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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 12
Datum: 23.04.1923
Umfang: 12
anzueignen. Lediglich wirtschaftliche Absichten hätten die Franzosen zum Einmarsch in das Ruhr- Gebiet veranlaßt. Es wäre tatsächlich für Frank reich wenig vorteilhaft, wenn die französische Regie rung das linke Rheinufer oder gar auch noch das Ruhrgebiet annektieren wollte. Die französische Zollgrenze würde dann am Rhein entlang oder so- «ar östlich um das Ruhrgebiet herumgezogen sein. Damit wäre die linksrheinische deutsche Industrie und gegebenenfalls sogar die Ruhrindustrie dem französischen

, daß das deutsche Volk erheblich zahl reicher ist als das französische. Das deutsche Volk hat außerdem hervorragende industrielle und wirt schaftliche Fähigkeiten gezeigt und seine militärische Leistung im Weltkrieg war ganz außerordentlich. Das alles macht Teutschland zu einem für Frank reich bedenklichen Nachbar. Französische Staats männer haben ganz offen gesagt, daß demgegenüber für die Politik der französischen Regierung eigent- ! lich nur zwei Möglichkeiten gegeben seien.. ^ Die eine Möglichkeit wäre

, daß Frankreich versuche, ^ Deutschland dauernd niederzuhalten, die deutsche Wirtschaft zu zerstören, das Deutsche Reich, wenn möglich, zu sprengen und es mit einem Ring von Frankreich abhängigen Militärstaaten zu umspan nen. Diese Politik fei aber auf die Dauer für die französischen Finanzen nicht tragbar. Sie erfordere - immer drückendere Ausgaben für die Heeresmacht , Frankreichs und, seiner Verbündeten. Auch ein Nr. M > Pufferstaat am Rhein werde gerade nur ^ lange dauern, als die französische Armee

schaftlich leben, aber sich nicht mehr eigenmächtig rühren-und den Franzosen nicht mehr gefährlich werden auf weltewige Zeiten. Der Plan ist fein aus kalkuliert. Arnold Rechberg, ein Befürworter der Verständigung zwischen Deutschland und Frankreich durch die Schaffung einer möglichst engen Interes sengemeinschaft zwischen der deutschen und der fran zösischen Industrie, schreibt darüber. ' Der französische Ministerpräsident Poincare hat erklärt, Frankreich habe nicht vor, sich deutsche. Ge biete

Zollgebiet einverleibt. Die deutschen Industrien wären dadurch aber von ihrem wesent lichsten Absatzgebiet, dem östlich des Rheines gelege nen Deutschland, getrennt. Dann aber würden nur zwei Möglichkeiten gegeben sein. Die eine Möglich keit wäre, daß die linksrheinische deutsche Industrie und die Ruhrindustrie absterben, mit der weiteren Folge, daß deren, beschäftigungslos gewordene Ar beiter vom französischen Staat ernährt werden müß ten, wodurch die französischen Finanzen unerträglich belastet

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 10
Datum: 25.04.1925
Umfang: 10
unö öftere. Mnschluß. Paris, 25. April. (A. B.) „Echo de Paris' meldet, Hernot habe auf die deutschen Sicher- ^iwvorschläge mit der Forderung geantwortet, Deutschland möge sich auch verpflichten, nie mals einen Anschluß Oesterreichs an das Deutsche Reich anzustreben. Das Blatt meint, auch Briand werde diese Forderung nicht fallen lassen. Sollte ihr Deutschland nicht Zustimmen, dann werde es niemals zur Unterzeichnung eines Sicherheits-Abkommens kommen. (In der Politik gibt es bekanntlich

kein niemals.) . ^ Deutschland — Italien. Zur Mailänder Messe. Das Deutsche Reich hat sich seit 1913 zum er sten Male wieder an einer internationalen Aus stellung, und zwar an der Mailänder Mustermesse, offiziell beteiligt. Der deutsche Pavillon zeigt in würdiger Weise alles das, was als deutsche Spitzen leistung der letzten Zeit angesprochen werden kann, - so das Modell des „Z. R. m.', der Funkenstation Nauen, des Rotorschiffes usw. Der Sonderberichterstatter der „Münch. N. N.' urteilt über die Mailänder

Messe im allgemeinen, sie sei für deutsche Begriffe als mäßig zu bezeichnen. Vielfach wurde den typisch italienischen BÜmrfnis- sen in der Aufmachung auf Kosten des Geschmackes Rechnung getragen. In einzelnen Branchen dage gen wird Hervorragendes gezeigt. Hier ist an erster Stelle die Automobil i n dustrie zu nennen. Daß Italien hier einen außerordentlich hohen . Stand erreicht hat, zeigt sowohl der vornehme Fiat- Pavillon, wie ein Vergleich der italienischen Fabri kate mit jenen zahlreichen

. Will die deutsche Autoindustrie ihre vorkriegszeitliche internationale Geltung wieder er obern, so muß sie aus der Mailänder Autoschau die richtigen Schlüsse ziehen und nicht zu spät. . Die italienische Textilindustrie anlangend, er klärt der Münchner Fachmann, ihre Erzeugnisse sind fast durchwegs von guter Qualität und feinem Geschmack. Auch in der Parfumbranche sei Italien auf dem besten Wege, die Konkurrenz (Frankreichs) zu schlagen.- Ueberraschend seien die Fortschritte der italienischen Chemie

und der ihr verwandten Zweige. Auch hier dürfe Deutschland nicht auf sei ner Tradition ausruhen. Besonderes Interesse zeigt der italienische Konsum für landwirtschaftliche Maschinen aller Art. Das Geschäft hierin wird als günstig bezeichnet. / Was die deutschen Aussteller betrifft, so dürfte deren Beteiligung an der Messe unter den Ausländern der Zahl nach an der Spitze stehen. „Bozner Nachrichten', den 25. April 1928 Zahlreiche deutsche Firmen haben auch den Weg mittelbarer Ausstellung ihrer Erzeugnisse gewählt

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 14.12.1922
Umfang: 8
das Gleichgewicht be wahren halfen, sind mit dem . Kapital selbst. ver schwunden, und der Frachtlohn der deutschen Hän delsschiffahrt ist schwerlich aus die Hälfte der früheren Höhe zu schätzen. Selbst wenn also heute jedermann in Deutschland erheblich weniger äße als vor dem Kriege, könnte das deutsche Volk aus die Dauer nicht aus eigener Kraft ernährt werden. Aus der Nah- rungSknappheit droht Hungersnot zu werden. Wenn eS bisher gelungen ist, das Äußerste zu verhüten, so lag das daran, daß das Reich

Volkes als eigenes brennendes Unrecht empfunden werden. Die alliierten Mächte müßte ich, wenn sie ihre Dro hung ausführen tvollten, daran erinnern, daß eS m Deutschland ein Sprichwort gibt> das sagt: „U n? recht Gut gedeiht nich t.' Inzwischen hat. sich das Deutsche Reich ent schlossen, für die bayerischen Städte die Erpressungs milliarde auszulegen, um nicht die PfälzbevölkentNg den Repressalien Frankreichs auszuliefern. Aller dings glauben. viele in Deutschland, daß, nachdem ^ Frankreich

des letzten Sommers wird diese Ziffern Wohl noch schlimmer^ gestalten. Vor dem Kriege konnte Deutschland große Mengen Myhle aufführen. Heute wäre das nicht einmal mög- liA. wenn das Reich die Kohlentribute nicht abzu- (iNrn. hätte, denn die Einftchrziffern für fremde WAe nähern sich bereits der Summe der Tribute, M'Lebensmittel. Alle hatten, große Schürzen zrWebunden, und wenn es Zeit zur Schule war, vÄM kamen sie blank und sauber aus dem Hcmse wie solche, die eben erst ausgestanden wa ren

, und daß Deutschland immerfort Tribute von Hunderten von Goldmilliarden aufbringen soll. Unter solchen Umständen sind die Londoner K o n s eren z ler, welche die Reparationsfrage endlich vernünftig ins Reine bringen sollten, resul tatlos auseinander gegangen. Unter solchen Um ständen droht Frankreich mit der Wegnahme von Rheinland und Rubrgebiet. Unter solchen Umstän den wundert man sich, wenn da und dort die deutsche Bevölkerung die Besonnenheit verliert, wenn En- tentekominiWre im' Auto angefahren kommen

sich aber nicht durchsetzen. InIngolstadt war der Fall härmloser. Aus das hin verlangte die Botschafterkonferenz, nachdem die deutsche Regierung bereits ihre Ent schuldigung vorgebracht und die verantwortlichen Polizeiorgnae und Begleitoffiziere von ihren Posten entfernt hatte: 1. eine erneute Entschuldigung, ^ die Entlassung der Bürgermeister von Passau und In golstadt und 3. eine Buße von einer Million Gold mark — 2 Milliarden Papiermärk von genannte.-! Städten. Die Bestrafung der Demonstranten

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Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 6
Datum: 10.08.1923
Umfang: 6
Rr. W. Annoncen mü» Verwaltung: Bozen, Waltherylatz Nr. IS. Telephon Nr. IM. Ausgabe täglich 2 Uh» nachmittag. Einzelnummer W Cent. Nr 181 Freitag/den 1V. August 1923 31. Jahrg. deutsche Leiüenszeit. „Seien wir auf eine lange Leidenszeit ge faßt!' So hat der deutsche Reichskanzler Cuno . im deutschen Reichstag vorgestern gesprochen. - Bei -dieser Rede hat er die Deutschen im Reich im Auge gehabt. Ja freilich auch die Deutschen , im Reich sind jetzt in der allertraurigsten Lage. Selbst 1914 und 1918

und alle die Unglücks jahre seither hoben keine Krise gesehen wie die heutig und nie zuvor hat ein deutscher Kanzler in schwererer Not zu den Vertretern des Volkes gesprochen. Der Hunger zieht wieder durch das deutsche Land, das Geld, dem einst der Reich tum der Nation in der ganzen Welt seine Gel- tuiN gab, hat so sehr jeden Wert verloren, daß Millionen davon aufgewendet werden müssen, um Mne einzige Einheit einer gesunden fremden Währung zu erwerben. Die Folge ist wachsende Verzweiflung in den Wohnungen

. Deutsch land zu vernichten und auf den Trümmern des Weichs die Herrschaft Wer Europa aufzutür men^ So wird wiederum des Rheinland vom un besetzten Gebiet durch Generalsbefehl ab geschnitten und mitten im Frieden — um den Hohn zu vollenden, heißt das ja alles noch Friede — nach Willkür deutsches Land von deut schem Land geschieden. Dazu macht man nun den Persuch, in den Ruhrbergwerken deutsche Kohle durch französische Arbeiter zu sörder», die die Verhältnisse nicht kennen und den Ruin dieses reichsten

Wirtschaftsgebietes von EuroM vollenden werden. Der Feind im Land. Armut UlK Hunger im Land und ein Volk, das reich nur noch an Enttäuschungen ist, das ist die Si tuation, in der der Reichskanzler vor dem ReickMtag sprach. Zwei Fragen stellte Deutschland seinem Kanzler: Wie steht es um die äußere Lage und ist im Innern Abhilfe möglich? Zur ersten Frage lautete die Antwort des Kanzlers: Wir verurteilen alle Gewalttaten in der Abwehr des Feindes, aber den passiven Widerstand werden wir nicht aufgeben. Frankreich

sucht seinen Plänen eine rechtliche Grundlage zu schaffen, und daher will es eine neue deutsche Unterschrift. Diesen Weg kann Deutschland nicht gehen, denn das hieße ein zweites Versailles herausbeschwören. Die Ent scheidung ist bei England; aber wenn auch der Glaube bleibt, daß sich wirtschaftliche Vernunft und Gerechtigkeit schließlich durchsetzen werden, so ist doch sicher kein Anlaß für große Hoffnun gen unb so ist es doch notwendig, auf eine lange Dauer der Lerdenszeit gefaßt

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Seite 6 von 8
Datum: 25.08.1922
Umfang: 8
Stimmung des „Verkaufts mei G'wand' läßt sich augenscheinlich schwer ankämpfen. Der Al kohol in den verschiedensten Formen erscheint- das probateste Mittel, der fortschreitenden Geldentwer tung ein Schnippchen zu schlagen. v. 75 Millionen Männer im Weltkrieg mobili siert. Die Gesamtzahl der im Weltkrieg mobilisier ten Männer schätzt das deutsche statistische Reichs amt in einer der letzten Veröffentlichungen auf 75 Millionen, also 5 Millionen mehr Menschen, als das ganze vormalige Deutsche Reich

Einwohner zählte. Von diesen 75 Millionen standen am Ende des Krieges noch 30 Millionen im Kampf. Das Deutsche Reich mobilisierte 13.23 Millionen, von de nen 8 Millionen am Ende des Krieges noch im Kampfe standen. Auf der Höhe der Kraftentfaltung, dem Beginn der Offensive im Westen am 21. März 1918, hatte das deutsche Heer im Westen eine Feld stärke von 3.5 Millionen Unteroffizieren und Mann schäften und 140.000 Offizieren. Außerdem befan den sich rund 160.000 Mann und fast 3000 Offi ziere

in den Rekrutendepots. Das deutsche Heer war in 190 Infanteriedivisionen und zwei Kavallerie- Schützendivisionen eingeteilt. Es hatte 32.218 leichte Maschinengewehre, 27.143 schwere, 8845 Minen werfer, 7052 Feldkanonen, 3158 leichte Feldhau bitzen, 3083 Geschütze für schweres Steilfeuer, 1747 für schweres Flachfeuer und 1137 Fliegerabwehrge- fchütze sowie 764.565 Pferde, im ganzen fast 15.000 Geschütze, 10.000 Minenwerfer und 60.000 Maschi nengewehre. Der englisch-französische Gegensatz. Auf der Londoner Konferenz

ist die eng lische Regierung van der bisherigen Politik, den tatsächlichen Gegensatz zwischen England und Frankreich zu verschleiern, abgegangen. Sie hat den Gegensatz offen aufgezeigt und Frank reich, wie sich ein Lloyd-George-Blatt ausdrückt, „zugleich ein für allemal klar gemacht, daß ihm kein England als Werkzeug zur Erdrosselung Deutschlands zur Verfügung steht'. Man be dauert in England natürlich den neuen schwe- ren Marksturz, der auf das Scheitern der Kon ferenz folgte; man ist aber überzeugt

' weiter ausmalen mußte mit dem Hin- j weis auf die „enorme Anzahl' von Flugzeug geschwadern, welche Deutschland und Rußland Heute bauen und die vereinigt mit der französischen Luftflotte England Zertrümmern könnten, hat in London eher Hei terkeit als Schrecken erregt, und man ha: Frank reich höflichst zu verstehen gegeben, es werde «England nichts angenehmer sein, als wenn es Endlich zur Einsicht komme, daß durch eine Po litik des Z u fa m me n a rb ei t e n s mit Deutschland mehr zu erreichen sei

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Bozner Nachrichten
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Seite 4 von 10
Datum: 20.10.1923
Umfang: 10
ist das deutsche Lied hier so freudig ge sungen worden, wie jetzt. Der Liederschatz ist sehr reich, den man sich aneignet. Auch der Kunstgesang wird hie und da gepflegt. Die Volkstänze verdrängen immer mehr die Schie ber und bringen wirkliche Freude hiusin in die Jugend, bald durch die Anmut, bald durch die stürmische Bewegung der Tänze und durch die anschaulichen, oft neckischen Lieder, die dazu gesungen werden. Im Sommer spielt man drau ßen, im Winter sammelt man sich eie!?ach um das deutsche Büch oder läßt

l,- Seite 4 „z^oznvr.NschriKten', den..20. u. 21. Oktober 192S Nr. 239 Kommissionen. Aber sie hat ein deutsches Schulwesen und bestimmte Ansprüche auf Errichtung von deutschen Schulen. In -den vier nordschleswigschen Städten, Ha dersleben, Apenrade, Sonderburg und Tendern wurden ohne weiteres deutsche Volksschulen eingerichtet mit achtklassigem Aufbau und, wo es die Kinderzahl erforderte, mit den nötigen Parallelklassen. Aus dem Lande wurden deut sche Volksschulen dort errichtet, wo 20 Prozent

die Vermutung nahe, daß der dänische Staat von sich aus zu be stimmen wünscht, was in den einzelnen Ge meinden als Volkssprache zu gelten hat. und welche Schule demgemäß einzurichten ist, däni sche oder deutsche. Diese naheliegende Vermu tung trifft aber nicht zu, wie schon die mitge teilte Bestimmung von den 20 Prozent der El tern einer Gemeinde, die eine deutsche Schule sordern können, zeigt. Tatsächlich ist nämlich hier die Volkssprache von etwa zwei Drittel Deutschen eine dänische Mundart

. Doch ist bis her in keinem Falle ein Hindernis in den Weg gelegt, wenn diese Eltern deutsche Schulen für 'ihre Kinder wünschten. Der Wunsch der El tern entscheidet also den Charakter der Schule. Nachdem sich herausgestellt, daß in meh reren Gemeinden bei noch nicht 20 Prozent deutschgesinnter Eltern bis zu 40 und 30 schul pflichtige Kinder vertreten sind, bat der Unter richtsminister zugesagt, daß noch in diesem Winter eine Ergänzung des Schulgesetzes vor gelegt würde, dahingehend, daß auch eine be stimmte

Anzahl von Kindern vermutlich 20 bis 30, die Zahl ist noch nicht destimmt, einen An spruch auf deutsche Schule begründet. (Die Zu sage ist eingehalten, da im Sommer 1923 ein Gesetz herauskam, welches verfügte, daß auch ohne einen von 20 Prozent der Eltern gestellten Antrag auch dann in jedem Falle der Anspruch auf die deutsche Schule begründet ist. wenn sich 24 deutsche Schulkinder in der Schule befin den.) Man wird zugeben müssen, daß diese Be stimmungen der deutschen Minderheit einen 'nicht ganz

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Seite 3 von 8
Datum: 14.11.1923
Umfang: 8
und einen Bruderkrieg in die Nähe rückt, am Platze. Den vaterländischen, auf die Reichseinhe'tt gerichteten Elementen' des vorwiegend katholi- schen Bayern kommt ein eindringliches und Kräftiges Sendschreiben des Kardinal - Erz- bischofs Faul Haber zu Hilfe. Die verhand lungsbereite bayerische Staatsregierung wird durch Kundgebung der Führer der Mehrheits partei (der bayerischen Volkspartei) unterstützt. Im Grunde will Bayern beim Reich bleiben und seine Bewohner sind mindestens so gute Deutsche wie irgendwo

gen einflößen, die der Sozialismus -mit den Kommunisten in Sachsen und Thüringen umge gangen war. Die Solidarität des Proletariats war der Köder, der den Sozialismus in die Falle gelockt hat, aus der ihn die bewaffnete Reichsgewalt zunächst in Sachsen befreit har. Besondere Genugtuung muß Frankreich auch das Verhältnis zwischen Bayern und Reich be reiten, und selbstverständlich die innere Krise. Die Sozialisten sind aus dem Kabinett ausge treten, die Dsutschnationalen stehen unter der Drohung

, sonst andere Mittel anzuwenden, vor der Tür. Unzufriedenheit gibt es auf der Rech ten, wenn gegen Bayern ein energisches Vor gehen verlangt wird, Streik bei der Linken, weil Man in scharfem Ton in Sachsen eingegrif fen hat. Not und Verzweiflung herrscht im Rheinland/ der das Reich nicht steuern kann. Dabei gänzlich verwirrte Geld- und Preisver- Hältnisse. Vollständiger Wegfall eines interna- tionalen Wertmessers für die Mark, berechtigte Unwilligkeit der Verkäufer, ihre Waren gegen fließenden Sand einzutauschen

nach außen keinen Schaden leiden. Dazu ist man in Berlin bereit. Biegt man den mehr gefühlsmäßi gen politischen Forderungen durch ein zielbe wußtes Entgegenkommen unter Betonung der Grundforderungen, die das Reich an die Glied staaten stellen muß, die Spitze ab, so kommen die in weitestem Maße in Bayern vorhandenen patriotisch-sittlichen Empfindungen und die wirtschaftlichen Belange in den Vordergrund. Deshalb ist ein Auftauungsprozeß und nicht ein». Gewaltanwendung, die alles zerschlägt

sonst im Lande, nur von etwa, anderer Färbung. Was die deutsche Wirtschaft anlangt, so Kann ihr nur durch eine Lockerung des franzö sischen Griffes an die Gurgel geholfen werden. Daher ist es Aufgabe jeder deutschen Regierung, den Weg für die auswärtigen Verhand lungen freizumachen und sie auf diesem schweren Wege zu unterstützen, ist die erste Auf gabe aller Parteien. Diese Ueberzeugung deckt sich genau mit jenen englischen Pressestimmen, die nach dem Hitler-Putsch ihr Urteil dahin abgaben, daß das deutsche

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 11.09.1925
Umfang: 8
, die am 22. Juli 1224 Bo zen verherrte, als Landeshauptmann an der Etsch erwähnt, was jedoch nach Hormayers Geschichte nicht zutrifft und die irrige Annahme Wohl auf Ul richs reiche Besitzungen um Bozen zurückzuführen -ist. 1240 schloß Ulrich ein Bündnis mit dem Grafen Albrecht von Tirol gegen seinen Stammes- „Bozner Nachrichten', den 11. September 1925 ' 2395 Millionen Goldkronen. Davon entfielen auf die Tschechoslowakei 542, auf das Deutsche Reich 358, auf Ungarn 279, auf Polen 180, auf Ita lien 179

, auf die Vereinigten Staaten und die Schweiz je 133 und auf Südslawien 105 Millio nen Goldkronen. Die Ausfuhr belief sich auf 1369 Millionen Goldkronen. Der beste Abnehmer Oesterreichs war im letzten Jahr das Deutsche Reich mit 180 Millionen Goldkronen. Ihm folgten die, Tschechoslowakei mit 151, Südslawien mit 142, Italien mit 140, Volen mit 135-und Ungarn mit 120 Millionen Goldkronen. Von der Einfu h r entfiel der größte Betrag auf Nahrungsmittel, nämlich 664 Millionen Goldkronen; 201 Millionen Goldkronen kostete

festzustellen ist, können aber die Deutsch- nationalen bei einer Offensive gegen die Paktkon ferenz nicht auf Unterstützung rechnen. Sie würden isoliert bleiben. ' Von besonderer Wichtigkeit für die Entscheidung der deutschen Regierung wird die Stellungnahme der Westmächte hinsichtlich derBedingung sein, die Deutschland an seinen Eintritt in den Völkerbund knüpft. Die deutsche Regierung hat die Westmächte offiziell wissen lassen, daß sie bereit sei, vorbehaltlos in den Wölkerbund einzutre ten

in den Völkerbund und den Verhandlungen über den Sicherheitspakt ist zur -Genüge bekannt. Eine sanfte Rede. Mühlhausen i. E l-s a ß, 11. Sept. (A.B.) Der französische Ministerpräsident Painleve hat gestern hier eine Rede gehalten, in der er die Notwendigkeit des Abschlusses eines Sicher heitsvertrages betonte und aus seine Bemühun gen zur Erreichung eines endgültigen Friedens hinwies. Es müsse eine französisch-deutsche Ver söhnung zustande kommen. Er sei sicher, daß der größte Teil. des Volkes

in dieser Hinsicht die gleiche Meinung Hecke wie er. (Wolfs.) AutzennnmsterKonferenz. / Genf, 11. Sept. (A. B.) In hiesigen diplo matischen Kreisen verlautet, daß der deutsche Außenmnister S t r e s e m a n n die Einladung zur Außenministerkonferenz bereits in derHand hccke. Die Beteiligung I t a l i ens an der Kon ferenz sei sicher, nicht sicher sei aber Italiens Teilnahme am Rheinpakt. Die österreichische Wirtschaft - Das August-Heft der „Statistischen Nachrichten' enthält eine Uebevsicht über den Wert

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 12
Datum: 24.12.1923
Umfang: 12
für die Erhebung ab: die deut sche Bildung wölbte sich über dem zerrisse nen Reich wie ein weiter Himmel. Freilich schweiften die Deutschen ins^Veite und stießen dabei fast zufällig wieder auf die deutsche Ver gangenheit. Die geistige Bewegung allein war freilich nicht, imstande, Napoleon zu besiegen. Staatliche Formen waren notwendig und wur den gebildet aus dem alten verwüsteten Erbe. Das alte Deutschland hat mit der französischen Revolution schwer gerungen, sie aber zuletzt innerlich überwunden

demokratischen Welt. Dieses Land der Mitte, das Deutschland ist, wird noch einmal geistiges Schlachtfeld sein. In aller Verwirrung der Zeit hören wir doch schon den Marschtritt der Kolonnen, die das neue Deutsche Reich mit neuem geistiger? Leben erfüllen werden. Angelegenheiten öer neuen Provinzen. Das Presseamt der Präfektur meldet: Einige 'Zeitungen haben Indiskretionen über Entschei dungen veröffentlicht, die in den letzten Ver sammlungen verschiedener Minister und Prä- fekten der neuen Provinzen

' Nr. 292 nach Spanien, morgen nach Rußland. Alle Stämme folgten Napoleon, alle Staaten waren .ihm dienstbar. Die deutsche Erhebung, die schließlich einsetzte, ist aber nur ein Teil des großen europäischen Kampfes gegen Napoleon. Denn überall lastete der Druck der fremden Waffen schwer auf den Völkern. In verzweifeln dem Kampf mit Dolch und Gift schlugen sich die Spanier, für Deutschland konnte^ dieses Bei spiel nicht bestimmend sein. : ^ Die tiefste Kraft des deutschen Volkes gab die Grundlage

. Wie anders das Deutschland von 1914? Fest gefügt erschien das Reich, erfüllt von starkem Staatsgedanken, so stand es da und trotzte der anstürmenden Welt voll Feinde. Jäher als vor IM Iahren war jedoch der Sturz. Aber noch hält der Staat und hat all die Stürme einer verbrecherischen Revolution, eines blöden Um sturzes überdauert. Die Deutschen im neuen Reich sind aber, eben weil es fester und geschlos sener war als das alte zerfallene Reich, auch in allem einzelnen mehr gelähmt worden. An Stelle der staatlichen

bei den alten Staaten der Fall gewesen ist. Die Revolutionen in England waren starke Bewegungen und trotz aller Ausschreitungen und Greuel zuletzt doch immer beherrscht vcm-dem großen Gesamtinter esse des Volkes. Der deutsche Umsturz von 1918 war eine Tat der Feigheit und machte die Bahn wieder frei dem jahrhundertealten deutschen Laster. Kein Staat aber ist möglich ohne den Glauben an national e Ehre. ohne Tap ferkeit und Stolz, ohne Zucht und frei willige Hingabe, ohne die alten heldischen Tugenden

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 07.05.1923
Umfang: 8
, daß das deutsche Angebot eine angemessene Grundlage für Erörterungen biete und minde stens einen ernsten Gegenvorschlag von Frank reich verdient hätte. Deutschland biete Frank reich Sicherheitspfänder gegen einen Angriff, die weit größer und bestimmter seien, als sie zwischen irgendwelchen anderen Nationen in der Welt bestehen. In offiziellen amerikanischen Kreisen sei man sehr enttäuscht, daß Frank reich das Angebot nicht als Grundlage sür eine schließliche Regelung in Betracht aezogen

Regierung nicht so sehr.viel größere Zahlungen als ein Eingehen aus die französische Absicht, an der Ruhr und vm Rhein zu bleiben, erwartet. Das emp findet England damit stärkstem Mißbehagen. Aus Amerika wird gemeldet, daß die' dortige Regierung offiziell keiner Ansicht über die deutsche Note Ausdruck gebe, aber es herrsche die Auffassung vor, daß Deutschlands Angebot dem Billigkeitsgefühl der Welt zu ent sprechen scheine. Die Mehrheit der amerikani schen Finanz- und Geschäftsleute sei der Ansicht

reich' ein. Zum Abschluß der Szene folgt dann noch der Choral „Wachet auf, ruft uns die Stim m e' mit schmetternden Zwischenspielen von Trompeten und Hörnern, die an Bachs „Weih nachtsoratorium' erinnern. Der erste Teil geht nun- ßu Ende mit dem Bilde des büßenden und be gnadigten Sauls. Die Buße kommt zum Ausdruck in der herrlichen, dramatischen Arie „Gott sei mir gnädig', die Gnade in dem Chore „O welch' eine Tiefe des Reicht u m s', einem der nach Gehalt und Inhalt reichsten Satze des Ora toriums

. - Der zweite Teil des Oratoriums wird durch den „Bozner Nachrichten', den 7. Mai 1923 l' Die Gerichtsverhandlung fand in dem größ ten Saale der Stadt Werden statt. Der große Saal war von Zuhörern stets gefüllt. Die Angeklagten waren Herr Krupv von Bohlen und Halbach, Direktor Hartwig, Direk tor Bruhn und Direktor Oesterlen, das Betriebs ratsmitglied Müller sowie drei Arbeiter Gertitz, Smude und Sorgenicht. Als die Angeklagten den Saal betraten, er hob sich das deutsche Publikum und nahm erst wieder Platz

, waren zum Teil mit Photogra- phen und Zeichnern anwesend. Beim Erscheinen des Kriegsgerichtes präsen tierten die sranzösischen Militärpersonen und die Wachen und erhoben sich, während das deutsche Publikum sitzen blieb. Unter den Zeugen waren verschiedene Ange hörige des französischen Kommandos, das am Karsamstag die Krastwagenhalle im Kruppwerk besetzt hatte. Rechtsanwalt Dr. Grimm erhob Einspruch gegen die Zuständigkeit des französi schen Kriegsgerichts. Der Anklagevertreter wi dersprach und vertrat

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Bozner Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 06.05.1924
Umfang: 8
so reich lich fließen, daß das Komitee gar nicht genug Devisen für die Überweisungen herbeischaffen kann, dann soll es die überschüssigen Beträge nicht etwa in deutschen Goldnoten liegen lassen sum eine Inflation zu vermeiden), sondern es wird deutsche Obligationen kaufen oder das Geld sonst irgendwie in Deutschland zugunsten der Entente anlegen. Es kann auch jederzeit (und das' scheint besonders wichtig!) Markbeträge an pri vate Ausländer übertragen, die dann in Deutschland nach Beliehen einkaufen

Seite 4 „Bozner Nachrichten', den 6. Mai 19Z4 Nr. 104 Wie zahlt Deutschland öie Milliarden. Wenn auch die Sachverständigen erklären, daß das Hauptziel ihrer Untersuchungen „die Abschätzung der für die deutsche Wirtschaft und -die deutschen Steuerquellen tragbaren Lasten war', so geben sie doch im gleichen Satze zu, daß dieses Schätzen die leichtere Aufgabe ist gegen über der noch ungelösten Frage: Wie werden die von Deutschland ^geleisteten Tribute ans Aus land übertragen? Mt anderen Worten

:- Wie bringen die Reparationsempfänger Tag für Tag die größtmöglichsten Summen über die deutschen Grenzen, ohne die deutsche Volkswirtschaft durch Sinken der Währung zahlungsunfähig zu ma chen? Die Sachverständigen lösen die Ueberwei- Hungsqusgabe nicht, sondern sie geben nur einen Ausweg an, nämlich: Die Entente läßt die deut schen Zahlungen im „deutschen Geschäft' als fremdes Kapital stecken und benutzt sie dazu, Jahr für Jahr einen größeren Betrag des deut schen Volksvermögens sich anzueignen

die französischen Wechsel. Bei Deutschland liegt die Sache anders. Die Entnte will ja keine bestimmte Endsumme. Das Ziel sind vielmehr möglichst hohe lausende Beträge aus unabsehbare Zeit. Hand in Hand damit geht das Streben, soviel vom unbeweg lichen deutschen Volksvermögen, also von den Eisenbahnen, Fabriken, Bergwerken, Gütern in die Hand zu bekommen, daß die deutsche Wirt schast ganz nach den Wünschen der Entente-Kon kurrenz eingerichtet werden kann. Die von den Sachverständigen genannte Nor malsumme

von 2,5 Milliarden Mark jährlich, ist nicht etwa die deutsche jährliche Höchstleistung, fondern die deutsche Mindestzahlung. Denn jeder (Nachdruck verboten.) Das Geheimnis der rote» Diele. Detektiv-Roman von Viktor Helling. l8. Fortsetzung.) „Und nichts aussagen dürfen!' sagte Recking mit Betonung. Das Wort traf den alten Herrn wie ein Hieb. „Jawohl! Nicht dürfen!' fuhr der De tektiv fort, als sich Baumeister Wochinkas Augen entgeistert auf ihn richteten. „Sie hätten den wiß begierigen Fragern

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Seite 2 von 8
Datum: 30.07.1925
Umfang: 8
Zollzuschläge von mehreren hundert Prozent einführte, war es klar, daß sich diese Maßnahme gegen Deutschland richtete und nicht nur, wie es in der Begründung hieß, eine Maßnahme zur Sanierung der Währung darstellte. Das Deutsche Reich sollte durch diese brutale Zollpo litik gezwungen werden, die durch das Genfer t^sgestourl 284 ckvrek üie Oo!onüte»» über Xarersee» (225V w), (2117 w), Loriink pe??o, l'oblack rmä svrüak über- nimmt stets mit nur bestsv slAvvsit^.lltos, cksrmitsr Äsr Lvuzi u. Iisllcis, 211

Seite 2 „Bozner Nachrichten', den 30. Juli 1925 Nr. 270 Die deutsche .Friedevs- osseufive'. In. der Debatte im deutschen Reichstag zur An gelegenheit: des sogenannten S.i cherh ei tspaktes wurde die Regierung von deutschnationaler .Seite daraus verwiesen, daß sie bei dieser Gelegenheit doch hätte die Abrüstungssrage endlich anschneiden sollen. Die deutschnationale Presse wird noch deut licher. Der Tag müsse kommen, wo auch im Reichs tag, und zwar vom Regierungstisch aus, alles gesagt

Krieg, wenn auch mit anderen Mitteln, fortsetzen nitd neue Kriege anfangen. Wer kümmert sich um den systematischen Ausrottungskrieg, den im Osten, Holen und Tschechen und andere anderswo gegen die Deutschen führen? Wer spricht noch vom Selbst bestimmungsrecht der Völker? Wenn es keiner tut, dann sollte der deutsche Reichstag und die deutsche 'Reichsregierung es tun. In Elsaß-Lothringen ha ben keine Volksabstimmungen stattgefunden. Die deutsche Regierung hat kein Recht, das Elsaß als einen Stein

länder sind Deutsche. Unbegreiflich aber sei es, daß auch in Berlin von der sogenannten Völkerbunds herrlichkeit im Saarland nicht die Rede ist. Unbe greiflich ist' ferner, daß nicht ein enziger Redner aus der langen Reihe in ganz unmißverständlichen Worten festgestellt hat, daß, nachdem «die Repara tionsfrage geregelt und starke Garantien für die Zahlungen gegeben sind, jeder Grund zur ferneren Besetzung nicht nur der Kölner Zone, sondern des Linken Rheinufers überhaupt entfallen sei

aufbringen, mit zahester Konsequenz ihren Friedenswillen durchzu setzen? > ' - ^ - Der öeutsch-polmfthe Wirtschaftskrieg. In Polen werden jetzt zu Zehntausenden die Optanten deutscher Nationalität ausgewiesen. Polen bedient sich dieser Härte, welche massen haft unschuldige Existenzen vernichtet, um auf Deutschland einen Druck auszuüben und das Reich für Polens wirtschaftliche Ansprüche gefü gig zu machen. Deutschland hat die polnische Erpressung mit gleichen Gegenmaßnahmen be antwortet und schickt

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 20
Datum: 15.04.1909
Umfang: 20
nicht stören und habe mit Österreich in korrekte Beziehungen zu treten. Diesem Verlangen der Großmächte konnte sich Serbien nicht widersetzen und so kam der Friede.' - , - z Während der ganzen Zeit stand das Deutsche Reich uns iu unwandelbarer Treue zur Seite, bis die Großmächte ein lenkten. Den Dienst, den es uns damit erwiesen hat, ist wertvoll er a l s e in er f o l g r e i che r Waffen - gan g. Deutschland hätte uns übrigens auch im Ernstsalle, wie Bülow sagte, die Nibelungentreue gehalten

mit fröstelnder Gleichmütigkeit lieber die Rolle eines Vermittlers zwischen Österreich und Serbien als den Bundesgenossen gespielt. In dieser Zeit ist das Deutsche Reich mit seinem ganzen Einflüsse an der Seite Österreichs gestanden. Diese Freuudestreue hat allein den großen Er folg gebrachte um so mehr, als England und Rußland wuß ten, daß hinter ihr 3 Millionen Bajonette stehen und sich des deutschen Wortes Bismarck's erinnerten: „Wir Deutsche fürchten Gott, aber sonst nichts auf der Welt.' Mit Ent rüstung

haben wir e^ gesehen, wie die Tschechen in Serbien Propaganda machten (Velvegung), wie eine antimilitaristi sche BewegunA.der Tschechen in Böhmen Platz gegriffen hat VNufe: Klofaisch!) , wir haben es gesehen, wie sich in Kroa tien eine Hochverräterbande bildete (Pfuirufe). In dieser Zeit haben.wir gesehen, daß Bismarck recht hatte, wenn er sagte, daß unsere Politik deutsch sein müsse. Aber nach al lem. was Wir Deutsche in den langen 30 Iahren in Öster reich erfahren haben, haben wir wohl Ursache, zu zweifeln

und den Rücken gedeckt. Redner kam nach Zitierung eines den K'rieg betreffenden Wortes Schillers aus der „Jungfrau von Or leans' auf den Krieg zu sprechen, der oft, wenn er ehrlich geführt wird, besser sei als ein schlechter Frieden. Es wäre ein schlechter Friede, lvenn der Brand, der da gelöscht Wurde, wieder ausbrechen würde. Aber wir dürfen Wohl hoffen, daß der Friede echt ist. — Der Festredner erläuterte nun das vom Reichskanzler im Jahre 1879 angeregte Freundschaftsbündnis zwischen Öster reich

, der sich in Wien ansässig gemacht, ergriff nun das Wort und , führte aus, der deutsche Kaiser habe die Billigung aller seiner Untertanen gehabt, daß er sich von Oesterreich in der Stimde der Gefahr nicht geschieden habe. Sicherlich wäre Deutsch land gerne Schulter an Schulter neben Oesterreich gestalten Wenn es zum Kampfe gekommen wäre. k M davon, daß die Deutschen untereinander einig sein und nicht gegen sich selber wüten sollten. Die Deutschen vereinigt, sind mächtig, nur wo die Tschechen hineinkommen

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Seite 5 von 10
Datum: 23.08.1924
Umfang: 10
Nr. 194 Ole deutsche Schule in öer Welt. Die Deutschen Haben einst große Reiche beses-^ sen, schon vor langer Zeit, und Länder und Inseln auf der Welt,, und sind zurückgewichen auf einen engen Platz. Wo Deutsche draußen saßen, war ihr Schutz und Bollwerk die deutsche Schule. Wo ein deutsches Dorf gebaut wurde, stand die Schule auf dem Dorfplan. Heute werden diese Schulen unter drückt und genommen von Italienern, Tschechen, Serben, Rumänen, Russen, Dänen, Franzosen und Enzländern — es gibt

keine Ausnahme: alle gegen einen. Da kommt ein Buch, von einem Deut schen geschrieben, dem Siebenbürger Sachsen Fritz Heinz Reimesch: „Die deutsche Schule in der Welt.' (Verlag Bernard und Gräfe, Berlin.) Es ist eine Geschichte der deutschen Auslandsschule. Der ge meinsame Gedanke aller anderen Völker ist: Wenn deutsche Kinder ihre Muttersprache nicht erlernen dürfen^ so sind sie im Kampf ums Dasein schlechter ausgerüstet als die Angehörigen ihres Staatsvol kes und werden dadurch in den Hintergrund ge drängt

und Bekannten. Wirtschaftlich wird der Renegat zum Dank gefördert, sein wachsendes Ansehen verleitet viele, ähnliche Wege zu betreten; er wirkt ansteckend! Die Schuld daran trägt die Unwissenheit, viel Schuld auch tragen selbst die Deutschen im Reich. Das Reich hat niemals irgend etwas für die Deut- jNachdruck oerboten.) Die dunkle Macht. Kriminal - Nomon von Erich Ebenskeffn. (1V. Fortsetzung.) Der ältere Herr aus Wien, der angeblich Kauf mann war, konnte Hommel selbst in Verkleidung sein. Die wichtigsten

zu einer Hauptaufgabe des ganzen Volkes zu machen. Und Reimesch kommt zu der Überzeugung: Wenn weniger pompöse Schul gebäude in Deutschland gebaut worden wären und »man diese Ersparnisse den Stellen zur Verfügung gestellt hätte, die die Auslandsschule zu Pflegen hatten, wenn jedes Jahr, wie in anderen Län dern, eine Goldmillion aus dem reichen Deutsch land für Schulzwecke hinausgeflogen wäre^ so wären Deutschland weniger Feinde erwachsen, hätte Frank reich nicht die Möglichkeit gehabt, sein Gift so wir kungsvoll

und leicht zu verspritzen. Heute aber sind die Deutschen ein armes, geknechtetes Sklavenvolk, an dem jeder Senegalneger ungestraft sein Müt chen kühlen kann. Alles dies haben die Fremd volker erkannt. Denn: „Wäre die deutsche Schule nicht von Bedeutung, so würden sich nicht Hun derte von Menschen abmühen, Gesetze zu erfinden, mit denen diese deutschen Bildungsstätten unter drückt werden sollen.' „Deutschsein ist keine Frage der Staatszugehörigkeit, sondern eine der Gesin nung und des Blutes,' sagt

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Seite 2 von 8
Datum: 21.01.1896
Umfang: 8
des dankbaren Rückblickes, wie das ganze Jahr in allen seinen Feiern, ist eine einzige große Dankesfeier und Gedenkfeier für den hochseligen großen Kaiser. Ueber dem heutigen Tage ruht der Segen und schwebt der Geist dessen, der in Charlottenburg, und dessen, der in der Friedenskirche gebettet ist. Was unsere Väter hofften, was die deutsche Jugend träumend gesungen und gewünscht, beiden Kaisern ist es vergönnt gewesen, das deutsche Reich mit den Fürsten sich zu erkämpsen und wieder herzustellen. Wir dürfen

hat. An Sie, meine Herren, tritt die ernste Pflicht heran, mir zu helfen, dieses größere deutsche Reich auch fest an unser heimisches zu gliedern. Das Gelöbniß, das ich heute vor Ihnen ablegte, kann nur zur Wahrheit werden, wenn Ihre von einheitlichem patriotischen Geiste beseelte vollstk ^lnterstützung mir zu Theil wird. Mit diesem Wunsche, daß Sie in vollster Einigkeit mir helfen, meine Pflicht, nicht nur meinen engeren Landsleuten, sondern auch vielen taufenden von Landslenten im Auslande gegenüber zu erfüllen

s ,,Soz«5r Nachrichten.' Kr» IS oder Außen. Ein Reich, ein Volk, ein Gott!' Hierauf brachte Graf Lerchenfeld ein Hoch auf den Kaiser aus, in welches die Versammelten abermals dreimal begeistert einstimmten. — Kaiserin Augusta Victoria und Kaiserin Friedrich, sowie die fünf kaiser lichen Prinzen wohnten der Feier bei. Im Weißen Saale und in den angrenzenden Gemächern fand dann ein Bankett zu etwa 600 Gedecken statt. Der Kaiser hielt folgenden Trinkspruch: - „Der heutige Tag, ein Tag

dankbar die Vortheile genießen, dürfen uns des heutigen Tages freuen. Damit übergeht jedoch auf uns die ernste Pflicht, auch das zu erhalten, was die hohen Herren uns erkämpft haben Aus dem deutschen Reiche ist ein Weltreich geworden. Ueberall in den fernen Theilen der Erde wohnen taufende unserer Lands leute. Deutsche Güter, deutsches Wissen, deutsche Betriebsam keit gehen über den Ocean, nach taufenden von Millionen be ziffern sich die Werthe, welche Deutschland auf der See fahren

, das heißt, daß i h sie schützen kann, wenn ich muß, und mit der Mahnung, die an uns Alle geht: Was du ererbt von deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu besitzen — erhebe ich mein Glas aus unser geliebtes deutsches Vaterland und rufe: Das deutsche Reich.hoch.' noch mals hoch! zum dritten Male hoch!' Die Anwesenden stimmten drei Mal begeistert ein. Kaiser Wilhelm empfing eine Abordnung dcr Berliner Studenten schaft, bestehend aus fünf Mitgliedern des Fest-Ausschusses in voller Wichs. Studiosus Pierau

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Seite 1 von 8
Datum: 13.05.1925
Umfang: 8
und Körperschaften gelingen, die erfüllbaren Wünsche der Ver wirklichung näher zu führen und auch nach / außen das Deutsche Reich als fried l i ch e s und gl ei ch bere ch tig t esGli ed in die europäische Völkerfamilie einzureihen. Von ' diesen unseren Wünschen begleitet, überneh men Sie Ihr hohes Amt. ^ / ' Reichspräsident Hi n den bürg erwiderte auf diese programmatische Rede des Reichstags präsidenten mit folgenden Worten: Nehmen Sie meinen herzlichsten Dank für die Worte der Begrüßung entgegen, die Sie eben

bleiben, das Deutschland weder links des Rheins noch in 50 Kilometer rechts des Stromes Festungen anlegen noch Truppen halten darf, daß also dort Frankreich freies Spiel hat. Aber nicht nur mit Frankreich will die neue Richtung paktieren, sondern auch mit England, Belgien usw. „ ' / .. . . Ohne Not, ohne vom Feinde aufgefordert öder gedrängt zu sein, will das Reich jetzt unterschreiben, daß es aus 10 Millionen Deutsche Und 10 Prozent deutschen Landes verzichte und die nachfolgenden Geschlechter

tau send vaterländisch gesinnte Männer und Frauen Äayerns und aus dem Reich wenden sich auss schärfste gegen eine Garantiepaktpolitik, die nur darauf hinausläuft, die Grenzen des Versailler Vertrages zu bestätigen, und die wertvollste deutsche Kolks- und Landesteile freiwillig und auf ewige Zeiten ausliefert.' Sie sprechen > sich ferner aufs .schärsste gegen den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund aus, der weit entfernt, uns Rechte zu geben, nur dazu beitragen würde, uns.unsere letz ten Rechte

. Das ist der tiefe s I ^5 ^5 6ssu n g. auf die ich mich - ^ben durch mein Manneswort verpflichtet neue Reichspräsident hat an das deutsche Volk und an die Reichswehr eineKund- gebung erlassen, m der er die Erreichung der Eintracht und der Zusammenarbeit aller Deut- fchen als sein höchstes Ziel bezeichnet. Glück wunschtelegramme sind an Hindenburg einge laufen u. a. vom Kaiser von Iapsn, vom König von Schweden, von Norwegen» von der Königin von Holland, von den Präsidenten Oesterreichs, Argentinens, Brasiliens

ge stern der englischen und belgischen Regierung mitgeteilt. Eine halbamtliche Note bespricht den .Inhalt dieser Note und erklärt, daß sie sich ganz nach liberalen Gesichtspunkten richte. „An statt das deutsche Angebot als unzureichend zu rückzuweisen, wird Frankreich, das nur dem Frieden nach sinnt, seinen loyalenWuksch zeigen, mit dem Reiche die geeigneten Wege zur Erreichung von Ergänzungssicherungen des Friedens zu finden.' Die französische Note füge bei, daß der deutsche Vorschlag

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Seite 2 von 8
Datum: 26.03.1925
Umfang: 8
Seite 2 / , „Unsere Politik war unschlüssig; es fehlte ihr an Geist -und als Folge davon haben wir unseren Einfluß in Europa verloren. Ohne un sere Mitwirkung wird -man nichts tun können und wir gehen sicherlich einer neuen Katastrophe entgegen. Mit unserer Mithilfe kann jednh das Kapitel Krieg geschlossen werden und eine Zeit wirklichen Friedens beginnen.' Deutsche Stimmen gegen Sicherungspakelei unö Völkerbund. Die französisch-englischen Verhandlungen über den Garantiepakt

haben in der deutschen Oeffent- lichkeit den Eindruck erweckt, daß die deutsche Re gierung sich mit ihrem sicherlich gut gemeinten Grenzgarantieangebot auf dem Holzwege befand. Und es entsteht die Frage: Kann sie sich aus ihrer unhaltbaren Lage noch mit Anstand herausziehen? Vor einigen Tagen Hatte die Frage nach dem Ur teil nationaler Blätter mit einem entschiedenen Nein beantwortet werden können. Nachdem nun die Verhandlungen von dem Eintritt Deutschlands in den Völkerbund abhängig gemacht werden, sei eine neue

Lage geschaffen, die der deutschen Re gierung wieder alle Möglichkeiten in die Hand gibt. Heute zeigt sich eine schnell anschwellende Bewe gung im deutschen Volke gegen den beabsichtigten Garantiepakt. Das gilt nicht weniger von zahlrei chen geharnischten Protesten aus dem Elsaß wie von großen nationalen Kundgebungen aus dem Reich. - Noch mehr angefochten wird der neueste außen politische Kurs der Reichsregierung durch den Kampf, den der Altdeutsche Verband gegen die Ga rantiepolitik einleiten

würde. Man könnte sagen, daß durch die deutsche Gara,ltie der jetzigen Grenzen das Recht Elsaß- Lothringens, selbst eine Abstimmung zu for dern, von Deutschland aus nicht verneint würde. Nichts dergleichen ist aber geschehen oder ausgespro chen worden, das Angebot des Auswärtigen Amtes enthielt einen glatten Verzicht, eine Preisgabe deutschen Landes. Und damit wird der nationale Feldzug gegen die Stresemannsche Politik begrün det.' , ' . , ^ ' Dieser Politik wird weiter vorgeworfen, daß sie mit der Garantie

aufgeben. Nichts lag von Anfang an klarer, als diese Logik der Dinge. Und jetzt sind die Folgen des deutschen Schwankens wegen der Ost sicherung auch schon da, eine mächtige Aufregung und Kriegsstimmung in Polen, die Bedrohung Ostpreußens und Danzigs, ein aufgestöbertes Wespennest... . . ^ Das Urteil, das sich aus diesen. Tatsachen er gebe, sei ganz eindeutig: die deutsche Garantiepoli tik sei von A bis Z ein Fehler gewesen^ der zu noch ganz unabsehbaren Folgen führen kann. Dabei hat die deutsche

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Seite 2 von 8
Datum: 11.01.1923
Umfang: 8
Oper des Ita lieners Martini „Una cosa rara' in Wien mit un geheurem Erfolg aufgeführt und drängte Mozarts „Figaro' in den .Hintergrund. In dieser Oper treten vier Personen, in Schwarz und Rosa geklei- dst, auf und führen auf der Bühne einen Tanz aus, Zsr ein ausgesprochener Walzer ist. Damit war der Volkstanz in die Sphären der eleganten Gesellschaft imd in das Reich der Mode gehoben. Die außer- sÄentliche Beliebtheit der Oper trug zur Verbrei tung des Tanzes bei, der zunächst sogar den Namen

land sowie in Frankreich drückend empfindet, der Krieg verloren gewesen wäre. Die französische Be völkerung hat zweifellos^ den Krieg nie gewollt, ebensowenig wie die deutsche, und die Mitschuld sei ner Regierenden, der Gruppe Poincare und ande rer, sowie die Beweggründe ihrer Politik sind ihr bis auf den heutigen Tag ein tiefes Geheimnis geblieben. Diese Politik zielte Zweifellos darauf ab, nicht nur -Deutschland zu ruinieren, sondern auch zu dominieren, es als Reservoir für Kanonen futter

künftiger Kriege zu benützen, ähn lich, wie Napoleon der Erste. Frankreich ist sich sei ner Schwächung durch den Geburtenrückgang wohl bewußt, wird sich aber niemals den Konsequenzen beugen. Von Englandist nur zu sagen, daß das britische Weltreich immer schwerer zusammenzuhal ten ist. Die Verkennung dieser Tatsache hat Lloyd George kürzlich die Premierschaft gekostet. Frank reich und England sind trotz gegenseitiger Antipathie und wirtschaftlicher Gegensätze durch gemeinsam drohende Gefahr fest

unter, dem Vorwande der Vertragsbrechung; ersteren erschwert es immer mehr, Deutschland zu helfen, Daß der Versailler Vertrag unerfüllbar ist, weiß heute, jeder, Uber solange Deutschland nicht endlich sich weigert, diesen Vertrag als ausführbares Dokument zu behandeln,, ist es für seine Feinde nur zu be quem/ in seinem Namen die Peitsche Zu schwingen.. Man antwortet immer wieder, Kritik ist leicht, was sollen wir machen, wir haben keine Waffen. Es ist Zeit, daß der Deutsche lernt, einmal mit moralischen Kräften

wie keine Freunde mehr. Sie werden erst wiederkommen, wenn Deutschland sich zn energischer Handlung aufrafft und wenn die Vertreter der Nation nicht länger von ihren Gegnern Schindluder mit sich treiben lassen. Die deutsche Regierung muß einmal lernen, „Nein' zu sagen und dabei zu bleiben, und je länger sie alte deutsche Tanz, der auf ein Dreiviertel- oder Dreiachtelzeitmaß mit Betonung des ersten Takt teiles ausgeführt wird. Zunächst kannte man nur. den langsarnen Dreischrittwalzer, und erst allmäh- - lich

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Seite 1 von 6
Datum: 27.08.1923
Umfang: 6
. Frank reich und Belgien sei Deutsche Finanzmaßnahmen. Berlin, 27. August. Im Finanzausschusse des deutschen Reichstages erklärte Reichsbank präsident Havenste in, daß bei der Reic^- banck und bei den Darlehenskassen wertbestän dige Kredite eingeführt sind, die in Papiermark erteilt und zurückgezahlt, beidesmal aber m englische Pfund verrechnet werden. Außerdem sei ein Goldgiro eingerichtet, das sich auf die Einzahlung von Devisen gründet. Eine weitere wertbeständige Zahlungsmöglichkeit seien

, man habe dte gegenwärtige deutsche Regierung als die letzte Karte im Spiel Deutschlands bezeichnet; sie ist auch die letzte Karte im Spiel Europas. Sie hat den Wil len, zu einer ehrlichen Verständigung mit Frank reich zu gelang Wenn jetzt nicht der Weg zur Verständigung gefunden wird, so ist nicht abzu sehen, durch welche Wirren und Leiden hindurch die Völker schließlich doch zu ihm zurückfinden wer den. — Die kommunistische „Rote Kahne' schreibt: „Die außenpolitische Rede Stresemanns zeigt

Frist ohne an seiner Wirtschast Scha den zu nehmen, abgezahlt hat. Weiter hat Deutschland während der Besetzungszeit in kei ner Weise die französische Wirtschaft behindert, während Frankreich systematisch, die deutsche Wirtschaft lahmlegte, um eben angesichts der Unmöglichkeit der Zahlung seine weitern, auf das Bleiben hinausgehenden Ziele verfolgen und verwirklichen zu können. Das ist ein großer Unterschied. Die letzte englische Note bat gezeigt, daß man in England sich dieses Unterschiedes be wußt

ist. Die deutsche Regierung hätte setzt Ge legenheit, durch Darstellung des Sachverhaltes von 1871 und des damaligen deutschen Vor gehens ein Weiteres zur Aufklärung beizutra gen. Die belgische Note für Besprechungen. London, 27. August. Ueber den Inhalt der belgischen Antwortnote, die heute in London überreicht werden wird, erfährt der diploma tische Mitarbeiter des „Daily Mail', daß Bel gien für die Einstellung des Notenwechsels und für die Abhaltung einer Konferenz der Ministerpräsidenten von Großbritannien

auch sie den Reichskanzler, wenn er in der Rhein- uud Ruhrfrage unerschütterlich bleibt, unterstützen werde. Die „Deutsche Tageszeitung' vermißt nur eine Äußerung über die Frage des pas siven Widerstandes und die Räumungsfrage und erklärt^ es wäre besser gewesen, wenn Dr. Strese mann nochmals betont hätte, daß um den Preis der Aufgabe des passiven Widerstandes die Auf nahme von Verhandlungen nicht möglich sei. — Die „Deutsche Allg. Ztg.' bezeichnet die Rede des Kanzlers als einen besonders großen Fort schritt

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Seite 5 von 8
Datum: 03.08.1922
Umfang: 8
und auch der deutsche Reichstag den Vertrag gutheißen wer den, so kann die Sache im Prinzip als erledigt gelten. Die hauptsächlichsten Schwierigkeiten wird vor aussichtlich der französische Vertreter in der Repara- tionskommission gegen den Vertrag machen. In italienischen Kreisen ist man in dieser Hinsicht in- dessen guten Mutes, denn tatsächlich ist in diesem' > Aalle die Sachlage die, daß Deutschland (das die geschädigten Auslands-Deütschen nach dem Versailler Vertrag sowieso entschädigen muß

), indem es das deutsche Eigentum in Italien zurückkauft, eine Aus gabe macht, 5ie sowohl für Italien wie für Deutsch land einen Vorteil bedeutet, da das deutsche Eigen tum für die Italiener im Falle der Konfiskation sicher weniger und für Deutschland bei einer Zu rückgabe wahrscheinlich mehr als 800 Millionen wert ist. Es handelt sich bei dem Vertrage also um eine Sache, die sowohl für Italien, wie auch für .Deutschland einen finanziellen Gewinn bedeutete Die Lösung ist für das Verhältnis zwi schen Italien

sind alle übrigen Aufschriften nur in italienischer Sprache angebracht worden. Nur die Hüttenordnung ist mehrsprachig — gnädigerweise auch in deutscher Sprache — gedruckt» Die Fenster und Läden sind in den italienischen Nationalfarben gestrichen wor den, eine italienische Flagge wurde gesandt mit dem strengen Auftrag, sie während des ganzen Sommers auszuhängen. Die Touristen jedoch, besonders die aus dem Deutsche:: Reiche, fehlen. Es erscheint die Frage nicht unberechtigt, ob sich . der D. u. Ö. Alpenverein

. Der wirtsihaftliche Aufammenhang zwischen Sapern und Sem Reich. Wenn in dem politischen Konflikt zwischen Bayern und dem Reich die Wahrscheinlichkeit einer Verständigung heute immer größer wird, so hat dazu gewiß die Erkenntnis beigetragen, daß beide Teile auch wirtschaftlich so eng miteinander ver knüpft sind, daß eine Lockerung oder gar Zerreißung der politischen Bande auch die Volkswirtschaft hüben und drüben auf das empfindlichste schädigen müßte. Der wirtschaftliche Aufschwung Bayerns hat seine ergiebigste

Quelle in dem Anschluß Bayerns an daS Reich und in dessen mächtigem Aufblühen. Denken wir uns, schreiben warnend die ,.M. N. N.', einen Augenblick diese Gemeinschaft aufgehoben, so würden im Reich wie in Bayern wichtige Lebensbedingungen gefährdet sein. Heute, wo die bayerischen Wasser kräfte noch nicht ausgebaut sind, entscheidet noch im mer die Kohle das industrielle und gewerbliche Schicksal Bayerns. Einheimische Kohle deckt nur etwa neun Prozent des Bedarfs. Was darüber

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Seite 2 von 8
Datum: 11.06.1923
Umfang: 8
, der einmal zum Registrator meiner »Feh ler werden will, dann erkläre ich, daß ich vo n dieser Mitarbeit absolut nichts wissen will.' vor der neuerwählte König mit seiner Gemahlin diese Burg bezog, ließ er an der Hauptmauer mit rotem Ocker-ein Murmeltier aufmalen und alle Fanes führten' fortan das Murmeltier auf ihren Schilden. / Das Reich der Fanes wuchs an Macht und An sehen.. Auch die Hohe Gaisl wurde bald in dieses Reich einbezogen und es erstreckte sich von der Wanna-Wand (die heute Heilig-Kreuzkofel heißt

) bis zu den scharfgezackten Bergen der Bedoyeres und Landrines. Eines Tages besuchten der König und die Königin die alte Anguana auf der Hohen Gaisl und er zählten ihr viel von dem Reich der Fanes. Die Alte aber sprach zu ihnen: „Ihr seid die Stammeltern eines kommenden ' Herrschergeschlechtes, das dem Reich der Fanes einen ungeahnten Aufschwung bringen und durch lange Zeiträume alle anderen Fürstenhäuser, an Ruhm und Ehren überstrahlen wird.' Dann fragte, sie, ob Mollma nie mehr das Stammschloß ihres Gatten im Popena

-Tal besuchen -vürde^ Moltina geriet in Verlegenheit und erklärte schließlich, datz'dine unüberwindliche Scheu sie noch immer davor Zurückschrecken lasse. . «Wenn eHMist,' sagte die alte Anguana, „dann wird der Berg, auf dem wir stehen, für alle Zeiten rot bleiben!' Diese beiden Voraussagen bewahrheiteten sich. Dem Reich^ep Fanes und seinem bewunderten Herrschergeschlechts tverden wir noch in anderen Er- Ministerrat. Aufhebung und Erleichterung von Lebens- mittelzöllen. Am Samstag fand eine Sitzung

sich jedes kaum mehr ein Bett kaufen. Alle, die schon gesteigert hatten, verlangten darauf ihr Geld zurück, die auch in einigen, wenn man will, in weitem Umfange die deutsche Sprache gelehrt wer den wird. Zu dem ... wird man mit Gewalt in kurzer Zeit gelangen.' Also wird in dieser Publikation zum Zweck der Entnationalisierung Südtirols die Beseiti gung der deutschen Schulen als Programm auf gestellt, und zwar als ein Programm, das in kurzer Zeit und mit Gewalt (vLolentemenw w breve) erfüllt werden soll. Hiezu

soll das Au genmerk auf die Kindergärten gerichtet wer den, weil in den bestehenden Kindergärten die Kinder für die deutsche Schule vorbereitet wer den. „Die deutschen Asyle', so schließt der Ar tikel, „stellen in vielen Zonen Uferausbrüche des deutschen nationalistischen Bächleins dar, das es noch nicht verstanden oder gewollt hat, stillestehen zu bleiben. Diese Gewässer müssen in ihr Bett zurückgedrängt werden und dann muß mit organisierter und andauernder Arbeit der Lauf geändert werden.' Herr Barbefino

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