrichten', Samstag, 6. März 1909 Nr. 53 -5TSW Raffls), bittet um Urlaub für seinen Großneffen Franz Raffl/ Der Alte sieht, wie's kommen wird, wie's kommen muß: abwärts, gradaus abwärts. „In keine Kirch' nimmer geh'n, nichts als raufen, trinken und spielen... Sie ver wildern ja gählins alle. Zuerst, ja, ist eine Zucht und Ord nung gewesen, aber je länger, wie ärger wird's.' Andreas Hofer tritt auf mit dem Postmeister von Schönberg; er ist drauf und dran

nur endlich weiß,' meint Hofer. Ta drängen aber der unruhige Johann von Kolb, Raffl, Pold. Friedl stürmisch auf ihn ein, reden von Wunderzeichen, d»e seinen ungestümen Patriotismus ganz umstimmte Es geht nicht — auswärts nach Innsbruck, sondern einwärts zu den Aufständischen, Raffl bekommt kcinen Urlaubs m echt tragi scher Ironie heftet sich Hofer den bösen Gemus selbst an die Seite. Der zweite Akt spielt auf der Post in Steinach. Die Leute in der Wirtsstube, ein Handelsmann aus Bozen, Student Pichler

, der Postkondukteur usw. repräsentieren den ruhiger und besonnener denkenden Teil des Volkes und zei gen wenig Vertrauen zu den Hauptschreiern v. Kolb, Raffl und Konsorten. Die letzteren erscheinen und offenbaren ihren wahren Charakter als raubendes Kriegsgesindel. Darauf treffen die beiden alten Freunde Hofer und Peter Mayr zusammen, ein schlagender Kontrast gegenüber der vorigen Szene. Schützenmajor Sieberer meldet, daß Raffl, Pold und Friedl einen französischen Oberst gefangen und Kreuzer!' . . . Wenn's

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Seite 2 von 8
Datum: 19.09.1899
Umfang: 8
, so sei man sicher, daß der Dieb den Besitz des Geldes nicht mehr erlangen könne. Am siebenten Tage nach dieser, selbstverständlich nur von Barbara Hofer er fundenen Procedur habe sie auf dem Herde ihrer Küche 3 Fünfguldennoten gefunden. . Am 20. Mai 1899 kam nun der Diebstahl und die Geschichte von dem Versuche der Wiedererlangung des ge stohlenen Gutes zur Kenntnis der Gendarmerie in Klaujen und da überdies erhoben wurde, daß Barbara Hofer in jüngster Zeit auffallende Auslagen gemacht hatte> fiel

und der einige, den sich Barbara Hofer zu schulden kommen ließ. Während der Voruntersuchung hat sie nämlich selbst eingestanden, bereits vor ungefähr 3 Jahren im Früh jahre in der Nähe des Hennenstalles, in der Erde vergraben, einen Geldbeutel mit dem Inhalte von 7 fl., bestehend in einer Note zu 5 fl. und 2 Silbergulden zufällig gefunden und sich angeeignet zu haben, obwohl sie wußte, daß er der Gertrud Frötscher gehörte. Diese habe ihr nämlich einige Zeit früher erzählt, es sei ihr der sragliche Beutel sammt Inhalt

, das Geld nur aus ihrer Kammer entwendet worden sein kann, und die Erzählung der Be schuldigten vom Funde sich als Erfindung herausstellte. Trotz des hartnäckigen Leugnens der Barbara Hofer muß ferner -als erwiesen angenommen werden, daß sie im Juni 1898 unter zweimalen der Frötscher aus ihrem Brixner Sparkassebuche ohne deren Wissen und Einwilligung Geld beträge von 87 und 97 fl. behoben und sich angeeignet hat. Gertrud Frötscher hatte nämlich den Eheleuten Hofer in den letzten Jahren wiederholt

mit Geld ausgeholfen und sie zu diesem Zwecke ermächtiget, aus ihrem Brixner Spar kassebüchel Beträge in verschiedener Höhe zu beheben. Alle diese Geltentnahmen sind aus den Behebungsprotokollen der genannten Sparcasse ersichtlich und die Empfänge theils mit der Unterschrift des Josef Hofer, theils mit jener der Barbara Thaler (Hofer) bestätiget. Bei Durchgehung dieser Protocolle wurde aber auch festgestellt, daß aus dem Brixner Sparkassebuch Nr. 6610 unter dem 14. Juni 1898 ein Betrag

von 87 fl. und aus dem Buche Nr. 6919 am 30. Juni 1898 ein solcher von 97 fl. behoben und die Empfangsbestätigung mit „Anna Schiener' unterzeichnet wurde. Wenn nun auch Gertrud Frötscher eine etwas gedächtnis schwache Person ist, welche sich an alle einzelnen den Ehe leuten Hofer gestatteten Behebungen von Geld aus ihren Spareinlagen nicht genau zu erinnern vermag, so hat sie doch mit aller Bestimmtheit angegeben, daß sie anderen Personen, und insbesondere einer Anna Schiener einen solchen Auftrag

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Seite 7 von 40
Datum: 05.10.1913
Umfang: 40
man das Thomasmehl ausstreut, um so besser wird seine Wirkung sein. Schwurgericht. Ein trauriges Sittenbild. Gestern, Freitag, fand unter dem Vorsitz des Herrn OLGN. v. Ferrari hinter geschlossenen Türen, die Schwurgerichtsverhandlung gegen die Taglöhnerin Barbara Hofer aus Klamm, Gemeinde Velthurns, wegen Ent führung und wegeu zahlreicher anderer Delikte statt. Es ist ein Bild unglaublicher Sitteuverderbnis und Gemütsroheit, das die Anklageschrift von Barbara Hofer entwarf. Außer der Entführung war sie nämlich

, zum Gegenstande hatte. Barbara Hofer war nämlich beschuldigt, daß sie ihren 9jährigen Sohn Josef, der vom Vormuudschaftsgerichte bei einem Bauern in St. Oswald untergebracht worden war, ohne Erlaubnis heimlich vom Pflegeplabe entführte', eine Tat, die dem Geschworenen gerichte zur Aburteilung zustand. Die Drohbriefe waren mit Anton Hofer gefertigt, der darin einen Reisepaß ins Ausland verlangte und drohte, daß er. wenn er den Paß nicht bekomme, die Stadt BoHe n und die Gemeinde Gufidaun in Brand stecken

werde. Anton Hofer wurde daraufhin verhaftet, doch stellte sich heraus, daß Barbara Hofer, seine Mutter, die Briefe geschrieben habe, um deu Sohu ins K riminal z ll bringen. Anton Hofer war wegen Sittlichkeitsverbrechens an gellagt. Die von Herrn Dr. Oskar Luchner verteidigte Bar bara Hofer wurde von der Entführung, auf welche von allen angegebenen Delikten die höchste Strafe steht, freigesprochen, da die Geschworenen diese Frage mit 6 Ja und 6 Nein be antworteten, wegen der übrigen Delikte jedoch

zu 3^2 Jahren schweren Kerker verurteilt. Der von Herrn Dr. Marchesani verteidigte Anton Hofer erhielt eine Kerkerstrafe von drei Monaten. Billenembrecher. Als letzt« öffentliche Verhandlung der arbeitsreichen dritten Schwurgerichtssession sand heute vormittags ein ZrsZ»» T.' Radys. Die Anklage vertrat Herr Erster Staatsanwalt Weber. Verteidiger wäret! die Herren Dr. v. Mayr-

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 8
Datum: 15.03.1917
Umfang: 8
. ) Kranzablösungsspende. Herr Josef Köhler gab dem Kriegs fürsorgeambe Bozen-Gries an. Stelle eines Kranzes für Frau Postamtsdirektor Pattis eine Spende von 20 Kronen zukommen lassen. Andreas Hofer in der Dichtung. Es gibt wenige volkstüm liche Gestalten, deren sich die Dichtung so sehr bemächtigt hat. wie Andreas Hofer. Zuletzt von Echönherr, der Hofer in feinem „Volk in Not' die Hauptrolle spielen läßt. Zahllose ander« be kannte und unbekannte Gedichte, Novellen und Theaterstücke gibt es aber auch, die den Ruhm

. Allem es war nicht bühnenfähig, und die freien dichterischen Erfindungen des mit der Tiroler Eigenart ganz und gar nicht vertrauten Dramatikers bekundeten wenig Verständnis für die tatsächlichen Vorgänge, ihre Triebfedern und die handelnden Menschen. Noch schwächer war der schwachsinnige halbstädtische „Andre Hofer' von Bertold Auerbach (1850). Die zahllosen an deren Bearbeitungen des dankbarer Stoffes von Kunst- und Volksdichtern, von Passionstheatern und Freilichtbühnen in frü herer und späterer Zeit errangen vielleicht

Quellenkennt nis und voll begeisterter Liebe für das Heldenzeitalter ihres Vol kes machten sich schließlich zwei ech!tz Dichter und echte Tiroler ans Werk, das Hofer-Problem endgültig zu lösen, und zwar dramatisch, zuerst Karl Dommanig w seinem fünfaktigen Schau spiel,, Andreas Hofer, der Sandwirt' (1896/97) und Franz Kra- newitter in seiner naturalistischen Prosatragödie „Andreas Ho fer' (1902). Der Deutsche Schulderem hat die- deutschen Gemeinden Oester reichs neuerdings zur Unterstützung unserer

werden, die ihm bisher ferne standen. Wenn heute unser Rutsches Volkstum an den Sprachengrenzen und in Sprachinseln stark und wehrhaft ist, o verdanken wir dies unserem getreuen Eckart, dem Deutschen Schulverein! — An Gemeindebei- herrlichen. und es dürfte schwer halten, alle jene Dichtungen auf- trägen aus dem Bezirke Bozen sind dl,m Deutschen Schulverein Auf zuzählen, in denen Andreas Hofer vorkommt. In der foeben im Volksvereinsverlag G. m. b. H. erschienenen Sammlung von Zeit- und Lebensbildern hat Wilhelm KoW

eine Broschüre ver öffentlicht^ die den Titel trägt: „Andreas Hofer im Leben und in der Dichtung'. Nebst Kapiteln, die interessante und unbekannte Details aus dem Leben des größten Tirolers enthalten, wird auch die Stellung eingehend gewürdigt, die Andreas Hofer in der deutschen Dichtung einnimmt. „Kaum einem anderen Führer des Volkes werden Künstler und Sänger der Nachwelt so viele Ruhmeskränze wie dem Tiroler Helden des Jahres Neun ge wunden haben. Bildhauer und Maler von Defregger bis- Egger- Lienz

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Seite 3 von 12
Datum: 22.02.1910
Umfang: 12
und ^rzerhebend, wie ihn Tirol noch nicht erlebt. Wer wie vor hundert Jahren Sieg und Jubel sich zu-- letzt verkehrten in Mederlage und Trauer, so sind auch wir heute nicht-mehr versammelt zu Jubel und Festesfreude, son dern um in MM Md? Wehmut des Tages zu gedenken, an die Männer, die einst mit kühnem Sinne die glorreiche ErhebMg des Landes herbeigeführt, ebenso mutig und ' 'Sptterge^' zum'Tqde^ Dritten. - ' - G^aderheute,smd.es' hundert Jahre, daß Andreas Hofer, der Sandwirt von Passeier, der Oberkommandant

von Tirol, und Peter Mahr, der Wirt an der Mahr, sein treuer Waf- fengefährte, fast zur selben Stunde antraten zum letzten Gange; Andreas Hofer drunten auf den Wällen von Man tua und Peter Mayr hier, im Wsichbilde der Stadt Bozen. ^ Feierlich brausten am 47 Oktober des Jahres 1809 dic Uänge des Tedeums durch die Hofkirche in Innsbruck, als der Prälat von Wilten den Andres Hofer mit der goldenen Kette schmückte, die der Kaiser dem treuen Manne als Dank und Anerkennung gesendet hatte. Es war ein Dag

des Jubels für Hofer und seine Kampf genossen. Es sollte aber auch der letzte Tag des Jubels in seinem Leben sein. ^ ^ SHon wenige Tage später, am 14. Oktober, wurde zu -Vien der Friede zwischen Osterreich und Napoleon geschlos- M,^n welchem Osterreich das treue Land Tirol den Feinden ubeÄassen mußte. Alsbald machten sich die Heereshaufen des korsischen Eroberers auf den Weg, um von allen Seiten in das Land zu dringen, das allein den Scharen seiner sieg gewohnten Feldherren so lange Widerstand zu leisten

ge wagt hatte. ^ Langsam drang auch die Nachricht vom geschlossenen Frie- venvm das Land; wird geglaubt und nicht geglaubt; man ^-^uicht glauben, daß das Land nun gänzlich verlassen dem Feinde preisgegeben sei, gegen den es sich so kühn und mit zähem Löwenmute gewehÄ hatte. Hofer Mvjt schwankte; bald wollte er sich unterwerfen, dann wieder Zum Kampfe auf. Der einrückende Eroberer Nnlndete Frieden und Nachsicht, wenn sich die Leute unter- w, ^ und die Waffen abliefern wollten. Seine Stimme

gelang es, sich durch die Flucht zu retten, so Haspinger, Speckbacher, Eisenstecken und anderen. Andreas Hofer und Peter Mayr konnten sich nicht ent schließen, das Land zu verlassen, die heimatliche Scholle hielt sie festgebannt. ' In der unwirtlichen Gegend der Pfandler Alpe hatte Andreas Hofer sein Versteck gewählt; der getreue Sweth und später auch seine Frau und sein zunger Sohn teilten mit ihm die Einsamkeit in der winterlichen Bergwildnis. Nicht lange sollte ihr Versteck verborgen bleiben

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Seite 2 von 4
Datum: 06.08.1915
Umfang: 4
der Bemannung soll ertrunken sein. —— Karl Hofer-Ausstellung. In Salzburg wurde am Montag die Ausstellung der Werke eröffnet, welche der kürzlich auf dem Felde der Ehre gefallene brave Sohn unserer Stadt, Professor Karl Hofer, hinterlassen hat. Das „Salzburger Wchbl.'widmet dieser Ausstellung die fol gende Würdigung: Heute wurde im Ausstellungsräume der Höllrigschen Buchhandlung, vorm. Herm. Kerber, eine Ausstel lung von Karl Hofer hinterlassener Werke eröffnet. Die Aus stellung umfaßt

Kunst zu schaffen vermag. Was Hofer geleistet hat, mußte er der Schule und den Zweimo natlichen Ferien abringen, die er immer in seiner Heimat Tirol und meist in Seis am Schlern verbrachte, Dort sind viele seiner Motive zu finden so zu den „Schnitterinnen', Zur „Abendstim- wung', zum „Bauernhof', zum „Kornfeld' und zur „Seifer- Alm'. „Das Kornfeld' ist von hervorragend seiner Stimmung, man meint schier, die weiche Luft über den reifen Aehren zu füh len. „Die Seiser-Alm', ein ausgereiftes Bild

von glühender Sommer-Mittagsstimmung wurde erst in diesem Jahr geschaffen und Zeigt vielleicht am allerbesten, was die Welt von Hofer noch erhoffen durfte. Von außerordentlich feiner Stimmung und le benswahrer Wirkung ist das aus dem vergangenem Jahre stam mende prächtige Bild „Tiroler Dorsgasse am Mittag'. Aber auch Salzburg erschloß dem Künstler seine Schönheiten Davon Zeugt sein „Wintersonnentag', ein prächtiges Bild mit warmen, durch einen Holzzaun auf den Schnee fallenden Lich tern, ferner

der „Bauernwagen', dessen Technik stark an Segan- tini erinnert. Unter den Aquarellen wäre besonders die „Drei faltigkeitskirche' (vom ehemaligen Mirabell aus gesehen) mit hervorragend glücklich wiedergegebener Architektwirkung ZU erwähnen, während das „Gaßchen am Mönchsberg' beweist, daß Hofer den Farbstift ebenso wie den Pinsel Zu meistern ver stand. Die Kohlezeichnung „Abschied Kennzeichnet besonders gut die Art Hofers in der Auffassung und Darstellung seiner Tiro ler Landsleute. Die lebenswahre wuchtige

zur Seite und sein Kind am Arme hat. Fürwahr, das Bild mutet an, als hätte Hofer das herbe Schicksal geahnt, das ihm selbst und seinen Lieb sten bevorstand. Unter den farbigen Lithographien fällt ein kleines Bildchen „Vor Sonnenaufgang im Tale' auf. Beim ersten Anblick dunkel und unscheinbar, wird es bei genauerem Hinsehen bald lebendig, aus den unbestimmbaren Farben im Tale entwickelt sich ein dunkles Grün in verschiedeilen bräunlichen und schivärz-.ichen Tünnen, man wird sich des über die Höhen

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Seite 3 von 12
Datum: 03.04.1919
Umfang: 12
'. Sonntag nachmittags: „Der fidele Bauer', abends „Eva ' oder das „Fabriksmädel'. Schwurgericht. Der wegen mehirfacherDiebstähle angeklagte Gärtner Franz Schwienbacher ans Lana wurde gestern abends zu 18 Monate schweren Kerkers verurteilt. Der Raubmord nächst der Gamsbrücke. Am 2. d. M. hatte das Schwurgericht Bozen die Verhandlung gegen den 21 Jahre alten Tag- löhner und Banernknecht Alois Hofer aus Kollmann wegen Verbrechen des meuchlerischen Raubmordes durchzuführen. Der Anklage liegt folgender

nicht ordentlich versah; er mnßte aber die Gepflogenheiten Ramofers genan gekannt und auch Ortskcnntms besessen haben. Weiter wurde festgestellt, daß Hofer im Besitze eines Revolvers war, daß er die Nacht vom 7. auf deu 8. Februar 1919 außerhalb seiner Woh nung — Röllbaner in .Holtmann — zubrachte, wohl aber am 8. Februar mittags uach .Hause kam, sich am Nachmittage nach Klausen begab nnd dort größere Eiukäuse machte, eine Schuld vou 119 Kronen bezahlte und außerdem wurdeu noch <M Kronen iu seinem Besitze

gesunden. Alois Hofer wurde in Haft genommeu uud schon beim ersten Verhör gestand er dem Untersuchuugsrichter ein, den Raubmord an Josef Ramoser begaugeu zu haben. Er schilderte den Vorgang hiebei wie folgt: Am 8. Februar 1919, 1^.2 Uhr früh, fei er von einem verrufenen Haufe iu Bozen weg auf den Ritten gegangen, um dort mit feinem Brn der Hans, der Knecht zn Mittelberg ist, w^geu Ucberuahme des väterliche» Anwesens zu rede». Bei dieser Gelegenheit wollte er auch eiu Mili^ tärgewehr

und auf den Gedanken gebracht, den Banern zn erschießen. Er habe den Bauer gefragt „wie weit?' uud als dieser sagte „nach Bozen', sich ihm äuge- ^ ^?eire schlössen, um ihn bei dieser Gelegenheit nieder- zuschieße». Er habe die Absicht gehabt den Bauer umzubringen, weil ermessen Geld haben wollte, um sich einen Hos zu kaufen. Er sei nun mit dem Bauer über den Trasflwaldweg gegen Bozen ge gangen; der Bauer voraus, er hinter ihm drein. Wegwärts habe der Bauer fortwährend ge schimpft, weil er — Alois Hofer

Kr., darunter 19 Noten zu 1999 Kr. Zu Haufe habe er die 19 Tausender in einjen Koffer des Jakob Seelaus versteckt uud sei dann Nachmittags nach Klausen gefahren, Einkänfe zu machen. Das Geld wurde am 19. Februar auch in dem angegebenen Versteck vorgefunden. Desgleichen fand mcur dort den Mantel, den Hofer zur Zeit der Tat trug. Unweit des Fundortes der Leiche wurden ,»uch Teile des zerschlagenen Gewehres — Manlicher M 95 — anfgesuttdeu. Bei einem späteren Ver hör suchte Alois Hofer feine Tat

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Seite 6 von 8
Datum: 30.01.1923
Umfang: 8
den „Grauen Bären' und begab sich durch die Universitätsstraße gegen den Burg graben. Als sie in die Nähe des Franziskaner- bogens kam, entstand plötzlich ein Streit, in dessen Verlauf der Obsthändler Engelbert Penz von dem in der Schneeburggasse in Hölting wohnenden Maurer Ludwig Eller einen Schlag mit -einein Stock erhalten haben soll. Penz glaubte jedoch, daß der Angreiser der Maurer Alois Hofer war und gab in der Er regung auf ihn sofort einige Schüsse aus einem Rn>olver ab, den er rasch

aus der Tasche gezo gen hatte. Als Penz zu schießen begann, flüch- Ate Hofer sofort über den Rennweg gegen das Stadttheater zu. Penz rannte ihm nach und feuerte im Laufen noch einigemale ab. Die Zeu gen des Vorfalles erklärten, daß es sieben Schüsse gewesen seien. In der Nähe des Stadttheaters blieb Alois Hofer stehen, zog ein ziemlich großes Messer aus der Tasche und wartete, bis Penz herankam. Penz hatte den Revolver immer noch schuß bereit in der Hand, als Hoser auf ihn lossprang And ihm mit dem Messer

mehrere Stiche ver setzte, von denen der verhängnisvollste durch die -rechte Brust seile drang. Während sich diese Szene abspielte, kam ein Sicherheitswachmann herbeigeeilt, der die Schüsse gehört hatte. Als er bei den Beiden erschien, gab Penz gerade noch zwei Schüsse ab, die jedoch, ebenso wie die sicheren, glücklicherweise nicht trafen. Der Wachmann trennte die beiden Kämpfenden, worauf Penz ihm erklärte, daß er von Hofer gestochen worden sei. Passanten, die sich angesammelt hatten, brachten

den Schwerverletzten in das Heim der Rettungsab teilung im Rathallshose, von wo aus er sofort nn die chirurgische Klinik befördert wurde. Et- ivas nach 9 Uhr vormittags ist dort Penz den Verletzungen erlegen. Die beiden Maurer Alois Hofer und Ludwig Eller wurden zur Polizei gebracht und dort so fort einvernommen. Alois Hofer gab an, daß ihn die Verfolgung des Penz mit der Schuß- ivaffe so in Unruhe und Aufregung versetzt habe, daß er sich nicht mehr anders zu helfen wußte, als stehen zu bleiben

und sich mit dem Messer zur Wehre zu setzen. Er habe also in bloßer Not wehr gehandelt. Alois Hofer, der 1871 in Vil- landers in Südtirol geboren ist uird eben falls in Hölting wohnt und Ludwig Eller wurden ivegen Flucht- und Verabredungsgesahr in Hast genommen. Im Besitze Hofers fand man ein größeres Stichmesser, und ein Taschenmesser. Der Revolver, aus dem Penz die Schüsse abge geben hat, konnte weder am Wege gesunden, noch sonstwie bisher zustande gebracht werden. Volkswirtschaft. Märkte im Februar. Bezirk Bozen

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Seite 2 von 8
Datum: 07.09.1899
Umfang: 8
Gedenkbuch, das im Sandhof aufgelegt wurde, stammt aus dem Jahre 1835 und ist ein Geschenk des Obersten Grasen von Wimpffen an die Familie Hofer. Das Buch/ Querfolio, ist in rothen Safian gebunden,„ trägt als Verzierung Goldarabesken und ist mit einem silbernen Schlosse versehen. Die Blätter haben Goldschnitt. Das erste derselben zeigt das „nach der Natur' gezeichnete und von G. Schädler gestochene, von F. Unterberger in Innsbruck herausgegebene Bild Andreas Hofers, das zweite Blatt das Hofer--Denkmal

hat. Das Jahre 1836 eröffnet ein Italiener mit einem schwungvollen Gedichte in seiner Muttersprache. Nach ihm finden wir eingeschrieben den Herrn Dr. Alois v. Gastelger, der sich „Hausarzt der Familie Hofer' nennt, dann am 26. Mai den Fürstbischof Johannes Tschiderer von Trient. Am 5. August schrieb sich ein Nachkomme des berühmten Pandurenführers Freiherrn von der Trenk, ein k. k. Haupt» mann, ein, ferner Grai Heinrich Wilczek und Egon Land graf von Fürstenberg. Diesem folgt der FML. Graf Latour

, der dem Helden ein formvollendetes, herrliches Sonett widmete. Das Jahr 1837 eröffnete ein Engländer mit einem englischen Gedichte. Nach ihm kommen u. a. die Grafen Montenuovo und Clemens Brandis und Alois Kluibenschedel, „k.k. Oberlieutenant, Commandant im Jahre 1813, welcher Andreas Hofer zu Grab trug.' Die Jahre l838, 1839 und 1840 find verhältnismäßig arm an Besuchern mit Namen von Klang. Wir finden daselbst einen Hauptmann von Kempter, den Grafen Otto Fünfkirchen und Gemahlin, M. C. Coffler, „ehemaligen

Landesvertheidiger unter Andreas Hofer', Albrecht von Roon, damals „Hauptmattn im preußischen Generalstab', 187(^71 bekanntlich glänzend unter der Reihe der Marschalle und Maximilian von Tarnoczy, Professor der Dognmtik in Salzburg, nachmals Fürstbischof und Cardinal. ^ Das Jahr 1841 ist eingeleitet durch ein Gedicht eines k. k. Collegien-Rathes L. Straßer, das nicht weniger als 60 Strophen hat, so daß man annehmen wird dKrfen, daß es von allen Besuchern des Sandhofes sicher^ nicht 1<X>. ganz gelesen

dem langsam Genesenden der italienische Commandant zu, mit Avance ment zu den Bersaglieri überzutreten, ein Ansinnen, das Hofer energisch zurückwies. Die Folge dieses Zwischenfalls war, daß Johann v. Hofer sehr schlecht behandelt wurde, so daß die kaiserliche Gesandtschaft einschreiten mußte, um die Tage des Gefangenen bis zu seiner Befreiung zu er leichtern. — Elf Jahre später siel der beiden Genannten Bruder Ferdinan d bei Magenta.*) Am 18. September (1843) erhielt der Sandhof — wie wir schon letzter

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Seite 7 von 8
Datum: 13.08.1909
Umfang: 8
kennt nicht das todestraurige Gedicht von Julius Mosen: „Zu Mantua in Banden der treue Hofer war', das zu einem echten und rechten Volkslied geworden ist? Dem tapferen Streiter war es nicht vergönnt, die Sonne der Er lösung über seinen geliebten Bergen aufgehen zu sehen, aber die Erinnerung an ihn und sein Schicksal lebt fort im Her zen seines Volkes. Fast sagenhaft will uns der Tiroler Nationalheld erschei nen, einen solchen Kranz Von Legenden und Geschichten hat die Dichtung und Erzählung

von hundert Jahren um ihn ge woben, und doch ist Ans seine Abstammung und Jugend, seine Familie und sein ganzes Leben wohlbekannt. Als Sohn eines Gastwirtes, der zugleich Wein- -und Pferdehänd ler .'wak,.' wurde Andreas, der MÄderl', inr Jahre 1767 geboren. Noch heute steht sein Geburtshaus, das Wirtshaus „Am Sand', zu St. Leonhard im Passeiertal, auf dem Wege von Meran nach Sterzing. Schon in früher Jugend lernte Hofer Not und Kampf kennen. Als er kaum der Schule entwachsen war, starb sein Vater, undins

Haus kam eine Stiefmutter, die Nicht zum besten zu wirtschaften verstand. Nachdem seine ^ älteste Schwester geheiratet und das Hauswesen übernommen hatte, ging Andreas nach Welschtirol, um die italienische Spreche zu lernen, denn die Passeirer zogen mit ihrem Kleinvieh bis nach Mailand und Genua, weil ihre Schafe und Ziegen sehr gesucht waren. Hiedurch erwarb sich der sunae Hofer eine große Kenntnis von Land und Leuten, und überall knüpfte er Bekanntschaften und Verbindungen an, die ihm später

und schlagkräftigen Witzes überall gern gesehen wurde. Treffend hat ihn der Geschichtsschreiber von Weih Zeichnet: „Andreas Hofer hat einen unsterblichen Namen in der Geschichte dieser Zeit und ist heute ncxb der Liebling seines Volkes — und doch war er kein Feldherr, kein Staatsmann von besonderer Begabung: er stammte nicht aus vornehmer Familie, er ragte nicht hervor durch beson dere Bildung, er hatte nur den einfachsten Schulunterricht Genossen, er konnte nicht einmal orthographisch schreiben

, kühn in Unternehmungen und doch vor- ^ Wir finden vorstehenden Aufsaß im „Bayreuther Tagblatt'. Freitag, 13. August 1909 7 sichtig, bescheiden in der hohen Stellung, einfach überallher trieb immer mutig voran, war menschlich im Sieg, unver zagt im Unglück und bestand den Tod unverzagt und in der festen Überzeugung von der Gerechtigkeit seiner Sache, vom endlichen. Siege seines Vaterlandes, in das sein Kaiser wie der einziehen werde.' Gewiß dürfen über Andreas Hofer nicht seine Mithelfer

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Seite 6 von 8
Datum: 03.04.1907
Umfang: 8
unterbrechend, das einfache Mahl. Währenddem standen vor dem. Hause im Schatten des Waldes zwei Menschen in vertraulichem Gespräche. Es waren dies der Hofer Bauer, der ein guter Bekannter vom alten Rieder war, und die Resi, des alten Rieders ein zige Tochter. Beide waren jung und schön. Der Hofer war. ein starker Bursche von etwa 22 Jahren imd dennoch schon der. größte Bauer im Dorfe, denn seit acht Wochen ruhte sein Vater in der kühlen Erde, die Mutter war schon lange tot. Die Resi galt allgemein

als das schönste Dirndl im Dorfe und das war sie auch mit ihren schönen roten Wangen, ihrem gold blonden Haar, ihren trmlen Augen und mit ihrer geschmeidi gen Gestalt. Die beiden sprachen recht vertraulich miteinander, be sonders klang Resis Stimme flehend. Sie hatte nämlich er fahren, daß Louis, so hieß nämlich der Hofer, mit ihrem Vater und Bruder wieder auf die Jagd gehen wollte. Darlnn hatte sie auf ihn an der Hausecke gegen das Dors zu gttvartet und als er gekommen war, hatte sie ihn gebeten, er solle

, denn sie hatte etwas Furchtbares geträumt, was sie gar nicht auszusprechen wagte. . - Anfangs hatte der Hofer Louis ihren bittenden Worten Widerstanden, aber jetzt fing er an, ihr mchr Gehör Ar schen- kWöch, 3. Apxil 1907 Nr' 75 ken. Niel mochten) Wohl auch die schönen blauen Augen ausrichten, die oft liebend blickten. Er wurde nachgiebig, und als er wegging, schaute er ihr fest in die schönen Augen, drückte ihre rechte Hand, hängte den Stutzen um die Schul ter und sagte: „Ja, Resi, Du hast recht, ich bleibe daheim

und werde auch die anderen' zwei abzureden versuchen; jetzt leb' wohl und gute Nacht.' Dann schritt er fest der Türe des Hauses zu. Resi schaute ihm lange nach, dann schritt sie, das Herz voll Hoffnung und Freude, durch die Hintecküre in das Haus und ging in ihre Kammer. Die beiden in der Stube hatten! eben ihre! Mahlzeit volleicket, als der Hofer eintrat. „Bist lang nicht gekom men, 's ist höchste Zeit', rief ihm der alte Nieder zu. Nun sagte der Hoferbauec seine Meinung, daß er nämlich nicht gehen werde und versuchte

wie er. „Natürlich,' sagte er, „wird heut gejagt und wenn Du ein Weib bist, das sich vor jedem Ding fürchtet, bleibst halt daheim! Geh' Hias, packen wir zusammen, es ist Zeit!' Nach diesen Wor ten setzten beide den Hut aH, warfen sich den Stichen um und ohne auf des Hofers weitere Rede zu achten, nahm jeder noch das Notwendige mit, dann verließen sie das Haus. Kaum hatten sie das Haustov hinter sich geschlossen, so öffnete sich die Stube und die Resi trat weinend herein. Der Hofer, der vom Fenster

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Seite 3 von 24
Datum: 17.01.1904
Umfang: 24
Andreas Hofers gestorben. Wie schon gestern telegraphisch gemeldet, ist vorgestern in, Wien in ihrer Wohnung^ Neubau, Lindengasse 14, Fräulein Adele Edle v. Hofe r, die letzte Enkelin Andreas Hofers, gestorben. Adele Edle v. Hofer, die ein Alter von 62 Jahren erreichte, jvar eine Tochter von Andreas Hofers einzigem Söhn Johann Hofer. Die Familie kam nach dem Tode des Tiroler Helden nach Wieir und erhielt von Kaiser Franz, de^ sie adelte,-sine Großtrafik, jenen bekannten Tabakhauptverlag' auf dem alten

„Platzel' zu St. Ulrich an: heutigen Neubau. ^Nnch Johann Hofers Tode wurde die Großtrafi? den Erben ab gelöst, und da der Kinder viele waren — Hofer hatte sieben Enkelkinder — war des Einzelnen Antheil nicht groß und das alte Fräulein lebte in den letzten Jahren inmehrals bescheidenen Verhältnissen. Ihre ältere Schlvefter Karoline, die mit Ritter v. Seifri^d vermählt geiveseil, - ist-vor- kurzer Zeit in Wien gestorben. Ihr Bruder Josef fieb als'/Aeut- nant'der Kaiserjäger zu Goito bei Mantua (1848

) und lMsHe auf Befehl des Kaisers neben seinein in der Hofkirche/ zu Innsbruck ruhenden Vater beigesetzt. Ihr Bruder'Johann war Offizier und stand mehrmals im Felde; Kai l Edlcr von . Hofer starb als Archivsadjunkt des Reichsfinan.zmini'steriums in. Wien,-Ferdinand war Kaiserjäger-Leutnant itNd fiel bei Magenta, und Hofers jüngster Enkel Andreas, der EM'-des Sandhofcs, war Doktor der Rechte und Staatsbeamter. Adele v. Hofer, deren Rente auf Jahre Hinalls verpfändet war. führte früher einen Prozeß

, in welchem es sich um die Frage handelte, ob Andreas Hofer, der „Oberkommandant von Tirol', für eine Amtsperson gehalten lverden -könnte oder nicht, welche Frage in allen drei Instanzen verneint wurde. Im September 1899 hatte Adele V. Hofe Gelegen- beit, nch an der feierlichen Einweihung der Andreas Hofer- Kapellc in Sankt Leonhard im Passeierthal zu betheiligen ltttd dem Kui>>r vorgestellt zll lverden. Es war dies das erste Mal. daß die Verblichene den Boden Tirols betrat.

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