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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 17.03.1934
Umfang: 6
. Zehn bis zwölf Froschschenkel werden mit Bouillon weich gekocht, dann im Reibstein gut ge stoßen, mit Reisschleim suppe verdünnt und durch ein Haarsieb passiert. Dann wieder^ hesß gerührt, mit ein wenig Muskat im Geschmack gehoben, mit einer Schale Rahm und einem Stückchen süßer Butter legiert. IIDiener von Olly Karbach Ein Zauberwort, das lockende Genüsse in reich ster Fülle, vor uns erstehen läßt! Denn: „Wiener Küche' bedeutet etwas Einmaliges, nirgends aus dem Erdenrund sich Wiederholendes

— ihr Ge heimnis liegt in ihrem Entstehen verborgen — ein Mosaik erlesenster Gerichte, zusai-mengehvlt aus allen Ecken und Enden des alten, einst eine Weile umspannenden Oesterreichs! Während alle andern „Nationalküchen', nur das engumgrenzte kulinarische Abbild ihres eigenen Landes sind, — ist die „Wiener Küche' ein unend lich schmackhaftes Potpourri der „besten Bissen' (und auch Tropfen!) aus Spanien und Böhmen, aus Ungarn, Polen, Italien und zahlreichen andern Ländern und Ländchen... „Vom Besteil, das Beste

in die Wiener Hofburg eingeheiratet hatten brachten nach damaliger Sitte meist einen Teil ihres bisherigen Hosstaates mit, um wenigstens teilweise auch in Wien Heimatlust atmen zu können und nicht ganz entwurzelt zu sein. Priester und Hosdamen, Zosen und alterprvbte Diener begleiteten die oft blutjunge Braut in ihre neue Heimat... daß da auch u. a. Meister der Kochkunst, die Wanderung vom sonni gen Süden an die schöne, blaue Donau mitmachten, wird nicht Wunder nehmen I So kam aus Napoli und Sizilien

, aus Modena, Parma und Toskana vor allem jener italienische Einschlag in die Wie ner Küche, der mit zu ihren charakteristischesten Merkmalen, zählt! Die italienischen Kochkünstler blieben dann sast immer in Wien, machten sich seßhaft, heirateten auch wohl sesche Wiener Mädel und gründeten Familien... so drangen die Produkte ihrer Koch kunst aus den feierlichen Räumen der Hosküche nach und nach ins Wiener Volk... „Risotto' und „Stos- satti-' Braten, zahlreiche Makkaronispeisen, Polenta als willkommene

Beilage, die schnell hier heimisch gewordenen Pomi d'oro, die sich als Paradeis «m Sturm die Gunst der Wiener Hausfrauen erober ten; Zitronen, Orangen und Arancini, sowie die überaus beliebten Maroni, nebst den daraus berei teten Bäckereien, in Oel gebratene Fische und andere Meeresbewohner, hielten so ihren Einzug rings um den alten Stessi. Später kamen dann als volks tümliche Vertreter ihres Landes der „Maronibra- ter' und - der „Salamuccimann^, der-fa bis'--'Mn unseligen Umsturz untrennbar Uim Bild

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 25.08.1933
Umfang: 8
51 Min. als Weltrekord gewertet wurde, um 15 Stunde» verbesserte und 73 Stunden 52 Min. im Esse ner See blieb, ist schwer krank ins Krankenhaus gebracht worden^ Mit hohem Fieber und in schweren Krämpfen lag sie darnieder, die Herz tätigkeit konnte mir durch ständige Kampfe» injektionen ausrecht erhalten werden, bis di Schwimmerin abends gestorben ist. 250 Zcchrè Wiener AaLfeehaus Wien. Ende August. In wenigen Tagen feiert das Wiener Kaffee haus in aller Stille und gänzlich unbemerkt sei nen 25V

. Geburlstag. Mit einem gewissen Stolz zeigt der eingeborene Wiener seinen Kindern und Bekannten aus der Fremde bei einem Spa ziergang durch die Favoritenstraße nächst dem Südbahnhof jene Stelle, wo nach der Türken- belagerung in Wien der erste schwarze Kaffee nach türkischer Art zubereitet ausgeschenkt wurde. Was wäre ein wirklicher Wiener ohne Äasse'ehaus? Das Wiener Kasseehaus hat die guten Zeiten überdauert, die schlechten ausge hakten und ist trotz seines Alters geblieben, was es seit seinem ersten

wahrscheinlich bei einer Schale Braun vorbereitet werden. Jeder Wiener hat sein Kasseehaus. In dem einen tressen sich die Maler und Bildhauer, in einem anderen Schriftsteller, Journalisten, Filmleute und Schauspieler, ja sogar die, Valutaschieber und Herren ans der Unterwelt haben ihr Stammkassee. ' . Sitten und Gebräuche haben im Laufe eines Vierteljahrhunderts eine Wandlung erfahren, nur das Kasseehaus blieb wie es war. In den großen Kaffeehäusern in Berlin und anderswo spielten schon lange, die. Jazz

, in Wien herrschte . die gleiche Ruhe wie ehedem. Langsam ver buchte man es auch hier , mit der Einsührung Abendkonzerten, aber der Wiener liebt in ' Iseinem Kasseehaus keine Musik. Die.wenigen Musikkäfsees,'die heute noch „leben' sind Lo yale ohne Tradition und Stammgäste, Aller- /weltskasfeehänser, die ebensogut am Boulevard in Paris oder in der Galerie zu Mailand stehen könnten, aber kein echtes Wiener Kassee haus. Der Stammgast ist sür ein Wiener Kassee- haus daS Wichtigste. Mag er auch stundenlang

im Räume sitzen, dabei uur einen Mocea ver zehren, er wird vom Ches und vom Personal verwöhnt, denn die Stammgäste drücken dem Wiener Kasseehaus den Echtheitsstempel auf. Außerdem sitzt ein Stammgast selten allein, sondern ist immer von einer kleinen Runde um geben, und diese friedlichen Rnnden erwecken in dem Raum eine gewisse, Gemütlichkeit, die das ganze Um und Aus des Wiener Kassee- hauses ausmacht.. Der Wiener Stammgast ist sehr anspruchsvoll. Wenn er die Schwelle sei nes Stammlokals betritt

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Seite 2 von 8
Datum: 02.03.1926
Umfang: 8
für den Anschluß Oester reichs an Deutschland und der deutsche Presseseldgug gegen Italien mit dem propa gierten Boykott italienischer Waren hat nur das Ergebnis gezeitigt, daß Italien und die Kleine Entente sich enger zusammenschließen werden zu gemeinsamer Abwehr der expan- fionistischen alldeutschen Bestrebungen. Ber lin und Wien werden gut tun, darüber nach zudenken, ehe sie ihr Spiel zu weit treiben. wiener Vrief, Bon 'Mise-rem Korrespondenten. og. LS. Februar 192S. Di« Innsbrucker Bierbankpolitiker führ

die österreichische Regierung Erklärungen ab: bezüglich des Btibiikopfes erklärte sie sich neutral, bezüglich des Konfliktes mit Italien dürfte sie aus die bestehenden Machtverhält nisse verwiesen haben. Das alles genügte den dortigen Politikern nicht und der Wahn, aus Innsbruck eine Art von Welthauptstadt zu machen, für die der Völkerbund interes siert werden sollte, scheiterte -cm der unbeug samen Haltung der Wiener Regierung, sich nicht zum Instrument von Bärten herzu geben, deren Horizont sich keineswegs

Vorfälle denken oder sich von ihnen abschrecken lassen; man wird höchstens «inen Umweg machen, um Inns bruck nicht zu berühren. Die Affäre des wegen Erpressung ver hafteten Chefredakteurs des Wiener „Abend', eines linksfozialistifchen Abend blattes, das offiziell nicht im Auftrag der sozialdemokratischen Partei seine Brand artikel gegen Korruption schleuderte, aber, wie es bekannt war, bei manchen Gelegen heiten zum Schrittmacher der sozialdemo kratischen Forderungen ausersehen war, zieht immer mehr

weitere Kreise in Behaà lung. Die „Arbeiterzeitung' beschuldigte die hiesige „Allgemeine Zeitung', die als erste die Korruption im „Abend' bewies, bei einer Wiener Großbank Erpressungen verübt zu haben und seicher ergießt sich täg lich ein Kübel von Schmutz auf die eine oder andere Zeitung und die Polizei, die seit einer gewissen Zeit keine großen Affären mehr gehabt hatte, hat nun Gelegenheit, ihre Tätigkeit zur Reinigung des hiesigen journalistischen Lebens auszuüben. Die ehrliche Wiener

das altbekannte und vielgerühmte Wiener Luxusgewerbe befindet sich aufs der Linie des Unterganges. Die österreichischen Han delsvertragsverhandlungen mit Ungarn nähern sich ihrem Abschluß und es heißt, daß Ungarn eine Reihe von wichtigen Zugeständ nissen erhielt. Italien dürfte am meisten die Ermäßigung des Weinzolles gegenüber Ungarn und die Absicht einer generellen Zollermäßigung für Wein interessieren, der von derzeit 60 auf 80 Goldkronen erniedrigt werden fall. Die Agrarier haben letztens

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Seite 2 von 8
Datum: 02.01.1932
Umfang: 8
ausgesprochen werden, um den Schü lern den siederanno aus eine Akademie in In nern Frankreichs zu erleichtern: auch die latei nische Kirchenqesänge werden nunmehr mit fran»!'si^l'->r Aussprache gesungen. Somsiag, den 2. Aiinner tW2 Vrusus-5po?tpia5» ?ss ersts „l.àspiki' à Vàwt' Sport-LIà gsgen lZìs Husvaliimannsàsi von Làsno snlist 8:0 (l : 0) Venn wir gestern geschrieben haben, das; es beim Nensahrs-Wettspiei des Wiener Sport klubs gegen die Bozner Auswahlmannschaft „nicht um Siegen oder TNchtsiegen ging

, denn die Wiener, kann man sagen, haben den Sieg schon in der Tasche, sondern um eine sportliche, für die Unsrigen unbedingt notwendige und sicherlich auch fruchtbringende Lektion, denn eine neue wertvolle Erfahrung soll Ihnen aus dieser Partie zuteil werden, wie kein theoretisches Studium, kein Sichmessen mit gleichwertigen Gegnern sie verleihen kann, so hatten wir, wie dies durch das gestrige Spiel gezeigt wurde, den Ztagel aus den Kopf getrosfen. Nicht um einen Sieg zu erringen, sind die Unsrigen gestern

unterlassen! Dann wird der Zweck der Uebnng erreicht fein. Am morgigen Sonntag wird ein zweites „Lehrspiel' des Wiener Sportklubs am Hieligen Drusns-Sportplaße ausgetragen werden» dies mal gegen eine aus allen Oberetscher Fußball- Mannschaften kombinierte Elf nnd in der näch steil Zukunft sind noch weitere Lehrspiele zu er warten. Wahrscheinlich wird in Bälde eine der Mannschafken der italienischen Nationalmeister schaft nach Bolzano kommen. Der erste Tag des Wiener Gastspieles in Bol» zano endete

, wie vorauszusehen war. mit einer Niederlage der Einheimischen, die dem bekann ten Wiener Sportklub, der für .zwei Wettspiele bei uns zu Gaste weilt, ja ganz selbstverständ lich um einige Klassen unterlegen sind. Zur Ehre der Vozner Mannschaft, die sich aus Spielern der U. S. Bolzano und des Juventus F. C. zusammensetzte, sei jedoch gesagt, daß man in Bolzano wohl noch keinen so schonen Sport seitens einheimischer Mannschaften gese hen hat. De Bozner wehrten sich wie Löwen, was ihnen aber allerdings angesichts

des so be deutend stärkeren Gegners wenig nützte. Die beiden Mannschaften traten in folgender Aufstellung an: Wiener Sportklub: Franzi; Schilling, Purk: Tmnser, Kellinger. Mahal: Gelbenegger, Pevny, Aigner, Spona, Pillwein. Auswahlmannschaft Bolzano: Mantovani: Spotte, Ebner: Fabbri, Steiner, Marchini: Nuedl. Lux, Tomat, Danti, Zorzi 2. Das Spiel wurde vom Schiedsrichter Pio Caliari in einwandfreier und unparteiischer Weise geleitet. Am Spiel der Gäste Kritik zu üben, ist wohl «überflüssig

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Seite 2 von 8
Datum: 20.09.1932
Umfang: 8
v e n 1 e i t n n a'? Dienstag dzn.A. Septeinber 19.?3 L00 Iah re Wiener Ledcrmaren. — Eine inter essa,,ke Sonderschau der Wiener Lederivaren- cneugsr auf der Wiener Alesse. — Das Reit- leug des unglücklichen Kaisers Max von Mexiko Wien, Mitte September Wiens Lederwaren genießen mie so manches andere Erzeugnis dieser Stadt. Weltruf. Die ersten Lcderwaren, die auf Wienerboden er- z«.'u-gt wurden, stammen aus der Zeit der Babenberger: sind demnach also über KVl) Jahre alt. Seit dieser Zeit

entwickelte sich dieses Er zeugnis in stets aufsteigender Linie. Bereits im 13. Jahrhundert haben Wiener Lederwaren in Polen, Ungarn »ud Siebenbürgen Absatz gesunden. Von Jahr zu Jahr wuchs die Pro duktion der Wiener Lederwarenerzeuger in den angrenzenden Ländern. Im Laufe der nach folgenden Jahrhunderte wurden !n den Wiener Werkstätten Gegenstände erzeugt, die heute in den verschiedenen Museen der Stadt von den Besuchern bestaunt werden. Aus diesen Museen stammten die «leisten Gegenstände

. die auf der Sonderschau im Rah men der Wiener Messe zu sehen waren. Einen ersten Nang unter ihnen nahm die große Gruppe der Nationalbibliothet ein: sie zeigte den Werdegang der österreichischen Buchbinder- kunst und umfaßte überaus seltene, noch nie gezeigte Bände. Besonderer Erwähnung bedarf jhier unter anderm ein Lederkofferchen. geschnit ten und mit Heiligenfiguren bemalt, sowie ein wappengeschmückter Besteckbehälter mit Relief- orbeiten, aus dem 13. Jahrhundert. In der Gruppe des 16. Jahrhunderts waren ein feiner

. die einst Wiener Berühmtheiten und Wieblingen gehörten, so der Dichterin Ebner »schenbach, dem Komponisten Hugo Wolf, den Bühnenkünstlern Martinelli, Charlotte Wolter und vielen anderen. Wiener Lokalfarbe tra gen die zahlreichen Ballspenden und Erin nerungsgegenstände, die an Wiener Begeben heiten erinnerten. Interessant war das über Mindert Jahre alte Aktuarium des Meidlinger Bürgermeisters, das mit seinen 37 Fächern ' ne ambulante Kanzlei darstellt. Die Stadt Wien zeigte ihren ältesten, aus Leder

gearbei teten Feuereimer. Ausser diesen Gegenständen, die eine ausge- lvro.chene Wiener Note trugen, waren viele bistorisch bemerkenswerte Objekte ausgestellt. So fand man da die Fütterung eines Schildes, einst dem letzten Maurerfürsten in Spanien gehörig und seit Jahrhunderten im Besitz der Habsburger. Das .Heeresmuseuin stellte die Ordonnanzmappe des Feldmarschalls Grafen Radetzky zur Schau. Die Mappe ist versperr bar und enthält Tinten- und Sireusandsaß. drei Kielfedern, ein Falzmesser

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Seite 4 von 8
Datum: 05.01.1932
Umfang: 8
zahlreichem Publikum ge langte gestern auf dem Drusus-Sportplatze das nach dem Spiel am Neujahrstage mit größtem Interesse erwartete zweite Gastspiel des erst klassigen Wiener Sportplnbs, diesmal gegen eine Oberetscher Auswahlmannschaft zur Aus tragung und endete, wie ja vorauszusehen war. mit einer Niederlage der Heimischen, die allerdings nicht mehr so schlimm ausfiel, wie jene des Neujahrvtages. Die Hausherren, in deren Mannschaft sich diesmal auch Spieler aus den Mannschaften von Merano. Bressanone

und Sinigo befanden, leisteten — dies sei gleich vorweg gesagt — ge radezu Hervorragendes und besonders die Ver teidigung wehrte sich in prächtiger Weise, so Saß die Wiener Stürmer weidlich schwitzen mußten, um den Ball im Netze der Bozner landen zu können Vanzo (Merano) im Tor zeigte zahl reiche schöne Paraden und hielt eine große An zahl ganz gefährlicher Bälle. Die Verteidigung mit Pi'nggera sMerano) lind Ebner (Juventus) spielte sicher, ruhig und aufopfernd und beson ders Ebner rettete

durch sein entschiedenes Da zwischentreten mehrere gefährliche Situationen. Auch d>e Halfreihe, in der sich zwei Spieler der U. S. Bolzano: Fabbri und Marchini, und einer des Sinigo: Ronchetti, befanden, spielte gut uich flink und besonders Fabbri, der Un ermüdliche, zeigte prächtige Leistungen. Die Stürmerreihe konnte ebenfalls vollauf befriedi gen, nur von Lastei hätte man schöneres Spiel erwartet: dafür war der linke Migelstkirmer Chiusole (Bressanone) ausgezeichnet in Form und gab der Wiener Verteidigung genug

von einem zum anderen und immer In eine Richtung, die vom gegnerischen Ver teidiger nicht im entferntesten vorausgesehen werden kann, das Dribbling und die Finten dieser Spieler muß man gesehen haben, um sich einen Begriff davon machen zu können und zu verstehen, daß der Wiener Fußball einen derartigen Ruf In der ganzen Welt besitzt. Wenn die Gäste trotzdem nur vier Tore er zielen konnten so ist das besonders unserer ausgezeichnet arbeitenden Verteidigung zu ver danken. die wahre Wunder verrichtete. Vsr Wàrlans Wien

hinreißen. In der 14. Minute gelangen die Wiener wiederum mit einer schönen Kombination vor das Tor der Heimi schen, doch Pevny verschießt das Leder über die Latte. Eine Minute später verfehlt Schilling eins ähnliche Situation. Ein Angriff Chiusoles in der 17. Minute wird von Aigner unschädlich tierter Freistoß in der 23. Minute wird von Kellinger prächtig getreten und von Vanzo nur mit knapper Not gehalten. Der Ball ge langt zu Toinat. dieser gibt ihn an Lux welter, der blitzartig zwei Gegner

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Seite 3 von 6
Datum: 24.10.1935
Umfang: 6
auf wirkliche Personen — ein meckernder Idiotenkönig und fein Polizeichef mit aufgezwirbeltem Schnurrbart während menschliches Antlitz nur die Arbeiter tra gen. wie der SSngerknabeufilm entstand Die Wiener Sängerknaben, die in den letzten Jahren weit über die Grenzen Europas hinaus als musikalische Wiener Spezialität Weltberühmt- heit erlangt haben, haben sich nun auch dem Ton film zugewendet. Hermann Heinz Ortner schuf eine im Milieu der Wiener Sängerknaben verwurzelte Spielhandlung. in deren Mittelpunkt

das wech- elnde Lebensschicksal eines armen Waisenjungen teht, der schließlich nach mancherlei harten Prü fungen des Lebens bei den Wiener Sängerknaben ein neues Heim findet. Drei spielbegabte Sängerknaben und hervor« ragende Schauspieler verkörpern die Hauptrollen. Einen Großteil des musikalischen Parts bestreitet der Chor der Sängerknaben. Die einschmeichelnde Musik stammt, soweit nicht bekannte Werke der klassischen Wiener Meister herangezogen wurden, von Otto Reinhoser. So ist mit dem Großfilm

„Singende Jugend für die kommende Herbstsaison eine ganz große Filmpremiere zu erwarten, die den großen Lor beeren der Sängerknaben in der ganzen Welt einen neuen Zweig einflechten wird: Wie es nun zum Wiener Sängerknaben-Großfilm „Singende Jugend' kam und warum die Wiener Sänger knaben erst verhältnismäßig spät sich den Filmèn zugewendet haben, darüber berichtet der Produ zent des ersten Wiener Sängerknaben-Tonfilmes „Singende Jugend', Cornelius Adrian Bruyn, Meteor-Film, Wien-Amsterdam, wie folgt

: . „Man hat es mir eigentlich oft schon nahe ge legt, die musikalischen Leistungen der Wiener Sängerknaben filmisch zu verwerten. Aber e4 wäre doch nur ein musikalischer Sketch geworden und sonst nichts. Ich wollte aber immer, daß der erste Tonfilm der Wiener Sängerknaben ein großes abendfüllendes Werk werden sollte. Erst als von dem Dichter Hermann Heinz Ortner die Anregung zu einem Film kam, der ein Menschen-, ein Kin derschicksal in den Rahmen des Wiener Sänger- knaben-Konviktes stellte, wußte ich, daß dies das richtige

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Seite 2 von 6
Datum: 22.05.1937
Umfang: 6
ist in Ordnung', protestierte die Schauspielerin, „wollen Sie ihn sehen!' Anstatt des Passes nahm sie jedoch einen kleinen Revol ver mit Perlmuttergriff aus ihrer Handtasche und ehe sie der Agent daran hindern konnte, ver setzte sie sich einen tödlichen Schuß in die rechte Schläfe. , Es soll strenger Befehl erlassen worden fein, Iagoda das tragische Ende seiner getreuen Mit arbeiterin und Freundin nicht wissen zu lassen. Die wiener «efellsàft der «erzle jubiliert. — Eia Italien« erper Präsident d« illustre

« Gel« kenforum. — Die Großtaten der Wiener med Nischen Schule. Wien, Mitte Mai. In diesen Tagen begeht die Wiener Gesellschaft der Ärzte in feierlicher Weise ihren hundertsten Geburtstag. Uber IlZvv Ärzte sind aus dem ge« samtem Auslände in Wien eingetroffen, um an den Vorträgen und Demonstrationen, die im Rahmen der ärztlichen Festwochen von interna tionalen Größen der Medizin abgehalten werden, teilzunehmen. Daraus läßt sich schon erkennen, daß es sich um eine wissenschaftliche Körperschaf

» von besonderem Ansehen handeln muß. Dies ist auch der Fall. Die Wiener Gesellschaft der Aerzte ist nicht nur das vornehmste Forum der österreichischen medizinischen Wissenschaft, son dern darüber hinaus eine der berühmtesten wis senschaftlichen Gesellschaften der Welt. Was die Leistungen ihrer Mitglieder für den Fortschritt der gesamten Heilkunde bedeuten, ersieht man am deutlichsten aus den 'Worten des berühmten deut schen Klinikers Schönlein, der einmal sagte: „Die Geschichte der Gesellschaft der Ärzte

in Wien ist innig verknüpft mit der Geschichte der Medizin überhaupt.* Damit hat Schönlein nicht zu viel gesagt. Seit dem ersten Tag ihres Bestandes ist die Gesellschaft ein Ort freieften Meinungsaustausches, eine For- ' deren Leistungen und Erkennt nahmen im Interesse der Voltsgesundheit. Diese wenigen Angaben geben vielleicht ein beiläufige» Bild von der Größe der Leistungen, die von den Mitgliedern der Gesellschaft der Ärzte in Wien vollbracht wurden. Viel« JahHehnte hindurch war die Wiener

. In der Folgezeit fanden mehrere Sitzungen statt, in denen die einzelnen Punkte der Satzungen ausgearbeitet und die ersten 30 Mit glieder. gewählt wurden. Am 22. Dezember 1837 wurde die. Gesellschaft gegründet und zu ihrem Präsidenten der damalige Direktor des Wiener allgemeinen Krankenhauses Dr. Giovanni Malfatti, Nobile di Montereggio zum Präsidenten gewählt. Als Vizepräsiden fungierte Wirrer von Rettenbach. Bis zum heu tigen Tag sind die alten Hauptstatuten in Kraf geblieben. Sie sagen

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Seite 2 von 6
Datum: 24.09.1938
Umfang: 6
und auf den Reserverädern ebenfalls Streifen die ihnen mit dicken Buchstaben ins Ge. dächtnis riefen, daß man von nun ab rechts fährt. Zwischen den Rundfunksen düngen kamen immer wieder kleine Re portagen, die sich mit der Berkehrsumstel lung befaßten. Lautsprecherwagen zogen durch die Straßen und ermahnten oie Wiener auf den Straßen acht zu geben. Nun war der historische Sonntag ge kommen. Früher àls sonst, mußten Sie Wiener diesmal daheim sein, denn die letzte Straßenbahn verkehrte schon um g Uhr abends. Die Zeit

. Jeder fuhr wie auf Eiern. Bei den Kreuzungen gab es Stauungen, Hupenkonzerte letzten ein und es dauerte immer eine geraume Wei le, bis sich diese Autoknoten wieder auf- gelöst hatten. Daß dabei der Wiener Hu mor nicht fehlte, ist ja selbstverständlich. Heiter war die Geschichte am Morgen, als die lieben Wiener an die Arbeitsstät ten fuhren. Die Haltestellen waren oer schoben und es dauerte immer eine Wei le, bis man die neue entdeckt hatte. Daß viele lange Zeit vergeblich auf der ge wohnten linken

Straßenseite auf die Trambahn warteten, sei nur so nebenbei erwähnt. Bis sie verstanden, was über- Haupt geschah, regnete es oft einen Wol kenbruch kräftiger Wiener Ausdrücke. Be- sondere Schwierigkeiten macht den lieben Leuten der Gebrauch der linken Hand beim Ein- und Aussteigen. Sie fühlen sich schwach und klettern vorsichtig auf und nieder. „A Furtbildungsschul für dö lin ke Hand brauchst ma.' Diesen Ausspruch kann man bei jeder Haltestelle dutzend inal im Tage hören. Das in Wien so ger ne geübte

Auf- und Abspringen ist heute eine akrobatische Leistung, die nur ganz wenige wagten, einige davon liegen al ler'ings schon im Krankenhaus, weil sie es aus alter Gewohnheit im letzten Au genblick doch oerkehrt taten. Nun, der er- ite Tag brachte ziemlich viele Verletzte, doch jetzt gewöhnt sich der Wiener schön langsam an die neue Ordnung. Hassent lich gehen sie besser rechts als links, denn dies hatten sie schon gar nicht gut ge konnt. R. Peterca. Ueberschwemmungen inZnälen soo.ooo Menschen obdachlos. London

. Dr. Probo Magrini berufen. Dr. Magrini hat sich als Präsident der Kurverwaltung von S. Remo und Imperia große Ver dienste um die Hebung des Frenckenver lehrs erworben. Wiener-Brief Men geht rechts. — Me letzten Vorbe- reitunaen. — Die WoiHche Stunde. — Langsam gewöhnt man sich an» Neue. Wien, Ende September. In der Nacht vom Sonntag auf Mon tag wurde nun auch in Wien und im ehemaligen Niederösterreich die Rechts fahrtordnung eingeführt. Sie geschah um zwei Wochen früher als ursprünglich vor- gesehen

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Seite 1 von 8
Datum: 29.07.1934
Umfang: 8
nichts vom Tode ihres Vaters. Riccione, 28. Juli. Die Kinder des verstorbenen österreichischen Bundeskanzlers Dollsuß wissen noch immer nichts vom tragischen Tode ihres Vaters. Sie befinden sich in der liebevollen Obhut der Familie des Duce. Heute haben sie einen Ausslug im Motorboot un ternommen. Für Montag ist die Rücklehr der Witwe Dollfuß nach Riccione angekündet. Ein UtnM K »G MMMölicke auf der Wiener Mariahilserstraße. . Paris, 2A Juli. Der hiesige Rundfunksender „Radio Colonia!' hat gestern um 20 Uhr

Botschafter in Roma, Drummond, werden ihre derzeitigen Ferien in England unterbrechen, nm auf ihre Posten zurück zukehren. Das Reuter-Büro weist daraus hin, daß diese Tatsache in den politischen Kreisen dahin ausge legt wird, daß die britische Regierung die Lage als beruhigend ansieht. Der ungarische Geschäftsträger in London hat im Zusammenhang mit den Wiener Ereignissei, im Foreign Ossice einen Besuch abgestattet. Dementi des Besuches Hitlers im österreichischen Flüchtlingslager. Berlin. 28. Juli

auszuerlegen. Zwei Wiener Zeitungen, die gestern abends den Brief Hitlers an den Vizekanzler von Papen kom mentierten, sind beschlagnahmt worden und zwar das „Neue Wiener Tagblatt' und die „Wiener Neuesten Nachrichten'. Der deutsche „Rückzug' den politischen und diplomatischen Wiener Kreisen behauptet man, daß die vom Führer des Dritten Reiches erlassenen Besehle und seine un erwarteten Entscheidungen den „großen deutschen Rückzug' bedeuten. Sicherlich — so heißt es — wird die Mission des neuen Kabinetts

wird, über die eigentlich kein Zweifel herrschen dürste, da es sich sür ihn um einen Besehl handelt, eines steht nach den Wiener Blättern fest, daß der deutsche Vormarsch gegen Osteuropa definitiv abgebrochen ist. Dieser Vormarsch, der zur Eroberung Oester reichs sichren hätte sollen, welche Eroberung eine Antwort aus die Zustimmung Italiens und Eng lands zum Ostpakt hätte sein sollen, ist sür immer zu Ende. Deutschland wird seinen Kamps und seine Terrortampagne aus dem kleinen Staat Mitteleuropas nicht mehr fortsetzen

. Sie sichren Geiseln mit sich, um sich sreien Weg zu sichern. Wie gestern abends im Wiener Rundfunk be kanntgegeben wurde, betragen die Berluste der Regierungstruppen in den Säuberungsaktionen der letzten drei Tage 78 Tote und Iiis, Verwundete. Die Verluste der Nazi, die entschieden höher sind, konnten noch nicht genau ermittelt werden. Die halbamtliche „Wiener Zeitung' ersährt aus gut informierter Ouelle die Nachricht, daß Habicht und Frauenfeld sich den ganzen Mittwoch hindurch zur Abreise nach Wien

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Seite 2 von 6
Datum: 14.07.1936
Umfang: 6
und gerade zu einer Zeit, die durchschnittlich im Sportsleben eher als Ruhezeit gelten kann, Heuer aber infolge der Olympischen Spiele im Zeichen höchsten Betriebes steHt. Auch das „runde Leder' trägt das seine üazu bei, die Spannung zu erhöhen und durch Ueberraschungs resultate Las Publikum zu elektrisieren. Am Sonntag kämpften die Ma>Ii'l>dcr und Wiener um das Vorrecht, in die Vorschlußrunde rus^usteigen. Wie die „Aktien' Beginn des Tresens standen, haben wir schon berichtet: Am brosiana stand

nach die Sache günstig für sie steht, dann kommt ein glatter Versager. Paßt glänzend in das Milieu des MitropaturniersI Herrlich war der neue Rasen in Milano, ein Vergnügen, darauf zu spielen. Zahlreiches Publi kuin füllte die Tribünen und Wiesen und ver folgte mit Spannung seine Lieblinge. Die erste Halbzeit ließ einige Bèdenken aufkommen und manch einer begann zu zweifeln. Die Wiener spielten in großem Tempo und es schien, als ob es den Hausherren nicht gelingen sollte, den Ab stand aufzuholen. 1:1 stand

der zwei ten Spielhälfte. Mit staunenswertem Drauf gängertum brausten die Mailänder los. Noch hatte man sich kaum versehen, da saß auch schon ein Ball in der Kiste der Wiener. Ein Beifalls sturm erhebt sich. Die Schwarzblauen scheinen wie elektrisiert. Hart wogt der Kampf hin und her, Ferrari stürzt, ein Elf-Meter gegen die Gäste — verfehlt., Die Menge brüllt vor Entrüstung. In scharfem Tempo wird weiter gespielt. Man ist in der 2g. Minute. Ferraris 2 bekommt den Ball: ein kühner Schuß, dys. dritte

Torini Rasender Bei fall rauscht von den Tribünen nieder. Das nun folgende Spiel reißt das Publikum hin, begeisterte Zurufe feuern die Spieler zum Einsatz aller Kraft an. Schon macht sich bei den Mailändern eine gewisse Ermattung bemerkbar, während die Wiener noch frischer sind. Das Spiel steht vor der Entscheidung. Frossi ist noch der beste Mann der Hausherren. Ein erbitterter Kampf entsteht. Demaria schießt das vierte Tor. Die Begeisterung bei den Zuschauern kennt keine Grenzen mehr. Da fällt

Ferraris und muß fortgetragen werden: Meazza verletzt sich neuerdings, das Spiel beginnt auszuarten. Es fehlen noch sünf Minuten bis zum Schluß und die Wiener legen sich mit allen ver- 'ügbaren Mitteln ins Zeug. Ein wahres Mar- yrium für Spieler und Zuschauer und als end lich das Spiel abgepfiffen uxrd, atmet alles er- eichtert auf. Ambrosiana hat gewonnen, unbe- chreiblich ist die Freude des Publikums, das nun eine Leute in der Vorschlußrunde sehen wird. Der ingar Klug leitete das Spiel gut, es wurden

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Seite 2 von 8
Datum: 12.10.1932
Umfang: 8
, die es aber in Wirklichkeit leider seit langem nicht mehr gibt. Die Heurigen und der Wiener Prater sind der Wirtschaftskrise äum Opfer gefallen, die feschen Deutschmeister verschwanden nach oem Umsturz im Jahre 1S18, desgleichen viele andere Eigenheiten dieser Stadt. W'etm aber das Ausland trotz der „Alarmrufe' aus der kleinen Donau republik noch immer der Meinung ist, daß man in Wien genau so gemütlich lebt, wie früher, so sind daran die amerikanischen Filmregisseure schuld, die in Paris oder Hollywood »echte

das Trinkgeld durch einen lOprozentigen Aufschlag auf die Konfumation abzulösen. Hoffentlich kommt es dazu. Eine ganz spezielle Wiener Type, die eben falls vom Trinkgeld lebt, ist der „Tiirlschnap- per'. Er tritt in allen Formen auf. Eine gold betreßte M'tze ziert seine ansonsten sehr salovpe ìGestalt. Er ist der ewige Hutzieher und Grüßer. !Am liebsten steht er vor den Theatern, großen Konzert-Kaffeehäusern und anderen Vergnü gungsstätten. Das Oeffnen der Wagentüren ist fein Privileg. Devot hält er feine

Mütze in der Hand und schaut weg, wenn die Münze fällt. Aber irgendwie muß er doch wissen, wieviel er erhielt, denn der Ton seines „Küß d'Hand, Euer Gnaden!' hängt von der Hohe des Trink geldes ab. > Eine andere Wiener Type der heutigen Zeit sind die vielen Schuhbandverkäufer, die hinter Tornischen, Denkmälern und in den Park anlagen auf ihre Opfer warten. Am liebsten suchen sie sich die Liebespaare oder Frauen aus. Zuerst offerieren fi?- wie jeder Verkäufer, ganz bieder ihre Ware

oder in Grupixm, Type „Salonkapelle' einem auf Schritt und Tritt begegnen. Diese „Kapellen' rekrutieren sich in den seltensten Fällen aus wirklich postenlosen Musikern, die der Tonfilm oder der Steuerwahnsinn des Wiener Finmlzministers postenlos geinacht hat. Sondern in den allermeisten Fällen sind es Jugendliche, die den ganzen Tag durch die Straßen ziehen und die letzten Schlager zum Vortrag bringen. In der letzten Zeit hat die Wiener Polizei einen schärferen Kampf gegen diese neue

Verufsbettlerkategorìe aufgenom men, nachdem sich die Wiener Geschäftswelt darüber beschwerte, daß die Passanten jene Straßen meiden, in welchen solche Straßen musikanten „konzertieren', wodurch sie einen Schaden erleiden. Die früher so reschen und feschen Wiener Blumenmädchen haben in der Nachkriegszeit viel von ihrer sagenhaften Liebenswürdigkeit eingebüßt. Sie bevölkern zwar noch immer den Ring und die Kärntnerstraße, aber nur eine konnte sich wirklich durchsetzen und macht auch wirklich ein annähernd gutes Geschäft

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Alpenzeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 05.10.1928
Umfang: 6
,. d.'.' !ÜU! in Jahre verflossen: der Völkerbund warf sich mit seiner ganzen Energie in den Kampf, die Aus schüsse tagten fast ununterbrochen, aus allen regierung von Erfolg begleitet sein könnte, rech net niemand. Aus Wie» erwartet man den Zustrom vieler Tausender zur Unterstützung der Absichten ihrer Wiener Nenstädter Genossen. Tieie Absichten sind ganz klar -'ekennzeichnet. Der Heimivehraufmarich soll um jeden Preis dung ist vorerst nicht einmal zu denken. Ganz erschiillernde Dinge wurden auch jetzt wiederum

er klärt und ihrer Meinung Ausdruck verliehe», daß das Verfahren auch auf großer wirtschaftlich und industriell rentabler Stufe anwendbar sein werde. Die Sachverständigen, die dem Experi ment beigewohnt haben, sind: Prof. Ubaldini und Prof. Buffi vom Polytechnikum in Mi lano, Dr. Foglino von der Fiat, Ing. Fràcchia vom Circolo Ferroviario, Comi». Camillo. Dr. Sonnabend von der Arbeit weg auf die Straßen Wiener Neustadt ziehen. Mit Proviant ver sehen wollen sie sich nicht von dort wegrühren

. Sie beabsichtigen auf der Straße zu übernachten und so als lebendes Hindernis „ihre' Stadt vor der Hsiinwehriiwasion zu schützen. Eine offizielle Veisaninilung, :n der das etwa be-- Ichlossen worden wäre, hielten die Arbeiter nicht ab, wohl aber hat der Vizebürgermeister von Wiener Neustadt. Pächler. in einer Versamm lung von Jngendlichen, die von- 14 bis Ikjäh- rigen Jungen und Mädchen besucht war, in der aufreizendsten und heftigsten Art ansgesordert, dem Aufmarsch zn begegnen. Ein Teil der Geschäftsleute

ist allerdings noch immer überzeugt, daß alles in Ruhe verlausen wird. Sehr starken Eindruck macht die Festig keit der Regierung, namentlich d>e Ruhe, di« Bundeskanzler Dr. Seipel bekundet. Es wird hier damit gerechnet, daß Ende der Woche über Wiener Neustadt und Umgebung der Aus nahmezustand verhängt werden wird. Viele Familien bereiten für jeden Fall die Abreise ihrer Frauen und Kinder vor. Besorgnisse Zn der Wiener-NeustKdter Kànsllmit Mener>?teusi«d!. 4. — Die Bevölkerung von Wiener Neustadt

ist durch die Dispositionen über den 7. Oktober beunruhigt. Schon am Samstag sollen in Wiener Neustadt bereits alle Betriebe stillstehen. Auf den 7. Oktober fällt ein jüdischer Feiertag. Die israelitische Kultusgemeinde be schloß, wegen der kritischen Lage von der Ab haltung einzs Gottesdienstes Abstand zn neh men und den Tempel zu sperren. VàlMeà Gründung einer deutschen Kniserpartei Verljn, 4. — In einem Artikel spricht das »Berliner Tagblatt' von' der schon für diese» November zu' erwartenden Gründung einer deutsche

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Alpenzeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 31.05.1928
Umfang: 8
aus dem Verkauf der Sill- gassenhäuser in Innsbruck, der vertragsmäßig uns zu kommt wäre, so hatten schließlich dessen Kosten die Jen- Dies vorausgeschickt, sind unsere Forderun» trattasse empfindlich getroffen, sei es nun direkt gen gegen die Wiener Baukreditbank folgende: als Streitpartei oder indirekt als Massen- 1. L. 1,539.336.86 umfassend Rom. 112.000 gläubigerin. Aktien zum Kurse von Schilling 4.04 und rück- Um dieser verhängnisvollen und unsicheren ständigen Zinsen. Diese Investierung stammt in Kon

gewesen der Laurin sind hauptsächlich in den starken Ent wertungen namhafter Warenpartien zu suchen. Besonders unglücklich erwies sich die Liquida tion des Maschinenlagers, das, wie lins be kannt, zu 12 Prozent feines Wertes zum Ver kaufe gelangen wird. E) Wiener Baukreditbank L. 1,913.183.12, wovon Lire 1,393.336.96 aus dem Titel des Aktienanteiles an jene Bank und L. 373.845.16 als nicht garantierter Teilbetrag unserer größe ren Kontokorrentforderung. Die Geschäftsverbindungen mit der Wiener Baukreditbank

gewesen sein, denn ini Jahre 1924 wurde diese gange Post um den Betrag von Lire 260.000 an die Wiener Bau- kredibbank verkcnrft. In diesem Zeitpunkt be ginnen die eigentlichen direkten Beziehungen mit der Wiener BautreditbaNk. Nach den Absichten des Verwalters der Zen tralkasse sollte die Anteilnahme und die Finan zierung im gr.oßen Stile der Wiener Baukredit bank die Verluste, die durch frühere Valuta spekulationen und durch Spekulationen auf aus ländische Aktien verursacht wurden, weit machen. Die Wiener

Bauireditbank befindet sich in dessen in einer kontursähnlichen Lage. Es ist nicht nur das Geschäftskapital verloren, sondern es bleiben auch zur Gänze die Korrentgläubi ger ungedeckt. Während die privilegierten Gläubiger mit einer sehr reduzierten Quote befriedigt werden können und selbst das Aerar sich zu einem Ver gleiche wird bequelnen müssen. Präsidenten der Wiener Baukreditlank Geß- mann und Hermann im Jahre 19S4 abgeschlos senen Majoritätssyndikatsvertrag, wonach der Minimalwert der Aktien

von genannten Herren mit persönlicher Haftung zugesagt und der Zen tralkasse die Rückzahlung der Aktien zum »b- genannten Werte zugesichert war. Angesichts der gegenwärtigen Lage der Wiener Baukreditbank und der Herren Germani? und Hermann habe» obige Aktien keinen Wert mehr, und nur dies konnten die letzthin geführten Verhandlungen' feststellen. ' > 2. L. 1,098.138.06 präsentiert unser Guthaben! bei der namhaften Investierung in verschiede«' nen fremden Währungen, die aus dem Finan-' zierungsvertrag

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 25.02.1937
Umfang: 6
„Schöne blaue Donau' — ver flogen war die schlechte Laune — Si sente la vera anima di Vienna. Wien, Mitte Februar Das einfache Miethaus, Praterstraße Nr. 54 ge hört zu den Wiener Bürgerhäusern, die ein ge wisses Anrecht aus Unsterblichkeit haben. So wie z. B. das Haus Ungargasse Nr. 3 wo Ludwig van Beethoven seine „Neunte' schuf, oder das kleine Al.-Wienerhaus draußen in der Kettenbrücken gasse Nr. ö in dem Franz Schubert an seiner unsterblichen „Winterreise' arbeitete. Allerdings in der Praterstraße

sind sie zu finden, die irischen Jun gens des neuen Italiens, die Jugend Mufsolini's, die sich hier zum sechsten Male ein Stelldichein ge- Làu/er Meister der schweren klassischen Musik, sondern Johann Strauß, der Wiener Walzertönig. Hier komponierte er seinen schönsten Walzer, „An der blauen Donau', der inzwischen in aller Welt be rühmt geworden ist und eine Art Volkshymne der österreichischen Gemütlichkeit und Lebensfreude darstellt. Nicht so schön wie das Walzerlied war die Zeit, ßn der es geschaffen wurde

. Die politischen Ereig nisse des Jahres 1866, vor allem die Niederlage Oesterreichs bei Königsgral; lastete schwer auf den Seelen der Wiener. Die Lebensfreude und Fröh lichkeit war aus der Stadt verschwunden und alle Versuche, die sie wieder herzaubern wollten, scheiterten. Wien blieb oerstimmt, die Wiener ließen die Köpfe hängen und waren nicht einmal ausgelegt das Tanzbein zu schwingen. Der Wiener Männergesangsverein, der Jahr für Jahr im Fasching seinen berühmten Narrenabend abhielt, trug dieser düsteren

: „Leider nicht von mir.', Der Walzer, dessen Originalpartitur der Wiener Männergesangsverein als kostbarsten Schatz in seiner Sammlung aufbewahrt, mußte bei seiner Premlere immer wieder wiederholt werden. Seinen Marsch um die Welt trat er jedoch von Paris an. Um die gleiche Zeit lebte in Paris Fürstin Pauline Metternich, die Gemahlin des österreichischen Ge sandten am Hofe Napoleons des Dritten. Sie war in der Pariser Gesellschaft tonangebend. Anläßlich der großen Weltausstellung veranstaltete

sie zu Ehren des in der Seinestadt weilenden Komponi sten einen Ehrenabend. Alles was damals in der Stadt Klang und Namen hatte erschien in den Prunkräumen der österreichischen Botschaft. Sogar Napoleon der Dritte, und seine Gemahlin waren zu diesem Feste erschienen. Zuerst huldigte man der charmanten Hausfrau, dann dem Wiener Meister Johann Strauß und seinem Können. Der Direktor des „Figaro', Monsieur Villmessante, war von der jüngsten Schöpfung Strauß begeistert und begann in seinem Blatte eine große

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Alpenzeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 22.03.1931
Umfang: 8
, pabrikantenssaltin, Wien — llokol Ns?tna VVeiZü kràricii, paiiriixnnt, VVian lloìal pinstav- MtiN2 Weis? Tosak, Irulnàioiialv Wisn — San. Stakaà ^Vallar Mttiia, privale, vüsseiciork — li. t'instar- inlin? >Vornor Alarla, privale, carmisek-partanliirolian Pens. Solllalidurx.' ^Vast liàriei, cinlstian, I?.inlmanv>. m. Vsirr.r u. clmukk! psgnmoliion! li. NriZtol Wiener pagina, privata, valian —lì. pàreo Wilikoim Lisa, privalo. VViell —ik^kto?a1 Wims>l5sin?or. I>r. Zoser. -ìrzl!, XVian —V. àia?« Z Wliialiler ànnn

-angeregten Publikums bedanken durfte. ae. Heus« Abs6,»edsqastsp^el Rosy Verging Direktion Steiner-Ka'ser — den Taktstock schwang den Sprühteuset mit, dein harben. nim mer versiegenden Hamur, mit dem urschten Wiener Dialekt, das quecksilberne Wesen nicht zu stillenden. Lebensdurstes, erging als pö kelndes. elekkrisicrenÄss Lebeweib in der „Kino- königin' und als „Stella' in „Nuich um Wien', Haben »vir seither nicht vergessen. Ihre Cte- gonce, ihr „totschickes', temperamentvolles und biihnemoutiniertes

— Rotai theater di« UrausWrungen von „Adieu Mimi' sa zu eine? der ersten des Landes emporgear- ^ àtà ^ ' . ' . und à«> eiàe Nàcht^ knheniert und mit Sètte?, tm's' auch das Programm vom'Msefttaqe ?al>orc.ieonco Paul, vaslixar. Naizrack - lioloi Tämen versehen hat, war der richtige Partner zeigte, das; den Tüchtigen kein Hindernis im 2°ian/nr. vàà. Oberst.' m. com., pras > des Wiener Gastes, dem die amerikanische Mit- vorgestecl.ten Wege lieat. frische' Kräfte konn- ii. prau Lmma Ive schließlich

« aber er lebti und siühlt in einem Wien der Ber» mein interessant? Proaramm' bekannt geben gangenHekt und feine Operettsn suà die Elb« das weàkfe w Marano noch nis gehörte alt« mente- des echten Wiener- Singspiels mit den und neue- Musik brinaen wird derberen Wirkungen der Wiener Possezuver- Das Arrangement des Konzerts hat das Kon binden. Im Fanzen sind sie fast stets Preisge- zertbureau T PoeMberger übernommen sänae auf Wien,, auf den Wiener Walzer, aus Xouxert à Kurorckesters Programm km? beute. LoontsK

: vnsarisclis l'ilare. 7. Celiar! via iusttss Witwe, pkantasie. L. äudar: Oio Stumma von portici, ouverture« das Wiener Gemüt, sodaF man nicht staunt, wenn auch die amerikanische Witwe, um dem Wiener Kind, dem in Erinnerungen an die Vergangenheit schwelgenden, zu gefallen, ein rösche-?, dralles. Wiener Wäschermiidl mimt. Die ganze Aufführung der belustigenden Ko mödie im Wechsel des gemütvollem mit ausge lassen Heilerin war von sprudelnder Lebendig keit durchpulst und lobte den Spielleiter Fritz Die stel

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Seite 2 von 8
Datum: 26.05.1933
Umfang: 8
seines Klaviers. —.Die Wiener Zei tungsflut. — Wien ändert feine Sprache. —7 Man spricht entweder „oltakringerisch' oder hochdeutsch. Wien, Ende Mai.' Als Johannes Brahms seine Erdenwan- derung abgeschlossen hatte und in den Olymp eingezogen mar, gingsein ^Nachlaß aus der Wohnung in der Karlsgasse Nr. 14 zUm Teil . in dSn Besitz des städtischen Museums, zum Teil in den der Wiener Brahms-Gesellschast über. Aber beide Empfänger verhielten sich ihrem großen Erblasser gegenüber nicht be sonders dankbar

, denn der Großteil der über nommenen Gegenstände wanderte in ein gro ßes .Magazin, wo sie einen jahrelangen Schlaf hielten. Nun anläßlich des hundertsten Geburtstages erinnert« sich der Direktor der Wiener stvd- . tischen Sammlungen dieser großen Erbschaft uizd holte Stück für Stück aus dem Magazin hervor, reinigte und sortierte sie und .schuf so das Wiener Brahms-Museum, das vor weni gen Tagen der Oeffentlichkeit zugänglich ge macht wurde. - Die Nachbildung des Originalzustandes in der Karlsgass« mar

würde einer jeden Kaninchenfamilie Ehre machen. An jeder Straßenecke stehen nicht mehr ein oder zwei Zeitungsverkäufer/ sondern eine ganze Gruppe, die ihre papierene Ware an den Mann bringen wollen. Auf Schritt und Tritt kann man Augen- und.Ohrenzeuge heftiger politischer Debatten werden. Aber diese Sintflut hat kein Elche. Noch., immer erscheinen neue Blätter. Die Wiener Kolportagepresse beherrscht das Feld. Wenn man sich auch aus beruflichen Gründen mit all diesen Wiener Presseerzeugnissen.befassen muß. : die im Lause

eines Nachmittags diè Rotations- maschjnen verlassen, so ist es. doch unmöglich, die ganze Sintflut, die da hereingebrochen 'ist, zu übersehen,! Da . gibt ^eI außen, dey „erhge.^ sesfenèn' Nächmittagsbkättern ein'',-,Wiener''' Mittagblatt', einen „Wiener Mittag', einen „Kampfruf am Mittag', ein „Oesterreichischss MittagsRatt'. einen' „Abend'/ der -um- 2 Ukir? erscheint und ein „6-Uhr^latt'. das .um 3 Uhr kommt: dann tritt eine, «instiindige Ruhepause «in,.'dann kommt.die Flut der Abendblätter.' Die Reihe

Nachmittagsblätter, um im, Bilde'zu sein. ' ' . Menschen/ diè nach langen Jahren wieöei 'einmal den Boden der Donaüstadi betreten, beklagen sich immer wieder, daß der so oft ' kopierte vber niemals erreichte Wiener Dialekt plötzlich ein anderer ünd weniger hübscher ge worden ist. Sie nennen ' die ' vorsichgegangene AènderuNg' ^ „Einbruch' aus 'OttakriNfl'. ' Mit diesem Wortes meinen -sie die Vergröb.erung der, Eingeborenensprache, die in den .leßten Jahren'einen RieseNfortschritt gemacht hat. Das alte „Hof

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Seite 1 von 6
Datum: 28.09.1928
Umfang: 6
12.<M Per sonen verhandelt. Ill.vllv Mann sollen aus der Steiermark nach Wiener Neustadt befördert werden, 2l»)l> aus den österreichischen Orten, uugesähr 6VR) Mann morden Wiener-Neustadt auf Lastautos, Motorrädern und Fahrrädern er reichen. Eine Anzahl von Hcimwehrabteilungen wird sich zu Fuß nach Wiener-Neustadt begeben. Insgesamt soll so die von der Heimwehrle'tung angegebene Zisszr von 13.K/! erreicht werden. Im Gegensatz zu den früheren Pläne» ucr- lautet nunmehr in den Heimwehrkreisen

, daß ein Umzug durch die Hauptstraßen Wienec^Neu- stadts uicht geplant sei. Es 'oll bloß auf dein Turnplatz eine Versammlung mit Feldmesse stattfinden und die Heimwàtruppcn sollen hierauf sofort den Marsch zur Bahn antreten. Der republikanische Schutzbund hat bisher bei der Bundesbahn 17 Sonderzüge sür den 7. Ok tober bestellt. Mit dieser Garnitur können àlM bis Zö.LO? Mann nach Wiener-Neustadt befördert werden. Tie Leitung des republikani schen Schutzbundes beabsichtigt weiter -W.lM bis 30.0W Mann

auf Lastautos und zu Fnsz aus der, Jndustricumgebung. Wiener-Neustadls zu der Versammlung zu entsenden, so daß ein Aufmarsch von 70.lM bis MlM Schulzbünd- lern in der Stadt erfolgen würde. ^ - ' ' - ' -, - Vie tteimwà tmì Artillerie? - Wien.-27. . Der 7-. Oktober, an welchem Tage die österreichischen Heimwehwerbände und gleichzeitig auch der republikanische Schutzbund Massenversammlungen nach Wiener-Neustadt einberufen haben, steht gegenwärtig im Mittel punkt des allgemeinen Interesses in Oesterreich

. Die Situation erscheint umso bedrohlicher, als Wiener-Neustadt o!s sozialdemokratische Hoch burg hinlänglich bekannt ist. Eben deshalb ent schloß sich auch die sozialdemokratische Partei leitung zu einer Gegendemonstration. Da auch die Kommunisten d> Absicht haben, am selben Tage ebenfalls in Wiener-N.-usladt ihre Leute zu versammeln, ist die Gefahr blutiger Zusam menstöße sedensa>!?> nicht von der Hand zu wei sen. Die österreichische Regierung ist gegenwär tig mit allen Mitteln bestrebt, die kritische Lage

' einer entsprechenden Entwirrung zuzusühren. . Ter Führer des Aufmarsches der Heimiveh- ren in Wiener N-üstadt ist, wie die „Arbeiter zeitung' meldet, der aus dem Kapp-Putsch be kannte preußische Major Pabst. Dieser war nach dcm Kapp-Putsch mit 60 seiner Gesinnungs genossen über Bayern nach Tirol geflüchtet und soll, wie es heißt, in einer klonen Tiroler Land schaft das Heimatslecht erhalten haben. Pabft wird auch beschuldigt, die Ermordung Lieb knechts und der Rosa Luxemburg angestiftet zu haben. Der „Abend

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Seite 5 von 6
Datum: 25.12.1928
Umfang: 6
' Dienslaa. den 25. Dezember 1928 -7- ^ »Alpen-Zelluag- ' Veite VVienei' Vniek Im Zeichen des Faschings , 7! Wenn das Jahr zur Neige geht, dann nistet das ewig heitere Wien mit fieberhaftem Eifer zum Karneval. Mögen Nizza und Min ien, Rom >imd Köln wohl auch berühmtere ^arnevalSseste seiern: der Wiener Fasching 'steht einzig dà durch den Glanz feiner gesell schaftlichen Ereignisse und durch die liobens- Mürdige Intimität, die alle rauschenden Fe iste dieser Stadt des Frohsinns durchzieht

. Das Ì,Programm der großen Ballfeste der Saison >,1929 ist bereits festgelegt. Auch Heuer wird wieder der Reigen der Val ile durch die Opernredoute eröffnet werden, ei ne Veranstaltung deren gesellschaftlicher Glanz iiricht Mein auf Oesterreich beschränkt ist, son- idern zahlreiche Besucher den Nachbarnstaaten mach Wien zieht. Das herrliche Wiener Operngsbäude wird ! an diesem Abend mit oerschwenidexischeit Prunk iaugestattet und bietet wohl den strahlendsten iRahinen, der ein Ballfest zu umschließen ver

- »nag. Aber >alich olle anderen traditionellen iWätl'e der Wiener Gesellschaft find bereits fest gelegt und werden, wie immer,'alles, was in !Wien Rang und Namen besitz, für einige fröh liche Stunden vereinen. Sm besonderen Mittelpunkte der- Diskussion > steht -am Beginn S>es Faschings natürlich die ,<Frage. welche Tänge Heuer von den tonange benden Kreisen' Wiens bevorzugt «zerden. Die Fachleute des Tanzes sind.sich dlMZber auch 'bereits einig geworden. Cs wird keine neue Sensation 'geiben

Ba ter und Sohn gewidmet, deren achtzigster, bezw. dreißigster Todestag mit besonderen Fest lichkeiten gefeiert werden soll. Wir werden da her auf den Wiener Bällen viel von Meister l Strauß' unsterblichen W-alzermelodien verneh- imen und die schönen Wienerinneil werden den Beweis erbringen, daß der Wiener Walzer «auch heute .noch nicht, von den Tänzen West europas in den Schatten gestellt wird. Der Wiener Walzer bildet gewissermaßen die Brücke.von den Veranstaltungen der exklu siven Gesellschaft

zu den zwanglosen Volksbe lustigungen, >an denen die Faschingszeit beson ders reich ist. Dort wird noch immer mehr Wal ser getanzt als Blues und Tango. Die „Horben Modeln vom Grund' wiegen «sich im Arm ihres »Cawliers' noch immer lie ber im Dreivierteltakt als im synkopierenden Rhythmus des Jazzband. Aber nicht allein auf die Ballsäle beschränkt «sich der Wiener Fasching. Zum ersten Male «wird Heuer in Wien der Bersuch unternommen werden, das Faschingstrerben -aUs den Straßen fortzusetzen und ein großer

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Seite 2 von 6
Datum: 26.09.1928
Umfang: 6
100 Prozent gezahlt werden. Man muß wiederholen, das; es sich hier nur !im einen Antrag des Präsidiums der Ronfe rei^ handelt. Die Reparationskommission hat diesen Antrag als ikren eigenen vorgelegt und «s wird im Laufe der Wiener Verhandlungen sich darum handeln, die Stellungnahme der Nachfolgestaaten zu diesem Antrage kennen zu lernen. Es steht zu erwarten, das; d-e Mehrzahl der Nachfolgestaaten diesem Antrag ihre Zu- stimmui'H erteilen und daß auf diese Weise eine endgültige Stellungnahme

. 25. — Die Bundesführung der öster reichischen Selbstschutzverhände (Heimalrvehren) gibt die nachfolgende Erklärung ab: „Die Wiener-Neustädter Tagung stellt nur ein« Fortsetzung der Werbetätigkeit dar, wie sie der österreichische Heimatschutz seit dem blu tigen Juli-Tagen in einer Reihe von Jndu- strieorten erfolgreich durck^geführt hat, ohne daß von den Austromarxisten dagegen Einspruch er hoben wurde. Der österreichische Heimatschuß hat die Wiener-Neustä'.ter ?iplnz ordnungs gemäß angemeldet, und ikire Genehmigung

es auch durch Terror-Akte, zu verhindern. Einzig und allein dadurch ist der Heimativehreir-Aufmarsch in Wiener-Neustadt zu cinem entscheidenden Pol^'.'.-.n in Oesterreich geworden. Die Ent scheidung. um die es geht, ist. ob die Aersamm- lungsfreibeit in Oesterreich noch zu Recht besteht oder ni hl. DeÄ'alb Hut auch die Bundee -siil;- rnng der österreichischen Selbstschutzverdändo alle Verhandlungen über etwaige Abänderun gen in ^ ^ - ter Tagung vor: vornherein abgelehnt. Es han delt sich nicht um eine Frage

der Lüge gegriffen werden muß Selbstoer- ständlich gehören solche Entstellungen in zas Reich der Fabel. Die Heimatmehren tragen sich weder mit der Absicht. Wiener-Neustadt zu er obern, noch wollen sie von dort den Marsch nach Wien antreten. Die Heimalwehren wollen ur zur Feststellung der Tatsache schreiten, daß das Bürger- und Bauerntum sowie die mit ihnen verbundene uichtmarxistische Arbeiterschaft das Recht der Koalitionsfreiheit auf allen Wegen uni> selbst dann in Anspruch nehme

- wehrausmarsch gedacht. Wie aus Wieu berich tet wird, hat sich die Sozia.'öemollratische Par tei dem Landesl>ciupt>nann Dr. Bnresch gegen über bereit erklärt, den Arbeitertaz in Wiener- Neustadt abzusagen, falls der Hsiinwehrauf- marsch nicht stattfindet. Die Sozialdemokratische Partei erklärt weiter, daß sie bereit sei, einem Gesetz zuzustinimen, das Aufmärsche aller Setostschutzverbände. dar unter auch des Republikanischen Schutzbundes verbietet, mit Ausnahme des Ausrückens zu sportlichen !Iàmdc>?. zu Fch

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Seite 3 von 6
Datum: 23.12.1937
Umfang: 6
war kein angenehmer Zimmerherr. — Alle Wiener Wohnställen können nicht aufgefunden werden. — Nichtige ktindigungsgründe. — Der Genius kein Freund von Lrdnnng und Reinlichkeit. — Was berühmte Zeitgenossen über ihn sagen. treffen, allerdings nicht im Hause Pasqualatis, sondern daneben bei Frau von Vartenstein. Nach einigen unbekannten Aufenthalten erscheint Herr Beethoven 1817 auf dein heutigen Pfarrplatz von Döbling, wo er in ein kleines reizendes Häuschen einzog, das heute noch dort zu finden ist. Im gleichen

Gesichts unter den Hausleuten veranlaßte Beetho ven schon znr sofortigen Kündigung. Diesem schrul lenhaften Verhalten verdankt Wien seine vielen Beethovenhäuser. Ungefähr 20 Wiener Wohnun- zen sind bisher festgestellt worden- Die einen be- inden sich in dem alten Häuserhaufen der Inne ren Stadt, andere wieder in den angrenzenden Be zirken und einige draußen in der lieblichen Land schaft der ehemaligen Wiener Vorstädte Heiligen stadt und Döbling. Zwischendurch hat der Meister in Mödling und Baden

bei Wien gewohnt oder Wohnungen gemietet, die trotz aller Nachforschun gen nicht mehr aufgefunden werden konnten. Seine erste Wiener Wohnung war ein kleines Zimmer beim Buchdruckermeister Strauß auf der alten Alferftraße Nr. W. Obwohl den Meister nie mand bei der schwierigen Arbeit am Klavier stör te, wechselte er zwei Jahre später (1794) die Woh nung und zog in das Haus des Grafen Erdödy. Mit diesem Wohnungswechsel begann seine, große Wanderfahrt durch das alte Wien und seine näch ste Umgebung

Grete M. selbst sein, die Mitwirkenden gehören der Wiener Kammermusikversinigung an. Frau M. spielt vorzüglich Violine. Sie leidet aber unter einem Mangel, nämlich unter dem Fehlen einer ausreichenden Anzahl „gleichgestimm ter Seelen' mit Musikempfinden. Nach dem Kammerton ,,A' nnd dem dreifachen Klopfzeichen. Die Gäste sind gekommen. Das musikalische Er eignis spielt sich nun in einer ganz bestimmten Reihenfolge ab. Frali M- holt in ihrer Wohnung die Violine hervor. Dann geht sie zum Platten

der Wiener Kammermusik-Vereini gung aus der Schallplattentruhe hervorgeholt wurden nnd trotzdem durchaus persönlich anwe send wirkten. Hier zählt ein Quartett drei Mann. In dem friderizianisch anmutenden barocken kleinen Saal der „Kamera' in Berlin habe ich den Aufnahmen von Telejunken-Platten mit dem „un sichtbaren Partner' beiwohnen und die Wiener Kammermusiker sehen und hören können. Konzertfreunde selbst haben vor einiger Zeit ei nen Musikverleger darauf gebracht, daß in der Hausmusik noch eine große

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