die öffentliche Ver- . steigerung nicht, stattfindet,' äußerte ruhig der, alte Herr. „Die einfache That sache ist, dass das Schloss mit sämmtlichen'Besitzungen bereits ; angekauft-ist. Eine Clientin von mir übergab mir die Angelegenheit und die Ordnung Ihrer Verhältnisse. Die Dame hat früher - in Ihrem Hause Gastfreundschaft ge nossen mtb bittet daher, nach wie. vor, das -Schloss als Ihr Eigenthum zu betrachten, Frau Gräfin, und allen,Ihren Wünschen,soll engegengekommenwerden. „Die Hypotheken, bie der alte
Schmelzer und der Betrüger Bachstein auf dem Gute stehen hatten,, sind eingelöst, auch Ihre Privatschulden, die sich auf eine beträchtliche Höhe beliefen, Frau Gräfin, sind gedeckt, — denn meine Clientin ist enorm reich — ich darf Ihnen also gratulieren'. Die. alte Dame war sichtlich bewegt. Anstatt, an den Bettelstab zukommen öffneten sich wieder die schönsten Aussichten. „Wer ist Ihre hochherzige Clientin,. der ,wir zeitlebens,Dank,schulden; darf ich ihren Namen wissen?' , brachte sie endlich hervor
; «nb konnte nur mühsam ihre Freude unterdrücken. „Mit Vergnügen, gnädige Gräfin,' lächelte» der » Anwalt bereitwillig. „Meine Clientin, die eigentliche Besitzerin dieses Schlosses, ist — Fräulein Lieselot von Hartfeld, die, Tochter eines alten Freundes Ihres. verstorbenen Gatten, Louis von, Hartfeld.' Die alte Gräfin sprang entsetzt von, ihrem Sitze auf, Verachtung, Zorn und Mitleid malten sich abwechselnd in ihren verhärmten Zügen. „Dies ist ein unzeitiger, Scherz,, mein Herr,' fuhr sie entrüstet
späterhin für sich einrichten lassen.' . „Wenn Sie nicht scherzen, so sind Sie jammervoll getäuscht worden, Herr Anwalt,' beharrte die Gräfin, an allen Gliedern zitternd, „denn, ich gebe Ihnen die Versicherung, dass die junge Dame nicht mehr hat wie eine Bett lerin, die nicht über einen rothen Heller verfügen, kann. Sie hat keine Heimat, keine Verwandten, keine Freunde. Ihr sterbender Vater » setzte »seine letzte Hoff. nung auf die Jugendfreundschaft meines Mannes »und sandte uns sein Kind. Ich weigerte