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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 11.02.1910
Umfang: 8
2 „Bozner Nachrichten', Fr Erster Obersthofmeister Fürst Montenuovo und Fürstin Montenuovo, Fürst und Fürstin Trauttmansdorff, Oberst kämmerer Leopold Graf Gudenus, Obersthoftnarschall Bela Graf Cziraky und Gräfin Cziraky, Oberstküchenmeister Au- ssmt Graf Bellegarde und Gräfin Bellegarde und Tochter, Oberstjägermeister Mar Graf. Thu i uno Gräfin Thun und Töchter, Oberzeremonienmeister Eduard Graf Choloniewski und Gräfin Choloniewska und Tochter, Oberstftallmeister Ferdinand Graf Kinskv

und Gräfin Kinsky. .Hofmarschall für Ungarn Mrst Palfm. Mgeladjutant Oberstleutnant Karl Freiherr v. Brmin und Freiin v. Bronn. Von den Leibaarden waren : Kännnerer Oberst Graf Thun und Gräfin Thun-Larisch, Rittmeister Franz v. Adamovich, die Oberleutnants Leonhard Graf Thun und Karl Graf Schall und Leutnant Kämmerer Oswald Graf Wolkenstein. Aus dem .Hofstaat der Erzherzoge und der Erzherzogin nen hatten sich eingefunden: Kammervorsteher Rittmeister Freiherr v. Rumerskirch und Freiin v. Rumerskirch

, Oberst- bofmeister Zukamt Altaraf Salm-Neifferscheidt und Altgrä fin Salm-Reifserscheidt. Kammervorsteher Oberst Zdenko Prinz Lobkowitz. Obersthofmeister Oberstleutnant Mar Frei herr v. Lilien, Hofdame Anna Gräfin Dürckheim, Kammer vorsteher Kämmerer Rittmeister Kcffimir V. Tarnozy, die .Hofdamen Ottilie Gräfin Eoreth und Marie Gräfin Dirrck- beim, Kommervorsteher Maior Aucmst Prinz Lobkowitz und Prinzessin Lobkowitz, Obersthofmeister FMÄ. Anton Graf Biaot de St. Ouentin, Rittmeister Gvula v. Pronay

, Ritt meister Johann Gra? Valffn, Obersthofmeisterin Karoline Gräfin Wimvsfen-Szechenyi. .Kamm-erVorsteher Philipp Graf EaPPV. die Hofdamen Eleonora Gräfin Zamovska und Marie Freiin v. Ludwiastorff. Obersthofmeister FML. Max Graf Orsini und Rosenberq und Gräfin Orsini und Rosen- bera und Tochter, OberstbofmeNerin-Stellvertreterin Gräfin Thun-B ugiwy, Rittmeister Friedrich Graf Wurmbrand. Auch das diplomatische Korps war zahlreich vertreten. Das Souper. Um ^12 Uhr wurde das vom Wirtschaftsdirektor

, Gabriele Marie, Maria Anna von Parma, Prinzessin von Bourbon, Fürstin Montenuovo, Lady Russell. Frau von Tschirschky und Bögendorfs, Gräfin Rex, Gräfin Cziraky- Esterhazy,Gräfin Bellegarde-Oettingen,Gräfin Thun-Lobko- witz, Gräfin Choloniewska, Gräfin Kinskt)-Auersperg, Für- ^n Palssy, Freiin v. Bronn-Czernin, Gräfin Hallwig, Gräfin Nostitz-Walderdorff, Baronin Rumerskirch-Kheven- hüller, Altgräfin Salm-Reifferscheidt, Paula Prinzessin Lobkowitz-Schönborn, Anna Gräfin Dürkheim. Ottilie Grä- fin Eoreth

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Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 24
Datum: 01.01.1905
Umfang: 24
h o m berg, geb. Gräfin von Larisch- Moennich. — Jda Prinzessin von L o bkow i tz, geb. Gräfin Podstatzky-Lichtenstein. — Elisabeth Fürstin Kin sk y von Wchmitz und Tettau, -geb. Gräsin Wolff-Mtüternich . zur Gracht. - Ernestine Gräfin von T h u, n und H o h e n^ s- e i n, °geb. 7 Gräsin von Thun und Hohenftein. ^atälie Gräfin Szecheny i von. Sarvar und Felsö-Videk, - geb. Döry von Jobbahaza. — Marie Gräfin von Bel l e g a r d e, geb. Prinzessin von Oettingen-Wallerstein. —Franziska Gräfin Clary mtd

A ldring e n, geb. Gräfin Pejacsevich von Verölze. — Olga Freiin Burion von Rajecz, geb. Freiin Fejervarh von Komlos-Keresztes. — Anna Maria Freiin von WaIterskirche n zu Wolfsthal, geb. Freiin von Ludwigstorff. — Tberese Gräfin C l a r v und A l d r i n gen, geb. Gräfin Kinsky von Wchinitz :md Tettau. Marie Gräfin von- Eltz, geb. Prinzessin von Lobkowitz. —- Franziska Gräfin Sternberg, geb. Gräfin von Larisch- Moemnch. — Marie Gräfin Andrässv von Csik-Szeni- Kiraly und Km zna-Horka, geb. Gräfin

ENerbazv von Ga- lantba. —^ Jlma Freiin Revav von Reva, geb. Gräfin Szaparv von Szavar. Sovliie Gräfin Sie m i e n s k a, geb. Gräfin Tarnowska. — Maraaretbe Gräfin 5^ i cbv zu Aich und Nasonvkeö. aeb. Gräfin ^iM M s^ick und Nasonh- keo. — Tkerese Gräfin von Schönborn - BuckKeim, aeb. Dentice dei Nrincivi di Fralla. — ^r<rm»'s^a Gräfin Karolv i von Naav-Karolv. aeb. Gräfin Avvonvi von Naav-Apponvi. — Iobanna Gräfin K cr r'o l v i vcm N<»av- Karolv. aeb. Gräfin Snckenvi von Sarvar und ^elsn-Njdek

. ' --Sovbie Gräfin von T a r n o w s k a, aeb'. Gräfin.Notocka. — Helene Gräfin Teleki von Szek, geb. Freiin Sennyey van Sennye. ^ - DaS Paragravh 14-Budget. Die „Wiener Heituna' Pitbli^iei4 die Paraaravb Z 4-Ver° . ordnunaen betreffend eiir balbiäbriaes Budget- vrovisori u in, soime betreffend die Verlängermrg des Handelsnmrine-UnteMitzungsgesetzes. - ^ ^ ' Fehde zwischen den Konservativen und Christlichsozialen. In der . „N. Fr. Pr.' lesen- wir: Z)er Hirtenbrief der Tiroler Landesbischöfe scheint

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 24
Datum: 02.05.1912
Umfang: 24
deko riert waren. Die Tasel, sowie der Saal bot einen herr schen Inblick und wirkte durch die geschmackvolle Grrrppie- S zeigen und hat sie sich ihrer Aufgabe in der glänzendsten Weise entledigt. Auch die prächtigen Hochzeitsbuketts für alle Damen hat diese renommierte Firma geliefert. Die Sitzordnung bei der Festtafel war die folgende: An dem Tisch der Neuvermählten nahmen Platz: rechts vom Brautpaar: Fra Carl Thun,'Gräfin Neipperg, Msgr. Propst Trenkwalder, Gräfin Platen, Graf Clani-Gallas

, Statthaltern rat R. v. Haymerle; links vom Brautpaar: Fürstin Windischgrätz, Se. Em. Galeazzo Graf Thun, Prin- zessiu Ludwig Windischgrätz, Graf Max Thun, Prinzessin Ernestine Auersperg, Graf Rudolf Thuu. Gegenüber dem Brautpaare: FML. Baron'Kirchbach, Gräsin Adolf Wald- stein, Fürst Hugo Windischgrätz, Gräfin Waldstein, Fürst Franz Auersperg, Gräfin Thun-Salms, Fürst Windisch?! grätz, Gräfin Dubsky, Graf Neipperg, Fürstin Hugo Win?? dischgrätz, Graf Waldstein, Fürstin Lobkowitz. Am zweiten Tische saßen

in der Reihensolge der Tischordnung: der kleine Graf Lamberg — der als Page die Brautschleppe trug —^ Gräfin Elisabeth Wolkenstein, Graf Adolf Waldstein, Baro-- nin'Thiennen, Graf Paul Apponyi, Gräfin Thun-Mirach, Graf Withelin Wolkenstein, Gräfin Toggeirburg, Baroik Mirbach, Erbgräfin Neipperg, Fürst Hugo Windischgrätz, Gräfin Gabriele Clam-Salm, Graf Enzenberg, Gräfin Bossi-Fedrigotti, Prälat Roller, Gräfin Lamberg-Waldstein, GM Pokorny, Gräfin Szapary, Graf Forni, Baronin Fa- nopheus, Major Baron Unterrichter

, Gräfin Anna Neip perg, Dr. v. Guggenberg. — Am dritten Tisch: Frl. von Clanner, Prinz Max Lobkowitz, Baronin Unterrichter, Stiftspfarrer ?. Jmfeld, Frau v. Clanner, Prin.z Eduard Windischgrätz, Gräfin Rndolf Thun, Erbgraf Neipperg, Grä fin? Forni, Graf Eberhard Neipperg, Gräfin Christiane Clam, Graf Bossi-Fedrigotti, Fürstin Wilhelmine Windisch grätz, Gräfin Marie Enzenberg, Baron Huncker, Gräfin Mathilde Thun, Gras Toggenburg, Gräfin Apponyi, Graf Lamberg, Gräfin Ceschi-Windischgrätz, Frh

. v. Thienen/ Gräfin Johanna Thun und Baron Carlo Fleißner. — Für die'Manzel^men und ihre .Herren war ein eigener Tisch angerichtet. Dos Menü bestand aus nachstehenden Gerichten: Lsvülon su tasse ?etite xates 2-lonsse 6e Voularäe äe 8t^rie — Oompotv ?attiserik Dessert hcit geboten, ihre Leistungsfähigkeit auf diesem Gebiete zu v- ^ Nooes.^ Hiezu wurden folgende Weine serviert: Sherry, Vtvil- berger 1904, St. Estephe graick crue, Moet et Chaudon, cremant rose. - Während der Tafel, die einen »animierten

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Seite 5 von 10
Datum: 07.06.1924
Umfang: 10
! Die Bos heit glitzerte ihr förmlich aus den Augen, als sie von Prosper zurückkam!' dachte Tinti. Zweiundzwa n z i g st es Kapitel. Am nächsten Tag kam die Gräfin Wilderich nach Hagernbach. Sie kam offiziell, um sich nach dem Befinden der Gräfin zu erkundigen, aber kaum hatte sie es sich ein wenig bequem gemacht auf ihrem Stuhl, als. sie auch schon losplatzte: „Wißt ihr das Neueste, meine Lieben, Prosper Abelsperg hat sich mit dem Grafen Heider geschlagen!' Alle starrten sie bestürzt an. Tinti

war furcht bar blaß geworden. Nur Kurtchen Dolling, der natürlich auch wieder bei den Hagernbacher Damen „Süßholz raspelte', — wie die Gräfin Wilderich innerlich spöttisch fest stellte — kam nicht aus der Fassung, sondern fragte neugierig: „Was Sie nicht sagen, Gräfin. Das ist ja riesig interessant! Warum schlug er sich denn mit Heider?' „Darüber ist absolut nichts zu erfahren. Abel sperg soll die anderen zum Schweigen verpflichtet haben. Aber die Tatsache selbst ist verbürgt. Beide

die Notwendigkei ten der Wirtschaft geschärft hat. Der Generalkom missär beurteilt die wirtschaftliche und finanzielle Entwicklung Österreichs sür die nächste Zukunft Pes simistisch und bezweifelt auch, daß die Grundlagen Wilderich?' fragte Gräfin Klementine mißtrauisch. „Vielleicht ist es gar nicht wahr!' Die Gräfin Wilderich lächelte. „Es ist tvahr! Aber Namen darf ich nicht nennen. Genug, mein Gewährsmann war dabei.' Gräfin Obronsky sah ihre Enkelin Tinti, die wie ein Steinbild dasaß, uuruhig

an. Sollte Tinti, die wie sie leider bemerkt hatte, sehr zum Flirt neigte, etwas mit Heider gehabt haben? Tintis Blässe beruhigte sie keineswegs. Auch stellte, diese keine einzige Frage, machte nicht ein mal eine Bemerkung über die Neuigkeit. Das sah ihr sonst gar nicht ähnlich. — „Wäre ich doch nicht gerade in den letzten Wo chen krank gewesen!' fuhr es der Gräfin durch den Kopf. „Wer weiß, tvas geschehen ist? Vielleicht hat sich Prosper auch darum so lange nicht bei uns blicken lasseil.' Der Gedanke, Tinti

könnte durch ihre Gefall sucht diese Heiratsaussicht ernstlich gefährdet habeil, jagte ihr heiß und kalt Schauer durch den Körper. Noch eine wurde blaß bei Gräfin Wilderichs Neuigkeit: Diana. Sie stand etwas abseits an einem Seitentischchen und füllte Tee in die Tassen, als die Worte an ihr Ohr schlugeil. Und ihre Fin ger zitterten plötzlich so sehr, daß die Teekanne an die Tassen klirrte und die Gräfin ihr einen tadeln den Blick zuwarf. Heider? War es möglich? Er hatte damals sein Glas umgestoßen uud dann den Zettel

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Seite 6 von 8
Datum: 30.09.1904
Umfang: 8
man übeQ^Dilschung ihrer Unterschrift auf jenen Wechseln hegt. HMöhlM^PMtzessm als' auchl MÄtcDch wissen, daß die Kronprinzessin-Witwe Stephanie Mm drittes HanK gMlscht Wjjrde. Umso auffallender ist -'es, HßlAwdeAiHe'MHifikate ß»pm Prinzen Philipp von Ko- Hirg einge^ekz uM bezahlt wurden, während er die übri- Kn Gläubiger Unter Hinweis Äufj den „Schwachsinn' seiner Hemahlin Gis MMMcht bestiediK Hat. Gräfin Lonyay^ ist Hn HesemThaffächen aufs äußerste erregt und hat mit vieler MftigkeUWe fHsts HHsicht

^ noch Winoglich, WKEinzelheiten dieser An- MegiMeit nntzutheilen, nur so viel Karf man sagen,..daß die ^ Mei^ntttzigkeit'-ch'es^Mattachich Her' PrilHessin gegenübet, smne.M'olutUöble-Haltung während-der ganzen Dauer sei- nW Verkehrs mit Luise von Koburg stellte über allem Zweifel ^ is^und^durch -linwiderlegliche Beweise^im gegebenen Moment - bez eugt werden wird. Gräfin-Lonhay hat sich denn auch hier i die'MTe^Ueberzeugling von der Unschuld Mattachichs der- ^ schafft,'und sie war von dem Schicksal

ge staunt haben/ warum die Gräfin Stephanie Lonyay niemals vorh^ihre.in der Anstalt befindliche Schivester besucht habe und Hl^re verstreichen ließ, ohne sich um die unglückliche Luise zu ÄMMern. Gräfin Stephanie Lmlyay hat auch darauf jetzt Alch^rß. gegeben..^ Sie wollte, als - sie von ider; angeblichen (^^anklmg.Md Intermie^ ihr^ Schwester Luise HHrte, sofM M'ihr Äen mch^fie hefttchen^ 'sie-sehen- und ihr irgend wie der PrinA Philipp Koburg, der die GräfA LMyMlbestänöig Verhinderte, die Prinzessin

Luise zu besuchM,- ,,Ellet est d^une folie furieuse, elle est ramollie!' sagte er^ ^Sie ist tobsüchtig und gehirnweich. ) Und er erklärte HyGay« ,.es. M. gefährlich,, die Prinzessin Luise zu ^ Gräfin Msse befürchten, 'sagte'Prinz'Koburg, daß ^hr'mn-die Gurgel fährt oder sie zu Boden D . gleiche Auskunft ertheilte der Kurator der Feisknantel. .1 So oft Gräfin Ste- Pham^ Lonyay sich im Laufe der Jahre, sei es bei ihrem Schwager,- dem Wmzen, oderbevdemKuratlK ihrer Schwe- ^kündigte

, ob es denn noch immer nicht »«Mich sel, we Prinzessin Luise zu sehen, erhielt sie die gleiche Antwort.? Der Prinz erzählte, seine Frau sei komplett toll, und erkenne die, Ä6ute nicht, mit denen sie spreche. Dr. FeistmaTÜA-dagegen Wrnte die Gräfin Lonyay, nach Coswig zu fahrW, denn Luise sei in ihrem Austande gewaltthätig, sei von größtem Haß gegen ihre Schwester Stephanie erfüllt und sir. 223 werde sich gewiß an ihr vergreifen.! So mußte denn Gräfin Lonyay von ihrem Vorhaben abstehen uW gUb-ihre Schwester

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Seite 5 von 8
Datum: 28.09.1907
Umfang: 8
Nr. 223 „Vozner Nachrichten', Samstag, 28. September 1907 5 hierdurch! dem Vieh wieder zugute, das die Phosphorsäure in Form' von phosphorsaurem Kalk zum Knochenbau be- nöthigt.' Ueueste Post und Lrlegramme. Das Kaiserin-Denkmal in Szegedin. Budapest, 26. September. Der Kaiser wird in Sze gedin am Sonntag bei der feierlichen Enthüllung des Kaise rin Elisabeth-Denkmals durch den Erzherzog Josef vertre ten sein. . Die Wiederverehelichung der Gräfin Montignoso. London, 25. September

.. Das Reutersche Bureau ver breitet die Meldung, daß die Gräfin Montignoso mit dem Pianisten Toselli heute vor dem Standesamt - Strand in London im Beisein von drei Zeugen die Ehe eingegangen ist. — So ist es also doch zur Thatsache geworden, was so oft dementiert und immer wieder von Neuem behauptet Hor den ist; denn an der Zuverlässigkeit der Meldung ist kaum zu zweifeln. — Aus Dresden wird zur Montignoso-Asfäre geschrieben: Zwei Dresdener Getreue der „unverstandenen Frau' haben sich auf die Reise begeben

, um die Gräfin Mon tignoso aufzusuchen. — Der Hof hat, wie schon mitgetheilt, nicht die Absicht, sich in die Angelegenheit einzumischen. — Die letzte Erzieherin der Prinzessin Monika Pia, eine Frau Günther, die jetzt in Dresden lebt, erzählt folgende inter essante Geschichte. Die Gräfin Montignoso hätte ständig Furcht vor Einbrechern. Als sie zuletzt in Florenz in ihrer etwas einsam gelegenen Villa weilte, glaubte sie, abends in der Dämmerung Personen erblickt zu haben, die in verdäch tiger Weise die Villa

umschlichen. Auf Anordnung der Grä fin mußte die.Erzieherin, Frau Günther, in einem Zimmer zu ebener Erde übernachten, während die Gräfin selbst mit der Prinzessin in einem Zimmer des ersten Stockwerkes schlief. Sie schlummerte aber nicht, sondern hielt mit einem Revolver in der Hand Wache und spähte ängstlich ins Dunkel der Nacht, ob sich nicht etwa verdächtige Gestalten zeigten. Plötzlich hörte 'die Von Müdigkeit übermannte Erzieherin einen Schuß und im selben Augenblick kam auch Hie Gräfin

aus dem ersten Stockwerk ins Parterre^ zu der vor Angst und Aufregung zitternden Erzieherin. Lachend erklärte dann die Gräfin, daß sie selbst den Schuß abgefeuert habe, um die vermeintlichen Einbrecher zu verscheuchen. Dann telefo nierte die Gräfin an die Polizei in Florenz und fortab muß ten auf Anordnung der Behörde zwei florentinische Schutz leute vor den Zimmern der Gräfin schlafen. Die Erzieherin war durch diese und ähnliche Auftritte schließlich derart ner vös geworden, daß sie ihre Stellung aufgab

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Bozner Nachrichten
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Seite 25 von 40
Datum: 13.12.1908
Umfang: 40
, waren innerlich recht bekümmert. - ' Doch kein weiterer Schatten fiel auf die Feststimmung. Solch ein Wllikommen war noch keinem Arden zuteil gewor den zuteil geworden seit dem Tage 'vör langen Jahren, als ein Graf Arden, dÄ seinem Herrscher das Hebend gerettet' hattet?-aus dem Kriege zurückgekchrt ^ war und die Tochter eines höhen -Herzogs als Braut heimführte. Ueberall Hätte die Menge Stellung genommen, und als dann der stattliche Gebieter mit dem stolzen schönen Gesicht und an seiner Seite die Gräfin

in ihrer bezaubernden Lieblichkeit sichtbar wur den, da wollte das Jauchzen und Jubeln kein Ende nehmen. Gräfin Arden schönes Gesicht Wurde blaß vor Erregung, als sie sich dem prachtvollen Heim, das fortan ihr eigen fein sollte, näherten. ^ 7 ' ^ ... - „Ich hätte keine Ahnung davon, daß Arden-Towers so großartig sei!' sagte sie. „O, Leo, werde ich denn auch für ein solches Heim wirklich die geeignete Herrin sein?' ! ^ „Du bist wiirdig, selbst einen Thron zu zieren!' rief er mit vor Bewegung Hebender Stimme

, während die Tränen ihm in die Augen traten. „Mein Liebling,' rief er, „wie nur soll ich dem Himmel- danken, daß ich dich mir errungen habe und dich nun in mein Heeim führen darf!' Und zu derselben Stunde wehte der Wind auf der Ter rasse und umtönte klagend das alte Haus. Aber die, denen vs galt, hörten es nicht. Der Wagen hielt vor dem großen Portal, und Lord Ar den stand auf von seinem Sitz, um allen mit warmen Worten für den Empfang zu danken, den sie ihm und >dsr Gräfin be reitet hätten

, und um ihnen mitzuteilen, daß er und die Gräfin beschlossen hätten, von nun an immer in ihrer Mitte bleiben zu wollen. - - In endlosen: Jubel wurden diese Worte aufgenommen; doch auch, während nun das freudigste Jauchzen die Luft er füllte,, wehte der schreckliche Terrassenwind mit voller Hef- - tigkeit. - In der großen Halle hatte die Dienerschaft Aufstellung genommen. Ein Laut der Bewundeimng erschallte, als die strahlend schöne Gräfin die Halle betrat. ^„Willkommen daheim!' sprach der Graf zu seiner Ge- niahlin

.^ '.ZVillkommen daheim, Gräfin von Arden!' Und zärtlich küßte er das schöne Geficht. Dann stellte er- die alte Haushälterin und den ehrwürdigen Kellermeister Nachrichten' vom 13. Dezember l.908 mit gütigen Worten ihrer neuen Herrin vor. Leise flüsterte er ihr ins Ohr: „Diese beiden waren noch jung, als mein Vater meine Mutter nach der Hochzeit in sein Heim führte' „DM Himmel sei 'dank,' flüsterte.die Haushälterin dem Kellermeister zu, „hier hört wenigstens niemand den Terras sen wind

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Bozner Nachrichten
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Seite 9 von 28
Datum: 12.02.1905
Umfang: 28
ist es gelungen, die benachbarten Häuser zu ret ten. Der Schaden belauft sich, auf 200.000 Kronen, ist aber durch Versicherung gedeckt ' . Die Affarre der Gräfin Montignoso. Rom, 10. Februär. Die „Tribuna'.^meldet aus Florenz, Rath Körner sei gestern dort angekommen; er habe sich W!or- gens zur Gräfin Äwntignoso begeben und gewartet, bis er den Befehl des Königs von SachM übermitÄn konnte, ihm die k leine Tochter auszul ie f e r n. Die Gräfin Bkmtignoso weigert sich energisch; sie hat sich an zwei hervor

ragende Florentiner Advokaten, Senator Municci und Pro- i^vi, um Beistand gewandt. . Genf, 10. Februar. - Gräfin Montignoso hat ihren Ad- vökaten aus Gmf telegraphisch nach Florenz berufen. Herr Lach«nal wird bereits heute Nachts in Florenz eintreffen. Florenz, 1^. Feböuar: i(Priv.-Tel.- 'der^Boz.^-Nachc.'') Die Gräfin M o n tignvso wurde gestern auf das deutsche Konsulat geladen, wo ihr Justizrath K örner in Anwesen heit des Konsuls den Befehl des Königs von Sachsen auf Aus lieferung des Kindes

vörlaS. Die Gräfin Vtontignoso aner kannte das Recht deS Königs^ über das Kind zu verfügen, ver weigerte aber die Herausgabe entschieden und erklärte, nur »er Gewalt zu weichen, worauf die Erklärung der Gräfin pro tokolliert wurde. Körner reifte hierauf nach Rom, nm bei «er Regierung die Assisteiy bei der Wegnahme des Kindes an- Pisuchen. Korner erklärte, die Gräfin führe das Leben einer « okott eundsei ungeeignet zur Erziehung der Prinzessin. Das Zerwürfnis zwischen der GräfM und ihrer G^ellschaste

- nn, Gräfin Fugger^ .entstand durch die Beschuldigung, Gräfin vug g e x sej ihr^om sächsischen Hofe als Spion beigeg^en, Mvmb' den uHMäHvWdwP Melzwetts H^MMsteri«, MmtNv, besorgt. Verhaftung eineA ehemalige« LegatiousfekretSrS. London) 10. Februar. Der ehemalig serbische Legatisi^-' sekretär Wotislaw Jkovic wtcrde hier Astern auf Requisition des Belgrader Strafgerichtes wegen größerer Defrcmdatiöiien verhaftet.' Jvkovic, welcher früher in Bukarest und Konstan' t!n^pel den Legatwnen attachiert war, dürfte

am Mittwoch abends die Japaner an, tvurde jedoch zurückgeschlagen. Die Lage ist unverändert. . Gräfin Montignoso. Zum zweiten Male im Verlaufe weniger Monats wird die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Gräfin Montig» nofo gelenkt. Es wird über Schritte berichtet,'welche auf . die Entziehung ihrer jüngstgeborenen Tochrer aus der müt terlichen Obhut hinzielen, und diese Maßregel wird damit be gründet, daß dem Dresdener Hofe neue und schwere sittliche' Verfehlungen der ehemaligen Kronprinzessin bekannt gewor

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Seite 6 von 16
Datum: 05.11.1899
Umfang: 16
„Vozner Nachrichten.. Rr. 5SK Draußen stürmte der Sirocco, während die Gesellschaft' im Ileinen Saal, welcher sich im Parterre der Villa befindet/ versammelt, den Kaffee einnahm. Plötzlich fragte die Kronprinzessin: „Wo ist denn unsere stille Gräfin?' „Wo anders, Kaiserliche Hoheit,' antwortete spöttisch der Obersthofmeister, „als aus der Veranda. Wenn das Meer stürmt, hat die Gräfin ihren Platz im Strandkorb ans her Veranda.' Alles lachte. Die Kronprinzessin erzählte dem Erzherzog

von der Leidenschaft der Gräkin, stunden lang, in Wind und Wetter, dem Naturschauspiel zuzusehen,' sie habe sie, da die Gräfin auch nach demselben gewöhnlich still sei und sich den Nachwirkungen des Sturmes und dem Spiel der eigenen Phantasie überlasse, die „stille Gräfin' getauft. Unwillkürlich trat der Erzherzog an das Fenster und sah nach der Veranda. Dort sah die Gräfin Chotek regungslos in ihrem Korb, daß man sie für schlafend halten konnte, wenn nicht das Zucken der Augen, fo oft die Brandung höher stieg

und de^ Wind zum Sturm einsetzte) dem widersprochen hätte. Leise öffnete der Erzherzog Franz Ferdinand von Oesterreich-Este die Thüre, welche nach der Veranda führte, und rief: „Aber Gräfin. Sie werden ja krank, wenn Sie bei diesem Wetter da draußen sitzen!' - Die Gräfin regte sich nicht, so ganz versunken war sie in ihre Träumerei. Der Erzherzog trat nun auf die Ver anda. Der Wind peitschte ihm den Regen ins Gesicht. „Aber, Gräfin, der Sirocco bringt dicke Tropfen, kommen Sie herein

, Sie werden ja durchnäßt.' Einen Moment starrte die Gräfin den Erzherzog an, als erwachte sie aus einem Traum, dann stand sie aus, warf die Decke, die schützend über ihren Knieen lag, fort und trat aus dem Korb: „Ach, nein, Hoheit, ich bin geschützt. Unter der berückenden Schönheit der tobenden Elemente vergesse ich immer Alles. Es ist herrlich, an diesem Platze die Brandung zu betrachten. Mich dauern nur die armen 'Fischersleute, die bei diesem Sturme noch aus dem Meere sind.' Auf Dringen des Erzherzogs trat

die Gräfin in den Salon zurück. hatte sich längst zurückgezogen, als man den Erzherzog noch in tiefem Gespräch mit der hübschen Gräfin mit den stets sinnenden Augen traf. Anch am nächsten Tage fand der Erzherzog wiederholt Gelegen heit, mit der Hosdame längere Zeit zu plaudern. Es fiel Niemand anf, auch nicht, als der Erzherzog seinen Auf enthalt wider Erwarten in Abbazia verlängerte, ja, man faßte dies als ein Zeichen auf, daß die Lieblingsidee des Kaisers, die Verbindung des Erzherzogs mit der Kron

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Seite 8 von 16
Datum: 05.07.1906
Umfang: 16
8 „Bozner Nachrichten', Donnerstag, 5. Juli 1906. Nr. 150 ;,Man.wiÄ> sie also in eine Anstalt bringen müssen, Hen' Berger, oder — haben Sie es vielleicht schon golian?' „Nein, ich habe sie wach Derrtschlmch geleitet.' . . „Nach Deutschland?' Jcht schnellte die > Gräfin em por. wohin?' „Vorläufig nach Köln, wo meine Schwester sie empfan gen Wi und Äreit ist, sie mit sich nach Berlin zu nehmen, bis sie tzanz gen^ftn ist.' > „Das — das kann ich unmöglich gestatten,' stieß die Gräfin hervor

— „unmöglich!' „Alfred erhob sich. „Dann fürchte ich, Frau Gräfin, daß Sie Ihre Tochter nicht wiedersehen werden.' i „Sie wollen mir mein Kind vorenthalten, Herr Berger!' „Keineswegs, Fmu Gräfin, Sie wissen, ich befinde mich auf einer Studienreise, bin also nicht imstande!, noch ferner für die Wünsche Ihrer Tochter einzutreten, ich kann weiter nichts - tun, als im Namen eines Kindes, das sich, an das Mutterherz wendet, die Bitte an Sie zu richten, sie nicht zum zwei-tenmale zu einem Verzweiflungsschritt

zu treiben. Geben Sie nach, Frau Gräfin, gchen Sie Ihrer Tochter wenigstens Zeit, sich wiederzufinden!' Auf der Gräfin Antlitz malte sich ein heftiger - innerer Kampf. So. kurzsichtig sie War, das begriff sie idoch, der junge Mann hatte Recht. Und kam Gisela wieder in Neme- thys Gewalt, so begann der alte Tanz von neuem und sie würde ohnmächtig dagegen sein, wie sie es bisher gewesen. Aber wie ihrem Kinde helfen? Mußte Nemeithy als Vormund nicht doch hinzugezogen

hat doch Wohl die erste Stimme, wo es sich um Leben und Tod ihrer Kochter handelt.' ^ Um das Leben! Jmmejr wieder tönten diese Worte in i hr Ohr. . . „Ich weiß nicht, wie es möglich zu machen ist.' „Sie haben.'allein zu entscheiden, Frau Gräfin. Der Vormund, wird sich ihrejm bestimmten Willen nicht! wider setzen.'-- - ' ^ ^ ' ' ' ' ^ ^ Sie barg wie verzweifelt das - Antlitz in den Händen. Eine lange Pause entstand. Dann Wandte sie von neuem Mfred ihr veq'törtes Gesicht zu. „Was soll ich tun, Herr Berger

, was soll ich tun? Sa gen Sie mir, wie ich das ausführen soll? Ich bin eine hiWM Frau! Stehen Sie mir bei!' ; „Ich stelle mich ganz zu Ihrer Verfügung, Frau Gräfin.' „Und was Men Sie mir? ' „Fürs erste, die Jungfer der Komtesse mit dem nötigen Gepäck nach Köln nachzuschicken.' „O Himmel, ich verstehe, Gisela U ohne Geld, das habe ich an der zurückgelassenen Kasse gemerkt. Das kann ich ändern, darin wenigstens bin ich' frei.' „Wollen Sie die Jungfer hereinrufen lassen, und sie fra gen, ob sie die Reise

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Seite 17 von 24
Datum: 03.07.1904
Umfang: 24
Beilage zu Nr. 149 der „Bozner Gräfin Leszek. Roman von Heinrich Lee. (11. Fortsetzung.) An der Thür blieb sie noch einmal stehen und überlegte, ob sie einen ihrer asthmatischen Anfälle bekommen sollte, dann aber schlug sie die Thür hinter sich zu und Misko und Sisi blieben allein. „Nun hast Dn sie wieder böse gemacht', sagte Sisi kum mervoll. ' . - Er schloß sie in seine Arme. „Ich habe Dich den ganzen Morgen nicht gehabt. Wenn sie zugegen ist, ist etwas Frentdes zwischen uns. Sie gönnt

in der Wuth der entfesselten Elemente, als sollte selbst kein Gott sie ihm entreißen. 5 Leonard! Wo ist er geblieben, was ist aus ihm geworden? - Seit)Leonard dem Rufe seiner neuen sonderbaren Patro nin gefolgt war, waren nunmehr einige Monate vergangen. Der Winter lvar gekommen, man schrieb Januar und Leonard weilte noch immer aus dem Schlosse der Frau Gräfin als Gast oder vielmehr als ihr Stallmeister und Lehrer. Das gräf lich Brzeziny'sche Stammgüt lag. in dem weiten, eintönigen Tieflandes d-ürch

verwittert, mit gesträubten Fängen und zuhackendem Schnabel,, der pol nische Adler. Die Brzezinys waren eine alte berühmte Fa milie, die in der'Geschichte des untergegangmen Königreiches eine große Rolle gespielt hatte und deren letzte Sprossen bis auf einen einzigen, in den Tagen von Praga gefallen waren. Jetziger Erbe des Besitzthums war der junge Abkömmling einer Seitenlinie, mit dem aber die Gräfin, wie mit allen ihren übrigen Vertvandten aus den schon erklärten Gründen gänzlich herfallen lvar. Jir

einem zur ebenen Erde gelegenen Saale des Schlosses war unter Leitung Leonards eine Reitbahn angelegt worden. Der Boden des Saales wurde erst Mit fester Erde, dann mit Eichenlohe belegt, die ans den BrZeziny'schen Forsten kam, und an den Wänden des Saales entlang wurde eine nach un ten schräg zugehende Bretterverkleidung angelegt. In dieser Reitbahn ertheilte Leonard seiner gräflichen Schülerin Un terricht. Gräfin Brzeziny war, wie bereits eNvähnt, nicht mehr ganz jung, sondern bereits eine stramme Fünfzigerin

, und wenn sie ausritt, was ohnehin nicht häufig vorkam, da sie lieber den Wagen benutzte, so geschah das auf einem samm frommen Halbblut, während Leonard für die hohe Schule ein Halbblut natürlich nicht brauchen konnte. Ein Halbblut, wenn es piaffiren oder den spanischen Tritt machen soll, sieht ungefähr aus wie ein alter, steifgewordener Kapitän, wenn er elegant Walzer tanzen soll. Im Aufkrage der Gräfin hatte Leonard deshalb eine Reise und die nöthigen Einkäufe ge wacht. Seine Aufgabe war, wie er bald inerkte

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Bozner Nachrichten
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Seite 13 von 32
Datum: 29.12.1912
Umfang: 32
3. Beilage zur Nummer 298 der Bozen Das grüne Auto. T?' Spionage-Roman von August Weißl. (38. Fortsetzung.) - Sphor wollte sich erheben. Warten Sie einen Augenblick! rief Meta. Sie klingelte und befahl dem eintretenden Bedienten: Die Anna soll herüberkommen! Das Stubenmädchen erschien. Sagen Sie, Anna, können Sie sich an den Schmuck Ihrer früheren Herrin erinnern? I bitt', die Frau Gräfin hat soviel Schmuck g'habt — Schauen Sie sich einmal das Armband an! Gehört das der Gräfin? Ja freilich

.! Das kenn' ich. Das hat s' immer 'tragen. Das hat s' nie abgelegt. Sogar beim Schlafen hat sie's immer auf der Hand g'habt. Es ist gut. Sie können wieder gehen. Als das Mädchen sich entfernt hatte, sahen sich Baron Sphor und die Baronin starr an. Beide waren bleich ae- . worden. - Es scheim also «doch wahr zu sein, flüsterte die Baronin mit zitternden Lippen. Ja. Und da tut Eile not. In kurzer Zeit sollen Sie volle Gewißtheit haben! Baron Sphor warf sich in den nächsten Fiaker und fuhr zur Gräfin

di Campobello. Sehr freundlich von Ihnen, lieber Baron, daß Sie sich selbst herbemüht haben! begrüßte die Gräfin Sphor. Ist das Armband gefunden worden? Ja, Gräfin. Das heißt, es ist in der Nähe des Hotel Bristol, auf dem Trottoir, ein Armband aufgelesen worden, auf das die von Ihnen gegebene Beschreibung vollständig paßt. Ob es wirklich das Ihre ist, können nur Sie allein ent scheiden. - - ' Sphor legte das Armband auf das niedere Tischchen, das neben dem. Divän stand. ' ^ I Die Gräfin griff hastig

nach dem Schmuck und rief: ' Ja, das ist es! Sie wissen gar nicht, wie dankbar ich Ihnen bin, daß Sie es mir wiederbringen! Pardon, Gräfin, wiederbringen ist eigentlich nicht das richtige Wort. Ich habe Ihnen das Armband bloß zur Ansicht vorgelegt. . . Was soll das heißen? Es ist ja mein Eigentum. Gräfin, die Behörden sind umständlich. Da geht alles den schwerfälligen Dienstweg. Ich konnte natürlich nicht wis sen, ob es tatsächlich Ihr Armband ist, konnte mich auch nicht als der Besitzer ausweisen

sind also noch zu erfüllen? . Sie nMen sich selbst ins Fundbureau begeben, Gräfin. ^ Es steht außer Zweifel, daß man Ihren Angaben Glauben schenken und Ihnen den Schmuck nach Erlegung des Finder- lohnes und Bestätigung des Empfanges ausfolgen wird. ' Ah, doch, nickte die Gräfin ironisch, wird man Mo die Liebenswürdigkeit haben. Ich muß sagen, kompliziert sind die Dinge hierzulande bei den Behörden. . , ^ Das dürfte wohl überall so sein, Gräfin, bemerkte Sphor. ' Möglich, ich kenne mich nicht aus in derlei Dingen

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Seite 17 von 24
Datum: 16.01.1908
Umfang: 24
2. Vellage zu Nr. 12 der „Bsziier Die weiße Kau von Mensloe. Original-Roman vonO.Elster. (4. Fortsetzung.) ^ Wenn aber einmal ein Gerücht von merkwürdigen selt« samen Vorgängen im Schloß, die zur Zeit des alten Grafen vorgefallen seien, sich verbreiten wollte, so zuckte man mit den Achseln und meinte, die Gräfin sei ja nicht schuld daran, und übrigens seien es ja alte, längst vergangene Geschichten, um die sich Niemand mehr zu kümmern* habe. Als die Gräfin in unser Haus trat, eilte

ihr meine Mutter entgegen und küßte ihr heftig weinend die Hand. >Beruhigen Sie sich, liebe Frau Decker,' sprach die Gräfin mit milder, volltönender Stimme, der schreckliche Tod Ihres Mannes hat auch mich sehr erschreckt und hat mir so leid getan, aber wir müssen uns alle in Gottes Willen und unerforschlichem Ratschluß fügen — und erinnern Sie sich, daß auch ich meinen Mann auf eben so schreckliche Weise verloren habe ... . ' Später habe ich erfahren, daß der Graf auf der Jagd erschossen worden — man sagte ans

Rache für einem, einem Unterförster angetanen Schimpf. Meine Mutter schluchzte stärker. „Frau Gräsin sind stets so gütig,' stammelte sie. „Ich tue nur meine Pflicht, liebe Frau Decker,' fuhr die Gräfin fort. „Und nun führen Sie mich zu dem Toten — ich möchte ihn gern noch einmal sehen.' Die beiden Frauen traten in das Gemach, in dem meines Vaters Leiche lag. Man hatte ihm seine Forstuniform ange zogen/ und das- Bett mit grünen Tannenreisern geschmückt. Hirschfänger und Jägerhut lagen vor dem Bett

auf einem Stuhl. Mehrere Lichter brannten und die Tannenzweige und Wachskerzen erfüllten das Zimmer mit einen würzigen Geruch. Durch die bleigefaßten, kleinen Fensterscheiben blickte ein düsterer Wintertag in das Gemach herein, und mir war so feierlich zu Sinn, als befände ich mich in der Kirche. vor dem Lager auf die Knie. Die Gräfin: stand ernst und schweigend, mit gefalteten Händen da, den Blick! gedankenvoll auf das blasse Antlitz des Toten ge richtet, das in dieser Stunde einen so . friedlichen Ausdruck

hatte, wie ich ihn noch niemals auf dem Gesicht meines Vaters bemerkt hatte. Welche Gedanken die Seele der Gräfin in diesem feierlichen Augenblicke bewegte, kann ich nicht sagen; jedenfalls waren sie aber sehr schmerzlicher und ernster Natur, denn auch in ihren großen dunklen Augen stiegen die Tränen empor, und sie drückte das Taschentuch vor das Gesicht, während sie leise aufschluchzte. Doch im nächsten Augenblicke hatte sie sich wieder gefaßt uud war ganz wieder die vornehme, große Dame, welche kein Ereignis aus ihrer Ruhe

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Bozner Nachrichten
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Seite 6 von 8
Datum: 15.05.1914
Umfang: 8
ß ^ „Äozner Nachrichten', Freitag, Mai l91^t gen ErlHnisse oder Eindrücke in demselben zu fixieren. Die Gräfin gibt an, daß sie in diesem Tagebuch auch viele» als erlebt niedergeschrieben, was sich in Wirklichkeit nicht ereig net habe, und daß insbesondere einzelne Details bei ihr auf getretene Wunschvorstellungen als reale.Erlebnisse wieder geben. ^ . . Der Wert des Tagebuches. Jedenfalls ergibt sich ans den eigenen Angaben der Grä fin und insbesondere auch aus den Mitteilungen der beiden

Beschuldigten, daß das Tagebuch Dinge enthält, deren Publikation sowohl für die Gräfin Vera Esterhazy, als auch für ihren Vertreter Dr. Otto Mahler im allerhöchsten Grades peinlich wären, was die Gräfin in bezeichnender Weise dahin präzisiert, daß d e r i d e e l l e W e r t d e s T a g e b u ch e s für sie überhaupt nicht zu schätzen sei. Eben aus diesem Grunde hätte die Gräfin, nachdem sie früher kleinere Notizbücher benützt hatte, anfangs Jänner 1914 bei der Firma Hardtmuth zwei luxuriös ausgestattete

Zugeständnissen zweifellos, daß er gerade im Herbst 1913 nur darum wieder das genannte Hotel aufsuchte, um womöglich die Bekanntschaft der Gräfin Vera Esterhazv zu machen. Gerade zu dieser Zeit war das gegen sie eingeleitete Kuratelverfahren und manches andere Mer die Eigentüm lichkeit der Gräfin durch die Zeitungen öffentlich bekannt ge worden nnd der Beschuldigte dürfte ja. überdies durch seine privaten Verbindungen über die Sachlage willkommen in formiert gewesen sein. Die.Gräfin schien gewiß

ein ge - Rr. 88 eignetes O p fer für einen Heiratskandidaten yön den Qualitäten des Beschuldigten und es können schließlich weder er noch Graf Nyary in Abrede stellen, daß es ihnen um eine Verheiratung des Beschuldigten, das heißt in diesem Falle um ihr Geld zu tun war. Zurückgewiesene Annäherungsversuch«. Der Beschuldigte machte verschiedene Versuche, sich an die Gräfin heranzudrängen, fixierte sie auffallend, so oft er sie im Speisesaale traf und schrieb ihr einen ziemlich zu dringlichen Brief Sie wies

seine Annäherungsversuche je doch zurück und als Frau v. Barrabas, geborene Gräfin Dessewffy, die sich am 1. Februar 1914 selbst mit dem Be schuldigten verlobt haben will, diesen der Gräsin vorstellte, . benützte er diese Gelegenheit, um sich ihr auf Spaziergängen und im Theater in auffallender Weise zu nähern. Dies war der Gräfin, insbesondere auch mit Rücksicht auf das anhängige Kuratelverfahren, welches ihr großeVorsicht ' im Verkehr mit jungen Männern als geboten erscheinen ^ ließ, so unangenehm

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Bozner Nachrichten
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Seite 9 von 12
Datum: 09.10.1898
Umfang: 12
Beilage zu Nr. 230 der „Bozner Nachrichten' vom 9. Öctober 1898 Die Liebe das Leben« Roman von Dietrich VStt Getchte». (43. Fortsetzung.) „Ich bin nicht eifersüchtig,' gab Hildegard schnell zurück. „Wie kommen Sie nur darauf?' „Ich behaupte das ja nicht, Hildegard; ich warne Sie nnr,' sagte Raoul. Sie sah mit einem plötzlichen Lächeln zu ihm auf. „Raoul, mir ist etwas bei Gräfin Hamilton aufgefallen,' sagte sie. „Und das ist?' forschte er. „Ich habe sie, solange sie hier ist, noch kein Wort

, wenn ich Ihnen versicherte, daß Sie beides sind?' sprach er mit dem Tone der Ueberzeunnng. Sie lachte. Es war ein melodisches, silberhelles Lachen, welches Gräfin Hamilton veranlaßte, ihre Blicke der Richtung, desselben folgen zu lassen. Sie lächelte, als sei sie ganz einver standen mit dem fröhlichen Auflachen. Dabei aber bemerkte sie, daß Qberst Raoul doch ein sehr distinzuirt aussehender Mann sei. Und derselbe machte offenbar Gräfin Caraven den Hof. Das durfte nicht sein, daß jemand ihre Vorrechte kreuzte. Niemand

durste distinguierte Herren, wie Oberst, als Monopol betrachten, wenn sie da war. Das mußte sie diese dünkeläugige, junge Gräfin fühlen lassen, und der beste Weg, deren Triumph zu vernichten, erschien ihr der, daß sie die Aufmerksamkeit des Gatten Hildegard's auf sich konzentrierte, — ein Vorsatz, dem sie die Ausführung auf dem Fuße folgen ließ. Eifersucht ist bitter wie der Tod. Diese Worte sollten Hildegard an diesem Abend zur lebendigen Wahrheit werden, dank dem koketten Spiel der blondlockigen

, und hier unter demselben Dache mit ihr und ihm war war eine Königin der Blondinen und der Koketterie. Und sie stellte sich vor, wie er, so oft jer Gräfin Hamilton anfah, feine übereilte Heirat mir der Advokatentochter verwünschen mochte. „Wäre Gräfin Hamilton nur ein wenig früher zurückge kehrt, fo hätte ihr Geld ihm dieselben Dienste geleistet, wie das meine, und sie hätte er geliebt!' sagte sie sich. ES waren recht naheliegende Gedanken und Gedanken, welche sie unsäglich unglücklich machten. Und während Graf Caraven

mit allen übrigen seinem schönen Gaste den Hof machten, während er gut gelaunt über ihre kleinen Intriguen lachte und sich über koketten Künste amü sierte, entwickelte fein schönes, schwarzäugiges Weib ihr eigene Theorie und die bestand in der selbstquälenschen Vorstellung, daß der Mann, dessen Namen sie trug, jene andere, goldhaarige Gräfin Hamiltsn, liebte! 30. Kapitel. Als Krone der Festlichkeiten zu Ehren des Besuchs der Gräfin Hamilton sollte am letzten September ein Ball stattfinden. Hell schien

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Seite 9 von 12
Datum: 11.09.1898
Umfang: 12
Beilage zu Nr. 206 der „ Die Liebe dcrs Leben« Roman von Dietrich von Gelchte«. (30. Fortsetzung.) Derselbe hatte in ihr ))on Anfang an nur die Verkörperung des Unrechts gesehen, welches Arnold Ramson ihm angethan hatte. Den Abscheu und Widerwillen, den er gegen den Vater hegte, ließ er an der Tochter .aus. Für ihn war sie niemals die Gräfin Caraven, sondern allein nur die Geldwechslerstochter. Wie war die Kluft, die zwischen diesen beiden jungen Menschen kindern lag, zu überbrücken? Was konnte

, und Hildegard saß bei Raoul und las ihm vor, als ein Diener mit der Meldung eintrat, daß eine arme Frau die Gräfin zu sprechen wünsche. —Ich habe alles versucht, sie wegzuschicken, Frau Gräfin,' berichtete der Diener, „aber sie bat so flehentlich, und da hatte ich nicht das Herz dazu.' „Wegschicken ? Weshalb denn?' fragte Hildegard erstaunt. „Sie ist eine von den Gutsleuten, Frau Gräfin,' lautete die Erwiderung, „und der Herr Graf haben befohlen, daß die selben auf dem Schlosse nicht zugelassen

vor sich. Ein fadenscheinig^, dünnes Kleid und ein noch dünneres, schäbiges Tuch bildeten die ganze Bekleidung der Aermsten. Und während Hildegard vor ihr stand, in stolzer Jugend, schönheit, in der ganzen Pracht ihrer Umgebung, da trieb der schneidende Kontrast ihr ein brennendes Schamgefühl ins Herz. „Wollen Sie etwas von mir ?' fragte sie mit ihrer sanften Stimme. „Ich bin die Gräfin und nicht wahr, Sie wollten mich doch sprechen?' ' vom 11. September 1898 Die abgemagerten Hände preßten sich fest ineinander. Die Frau

rang nach Worten. „Sie müssen sich nicht fürchten!' fuhr Hildegard liebreich fort. „Sagen Sie mir ganz offen, was Sie zu mir führt!' „O, Frau Gräfin,' es klang wie der Angstschrei eines brechenden Herzens, „wollen Frau Gräfin Erbarmen mit mir haben?' „Gewiß, wenn es in meiner Macht liegt, Ihnen zu helfen, so soll Ihnen gewiß geholfen werden,' versetzte Hildegard. Die Frau sah in das schöne Gesicht der jugendlichen Sprecherin und das Herz ging ihr anf. „Ach Frau Gräfin,' begann sie, „der Herr Graf

hat ja wahrscheinlich gar keine Schuld, — er weiß es vielleicht gar nicht; der Vogt hat es ihm am Ende gar nicht gesagt —' „Was denn?' fragte Hildegard sanft. „Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen!' „Ach, wenn denn Frau Gräfin die Geschichte hören wollen,' fuhr die Frau fort, „fo möchte ich sie Frau Gräfin wohl erzählen. Mein Mann wurde hier im Holz vor zwei Jahren totgeschossen, von Wilddieben. Denn er war Wildhüter. Als der Tag kaum graute, holten sie mich und meine drei Kinder, die er noch einmal sehen

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Bozner Nachrichten
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Seite 9 von 20
Datum: 30.07.1905
Umfang: 20
Beilage zu Nr. 173 der „Bozner Nachrichten' vom 30. Juli 1905. Ms ans Ziel. Roman von Th. Seuberlich. . (48. Fortsetzung) Die Gräfin schilderte lebhaft, wie sich durch allerlei Extravaganzen schon'in dem Knaben der anererbte Wahnsinn seines Vaters bemerklich gemacht und mit den Jahren so zugenommen habe, daß es unmöglich gewesen sei, ihn einen bestimmten Beruf ergreifen zu lassen. Auf Perioden, die nicht das Mindeste von seinem Zustande ahnen ließen, seien solche gefolgt, wo der Aermste

Jahren den Unterhalt gewährt und stets warme Fürsorge und herzliche Theilnahme für ihn gehabt habe. „Das ist bei derartig Leidenden fast stets der Fall, daß sie gerade gegen diejenigen, die ihnen nahe stehen und ihnen wohlthun, eine oft sogar heftige Abneigung empfinden,' sagte der Direktor,? „D«rin besteht ja eben der Irrsinn-, nichts im rechten Lichte zu sehen, stets von falschen Voraussetzungen auszugehen mch den besten Absichten, zu mißtrauen. Uebri- Ms lvar es, gnädigste Gräfin, ein großes

Wagnis von vchnen, mit diesem armen Geistesgestörten so ganz allein zu reisen. Sie schlugen aber mein Anerbieten, ihn von geschul ten Leuten von Wölfnitz abholen zu lassen, so bestimmt ab, ich nicht darauf zurückzukommen wagte.' . Gräfin Sidonie war auf diesen wohlberechtigten EinWurf un Stillen bereits vorbereitet. ,,O, das hätte ich auch gar nicht geivagt, mit ihm allein Zu reisen,^ versetzte sie in dem milden Klageton, mit dem sie bisher gesprochen Hatte) „In meiner Begleitung befand sich ^ Tohn

, welches die vielleicht gewaltsame Entfemung des Kranken in Wölfnih er- M haben würde, zu vermeiden. Gottlob, daß alles so glück lich und ohne jeden unangenehlnen Zwischenfall abgelaufen .Es war vielleicht nicht gerade unklng von mir, daß ich eine fixe Idee, Gutsbesitzer werden zu wollen, dazu benutzte, ^ unauffällig und im Guten von Wölfnitz fortzubringen!' .»^ch bewundere, Frau Gräfin, Ihren Muth und Ihre apferkeit, wahrend die warme, thatkräftige Antheilnahme 'em traurigen Geschick des Vetters Ihrem guten Herzen

zum Kutscher zur Hand sein, tvas aber nur vom Rücksitz aus möglich tvar. Bei dem ge ringsten Anzeichen eines Krallkheitsanfalls genügte ein leises Ziehen an der Schnur und sofort hielt der Wagen und die beiden Wärter tvaren mit einem Satze vom Bock herunter. Ein Tobsüchtiger entwickelt zuweilen solche Riesenkräfte, daß ein Einzelner ihn nicht zu bewältigen vermag.' . Die Gräfin seufzte tief auf - „O Gott, wie traurig ist das ^ sagte sie. „Ich scheue aber vor keiuem Opfer zurück, wenn es mtr nur vergönnt

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Seite 17 von 24
Datum: 16.02.1908
Umfang: 24
2. Beilage zu Nr. 39 der „Bozuer Nachrichten' vom 16. Februar 1908. Die weiße Frau von Bldenswe. . ? Original-Roman von O. Eiste r. s20. Fortsetzung.) „Du bist der Erbe des alten Namens -- du bist das Ebenbild des Grasen, deines Großvaters, meines unglück seligen Gatten ... was willst Du thun?' „Nichts, theuerste Gräfin', entgegnete ich rasch. „Was tvürde es mir nützen, Sie und alle die Ihrigen unglücklich aemachtM Haben? Mir liegt nichts an dem alten Hamen; ich bin I m Wschcädenen

Verhältnissen ausgewachsen und in ihnen glücklich gewesen. Wie könnte ich jemals glücklich iverdxn, .wenn ich diejenigen unglücklich sähe, welche ich so sehr,, liebe?' „Du liebst uns?' Ich schlug die Augen nieder und meine Wangen erglüh ten. Ich.dachte an Amalgunde. - Vielleicht wäre die Stunde günstig gewesen, der ^Gräfin meine Liebe zu Amalgunde zu entdecken. Aber hätte es nicht scheinen können, als wollte ich mir jetzt unter den veränderten Umständen das Jawort zu einer Verbindung mit Amalgunden

erzwingen? Einen Augenblick schoß mir dieser Gedanke durch den Kopf, dann schämte ich mich seiner und ich erwidertem ,,Ich liebe Sie und alle die Ihrigen „Die auch die Deinigen werden sollen', rief die Gräfin lebhaft aus. ,,^Jch werde dafür sorgen.' „Was wollen Sie chun?' „Laß^mich den-.Gedanken, der mir gekommen ist, erst reiflich überlegen. ' Laß mich für Dich sorgen, laß mich über Dein Leben, Deine Zukunft wachen! Ich werde Dir seiner Aeit alles sagen Du bist in dieser Stunde mein Sohn geworden

.' Und wieder berührten ihre Lippen meine Stirn. „Was hast Du über Deine Großmutter beschlossen?' fragte sie nach einer Weile. Du hast das Recht der Bestim mung über sie erhalten.' . . . ^ „Ich vertraue fie weiter Ihrer Sorge an, theuerste Grä fin. Die arme Frau könnte nirgends besser aufgehoben sein. Nur bitte ich, sie zuweilen besuchen zu dürfen.' Die Gräfin erhob sich. „Komm', sagte sie, „du sollst sehen, wie für sie gesorgt ist.' Sie ergriff mich bei der Hand und führte mich durch die geheime Tür m das alte

Schloß. In dem Archiv kam uns ein alter Mann entgegen, welcher eine Lampe trug. „Das ist Martin,' sagte die Gräfin. „Hier Martin ist der Enkel Ediths. Er hat jederzeit Zutritt zu ihr.' Der Greis verbeugte sich. Aber ich las die Verwunde rung auf seinem durchfurchtem Gesicht, das auf mich nicht gerade den besten Eindruck machte. Das Wesen des alten Mannes hatte etwas Kriechendes und doch auch wieder etwas Freches ; >er teilte ja das Geheimnis seiner Herrin, in seiner Hand lag das Geschick

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Seite 3 von 36
Datum: 20.04.1913
Umfang: 36
Als der?bronioiger (^.Herzog Franz Ferdinand, der sich jetzt bekanntlich mit seiner Familie in Miramare aufbaut, gelegentlich eines Spazierganges das Wachzimmer betrat, wiir er über die Stramncheit der Wache beim Antreten, die schneidige Meldung des Wachkommandanten und die tadel lose Ordnung so erfreut, daß er dem Wachkommandau<en ein Geschenk von einem Dukaten, dem Aufführer ein solches von fünf Kronen und jedem Manne zwei Kronen zukom men ließ. Die Doppelgängerin der Gräfin Montignoso. Ein hüb sches

Liebesabenteuer eines spanischen Granden, das zwar einen komischen Reinfall des jungen Grafen bedeutete, trotz dem aber zu einer-Heirat führte, wird in einer englischen Zeitung sehr nett geschildert. Der Schauplatz ist ein kleiner spanischer Seebadeort, in dem sich der junge Graf Estailes zu seinem Vergnügen aufhielt. Die Hauptperson ist eine verkleidete Doppelgängerin der Gräfin Montignoso. Der Graf hatte sich in das Bild der Gräfin Montignoso ver liebt, das in allen illustrierten Journalen zu sehen

war... Alle seine Bekannten im Klub wußten natürlich von seiner Leidenschaft für die Gräfin und zogen ihn des öfteren damit, auf. Als er sich nun vor einigen Monaten in dem kleinen Seebadeorte aufhielt, wo noch sehr wenige Kurgäste an wesend waren, erschien plötzlich auf der Bildfläche eine junge Frau mit einem Kinde, Dienerinnen und Chauffeur. Die Dame hüllte sich in ein tiefes Inkognito und nannte sich „Gräfin Sachsenstädt'. Tatsächlich soll sie der Gräfin Montignoso bei oberflächlicher Betrachtung ähnlich

sein. Nun verbreitete sich das Gerücht, daß die Gräfin Sachsen städt die Gräfin Montignoso sei. Das Gerücht drang auch zu den Ohren des jungen Grafen, der ihre Bekanntschaft machte. Wie durch Zufall tauchten eines Tages mehrere seiner Freunde aus Madrid in demselben Badeorte auf, und als die Freunde ihn nun so frisch und guter Dinge antrafen, taten sie sehr ^erstaunt; aber der Graf antwortete ihnen, daß sie bald die Ursache seines Glückes kennen lernen soll ten. Wenige Stunden später stellte er sie der Gräfin Sach

senstädt vor, die sehr erfreut war. Es begann nun ein lustiges Leben voller Vergnügungen, Ausflüge und Fest lichkeiten, deren Kosten natürlich alle der Graf zu tragen hatte. Schließlich fragte ihn unter dem dröhnenden Ge lächter der anderen einer seiner Freunde, ob er denn ganz sicher sei, daß die Gräfin Sachsenstädt auch wirklich die Grä fin Montignoso sei. — „Ganz sicher!' sagte er.— „So?' sagte der Freund, „wir können uns ja erkundigen.' Die Auskunft war niederschmetternd für den jungen Grafen

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Seite 9 von 16
Datum: 25.12.1900
Umfang: 16
, der das Mutterherz durchzitterte. O, warum war sie hierhergekommen, warum hatte sie ihr stilles Heim .verlassen!.. ^ z Tausendmal besser, nichts von alledem gehört zu hoben, als n»ch unglücklicher zu werden, denn vorher. Lange, lange saß sie noch, den Kops in die Hand gestützt, sinnend, was sie wohl thun, könne, um den Gatten zu sich zurückzuführen Da Plötzlich kam ei» hellleuchtende? Gedanke über ihr arn-es, klopfendes Herz; ja, sie wollte hingehen zu der Gräfin Hohenburg, wollte ihr alles sagen

und sie dann bitten — Ja, warum wollte sie bitten ? Ach, nur um Arthurs Herz, um seine Liebe, welche ihr nicht mehr gehörte, und die doch allem sie glücklich machen konnte! In allem Schmerz und Weh war dieser neugefaßte Entschluß ihr einziger Trost. Am folgender Morgen versicherte der Arzt der glück strahlenden Gräfin, daß nun alle Gefahr vorüber sei, und nach Heilung der Wunde an den Schläfen der Botschafter wieder sein Amt antreten könne. „Nun, Herr Doktor,' lächelte der Graf schwach, „diese Nacht

, dann tänzelte sie, Kußhändchen werfend, hinaus. „Mein Lieb,' flüsterte der Graf, zärtlich seine Gemahlin anblickend, „mein ein nnd mein all.' — Es mochte kaum elf Uhr sein, als der Diener eine Visiten karte der Gräfin überbrachte mtt dem Bemerken, die Dam« lasse sich durchaus nicht abwelsen, sandern wolle die gnädige Gräfin selbst sprechen. v, „Nun, so führen Sie die Dame in mein Wohnzimmer, ich komme sogleich. Kopfschüttelnd betrachtete Viktoria den schlichten Namen: Maria Wilkens, geborene Baumert. «Wer

mag es sein,' sagte sie sinnend z« ihrem Gatten, „ich kenne vu? — den Hauptmann dieses Namens — oder wäre es seine Sattin ?' „Vielleicht, mein Kind; gehe hinüber und sprich mit ihr.' Währenddem war Frau Wilkens schüchtern in den eleganten Äalon eingetreten und wagte kaum, «m sich zu sehen, geschweige denn, sich auf den Sammtpslstern niederzulassen. Hier in diesem reichen Zimmer erschien es ihr fast unmöglich, der Gräfin zu sagen, was ihr Herz bedrücke, und doch wollte sie es, wollte das letzte

Mittel versuchen, um den immer noch geliebten Mann wiede^uerringen. Drüben ging die Thür aus, Schritte näherten sich, und die Gräfin stand vor der «nwillkiklich zusammenzuckenden Fran ste mit freundlichem Kopfneigen begrüßend. , „Ich freue mich, gnädige Frau, Ihre Bekanntschaft zu machen. Wollen Sie nicht Platz nehmen Rnd mir mittheilen, was Sie zu mir führt?' ^ ^ ^ Marie Wilkens sah erstaunt, fast erschrocken zu hohek) schönen Dame auf, die ihr freundlich die schmale Ha»d bot und sie neben

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Seite 2 von 8
Datum: 23.11.1910
Umfang: 8
. Umibstunben von 8—12 UHr vorm. unb 2—O NHrnackm. Gräfin Lonyay's Enttäuschungen. ^ Unter dem Titel „Gräfin Lonyays Enttäuschungen' ver öffentlicht einer der Wiener .Korrespondenten des „Lokal anzeigers' interessante Mitteilungen über die Gräfin Ste phanie Lonyay.. Wenn auch einiges darin etwas unfreund lich klingt, so dürfte der ArtiVel doch im wesentlichen die wirkliche Stimmung im Hause Lonyay zum Ausdruck ge bracht ^ben. M. heißt La,5 > ' Gräfin Äonyah^ geborene königliche Prinzessin von Bel gien

wie Wohnung in kaiserlichen Schlossern, die Wagen, Pferde, Salonwagen auf den Bahnen und andere ange- nehrne Dinge ein Ende nehmen würden, daß sie also mit der Mlfw ihres bisherigen Einkommens viel größere Aus lagen würde decken müssen. . . Darüber setzte sie sich leicht hinweg, denn einmal mußte König Leopold doch sterben, und dann war sie reich. Der freudige Verzicht >auf alles dauerte nur etwas über die Ho nigwochen hinaus, dann erkundigte 'sich die Gräfin Lonyay, ob sie wirklich in Österreich

und Ungarn nur Gräfin sei, ob gar nichts von der einstigen kaiserlichen und königlichen Ho heit übrig geblieben. Als sie an diese Tatsache glauben mußte, tat sie ihr Äußerstes, um sich die koniAiche Hlcheit. und die geborene Prinzessin von Belgien zu retten. Ein angesehener Advokat in Brüssel erklärte, diese Geburtsrechte, könne ihr niemand wegnehmen, auch d^r Mnig nicht? der, wütend über die Heirat mit dem neugebackenen ungarischen. Grafen (der Titel stammt aus dem Milleniumsjahr 1896), einen Versuch

gemacht hatte, ihr zu verbieten, sich, königliche Prinzessin von Belgien M rennen. , - - > Mit ihr Recht auf die Bezeichnung feststeht, muß ihr Sekretär genau achtgeben, ob die Zeitungen^ wenn sie-von ihr sprechen, zur Gräfin Lonyay auch immer den'Zusatz machen: geborene königliche Prinzessin von Belgien. Wenn dies versäumt wird, erinnert der Sekretär persönlich oder brieflich in höflicher Weise daran, so daß mehrere Redaktio nen auf ihren Schreibtischen einen betreffenden Vermerk ha ben

, um nur ja die königliche Hoheit nicht zu vergessen. ' Gräfin Lonyay mußte sich in den ersten Jahren ihrer Ehe einschränken — es wurde ein großes gothifches Schloß Orosvar (an der österreichisch-ungarischen Grenze gelegen) gekauft und herrschaftlich hergerichtet; einige Prachtauto mobile wurden angeschafft, weite Reise: unternommen, da hielten sich oft Ausgaben und Einnahmen' nicht die Wage, und die Gmfin mochte einsehen, daß sie gesellschaftlich einst weilen keine. Rolle spielen konnte, auch wenn der Zwiespalt

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