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Bozner Nachrichten
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Seite 7 von 8
Datum: 03.03.1898
Umfang: 8
?' ^„Dazu wollte ich mir eben Ihre Zustimmung holen.' „Das war korrekt gehandelt!' sagte der Patrizier befriedigt „Ich gebe Ihnen die Erlaubnis, Frances zu fragen, ob Sie Ihre Frau werden will. Sagt sie ja, so habe ich nichts dawider. Da mit wäre die Sache ja wohl erledigt.' Bruno Herzog verbeugte sich. Wenige Minuten später fuhren die beiden Herren dem Kontor in der Deichstraße zu. Während der Fahrt sprachen sie von geschäftlichen Dingen. Der anderen Angelegenheit wurde mit keiner Silbe mehr gedacht.— Um sechs Uhr speiste

!' sagte er. „Besser der erste Schnitt ins Fleisch, als ein jahrelanges Siech- thum! Das beste Mittel, um solche Wunden zu heilen, ist, daß du sn die Wahl eines Gatten denkst, an dessen Seite du ein ruhi ges und dauerndes Glück findest.' „Nie — nie!' schluchzte Frances. „Der zweite Mann, der heute um d^ne Hand bat, «ar Bruno Herzog, mein Plokurist. Siehst du, Frances . . . man faselt draußen in der Stadt viel von meinem Hochmuth und meinen Geldstolz. Daß das alles leeres Gerede

ist und daß ich, wo es sich um dein Glück und deine Zukunft handelt, keineswegs nur äußere Dinge im Auge habe, wird dir die Thatfache beweisen, daß ich dir warm empfehle, diesen Mann zu berücksichtigen. Bruno Herzog hat zwar keinen Pfennig Vermögen, aber cr ist zuverlässig, vertrauenswürdig und hat einen gesunden Unterneh mungsgeist. Das ist ein nicht zu unterschätzendes Kapitel. Der Reichthum liegt nicht im Besitz, sondern in der Garantie, den Besitz zu erhalten. Neunzig Prozent Millionärssöhne sterben im Elend. Ich brauche

bei meinem zukünftigen Schwiegersohne nich auf Geld zu sehen, wohl aber werde ich prüfen, ob er würdig und im stände ist, dan Vermögen, welches du ihm zubringst, zweckmäßig zu verwalten. Obgleich Olaf gut eingeschlagen und ein tüchtiger Kaufmann ist, weiß ich doch nicht mit Bestimmtheit, ob er allein im stände sein wird, der Firma Pitter ihren alten Glanz zu erhalten. Ich bin aber überzeugt, daß die Firma .Pitter und Herzog' eine Generation weiter mächtiger und angesehener als je zuvor dastehen wird. Bruno Herzog

ist der Sohn des ver storbenen Justizraths Herzog aus Düsseldorf. Der Mann war lange Jahre hindurch national-liberaler Reichstagsabgeordneter eines westfälischen Wahlkreises. Die ganze Familie ist hochange sehen. Einem solchen Manne, wie Bruno Herzog, ist die strenge sromme Moral des Elternhauses von Kindesbeinen an eingeimpft. Er hat dort die'Saat empfangen, die im Leben aufgeht und sich dann bewährt, wenn es einen Pflichtenkreis auszufüllen heißt. Einem solchen Manne kann ein Mädchen freudig ihre Zukunft

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 8
Datum: 03.07.1923
Umfang: 8
Schreiber? gerichtet. Es heißt in demselben: Der große Weltkrieg hat bei Euch zu solchen Zustan den geführt, daß die Katholiken eine Weile ratlos dastaiwen, auf welche Weise sie die neuerstandenen gange traf sie den Freund ihres Mannes, den jungen. Architekten Oskar, welcher erst kurz von der Hoch schule nach manchen flotten Abenteuern in seine Hei mat zurückgekehrt war und als lustiger Genosse an allen Vergnügungen und Scherzen des Städtchens mit Bruno und seiner lebensfrohen Frau teilnahm

. Er begleitete Luise bis außerhalb des Stadtbildes, von wo sich der Wiesenweg im Tale weiterschlängelte, ohne daß die beiden die wachsende Entfernung vom Orte so recht wahrgenommen hätten. Da lockten ihn rote Steinnelken und gelbe Primeln zum Pflücken, und er drückte mit schmeichelnden Worten das lose Blumengewinde der schönen Begleiterin in die zögernde Hand. Bruno kehrte gewöhnlich nach seinen sportlichen Bergtonren spät abends müde, aber seelisch gekräftigt nach Hause zurück. Oskar wollte bis dahin

mit neckischen Plaudereien Luise die Zeit verkürzen und ließ es bittend sich nicht nehmen, Bruno in seinem gemütlichen Heime mit ihr erwarten zu dürfen. Luise gewährte es gerne dem Zungen Freunde ihres Mannes, dessen heiteres Ve len ibr öfters Zeichen des Zutrauens entlockte. .pcmiqekehrt, als bereits Venns als erster Stern Himmel blinkte, hatte Luise noch 5' im Haushalt zu besorgen; sie suz.m; die ^^'hange, ordnete noch manches im Wohn- zunmer und bereitete den kalten Imbiß und den Teekessel sur

frisch und würzig erhielten. Der metallene Klang der Schuhnägel und Bergstockspitzen verhallte in den Gäßchen. Nur Bruuo war uoch nicht heim gekehrt. Eine nachdenkliche Unruhe beschlich Luise; man gab das längere, unsichere Warten auf. Als Oskar im Vorzimmer seine Überkleider neh men wollte, entdeckte er plötzlich eine Depesche im Briefkasten, ivelche der Briefbote nachmittags in der Abwesenheit durch die messinggezähnte Türspalte hineinversenkt haben mutzte. „Bruno abge stürzt

reiste sie ab. Oskar, welcher sich Selbstvorwürfen nicht verschließen konnte, führte nachdenklich die bestürzte Frau zum Bahnhofe, immer aufs neue beteuernd, sie auf dieser bangen Reise nicht begleiten zu können; er hätte wichtige Geschäfte zu besorgen. Als Luise das Dörfchen und den friedlichen Pfarrhof unter beklemmendem Herzklopfen und Zittern betrat, mel dete ihr der Priester mit tröstenden, aufrichtenden Worten. Bruno sei, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben, soeben verschieden

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 03.07.1923
Umfang: 8
. Die junge Frau des Ingenieurs Bruno hatte wieder einmal ihre heftige Migräne, mit welcher sie sich bei ihrem Gatten entschuldigte, daß sie ihn nicht zum Morgenzug zum Bahnhof begleiten könnte, wie sie es in der ersten glücklichen Zeit ihrer sonnigen Ehe als ihre Liebespflicht empfunden hatte, wenn Bruno nach den anstrengendeil Arbeiten der Woche den freien Sonntag zu Bergausflügen benützte, um seine schweren Geschäftsgedanken im Tale zurückzu lassen und den festgenagelten Bureausessel mit dem bewglichen

Bergstock zu vertauschen. Ein liebevoller Abswiedskuß trennte ihn von seiner jungen, hüb sche:!, Gattin, und dahin ging es mit innerem Drange nach den geliebten luftigen Höhen zur Berg sohle. Bruno hatte es öfters versucht, seiner Frau duf kleineren, bequemeren Bergtouren die strah lende Herrlichkeit der bewaldeten HqAen begeistert zu demonstrieren, um sein jauchzendes Empfinden in Dütes Kätür mit ihr zu teilen, doch Luise war und blieb der -holprige Bergpfad, die brennende Sonne, bi.' rauhe Außenwelt

ein unbekanntes Vergnügen. Bruno Hatte nach zielbewußtem Aufstiege gegen Mit- iaa die genante Berghütte erreicht und übersah mit Heuer Freude die ihm so lieb und teuer gewordenen Gipfel, sie. grüßend als uralte steinerne Freunde, die ihm schön von Kindheit her, an der sicher führenden Hand seines Vaters, mit weißsträhnigen Häuptern zunickten und ihn über ihren bunten Teppich und grünen Mantel mit magnetischer Kraft zu sich hin aufzogen, den frommen Blick ihm zum blauen Him- mel, den felsenfesten Sinn

Alpenrosen und blaue Gentianen mit Tannengrün zum Strauße, als wollte er all seine Liebe uich Treue mit sich zu Tale tragen. Plötzlich rutschte an einer steilen Felsen wand das Geröll unter seinen Füßen — ein boden suchender, unsicherer Schritt — und Bruno lag blut überströmt im tiefen Bergschutt. Nach Stunden fand man ihn und trug ihn zu Tal in das kleine Dorfpfarrhaus; er war bewußtlos; in seiner abge schürften Hand hielt er noch krampfhast die Berg blumen. Aus seiner deutlich geschriebenen Postkarte

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Bozner Nachrichten
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Seite 6 von 8
Datum: 18.08.1924
Umfang: 8
. Er wollte und mußte wissen wie es mit den Fäl len Karwendel und Bruno Lavandal stand und welche Ergebnisse die Untersuchung bisher zutage gefördert. Vom Türsteher erfuhr er, welche Herren Dienst hatten und fand unter diesen bald einen guten Be kannten heraus. . Zuletzt suchte -er Jeremias Vessel auf und schlug ihm vor, in eine nahe Weinstube mitzukommen, wo man ungestört plaudern könne. Eine Aufforderung, der Herr Pessel um so lieber nachkam, als er, immer Nr. 189 -Gott lohnen!' Er drückte mir. bie Hand

sich mein Büchel geben und schreibt— zwei Gulden ein! Eine Mo . große Summe war man damals gar nicht, gewöhnt. noch mit der Lavandalschen Angelegenheit beschäf tigt, darin gar nicht recht vorwärts kommen-konnte. Immerhin ergaben sich für Silas Hempel aus- dicsen Unterredungen einige neue Gesichtspunkte, die ihn am Heimweg lebhaft beschäftigten. Bruno Lavanoals Selbstmord hatte sich als eine Folge enormer Spielschulden herausgestellt, die zu decken er seit längerer Zeit Wechsel in bedeutender Höhe ausgestellt

hatte. Die letzten beiden sogar auf den Namen seines Vaters. Doktor Lavandal hatte keine Ahnung davon gehabt, daß sein Sohn, der früher grundsätzlich keine Karte berührte, plötzlich der Spielleidenschaft in einem Maße verfallen war, die ihm Ehre und Gewissen vergessen ließ. Der beste Freund des jungen Lavandal, gleich falls Anwaltsanwärter, sagte aus, Bruno habe zwei- bis dreimal wöchentlich einen Spielsalon be sucht, den eine junge Witwe und ihr Bruder hielten. Es sollte sehr vornehm dort zugehen und äußerst

streng in der Auswahl der Teilnehmer vorgegangen werden. Nur wohlhabende Leute würden zugelassen und nie mehr als sechs bis sieben, die sich ehrenwört lich verpflichten mußten, Adresse und Namen der Ei^ gentümer streng geheim zu halten. Lavandal for derte seinen Freund mehrmals auf, mitzukommen, doch lehnte dieser entschieden ab. Der Freund hatte den Eindruck, daß hauptsächlich die schönen Augen der jungen Witwe Bruno Lavandal auf die schiefe Ebene lockten von der er sich dann^. als der Termin

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Seite 12 von 16
Datum: 17.01.1915
Umfang: 16
tut. Du wirft gleich hören, welcher Zufall mir da die eigentümliche Sache zutrug.' „Nun, bitte, rede, rede! Mach mich, bitte, nicht nervös! Er zähle ohne alle Umschweife, und erspare dir, bei mir Spannung zu erregen!' „Ich war natürlich mit Bruno Lautenburger zusammen. Du kennst ihn wohl. Er ist ein Vetter von mir väterlicherseits. Seine Mutter ist die Schwester meines Vaters. Du hast ihn, glaube ich, bei uns schon angetroffen.' „Ich erinnere mich; er machte keinen besonderen Eindruck

, er hat ja eine sehr gute Stellung, die sehr gut dotiert ist. Seine Frau bekömmt sogar jetzt während der Kriegszeit sein volles Gehalt aus bezahlt. Adas Vermögen hat übrigens auch nicht gelitten. Und als mein Vetter Bruno Lautenberger alles das hörte, da sagte er lächelnd: Ist das der Direktor Hillersdorf von der Deutschen Ge nossenschaftsbank? Ja, erwiderte ich, er ist der Mann meiner Base Ada. Und da er wieder lächelte, so nahm ich ihn mir beiseite und fragte ihn, was denn sein Schmunzeln zu bedeuten

persönliches Interesse für dieses Fräulein Elise Manzel habe. Und diese Ansicht finde er, mein Vetter Bruno Lautenberger, nun erst recht durch meine Mit teilung begründet, daß Direktor Hillersdorf sein ganzes Vermögen eingebüßt habe. Dies letztere sei jedenfalls nur durch sein rührend uneigennütziges Eintreten für Elise Manzel der Fall. Ohne diese Großmut würde diese ihr ganzes Vermögen verloren und dein Gatte nichts eingebüßt haben!' „Ist das auch wirklich wahr, was du mir sagst? Ist dein Vetter

auch durchaus glaubwürdig? Kann auch keine Verwechselung vor liegen?' „Alles völlig ausgeschlossen, liebe Ada! Ich habe meinen Vetter veranlaßt, sich noch einmal genau über die Namen zu informieren. Es handelt sich um deinen Mann. Krausberger ist übrigens ein früherer Kollege, deines Mannes, und deshalb ist dein Mann sein Kunde geworden. Fräulein Elise Manzel ist etwa genau so lange wie dein Mann Kunde der Firma, und wie Bruno festzustellen in der Lage war, ist die Dame auf Veranlassung deines Mannes Kun

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Seite 6 von 8
Datum: 27.08.1924
Umfang: 8
?' Doktor Knollmaier dachte nach, dann antwor tete er bestimmt: „Nein, für Spiritismus hatte Bruno nie Interesse. Er glaubte nicht nur nicht daran, sondern spottete stets darüber. Auch in bezug auf Hypnose war er stets skeptisch, bis ^r dann einmak^ufällig in einer Gesellschaft, wie er mir erzählte, durch einen ganz fremden Menschen in hypnotischen Schlaf versetzt wurde — wenigstens sollen die anderen es behauptet haben. Er selbst konnte sich nämlich nachher an nichts erinnern wes halb er geneigt

war, das Ganze für eine Mystifika tion zu halten, um seinen Unglauben zu be kämpfen.' „Sie selbst waren damals nicht zugegen?' „Nein, ich verkehre nicht in dem betreffenden Haus, und auch Bruno ist nicht besonders befreun det mit der Familie Behrens. Er ging eigentlich nur einem Bekannten zuliebe, der sich für die Toch ter interessiert, einigemale hin.' Behrens! Der Name ließ Hempel verblüfft aufblicken. Wo hatte er den bereits gehört? — Äh nun besmtn er sich: Doktor Witt hatte ihn erwähnt, .als er Helene

Mangolds Geschichte erzählte'. Nräu< lein Behrens hatte ja Helene damals zu ihm ge bracht, als sie sich nach der ersten Hypnotisierung durch Hommel nicht in den Wachzustand zurückfin den konnte. Seine Augen nahmen einen gespannten, glit-' zernden Blick an. „Nun, das ist ja interessant, Herr Doktor! Wol len Sie mir, bitte, möglichst genau alles erzählen, was Sie über jenen Vorfall wissen?' „Gern, nur ist es leider sehr wenig, denn Bruno nahm die Sache, wie gesagt, eigentlich nicht ernst

zu zeigen, und es soll ihm tatsächlich gelungen sein, binnen wem-' gen Minuten alle Anwesenden einzuschläfern, auch Bruno. Wenigstens wurde dies, wie gesagt, nach träglich behauptet. Eine junge Dame soll sociar so völlig benommen gewesen sein, daß man nachher Mühe hatte, sie wieder zum Bewußtsein zu bringen. So erzählte mir Lavandal. Ob etwas Wahns daran ist, und ob insbesondere er selbst tatsächlich auch in hypnotischen Schlaf versetzt werden konnte, vermag ich nicht zu entscheiden.' , Silas stand

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Seite 9 von 16
Datum: 05.06.1898
Umfang: 16
I' sagte Frances leise. „Die kann ich Ihnen ohnehin bringen,' entgegnete Her zog mit leiseim Lächeln, „da ich mit Olaf regelmäßig korrespon diere. Ich habe Ihnen von ihrem Bruoer und seiner Gattin diesen Brief zu übergeben.' ^ „Von Olaf und seiner Gattin?' wiederholte Frances mit dem Ausdruck höchsten Erstaunens. „Seit wann ist Olaf denn verheirathet und mit wem? Davon weiß ich nicht das geringste. Wohnen mein Bruder und die neue Schwägerin bei meinem Vater^ im Hause?' Bruno Herzog schüttelte den Kops

kennen öu lernen. »Wie gern möchte ich heim!' seufzte Frances. „Wenn ich ^ch nur nicht fürchtete, dem Äater zu begegnen!' »Der Tod sühnt alles!' sagte Bruno Herzog. „Ich bin ^ erzeugt, daß sich Ihnen das Herz Ihres Vaters wieder eines ^schließen wird und daß er sich dann auch mir Olaf aus- öUgelc't ' ^b^ schriftlich versprechen müssen, Sie heim zu sragte noch nach diesem und jenem; sie hätte gar Berk^ ^ näheren Umstände, welche mit Olaf's Heirath in nick»» ^ standen, erfahre», aber da Biuno Herzog

' vom 5. Juni 1893 ' Gönners, den er diesem zulieb angenommen hatte. Ec war ein geborener Hambnrger; seine Eltern sind bei der großen Cholera- Epidemie gestorben, und mit rechtem Namen hieß er Anton Kettenberg.' . „Kettenberg!' entfuhr es Bruno Herzog, und in höchster Ueberraschung sah Frances den Besucher an, wie in Erwartung einer Erklärung seines offenbaren Bestürztseins bei der Nennung dieses Namens. . . . „Kettenberg!' wiederholte der ehemalige Prokurist des Hauses Pitter s inen Ausruf des E staunens

Sie mi'-, und zwar zu einer Stunde, in der ich meine Verlassenheit am schwer sten empfand und mir im stillen einen ausrichtigen Freund wünschte.' ,.Jch hoffe zuversichtlich, daß Sie mich als wahren und selbst losen Freund betrachten, gnädige Frau,' sagte der junge Mann schlicht, und Frances, die ihm no vmals ihre Hand leichte, fühlte in diesem Augenblick, daß sie in der That in diesem Manne ' einen Freund gnvonnen habendem sie unbedingt und rückhälts- ' los vertrauen könne. Bruno Herzog kam von dieser Stunde an oft, manchm'l

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Bozner Nachrichten
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Seite 7 von 8
Datum: 19.04.1898
Umfang: 8
; sie zählte fortan für ihn zu den Todten. Das neuvermählte Paar befand sich zur Zeit in Venedig. Edward Pitter beauftragte ein dortiges .Bankhaus, -den nun mehrigen Eheleuten eine hohe-Summe auszuzahlen/^— Frances' Mitgift.. Das war die letzte Handlung, bei der Edward Pitter den Namen seiner Tochter erwähnte. Außer dem Vater und Olaf Pitter. der seine einzige Schwester innig geliebt hatte, traf noch einen andern Menschen Frances' Flucht mehr als nur schmerzlich : Bruno Herzog. Der Prokurist war der erste

durchgegangen. Wüßte ich nur, daß sie wahrhaft glücklich würde, so wollte ich gern entsagen!' 7 „Sie wird es nicht!' murmelte Edward Pitter dumpf. „Es kann nicht sein! Doch mag sie in ihr Verderben rennen, — sie hat sich ihr Theil selbst erwählt, — ich kann sie nicht mehr zu rückhalten.: Sie hat - sich schwer an mir vergangen,- aber .ihre 'Schuld^ wird sich an ihr'selber rächen ^ -Bruno-Herzog neigte stumm den Kopf. , : Nach, eiyigen .Tagen .bat.er den Ehes um seme Entlassung. Edward- Pitter war erstaunt

und . etwas unwillig. Bruno Herzog war ein . Mann, imf den er sich in jeder Beziehung verlassen konnte,-; es, thatl jhm aufrichtig leid, solchen Angestellten zu ver lieren. .... ...... .. . - „Warum. wollen Sie fort?' fragte er. . -Herzog sah bleich ans.. . qNach, gewissen-Vorfällen ist es mir nicht möglich, länger in Hamburg zu bleiben,' sagte er. „Ich habe hier die ganze Hoffnung meines Lebens begraben und mag hier deshalb nicht länger sein.' Der Chef nickte; er. verstand, warum Bruno Herzog mcht bleiben

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Seite 5 von 8
Datum: 27.08.1924
Umfang: 8
Spielhölle beantworten, ^ ^hr Freund, Doktor Bruno Lavandal, zum Opfer fiel.' „Sehr gern, soweit ich vermag, darüber Aus' tunft zu geben. Doch habe ich bereits alles, was ich weiß, Herrn Peffel mitgeteilt, der, wie man nur sagte, mit der Aufklärung des Falles betraut wurde.' - „Ganz richtig. Ich will auch meinem Kollegen durchaus nicht ins Handwerk pfuschen. Nur seine und meine Angelegenheit berühren einander so nahe, daß ich die Überzeugung gewinnen muhte, es handle sich in beiden Fällen — eigentlich

und Samstag zusammenzukommen Pflege. Eine feste Stunde war nicht ausgemacht, jeder konnte ab neun Uhr kommen, wie es ihm beliebte, doch blieb man nie länger als bis 3 Uhr beisammen.' „Warum das eigentlich? Leidenschaftliche Spie ler Pflegen doch oft bis in den hellen Morgen hin ein zu spielen?' . . . „Bruno sagte, da nur verbotene Spiele geipielt wurden und mit außerordentlich hohen Einsätzen, sei die Gefahr für alle Teilnehmer, besonders aber sür die Unternehmer, im Fall einer Entdeckung

mir, der junge Lavandal habe frü her nie gespielt. Schien es Ihnen nicht auffallend, daß er sich so plötzlich einer Leidenschaft ergab, deren Gefährlichkeit ihm doch nicht unbekannt sei.l konnte?' „Sehr sogar! Ich konnte es gar nicht begrei fen, denn wir hatten früher ja oft über diesen Punkt gesprochen, und Bruno hatte immer erklärt, er könne weder begreifen, wie man Vergnügen am Kartenspiel finden, noch wie man sein Geld auf so tolle Weise zum Fenster hinauswerfen könne

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 10
Datum: 29.09.1923
Umfang: 10
Blüte stand und da die „Giordano-Bruno- Gesellschaft', die vor dem Palast des Papstes von Rom ihre Trotzfeste aufgeschlagen hatte, dem Papste seinen Hl. Stuhl am liebsten vor die Bronzetüre ge setzt hätte. Damals war der Ehrengroßmeister der italienischen Massonerie, der Jude Ernesto Nathan, freigewahltes Stadtoberhaupt von Rom. Ernesto Nathan ist längst tot und mit maure rischen Ehren begraben. Der Religionshaß ist sanft eingeschlummert, die Religion ward zum Dogma in der Staatskanzlei

und Religion sind freilich verschwunden, denn der Zeitgeist ist nicht darnach. Auch die Arbeiter-Internationale, die früher von der Begleitmusik des Umzuges ge spielt wurde, ist verstummt. Auch der „Rp.'-Artikel verweist auf die Ansprache Bottais und hebt folgende Stellen hervor: „Wir kommen aus jenem Geschäfte beim Vatikan (eine Anspielung auf die Giordano- Bruno-Schule der Freidenker unmittelbar vor dem Vatikan), wo man ein wenig Freidenkern zu Ver schleißen Pflegte, dieselbe. Denkungsart

der Eignüngsfrage ausgeworfen hatte. Es ist selbstverständlich, daß die gesamte liberale und sozialistische Presse über diesen Beschluß der Regierung tobt und im Schöße des Faschismus darob eine Krise ausgebrochen ist. Der Urheber der selben, der Obmann des faschistischen Beirates für Schulwesen, Dini, wurde aber ausgeschifft und mußte wegen Disziplinlosigkeit die Partei verlassen. Die Giordano-Bruno-Schule verödet und die Trutz reden sind verstummt. - Sind das Vorspiele zur Lösung der Römischen Frage? So fragt

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Seite 4 von 8
Datum: 29.12.1914
Umfang: 8
» So viel man' auch nach; den? Voranzeigen erwarten durste, das Konzert selbst brachte noch mehr, viel mehr, so daß es unstreitig zu den hervorra gendsten musikalischen Veranstaltungen gezählt werdeir darf, die in unserer Stadt abgehalten wurden: Die Einleitung des Programmes bildete ein> Klavierquartett von Brahms in G-moll, Op: 25. Den Klavierpart hatte die Klaviervirtuosin^ Frau Prof. K ü H-N e^H e l l - mehse n von- Bozen iNne, die Streichinstrumente spielten die Her ren Dr. Bruno Studeny vom kgl. Hoftheater in München, Fritz

diese vortreffliche' Künstlerin nur durch die- bezwingende Macht ihres umfangreichen' mewllbnen Organs und' durch dett vollendeten' Gefühlsausdruck im' Vortrage. Kein Wunder also, daß die Künstlerin das Publikum zum stürmischen Jubel hinriß und zu den dreivon ihr vorgetragenen LiedTrn „Unser Kaiser im Gebet' von Skalickh, „Frühlingsgruß' von' Chiari Und „Allmacht''von Schubert eine Zugabe gewähren mußte, wozu sie die „Soldatenweise' von Dr. Bruno Studeny wähltet Unsere bekannte heimische Klaviervirtuosin Frau

bot dem Publikum die berühmte Münchener GeigenvirtUisin Frl. Herma S t u d e n y, eine Schwester des vorgenannten Hrrn Dr. Bruno-Studeny. Die Künstlerin kam hieher auf Besus zu ihren' Bruder und als sie von' dem - Konzert vernahm, machte- s> sich sofort zur Mitwirkung erbötig: Mit beispielloser Virtuosität NW fa belhafter Technik spielte sie im Nokturnonnd' ungarische Tänp und entfaltete durch ihr unvergleichliches Spiel einen derartigen Bifälls- sturm, daß sie noch zwei Zugaben — die „Träumerin

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