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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 9 von 14
Datum: 20.12.1906
Umfang: 14
Beilage zu Nr. 51 des ..Andreas Hasel'. Ist die Viehzucht in Hesterreich steigerungs- Mig? Bou A. Weimar. DaS Hauptmittrl zur dauernden Beseitigung einer Bieh- not, die unS sonst unausweichlich bevorstünde, ist die Ver mehrung des ViehstandeS in Oesterreich. Eine solche würde unS weniger abhängig vom ungarischen Biehimport machen und bei genügender Ausgestaltung sogar in den Stand setzen, mit den Viehpreisen zurückzugehen; denn eS ist natürlich, daß bei stärkerer Ausnützung der Regie

das Produkt bei gleichem Nutzen billiger abgegeben werden kann. Wenn also im Nach folgenden Mittel besprochen werden, die Viehzucht zu heben, so beziehen sich diese ausschließlich auf österreichische Ver hältnisse. :::i :: ----- Bor allem ist die Frage aufzuwerfen, ob der Biehstand Oesterreichs groß genug ist. den lausenden Bedarf an Schlacht ineh zu decken. Oesterreich hat im ganzen 9,511.170 Rinder. Üngarn hat zirka 7.000.000 Rinder. Zn Oesterreich kom men auf je 1000 Menschen 364 Stück, in Ungarn 350

Stück Rinder; in Oesterreich auf den Quadratkilometer 34 Stück, in Ungarn auf dieselbe Fläche' 22 Stück. Tatsächlich bat also Oesterreich absolut mehr Vieh; aber auch an Be« dölkerungSzähl und BodenMche überragt Oesterreich den un- ßarischen Nachbar. Dieser hat seine überragende Bedeutung denn auch hauptsächlich nur auf dem Wiener Markte. So ivarm im Jahre 1900 von,271.704 Stück Schlachtvieh. 183.398 Stüch auS Ungarn und Kroatien. Dieses Ver hältnis steigt in den folgenden Jahren, und im Jahre 1904

und von 251.376 Stück 195.759 Stück auS den Ländern ver ungarischen Krone. DaS find nicht weniger als 77 Pro zent. UcbrigenS keine erschreckende Ziffer; denn während wir hirka 200.000 Stück Rindvieh auS Ungarn holen, exportierte Oesterreich nach dem Auslande, z. B. im gleichen Jahre 1904, 228.105 Stück Rindvieh. Daraus uiürde folgen, daß Oester reich allein allenfalls bei dem heutigen Stande seiner Viehzucht iden allernonvendigsten Bedarf bei hermetisch geschlossenen Grenzen selbst gegen Ungarn'gerade

wird er umgekehrt gehen, wie mit den Jndustrieartikeln. Diese müssest lm internationalen Verkehr geschützt werden, da man deren Absatz befördern will, jenes wird so begehrt werden, daß mast sich wird den Bezug sichern und erkaufen wollen. Es ist also jedenfalls eine kluge Vorsicht und zugleich ein gutes Geschäft,' die Viehzucht in Oesterteich zti''steigerst.^ Die Ziffer von 364 Rindern auf 1000 Einwohner ist keine besonders hohe. Bei den in Oesterreich gerade für die Viehzucht bestehenden günstigen

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 9 von 10
Datum: 30.06.1882
Umfang: 10
? Wir sind gegenüber den Städten und Handels kammern in unserem Wahlrechte schrecklich verkürzt. Warum redet Ihr nicht von diesem Wahlrechte? So lange Ihr allein am Ruder wäret, ist es Euch nicht eingefallen, an uns nur zu denken, jetzt, wo man Euch das Heft aus der Hand ge wunden hat, jetzt sollen wir Euch halfen, damit Ihr wieder zur Herrschaft kommt. Wir Bauern wissen sehr gut, daß Ihr kein Programm auszuweisen habet. Euer ganzes Pro gramm ist das: „Wir müssen wieder allein in Oesterreich herrschen.' Natürlich

schlimm ergehen. Glaubt Ihr, der würde so ruhig zusehen? ' Nim mermehr! Damals gehörte Oesterreich zu Deutschland, d'rum wurde in Oesterreich so regiert, wie es in Deutschland noth wendig war; jetzt ist Oesterreich auf sich selbst angewiesen, Oesterreich ist je^t Oesterreich, folglich sieht jedes Kind ein, daß man jetzt nicht mehr so regieren kann, wie. zu Kaiser Josefs Zeiten. Wenn dieser Regent jetzt lebte, dann würde er noch ein ganz anderes Regiment einführen, um Oesterreich zu seinem Oesterreich

zu machen. — Wir deutsche Bauern in Böhmen sind gut deutsch, und wir wollen auch für ewige Zeiten deutsch bleiben. Wir sind aber auch echt österreichisch gesinnt ; darum freuen wir uns, wenn Oesterreich im Innern erstarkt, wenn alle Völkerschaften gleichberechtigt sind; d'rum können wir nicht wünschen, daß in Oesterreich dem Kaiser Wilhelm in die Hände gearbeitet wird. Wir haben unsern Kaiser, an dem halten wir fest. „Gut und Blut für unsern Kaiser, Gut und Blut für's Vaterland!' So, jetzt wißt ihr's, wie wir deutsche

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 4 von 10
Datum: 06.12.1888
Umfang: 10
ja ziehen. Vereint treten nun seither all« die deutschen Offiziösen als „Entrüstungschor' gegenüber den Zuständen in Oesterreich auf. Sie finden an dem deutschen Bruder- und Bundesstaate alles Mögliche zu tadeln: unsere Meinungen und Ansichten, unsere Politik, unsere Parteibildungen, unsere gesellschaftlichen Verhältniffe, unsere Urtheile über die aus wärtige Lage und das Schutzbündniß zur Erhaltung des FriedenS; fie sprechen von Zerwürfniffen zwischen dem Grafen Taaffe und dem deutschen

. Zuerst trat die freisinnige Voß'sche Zeitung' auf und überschüttete Oesterreich mit Schmähungen und Beleidigungen. Sie beschuldigte die aus wärtige Politik Oesterreichs der „Doppelzüngigkeit', drohte damit, daß Deutschland „verschiedene Eisen im Feuer habe', und schloß mit den Worten: „Oesterreich werde entweder bundeStreu sein, oder werde eS Nicht sein.' Scharf entgegnete wieder der „Pester Lloyd' und auch daS Hauptorgan der Altczechen, die „Politik' in Prag, nahm sich der verletzten Ehre

der slavischen Volksstämme in Oesterreich an. Die Er widerung der „Voß'schen Zeitung' war mehr ein Rückzugs gefecht unter heftiger Kanonade, und damit schien die Zeitungs fehde ihr Ende erreicht zu haben. Die eingeleitete Komödie war aber damit keineswegs ausgespielt. Jetzt erst erhob sich der Vorhang zur Vorstellung des zweiten Aktes. Auch jetzt hatten die Franzosen wieder den Vortritt. Der „Figaro' brachte nach „Paris' Auslassungen eines in seiner Heimat bis dahin unbekannten österreichischen Wochenblattes

„Schwarzgelb'. Nun griff das antisemitische „Deutsche Tagblatt' in Berlin diese Mittheilungen auf, um auch seinerseits für Oesterreich be leidigende Bemerkungen daran zu knüpfen. Dann kam das freisinnige „Berliner Tagblatt' mit einer Anfrage an die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung', ob dieselbe diese Haltung eines der „Kartellpresse' angehörigen Blattes billigen könne. Fast gleichzeitig brachte das „Fremdenblatt' in Wien einige Enthüllungen über die Beziehungen des genannten österreichi schen Wochenblattes

gegen Oesterreich los. Ihr gemeinsamer Angriff zersplitterte sich jedoch bald nach verschiedenen Richtungen hin, weil der Veranstalter d«S ganzen Spektakels unterlassen hatte, einen einheitlichen Plan vorzulegen. Die Antwort von österreichischer und ungarischer Seite ließ nicht lange auf sich warten: der „Pester Lloyd', die „Neue Freie Presse', die „Wiener Allgemeine Zeitung', die „Deutsche Zeitung'. Letzteres Blatt verwahrt sich aber bezeichnender Weise nur gegen die „geistesöden' Auslassungen

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 3 von 10
Datum: 08.10.1891
Umfang: 10
eine Subvention von 2,160.000 fl., wovon es auf Oesterreich 1,750.000 fl. und auf Ungarn 410.000 fl. traf. Jetzt, nach dem neuen Vertrage erhält der Lloyd im Ganzen jährlich 2,910.000 fl. und an Ver- So schaut der neue Vertrag aus.' Bedenkt man, daß Oesterreich ohne ein derartiges Schifffahrtsunternehnen nicht sein kann, daß ein solches für unsern Handel, unsere Indu strie und Gewerbe unentbehrlich ist, und daß man ein solches Schifffahrtsunternehmen nicht über Nacht aus dem Boden stampfen oder aus dem Grunde

sind, daß und da, wie ich gezeigt habe, Ungarn nicht mehr mitthut — \ sie möglichst dasselbe leisten, was die Schiffe anderer Gesell- und das ist ein wahres Glück für uns —, so hat Oesterreich j schaffen zu leisten vermögen. Das glaube ich, ist auch klar. allein diese Summe zu zahlen; wir zahlen also nahezu das j Die Schiffe müßten gebaut werden, oder es müßten schon Doppelte von dem, was wir früher gezahlt haben — und j fertige und brauchbare gekauft werden. Dazu braucht man doch zahlen wir dabei noch viel weniger

würde Oesterreich so unge- haben; das macht im Durchschnitte 1 fl. 97 kr. per See- \ fähr 60 Millionen Gulden kosten Woher das Geld nehmen? meile; in England wird, wie ich schon erwähnt habe, der - Das Geld müßte man leihen, wir müßten also Schulden ksninsular and Oriental-Company an durchschnittlichem ) machen, und wo? Ja natürlich bei den Juden ! Diese Meilengeld bezahlt 4 fl. 43 kr., in Frankreich 4 fl. 13 kr., j Herren, welche die Verstaatlichung begehren, thun dies, um» in Deutschland erhält

der norddeutsche Lloyd 3 fl. 66 kr. \ wie sie sagen, dieses Schifffahrtsunternehmen aus den Hän- per Seemeile. Wir in Oesterreich kommen also doch noch - den der Juden zu reißen und gerade dadurch würden sie alle immer am billigsten durch. ! Steuerträger wieder in die Hände der Juden hineintreiben! Der österreichische Lloyd erhält aber die obenerwähnte i Es sind wahrlich kopflose Leute, diese Antisemiten, und Unterstützung nicht umsonst. Es werden auch an ihn größere ! manchmal reden sie so gescheidt

, daß man meinen möchte, Anforderungen gestellt. Früher hatte der Lloyd 1,283.800 i sie seien von den Juden bezahlt. Wenn der Staat Schulden Seemeilen zu machen, nach dem neuen Vertrage dagegen i machen muß, Geld leihen will, so muß er in Oesterreich wie 1,473.528, also um 189.728 Seemeilen mehr. Was aber j überall zu den reichen Juden, Rothschild u. s. w. gehen, das Wichtigste von Allem ist, die Regierung hat sich in dem s Das wiffen wir. Der Staat, daß wiffen wir auch, be- neuen Vertrage einen entsprechenden

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 03.05.1888
Umfang: 10
, welche dem ge schichtlichen Rechtsbewußtsein entsprechen (Beifall rechts); darin liegt auch nach unserer Ueberzeugung die Einheit und Machtstellung des Reiches. Wenn der erste Herr Redner sagt, daß eine volle Gleichberechtigung der verschiedenen Nationen in Oesterreich nicht möglich sei, deswegen, weil alle das gleiche Recht beanspruchen, so verstehe ich in der That dies nicht, und wenn er glaubt, daß unbedingt Jemand Hammer und der Andere Ambos sein muß, so hätte nach seiner Auffaffung demnach nur das numerische

Uebergewicht zu entscheiden; ich verstehe dann nicht, wie der Herr Gegner sich beklagen kann, wenn er und seine Partei heute Ambos ist. Es hat aber eine Zeit gegeben, wo andere in der That als Hammer sich geritten und diese Herren von der Rechten aus Böhmen der Ambos waren. Weil das aber für die Dauer nicht ging, weil kein freies Volk sich ver gewaltigen läßt, deswegen mußte eine Aenderung eintreten, und es mußte die Regierung Sorge tragen, daß allen Völkern in Oesterreich das gleiche Recht zu Theil

, wohl nicht in eine Debatte über das Ministerium des Innern; allein ich will auch hier meiner subjektiven Anschauung Ausdruck leihen. Wir haben das deutsche Bündniß begrüßt, als die Nothwendigkeit zur Sicherung des allgemeinen euro päischen Friedens, zur Sicherung jenes Friedens, welchen auch wir in Oesterreich zur wirthschaftlichen Entwicklung und Erstarkung so nothwendig haben. Wir haben daher, um dieses Bündniß zu ermöglichen und die Dauer des selben zu sichern und zur Stärkung Oesterreichs

auch immer ohne Unterschied der Partei das bewilligt, was überhaupt nothwendig war, damit Oesterreich ein gesuchter, gleich mächtiger und gleich starker Bundesgenosse sei. Und wenn heute gegen die Czechen aus Böhmen der Borwurf er hoben wird, daß sie antipotriotisch und gegen das Bünd niß seien, so muß ich dem mit oller Entschiedenheit entge gentreten. Ich bin mit den Czechen aus Böhmen zusam men in den Delegationen geseffen wie hier, und sie haben die großen Opfer, welche man von uns gerade

unter Be rufung auf das Bündniß mit Deutschland beansprucht hat, ohne Widerrede bewilligt. Und wenn, wie die Gegner sagen, dieses Bündniß nicht ihrem nationalen Geschmacke entspricht, so verdient der aufopfernde Patriotismus der Czechen umsomehr alle Anerkennung und alles Lob, weil sie eben das gethan haben, was Oesterreich nothwendig ist. ‘ Meine Herren, das Bündniß mit Deutschland darf nicht vom nationalen, es muß vom österreichischen Stand punkte aus beurtheilt werden. (Sehr richtig! und Bravo! rechts

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 3 von 10
Datum: 22.08.1889
Umfang: 10
Der Parademarsch war nach den Klängen des Radetzky- marsches. Der Kaiser von Oesterreich drückte dem Komman deur seine hohe Bcsriedignng aus. Sodann fand ein Früh stück von 150 Kouverts im Offiziers-Kasino statt. Der Kom mandeur brachte ein donnernd aufgenommenes dreimaliges Hoch auf den Kaiser von Oesterreich aus, der auf das Wohl des Regiments trank und dem Offizierskorps für die Ein ladung dankte. Der Kaiser von Oesterreich empfing den Reichskanzler, welcher vorher Kalnoky einen längeren

Besuch gemacht hatte. Berlin, 15. August. Der Kaiser von Oesterreich, Kaiser Wilhelm und Erzherzog Franz Ferdinand besuchten Nachmittags die Unfallsverhütungsausstellung. Der Kaiser von Oesterreich verweilte länger in der österreichischen Ab theilung, deren Vorstand Dr. Migerka er seine Anerkennung aussprach. Um 6'/, Uhr Abends fand auf dem Königsschlosse die Mittagstafel statt, woran die Majestäten, die Prinzen, das Gefolge rc. theilnahmen. Der Kaiser verlieh Waldersee, dem Chef des preußischen

Generalstabes, die Brillanten zum Leopoldgroßkreuz. Abends neun Uhr reiste der Kaiser von Oesterreich vom Anhalter Bahnhof ab und begab sich via Leipzig nach Jschl. Die offizielle Verabschiedung und mili tärischen Ehrenerweiiungen sind aus Wunsch des Kaisers von Oesterreich unterblieben. Die Verabschiedung beider Kaiser war sehr herzlich, sie umarmten und küßten einander wieder holt. Der Erzherzog und das kaiserliche Gefolge reisten um 9 Uhr 35 Min. zurück. Der Kaiser ernannte zu Oberstinhabern

, durch welche öffentliche Versammlungen der Gläubigen veranstaltet werden, damit diese eintreten für den, Schutz des von den Ahnen überkommenen Glaubens, sowie zur Erhöhung des Reiches Christi auffordern, offen Zeugniß ablegen von der dem apostolischen Stuhle schuldigen Ehrerbietung und für deffen volle, unter keines Menschen Botmäßigkeit stehende Freiheit. Dahin zielten die zahlreichen Versammlungen von Gläubigen, . welche in jüngster Zeit in dem Kaiserthum Oesterreich, in Deutschland, in Frankreich, in Holland

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 4 von 10
Datum: 26.06.1884
Umfang: 10
Ja noch mehr; dieses einseitige Betonen des nationalen Standpunktes, namentlich wenn es in der Weise geschieht, wie es obengenannter Reichsrathabgeordneter in seinem Trink- spruche gethan hat, ist für Oesterreich überaus gefährlich. Oesterreich ist ja ein Staat, der aus verschiedenen Nationen zusammen gesetzt ist und in dem viele Sprachen gesprochen werden. Es kommt nun alles darauf an, daß Friede und Eintracht unter diesen Nationen und Stämmen herrsche. Diese Eintracht zu stören läuft

. Was aber das für das vielsprachige Oesterreich bedeutet, das liegt auf der Hand. Kein wahrer Patriot kann daher bei einem solchen Verein, der nothwendig Zwie tracht stiften muß, mitthun, und wir in Tyrol ganz besonders nicht, denn wir wollen in Frieden leben mit unseren Lands leuten italienischer Zunge. Faßen wir das Gesagte nochmals zusammen, so können wir nur offen und unverblümt es aussprechen, daß nicht blos der Koservative, sondern auch der Katholik und der Patriot ein Gegner des „Deutschen Schulvereins sein muß

' nicht täuschen lassen, und den liberalen Lockrufen unsere Warnung entgegensetzen, uns Konservative insgesammt eine „Sippe' schimpft, „die keine Nationalität und kein Vaterland kennt' und uns mit dem Titel „Zufallsdeutsche' beehrt, — als wenn die Liberalen sich die Nationalität, in der sie ge boren werden wollten, schon vor der Geburt ausgesucht hätten. — Denn wir sind und bleiben vor Allem Oesterreich er; wir sind und bleiben es als Theil der glorreichen deutschen Nation zugleich und unbeschadet unseres

Deutschthums, un beschadet unserer Muttersprache, unbeschadet der ruhmreichen Geschichte unserer deutschen Voreltern — mit den anderen Völkern und Nationen, welche seit Jahrhunderten Haus Habs- burgs-Lothringen zum Fürstenhause haben, — mit all diesen sind und bleiben wir ein gleichberechtigtes Brudervolk in Oesterreich. Wir wollen die anderen Nationen nicht unge recht bedrücken, wir werden aber auch von ihnen keinen un gerechten Druck hinnehmen; wenn aber, wie es unter Menschen und Völkern schon geht

, etwas von anderer Seite geschieht, was wir nicht billigen, nicht ertragen, nicht hinnehmen zu können vermeinen, so werden wir dennoch niemals die Grenzen des Reiches vergessen, niemals werden wir deßhalb drohen, daß wir von Oesterreich abfallen und den deutschen Stämmen jenseits der Grenze uns anschließen wollen. — Ebenso wenig kann es uns anfechten, wenn das genannte Blatt sagt, daß wir „als unser letztes Ziel die Dienstleistung für Rom' auf unsere Fahne geschrieben haben. Denn wir sind und bleiben Katholiken

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 3 von 10
Datum: 15.08.1889
Umfang: 10
maligem Hunahrufe, freudige Bewegung ergriff die Menge, welche ihre herzlichsten Sympathien durch Hochrufe und Tücherschwenken kundgab. Der Kaiser von Oesterreich wurde nicht müde, herzlichst fort und fort zu danken. Nach Ab nahme der Revue über die Ehrenkompagnie der Schlaffes erfolgte in den Gemächern die Begrüßung durch die Kaiserin und Kaiserin Augufla. Um 6 Uhr stattete der Kaiser von Oesterreich der Kaiserin-Witwe Augufla in deren Palais einen Besuch ab. Der Sektionschef Szögenyi

und Legationsrath Graf Wyden. brück verweilten Abends länger im Palais des Reichs kanzlers. Abends beim Familiendiner saß die Kaiserin zwischen dem Kaiser von Oesterreich und dem Erzherzog Franz Ferdinand, gegenüber saß der Kaiser Wilhelm zwischen den Prinzesfinen Leopold und Irene. Berlin, 13. August. Kaiserin Viktoria Augusta legte zum Empfange des Kaisers von Oesterreich Toilette in den österreichischen Farben an. Die heutige große Parade des gesammten Gardekorps ist auf das Glänzendste verlaufen. Der Kaiser

von Oesterreich sagte, die Front abreitend, zum Kommandeur des Kaiser Franz-Regiments: »Ich kann stolz sein, an der Spitze dieses Regiments zu stehen.* Bei dem Parademarsch führte der Kaiser von Oesterreich sein Regi ment zweimal vorbei. Das Dejeuner des Kaisers von Oesterreich im Palais der österreichischen Botschaft verlief programmmäßig. Es nahmen noch theil der Ehrendienst des österreichischen Kaisers, Graf Kalnoky, Szögyenyi, Wydenbruck, das Botschafts personale, FZM. Beck, Graf Paar, Staatsrath Braun

der österreichischen Majestät stellen 5' dürfen. Volk wieHeer hält fest und treu an der Bundesgenossenschaft, letzteres weiß, daß es vereint mit der tapferen österreichisch-unga rischen Armee für den Frieden einzustehen und salls es der Wille der Vorsehung, zu fechten haben wird. Der deutsche Kaiser schloß, auf das Wohl des österreichischen Kaisers, des gesammten Kaiserhauses, der braven österreich-ungarischen Kameraden trinkend. Der Kaiser von Oesterreich dankte für den in den wärmsten Worten ausgebrachten

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 2 von 12
Datum: 28.12.1882
Umfang: 12
Reichsfürsten nothwendig war. Die eben im blutigen Kriege dem Reiche zurückeroberten. Länder boten Gelegenheit, die Pläne und Bestrebungen des Königs zu verwirklichen. Er bewog die Bischöfe, die in den Ländern große Besitzungen hatten, darunter Friedrich II. von Salzburg, diese seinen Söhnen zu Lehen zu geben, und als er im Mai 1281 Oesterreich verließ, übergab er die Verwaltung des Landes seinem Sohne A l b r e ch t als Reichsverweser. K ä r n t e n verwaltete Graf Meinhard von Tyrol. Nachdem

sich der König der Zustimmung der Reichssürsten durch sogenannte Willebriefe versichert hatte, belehnte er auf dem Reichs tag zu Augsburg am 27. Dezember 1282 seine Söhne Albrecht und Rudolf mit Oesterreich, Steiermar!, Körnten und den dazu gehörigen Theilen von Krain und der windischen Mark. Kärnten blieb aber in der Hand Meinhards, bis er es am 1. Februar 1286 als Lohn für seine Dienste förmlich als Lehen erhielt. Die Belehnung beider Herzoge währte nur ein Jahr, denn da zwei Herren in einer Herrschaft

nicht gut schienen, so ward schon am 12. Juni 1283 Albrecht zum alleinigen Herrn ernannt-, Da nun aber der neue Herzog Albrecht mit Elisabeth, der Tochter Meinhards, des Grafen von Tyrol, vermählt war, so ist die erste Habsburgische Herzo gin von Oesterreich eine tyrolische Prinzessin ge wesen. Sie ward dadurch die Stammmutter des ganzen Habsburgischen Geschlechtes und weiblicherseits fast aller Fürstenhäuser Europa's. Wenn also gestern, als dem Erinnemngstag an die vor 600 Jahren erfolgte Belehnung

der Habsburger mit den österreichischen Herzogthümern und an die dadurch bewirkte Begründung ihrer Macht, mehr oder weniger alle Länder, die unter Habsb urgs Szepter stehen, sich zu freuen und diesen Tag zu feiern Ursache hatten, so hatte Tyrol sie doppelt. Tyrol feierte auch die Erinnerung an die Erhebung einer Tochter des Landes, einer tyrolischen Prinzessin, zur Ahnfrau jenes Geschlechtes, das nun durch volle sechs Jahrhunderte ruhmvoll über Oesterreich geherrscht. Waren die Geschicke Tyrols auch fast

' und Leid hat Tyrol mit seinen Fürsten ge theilt und so soll und wird es auch bleiben für alle Zukunft. Darum: Es lebe das Haus Habsburg! Es lebe TyroN Wachen-Rundschau. Kaiserthum Oesterreich. Von allen Seiten kom men Berichte über die Feier des Habsburger Jubiläums. Die Schulen haben dasselbe der Weihnachtsvakanz wegen schon vor Beginn der Feiertage begangen und gestern, am Jubiläumstage selbst, folgte die übrige Bevölkerung nach und zwar wurde das seltene Fest mit einer Einmüthigkeit

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 3 von 14
Datum: 12.07.1906
Umfang: 14
heit angenommen werden, sowohl im Abgeordnetenhause als im Herrenhaufe. Allein, wie gesagt, das Ganze ist nur ein Plan der Regierung für den unbedingten Notfall. Auch abgesehen von der Wahlreform war die abge laufene Woche politisch sehr rege. Einmal galt es das Beitragsverhältnis zu den gemeinsamen Auslagen zwischen Oesterreich und Ungarn auszuteilen und die Verwendung der gemeinsamen Zolleinnahmen zu bestimmen. Bisher wurden die gemeinsamen Auslagen be- kanütlich in der Form gedeckt

, daß zunächst die Zollein nahmen des gemeinsamen dsterreichisch-ungarischen Zollge bietes dazu verwendet wurden, der Rest mußte nach einem OuotenverhältniS aufgebracht werden, wornach Oesterreich 65-6 •/«, Ungarn 34 4 ®/ 0 beiträgt. Von den reinen Zolleinnahmen, welche rund 116 Millionen betragen, wird nun aber auch der weitaus größte Teil wieder von der diesseitigen Reichshälste auf gebracht, so daß sich durch die Verwendung der Zolleinnäh- men zur Deckung der gemeinsamen Auslagen das .Beitrags- Verhältnis

Oesterreichs zu denselben noch mehr zu feinen Ungunsten verschiebt und zwar soweit, daß Oesterreich insgesamt 72 %, Ungarn nur 28 % zahlt. Gegen diese Ausbeutung war der in der Delegation eingebrachte Resolu tionsantrag der Abgeordneten Schlegel und S t e i n e r ge richtet, welcher verlangte, daß die Zolleinnahmen nicht mehr zur Deckung der gemeinsamen Auslagen verwendet werden, sondern den Einzrlstaaten zufallen sollen, von welchen sie aufgebracht werden. Der Antrag wurde je doch abgelehnt

, daß es nicht in der Absicht der ungarischen Unabhängig keitspartei liege eine gänzliche Zertrümmerung des VerhältnifleS zwischen Oesterreich und Ungarn herbeizu führen. DaS dürste richtig sein insoweit als von der Gänzlichkeit der Zertrümmerung die abnorm hohe und unverechte Quote Zisleithaniens ausnenommen sein soll. Die Quote wird nunmehr vom Kaiser bestimmt werden, der wahrscheinlich alles beim Alten lasten wird. Wir werden also weiter zahlen für die ungarischen Freunde, welche mit unserem Gelde sich stärken

Freitag die Gesetzentwürfe, welche in der Neujahrsnacht 1903 zwischen Szell und Körber über den Ausgleich vereinbart und im Jänner 1903 von Körber dem österreichischen Abgeordnetenhause vorgelegt wurden, zurückgezogen. Die ungarische Regierung hatte dir Szell-Körberschen Ausgleichsvorlagen ihrem Parlamente niemals unterbreitet. Die Zurückziehung muß als eine ernste Erklärung Vonseite der österreichischen Regierung an die Adresse Ungarns in dem Sinne aufgefaßt werden, daß Oesterreich sich nicht an Ver

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 1 von 10
Datum: 01.08.1889
Umfang: 10
ein Verschwörer gewesen und jetzt den Kampf gegen die Verschwörer führen soll; der sich in der auswärtigen Politik auf die großen monarchischen und wenigstens in diesem Sinne konservativen Reiche stützt und im Innern den Zustand aufrecht erhält, welchen die Revolution geschaffen hat. Er ist von allen Seiten bedrängt. Die sogenannten Jrredcntisten d. h. die „Unerlösten', die Italiener in Trieft und Tyrol, welche von Oesterreich los wollen, finden in Italien gerade bei den bisherigen Freunden Crispi's

Unterstützung. Er aber darf diese alten Freunde nicht gewähren lasten in ihr Wühlerarbeit, well Italien mit Oesterreich im Bunde ist. Italien mit Oesterreich im Bunde! Das Italien der Oarbonari, das Italien Garibaldis, das Italien, welches ge worden ist durch die Revolution, das Italien, welches den hl. Vater gefangen hält, im Bund- mit dem legitimen Habsburgerreiche, mit jenem Oesterreich, welches gegen Gari- baldi und seine Schaaren so ruhmreich gekämpft hat, mit dem katholischen Oesterreich

. Und unser Kaiser ist seit Jahren dem Könige Italiens einen Besuch schuldig. Aber Franz Josef wird den Besuch im Quirinat*) zu Rom nicht machen und zwar aus jenen Gründen, welche ganz unzweideutig an gegeben wurden. Der Kaiser von Oesterreich kann als katho- *) Das ist der dem Papst gestohlene Palast, worin der König Humkert wohnt. lischer Fürst nicht nach Rom gehen, weil er dadurch den König von Italien als rechtmäßigen Besitzer Rom's anerkennen würde. Der Kaiser kann also seinen Verbündeten nicht be suchen

aber für Oesterreich, sich selbst aufgeben. Denn ganz mit demselben Rechte, mit welchen Italien Rom annexirt hat und festhält, muß es folgerichtig Trieft und Welschtyrol von Oesterreich verlangen. Und diese beiden Länder sind im Bunde! Wir sehen sogar die Nothwendigkeit dieses Bünd- niffes ein; aber wir erkennen auch seine Unhaltbarkeit. Entweder gibt es ein Recht der Nationalität — dann ist Italien Oesterreichs Feind, oder es gibt kein solches Recht — dann muß Italien dem Papste sein Land zurückgeben. Ein drittes

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Seite 2 von 10
Datum: 08.10.1891
Umfang: 10
zurückfahren lassen und auf der Hin- und Rückfahrt Waaren zu einem genau im rorhincin festgesetzten Tarife befördern. So war es auch in Oesterreich. Die Regierung hat mit der Lloydgesellschaft Verträge abgeschlossen, wodurch diese sich verpflichtete, gewisse Fahrten zur Verfrachtung von Waaren in überseeische Länder und von diesen zurück nach Oesterreich zu unternehmen; dafür zahlte ihr der Staat für jede See meile der vereinbarten durchlaufenen Linien einen gewissen Betrag. Schon im Jahre 1855

einen Höchstbetrag von 1,300.000 fl., sowie die Vergütung der Suezkanaltaxe zugesichert. In Folge dieser Ausdehnung der überseeischen Linien nahm auch der Waarenverkehr aus und nach Oesterreich bedeutend zu. In dem im Jahre 1888 abgeschloffenen Vertrage er hielt die Lloydgesellschaft im Ganzen eine Subvention von 2,162.000 fl. zugesichert, dabei wurden der Gesellschaft genau die Linien vorgeschrieben, die sie zu befahren hatte, und diese machten im Ganzen 1,283.800 Seemeilen im Jahre aus. So wurde

verwaltet, er hatte Beweise seiner großen Leistungsfähigkeit gegeben, er hatte bereits sehr viele Beziehungen mit fremden Ländern und seine Schifffahrtsflagge genoß überall bedeutender Ansehen. Und wie andere Staaten zu demselben Zwecke Privatschiff- fahrtsunternehmungen subventionirten, so subventionirte Oesterreich-Ungarn den Lloyd, nur mit dem Unterschied, daß diese Subvention in andern Staaten, in Deutschland, Frankreich, Italien rc. eine bedeutend höhere war, als in Oesterreich. Wie kommt

selbst und es wurde ihr nicht mehr möglich, die Verpflichtungen, die sie im Vertrage vom Jahre 1888 übernommen, auch genau einzuhalten, der Lloyd selbst trug die Hauptschuld daran, daß es so abwärts mit ihm ging. Das war allerdings fatal; an der Privatgesellschaft lag dem Staate wenig, allein es handelte sich um das Unternehmen, an dessen Zustand, wie wir oben gelesen haben, der inländische Handel, Industrie und Gewerbe ein wichtiges Interesse hatten und haben. Ein anderes ähnliches Unternehmen war in Oesterreich

aber würden wir, wenn wir keine regelmäßigen Seeverbindungen mehr hätten, — würde unser Handel und unsere Industrie sehr stark geschädigt werden, und das würden wir alle im Staate mitempfinden. WaS war also zu thun? Man that, was unter den gegenwärtigen Umständen das Vernünftigste war. Man beschloß, den Lloyd nicht unter gehen zu lassen, sondern ihn zu halten und neu zu ordnen, nicht der Juden wegen, die beim Lloyd sind, sondern um von Oesterreich, um von den Steuerträgern größeren Schaden abzuwenden. Dies sollte und mußte geschehen

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Seite 3 von 10
Datum: 09.02.1888
Umfang: 10
werden. Beide verbündete Regierungen sind in ihrer Politik von dem Bestreben geleitet, den Frieden zu erhalten und Störungen desselben nach Möglichkeit abzu wehren ; sie sind überzeugt, daß die Bekanntgabe des Inhalts ihres Bündnißvertrages jeden Zweifel hierüber ausschließen wird. und haben deshalb beschloffen, denselben zu veröffent lichen.' Der Vertrag selbst hat folgenden Wortlaut: In Erwägung, daß Ihre Majestäten der Kaiser von Oesterreich, König von Ungarn, und der deutsche Kaiser, König von Preußen

, es als Ihre unabweisliche Monarchen pflicht erachten müffen, für die Sicherheit Ihrer Reiche und die Ruhe Ihrer Völker unter allen Umständen Sorge zu tragen; in Erwägung, daß beide Monarchen ähnlich wie in dem früher bestandenen Bundesverhältniffe durch festes Zu sammenhalten beider Reiche im Stande sein werden, diese Pflicht leichter und wirksamer zu erfüllen; in Erwägung schließlich, daß ein inniges Zusammengehen von Oesterreich- Ungarn und Deutschland Niemanden bedrohen kann, wohl aber geeignet

ist, den durch die Berliner Stipulationen ge schaffenen europäischen Frieden zu konsolidiren, haben Ihre Majestäten der Kaiser von Oesterreich, König von Ungarn, und der Kaiser von Deutschland, indem Sie Einander feier lich versprechen, daß Sie Ihrem rein defensiven Abkommen eine aggressive Tendenz nach keiner Richtung jemals beilegen wollen, einen Bund des Friedens und der gegenseitigen Ver theidigung zu knüpfen beschloffen. Zu diesem Zwecke haben Allerhöchstdieselben zu Ihren Bevollmächtigten ernannt Oester reich

vertrages ist ein Ereigniß, das vielleicht die weittragendsten Folgen haben kann, denn diese Bekanntgabe ist kaum mehr als eine Mahnung an das offizielle Rußland zu betrachten, in den Rüstungen nicht weiter fortzufahren, und zwar aus dem Grunde, weil der Czar offiziell und vertraulich bereits seit langer Zeit über das Bündniß zwischen Deutschland und Oesterreich aufgeklärt worden war. Nachdem diese Kenntniß den Czaren nicht dazu vermocht hat, die in Worten oftmals betonte Friedensliebe Rußlands

auch durch die That zu be weisen, so ist von der offenen Darlegung der Verhältniffe zwischen Deutschland und Oesterreich wahrscheinlich ebenfalls kein Erfolg zu erhoffen. Unserer Ansicht nach, ist die Ver öffentlichung des Bündnißvertrages ein Aufruf an die Völker Oesterreichs und Deutschlands, der Gefahr, die sich naht, im Bewußtsein auf die eigene Stärke' und auf dieBundeS- genoffenschaft ruhig in's Auge zu blicken. Daß diese ernste Gefahr vorhanden ist, beweist, daß Bismarck einmal gesagt

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Seite 2 von 14
Datum: 30.09.1897
Umfang: 14
gegen das. katholische Oesterreich, gleichwie er früher das Werkzeug der revolutionären Partei gegen den p ä p st l i ch e n S1 u h l war. Im Jahre 1848 sagte der be kannte russische Revolutionär Baku nin auf dem Slaven- Kongreß in Prag. „In zwei Heerlager ist die Welt ein getheilt: hier Revolution, dort Gegen-Revolution. Für eine von beiden muß sich ein Jeder, müssen auch wir uns entscheiden .... Was haben die Herrscher miteinander zunächst zu ihrer Aufgabe gemacht? Die Erhaltung Oester reichs. Oesterreich

ist der Mittelpunkt des Kampfes. Was müssen wir demnach wollen? Das Gegentheil von dem. was jene wollen: die vollständige Auflösung des Kaiserthums Oesterreich'. „Das Zugrunde gehen Oesterreichs ist für die ganze Revo lutionspartei eine Lebensfrage.' Das ist also das Programm der Revolution und ein Hauptmittel dazu ist die Verhetzung der Nationali- täten gegeneinander. Redner erörtert das an der Hand ! der Geschichte und verweist auf das Gefüge unseres alten Oesterreich, welches von der Vorsehung bestimmt

ist, einen Damm gegen die Revolution zu bilden, wie seinerzeit gegen die Ueberstuthung Europa's durch die Barbarei des Islam. In diesem Kampfe müssen wir Katholiken und Konservativen für Oesterreich entschieden einstehen, getreu dem Worte, welches der Historiker Palacky auf dem selben Slavenkongresse ausgesprochen: „Wahrlich existirte der österreichische Kaiserstaat nicht schon längst, man müßte im Interesse Europa's, im Interesse der Humanität selbst sich beeilen, ihn zu schaffen'. Im Interesse eines starken

Oesterreich arbeitet aber jeder, der eintritt für die Eini gung und den Frieden unter den Nationalitäten Diese Einigung ist nur zu erzielen auf Grund der Gerech tigkeit und der gcgenseitigen Duldsamkeit. Wenn man einzelne Nationen als „minderwerthig' erklärt, ist es unmöglich zu diesem Frieden zu gelangen. Redner weist dann in scharfen Worten die Heuchelei der vereinigten Liberalen zurück, welche sich als die einzigen Vertreter des Deutschthums geberden, während sie mit den Jtalianissimi Kompromisse

, d. h. an dem österreichischen dynastischen Ge- „danken, an unserem geliebten Kaiserhause, und Vater- „land, an den Rechten und Jntereffen unseres Berg- „landes Tirol. Sie verurtheilen auf das Entschiedenste ..alle Bestrebungen gegen Religion und Patriotismus, sie „sind entrüstet über die Nationalitäts-Verhetzung, von „welcher Seite sie auch ausgehe, über die hochverrätherische „Weise, in der man das Ausland gegen Oesterreich aus- „ spielt, und sie sprechen ihren Abgeordneten das vollste „Vertrauen aus.' Diese Resolution

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 02.04.1885
Umfang: 10
Vor dem Jahre 1860 haben wir in Oesterreich gar keine Deputirten oder Abgeordnete zu wählen gebraucht. Wir lebten bis dahin in einer unbeschränkten oder absoluten Monarchie. In einer solchen darf der Landesfürst ganz nach seinem Kopfe, regieren und ist dafür Niemandem verant wortlich. Die Gesetze läßt in einer solchen unbeschränkten Monarchie der Fürst durch seine Minister und höheren Be amten machen, die oft gar nicht wissen, was das Volk noth wendig hat. Weil nun die Beamten nur allein

dem Fürsten - verantwortlich sind und dieser in einem großen Reiche nicht überall selbst nachsehen kann, so geschah es damals häufig, daß solche Beamte, die sich mit ihrem Gewissen längst ab gefunden hatten, willkürlich und bestechlich waren, worunter das Volk leiden mußte. So konnte man denn auch in Oesterreich bis zum Jahre 1860 vielfache Klagen über schlechte Regierung hören, obwohl unser erhabener Kaiser auf alle Weise des Beste seiner Völker wollte. Unter der Beamten wirthschaft wollte es durchaus

nicht gehen. Unser heutiges Oesterreich hat sich bekanntlich nach und nach zu seiner jetzigen Größe entwickelt. Die einzelnen Königreiche, Herzogthümer und Länder kamen nicht etwa durch Unterwerfung und Besiegung an das Herrscherhaus Habsburg, sondern durch Staatsverträge. Wenn nun ein Land an Oesterreich kam, so wurde ihm seine Verfassung, die es schon früher hatte, gewährleistet oder garantirt. Der jeweilige österr. Herrscher mußte beim Regierungsantritte die Verfassung beschwören, d. h. er mußte

und Leuten ähnlichen Schlages herausgebildet hatten, die gewiffen „Bürgerminister' rekrutirt wurden, welche unser Oesterreich außer Rand und Band bringen halfen. Also die Beamtenregierung konnte die Völker nicht zu frieden machen. Da wendete sich der Kaiser in seiner Großherzigkeit im Jahre 1860 an seine Völker und rief aus allen Theilen des Reiches Vertrauensmänner zu sich nach Wien, welche unter Leitung eines Ministers be rathen sollten, was Oesterreich noththue. Nach längerer Zeit kam

, die in eurem Namen Gesetze berathen sollen. Schickt ihr mir gewiffenhaste und tüchtige Vertreter, so ist's nur zu eurem Vortheile; wenn ihr aber solche schickt, die statt zu eurem Vortheile etwa nur sür ihren Sack reden, dann müßt ihr es euch gefallen lassen, wenn ihr schlechte Gesetze bekommt.' (Fortsetzung folgt.) Wochen-IrundschlM. Kaiserthum Oesterreich. Das unerwartete Ab leben des Kardinals Schwarzenberg, dem wir an an derer Stelle einen Nachruf widmen, hat überall in katholi schen Kreisen Trauer

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Seite 2 von 10
Datum: 08.04.1886
Umfang: 10
gesunden Oesterreich jenes verstanden wird, in welchem die Parteigenossen des Herrn Abgeordneten diese Stelle hier ein nehmen — nun dann kann ich ihm wohl antworten, daß es mit der sogenannten Gesundung Oesterreichs in diesem Sinne noch seine weiten Wege hat. - Wenn er aber, was ich wirk lich voraussetze, einen festgeregelten Staatshaushalt wünscht — er nennt dies vielleicht gesund — und die. Beruhigung der Gemüther und das ehrliche gemeinschaftliche ^Zusammen wirken aller Parteien

für dieses Oesterreich, dann stimme ich ihm selbstverständlich zu mit einem einzigen Vorbe halte. Ich bin schon!zu>alt, um mich mit Bitten an das gütige Schicksal, zu wenden. Ich wende mich an Gott, der schon so oft dieses Oesterreich aus vielen Stürmen errettet hat und ich glaube, es wird unter seiner gnädigsten Mithilfe und im richtigen Verständnisse Ihrer Stellung, meine Herren von der Majorität, und Ihrer Zu kunft uns wohl gelingen, Beides zu erreichen.' Man sieht, der Herr Minister scheut sich nicht, offen

aufmerksam mache, was so oft von dieser Stelle gesagt wurde. Die Regierung geht von der Ansicht aus, daß Oesterreich ein Staat von vielen Nationen ist und daß keine derselben die anderen beherrschen oder majorisiren soll. Die Stellung, die Lage der Nationen, ihr Ineinandergreifen und Ineinanderschieben zwingt ja dieselben, daß sie friedlich zusammenleben. Das muß die Regierung als ihre Aufgabe, als ihre sehr schwierige Auf gabe betrachten, so daß in diesem Reiche, dessen Vertretung ja nur das treue

wieder nur aus einer Partei hervorgehe. Das wäre ein Widerspruch gegen das Prinzip, worauf die Monarchie beruht, und worauf die Zu sammensetzung dieses hohen Hauses beruht. Es kann nun nicht anders sein, und Sie mögen, denn das ist ja Jeder mann vergönnt, in geistreicher Weise über die Versöhnung, über die Stellung der Regierung über den Parteien scherzen; das liegt im Wesen des Staates, im Wesen dieses Voll- parlamentes und es ist gut, daß es so ist. Wir sollen in Oesterreich immer dasjenige suchen, was uns vereint

Sr. Majestät. Ich sage un erschüttert. Kraft - eben dieser' Eigenthümlichkeit der ge sammten Monarchie,, kraft dieser Eigenthümlichkeit in der Zusammensetzung des!. Vollparlamentes in Oesterreich, muß die Regierung zwar, um die Staatsgeschäfte zu besorgen, die Unterstützung des hohen Hauses und die Unterstützung also der Majorität in Anspruch nehmen. Sie kann aber, wie ja die einzelnen Herren von der Majorität Ihnen, so oft wiederholt haben, nicht jeder einzelnen Anschauung einer ein zelnen Gruppe Rechnung

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 2 von 14
Datum: 15.06.1899
Umfang: 14
schon seit zwei Jahren gewünscht, aber eben die Liberalen haben eine solche durch ihre abscheuliche Obstruction un möglich gemacht, so dass nun kein anderer Weg mehr übrig blieb, als mittels des erwähnten § 14, damit endlich dieses Angelegenheit erledigt werde, über die man sich seit 1897 durch wieder und wieder erneuerte Provisorien hinweg geholfen hat. Ueber die in Oesterreich aufgetretene „Los von Rom'-Bewegung geben wir diesmal einer reichsdeutschen Zeitung das Wort. Ein Leipziger Blatt

brachte nämlich kürzlich einen Hetzartikel gegen Oesterreich wegen der angeblichen schlechten Behandlung der reichsdeutschen Send boten des Evangeliums in Oesterreich. Dazu bemerkt die conservative „Kölner Volkszeitung': „Der Leitartikel des Leipziger Tageblatt will nicht wissen, dass Deutschland in einem ähnlich liegenden Falle noch'weit schärfer vorgehen würde, als Oesterreich. In Oesterreich sind Polizei und Staatsanwälte im allge meinen in politischen Dingen ziemlich tolerant, wenigstens lässig

in der Verfolgung Was die reli giösen Dinge betrifft, so haben die Behörden sich in Oesterreich früher um Agitationen gegen die katholische Kirche und Uebertritte zum Protestantismus niemals ge kümmert. Dazu waren sie meist schon viel zu gleich- giltig. Das ist erst anders geworden, seitdem in neuester Zeit die Los von Rom-Bewegung einen anti-habs- burgischen Charakter angenommen hat und zum Anschlüsse an das deutsche Reich drängt. Der gleichen kann sich kein Staatswesen gefallen lassen, das nicht freiwillig

: sie würde alle, die für diesen Plan agitierten, wegen Hoch- und Landesverrathes unter-Anklage stellen. Jedenfalls gienge sie mit weit größerer Energie vor, wie in diesem Falle die österreichische Regierung, darauf können die Herren sich verlassen.' Der Leitartikel des Leipziger Tageblatt hat dann sogar mit dem Bruche des deutsch-österreichischen Bünd nisses gedroht. Dazu sagt die „Kölner Volkszeitung': „Jedem Politiker ist bekannt, dass Russland und Frankreich schon lange ihre Arme weit offen halten, um Oesterreich zu umfangen

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Seite 3 von 8
Datum: 19.08.1880
Umfang: 8
vorrückenden Grenzer- Bataillons, es mit den Worten ermunternd: „Vorwärts, ihr Braven, auch ich habe Weib und Kind zu verlieren.' Die Armee focht an diesem Tage so tapfer, daß ein fran zösischer General sagte: „Noch einige solcher Siege, und wir kehren ohne Armee nach Frankreich zurück.' Die Fran zosen und Piemontesen hatten 20.000, die Oesterreicher 18.000 Mann verloren. Oesterreich, von Wen verlassen, mußte Frieden schlie ßen, zu welchem Napoleon sehr bereit war, da er großen Respekt vor der kaiserlichen

Armee bekommen' hatte. Na poleons Vorschlag, daß er auf die Lombardei verzichten wolle, wenn Oesterreich einwillige, daß das linke Rheinufer an Frankreich falle, wies Kaiser Franz Josef entrüstet mit den Worten zurück: „Niemals, denn ich bin ein deutscher Fürst.' Deutschland wäre verpflichtet gewesen, da die deutschen Bundes-Länder Tyrol und Trieft bedroht waren, Oesterreich zu unterstützen; Preußen aber wußte die Rüst ungen zu verzögern, bis es zu spät war. Die friedliche Thätigkeit wurde bald

wieder unter brochen ; 1864 kämpften österreichische Truppen in Schleswig- Holstein für die Befreiung dieses Landes von dänischer Herrschaft mit glänzender Tapferkeit und großem Erfolge. 1866 mußte Oesterreich sich gegen den hinterlistigen Angriff Preußens und Italiens vertheidigen- Auf zwei Seiten von überlegenen Heeren angefallen, ohne nahmhafte Bun desgenossen, mußte unser Vaterland für seine Existenz kämpfen. Der italienische Feind wurde zwar in der glorreichen Schlacht von Custozza (24. Juni) und seine Flotte

in dem glänzenden See-Gefechte bei Lissa (20. Juli) entscheidend geschlagen, aber im Norden unterlag die österreichische Armee' nach heldenmüthigem Widerstände dem vielfach stärkeren Feinde. Trotz des unglücklichen Ausganges des Krieges, wel cher dem Kaiser bittere Thränen erpreßt hatte, erhob sich jedoch Oesterreich bald wieder zu neuem Ansehen und stand bald verjüngt und gekräftigt da. , Durch den Ausgleich mit Ungarn waren die Wünsche dieser Nation erfüllt worden, und am 8. Juni 1867 wurde die feierliche

diese Mächte ein stimmig und mit Einwilligung des Sultans Oesterreich die Aufgabe, Bosnien und die Herzegowina zu besetzen und in diesen Ländern Ordnung zu schaffen. Am 29. Juli 1878 marschirten die österreichischen Truppen unter dem Befehle des FZM. Philippovich in Bosnien ein. Die Aufständi schen, von der treulosen türkischen Regierung aufgestachelt, setzten bewaffneten Widerstand entgegen. In einer Reihe von Siegen brach sich jedoch die Ärmee, die auch diesmal wieder bewundernswerthen Heldenmuth

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Seite 2 von 10
Datum: 15.08.1889
Umfang: 10
als das Thier.' Bestätigende Beweise liefern täglich die traurigen Vor fälle jeder Art in der schrecklich zerütteten menschlichen Gesell schaft. Wer nicht taub und blind ist, kennt sie zur Genüge. Wochen-Zlundschau. Kaiserthurrr Oesterreich. Das wichtigste Ereig- niß ist die Reise unseres Kaisers nach Berlin. Diese Reise hat eine große politische Bedeutung. Sie soll das Bündniß mit dem deutschen Reiche befestigen und dadurch eine Gewähr der Fottdauer des europäischen Frieden« sein. Oesterreich, Deutschland

unseres Kaisers nicht bloß als eine Sache der Höflichkeit auf gefaßt, sondern als eine Reise von hoher polittscher Bedeutung. Der Kaiser von Oesterreich hat sich jeden feierlichen Empfang verbeten, weil er in Trauer ist. Trotzdem wurde von Seite des Hofes und der Stadt Alles aufgeboten, um den kaiserlichen Bundesgenossen feierlich und herzlich zu em pfangen. Der Kaiser reiste am 11. in einem Hofzuge von 10 Waggons in Wien ab, in Begleitung des Erzherzog Franz Ferdinand von Este, des muthmaßlichen

die Königin den Kaiser von Oesterreich. Hierauf fand ein Familiendejeuner von 9 Gedecken statt; sodann fuhr der Kaiser von Oesterreich in Begleitung des Königs von Sachsen des Prinzen Georg und des Gefolges zum hiesigen Bahnhof und reiste nach herzlicher Verabschiedung um 1 % Uhr nach Berlin. Berlin, 12. August. Der Kaiser von Oesterreich ist um 5 Uhr Nachmittags eingetroffen, von Kaiser Wilhelm, Prinzen Heinrich, Leopold, Alexander, sämmtlichen hier anwesenden Prinzen der landesfäsfigen Häuser

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Seite 3 von 14
Datum: 16.12.1897
Umfang: 14
. der Rumänen- klub, der Slavisch christlich-nationale Verband und der Klub der Katholischen Volkspartei erachten es als ihre Pflicht, im gegenwärtigen Momente ihre Anschauungen und Gesinnungen öffentlich kundzugeben, weil leider in Folge trauriger parlamentarischer Ereignisse, deren Trag weite für die Zukunft schwer absehbar ist, aS konstitutio nelle Wirken des Zentralparlamentes in Oesterreich auf unbestimmte Zeit unterbrochen erscheint- Als Richtschnur für das fernere politische Verhalten

riugfteiteteu Berhandlugen bethätigte, bis zu den äußer sten Grenzen reichende Entgegenkommen m der Sprachen- ftage, sowie in den formalen Fragen vermochte nicht hie Herstellung geordneter parlamentarischer Verhältnisse .her beizuführen. Diese Thatsache ^trachten die Majoritätsparteien für höchst bedauerlich und beklagen insbesondere auf's Tiefste sowohl die -gegenwärtige schwere Schädigung des Parlamentarismus in Oesterreich, als auch die Unsicher heit bezüglich des Verhältnisses zur anderen Reichshälste

kündigte d'lss Nationalpaptei die schärfste Obstruktion an, um dgs Zustandekommen des Ausgleichs mit Oesterreich bis hl. DezeMber zu ver hindern; sie wallten dieses Band zwischen Oesterreich ufld Ungarn nicht zustande kommen fassen und wollen über haupt die Trennung Ungapus von Oesterreich. Die ungarischen Ohstruktionisten waren aber gescheiter als die unsngen, sie dachten sich: der Ausgleich mit' Oesterreich ist für uns sehr Vortheilhaft, wenn wir wie bisher bloß 30 und die Oeflerreicher 70 Prozent

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Seite 2 von 9
Datum: 04.03.1886
Umfang: 9
, Prahlhänse und Preußenseuchler; unsere treuen, braven sla vischen Bundesgenosien als gute Oesterreich« und nicht Re ligionsfeinde. Von diesem Standpunkte werden wir nie ab- lasien, so lange unser Herz schlägt. Treue dem Bundes genosien! Bundesgenosien? — Nein, Brüder im gemeinsamen Vaterlande unter dem gemeinsamen, vielgeliebten LandeS- vater. „Deutsche Staatssprache!' O du mein Gott! — Glückliches Reich, dem Anderes nichts fehlt als die Staatssprache! Unglückliches Reich, desien soziale Krank heiten

mit der Staatssprache kurirt werden sollen. Diese Prahlhänse! — Was sind wir Deutsche denn eigentlich in Oesterreich, wenn unsere Bedeutung erst durch ein Gesetz über unsere Sprache als Staatssprache bekannt und festgesetzt werden soll. Nehmen wir uns doch selbst unsere Bedeutung nicht, die uns auch die nichtdeutschen Völker Oesterreichs zu gestehen ! Wir brauchen keine deutsche Staatssprache. Unsere Bedeutung, die Bedeutung des deutschen Volkes in Oesterreich, welchem Volke leider auch die knotzigen Schreier sammt

mehr od« minder heuchlerischem Anhange angehören, ist zu tief gegründet, als daß ihr jemals die Anerkennung verweigert werden könnte. Das deutsche Volk in Oesterreich bedarf nicht erst einer deutschen Staatssprache, damit die Welt seiner Bedeutung sich bewußt werde. Das Kleid macht nicht den Mann. Da sind zwei Statthalter. Der Eine bedarf des gold- umsäumten Rockes und des Degens und der Staatskarrosien, damit er erkannt werde; den Anderen umjubelt das Volk, auch wenn er in einfachem Gewände

bescheiden durch die Straßen wandelt. — Das echte deutsche Volk in Oesterreich gleicht dem Letzteren; das unechte muß sich den goldenen Lappen „deutsche Staatssprache' umhängen, damit man es erkennt. Die österreichische Sprache wollen wir spre chen, die verstanden wird und zum Herzen dringt vom Bodensee bis Galizien und von der hundertthürmigen, gol denen Moldaustadt bis in die Karstgebiete der Herzegowina. Diese Sprache wollen wir reden; sie soll Oesterreichs Staats sprache sein. Jeder spreche

haben, als für sdie „deutschen' Carneri, Chlu> mctzky, Krzpek, Tomasczuck u. s. w. eine eigene Staatssprache zu beschließen. Mochen-AundsHau. Kaiserthum Oesterreich. Se. Majestät der Kaiser hat dem Bischöfe von Königgrätz, Dr. Josef Hais, in An erkennung seines berufseifrigen und verdienstvollen MrkenS das Großkreuz des Franz-Josefs-Ordens allergnädigst zu ver leihen geruht. In der Sitzung vom letzten Freitag des Wien« Ab geordnetenhauses hat der Herr Ackerbauminister einen Gesetzentwurf betreffend die Einführung

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