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Alpenzeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 24.04.1932
Umfang: 8
àtt Molk Von Vera Vernoy. Merano Ich blätterte im Tageblatt und ineine Au gen verweilten auf mannigfachen großen An noncen. Auf der Rückseite gaben schwarzumran- dete Anzeigen von dein Ableben verschiedener Menschen kund. Grosz lind klein, je nach der pe kuniären Lage — oder Empfindungsgrad der Angehörigen waren diese Anzeigen. Mein Blick fiel auf eine bescheidene Anzeige am Rande des Blattes gedruckt. Zweimal muß te ich sie lesen — dann begriff ick), das; auch mich diese Nachricht betraf. Wolf

Halbing-Rost war tot. Erschossen in sei nem Pensionszimmer. Am Morgen des heiligen Abend. Welche Tragik!! Erinnerungen standen auf um mich und versetz ten mich »im einige Jahre zurück. Wir saßen nebeneinander auf einer grünen Gartenbank in einer Laube, ganz von milden Wein umrankt. Ein Iunimorgen hell und klar. Das Blühen von Rosen, das Zwitschern von Vö geln um uns herum. Die Luft frisch von dein Tau der Nacht. Wolf streckte die Hand durch das Gitterwerk der Laube und brach eine Rose. Cc warf

. Wolf hatte in einer Villa Wohnung gefun den und diirfte den schönen Garten nach Gefal leil benutzen. Ich war gekommen, um den Mor gen mit ihm zu verplaudern, denn es gab keine Proben mehr. Wir waren viele Monate hin durch gute Kollegen, treue Kameradeil gewe sen. Uebermorgen würden wir uns Ade sagen — wer wußte ob wir lins wiedersehen wür den?? Und das Schicksal wollte es so wir sa hen uns nicht wieder. Oft waren wir Partner gewesen, in vielen Stückeil, hatten Erfolge ge teilt und auch maliche

Enttäuschungen, manchen Nerdruß. Dag hatte uns verbunden zu einer wahren Freundschaft. „Was machst Du nun Lisa? Willst Du wirk lich pausieren?' Fragte Wolf. Ich nickte zustimmend. „Die Sommermonate — ia. Vielleicht ein oder das andere Gastspiel. Und Du?' »Ich — ich habe gestern — ab Juli nach F. abgeschlossen. Schade, daß Du nicht mitkannst.' „Vielleicht ist es besser so — Wolf!' Er sah mich an — etwas verwundert. „Warum?' „Wegen Nelly!' „Nelly!' seufzte Wolf. Ich nahm seine gepflegte Hand

in die meine? „Warum? Ja — Du weißt wohl, daß Nelly ein wenig eifersüchtig ist. Du und ich. wir wis sen, daß sie keinen Grund dazu hat. Sie aber fühlt sich nicht sicher.' Wolf lachte, aber es klang gemacht. „Mein Gott — Nelly soll zufrie den sein, wenn ihr niemand gefährlicher wird, als Du Lisa. Sie geht auch einige Wochen zu ihrem Eltern, wir wären allein.' „Laß nur, Wolf. Es ist schon besser so. Ich will keinen Unfrieden zwischen Euch säen. Mark hat mir gestern erst gesagt: Du stellst Nelln über all

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Alpenzeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 14.05.1930
Umfang: 6
Mittwoch, den 14. Mai 1930 .Alpen-ZeNung' Seile I Einstiges Theater- und gesellschaftliche» Leben in unserem Kurorte Wieder weilt Frau Adele Wolf-Seletzki bei uns in dem von ihr so gepriesenem Etschlands, wieder draußen im blütenreichen. Obstzarten von Cerines, im gastlichen Hause der Familie Ger ber, be'nin „Felderer'. Auf Wochen »ertauscht sie schon seit einer Reihe von Jahren im Frühling ihr Wiener Heim und ihre Großstadt-Ässellschast mit unserem, sie psychisch und physisch stets kräf

tigenden Burggrafenamt» wo sie immer neu ank lebt in der herrlichen Landschaft und den be seligenden Erinnerungen an die einstige Hsit, als ihr Eatte Bertold Wolf das Meraner Kursaal^ Theater in Pacht hatte und sie als Stern jedes Ensembles hier für die Kunst der Thal'a wirkte, deren Jüngerin sie heute noch in fast jugend licher Begeisterung in ihrem ganzen Tunken n. ! Fühlen geblieben ist. » Und aus diesen Erinnerungen, au ihren so erne aus ihrem starken Gedächtnis geholten Erzählungen

wollen wir einiges — auch in uns wird das Gedenken dann wieder lebendig — hier festhalten. Die Brüder Bertold und Stani Wolf leiteten da? Meraner Kursaal-Theat'er in ^den Iahren i1893 bis 1899. Nach dem Tode des Direktors Stani Wolf, der ein ausgezeichneter Regisseur war, führte Bertold Wolf ab 1386 allein die Direktion. Im Sommer war das Kurtheatec in Franzensbad, 27 Jahre lang unter seiner er folgreichen Leitung. Von gekrönten Häuptern, tvie König Georg von Sachsen, Königin Olga von Griechenland, Kronprinzessin Stefanie, Erzherzogin Josefa

Fall usw. Es gastierten unt'r Wolf in Merano Helene Odilon. Bern«) Baumeister, Georg Reimers, welcher auch in Bolzano bel der Enthüllung des Denkmals Walthers von der Vogelweide den Prolog sprach, Franziska und August Ellmenreich, dann vom Burgthea- ter Dr. Tyrolt, Tewels, Vili Lejo, Materna, ferner Toni Schläger von der ehemal gen Vif oper, die entzückende Soubrette Kopa:z')-Kar- czag — Gattin des weiland Direktors Karczag vcm Theater an der Wien . . - Vier Habsburger — auch das gehört

einer interessanten Vergangenheit an — saßen damals im Kursaale in der ersten Reihe als Theater- gäste: Erzherzog Este, Otto, Eugen und Ludwig Viktor. Der unglückliche König Alexander von Serbien, der Khedive und andere ausländische Größen waren gerne Besucher des Meraner Theaters. Volksschriftsteller Karl Wolf leitete zìi gleicher Zeit unsere weltberühmten Volksschauspiele. Frau Direktor Adele Wolf, d.'? Liebling des Meraner Publikums, inszenierte ne^.stbei die großen Dilettanten-Ausführungen der Meraner

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 18.12.1936
Umfang: 6
»»/«///' . Dennock übe?/i»tet Wieder fallen zur Zeit Wolfsherden in Finnland ein und bedrohen Dörfer und Siedlungen. — Unser Berichterstatter er zählt hier von einer atemraubenden „Fo- tojagd' auf den „schwarzen Wolf'. » Der kleine, schwarzhaarige Lappe war kaum da zu gekommen, sein gellendes „Sichtung, Ueberfall!' auszustoßen, als Spiro, der Tierfänger, auch schon seine Maschinenpistole hochriß und in das unHeim liche, neblige Dunkel feuerte, aus dem wütendes Knurren und heiseres Gebell ertönte. Jedes Jahr

, daß der Wolf auf dem Marsch ist. Spiro hatte das Schnellfeuer eingestellt und lauschte in die dunkle Nacht. Man konnte vor Ne bel kaum die Hand vor der Nase sehen. Als sich nichts rührte, schlichen sich die beiden kleinen, aber tapferen Lappen aus dem Zelt ins Freie und zün deten ihre Pechfackeln an. Mit unheimlichem Ge schrei, um den mutmaßlichen Nest der gierigen Wolfsbande zu vertreiben, rannten sie im Kreis umher. Zehn Minuten später waren sie wieder da, drei Wolfskadaver hinter sich her schleppend

. „Gut so', knurrte Spiro, der Tierjäger, „bin froh, daß ich nicht den schwarzen Wolf er schossen habe. Sind ganz gewöhnliche Biester, diele hier! Viel zu schade für meine Maschinenpistole. Jetzt wollen wir schlafen. Morgen werden wir Foto-Fallen stellen . . .' „ ich will ihn lebend auf die Platte!' Am nächsten Morgen wußte man nicht, ob es noch Nacht war oder nicht. Drückendes Halbdunkel lag über dem feuchten Erdboden, und gegen Mit tag wurde es immer dunkler statt Heller. Nebel, nichts als dicker

, quellender Nebel zog über die öde Steppe Lapplands. Spiro packte seine Apparatur aus, die er sich in Wiborg selbst gebaut hatte. „Aha, Selbstschuß-Maichiue?' fragte ich ihn. „Unsinn!' lachte er, „ich will den schwarzen Wals doch le bend sehen! Ein fotografisches Bild will ich von ihm haben! Ich habe gelesen, daß der schwarze Wolf noch niemals von einem amerikanischen oder europäischen Jäger lebend geknipst wurde. Das Biest ist zu gefährlich, aber auch zu schlau, um den ersten Apparat in die Höhlung

. daß der schwarze Wolf hier öfter gesichtet wor den ist. Also los!' Mit denkbar größter Vorsicht gingen wir zu Werke. So mir nichts dir nichts auf die Erde legen und drauflos „buddeln' gab es nicht. Erst mußte ich mir eiu Leinentuch unter die Knie legen, au ßerdem auch noch Gummihandschuhe anziehen. „Verdammt empfindliches Vieh, dieser schwarze Wolf!' knurrte ich. Spiro nickte nur stumm, legte f I klb morgen beginnen wir ^ f ^ * mit àem neuen Roman ^ ^ von Wilhelm Welàin Versehrte neue Oberflächenerdel

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Seite 7 von 8
Datum: 16.07.1933
Umfang: 8
Oer Wolf im Koffer Skizze von Grazia Deledda. Berechtigte Ueberlragung von Emmi Pfeiffer. Es war ein drückend schwüler Sommer- ! abend. Während die Magd das Geschirr spülte, fiel durch das Küchenfenster ein Heller Schein ' auf den kiesbestreuien Gartenweg. wo still und zufrieden das alte Ehepaar saß. und begierig die feuchte Luft einatmete, die von den damp fenden Wiesen im Tal zu ihnen hinaufstieg. Ter alte Mann rauchte eine Pfeife. Er war froh, daß er nun endlich auf den Boden spuk ten konnte

Dich kühl an. Warum heulst Dil so? Hast Du Angst?' Die Magd wimmerte und packle ihre Gebie terin am Arm: „Dort, dort...' „Was ist dort? ... Wo?' ! ,Hn dein Koffer dort ist ein — Wölfl' Ein Schauer überlief die alte Dame, als sie sich umwandte und nach dem Koffer blickte. Sie hörte noch ganz deutlich das jämmerliche Geheul voi, vorhin und glaubte daher in ihrer Verwirrung dem Mädchen aufs Wort. Zu gleich regte sich ihr Gewissen, und sie bekam Angst. Ein Wolf im Haus? Ein Wolf im Kof fer? Freilich

kein richtiger, Wolf, sondern sozu sagen ein phantastischer Wolf oder besser ge sagt ein Truggespenst, das sie alle in Angst u. Verwirrung gesetzt hatte . . . Wollte Gott sie .etwa dafür strafen, weil sie in ihrer Selbstsucht das Haus in der Stadt ver lassen hatten, um nun für sich allein hier ein neues Leben zu beginnen? Angesichts der majestätischen Ruhe und Schweigsamkeit des Koffers sagte die alte Da me. „Du phantasierst ia. Laß mich in Ruhe u. schlafe!' Beleidigt fetzte sich das Mädchen im Bett

auf. „Ich sage Ihnen aber, es ist ein Wolf da', ver sicherte es mit erhobener Stimme. Wie hypnotisiert näherte sich die-alte Dam« dem Koffer. Wenn sie nichts diese schreckliche Angst hätte, würde sie ihn öffneil. Aber auch das Mädchen hatte ein Grauen davor, denn es schrie entsetzt auf: „Um Himmels Willen, las sen Sie den .Koffer geschlossen!' Dqrauf steckte die. Junge den Kopf unter die Decke,, schluchzte laut auf , und rief nach ihrer Mutter. Gütig nahm ihr. die . alte Dame die Decke vom Kopf

. . „Ja, mein Kind, Du hast recht. Wir haben Dich aus Deinem Nest.geholt, Dich den Deinen fortgenommen. lim Dich In diese kalte, friedlose Einsamkeit zu bring:». Du hast rechtt.'wenn dl^'Angst vor dem Wolf hast! Denn es ist wirklich ein Wolf in dem Koffer, wenn auch nur der Wolf der Selbstsucht.' Diesà Worte sprach die alte Dame aber nicht Ms, sondern sagte'sie zu sich selbst. Sie stellte sich'-vor. wie schinerzlich/es sie berühren würde... wenn ihre Enkelin an der. Stelle/ der bäuer lichen Màgd .wäre. Ganz

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Seite 3 von 6
Datum: 20.02.1937
Umfang: 6
an« Generalvertreter für die Provinzen «Bolzano unA Trento Giuseppe Zimmer! Merano Telephon 16-22? Gute Küche, prima Weine, stets frisches Forsterbier, schöne Zimmer, nette Lokale. Kegelbahn. HI»«»?« Neue Direktion: Ennemofer-Obexer . Telephon 16-42 Telephon 16-42 »!!!!'»!!! às àem Tagebuch einer treubesorgten Mutter Aleine Intimitäten über Aarl Wolf Es ist gewiß nicht ein xbeliebiges häusliches schreibebuch, das wirklich Tag für Tag in den iver und 60er Jahren des vergangenen Jahrhun dert über Ereignisse

wollen. Es ist das uns liebenswürdig von der Familie àisis, die das Buch der Großmutter pietätvoll »'wahrt, zur Verfügung gestellte umfangreiche 7-^ebuch der Frau Anna Wolf, geb. Fröhli, einer <>> zerner Polizeikommissärstochter, der Gattin des nkcidem. Malers und Hausbesitzers Alois Wolf und Äujter unseres für Merano als Kurort so ver- uienstlich sich erwiesenen Karl Wolf. Es sind Hwcir kleine Intimitäten, wie sie bisher in der Oef- seniljchkeit weniger bekannt wurden, Intimitäten, welche den ..Wolfn Korl' als Mittelschüler

notierte Frau Wolf: „Der Herr Lehrer hat mich eingeladen, hinaufzukommen, ich bin dieser Einladung auch gefolgt, in der Meinung, dort auch noch andere Frauen vorzufinden. Ich ha be mich aber geirrt, ich war die einzige. Die Geist lichen, besonders der Herr Dekan, waren sehr freundlich und gratulierten mir zum Karl, der in allen Gegenständen die besten Noten hatte und nicht nur von denen, die Heuer das erste, sondern auch von denen, welche das zweite Jahr in die Schule gingen, der Beste

. „Erweist sich denn der Himmel für meine Gebete verschlossen, dringen sie nicht bis hinauf?' frägt der Mutter gequälte Seele ein andermal, als ihr Karl vom Professor 8 Tage Hausarrest bekommen hatte, weil er in der Schule gar keine Ruhe gab. Bei einer Kritik ihrer Kinder bemerkt Frau Wolf über Karl, daß er wohl sehr viel Verstand zeige, aber auch Anlage zum Bösen, besonders zum Zorn habe, „es wird einen rechten Ernst ihm ge genüber brauchen: darum/bitte ich Gott, daß er mich nur mit einem Mutterauge

, daß er mit ihm nichts ausrichten werde, es fehle ihm mehr an Talent als an Fleiß. „O, Gott, welch ein unendliches Weh hast Du mir mit diesem Kinde auferlegt, von welchem Schmerze der Vater keinen Begriff hat, obfchon auch er sich sehr kränkt', un terbricht Frau Wolf ihre Tagesaufschreibungen, unter denen uns auch auffällt, daß man damals auf Meraner Märkten schon 235 kl. und ein an dermal 280 fl. — sehr viel Geld für seinerzeit — als Tageslosunc, einnehmen konnte, wie von Frau Wols als tüchtige Geschäftsfrau getreulich eben

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Seite 4 von 6
Datum: 15.12.1936
Umfang: 6
« lische Zeitung, die diese merkwürdige Serie berich tet, behauptet, daß alle Fälle verbürgt seien. l i I ': .> , ' Musiker als Philosoph Besuch bei Ermanno Wolf-Aerrari. Von, Anita Franck. Es gehört zu den wertvollsten Erlebnissen, die man haben kann, eine Stunde mit Wolf-Ferrari, dein liebenswürdigen Musiker und Philosophen, verplaudern zu dürfen, dessen Musik bei aller Heiterkeit und Anmut ebenso nachdenklich ist, wie seine Philosophie beschwingt und selbstverständ lich Schon vom ersten Augenblick

— keine zersetzende zumindest — den gewonnenen Einklang zwischen Werk und Leben zu zerstören oermag. Es ist nicht ganz ohne Bedeutung — bei der Wer tung eines so seltenen Menschen — daß vor allem Frauen zu dein Musiker und Menschen Wolf- Ferrari eine besondere Einstellung haben^ihn, noch ohne viel Worte mit ihm gewechselt zu haben, in seiner Gesamtheit als das empfinden, was er allen Musikfreunden und -kennern der Gegenwart be deutet: als eine der liebenswertesten und begnadet sten Erscheinungen

unter den schöpferischen Men schen von heute. Begnadet! — Wolf-Ferrari läßt das Wort nicht gerne gelten. Für ihn ist Gnade nichts Müheloses, nichts, das man sich selbst nicht auch verdienen müßte, und er wirft im Verlauf eines äußerst an geregten Gespräches unter anderw die seltsame Frage aus, ob die „Andern' schuldig oder un schuldig seien, die ihr Pfund — denn ?r glaubt letzten Endes an die Gnade in jedem Menschen — statt es aus sich herauszuholen und damit zu wu chern». in stumpfem Gleichmut oergraben. Er meint

ebenso klar, wie seine Musik, göttlich schwankend zwischen Hell und Dun kel und von innerem Reichtum genährt, es tut. Seltsamerweise aber scheint — nach den Erzäh lungen des liebenswürdig Plaudernden, der an sich nur ungern einen Blick in ieDf Mere Welt tun läßt da südliche Blüt tucht àr in der italieni schen Mutter, die wiederum, als echte Veneziane rin, von einer gewissen Herbheit ist, sondern auch im Vater, der ein Thüringer gewesen ist, gegei stert zu haben. In Wolf-Ferrari

haben, und die Kunst der Gestaltung sollte eigentlich niemals von Äußerlichkeiten abhängig sein, die eher Ab lenkung als Konzentration zu bedeuten vermögen.' Hier spricht der deutsche, der nordisch-herbe Mensch in dem Halbitaliener Wolf-Ferrari, aber zugleich auch — und hier muß eben doch seiner eigenen Auffassung von der künstlerischen Bestim mung im Menschen widersprochen werden — doch auch der unter vielen Begnadete, der sich in allem ernsten Wollen und Streben unwillkürlich von der Genialität

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Seite 4 von 6
Datum: 19.09.1933
Umfang: 6
als Patent an. Nun verzichtet er endgültig au? sei ne Rechte, um an der Seite Gretes als Gott lieb Leberecht Müller ein neues Leben zu be-' ginnen. Als Einlage ein Micky Mouse. Vorstellungen um 5, 7, 9.15 Uhr. . « « Edenkino. Heute letzter Tag des mit großen Beifall aufgenommenen Willy Fritsch Filmes „Der Frechdachs' (Ich liebe Sie und Sie wer den mein fein) mit Camilla Horn. Ein Ufa Film. Einlage ein Radio Journal. Beginn: 5, 6.30, 3, 9.30. Hugo Wolf GWsWM-ErzeiMng in einige« Witten mserer Provinz

L»uz»Iäao àev große Meister àes Lieàes Anläßlich der 30. Wiederkehr seines Todesjahrs Hugo Wolf, der große Liedersängsr, ist ein Sohn der grünen Südsteiermark. Er wurde am 30. März 1860 zu Windischgrätz als Sohn eines Lederhändlers geboren und verbrachte seine Jugend in kümmerlichen Verhältnissen. Er studierte zunächst einige Jahre Gymnasium, wandte sich aber dann seiner schon längst ge liebten und in seinem Hause gepflegten Musik zu und trat 1875 in das Wiener Konservato rium ein. Auch dieses verließ

er bereits nach zwei Jahren unbefriedigt und brachte sich in den nächsten Jahren kümmerlich durch Musik unterricht durch. In dieser Zeit machte er die. Bekanntschaft mit Richard Wagners Kuiistn-elt, die später seinem eigenen Schaffen die Wege wies. Cr erlebte die berühmte Wiener Tann häuseraufführung, die Wagner selbst leitete und seitdem war Hugo Wolf einer der glühend sten Verehrer der Wagnerfchen Kunst. Im Jahre 1831 trat er eine Stelle als zweiter Kapellmeister am Salzburger Stadttheater

an, um auch diese nach kurzer Zeit wieder aufzu geben und in Wien als Kritiker des ziemlich unbedeutenden „Salonblattes' sein weiteres Leben zu fristen. Durch feine scharfen Kritiken schuf er sich in der Folge viele Gegner, die spä ter der Verbreitung seiner Kunst Hindernisse in den Weg legten. — HUgo Wolf übte diese Tätigkeit als Kritiker bis zum Jahre 1887 aus und lebte von dort ab, unterstützt von hilfs bereiten Freunden, vollkommen seiner Kunst. In den Jahren seit seinem Austritte aus dem Konservatorium yatte

er bereits die symphoni sche Dichtung „Penthesilea', ein Streichquar tett in D-moll und zwei größere Jnstrumental- werke geschrieben. Unbelastet von den täglichen Sorgen des Lebens entstanden nun in reicher Fülle seine drei herrlichen Liederzyklen: Die Mörikelieder, Die Geothelieder und das spani sche Liederbuch. Durch Vermittlung von Freun- den wurden oie Werke gedruckt und brachen sich nach und nach, wenn auch langsam, in den Konzertsälen Bahn. Hugo Wolf unternahm in den nächsten Jahren erfolgreiche

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Seite 2 von 4
Datum: 29.05.1943
Umfang: 4
in der prächtig geschmückten UU«N »»».? Äsr xrosso Aloistivr civs Iiioà ss ^»ilL»siivi» 40. 1Vi»ci«rk«I»r svino» roetvsjadr«» zertsälen Bahn. Hugo Wolf unternahm Hugo Wolf, der große Liedersänger, ist ein Sohn der grünen Südsteiermark. Er wurde am 30. März 1860 zu Windrsch- grätz als Sohn eines Lederhändlers ge Dören und verbrachte seine Jugend tn kümmerlichen Verhältnissen. Er studiert« zunächst einige Jahre Gymnasium, wand te sich aber dann seiner schon längst ge siebten und in seinem Hause gepflegten Musik

zu und trat 187S in das Wiener Konservatorium ein. Auch dieses verließ er bereits nach zwei Jahren unbefriedigt und brachte sich in den nächsten Jahren iümmerlich durch Musikunterricht durch. In dieser Zeit machte er die Bekannt chaft mit Richard Wagners Kunstwelt, >ie später seinem eigenen Schaffen die Wege wies. Er erlebte die berühmte Wie ner Tannhäuser-Aufsührung, die Wagner elbft leitete und seitdem war Hugo Wolf einer der glühendsten Verehrer der Wag- nerschen Kunst. Im Jahre 1881 trat

er eine Stelle als zweiter Kapellmeister àm Salzburger Stadttheater an, um auch diese nach kurzer Zeit wieder aufzugeben und in Wien als Kritiker des ziemlich unbedeutenden „Salonblattes' sein wei teres Leben zu fristen. Durch seine schar en Kritiken schuf er sich in der Folge >iele Gegner, die später der Verbreitung einer Kunst Hindernisse in den Weg legten. Hugo Wolf übte diese Tätigkeit als Kritiker bis zum Jahre 1887 aus und ebte von dort ab. unterstützt von hilss »ereiten Freunden, vollkommen

1897 der Geistesstörung, die in den folgenden Jahren zum endgültigen Wahnsinn führte. Noch fünf Jahre vege tierte der unglückliche Künstler dahin, bis ihn an einem Maitag des Jahres 1903 der Tod von seinen Leiden erlöste. Hugo Wolf ist auf dem Zentralfkiedhof in Wien begraben. » Es ist bezeichnend, daß' Schumanns Stoff und Stimmungsgebiet auch jenes Hugo Wolfs ist. Wolf steckt tief in der Romantik, er ist neben Brahms der letzte Romantiker des Liedes. Er hat auch kei ne modernen, noch weniger

Versenktheit. Mit den Moerike-Liedern steht der ganze Hugo Wolf fertig da. Tristan-Stimmungen, Mystik, geistreiche Rhythmik, Anmut, Feierlichkeit, Getragenheit, Schalkhaftig keit, Witz bis zu jener Spielart, den man! französischen Esprit nennt — alles ist, vorhanden. Wie Schubert und Schumann! wollte auch Hugo Wolf aus der kleinen Liedform heraus. Er suchte die Oper, die sich aber nicht recht finden làn wollte. Als er sich dennoch zum „Corregidor' aufschwang, in dem er spanisch kommen mußte, vermochte

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Seite 6 von 6
Datum: 29.06.1934
Umfang: 6
, das am Boden liegt. ,,Ter große Wols!' sagt Hanna erschauernd, aber sie hält den Anblick aus, denn sie weiß, seht wird ^lstenna endlich frei sein von der surchtba- ren Geißel. Die Männer bewundern ihre Krast. Tie ist stärker als alle Frauen. „Ter große Wols — ja, die weiße Taube hat recht! Der große Wols! Der letzte von dreien! Zwei sind tor! Das ist der letzte! Aber — noch einer iebl — der wahre große Wols, dem die Be stie gehorchte wie ein Hund — wir wollen zu dem großen Wolf.' Mit Niefenkrast hebt

, er will den Spielverlust wieder hereinholen. Aber es will, nicht gelingen. Da hören sie mit einem Male schwere Schritte im Nebenzimmer. Die Tür wird ausgerissen, und Bärilak, der große Jäger, tritt ein — mit.dem Wolf von Olstenna, den er lebend gefangen hat, und wirst den gesesselten Wols aus den Teppich, Ein einziger Ausschrei, die Männer springen aus und treten zurück. Bentham, Tärgade und Hanna folgen. „Der Wols, Herr — dort liegt er! Der letzte Wols! Kcine Gefahr droht dem Hause mehr vom großen Wols!' Markollen

ist der einzige, der sitzengeblieben ist. Er starrt aus den ungeheueren Wols, die Kehle ist ihm trocken, ihm ist zumute, als presse ihm einer den Hals zu. Er will ausstehen, aber er kann es nicht. Bärilak gibt dem schnappenden Wolf einen Tritt mit dem Fuße, dann tritt er an den Tisch und zeigt aus Markollen. „Dort — dort sitzt der Herr des großen Wolses!' Aller Augen richten sich aus Markollen. Der Ba ron richtet sich aus. Dann schlägt er ein tolles Gelächter an. „Bist du — verrückt geworden, Bärilak

ruhiges CGcht ist wutverzerrt. Unbekümmert um den Wolf V >h- ren die Hände des Obersten Markollen arßdie Kehle. „Du Hund — du Hund! Du hast Greto He- totet!' Die anderen müssen dazwischenspringen, i< 'st erwürgt er ihn. Markollen sieht ihn voll Haß ißnd besriedigter Nachgier an. „Ja, ja!' schreit er Plötzlich. i.Jch war große Wols, der Rache nahm sür die Schmach, K>e ihr mir angetan habt! Ja, ich war es, der Wölse zähmte, drei Riesen an der Zahl! Das »st der letzte — der „Satan'. Schau

' ihn dir «n, Oberst — du, der mir Greta nahm — schau' isn dir an — „Satan' hat seinen Herrn gerächt, »r war's, der Greta tötete — er war's der —!' Ein Schuß kracht, der Oberst hat, außer vor Erregung und alles überflutender Wut, Wolf erschossen. Durch das linke Auge ging der. SHuß ins lì - Hirn. -Der Wolf, eine entsetzliche Bestie und doch nur' ein 'Werkzeug eines Verbrechers, streckt sich und verröchelt! ' Dieses grauenhaste Röcheln reißt an den Ner ven der Männer.. Markollen, sieht seinen letzten Wolf, sterben

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Seite 10 von 10
Datum: 24.06.1934
Umfang: 10
. So schmerzlich der Tod jedes Menschen ist, es wäre kein Grund sür mich, mich so maßlos zu erregen. Aber — es handelt sich um den ge- sürchteten Wols von Olstenna, der jetzt, da ich wie der aus dem Schlosse meiner Väter weile, wieder austritt.' „Wir sind doch Freunde, Gras Olstenna!' spricht Hanna sehr herzlich. „Wollen Sie Ihren Freun den nicht sagen, was es mit dein Wolf von Olsten na ans sich hat?' Olstennas Brust geht schwer. Er starrt lange vor sich hin, dann beginnt er „Der Wols von Olstenna

, jenes surchtbare Unge tüm, das noch keiner fassen konnte, hat unser gan zes Geschlecht vernichtet, bis auf mich. Mein Va ter, meine zwei Brüder und fogar meine Schwester —- sie alle, alle sind dem großen Wolf zum Opser gefallen. Das ist's mit dem Wolf. Lassen Sie es hente genug sein. Jetzt lassen Sie uns fahren, Bentham. Wir wollen zu dem Toten! Ich erzähle Ihnen noch alles, was einst geschehen ist. Es ist mir nur so schwer, so maßlos qualvoll, davon zu sprechen.' „Olstenna, ich sahre mit Ihnen!' „Ersparen

Sie sich den Anblick, Hanna. Es ist der Anblick des leibhastigen Grauens', bittet Ol stenna. „Es ist nichts sür Mädchen!' Doch Hanna schüttelt den Kopf. „Ich habe im mer dem Leben ins Gesicht gesehen, das Leben gab mir viel Freude und Schmerzen zugleich. Ich werde nicht zittern, wenn ich dem Toten ins Antlitz sehe.' Hanita suhr mit ihnen. An der Stelle, wo der große Wolf den Händler Tschylan riß, ist eine Menge Leute versammelt. .Sonst ist die Straße immer menschenleer, Heute Nea/ikäien' Schlafzimmer (Hart

Olstenna mit dem Auto erscheint, da kommt neue Erregung unter die Menschen. Schwei gend empfängt man den näherschreitenden Grafen, der von Bentham und Hanna begleitet wird. < - Sie sehen den Toten liegen. Eine Decke ist über ihn'-gebreitet. Der Polizeimeister begrüßte Olstenna und seine Freunde, dann sagt er ernst: „Der große Wolf hat wieder ein Opfer gefordert, Gras Olstenna! Der Händler Tschylan wurde: von ihm getötet. Wollen Sie — ihn sehen?' - / . „Ja! Es ist nicht der erste Mensch

ihn stützen. „Gras Olstenna — wir verstehen Ihren Schmerz! Deckt den Toten zu! Es ist zu surchtbar, ihn an zusehen!' Langsam faßt sich Arve wieder. Seine Gestalt strasst sich. „Hat man die Spuren des großen Wol- ses gesunden?' „Ja, Graf Olstenna — hier — deutlich ist die Fährte zu sehen!' Sie betrachteten die Wolssfährte. Riesengroße Tapsen sind zu sehen, die sich im Walde verlieren. Bentham schüttelt den Kopf. „Das muß ein entsetztliches Ungetüm sein. Noch nie sah ich eine solche Fährte. Der Wolf muß

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Seite 6 von 6
Datum: 03.06.1934
Umfang: 6
ansieht. „Du bist eine schöne Frau!' spricht die alte Lappin. „Nimm dich vor dem Wolf in acht!' „Was meinst du, Frati?' nimmt Bentham das Wort. „Olstenna ist ein schlimmer Ort! Ist des Ol stenna einzige Tochter durch den Wolf zu Tode ge kommen I Wißt Ihr es nicht, Herr?' „Ich weiß es, Frau! Aber der Wolf soll, sich hü ten! Wir werden ihn jagen — ihm zu Leibe gehen!' Die Alle sieht Bentham beinahe geringschätzig an und kichert dann: „Der große Wols ist ein gro ßer Jäger! Er ist schlimmer als der Teufel

!' Die alte Lappin sieht ihn verständnislos an. „Bärilak — will den großen Wolf jagen? Hahaha — Bärilak wird den großen Wols nie finden. Bä rilak jagt keinen Wolf!' „Warum glaubst du das. Alte!' Doch Pärrja anwortet nicht mehr, sie blickt zu Boden, wirst dann einen scheuen Blick auf Hanna und schlurft davon. Bentham und Hanna sehen sili, an. Was haben die Worte der Alten zu bedeuten? .Kommen Sie, Hanna!'Der Tag ist schön ge worden, so häßlich er auch begann. Wir wollen uns heute über die Worte der Frau

nicht, den Kops zerbrechen. Hier ist alles voller Geheim nisse, das spüre ich, und wir sind, wo wir auch sind, dem Geheimnis näher als wir glauben. Morgen werde ich die Protokolle studieren, und dann heißt's forschen und suchen.' „Und den Wolf jagen!' „Und den Wolf jagen! Ja,'Hanna, wir wollen das Scheusal in feinem Schlupfwinkel aufstöbern und das Verhängnis, das über dem Hause Olsten na liegt, bannen. Ich gehe nicht eher von Olsten na, bis das geschehen ist!' „Dann werden Sie vielleicht lange, lange

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Seite 3 von 6
Datum: 14.03.1935
Umfang: 6
der Musik mit dem Texte er reicht haben. ^ ^ ^ Unter den Tonsetzern ist Hugo Wolf, dessen 75. Geburtstag am IS. März gefeiert wurde, einer der genialsten Liedermeister. Darüber schreibt Grete Schoeppl: Hugo Wolf, dessen Lieder von nur schwer zu gänglicher Schönheit heute bei fast keinem Kon zertabend fehlen, hat sich mehr als einmal aufs heftigste dagegen verwahrt, bloß ein Liederkom ponist zu sein. Cr erblickt in dieser Beurteilung den Vorpurs der Einseitigkeit im künstlerischen Schaffen

!' ' ' - ' ' Daß vom ersten Lied des Zungen Wolf bis zum „Corregidor' und zum erschütternden Opernfrag ment des „Manuel Veneaas' alle Werke densel ben hohen Geist atmen, ist schon öfters festgestellt worden. Noch stärker wird uns Wolfs eigentlicher àuf klar, wenn wir das rastlose Suchen nach wiem Librettiften verfolgen, nach einem geeigne ten Textdichter... 2a der Komponist keine Verbindung zu litera rischen Kreisen besaß, entwarf er sich selbst „Skiz- M zu einer komischen Oper'. Aber gar bald muß te er einsehen

Gestaden ausgeblickt haben, >ch nach einem dramatischen Dichter ausluge, wird sich uder jemals für mich finden?' , Absr Jahr um Jahr sollte vergehen, ohne daß das so sehnlich gesuchte Libretto fand. Wolf ^ Me sich mit dem bedanken, Grillnarzers „Weh o?>n. der lügt' oder Shakespeares „Sturm', der Kreits auf so viele Komnonisten seinen Neiz ge- >'l m Musik zu setzen. Aber der Dichte.?, der diese n iffe oertonungsgerecht bearbeiten konnte, war '^^li finden. . , ward Wolf vorgelegt, aber es ließ

Lustspielstoff, der auf Hugo Wolf schon lange feine Anziehungskraft > geübt, durch „Poesie und dramatisches Talent' in die rechte Form zu bringen: Rosa Mayreder, der be kannten Wiener Schriftstellerin, war es in Ihrer Erzählung nach dem Spanischen „Der Corregidor' gelungen, eines Künstlers große Sehnsucht zu er füllen. Im März schon wollte Wolf mit der Tonsetzung beginnen. Seine Freude verrät ein Schreiben an Kauffmann aus diesen Tagen: „Ich freue mich unsäglich auf den heurigen Frühling. Fängt's

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Seite 6 von 6
Datum: 25.05.1934
Umfang: 6
, Iärwinna! Ist Äecl> für dich, daß dich die Sache in Verdacht brachte. Gnt, wenn ich dich brauche, lasse ich dich rnsen! Bei der Verhandlung wirst du aussagen müssen.' Olstenna nimmt mit seinen Begeitern Abschied unv stumm fahren sie zurück. » „Ein Wolf, der Goldstücke stiehlt?' spricht Bent- kam vlöklich. „Eine interessante Angelegenheit.' „Was willst du damit sagen? Der Wolf hat den Raub nicht!' „Nein, aber vielleicht der Mann — der sich des Mols» als Werkzeug bedient!' Olstenna zuckt zusammen

, der Grund zum Haffen zu haben glaubte.' „Es gibt einen Menschen, der mich — aber nur mich tödlich haßt. Das ist Bärilak, den sie den gro ßen Jäger nennen. Er haßt mich — um Märtjäs willen. Er würde mich töten, wenn er Gelegenheit dazu sände. Aber der Haß ist jung, ist nicht alt, und mein Vater — meine Brüder, er kannte sie nicht.' „Bärilak käme nicht in Frage. Du mußt einen anderen sinden! Ein riesenhaster Wolf war der Mörder, aber hinter dem Wolf steckt ein Mensch, der ihn leitet, verlaß dich draus

.' Die Männer sind gern damit einverstanden, und nach dem Mittagsmahl machen sie sich aus, um zu Fuß in der Gegend umherzustreisen. Die. Männer nehmen ihre Büchsen mit. Auch Tärgade, der sie begleitet, ist mit seiner schweren Büchse, einem richtigen Bärentöter aus gerüstet..'- . - , Hanna betrachtet- die -Büchse sehr interessiert und sagt dann: „Tärgcide/ Ihr müßt mich schießen lehren! Ja? WollNJHr das? Denkt, wenn-ich ein mal im Walde allein bin und male und — ein Wolf oder ein Bär kommt

.' „Sie werden nicht allein malen, mein Fräu lein. Das ist zu gefährlich jetzt — da der große Wolf wieder die Gegend unsicher macht!' „Aber trotzdem möchte ich. lernen, mit einer Büchse umzugehen!' ,. ' „Wenn Sie es wünschen-,und mein Herr erlaubt es!' , Olstenna nick, mit «müdem Lächeln. „Erfüll' -meinem Gast den ÄZunsch, Tärgade.'- -- Sie; kommen an dem Zwinger vorbei. Die Hunde wittern den Herrn, und sie rasen hinter dem Git ter. ^ ' Mollen wir sie mitnehmen, Tärgade?' fragt Olstenna »lächelnd. Tärgade'nickt erfreut

> au^ „Olstenna, wie schön ist Ihre Hei.mqt!' sagt sie begeistert. Ihr Malerauge weidet sich an dem/,wun- dervollen Bilde. „Von hier Schloß OKenna schatten — das verlangt nach dem/Vilde!vSchlos; Olstenna, gesehen vom — wie nennte mamden Hü» gel —?' ' .-'l „Järwinnen-Hügel, '. Hanna l' . spricht Olstenna' ruhig, sehr ernst. „Sehen Sie das Kreuz -dort, das man ausgerichtet hat? - An diesev -Stclle zerrif? der Wolf meinen ältesten Bruder'O)we,' Das Wort barg erneut das Grciüen in sich. Han nas Antlitz war bleich

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Seite 3 von 6
Datum: 04.01.1934
Umfang: 6
Her Torwächter Nikolei das Dreigespann des Verwalters in der winterlichen Dämmerung herankommen, Hinter dem Tore, im Gefühl des Geborgenseins sich dann langsam die Pferde. „Gott sei Dank', meinte der Kutscher vom Bock steigend, „die Tiere waren nicht mehr zu halten.' Der Verwalter steckte die zwei schußbereiten Pi stolen in die Manteltaschen. „Sie haben den Wolf gewittert, dessen Spur schon heute morgens, als wir in die Stftdt fuhren, im weiten Bogen in der Äaldblöße verlief.' i Nikolei

, dem Ungrimm fein Räuber- Handwerk zu legen. Sie zogen auch in den folgenden Tagen mehr mals aus, kehrten aber immer ohne den Wolf heim. Inzwischen klagten Bauern wieder über Abgang von Vieh. Die Austrizi, das waren die als Holzfäller arbeitenden österr. Kriegsgefangenen, wollten den Wolf sogar gesehen haben. Also, hieß es nun energisch vorgehen, bevor noch weiterer Schaden angerichtet wird, auch die Wald arbeiter in Gefahr kommen könnten. Für den folgenden Sonntag wurde eine Treib jagd bestimmt

i» dem Erdloche um sein Leben, suhlte, daß ihn seine Stani»,esverwaiidten bald erschnüsseln uud herausbelleu würden. Gibt es keine Rettung? Nur Mut gesaßt — dein Mutigen gehört die Welt. Schon kam die lärmende Gesellschaft i» bede»k- liche Nähe — jetzt oder nie! Vorsichtig schlich er aus de», Versteck, sein In stinkt gab ihm die richtiges Weisung — er wagte den Ausfall. „Da — Halloh — der Wolf, der Wols!' Piss! —- pass! piss! Toll stürzte» die Hunde Hera» — ein Lausen und Schreien — wie im Schlachtgetu»,- mel

gesunken, als man in einer Lichtung aus ci» klemes Waldausseher-Häus chen stieß, in dein weder Unterkunft noch Labung sür so Viele zu sinden war. Wohl oder übel mußte nuu der doppelte Weg wieder zurüctgegaugeu werden. Als um Mitternachc die Kolonne heimkam, hatten sie zwar nicht deu Wolf selber, aber eineil — Wolfshunger mitge bracht. Der Wolf selbst hat es vorgezogen, aus seinem unsicheren Quartier auszuziehen und ist in ein anderes Waldrevier ausgewandert, wo ihu doch nach einigen Wochen die sichere

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Seite 6 von 6
Datum: 29.05.1934
Umfang: 6
in den behaglichen Raum. Als sie vor dem iìamin ehen, legt Bentham die Hand aus Arves Schulter. „Wer ist das grau samste Raubtier, Arve?'' ,,Der Wolf!' „Wer ist der beste Jäger unter den Tieren?' „Der Wolf, Henry!' „Es gibt noch ein grausameres Raubtier und — wenn°s sein muß — einen noch besseren Jä ger!' „Wer soll das sein:'' „Der Mensch, Arve —! Ter Mensch steht wider den Wols! Lange ist der Wols Tieger geblieben — aber je^c werden Menschen all' ihre Schlauheit, ihre lalle Grausamkeit, der sie zu Zeiten jähig

Wolfs, um abzurechnen.' „Was tat Ihnen der.Herr von Olstenna?' fragt Hanna mit, leiser Traurigkeit. „Der große Wolf stàhl-mir Märtjä — die mir anverlobt war. Er,hat, sie nicht wieder mit in die Heimat gebracht Wer.weiß, wo er sie ließ! Die weiße Taube gefiel ihm besser als Sumis Toch ter.' Hanna sieht ihn hoheitsvoll an. „Ich bin der Gast des Herrn von ^Olstenna. Nichts anderes!' ^„Härilak wollte, die weiße Taube nicht kränken. Bärilak sagt ihr, daß sie, sich hüten soll vor den) großen Wols.' „Warum

nennen Sie ihn den großen Wolf? Olstenna ist die Güte'selber. Warum tun Sie ihm Unrecht? Haben Sie noch nie drüber nachgedacht, daß die Schuld — bei Märtjä, Ihrer Verlobten, liegen könnte?' „Und »venn's so sei! Er ist ein freier Mann, und , niemand zwang ihn,' daß er Märtjä stahl. Sag« ihm, weiße Taube — wenn er. ein Mann ist, soll er sich Bärilak, den .sie den großen, Jäger nennen,, zum Kampse stellen. Bärilak wartet auf ihn! Bärilak wird mit ihm kämpfen, bis einer^tot ist, Bärilak oder der große

Wolf!' - , Hanna schweigt. „Will es ihm die weiße Taube sagen?' i „Ich — will's ihm sagen!' ' Bärilak neigt das Haupt, noch einmal umfaßt fein Blick die hohe, schöne Gestalt, und fein. Blick wird zur schönsten Huldigung, daß Hanna eine leichte Röte ins Antlitz' schlägt. Bärilak geht, und seine' Schritte verhallen 'in der.Ferne. ' 5. > ' ^ Hanna hat Olstenna die Botschaft Bärilaks nicht gesagt, sie bringt es nicht übers Herz, sie auszu sprechen, verschiebt es von einem Tage zum andern. Sie arbeitet

fleißig, und ein Bild ist schon fertig. Es zeigt Olstenna, vom Järwinnenhügel aus ge sehen, und Hanna ist sehr zufrieden mit ihrer Ar beit. Olstenna und Bentham in Begleitung von Tär gade und den Bluthunden aber jagen den Wolf. Tag um Tag sind sie draußen und streifen durch die Wälder, aber es ist umsonst. Bentham hat das Iagdfieber so ergriffen, daß er noch nicht nach Karskülla gefahren ist, um dort die. Protokolle nachzulesen. So vergehen Wochen, und der Juli neigt sich seinem Ende zu, als Bentham

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Seite 4 von 4
Datum: 31.10.1940
Umfang: 4
. Ein Jahr vergeht, was ist aus Viktoria geworden, was aus Koltai? Weiter rollt die Handlung, steigert an Spannung, an Ueberralchungen bis zum be friedigenden Ende. — Beginn: S. 6.30, 8, 9.30 Freitac, (Feiertag) letzter Tag: 2. 3.M. S, S.ZV, 3, 9.30 Uhr. Ab Samstag „Die Premiere der Vutlersly mit Maria Càtari, dem großen Sopranswr, Lucie Englisch und Fosco Giachettt. Must! von Puccini. » Centrai-Kino. „Mutterliebe-, ein Großfilm der Ufa mit Käthe Dorsch. Paul Hörbiger. Wolf Albach-Retty und Hans Hotler

seine Opfer. Der Bankier wird ver- baftet. Ein entwichener Sträfling rächt den Mord seines Vaters und Bruders. Ein neuer Erdenbürger erblickt das Licht der Welt. Die Herzen zweier Menschen finden sich. Ein Film, der von Anfang bis zum Ende in Spannung hält. — Beginn: S. 7, 9.1S Uhr. Sino Savoia. Ab heute Boris Karloff, Ba sii Rathbone und Lionel Atwill in dem neuen Schauerfilm „Der Sohn Arankenskelns'. — 25 Jahre find seit dem Tod des Gelehrten Frankenstein vergangen. Dessen Sohn Wolf mit seiner Frau

und dem kleinen Peter sind in -dem ererbten Schloß eingezogen. Da ver ständigt ihn der Polizei-Inspektor Krogh, daß die Bevölkerung, welche über die in letzter Zeit vorgekommenen geheimnisvollen Verbrechen allarmiert ist, fürchtet, daß er die tragischen Experimente seines Vaters wieder aufgenom men habe. Während Wolf eines Tages das Laboratorium seines Vaters aufsucht, begeg net er dem verrückten Hirten Igor, welchen Walf in die Krypte des Schlosses führt, wo das vom Gelehrten gezeugte Monstrum vom Blitz

getroffen liegt. Wolf versucht mit wissen schaftlichem Eifer das Monstrum wieder zu Leben zu bringen, doch scheinbar erfolglos. Doch eines Morgens erzählt Ihm der kleine Peter, daß ein Riefe in sein Jimmer einge- .drungen sei. Erschreckt vernimmt Wolf auch von Igor, daß das Monstrum wieder zu Le ben gekommen und im Begriffe ist. neue Un taten zu begehen, Di« spannende Handlung geht ihrem Höhepunkt entgegen. Wolf selbst ist in Gefahr. Der kleine Peter wird geraubt. Wird es nochmals gelingen, das Monstrum

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Seite 6 von 6
Datum: 19.06.1934
Umfang: 6
Marquis atmet auf. Er sieht sich im Geiste schon vom Speer durchbohrt am Baume. Ein tieser Atemzug entfährt ihm, als endlich das Lappenlager hinter ihnen liegt. „Keine Sorge mehr, Marquis! Sie sind außer Eesahr! ' sagt Bentham ruhig, und dann spazieren feine Gedanken wieder zu dem Bilde. Warum log Bärilak, als er ihm erklärte, die Frau nicht zu kennen? Er wußte doch bestimmt, daß es seine Mutter war? Sie kamen unweit von Markollen vorbei. Ben tham denkt an den Wolf. Er rief Tärgade zu: „Nach Markollen

! Wir wollen fragen, ob der tote Wolf dort ist! ' Tärgade versteht ihn und läßt die Pferde nach Markollen traben. Kurz vor dem Gute des Barons beginnen die Pferde mit einem Male ängstlich zu schnauben. Tärgade hat Mühe, sie zu meistern. „Was ist los?'' fragte der Marquis ängstlich. „Die Pferde wittern Wolfe... oder einen Wolf!' erklärt Tärgade, ruhig, und Bentham über setzt es ihm. Die Angst des Mannes aus dem Modejournal steigt, er verwünscht tausendmal, daß er sich m>t dem Satan von Märtjä eingelassen

zuckt die Achseln. „Das wird ewig ungeklärt bleiben!' „Ich verstehe Sie nicht! Haben Sie ihn nicht gefragt?' „Tote geben keine Auskunft mehr!' ist die Ant wort, die alle schreckensstarr werden läßt. „Pörkus ist aus der Rückfahrt von Olstenna vom großen Wolf... zerrissen worden! Pörkus ist tot! Und mein Fnchs hat auch daran glauben müssen.' Die drei Menschen sitzen vor Schrecken wie ge ahmt. Sie sind nicht fähig, ein Wort hervorzu bringen. Ein unheimliches Gefühl kriecht ihnen den Rücken hinunter

das. Granen. Unbegreiflich erschienen allen die Zu sammenhange. Für Tärgade steht eins klar: Der Wolf ist der Teufel selber! Nur der Teufel überwindet die Kugel! Keiner spricht ein Wort. Ruhig gleitet der Schlitten durch den winterlichen Wald. Bentham hält die Büchse sest und schaut aufmerksam nach rechts und links. Tärgade ist ganz ruhig. Er ist Fatalist. Gegen den Teusel kann man k-'« nicht schützen, so sagt er sich. Wenn es im Buche des Lebens bestimmt ist, daß uns der Tod packt, dann ist eS richtig

. Pörkus ist vom großen Wolf zerrissen worden. Es ist surchtbar! Wols ist Wols. aber... man möchte beinahe selber glauben, daß er der Leibhaftige ist.' „Hanna, jetzt den Kopf klar behalten! Ich habe mir noch keinen Gedanken gemacht! Aber der Satan ist es nicht. Ein Mensch steckt dahinter, ein Mensch leitet den Wols.' Fortsetzung folgt. Verantwortlich: Mario Ferrand 5 ,

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Seite 4 von 4
Datum: 27.05.1934
Umfang: 4
nach. Sie sind bei jenem sagenhaften Wols, dessen Wirten so viele gespürt haben, den aber noch kein Mensch richtig gesehen hat. Er spürr, daß hinter diesem Wolf eine mensch liche Krecuur steckl, ein teuflischer Verbrecher, der den Wols leitet, der getrieben wird von einem un endlichen Haß, das Geschlecht zu vernichten. Bentham will nachforschen. Er wird mit der Dienerschasc, besonders den Alien, den Allerälte- slen reden, wird versuchen, aus ihnen herauszu holen, was möglich ist. Er hat gut Schwedisch sprechen gelernc

denkt. Herr — hüte dich vor Bärilak, er hat geschworen, dich zu töten!' „Er hätte ein Recht daraus, aber ich habe nicht gewußt, daß ich ihm die Verlobte nahm. Märtjä hat mir kein Wort.gesagt, daß ihr Bärilak anver lobt sei.' „Sie war klug, Herr!' kicherte der Alte. Olstenna hat es satt, er bricht jäh ab: „Tärgade wird dir ein Nachtquartier geben, Sumi! In dieser Nacht kannst du nicht heimkehren.' „Ja, die bösen Geister sind los, und der große Wolf schleicht durch die Wälder.' Dabei ruhen seine Augen

ten Wolf überfallen, der ihm die Kehle durchbiß. Ebenso erging es dem Pferd vor dem Jagdwagen. Es war Ansang Herbst. Das Seltsame dabei war, wie immer, daß den Toten außer dem tödlichen Biß nichts zugefügt worden war. Der Leichnam wies sonst nicht die geringste Bißwunde aus. Ich vergesse den Anblick nieines toten Vaters nie in meinem Leben. Wir haben monatelang den Wolf gejagt. Es war umsonst. Zlvesmal fanden là feine Niesenspuren, aber immer verwischte, sie sich, ver lor sich im Moos. Drei Monate

geschal) nichts. Der Wolf verschwand, ebenso rasch wie ei; gekominen, im Walde.' „Die Polizisten haben doch geschossen?' „Ja, das taten sie! Es waren mutige, tapfers Burschen, aber alles spielte sich so schnell ab, das; sie machtlos waren. Vielleicht waren es die hastig,- ohne richtiges Ziel abgegebenen Schüsse, die den Wolf so rasch vertrieben — wer weiß es!' „Diese beiden Polizisten — leben die noch in Karskulla?' „Nur der eine, Hansen. Der andere, Föns, nahm sich den Vorfall so zu Herzen

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Seite 6 von 6
Datum: 13.06.1934
Umfang: 6
oft io ul'erschwàu^.ià Red?n. (?r konnte ja gan; gut schieben, und d.'iin ^önigssa>iesjen hat er anch eni.'n Trostpreis in Uvpsala gewonnen, aber so geschielt aic- Jäger war er nicht, und doch rühmte er sich, dasz er den Wols unschädlich ma chen könne.' „Wirklich? Größenwahn, den der Mann schwer bezahlen muszte!' ,,Ia, das stimmt! Alle haben damals gesagt, der alte Teusel hat es gehört und hat den Bigge ge holt — durch den Wolf!' „Ich nehme an, die Bestie ist von Fleisch uud Blut!' Der Witt wiegt

, — der vergaß sich nicht! Ein Kavalier war er, ei da gibt's nicht einen zweiten weit und breit, einen besseren vielleicht nicht in ganz Schweden.' Bentham hört ihm nur noch mit halbem Ohre zu. Er mnß an Bigge Rekter denken, an den Bahn arbeiter, der immer Geld hatte. Hm — läßt das nicht die Deutuug zu, daß er — eins der vom Wolf zerrissenen Opser beraubt hatte? Möglich ist es schon! Bielleicht ist er aber auch dazugekommen, wie der Verbrecher, der sich des Wolses bediente, sein Opser plünderte? Viele

Möglichkeiten gibt es. Jedenfalls ist Bentham mit dem Ergebnis sei ner Nachforschungen sehr zufrieden. Am anderen Morgen erscheint Eraf Arve mit verstörtem Gesicht an der Tasel, daß ihn Hanna und Bentham erschrocken ansehen. „Was ist dir, Arve?' sragt Bentham betroffen. „Bist du krauk, du siehst nicht gut aus!' „Krank!' wiederholt Olstenna mit gequältem Gesicht. „Ja... es ist ja auch zum Wahnsinnig werden!' „Was ist denn geschehen?' „Der Wols war in dieser Nacht im Schlosse, oder ...ich bin selber der Wolf

. Das bedeutet, daß ein Verbrecher aus Olstenna ist... oder in unmittelbarer Nähe von Olstenna! Nichts , anderes bedeutet es!'' „Aber... die Tapsen? Der Wolf war im Schloß!' , „Nein, nein, das kann nicht möglich sein! Sieh doch die Fährte an.. ^ hier'hört sie auf! Ein Wolf ist von Fleisch und Blut! Aber nach der Fährte müßte er in Lust zerslossen sein. Wäre, es ein unsichtbarer Geist, Arve ... warum läßt er dann seine Spur hier direkt vor deinem Zimmer zurück? Ganz einfach... der Verbrecher arbeitet system

... ich stehe zu Benthams Worten! Ein schlimmes Spiel wird hier getrieben!- Sie find ein Mann, Sie werden nicht von hier weichen, bis alles sich gelöst hat! Ich glaube, daß wir den Wols sinden und vernichten werden.' „Und den Mann, der hinter dem Wolf steckt! Den vor allen Dingen!' knirscht Bentham wütend zwischen den Zähnen. „Olstenna... komm, wit müssen uns jetzt noch einmal aussprechen!'' Sie gehen gemeinsam in das Herrenzimmer zu« rück. Unterwegs gibt Olstenna Kuoni Auftrag/ die Wolfsfährte

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Seite 7 von 8
Datum: 10.04.1932
Umfang: 8
hat — und an den ..Stein der die Schafe. Ein Hund kam wedelnd dem Alten hatte er Mühe, den Eingang des Pfades zu fin- Wolf. Weisen', jenes geheimnisvolle Arkanum, das entgegen. Sein weißes Fell stach gelblich gegen den. Da er sich dabei umblickte, bemerkte er, Langsam wich der Alke zurück, bis an den cine Panale gegen alle Leiden sein sollte. Um den' Schnee ab'und hing voll von Reiskrist'allen. das, ihm der Hund gefolgt war. dicken Stamm einer Eiche. Seine Blicke l>e- das Jahr 1S24 schickte ein berühmter Gelehr

man im Hoflager Karls v., kenne er ihn nicht. über die Spur hinweg, ohne den Wolf anzu- hatten, blieb ihm Zeit, eine Rettung zu suchuen. ob Aufseher ernannt werden sollten. Bache, Der Schatten Damians wuchs im Nebel em- z?igen. Der Alte war stehen geblieben und Aber da hörte er weit unten im Tale den Flüsse und Seen zu beobachten, um mit behörd- p?r. ..Böses Wetter!' sagte er. da er vor dem betrachtete argwöhnisch den Hund. Die Wölfe Hund rufend heulen und klagend aufbellen, lichein Apparat das Naturereignis

ansah. In dem der Kat hie Schnauze erhoben, heulte. Aber es war kein denken mußte. — fassen können. Dann wickelte er sich den Ruck- ser die Türken aus Europa versagen und den Wolf in der Nähe, wie sich Damian überzeugte. Der Hund machte Màe, ihn wieder im sack zum Schutz um die linke Faust. Grund zum tausendjährigen Reich legen würde. Er machte einen Schritt gegen den Hund. Der Gehen zu behindern. ..Zum Teufel, kannst Du Die Axt fest umklammert, ruhig geworden. Die Gelehrten spielten

und. ungezügelter, Lebensbegierde fen und eines Steinadlers in Lebensgröße hat- Kaum war der Alte einige Schritt entfernt, als könnte man schon die Mühle erblicken. Da mußte eines Tages in Westindien landen mit ten. Das Gebäude, »die Annabura'. die einer p'' wieder zu heulen begann. — prallte d?r Alte erschreckt zurück. Drüben auf derselben psychologischen uud historischen Not- vielgetürmten Kirche glich, wurde im Dreißig- „Warum heult der Picu?' fragte Florica. die dem anderen Bergrücken heulte ein Wolf

. Den wendigkeit, die alle übrigen Entdeckungen und jährigen Kriege zerstört, und die Tinktur Kai- Enkelin, vom Webstuhl ausblickend. Und als sie Mann überrieselte es eisig. Ein Wolf hellst Erfindungen heraufbeschwor. „Es gibt keine zu- ser Rudolfs, der man unglaubliche Wirkung zu sah, daß sich der Alte den Nucksack überhängte mitten am Tage! Das hatte er noch nie ge- fälligen Erfindungen', jede technische Leistung schrieb, verschlvand mit dem Tode des Kaisers, und die Axt aus der Ecke nahm: „Wohin willst hört

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