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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 11 von 18
Datum: 13.06.1900
Umfang: 18
vom korsischen Löwen, dem Weltbezwinger Napoleon, der sehr erzürnt darüber war, dass seine sieggewohnten Sol daten von einfachen Bauern so gründlich geschlagen wur den. Treffend sagt von unserm Helden die Königin Louise von Preußen: „Er kämpfte mit gefalteten Händen, mit gebeugten Knien und schlägt die Feinde wie mit dem Flammenschwerte des Cherubs'. 3. Was aber Andreas Hofer vor allem berühmt macht, das ist seine Treue nicht nur gegen Gott, sondern auch die Anhänglichkeit an seinen Kaiser

und seine alles übersteigende Vaterlandsliebe. Alles, was er unternahm, geschah nur aus Begeisterung für das Wohl des Landes und seinem guten Kaiser Franz zu Lieb. Die Rückkehr unter Oesterreichs Herrschaft war es, was er erstrebte und mit solcher Zähigkeit, bewunderns- werter Ausdauer suchte. Er betrachtete den Krieg, wie viele seiner Aufrufe zeigen, als einen Kampf um die hei ligsten Güter seines Volkes. — Die Münzen, welche Hofer als Commandant von Tirol prägen ließ, die sogenannten Sandwirls-Zwanzger, trugen

auf der Vorderseite den Ti roler Adler mit den Worten: Tiroler Landmünze, auf der Rückseite war das Bild der Unbefleckten mit der Um schrift : Für Gott und Vaterland. — Alles, was Hofer anordnete und befahl, that er nur als Stellvertreter des Kaisers, mehr fühlte er sich nicht; er unterfertigte im Namen Sr. Majestät; was erwirkte, geschah für sein Heimatland. Bezeichnend für das Vertrauen, das er in die österreichische Regierung setzte, ist eine kleine Begeben heit während seiner Regentschaft: ein befreundeter

Edel mann wollte die Universitätsbibliothek in Innsbruck von schlechten Büchern reinigen; , Hofer gab einfach zur Ant wort: „Die bayrische Regierung hat keine neuen Bücher angeschafft, die österreichische gewiss keine schlechten'. 'Er suchte daher, soweit als möglich, auch alles in der alten Ordnung wieder herzustellen, denn es schien ihm am besten, wie es vor der Invasion der Feinde war. Am herrlichsten und schönsten aber zeigte sich Ho fer's Treue im Tode. Wahrhaft seine Mannesgröße

, seinen Tugendreichthum, seine heiße Liebe zum Vaterland und die höchste Ergebung an seinen Kaiser hat er bewie sen im Sterben. — Ich muss hier, wenn ich Ihnen, meine Herren, schon zwar nicht Neues sage, etwas auf den Gang der Ereignisse zurückkommen. Sie wiffen, die Gefechte außerhalb Tirols waren nicht so glücklich, und so sah sich Kaiser Franz im October 1809 zum Wiener Frieden genöthigt, in welchem Tirol an-Bayern fiel. Schon schickte fich Andreas Hofer zur Unterwerfung an, als einige ungestüme Freunde

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 17.02.1881
Umfang: 8
kaum mehr genannt. Ein solcher Mann ist's, über dessen Leben der „Andreas Hofer' Einiges sagen will. Josef Eisenstecken war am 1. April 1779 zu Matrei als der Sohn unbedeutender Taglöhnersleute geboren. Seine Eltern verloren ihr kleines Häuschen und rhre ge ringe Habe durch einen Brand. Darauf übersiedelten sie mit dem kleinen Josef nach Bozen. Josef zeigte schon früh kriegerischen Geist und zog als Knabe von kaum 18 Jahren als Freiwilliger nach Italien, von wo er mit einem ehrenvollen Abschied

auch ihm sein Patriotismus und seine kriegerische Neigung keine Ruhe mehr, er schloß sich der Bewegung an und spielte sehr bald eine bedeutende Rolle. Als der Sandwirth im April nach Bozen kam, um mit seinen Leuten unter General Fenner an den Gardasee gegen die Fran zosen zu ziehen, schloß sich ihm Eisenstecken an und erwarb sich bald dessen Vertrauen, so daß Andreas Hofer ihn zu seinem Adjutanten wählte. Hofer unternahm nichts von Bedeutung ohne den Räch und die Mitwirkung dieses Vertrauten. Besonders im Mai nach Abzug

des österrei chischen Militärs war das Eingreifen Eisensteckens so wichtig und folgenreich, daß man sagen muß: „die zweite Befreiung des Landes ist nur dem kräftigen Geiste Eisensteckens zu danken.'*) *) Peternader, „Tyrols Landes-Vertheidigung'. Am 21. Mai wurde General Buol angewiesen die Brennerschanze zu verlassen und den Nachtrab des abge- zogeneu österreichischen Corps zu bilden. Hofer hatte in dessen 5—6000 Schützen gesammelt und traf in Sterzing mit General Buol zusammen. Als dieser Chastellers

Befehl vorwies, ward Hofer traurig und gieng weinend in sein Quartier zurück; er glaubte nun Alles verloren. Allein Eisenstecken verlor die Geistesgegenwart nicht. Er setzte schnell eine Schrift auf, worin die Offiziere erklärten, daß sie Tyrol nicht verlassen und unter Hofer fechten wollten. Dann erbat er sich das Zusammentreten aller Herrn Offi ziere und stellte ihnen in begeisterter Rede die Lage und das Loos des unglücklichen Landes so ergreifend vor, daß alle die vorgelegte Erklärung

unterzeichneten. Eisenstecken eilte nun triumphirend zu Hofer und überreichte ihm das Schriftstück, welches der Oberkommandant hocherfreut und mit einem dankbaren Blicke zum Himmel annahm*). Die Schützen und das kleine Buol'sche Corps besetzten nun die Brennerschanze wieder; Hofer führte das Com- mando. Eisenstecken gieng in größter Eile nach Bozen und bot alles wehrfähige Volk zu Berg und Thal auf, um die Streitkräfte nach Möglichkeit zu vermehren. Ebenso setzte er alle Bäcker und Metzger in Bozen

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 21.04.1881
Umfang: 8
an unsern Hofer abzutragen hat. Doch es sind noch viele Punkte im Lande, die nicht vergessen werden dürfen. Von der Franzensfeste ab bis heraus auf den Jsel- berg, wie viele Punkte gibt es nicht da, die in den Frei heitskämpfen denkwürdig, ja berühmt geworden sind? Zwei felsohne werden auch für diese Punkte in kurzer Zeit Erinnerungszeichen als Marksteine angebracht werden, die jeden Tyroler und Fremden noch deutlicher und lebhafter den Löwenmuth und die Vaterlandsliebe unserer Ahnen predigen

, als es die schauerlichen Schluchten und Eng pässe ohnehin thun, in denen der Feind ein kühles Grab gefunden. In nächster Zeit wird auch auf dem v. Stolzischen Hause in Schönberg eine Gedenktafel errichtet, am Schön berge, dem Vororte des Berges Jsel und der Landeshaupt stadt Innsbruck, woselbst Andreas Hofer abwechselnd mit dem Schupfenwirthshause sein Standquartier gehabt. Der geplante Denkstein soll an ein sehr wichtiges Ereigniß erinnern, das sich im genannten Hause am 29. Oktober 1809 zugetragen hat. Ich lasse

zu erlangen. Endlich (am Morgen des 29. Oktob., einem Sonntag) traf der Kurier und mit ihm der Intendant von Wörndle bei Hofer auf dem Schönberg ein. Es war der im August als Deputirter von Meran in das österreichische Hoftager abgegangene 'Freiherr Joseph von Lichtenthurn, welcher ein Schreiben des Erzher zogs Johann überbrachte, dieses Inhaltes: „Die Nachricht des abgeschlossenen Friedens wird nun auch bis zu euch gelangt sein. Ich muß auch solche auf allerhöchsten Befehl bestätigen

. Als er nun seine Trauerpost, wodurch Tyrols Unglück vollendet wurde, mündlich vortragen wollte, ward er vom Schmerze so tief ergriffen, daß sein Uebel zum Aus bruche kam und er mit einem fürchterlichen Schrei zu Boden stürzte. — Alle Anwesenden entsetzten sich darüber, und von Roschmann verließ mit Hofer und seiner Umgebung sogleich das Gastwirthshaus.*) Man begab sich in dasHaus des Gemeindevor stehers und ständischen BertretersJoseph von Stolz, wo der österreichische Kommissär von Roschmann eine Conferenz hielt

, welcher Hofer mit seinen geheimen Räthen, Holzknecht, Flarer, Brunner, Ladurner, Thurnwalder und Tschöll, dann der In tendant von Wörndle und der Schützenmajor von *) Der Vorfall ereignete sich also im Wirthshause. Plawen aus Schlanders in Vintschgau beiwohnten.— Nachdem von Roschmann über die offizielle Gewißheit des zwischen Oesterreich und Frankreich abgeschlossenen Friedens gesprochen und die ganze Versammlung hievon überzeugt hatte, ermähnte er den Hofer und seine Umgebung auf das Nachdrücklichste

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 5 von 10
Datum: 13.02.1879
Umfang: 10
war, war Vorsitzender beim Kriegsgericht über Hofer zu Mantua. Der menschenfreundliche und für die schonende Behandlung der Tyroler noch dankbare Mann kam persönlich zu Hofer in das Gefängniß, und suchte ihn zur Annahme einer französischen Bedienstung, oder wenigstens zum aus drücklichen Bruche mit Oesterreich zu bewegen, denn nur unter diesen Bedingungen könne er ihn retten. Hofer wählte den Tod. Sweth war bei diesem denkwürdigen Ereigniffe zugegen. Alois Flir hat die Unterredung des Generals

mit Hofer in einem langen, schönen Gedichte dargestellt. Es beginnt mit den Worten: Der Sandwirth und sein treuer Sweth Verrichten, wie zwei Eremiten, Im Kerker laut ihr Nachtgebet, Einlegend, was der Herr gelitten. Da tritt General Bisson ein und verkündet Hofer den Tod, wenn er nicht sich entschließe, in französische Dienste zu treten. „Ich garantire Euch Enern Rang! Zur Ehre unsern Brigadieren Soll Eures Namens schönen Klang Ganz Frankreich bald im Munde führen!' Hofer aber bricht in ein gewaltiges

Gelächter aus bei der lebhaften Vorstellung, wie er in Offiziersuniform sich aus- nehmen würde. Er setzt sich Bissons Federhut auf: Er setzt den prunken Hut sich auf, Und schneidet eine stolze Miene, Und glänzend flattern Federn drauf, Daß er ein Brigadier fast schiene. Er kreuzt die Arme über'm Bauch, Und schreitet kriegerisch auf und nieder, Und salutirt nach nobelm Brauch, Und schüttelt barsch auch das Gefieder. Hofer und Sweth und Bisson lachen hellauf. Der 'General verspricht, Hofer könne

, Nur langsam schreib' ich meinen Namen. An's Kriegswerk hab' ich nie gedacht, Bis mich der Krieg dazu gezwungen, Sowie dem Hirtlein Muth erwacht, Wenn Wölfe kommen angesprungen. Und wunderbar hat Gott der Herr, Uns Bauern oft den Sieg verliehen, Doch außer'm Fall der nöth'gen Wehr Verloren wir's und mußten fliehen. Das Einzige will Hofer versprechen, daß er, wenn man ihm Pardon gebe, ruhig und friedlich bei Weib und Kindern bleiben, redlich Steuer zahlen, und wo noch das Feuer der Kampflust brenne, löschen

helfen wolle. „Denn Friede ist ja eingeführt, So laßt den Landmann bei dem Pfluge, Und, werd' ich wirklich pardonirt, So laßt den Sandwirth bei dem Kruge!' Der General gibt endlich nach. Nur soll Hofer versprechen, und zwar durch einen Eid, daß er, wenn die Oesterreicher in's Land fallen, gegen sie zu den Waffen greifen werde. Es werde wohl nie dazu kommen; doch diesen Bruch mit Oesterreich mäße man durchaus von ihm verlangen. Da lodert Hofers edler Zorn wieder auf: „Herr General, ich sähe gerne

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 10 von 14
Datum: 18.02.1897
Umfang: 14
habe Hofer keinen Vorwurf daraus gemacht, daß er zu einem liberalen Advokaten gegangen sei, aber die Bauern sollen einsehen, daß sie von einem, liberalen Advo- l säten am Gän gelbande geführt werden und i daß die Deutschnationalen in ihrem eigenen Jnter- ! esse die Einigkeit zu stören suchen. Buch au er redet - nochmal von dem Sündenregister des Hohenwartklub. ? Daß Rapp demselben angehört, habe er in einem — ! Kalender gelesen (Heiterkeit). Auf die Aufforderung, dieses * Sündenregister

aufzuzählen, bringt er die alten Ladenhüter ; der scharfen Blätter vor, längst widerlegte Geschichten von-j dem Millionengeschenk an die Polen, der Verstaatlichung der Nordbahn, Regierungssreundlichkeit und ähnliche Schlagworte, mit denen fich ein Politiker geniren muß. i Er verlangt, daß em Abgeordneter keinem Klub an- ' gehöre, Hofer sei ein freier unabhängiger Mann, er ge höre keiner Partei an. Dr. Jehly ruft: Hofer ist doch Mitglied des konservativen Landtagsklubs. Buchauer leugnet dies. Wackernell

als Obmann dieses ' lubs - bestätigt Hofers bisherige Zugehörigkeit zu demselben. : Buchauer betont ganz besonders die frühere Versamm lung und erklärt es als Wortbrüchigkeit, wenn Einer anders wählen würde. Das war allerdings etwas gefähr lich; wenn man mit einem Kandidaten wie Hofer auftritt, soll man nicht von Wortbrüchigkeit - reden. Denn wie Hofer praktisch über das Worthalten denkt, darüber stehen uns Be weise zu Gebote, und wir denken, daß darüber . mit Hofer noch ein ernstes Wort geredet

brachten Die Versammlung hat bewiesen, daß alle Libe- ; ralen. Deutschnationalen und Sozialdemo- i kraten Unterinnthals den Herrn Benedikt ^ Hofer als Kandidaten wollen. Die Anhänger ' Hofer's griffen das Mitglied der katholischen Volkspartei Dr. Rapp heftig an, während Hofer erklärte, er wolle derselben Partei beitreten. Dazu kommt noch, daß seine Partei will, der Kandidat solle keinem Klub an gehören. Das find lauter unlösbare Widersprüche. Es wurden dann Hochs ausgebracht von der'einen ! Seite

auf Benedikt Hofer? von der andern auf Profeffor Mahr. Herr Hofer redete noch einmal und sagte, das Volk müffe befreit werden von der Vormundschaft der Regierung und der Geistlichkeit. Der zahlreich anwesende Klerus nahm geschlossen Stellung gegen Hofer. .Dieser Kandidat der Deutschnationalen brachte zu letzt noch ein Hoch aus auf „Se. kaiserliche Hoheit' den Kaiser. Die Versammlung schloß nach mehr als zwei- ' ständiger Dauer. Iie Unverschukdöarkeit von Krund und Joden. Gegenüber den von gewisser Seite

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 21.04.1881
Umfang: 8
er als augenscheinliche Strafe Gottes wegen der Lügenbot- schaft zu erklären. Hofer stand wie verblüfft da und obschon alle An wesenden ihn mit den triftigsten Vorstellungen zur Beharrlichkeit in den gefaßten Entschlüssen ermähnten, übergab er sich doch als ein willenloses Werkzeug in die Hände des fanatischen Ka puziners, der den Wagen sogleich umwen den ließ und mit Hofer ohne weiters nach Matrey fuhr. Alles Unheil, was jetzt noch über das unglückliche Land kam, selbst Hofers Hinrichtung, wie die Unfälle

im salzburgischen Gebirge sind als des Kapuziners Werk anzusehen. Von Wörndle und Stolz wollten noch einen Versuch machen, um neues Unglück zu verhüten und reisten am fol- enden frühen Morgen nach Matrey, wurden aber ei Hofer nicht mehr vorgelassen und brachten nur in Erfahrung, daß während der Nacht nur der halb verrückte v. Kolb mit den kärntnerischen Komman danten Türh aus Pusterthal, auch ein und anderer Kommandant von Berg Jsel dort eingetroffen und die Fortsetzung der Feindseligkeiten wieder beschlossen

worden fei'. Vor dem v. Stolz'schen Hause in Schönberg hat also recht eigentlich das Trauerspiel des Andreas Hofer feinen Anfang genommen! Wenn wir an die großen Folgen denken, die sich an diesen Vorgang hängten, so müssen wir bekennen, daß der gewagte Versuch, durch neuen Aufstand und Ge genwehr, unglaublich geendet; denn die Tyroler wurden geschlageu; wobei jedoch zu bemerken, daß die Schuld des Tages einen Anführer trifft, Namens Martin Firler, der am linken Jnnufer stehend, es versäumte

, der rechtseitigen Linie das Signal zum Aufbruch zu geben. Mögen wir auch diesen in Schönberg gefaßten Be schluß der abermaligen Aufnahme des Kampfes, selbst nach geschlossenen Frieden und geschehener Aufforderung zur Unterwerfung und Abbrechung jeder Feindseligkeit als eine bedauerliche kennzeichnen, so müßen wir doch dabei auch erwägen, daß die Führer, Andreas Hofer an der Spitze, die Sachlage etwas anders angeschaut. Nachdem Andreas Hofer drei so glänzende Siege unten am Berg Jfel er fochten, nachdem

wir besonders ins Auge fassen, das Schicksal, das sich Andreas Hofer durch den genannten Beschluß im Stolzischen Hause, bereitet hat. Für die Person des Andreas Hofer hatte dieser Be schluß der Wiederaufnahme des Kampfes die weitgehendsten Folgen. Dieser 29. Oktober 1809 steht im engsten Zu sammenhange mit dem 10. Februar 1810. Was an die sem letzteren Datum sich ereignet hat, ist zur Genüge be kannt. Im Andreas Hofer-Liede finden wir es kurz und sinnig zusammengefaßt, was der Beschluß im Stolzischem Hause

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 9 von 14
Datum: 28.01.1886
Umfang: 14
von Marling hinauf. Ueber die untere Thalfläche lag die Nacht ausgebreitet. Die funkelnden Lichter der Freiheit auf den Bergen mußten den geketteten Patrioten in der Ebene mit Wehmuth erfüllen; denn es war nur mehr eine Beleuchtung des Katafalks des erdrückten Vaterlandes. Die kühnen Bergfeuer wurden für den überlegenen Feind die Wegweiser, wohin er noch seine Ketten zu tragen hatte. Das leuchtende Gestirn Tyrols, Andreas Hofer, verbarg seine Strahlen in der hohen Alpenhütte auf dein Brantacher Berge

angefüllt, die nun in aller Stille allsogleich abmarschirten. Der Verräther Raffl befand sich an der Spitze der Truppeu, die fünfzehnhundert Mann, dreißig Gendarmen und siebzig Jäger zu Pferde zählten. An führer dex Truppe war Hauptmann Renouard. Die Truppe, marschirte die ganze Nacht; der größere Theil derselben ver blieb in St. Martin, während der Verräther sechshundert Mann nach der Brantacher Alpenhütte führte, wo sie um 4 Uhr Morgens ankamen. Hofer wurde durch den Lärm aufgeschreckt, eilte

mit seiner Gattin zur Thüre, . öffnete sie und sah da die Kriegsschaar vor sich und sprach mit fester Stimme: „We^ spricht deutsch?' Der Anführer drängte sich vor, und Hofer sprach zu ihm: „Sie sind gekommen, mich gefangen zu nehmen. Ich bin Andreas Hofer. Mit mir thun Sie, was Sie wollen; ich bin schuldig. Für mein Weib und mein Kind und den jungen Menschen (Schreiber Sweth) bitte ich ab^r um Gnade; denn diese sind wahrhaftig unschuldig.' Hierauf banden ihm die Soldaten die Hände auf den Rücken, um den Hals

einen Riemen und um die Lenden einen Strick. Erst als Hofer auf diese Weise un- wehrbar gemacht war, trat ein Soldat nach dem anderen zu ihm heran und raufte ihm Haare aus dem Barte mit den Worten: „Diese Haare will ich wohl aufbewahren und mit nach Haufe nehmen, damit ich sagen kann: ich war bei der Gefangennehmung des Generals Barbon.' Nun begann der Zug bergab über Schnee und Eis; Hofer voran. Sein Sohn und sein Schreiber waren ohne Schuhe und ließen blutige'Spuren im Schnee zurück. Der edle Hofer

weinte und schluchzte. Welcher Wechsel des Schicksals! Ehedem zog Hofer als Sieger vom Jselberge im Triumph in Meran ein, und jetzt als ent stellter und mißhandelter Gefangener. General Huard nahm allsogleich das erste Verhör mit Hofer vor. Dieser erklärte unumwunden, daß er der Urheber des Aufstandes sei und hierzu von Sr. Majestät dem Kaiser von Oesterreich aufgefordert, nach dem Friedensschlüsse aber zur Fortsetzung desselben von seinen Leuten unter Todesbe drohung gezwungen worden sei

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 1 von 10
Datum: 07.07.1881
Umfang: 10
im Jahre 1867 vom Fürstbischof Vinzenz von Brixen. (Schluß.) Dritter Theil. Das Andenken des Andreas Hofer wird auf ewig in Segen sein! Warum wird der Name des Andreas Hofer immer gesegnet sein? Er wird es fein durch die Erinnerung an alle jene Tugenden, die den Andreas Hofer als Mann und Christen geziert haben. Der Kürze halber erwähne ich nur folgende: Der Name des Andreas Hofer wird auf ewig in Segen sein wegen seiner Rechtschaffenheit. Hofer war ein rechtschaffener Mann. In feinem Haufe lebte

die größte Ehre ist, welche Tyrol im Jahre 1809 errungen hat, nämlich daß kein Akt der Rache an den Ueberwundenen vorgekommen ist, und dies im Angesichte der eingeäscherten Ortschaften und der unmenschlichen Grausamkeiten, welche der Feind selbst gegen Wehrlose, und namentlich gegen gefangene Bauern ausgeübt hatte. — Das ist das Bild der Recht schaffenheit des Andreas Hofer. Der Name des Andreas Hofer wird auf ewig im Andenken und Segen sein ferners wegen feines reinen und glühenden Patriotismus

. Aber jetzt handelt es sich um die Vollendung. Halb ge than, ist nichts gechan.' So ernst war es ihm fiir Gott zu streiten. Ihm war es auch ernst mit dem Wahlspruche „für den Kaiser!' Wo gibt's ein Herz, das seinen Kaiser so liebt, wie Andreas Hofer seinen Kaiser Franz I. geliebt hat? Um alle Weitläufigkeit zu vermeiden , bitte ich euch, versetzt euch in den Festungsgraben von Mantua. Es ist der 20. Februar 1810. Da steht Andreas Hofer und die Exekutions-Mannschaft wartet schon, sein treues Herz zu durchbohren

.' Ja wohl selten hat ein Tyroler Herz sein Vaterland so geliebt, wie er es geliebt. Was er aber an ihm liebte, waren nicht die Berge und Felsen, die Wälder und Wiesen, nein, was ihm an unserem Lande vor allem gefiel, das war der Glaube und die Tugenden unserer Väter. Diesem reinen, diesem glühenden Patriotismus des Andreas Hofer ist es zuzuschreiben, daß er einen solchen Einfluß auf seine Landsleute im Krieg und Frieden ausgeübt und be hauptet hat. Um euch einm Begriff von diesem . Ein flüsse zu geben

, will ich nur an Eures erinnern. So ge nügte z. B. ein Blatt Papier, auf welches Hofer eigen händig die Worte geschrieben^ hatte: Meine lieben Ober innthaler! Uebermorgen greife ich den Feind von Seite

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 9 von 12
Datum: 13.09.1878
Umfang: 12
Außerordentliche Beilage zum „Andreas Hafer' Nro. 1. Indem wir mit der Probenummer der neuen Wochen schrift „Andreas Hofer' in die Oeffentlichkeit treten, glauben wir es vollständig überflüssig, dieselbe neuerdings zu em pfehlen. Wir haben den Plan des ganzen Unternehmens in dem Prospekt klargelegt und meinen sonach, die Sache sei hinlänglich bekannt. Wer jedoch einen solchen Prospekt nicht zu Gesichte bekommen hat, der möge sich die vor liegende Probenummer ansehen und er wird daraus ent

nehmen, was der „Andreas Hofer' leisten will. Wenn Alle im ganzen Lande, Jeder in seinem Kreise mit Thätigkeit und Begeisterung für dieses Unternehmen einstehen, werden wir ein wahres Volksblatt schaffen, das bald ein lieber Freund sein wird in den Hütten des Bauern und des Handwerkers, das erzählen wird von alten und neuen Begebenheiten, das Belehrung und Unter haltung bringen wird für einen Jeden. Aber damit daS gelingt, brauchen wir zuerst den Segen Gottes und dann muß jeder das Seinige thun

. Damit ist uns fteilich nicht geholfen, wenn man so schläfrig sagt, man sei mit diesem Unternehmen einverstanden; sondern es gehört dazu Be geisterung und Thätigkeit. Liebe Landsleute! An Euch istts jetzt, den „Andreas Hofer' zu gründen; wir haben gethan was wir konnten. Je mehr Abnehmer wir haben, desto mehr können wir leisten. Wir haben allerdings vernommen, daß einige hoch weise Herrn geglaubt haben, der Bauer und der Hand werker brauchten keine Zeitung. Wir meinen jedoch, daß gerade diese zwei wichtigen Stände

eine Vertretung brauchen. Nachdem ferner der Papst und die Bischöfe, die kathol. Vereine und die patriotischen Abgeordneten Tyrols das Unternehmen wärmstens empfohlen haben, so wäre es an der Zeit, daß Alle einmüthig und ohne jede Nergelei zu- sammenhelfen, um die Sache recht zu machen. In der Einigkeit liegt die Macht. Wir möchten den Zweiflern zum Schlüsse dasselbe sagen, was Andreas Hofer von Schönberg aus am 28. Mai 1809 an die Oberinnthaler schrieb: „Kommt uns zu Hilfe! Wollt ihr aber gescheidter

sein, als die göttliche Fürsichtigkeit, so werden wir es ohne enk auch richten.' Wir machen die verehrten Leser aufmerksam, daß sie die Nummern des „Andreas Hofer' fleißig aufbehalten mögen; sowohl die Artikel aus der tyrolischen Geschichte, wie auch die Rundschau, die Erzählungen, die landwirth- schaftlichen Aufsätze und die hübschen Bilder werden am Ende eines jeden Jahrganges ein Ganzes geben und Alles sich zu einem stattlichen hübschen Hausbuche vereinigen, das dann der Familien-Bibliothek einverleibt

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 05.01.1881
Umfang: 8
- mit wörtlich zum Abdrucke bringen. Er lautet: (Der reactionäre Hofer-Cultus in Tyrol.) Aus Innsbruck, 29. Dezember, wird uns geschrieben: In den hiesigen Blättern circulirt ein Aufruf zur „Errichtung eines National-Denkmals für Andreas Hafer auf dem Berg Jsel'. Aber es handelt sich hiebei nur um die Fortsetzung einer systematischen Verherrlichung des Bauernhelden von Anno Neun in agitatorischem, demago gischem Sinne. Wird ja doch seit Jahren schon von spe cifisch ultramontaner Seite her der Hofer-Cult

als eine Art von Sport betrieben. So haben zum Beispiel jene nur zu wohl bekannten Männer unseres Ländchens, welche nichts vergessen und ebensoviel gelernt haben, seit ein paar Jahren eine stockreactionäre Zeitschrift unter dem Titel „Andreas Hoser' in Umlauf zu setzen getrachtet, aller dings mit äußerst geringem Erfolge. Ferner wurden einige Spielkarten, sogenannte „Tyroler'- oder „Hofer'-Karten erfunden und in Verschleiß gesetzt, die gleichfalls demselben Zwecke huldigen, der da ist: Galvanisirung

der im Volke kaum noch sporadisch vorhandenen Erinnerungen an die von clericaler Seite für ihre Initiative in Anspruch ge nommenen Ruhmesthaten von Anno Neun. In zahlreichen Veteranen-Vereinen, die wie Pilze aus unserem sonst so sterilen Gebirgsboden schießen, wird das Evangelium der Reaction gepredigt und die Hofer-Vergötterung anem pfohlen mit dem ständigen „conservativen' Refrain: „Ach, wie anders, anoers war es da!' Auch mit dem übertrie benen Hofer-Culte wird gegenwärtig nur ein lichtscheues Element

auszunützen gesucht. Wohl ist es wahr, daß auch der liberale Bürgermeister diesen Ausruf unterschrieben hat, wir hoffen aber: nur als Bürgermeister, in welcher Eigen schaft er sich dem an ihn gestellten Ansinnen nicht wohl entziehen konnte. Man benenne einen der noch ungetauften Plätze oder eine der Straßen des neuen Stadttheiles nach Andreas Hofer, der sein prachtvolles Marmordenkmal be reits in der Hofkirche besitzt; das würde sein Andenken wirksamer erhalten helfen, als alles conservative Veteranen

- Vereinsgepränge bei der eventuellen Enthüllung einer kost spieligen Hofer Statue auf dem Berge Jsel. Bemerkungen dazu sind eigentlich überflüssig. Nur zwei Punkte möchten wir hervorheben: Erstens ist die Feindschaft der Liberalen gegen den tyrolischen, österreichi schen und deutschen Helden Andreas Hofer zu erwähnen. Zweitens geht daraus hervor, wie sehr es im Inte resse der Gegner der Judenblütter liegt, den „Andreas Hofer' kräftigst zu unterstützen. Wochen-Wundschau. Aus Oesterreich

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 6 von 20
Datum: 04.03.1897
Umfang: 20
dieses sein Wirken dürfte ihm eine bessere Einsicht in das „Getriebe des wirthschaftlichen Lebens' verschafft haben, als die wirthschaftlichen Fehlgriffe seiner Gegner verrathen. Uebrigens hat Dr. Kapserer in seinen Vor trägen und Wahlreden bewiesen, daß er gerade auf diesem Gebiete kein Neuling ist. Zur Reichsrathswahl im Unterinnthal. Nach einer Korrespondenz des Brixner Blattes soll der Kandidat der Liberalen und Sozialdemokraten Bene^ dickt Hofer auf einer Versammlung in Weer behaup tet

haben, er habe in Wörgl nicht gesagt, man müsse das Volk von der Vormundschaft der Regierung und der Geistlichkeit losreißen. Er habe blos gesagt, er sei kein Heuchler weder gegenüber der Regierung noch gegenüber der Geistlichkeit. Wir glauben gerne, daß Hofer seine Aeußerung in Wörgl ungeschehen machen möchte, aber er wird schwer abstreiten können was Viele gehört haben. Eine stenographische Aufnahme seiner Worte war freilich nicht möglich, aber dem Sinne nach halten wir unsern Bericht vollinhaltlich aufrecht

. Was den „Heuch ler' anlangt, so möchten wir gerne wisstn, wer denn von Hofer verlangt hat, daß er heucheln soll? Die Regierung? Oder die Geistlichkeit? Für beide Theile ist^ eine solche Zumuthung beleidigend. Aber dann möchten wir fragen: Wie steht denn Hofer gegenüber dem unterinnthalischen Liberalismus? Die Liberalen und deutschnationalen wollen doch vom Katholizismus den.sie Klerikalismus nennen, nichts wissen und Hofer erklärt sich als entschiedenen Katholiken und läßt sich von diesen Katholikenfeinden

auf den Schild erheben. Liegt darin vielleicht die Heuchelei? Oder eine andere Frage; Buchauer, Hafers Schutzengel, verlangt, daß sein Kandi dat keinem Klub beitrete; Hofer läßt sich das gefallen, und erklärt das nächste Mal, er werde der kath. Volks partei beitreten. Ist das Aufrichtigkeit oder H-uchelei? Bezüglich der kath. Volkspartei liegt auch eine Täuschung vor. Wir wiffen bestimmt, daß der Führer dieser Partei, Freiherr von Di Pauli mehrfach auf Anfragen er klärt hat, man solle Arbeitskräfte wählen

, sonst er langt die Partei keinen Einfluß. Das ist eigentlich selbst verständlich. Dem entspricht auch das Vorgehen in Südtirol. Daß nun Hofer eine Arbeitskraft sei, wäre eine so merkwürdige Zumuthung, daß selbst seine besten Freunde, Buchauer und die Brixner Chronik, darüber laut auflachen müßten. Interessant ist ferner, was Hofer auf der Weer'er Versammlung nicht gesagt hat, nämlich kein Wort gegenüber den schwerwiegenden Vorwürfen, welche in der Oeffentlichkeit gegen ihn erhoben wurden, Vorwürfen

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 17.11.1887
Umfang: 10
1825 gethan bei der Enthüllung des Hoferdenkmals in der Hofkirche zu Innsbruck. - ! Andreas Hafer war eben vor allem ein guter Christ und darum auch ein wackerer Patriot und ein trefflicher Mitbürger seiner Landsleute. Der Hochselige Fürstbischof Vinzenz trug kein Bedenken, in seiner Festrede Andreas Hofer mit einem der: größten Helden des jüdischen Volkes im alten Bunde, nämlich mit Judas Macha- bäus in Vergleich zu setzen. Von-diesem schrieb der gott- erleuchtete Verfaffer des etsten Buches

der Machabäer in wenigen Worten (III. >7.) die Lebensgeschichte:- „Er verursachte Aergcr vielen Königen und erfreute sein. Volk. durch seine Thaten, und sein Andenken ist in Segen auf ewig.' Das, was Hofer gethan hat, verst tzte die Gewaltigen der Erde, nämlich Napoleon I.,- seine Verbündeten und Heerführer in großen Unmuth und Aerger. Man zählte 1809. Napoleons Adler waren von Liflabon -bis Wien geflogen. Er selbst hauste im kaiserlichen Schlöffe Schönbrunn. Das Oberhaupt der ganzen Christenheit

weichen, an deren Spitze ein sonst so biederer Wirth und Vieh händler, nämlich unser Held Andreas Hofer stand. Am mächtig sten und übermüthigsten Herrscher seiner Zeit war hiermit ein Gottesgericht vollzogen, wenn auch sein Stern nicht sofort er bleichte. Die Thaten des Andreas Hofer galten - aber nicht blos als Denkzettel für übermüthige Gegner, sie waren auch Thaten fürs Vaterland. Wem der Ruhm lieb war: er war gewonnen. Wer die Freiheit hochachtete: sie war erfochten. Und wenn sie auch nicht lange

Bürger; gute Menschen, gute Zeiten. — Man muß ganz verblendet sein, um sagen zu können, daß-- Hofers Anordnungen und Maximen lauter Schrullen und Lapalien gewesen seien. Von vielem sozialen und sittlichen Elend würde man nichts wiffen, wenn seine „Ordnung' auch unsere „Ordnung' wäre. Hofers Andenken wird auf ewig in Segen sein. Hofer ist todt; aber die g l a n z v o l l st e Periode unserer vaterländischen Geschichte ist und bleibt auch feine Geschichte. Die Jugend kann und möge

sich an seinem Beispiele veredeln, tugendhaft und stark machen. Aber bei Hofer wurzelte alles in - - der Religion. Hofer war tief religiös, deswegen auch rechtschaffen, ehrlich, treu und wohlwollend. Man hat gesagt: die Be griffe von Ehrlichkeit, Rechtschaffenheit, Treue u. s. w. be zeichnen allgemein - menschliche Tugenden. Aber dauerhaft und allgemein-praktisch werden sie erst, wenn ihre Beweg gründe in der Religion wurzeln. — Der von Gott geleitete Gang der W-ltereigniffe macht uns manchmal benachbarte Völker

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 4 von 10
Datum: 22.02.1883
Umfang: 10
genen Montag in Hall abgehaltenen sogenannten Fastenmarkt wird uns berichtet, daß auf demselben sehr wenig Vieh, und das zumeist Ausschutzwaare, zum Verkaufe gestellt wurde, — ein Beweis, daß das verkäufliche gute Vieh bereits aufge kauft ist. Die Preise waren dessenungeachtet hoch und blieb deßhalb manches Stück unverkauft, weil nur kleinere Besitzer auf dasselbe reflektiren. (Nachträgliches zum Trauerfall in der Familie v. Hofer.) In Aller Erinnerung ist noch der allzufrühe Tod des hoffnungsvollen

; bei denselben begleitete er als ausge zeichneter Klavierspieler die Gottesdienste der Matrosen stets auf dem Harmonium. Gleich seinem Urgroßvater und an deren Nachkommen desselben ist Andreas v. Hofer, der ein ebenso zärtlicher Sohn als guter Bruder und ein Mann im wahren Sinne des Wort s war, ein Opfer seiner Pflicht treue geworden. Der einzige noch lebende Enkel des „Mannes vom Land Tyrol', der Vorstand des Reichssinanz- Archives in Wien, Karl Edler v. Hofer, der als schmerz- gebeugter Vater am Grabe

dieses seines so reich begabten Sohnes steht, hat nun den Trost empfangen, daß ihm Se. kaiserl. Hoheit, der durchlauchtigste Herr Erzherzog Karl Ludwig, nachträglich seine wärmste Theilnahme an diesem harten Schicksalsschlage ausdrücken ließ, - da Hoch- derselbe erst jetzt von dem Trauerfall Kenntniß erhielt. Diese Thcilnahmsbezeugung aus so hohem Kreise wird nicht verfehlen, wie sie dem schwergeprüften Vater zum Troste gereicht, auch im Lande, mit dem die Familie v. Hofer so innig verwachsen ist und das gerade

dem Vater des Verewigten so viel verdankt, freudige Sensation zu erregen. Beifügen wollen wir noch, was der Vorgesetzte des so früh Ver blichenen über denselben ausgesprochen hat. „Der Schiffs- Fähnrich v. Hofer', so sagte der genannte, „besaß einen so großen Pflichteifer, daß er auf jede Rücksicht für seine Person vergaß und dies brachte ihm den Tod. Die Marine hat einen ihrer hoffnungsvollsten Offiziere verloren.' (Abermalige Berichtigung einer alten Geschichtslüge.) Das für fremde Besucher unserer

ist, die daS praktische Büchlein gefunden, um so mehr ist es zu bedauern, daß so manche irrige Angabe, welche schon in der ersten Aus- lage bemerkt wurde, sich auch in der dritten unverändert vor findet. Die auffälligste führen wir nachstehend an: Der. Führer zeigt dem Fremden das Denkmal Andreas Hofer's in der Franziskanerkirche und sagt dabei, Andreas Hofer sei durch den Verrath des Priesters Donaj von den Franzosen gefangen genommen worden. Nun ist aber diese Verläum- dung schon längst widerlegt worden

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 2 von 12
Datum: 13.09.1878
Umfang: 12
. '.'sodann war Hofer fast im ganzen Lande bekannt; aW Wirth und Händler war er überall hingekommen und ^Mte bei Allen den besten Eindruck gemacht. Er verstand Deutsch und Welsch und schrieb beide Sprachen, wenn auch nicht immer nach der Schrift. Ein protestantischer Geschichtschreiber (Dr. Heinrich Leo) nennt Hofer eine harmlos heitere, im Handel und Wandel redliche Seele und sein Haus, obgleich ein Wirthshaus, ein Muster christlicher Zucht und Sitte. Nicht Ehrgeiz, oder Ruhmsucht

zu, sondern er gab überall Gott die Ehre. Sein Vertrauen auf Gott, das göttliche Herz Jesu und die heilige Jungfrau sehen wir aus allen seinen Auf rufen u. s. w. hervorleuchten. Ungemein rührend ist die „Anrede', welche Hofer an die „Hochwürdigen Seelsorger in Tyrol' richtete, worin er sie aufforderte, „die öffent lichen Gebete ebenso wie die Danksagungen zu verstärken — und besonders mit angestrengten Bemühungen sich dahin zu verwenden, daß im Vaterlande die Hindernisse des Guten geschwächt und gehoben

, die Gefahren für die christ liche Religion und Tugend nach Möglichkeit entfernt, die Anhänglichkeit an Religion und Tugend belebt und in Allem das wahre gemeine Beste gefördert werde.' Im Kampfe war Hofer durchaus nicht der Feurigste und Verwegenste, sondern was viel mehr werth, Einer der Ruhigsten und Besonnensten. In einer Zeit,'wo alle Bande gelöst waren, bei dem Ausbruche einer Jahre lang unterdrückten Erbitterung — wäre es da zu verwun dern gewesen, wenn Grausamkeiten, Plünderungen und unedle

Handlungen den Freiheitskampf des Volkes verun staltet oder wenn der Auswurf des Volkes sich die Ver wirrung zu Nutzen gemacht hätte? Andreas Hofer hat das hauptsächlichste Verdienst daran-, daß der Befreiungskrieg rein blieb in feinem Verlaufe, wie er es in seinen Ur sachen war.*) Es muß sodann noch einer andern Thätigkeit Hofers gedacht werden; das ist die Verwaltung des Landes, die der schlichte Bauersmann nicht bloß mit musterhafter Gewissenhaftigkeit geleitet, sondern die er vielfach erst

, welche über das Land gekommen, war es noch ärmer. Und doch wußte Hofer so viele Geld mittel aufzubringen, um die ordentliche Verwaltung der Provinz in allen Zweigen fortzuführen und die kostbilligen Anstalten zur Vertheidigung des Landes bestreiten zu können. Er wandte sich an das Herz und an den religiösen Sinn seiner Tyroler und stellte die Befolgung der Verord nungen als Gewissenspflicht dar und dadurch gelang ihm, was den gescheidtesten und tüchtigsten Männern nicht ge lungen wäre. Sehet Männer — schloß

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 10 von 18
Datum: 13.06.1900
Umfang: 18
rührung kam und die italienische Sprache lernte, als auch Weinhandel, der ihn wiederholt veranlasste, nach Nord tirol zu ziehen. Hatte Hofer hiebet, wie dies auch andern Händlern passiert, auch nicht allzeit Glück, so scheint, mir dieses Geschäft für feinen späteren Beruf doch in der Vorsehung Gottes gelegen, da er sich hiedurch Gewandt heit im Umgänge verschaffte, mit Personen der verschie denen Stände in Beziehung kam und wegen seines schlichten Verkehrs und seiner Redlichkeit

jener Zeit gaben unserem Hofer bald Veranlassung, seinen Patriotismus an den Tag zu legen. Er wurde als einer der ersten in das Ver trauen der damaligen Regierung gezogen und zunächst beauftragt, die Kämpfe in seiner engeren Heimat zu leiten; gar bald aber gewann er das allgemeine Vertrauen der Patrioten - und nach den glücklichen Maikämpfen des Jahres 1809 galt er schon als Obercommandant, wenn er den Titel auch erst nach den siegreichen Gefechten im Wippthal annahm. Hofer hat diese Stelle nicht ange

strebt, aber vie Macht der Verhältnisse und seine Eigen schaften haben ihn dazu berufen; er hat die Würde nicht gesucht, sie ist ihm vielmehr aufgedrängt worden. Vom 15. August bis in den October war er Regent von Tirol und zwar ein wackerer und selbstloser Regent, der als Befehliger von Bauern selbst ein einfacher frommer Bauer blieb; denn er benützte seine Stelle nicht, um großen Auswand zu machen; von Stolz und Selbstintereffe ist bei ihm keine Spur. Und in dieser Beziehung zeichnet sich Hofer

und keine Herren', war feine Losung. Als ihn ein Schmeichler einmal mit Ex cellenz anredete, ward er aufgebracht und sagte barsch: '.Ich heiße Andrä Hofer, Sandwirt von Paffeyer'. 2. Die Grundlage von Hofer'S Charakter war feine tiefe Religiösität und Frömmigkeit. Er war nicht nur treu den alten Sitten und Gebräuchen, sondern auch Än überzeugter Katholik und, was er von Jugend auf gewohnt war, das übte er auch später in glücklichen und schlimmen Tagen: Das Gebet war ihm die Quelle der Kraft und des Trostes

. Andreas Hofer kämpfte, wie dies alle großen Feldherren z. B. ein Prinz Eugen und ein Radetzkh thaten, nicht nur mit dem Schwert oder dem Stutzen, sondern mehr noch durch den Rosenkranz. Am Morgen nach dem letzten Siege versammelte der Ober commandant auf der Höhe des Berg Jsel die Befehls haber der Bauern, „kniete unter freiem Himmel im An- gefichte Innsbrucks nieder, um dem Allerhöchsten und der Muttergottes, der guten Fürfprecherin (wie er sie nannte) mit dem Rosenkranz in der Hand in lautem Gebet

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 9 von 12
Datum: 14.05.1896
Umfang: 12
Beilage zu Nr. 2V des „Andreas Hofer' Um KuL und ZZlut. Roman aus den napoleonischen Kriegen. Von M. Benno. , Nachdruck verboten. Der junge Mann holte Tinte, Feder und Papier her bei, und Hofer, der, seinen langen Bart streichend, langsam in dem Raume auf und ab ging. begann: „Am 9. April, früh Morgens, marschiren Herr General Hillcr aus Salz- burg nach dem Unterinnthal und Herr General Chasteler aus Kärnten nach dem Pusterthal in Eilmärschen. Die Mühlbacher Klause wird von Pusterthaler Bauern

vor Teimer, der ebenfalls seinen Namen darauf setzte. Dann erhielt der Lehrer den Auftrag, etliche Abschriften zu machen. Jndeffen schaute Hofer sich um. „Du,' wandte er sich an einen Bauer, „bringst eine Abschrift dem Joseph Speck bacher, und Du,' er bezeichnete einen zweiten Boten, „gehst zum Schilohofbaucr hinab.' Er trat an einen im Hintergrund stehenden Tisch, an welchem er zwei Gäste bemerkt hatte, den Zigeuner Agil Sorbert und dessen Pflegesohn Ferdinand. Er reichte Beiden die Hand. „Ich brauche

einen zuverläffigen Boten nach Windifch» Malrey,' sagte er, „und ich denke. Du, Agil, paffest am besten dazu. Willst Du mir den Gefallen thun?' Die Augen des Zigeuners blitzten. Er erhob sich. „Das versteht sich von selbst,' erklärte er eifrig. „Du weißt doch, Andres . . .' „Das Du ein guter Tyroler bist, trotz Deiner zwei deutigen Rolle,' fiel ihm Hofer mit geheimnitzvollem Lächeln ins Wort, „deshalb vertraue ich Dir auch ein weiteres Ge schäft an. Du nimmst, wenn es auch ein ziemlich weiter Marsch

leer und tiefes Schweigen herrschte jetzt in dem Wirthshause ,,am Sand'. Das Söhnchen des Sandwirthes, die Knechte und Mädchen waren zu Bette gegangen. Nur Hofer selbst war noch auf und bei ihm sein Weib Anna Gertrud. Eine Zeit lang schritt der Hausherr, ohne ein Wort zu sogen, in dem Gemache auf und ab, dann blieb er vor der Gattin stehen und schaute ihr liebevoll in das Gesicht. „Du weißt bereits,' begann er, „was heute in un serem Hanse vorging. Du bist, ich sehe es, in Unruhe dar

,' schluchzte sie, „ich fürchte, daß uns Schlimmes bevorsteht! Muß es denn sein?' Hofer preßte die Gattin innig an sich. „Ich sagte Dir ja,' entgegnete er, daß das Vaterland ruft, daß es meinen Arm will, und diesem Rufe zu folgen, ist des Mannes heiligste Pflicht. Vielleicht sind auch unsere Be sorgniffe umsonst. Wenn die Bayern und Franzosen merken, wie viel es geschlagen hat, ziehen sie sich wahrscheinlich von selber zurück. Doch jetzt, meine Gertrud, ist es für heute genug. Geh' schlafen, liebes Weib

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 9 von 12
Datum: 30.07.1896
Umfang: 12
. \ <■ Beilaae m Nr. 31 des ^Andreas Hofer'. Zlm Kut «»d Mut. Roman anS den napoleonischen Kriegen. Von M. Benno. Nachdruck verbotene Stasi war anfangs fast in Verzweiflung gerathen. .Nein und tausendmal nein!' hatte sie gerufen, aber all mählich erwachten doch andere Gedanken in ihr. Der Vater! Seine Freiheit, ja sogar sein Leben lag in Schleicher's Hand! Und daß dieser, wenn man ihn abwies, schonungslos vorgehen würde, daran zweifelte sie nicht. Gab es unter solchen Umständen

Jeder/ daß dieser Schritt des braven Mädchens«» Neues Opfer tfsit das - bedrängte Vaterland war.- ' ' Sogar»! in die Hohle --der' Kcllerlahn war'die Kunde davon gedrungen, wo sich Andreas Hofer verbarg. Hier war soeben Cajetan Döninger durch einen zweiten Eingang angekommen, der die Mündung zu einem unterirdischen Gange bildete. der sich zwischen den Felsen bis zum Saume eines Waldes hinzog. Hofer saß auf einem Felsblocke, der sich einige Fuß hoch über den Boden der Höhle erhob. Eine Talglampe brannte und verbreitete

spärliche Helle in dem kleinen Raume. Seitwärts war längs »er Steinwand mit Moos und dürrem Grase eine Lagerstätte hergerichtet auf der sich ein zusammengerollter-'Teppich befand. Hofer schaute dem jungen Mann in das erregte Ge sicht.- »Was ist geschehen?' fragte er, »Du bist ja gewaltig in Aufregung versetzt!' ' Cajetan holte tief Athem. »Der' liebe Gott,' ent- gegnete er dann, »verläßt - halt einen braven Tyroler doch nicht und macht allemal wieder die Ränke und Tücken zu schänden, zu welchen unsere

, daß die Tiroler versprengt worden sind. Daß aber Raffl den Leopold als Leiche gesehen haben will, das ist eine boshafte und abscheuliche Lüge, die nur gebraucht worden ist, um Stasi gefügig zu machen; denn vor einer halben Stunde stand Poldl gesund und frisch vor mir.' Hofer war aufgesprungen. »Poldl lebt!' rief er, „o dem Himmel sei Dank! Und wo trafst Du ihn?' Drüben im Schachgehölz,' erwiderte Cajetan. „Fer dinand Sorbet mit einer bedeutenden Zahl von Agil's Leuten und etlichen Schützen

.' Hofer hatte sein Kreuz an den Mund geführt und es inbrünstig geküßt. »Ich danke Dir, lieber Heiland,' betete er, „daß Du mir Hilfe in dieser schweren Noth gebracht hast. Es drückte mir fast das Herz ab, meine gute Stasi in den Klauen dieses Geiers zu wiffen und nicht helfen zu können. Du machst es halt allemal wieder recht. Nun soll dem saubern Hochzeiter der Weg gezeigt werden, und da will ich auch dabei sein.' Döninger hatte sich vor Hofer gestellt und schaute ehr furchtsvoll an der Reckengestalt

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 9 von 12
Datum: 02.07.1896
Umfang: 12
Beilage zu Nr. 27 deS »Andreas Hofer'. 27) Am Out und Wkut. Roman aus den napoleonischen Kriegen. Von M. Benno. Nachdruck verboten. Salome hatte dem Förster die Wahrheit gesagt. Am rechten Jnnufer, beim Judensteine, gegen Axams und Natter- die Hochstraße entlang wurden die ersten Signalfeuer ange zündet und nach Mitternacht brannten viele Hunderte an dere, von Weibern und Kindern geschärt. Der erste Schlag fiel, von Spcckbacher geführt, gegen Hall. Die Stadt wurde überrumpelt und kein Bayer

entkam. Aber auch auf an deren Plätzen wirkten die Tyroler > Wunoer der Tapferkeit: Wallner bei Bruneck und Lorenzen, an der Laditscher Brücke und Hofer beim Sterzinger Moos. Doch nicht nur die Männer kämpften in glühender Begeisterung für ihre Heimath und ihren Franz!, auch die Frauen und Mädchen standen ihnen mit unvergleichlichem Heldenmuth bei. Elise Wallner hielt ihr Wort. Mit der Schaar ihres Vaters war fie ausgezogen, und wo die Gefahr am größten war, da sah man fie

anders aus. Besonders Andreas Hofer war es, der trotz allem den Muth nicht verlor. Er war zwar schon wiederholt schwer ins Gedränge gekommen, aber sein Gottvertrauen verließ ihn niemals. Ein besonderer Schutzgeist schien ihn in feine besondere Obhut genommen zu haben. Auch die M'ttel waren ihm zuweilen ausgegangen. Jedesmal aber hatte man rechtzeitig Briefe und Unterstützung gebracht und zwar auf eine so geheimnißvolle Weise, daß Hofer über die Persönlichkeit des Gebers gär keine Ahnung besaß. Von Zeit zu Zeit kam

der Zigeuner Agil zu ihm und brachte ihm einen Beutel voll Geld. »Von einem treuen Tiroler.' erklärte der Zigeuner jedesmal nur, der, ehe Hofer weiter in ihn dringen konnte, verschwand. Unter dem Ein- fluße der sich drängenden Ereignisse hatte Hofer keine Zeit, dem geheimnißvollen Spender nachzuforschen. Er nahm die Gabe an zum Besten Tirols. Mit seinem Adjutanten Eisenstecken sammelte er die Ge treuen und zog mit denselben nach Innsbruck, wo man von diesen Vorgängen noch nicht das Geringste in Erfahrung

ge bracht hatte. Am Morgen des 25. Mai erschien Hofer mit seinen Leuten auf dem Jselberge. Die ersten Treffen führten zu keinem Resultate und erst am 29. Mai erfolgte die Haupt schlacht. Die Bayern und Franzosen kamen gleich zu Anfang schwer ins Gedränge und suchten durchzubrechen, aber von dem Pater Haspinger geführt, warfen die Tiroler fie immer wieder zurück. Am hartnäckigsten war der Kampf im Zentrum, wo Hofer kommandirte. Aber endlich fiel der Sieg doch den Tirolern zu; die Feinde ergriffen

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 1 von 10
Datum: 20.12.1883
Umfang: 10
zu recht zahlreicher Prärtnmera- tton ein. Warum der „Andreas Hofer' das thut? Ein fach darum, weil er vollkommen überzeugt ist, daß er eine hochwichtige Aufgabe hat. Wie schon fein Name sagt, steht er auf dem Standpunkt Alttyrols und wie unsere Ahnen festhielten an dem heiligen, katholischen Glauben, an dem angestammten Kaiserhaus und an den verbrieften Rechten des Landes, fo thut es auch der „Andreas Hofer'. Dabei ist er jedoch einem vernünftigen Fortschritt durchaus nicht abgeneigt

; nur dem sogenannten Fortschritt des Liberalismus huldigt er nicht, weil das kein Fortschritt, sondern, im Grunde genommen, ein Rückschritt — in's Heidenthum ist. — Es ist, um auch das zu fagen, dem „Andreas Hofer', wenn er im neuen Jahre um neue Freunde uno Leser wirbt, nicht darum zu thun, um, wie die Judenzeitungen, dabeiWeld zu machen; das geht schon deßhalb nicht, weil der „Andreas Hofer' so billig ist. Er will ledig lich seinen lieben Landsleuten nützen, sowohl dem Bürger- als auch dem Bauernstande

. Für Ge lehrte ist der „Andreas Hofer' nicht geschrieben, darum befleißt er sich einer einfachen, für Jedermann leicht verständlichen Sprache. Er bringt alle Nachrichten von einiger Wichtigkeit, besonders solche, die den Gewerbs- mann und den Bauer interesfiren und nimmt vor Allem Rücksicht auf das, was in Tyrol vorgeht, ohne dabei die Weltereigniffe aus den Augen zu lasten. Da der „Andreas Hofer' nur einmal in der Woche erscheint, so eignet er sich besonders für Solche, die nicht viel Zeit zum Zeitunglesen

haben und doch etwas von den Vorgängen in der Welt wisten möchten; da er zudem noch so überaus billig ist, fo ist seine Anschaffung auch den weniger Bemittelten möglich. Und gar wenn sich drei oder vier Leser zusammenthun, was ja oft geschieht und was anzurathen ist, fehlt die Ausrede, eine Zeitung zu halten sei zu theuer, voll ständig weg. Kurz der „Andreas Hofer' klopft LeimJahres- wcchsel wieder an die Thüre und er glaubt, ein Recht dazu zu haben. Er hofft entschieden auf Einlaß, weil er es herzlich gut mit Allen meint. Er hofft

kommt. Bemerkt sei noch, daß man das Geld für den „Andreas Hofer' am besten mittelst Postanweisung einsendet und zwar ganzjährig 2 fl. 40 kr., halb jährig I st- 20 kr. und vierteljährig 60 kr. Den Namen muß man aber recht deutlich schreiben, damit keine Irrung geschieht. Wer schon Abonnent ist, thut gut, eine alte Adreßfchleife auf die Rückseite der Postanweisung, dort wo der Platz dafür frei ist, aufzukleben. Die Adreffe hat einfach zu lauten: An die Redak tion des „Andreas Hofer' in Innsbruck

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 10 von 10
Datum: 23.12.1880
Umfang: 10
Interesse der Sache namhafte Opfer. Sie darf daher wohl erwarten, daß man sie auch nach Kräften unter stützen werde. Wir betteln nicht um Subventionen und haben das jederzeit verschmäht; die Sache muß für sich selbst sprechen und sich erhalten. Aber im Interesse der tyrolischen Sache ist, daß der „Andreas Hofer' die weiteste Verbreitung finde. Wir richten deshalb an alle unsere Freunde im gan zen Lande, an die Herren Abgeordneten, an die hochwür digen Geistlichen und an alle tyrolischen

Patrioten die Bitte für die Verbreitung des Blattes nach Kräften thätig zu sein, damit in Erfüllung gehe der Wunsch, welchen der unvergeßliche Fürstbischof Vincenz ausgesprochen hat, daß „das Blatt in den Häusern unseres Volkes soll verbreitet „werden und in den Herzen desselben wahrhaft Anklang „finden.' Der „Andreas Hofer' ist nicht als ein polemisches Blatt gegründet worden; er hat bisher sein Versprechen, Zeitungsstreitigkeiten zu meiden, trotz verschiedener Heraus forderungen treu gehalten

und wird Verwendung finden in der Form, welche uns geeignet erscheint. Aber um Eines bitten wir: nämlich um kurze, thatsächliche und verläßliche Nachrichten. Der „Andreas Hofer' muß mehr als irgend ein anderes Blatt mit dem Raume geizen, wenn er Vielen Vieles bringen soll. Insbesondere aber wird es sich der „Andreas Hofer' angelegen sein lassen, die Jnteresfiu des Gewerbes und des Bauernstandes zu vertreten. In dieser Hinsicht bitten wir alle Freunde dieser wichtigen und hart bedräng ten Stände, uns möglichst

bestens gesorgt werden. Wir wiederholen nochmal an alle Freunde die Bitte, dieses tyrolische Unternehmen nach ihren Kräften zu unter stützen. Der Redakteur kann ja nur wirken, wenn alle Gesinnungsgenossen im Lande zu ihm stehen, und so Man cher kann der Sache nützen, wenn er einige Abonnenten gewinnt oder hie und da einen Brief oder wenigstens eine Correspondenzkarle für den „Andreas Hofer' spendirt. Auch wollen wir nicht vergessen aufmerksam zu machen, daß wenige Blätter so geeignet sind zur Aufnahme

und weitesten Verbreitung von Anzeigen aller Ärt. Nur Anzeigen, welche unsittlichen Inhalt haben oder Schwindelhaftes empfehlen, z. B. die berüchtigten Lotterie- Anzeigen und endlich solche, welche Bücher oder Gegen stände gegen die katholische Religion bekannt machen, kön nen im „Andreas Hofer keinen Platz finden. Zuschriften, welche den „Andreas Hofer' betreffen, sind einfach an die Redaktion des „Andreas Hofer' in Innsbruck zu richten. Die Redaktion befindet sich in der Fel. Rauch'schen Buchhandlung

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 4 von 18
Datum: 28.09.1899
Umfang: 18
. Aber außerdem hat dieser monumentale Bau eine mehrfache Bedeutung und ich erlaube mir dieselbe in aller Kürze darzulegen. Die Kapelle ist erstens ein Denkmal an Andreas Hofer, heißt sie ja Hoferkapelle. Welch glorreiche Er innerungen knüpfen sich an diesen Namen! Während zu Anfang des Jahrhunderts die meisten Länder von Europa unter dem Drucke der Knechtschaft seufzten, erhob sich Hofer, ein leuchtendes Beispiel der Fürstentreue, Vater landsliebe und tiefster Religiosität. Als Obercommandant Tirols

nicht aus eigener Wahl sondern wegen seiner Biederkeit und Rechtschaffenheit emporgehoben durch das allgemeine Vertrauen selbst derjenigen, die begabter waren als er, hat Hofer die Truppen des französischen Impe rators besiegt und sie dreimal aus dem Lande hinaus gejagt. Und Hofer's That war das Signal und das Vorspiel jenes Freiheitskampfes, in welchem das gesammte deutsche Volk die Feffeln der Knechtschaft zerbrach. Hofer groß im Leben war noch größer im Tode. Wie ein Held, sagt ein Augenzeuge, ging

er in den Tod, er litt den Tod wie ein Märtyrer, der Blutzeuge von Tirol. Hofer's Andenken in der Geschichte ist gesichert; umsonst suchten neidische Zeitgenoffen diesen Ruhm zu verdunkeln, umsonst bemühten sich verblendete Parteimänner die ehr würdige Gestalt Hofers zu einem Zerrbilde zu machen. Die unparteiische Geschichte hat alle Züge seines Bildes gesammelt und wird sein Porträt echt und treu der Nach welt übergeben. Hofer hat sich durch feine Thaten selbst ein Denkmal gesetzt. Es ist aber recht

und billig, dass die jetzt Lebenden ihm auch ein Denkmal gesetzt hier, wo seine Wiege gestanden zum Zeugnis für die Nachwelt, dass nicht bloß Hofer's Ruhm erklinge, sondern auch sein Beispiel sich fortpflanze von Geschlecht zu Geschlecht. Hofer hat jedoch nicht allein die Feinde besiegt, sondern mit ihm sein Volk; darum ist diese Kapelle zweitens auch ein Denkmal der Treue des Tiroler Volkes gegen Gott und Kaiser. Dieses Volk fühlte sich verletzt durch eine ihm aufgedrungene Herrschaft, die Losreißung

des Bundes zwischen dem Herzen Jesu und dem Lande Tirol. Sie heißt ja Herz Jesu-Kapelle! Im Jahre 1796, da die Kriegsgefahr wie eine schwarze Wolke über das Land herabhieng, suchte Tirol einen starken Verbündeten; es schloss einen Bund mit dem göttlichen Herz Jesu und wie die Zukunft und die Erfolge gezeigt haben, ließ sich das göttliche.Herz Jesu herbei in diesem Bunde einzu gehen. Tirol ist in diesem Jahrhundert treu geblieben. Andreas Hofer erneuerte den Bund feierlich vor der Schlacht am Bergisel

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