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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 13.02.1879
Umfang: 10
gleiche Gesetze und Verwaltungsformen einfiihren, sondern strebte immer nur nach der geistigen Einheit, die ihm nur die Kirche in gleichem Glauben und einem für alle Nattonen gleichen Sittengesetz geben konnte.' Während Karl in Italien war, standen die Sachsen neuerdings auf, unterwarfen sich aber gleich wieder dem ankommenden Karl. Im Frühjahre 777 hielt Karl im Sachsenlande ein Maifeld, wie man damals die Reichstage nannte, ab. Viele sächsische Adelige unterwarfen sich und ließen sich taufen

, nur Wittekind, der mächtigste.Herzog wollte sich nicht beugen lassen und floh nach Dänemark zu König Siegfried. - Auf dem Reichstag zu Paderborn wurde Karl von Gästen aus Spanien gegen die Sarazenen berufen, er zog bis zum Ebro, besiegte die Türken und nahm ihnen Geiseln ab; doch auf dem Rückwege wurde ein Theil des fränkischen Heeres von dem wilden Baskenvolke geschlagen. Auf diese Nachricht erhoben sich die Sachsen wieder, Wittekind kehrte zurück und rief das Volk zum Kampfe

auf gegen die Fremdenherrschaft. Karl gieng zuerst nach Rom, ließ vom Papste Hadrian seinen zweiten Sohn Pipin zum König von Italien und seinen Sohn Ludwig zum König von Aquitanien salben. Dann erst kehrte Karl zurück gegen die Sachsen und Sorben. Die Franken wurden hier zuerst vollständig geschlagen, erst als Karl selbst erschien, wandte sich das Kriegsglück. Karl verlangte die Auslieferung der Schuldigen und ließ an einem Tage 4500 Sachsen bei Verben enthaupten, eine That, die sich zwar vom Stand punkte jener Zeit

entschuldigen läßt, aber dennoch einen dunkeln Schatten auf das Leben des großen Fürsten wirft. Bald erhob sich das sächsische Volk wieder in voller Verzweiflung. Karl traf ein harter Schlag durch den Tod seiner inniggeliebten, frommen und mildthätigen Gemalin Hildegard. Er siegte dann 783 über die Sachsen bei Detmold und Osnabrück; in der letzten furchtbaren Schlacht wurde den Sachsen der Todesstoß versetzt. Die Blüthe des Volkes lag in zahllosen Leichen da, die todesmuthige Kraft war gebrochen

und Todesstille herrschte Jahre lang in den von Menschen verödeten Landen. Nach Worms zurückgekehrt, verheirathete sich Karl mit Fastrada, der Tochter eines fränkischen Grafen, die als ein böses Weib geschildert wird. Gleichzeitig hatte Karl Kämpfe gegen die Italiener und Bayern, gegen die Dänen und Böhmen zu bestehen. Besonders hartnäckige Gegner waren die Avaren, ein wildes Volk, welches in dem heutigen Ungarn wohnte; der Krieg dagegen dauerte 8 Jahre lang, der ganze Adel des Volkes war gefallen

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 3 von 10
Datum: 13.02.1879
Umfang: 10
für kirchlichen Gesang einrichten und gründete die Akademie in Aachen; dort ließ er von den Gelehrten den reichen Sagen- und Liederschatz des deutschen Volkes auf zeichnen u. s. w. Seine Vorliebe für Aachen hatte nach einem sinnigen Märchen folgenden Grund. Kaiser Karl ließ eine Glocke aufhängen, auf daß jeder, der sein Recht suchte, daran läuten könne. So läutete denn die Glocke einmal, als Karl bei Tische saß; er sandte seine Diener hin und diese fanden eine große Schlange, die an dem Seile

zog. Karl aber wollte dem Thiere, wie den Menschen Recht ver schaffen und gieng zur Glocke- Der Wurm verneigte sich und führte den Kaiser zu seinem Nest, wo eine große Kröte auf seinen Eiern saß. Karl ließ die Kröte verbrennen. Einige Tage später erschien die Schlange an der kaiserli chen Tafel, verneigte sich tief, hob den Deckel eines Glases auf und warf einen kostbaren Edelstein hinein. Der Stein aber besaß dieMunderkraft den Kaiser immer an zuziehen. Karl schenkte ihn seiner Gemalin

und nun konnte er sich nicht mehr von ihr trennen. Auf dem Todbette nahm die Kaiserin-den Stein in den Mund, Karl ließ ihre Leiche aus dem Grabe holen und führte den Leichnam 18 Jahre- mit sich herum. Ein Höfling nahm den Stein aus dem Munde der todten Kaiserin und nun gieng die Lieber des Kaisers auf diesen Höfling über; der aber war^ den Stein in die heiße Quelle zu Aachen. Von jener Zeff an, sagt das Märchen, mußte der Kaiser die Stadt Aachen immer besonders lieben. Karl der Große war auch der beste

Kaiser seine Verehrung. - Endlich nach einem langen thatenreichen Leben fühlte der Kaiser seine Kräfte schwinden, er hatte häufigsFieberan- fälle; da berief er einen Reichstag nach Aachen und übertrug dort die Krone nach Beftagung des Volkes auf seinen Sohn Ludwig. Dann ordnete er seine Geschäfte und machte sein Testament. Am 28. Jänner erlosch sein Leben. Sein Leichnam wurde im Dom von Aachen beigesetzt. Auf dem dunklen Hintergrund, den die verworrenen Zeiten vor und nach der Erscheinung Karl

des Großen in der Geschichte bilden, leuchtet seine gewaltige Persönlichkeit in unnahbarer Größe. Die kath. Kirche hat ihn unter ihre Heiligen aufgenommen und das deutsche Volk hat ihn nicht vergessen, Sage und Dichtung erzählen von ihm und das Volk hofft, daß in der höchsten Noth der große Karl wieder auferstehen werde, um alle Feinde Deutschlands zu erschlagen. Wie fleßt es in der Wett? Kaiserthum Oesterreich. Wir fangen wieder mit der alten Leier an. Noch haben wir immer kein Mini sterium

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 1 von 10
Datum: 13.02.1879
Umfang: 10
zu sollen. Im 8. Jahrhundert gieng das mächtige Geschlecht der Merovinger seinem Verfalle entgegen und die Fürsten aus diesem Hause waren nur mehr Schattenkönige. Endlich wurde dieser Komödie ein Ende gemacht, Childerich III. wurde in ein Kloster geschickt und der Major domus (Haus- maier, Mayrhauser) Pipin der Kleine wurde zum Kö nige ausgemfen und vom Papst Stephan II. gesalbt. Nach seinem Tode im Jahre 768 sollte das Reich unter seine zwei Söhne Karl und Karlmann getheilt werden. Karl war im Jahre

Söhnen war zu Desiderius dem Longobardenkönige geflohen, welcher gegen Karl sehr erbößt war. Die Lon- gvbarden suchten fortwährend die Rechte und den Besitz der Päpste zu schmälern. Der Papst brauchte in jener wilden Zeit eines mächtigen Armes, der ihn schützte. Das griechische Kaiserthum war selber schwach und überlebt und konnte keinen Schutz bieten. Daher war Karl der Große der einzige Herrscher, bei dem die Päpste Zuflucht suchen und Schutz finden konnten. Eine Lebensfrage für das Reich

der Franken war die Unterwerfung der wilden, unbändigen Sachsen, welche noch in der Rachb des Heidenthums dahinlebten. Unter dem Vater Karls des Großen schon hatten chrislliche Glaubensboten versucht, dieses Volk zu bekehren. Allein die Sachsen blieben hartnäckig, sie ermordeten die Priester, rißen die Kirchen nieder und huldigten von Neuem ihren Götzen. Da zog Karl mit einem großen Heer gegen sie, eroberte die Eresburg und zerstörte die „Jrminsul', jene gewaltige Eiche, welche nach dem Glauben

der Sachsen die Welt trug. Ungeheuerlicher Schrecken bemächtigte sich Aller; die meisten Gaue (Bezirke) gelobten Unterwerfung. Da wurde Karl mitten in seinem Siegeszuge nach Rom berufen. Die LongobardeN benutzten die Abwesenheit Karls und bedrängten deN Papst Hadrian I. Karl zog nach der Lombardei. Desiderius flüchtete sich in das feste Pavia und schaute von einem Thurme aus dem Aufmarsche des fränkischen Heeres zu. Große Heeresmassen wälzten sich heran, dann kam der Landsturm der Frankenlande, es folgten

die glänzenden Schaaren der Bischöfe, Abte und die niedere Geistlichkeit. Jetzt kam auch der König selbst, der eiserne Karl, das Haupt mit einem Eisenhelm, die Arme mit Eisenschienen, die Brust mit einem Eisenpanzer bedeckt. „Sei Schild schien ganz von Eisen.und sein kampf lustiges Roß war eisern von Farbe und Muth. Alle, die ihm voranzogen, alle, die ihm zur Seite giengen oder ihm folgten, ja das ganze unermeßlich große Heer war wie er in Eisen gehüllt; von <Äsen starrten ringsum alle Felder, alle Pfade

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 31.10.1878
Umfang: 8
von 30 kr. zur Verfügung. Innsbruck am 31. Oktober 1878. sSonn tag 3. Novemb. Pirmin. Mittwoch 6. Novemb. Leonhard Abt. T • AEtn- >Montag 4. Novemb. Karl Borom. Donnerstag 7. Novemb. Engelbert. p X. (SlUJliJUUg. Halencker. sDienstag 5. Novemb. Emerich. Freitag 8. Novemb. Gottfried. A»rv. Ö, y Samstag 9. Novemb. Theodor. Are Knnasäule in der Hleustadt zu Innsbruck. , Die meisten Leser des «Andreas Hofer' haben wohl die freundliche Landeshauptstadt Tyrols schon besucht. Dann haben sie auch die Annasäule in der Neustadt

. Dr. Albert Jäger, hat ein dickes Buch darüber herausgegeben, welches ich dazu benütze. I. Prinz Eugen in Tyrol. Vor nicht ganz 200 Jahren waren die Augen aller Fürsten von Europa auf Spanien gerichtet. König Karl II., der letzte männliche Sprosse der spanisch-habs- burgischen Linie, war kinderlos und dem Tode nahe. An seinem Krankenbette stritten sich dse Fürsten um die Erbschaft. Die gegründetsten Ansprüche hatte jedenfalls Kaiser Leopold I., welcher die spanische Krone für feinen zweit- gebornen Sohn

, Erzherzog Karl, verlangte. Der franzö sische König Ludwig XIV. sprach die Erbschaft für seinen Enkel, der Churfürst Maximilian von Bayern für seinen Sohn und endlich der Herzog von Savoyen ebenfalls für seinen. Erstgebornem an- .- - Die Mächte sandten Unterhändler in die spanische Hauptstadt Madrid und es begann ein Wühlen und Ar beiten, welches die damaligen Staatsmänner keineswegs als die gewissenhaftesten erkennen läßt. Besonders der französische Gesandte.Graf Hartcourt sparte weder ; Geld noch Mühe

, um für seinen Hof zu wirken. Der spanische König wankte lange, ließ sich aber end lich von seiner Umgebung bestimmen, den bayrischen Chur- prinzen Ferdinand Josef znm Thronerben zu ernennen. Doch dieser starb plötzlich auf der Reise nach Spanien begriffen. Frankreich war schlecht genug, Oesterreich Schuld an seinem Tode zu geben. Ueberhaupt arbeiteten jetzt die Franzosen mit allen Kräften, mit List und Beste chung; nicht ohne Erfolg. Am 2. Oktober' 1700 setzte Karl II. den Enkel des französischen Königs

zum Erben ein; am 1. November desselben Jahres starb Karl II. . Oesterreich konnte seine Ansprüche in Folge dieses erschlichenen Testamentes unmöglich aufgeben/ Es entbrennt also jener langwierige Krieg, der unter dem Namen „der spanische Erbfolgekrieg' bekannt ist. * ' Zu Frankreich hielten die deutschen Churfürsten von Köln und sein Bruder Maximilian Emanuel von Bayern, welchen Frankreich durch Geld und die Aussicht auf die deutsche Kaiserwürde gewonnen hatte; ferner die Herzoge von Savoyen und Mantua

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 1 von 10
Datum: 26.02.1879
Umfang: 10
* ' Haftmstr. Sonntag 2. März Jnvocavit. . Ev.: „Von der Versuchung Christi.' Matth. 4. Montag 3. März Kunigunde. Donnerstag 6. März Fribolin. Dienstag 4. März Kasimir. Freitag 7. März s Thomas v. A. Mittwoch 5. März. f Onat. Friedrich. Samstag 8 März f Johann v. G. Zlro. 9. Tyrol nnier iten SlarfVfosgetn Karl des Großen. Karl hatte die Kraft gehabt, das ganze große Reich zusammen zu halten und- zu regieren. Seine Nachfolger waren dieser Aufgabe nicht mehr gewachsen. Sein Sohn, Ludwig der Fromme

, ein schwacher Regent, theilte schon im dritten Jahre seiner Regierung das Reich unter seine drei Söhne. Tyrol wurde wieder in zwei Theile zerrissen. In Südtyrvl bis an den Gargazonbachund bisBlumau herrschte Lothar, in Nordtyrvl Ludwig, der Deutsche. Die drei Bruder führten sich nicht besonders gut auf, sie bekriegten zuerst ihren Vater und geriethen dann unter einander inKrieg. Dreißig Jahre später wurde dasLand wieder vereinigt unter Karl dem Dicken, welchem das ganze große Reich mitsammt der Kaiserwürde

zugefallen war. Allein dieser Kaiser konnte sich nicht lange behaupten, sondern wurde von einem unehlichen Vetter, Arnulph vonKärnten, vom Throne gestürzt. Arnulph hinterließ als Thronfolger einen sechsjährigen Sohn — Ludwig, mit dem Zunamen das Kind. Derselbe starb schon nach 11 Jahren und mit ihm erlosch der fränkisch-karolingische Königsstamm im Jahre 911. In diesem verwirrten Jahrhunderte seit Karl des Großen Tode war es auch kaum anders möglich, als daß nicht auch die Bewohner Tyrols

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