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Alpenzeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 15.12.1942
Umfang: 4
sich in den Zwischenraum der Blöcke eingekeilt. Rings herum breiten sich die hohen Halme des Frühlingsgrases und des süßen Vergißmeinnicht aus, mitten unter den Apfelbäumen hat sich eine dunkle Fichte angesiedelt und außer den sanften Glockenstimmen vom Dörflein Tirols herab hörst du nichts als das leise Sickern des Bächleins, welches launen haft seinen trägen Weg unter den Blök ken hindurch zutal sucht. Auf diesem schönen Schlosse lebte in mittelalterlicher Zeit Ritter Wilhelm von Prunneberch. Dessen Vater

war ein Ver schwender gewesen, der den größten Teil seine? Vermögens vergeudet hatte und bei seinem Tode seinem jungen Sohne eine zerrüttete Wirtschast hinterließ. Aber Ritter Wilhelm von Prunneberch war ganz der Mann, einem verfallenen Hause wieder aufzuhelfen. Er wußte sich Geld zu verschaffen durch die Vögte von den Bauern und durch die Kriegsknechte von den Städtern und umwohnenden Nachbarn. Da geschah es, daß Ritter Wilhelm die schöne blonde Frau Adelheid vom Schloß Monte Bruno bei Lana heimführte

, die hielt. Ritter Wilhelm, der auf einen Sohn gehofft hatte, war unzufrieden und ließ es Mutter und Kind entgelten. Als aber die junge Frau gar kränkelte und der beste Arzt von Merano, Magister Pasculin, der auf dem einstmaligen Rennweg gegenüber dem alten Klaris- enkloster ein eigenes Haus bewohnte, eststellte, die schöne Frau Adelheid wür- >e nie wieder eines Kindes genesen, faß? te Ritter Wilhelm, dessen ganzes Sinnen und Trachten auf die Wiederaufrichtung des Glanzes seines Hauses gerichtet

Magd und heiratete sie. Die gebar ihm eines Tages Zwillinge. Ritter Wilhelm feierte sieben Tage und sieben Nächte glänzende Feste und sah die Erfüllung aller seiner Wünsche vor Augen. Nachdem aber die Knaben über das zarteste Kindesalter hinaus wären, jagte er auch seine zweite Frau, die er immer als Maad gering geachtet hatte, aus dem Schlosse. Er wollte einzig der Erziehung seiner Söhne und der Ausge staltung seines Hauses leben. In der Gegend von Lagundo erhob sich damals das alte

, die beiden jungen Rittersöhne zu ehen, wenn sie durch den Wald zogen. Dann ward Frau Adelheid grausam zu ihr. Da geschah es, daß die beiden jungen Ritter sich auch einmal in den Wald von Foresta verirrten, in dem die junge blon de Jutta lebte. Sie sahen das liebliche, wunderschöne Mädchen und entbrannten beide in heißer Liebe zu ihr. Nun vollzog Frau Adelheid ihr Rache- werk. Sie ließ die Jünglinge wieder kommen, mmer wieder, bis ihre Leidenschaft ins Riesenhafte wuchs. Die arme Maria ward indes weit

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Alpenzeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 09.02.1927
Umfang: 8
In deutschen Landen hoch geschätzt. In alten Zelten wetteiferten nament lich das Hofbräu und die Möster lin der Kunst des Bierbrauens. Kamen edle Gäste aus 'fer nen Landen an den Hof der bayerischen Her zöge, wurde ihnen ein Krug bayerischen Bieres zum Empfang kredenzt mit der wohlwollenden Mahnung, sich nicht von dem edlen Gersten saft umwerfen zu -lassen. Man legte in jenen Zelten Wert auf ein starkes Gebräu. Einst begab es sich, daß ein Braunschweiger Ritter, der zur herzoglichen Tafel geraden ward

, ein Loblied auf 'die Braunschwelger Mumme anst'mmte, die so stark sei, daß es den schwer sten Trinker nach dem dritten Becher über den Hausen werfe. Darob erboste sich der Herzog — war dock In dieser Aeußerung eine Herab- etzung des bayerischen Bieres enthalte,, — und> ante zum Ritter: „Eure Mnmme mag ein Mich Getränk sein, allein unser bestes Bier habt Ihr noch nicht gekostet, dann hättet Ihr nlà mehr dagegen zu sagen. Wenns Euch be. liebt, mö^t Ihr um ersten Mai nächsten Jahres 'wieder bei lins EInlager

, t>as andere mit dem braunschwsigischen. Auf e'inen Wink des Herzogs füllte der Mundschenk erst einen Riesenhumpen aus dem brn'msàelliWen Wßchen, dann ließ er in die drei kleinen Silber-Becher Mr den Ritter baye risches Gebräu rinnen. Der Ritter überzeugte sich durch eine KcOprobe, daß die Mumme wo'l, und stark war. Alsdann traten zwei starke Mannen an, «die den Riesenhumpen auf die Ta fel vor dem Herzog stellten: die drei silbernen Becher wurden dem Ritter kredenzt. Dieser konnte sich eines Malàbigen Lächelns >belm> A »blick

des Rielenhumpens nicht enthalten. Auf '.!>n Zeic!>.',n des Herzogs schmetterten die Fanfarenblase eine lustige Weise in den Sac^. Das war das Signal >zum Beginn des Trink- tourniery. Der.Herzog packte den Humpen mit beiÄen Händen, setzte ihn an den Mund, schlos» die Augeiì »liv ließ die Mumme behaglich iinrch d e Kehle rinnen. Der Ritter tat desgleichen. AI» er den letz!??! Be.hex gerade geleert Iritis, kehrte der Herzog den Nlesenhumpen zur Na- gesserà um, daß jedermann sich von seiner Lei» stung überzeugen

konnte. Eine Hofdame hatte inzwischen zwei lder allerfeinsten Nähnadeln mit den dazu gehörigen Seidenfäden zum Austrag der Wette zurecht gelegt. Unter allerlei scherzhaften Betrachtungen verging die Zeit. Wenige Minuten fehlten noch an der halben Stunde, die zum Einfädeln be stimmt war — da aber stahl >sich de>r Ritter hà'ich aus dem Saal, eilte ins Freie, um freche Luft zu schnappen. Allein, kaum hatte er >den Schloßhof erreicht, da «stürzte er rücklings zu Boden. Dies bemeà de.r Mundschenk

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Seite 9 von 14
Datum: 20.11.1932
Umfang: 14
wieder welche zu pflücken, als plötz lich etwas Seltsames an ihr vorbei schwirrte, iil einem Baumstamms stecken blieb. Ein Pfeil ivar es, der sich in die harte Rinds gebohrt hatte. Sie riß ihn heraus, las auf dem Schaft drei eingeritzte Worte: „Ich liebe dich'. Sie erstaunte nicht, als sie über die hohe Mauer einen Mann, wohl ein Ritter nach Haltung und Tracht, steigen, vor sie hintreten und sich ver neinen sah. Er lächelte beim Anblick des Pfei les in ihren Händen, und meinte, der habe sein Ziel nicht verfehlt

. Dann sehte er sich zu ihr aufs Gras, guckte Ihr in die Augen und erzählte von Wald und Feld, von der Sprache der Men schen, der Tiere und Blumen. Das Prinzeß- chen hörte erglühend zu. Das alles hatte sie schon gemußt, aber doch nur geträumt. Es mar wie Erwachen, ihr Herz tropfte in seligem Schauer. > ' . „Wie heiß! du', fragte sie den Ritter. »Ich bin ein fahrender Geselle, ein Minne sänger, nenne mich wie du willst!' „Sonnenhsrz!' iubelte sie. ..Sonnenher.) nenne ich Dich.' Der Ritter strich ganz leike

, wie ihr neuer Freier, der Ritter Rosenrot. Sterne lein wollte daran glauben, aber sie glaubte es doch nicht, sagte nicht ja und auch nicht nein, tat ebenso lau. wie der Ritter einsilbig und eigensinnig war. Die Werbung zog sich in die Länge. Einmal, als die Prinzessin nahe daran lvar „ja' zu sagen, ertönte vor irgendwo das Minnelied. Da ließ sie-Rosenrot stehen. Sie blickte ihm vom Erkerfenster aus nach und sah wie ungeschickb er sein reichgezäumtes Roß bestieg. Die Prinzessin lachte

, um dich wiederzusehen, ein Verfehmter kniet vor dir!' Sie horchte auf das Dröhnen berstender Bal ken, sah den Ritter lange an. Erinnern flog über ihre Züge, ihr Lächeln bekam seine alte Weichheit, ihr Auge seinen alten Glanz. „Son- nenherz!' rief sie. wie aus Träumen je erwa chend. „hast du an mich gedacht?' „Du warst meine Seele, du warst mein Leib, iiu warst in mir. du warst ich. wie hätte ich nicht an dich denken können?' hörte sie ihn fragen. „Und du?' — - „Ich war im Grabe', hauchte Sternelein

. „Ist es denn Leben, das jetzt in meinen Adern rinnt? Mein Herz schmilzt, hilf mir. bleibe bei mir. Er beugte sich zu ihr herab und küßie sie auf den Mund. Da empfand sie einen soi> chen Schmerz u'.id eine solche Wonne, daß der letzte Nest des Panzers schwand, ihr Wachs herz unrettbar dahinschmolz. „Wie bin ich glücklich!' hauchte sie. blickte den Ritter brechenden Auges an. Erschreckt legte er sein Ohr an ihr Herz. Es schlug »licht mehr, war vergangen im Feuer seiner Licbe. Da rüttelte''«? ihren starren Leib

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Seite 7 von 8
Datum: 18.04.1933
Umfang: 8
Militärvorgesetzlen Korporal Zamboni. Es wahr ihr erstes Wiedersehen, seit der vor einigen Jahren gemeinsam verbrachten Militär zeit. empfiehlt sich mit letzter ZNode von Damèn- hlilen. Alte Hüte werden nach letzter Mode zu billigsten Preisen umgearbeitet nach Wunsch des Kunden. ZNarlha von Gollesheim. Bolzano, Piazza delle Erbe Nr. 2. 2. Stock. Dai mit «ls? Lrekeka Aach Tagebüchern und Aufzeichnungen eines deutschen Mrtschaflspioniers il» China. (12. Fortsetzung.) „Dr. Hans Ritter ist kein Mann^ der vor irgend

brachte, an dem kleinen, runden Tisch in der. tiefen.Fensternische- Vor ihr lag die helle Ledertasche. die sie seither immer bei sich getragen hatte. Hans Ritter sah in dem eleganten schwarzen Anzug größer aus als sonst. Er hatte sich sei ner Braut gegenüber? gesetzt und schaute sie erwartungsvoll an. aber mit keinem Wort versuchte er, sie.zum Reden zu bringen. Son nenstäubchen tanzten zwischen den beiden hin und her. und vom Garten herein klang leiser Vogelsang. Marias Hand griff nach der Tasche

, daß ich nicht nur eine vertriebene russische Aristokraten bin. wie du vielleicht vermutest, sondern daß ich dem Za renhause angehöre, dessen Glieder alle von den Sowjets glühend gehaßt und ohne Gnade ver nichtet werden.' . Damit reichte sie Hans Ritter das Papier mit der Geburtsurkunde' der Großfürstin Maria Androwna- ? Der iunàè ànn war-einàSchriti. ?urüct- getreten und' schaute in den' weißen Bogen, der leise in seinen Händen zitterte. Cr sah nicht den angstvoll fragenden Blick, den Strahl grenzenloser Liebe

, der ihn aus den Augen des Mädchens traf^' Aber es war nur ein Augenblick der Ueberraschung — dann hatte sich Hans Ritter wieder gefaßt. Er gab seiner Braut einen freundlich-ernsten Blick zurück. „Der Frau, die ich einsam und verfolgt im fremden Lande traf, habe ich meine Hand und mein Herz geboten, mein Wort gilt heute noch ebenso, wenn Fürstin Maria sich entschließen kann, eine einsaß,' Frau Ritter zu werden. Gefahren haben wir nicht mehr zu fürchten, denn in fünf Tagen aeht die „Hansa' in See und bringt

„Ja', die Ziviltrauung ist beendet. Mit fester Hand setzt Hans Ritter seinen Nattisn unter das amtliche Dokument un>d'reicht die Feder seiner Frau. Und... Wària - Ritter... stayd es in festen, .klaren.Buckstàn .nebà seittsr UiUersckrist^ . Als Zeugen unterschrieben Rolfsen uà Dok tor Stackmann. Man küßte der jungen Frau glückwünschend die. Hand, dann bat die Doktorin zu einem klei nen Imbiß auf die Terrasse. Während die Her ren noch bei einer Zigarre saßen, verschwanden die beiden Frauen hinter dem schweren, bunten

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Seite 10 von 12
Datum: 13.04.1933
Umfang: 12
einer heftigen Lungenent- verloren haben. Die kgl. Karabinieri haben die Nach- ,'.>'ndung der iveitum bekannte und allseits beliebte sorschungen nach den Einbrechern aufgenommen. irgendwo gesehen zu haben, sicher war es dort am See.' „Ja', entgegnete das Mädchen, „das kann schon sein, ich war ja so oft und so lange auf der Mainau' „Auf der Mainau?' fragte erstaunt Hans Ritter. „Ach ja', war J-ankas flüchtige Antwort, „wir hat ten dort Verwandte'. Rasch ging sie auf ein anderes Thema über. Die vier Menschen

, die ein merkwürdiges Schick sal so plöszlich zusammengeworfen hatte, stiegen vor dem Schlafengehen nochmals an Deck- Ein ungeheurer Sternenhimmel mit ungezählten flimmernden Lichtern spannte sich über ihnen und um sie her rauschte in endlos weiter sanft bewegter Fläche das gelbe Meer. Ianka lehnte neben Hans Ritter? an der .Reeling - un>d schaute hinaus. „Wo Frau Dr. Stackmann wohl sein mag?' sie sah fragend zu ihm hinüber. „Hoffentlich zurzeit wohlbehalten in Shanghai, in 14 Tagen werden auch «vir dort landen

.' Die Tage der Seefahrt verflossen den Reisenden ungetrübt, die „Trasalgar' hatte in rascher Fahrt südlichen Kurs gehalten und man hoffte in zwei Tagen Schanghai anlaufen zu können. Ein Telegramm Rolfsens hatte Dr. Stackmann be nachrichtigt. Nun vertrieben sich die unfreiwilligen Dergnügungsreifenden die Tage mit allerhand Kurz weil. Zwischen Hans Ritter und Ianka hatte sich eine gewisse Befangenheit eingestellt.-die manchmal bis zur kühlen Fremdheit sich steigerte. Deshalb schob Dr. Ritter es von Tag

in die eingetretene Stille. „Ich weiß nur einen Ausweg. Fräulein Iankà, der Sie retten könnte', nahm Hans Ritter wieder das Wort. Fragend sah das Mädchen zu ihm auf. «Wenn Sie bereit rrären, mir Ihre Hand zu rei chen. Sobald Sie meinen Namen tragen, sind Sie sicher vor Nachstellungen, dann habe ich das Recht, Sie immer und überall zu schützen- Wir würden gleich nach der Trauung mit dem nächsten fälligen Dämpfer nach Europa zurückfahren und in einer neuen Heimat am -Züricher See sollen Sie alles ver gessen

, was Sie Schweres und Schreckliches erlebt haben.? Cr hatte, ' während er sprach, beharrlich auf das Wasser hinausgesehen und dabei nicht gemerkt, wie erst ein Staunen, dann aber ein glückliches Leuchten in ihren Augen.stand. Er hörte jetzt nur ihre leise, ruhige Stimme: „Herr Doktor, Sie bringen mir ein M großes Opfer, das ich nicht annehmen darf. Was kann Ihnen denn ein armes, heimatloses, namen loses Mädchen bieten?' Dr. Ritter schüttelt den Kopf und sieht Ianka ernst in die Augen: „Namenlos

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Seite 4 von 6
Datum: 29.03.1932
Umfang: 6
Aus- „r., >. ^ -des Hochstistes von Trento, die Leuchtenburg, sichtspunkt nicht überinäßig beliebt und auch Es soll vor vielen Jahrhunderten auf dem /auf und am Nordends stehen die gewaltigsten der Aufenthalt in den Prunksälen von Firmian Schlosse ein Ritter gehaust haben, der sich an ZMauerkolosse, die jemals bei einer Mittelalter- war eher gefürchtet als gesucht, denn im Som- Liebesfreuden nicht genug tun konnte und ne- Ilichen Burg als Werk errichtet wurden, in un- mer entwickelten sich unter der glühenden ben làen

war, daß er nicht mehr weiter kam. In seiner Der Herzog kaufte von den Brüdern Nikolaus Wut stieß der Ritter einen furchtbaren Fluch Liebessehnsucht in die nächtliche Stille hinein- und Vigil vail Firmian im Jahre 1473.den aus und sagte: „Und wenn ich die Hilfe des sangen, da konnte der Ritter seinem wilden Burgstall und den Zoll an der Brücke. Dieser Teufels in Anspruch nehmen müßte, heute Begehren nicht mehr widerstehen und mit dem prachtliebende Fürst, der an Reichtum, aber muß Ich noch nach Frangart.' Schwerte

wandte sich Kaum daß er hundert Schritte zurückgelegt der Rutgekleidete an den Ritter und sagte: hatte, sprengten schon wieder die vier Rappen „Du hast mich gerufen und hier bin Ich, aber heran und unter ihren Hufen sprangen die nicht um dir auf deinem Schandwege weiter- Funken. Der Ritter stürzte sich mit gezücktem zuhelsen, sondern dir zu sagen, daß es dein Schwerte auf die rotgekleidete Gestalt, die der Verderben sein wird, wenn ich dich nochmals Kutsche entstieg, aber da fühlte er schon eine mer

in d'„ Wel- gart überrasche.' nächsten Augenblicke lag sein entseelter Körper jene des heiligen römischen Reiches aehabt bat- lcn des Adige den Tod gefunden hatte. Sig- Noch bevor sich der Ritter vom Schrecken er-> auf dem Schloßwege. mund. der trotz dieses Sieges ein weiteres Vor- holen kannte, sprengten die vier Rappen mit Die Diener, die den Todesschrei vernommen rücken der Venezianer fürchtete, erwarb das der Kutsche und ihrem unheimlichen Gast den hatten, eiten herbe, und brachten den Leichnam

Schloß Firmian. das er dann mit den gewal- Schloßberg hinab. in das Schloß. Man versuchte auch die Blut- tigen Mauern, die an manchen Teilen einen Der Ritter kehrte um und durch drei Mo- spuren an der Felswand zu entfernen, was ten, in den Hintergrund drängend. Da es aber zur damaligen Zeit auch in Burgund und in Deutschland Zersplitterungen und geaenlätzliche Bestrebungen gab, Hot der Herzog Berengar von Ivrea, der zweite dieses Namens am Hofe Durchmesser von 4. ja sogar S Meter erreichen, nate

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Seite 7 von 8
Datum: 14.04.1929
Umfang: 8
vom Fach... Das Opfer der Aaschspieler Eine Kleinstadt tn Deutschösterreich. Bei dein Apotheker spricht eines Vormittags ein elegan ter junger Mann mit der typischen Künstlerrolle vor. Erzählt, er sei der Kunstmaler Ritter von Falkner aus Paris. Der Apotheker bittet seinen „vornehmen' Gast (die Titel wirken in Oester reich immer noch Wunder), Platz zu nehmen. ./Ich bin Absolvent der berühmten Julien-Aka demie in Paris, der renommiertesten Kunsthoch schule des Kontinents', fährt der Herr Ritter fort

inöge'sich die Bilder ansehen. ' . , Vorsichtig packt der Ritter die Kleinodien aus. Zwei prächtige Bilder. Sogar mit einem „echten' goldenen Nahmen versehen! Der Apo theker möchte einmal im Leben auch den „Kunst mäzen' spielen. Bearbeitet den sich mit Händen und Füßen sträubenden Künstler aus Paris, die beiden Gemälde.„Winterlandschaft' und „Fal kenjagd' zu verkaufen. Endlich gibt der Meister seinen Bitten nach. Es sei, ausnahmsweise für zweihundert Schilling. Nur weil er sehe

, daß er es mit einem Kenner zu tun Habel Freudestrah lend bezahlt der Apotheker den Spottpreis. Der Kauf wird sogar feierlich begossen. Man schwört sich ewige, Freundschaft. Ritter v. Falkner hat nur eine Bitte: Der Apotheker möge die Güte haben, die Bilder für die Dauer der bevorstehen den Ausstellung freundlich der Oesfentlichtkeit zu überlassen. Natürlich -würde der Name des Eigentümers im Katolog genannt werden. Dann verabschiedete der Meister sich von sei nem neuesten Fàude. Mit der Versicherung, nie

in einer Kleinstadt einen so verständnisvol len Kunstliebhaber vermutet zu haben . . .. Die Opfer des Opfers der Falschspieler Der Ritter bat'ja um Diskretion. Ehrensache! Aber — immerhin — den besten Freunden im Kasino muß die große Sensation erzählt werden. Zunächst dem Bürgermeister: „Servus, mein Verehrter, ich habe heute einen guten Griff ge macht!' Der Bilderkauf wird weit und breit vor getragen. Das Stadtoberhaupt stutzt: „Nanu? Du auch? Dein Ritter von Sowieso hat bei nur ebenfalls feine Aufwartung

hatte ja der schlaue Ritter die „Kunstwerke' nicht einmal zum Kauf angeboten; da war nichts zu wollen. Epilog Herr Silberstein. Direktor der Kunstanstalt »Porträts der Gegenwart' in Wien, las einem jungen Agenten die Leviten: „Hören Sie nur mit dem Quatsch auf, daß mit „Winterlandschaft' und „Falkenjagd' keine Geschäfte mehr zu ma> che» sind! Ich stelle diese beiden Oeldrucke seit zehn Jahren serienweise her und denke nicht da ran, neue Sachen heraus zu bringen. Sehen Srs sich mal Ihren Kollsgen Müller an! Nehmen

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Seite 5 von 8
Datum: 20.04.1927
Umfang: 8
, da dem Ritter Rotkopf ein kleines Malheur passierte, d«s wir weiter unten erzählen. Für zarte Ner ven war das Stück allerdings nicht geeignet. Es ging furchtbar blutdürstig zu. .Der armen Tun- del wurde auf offener Bühne der Kopf abge schlagen, Notkopf und Höllenstein wurden er stochen und die beiden heiratssüchtigen Edel- sräuleins starben an gebrochenen Herzen. Außerdem erschien ein Geist und der Teufel in Person' — nur noch seine Großmutter fehlte, um die Schrecknisse voll

zu machen. Doch der Theaterleiter war weise und zeigte uns nur junge und hübsche Weiblichkeiten. Da Ritter Kuno noch zum Schluß die Mitgift der betroge nen und nn gebrochenein Herzen verstorbenen Edclfräulems erbt, konnte man sogar von einem guten Ende sprechen und befriedigt nach Hause siehe». , Die Abenteuer des Ritters Rolkopf Nach der dritten Aufführung des Pradler Rittertheaters am Sonntag nachmittags wurde ein Pause eingeschoben, damit die wackeren Schauspieler sich an Speise und Trank erlaben konnten. Besonders

an letzterem. Ritter Schlund inachte seinem Namen alle Ehre, selbst der Fol- tcrmeister Zwickzangerl ersäufte seinen Grimm in Bier und dein Ritter Rotkoxf wurde von dem edlen Naß so heiß, daß er ein lebhaftes Bedürf nis nach Abkühlung verspürte. Er ging also auf die Promenade und spazierte vergnügt vor dem Kurhans auf und ab. Nur vergaß er dabei, daß sein mittelalterliches Wams und das mächtig« Schwert nicht ganz in die heutige Zeit passen. Bald sammelten sich auch Neugierige um ihn an, welche den edlen

Ritter gar sehr bestaunten. Bis eine Wache auf dein Plan erfch'.en und den Ritter nach seinem.Wafsenpaß fragte. „Er habe keinen.' — „Wie keinen Waffenpaß, und solch Schwert an der Seite!,' Der Rà wurde nun trotz seines Sträubens ins Wachlokal- geführt, wo ihn der Theaterdirektor, Herr Mayr, endlich auffand. Nachdem er sein Nationale abgegeben hatte, durfte der geknickte Ritter sich wieder ent fernen und die Abendvorstellung konnte ihren Ansang nehmen. Die Abendoeranslallungek hatten trotz

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Seite 13 von 16
Datum: 29.11.1931
Umfang: 16
, den wir noch von Pa via her in den Schläuchen hatten und klimper ten mit den Dukaten in den vollen Taschen. Und heute? Vitter schmeckt der Meersburger, den der Adlermirt verschenkt, der Beutel ist leer, und der Frundsberg ist tot!' — „Was sagt Ihr da? Ritter Jörg soll gestorben sein! Woher -wißt Ihr das?' „Ich habe ihn selbst mit Kaspar, seinem Sohn, von Welschland her nach Mindelheim gebracht, stand selbst an feinem Bett, als er verschied. Fünf Tage sind es erst her. War ein guter Herr, der kaiserliche Feldhauptmann

. des Hausners Freund und Spießaeselle. zu mir und sah hin unter z» den Kaiserlichen. „Hans', sagte er plötzlich und griff nach meinem Arm, „wollt Ihr Euch hundert Gulden verdienen, dann schießt den Ritter dort unten, den mit dem großen Federbusch am Helm, vom Gaul her unter. Das ist der Frundsbergerl' Ich rich tete mein Stück, schob doppelt Pulver in das Rohr, um nicht zu kurz zu treffen, und schoß. Die Kugel glaubte ich fliegen zu sehen, genau auf den Ritter zu, „Verflucht!' schrie da der Friedinger

ließ den Kopf hängen: „Die werden uns bald ha ben! Im Backhaus ist schon kein Mehl mehr, und unter der Küche klafft ein Loch in der Mauer.' In der Nacht kam der Hausner zu mir auf den Turm, wo ich Wache hielt: „Hans, Mir machen den Hasen. Laßt die Knechte se- Hen, wie sie mit den Kaiserlichen fertig wer ben. Ihr kommt doch mit?' — „Schuft!' Drummte ich und dachte, ich wollte den Leuten .sagen, was die beiden Ritter planten. Gleich Wrauf glaubte ich aber, der Hausner und der Friedinger könnten

noch ruhig eine Nacht, bis wir die Steine vor dem unteren Tor wegge räumt haben und aus der Burg können!' Ich machte in der Nacht kein Auge zu. War jllng und mochte noch nicht sterben. Auch fühl te ich mich unschuldig, denn ich hatte an den Schandtaten des Hausners keinen Teil gehabt, hatte nur auf der Burg Dienst getan. Am anderen Morgen brachten mich die eige nen Knechte in das Lager hinunter, zum Lich tensteiner in das Zelt: „Hier habt Ihr den HHkenreiter, Herr Ritter!' Der schickte gleich

nach dem „freien Mann' mit der Blutfeder. Ich glaubte, mein letztes Stündlein sei gekom men. Da trat ein Ritter in das Zelt. Ich kannte ihn nicht; weil ihm aber alle ehrerbietig Platz machten, dachte ich. es müßte der Frundsberg sein. Der sah mich stehen: „Nun'. Lichten steiner, was habt Ihr da für einen Vogel?' „Die einzige Krähe, die nicht ausgeflogen ist. Fruudsbcrg. Soll jetzt gerupft werden.' Der „freie Mann' stand vor dem Zelt, war tete auf mich. Den Frundsberg schien meine Jugend zu erbarmen

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Seite 9 von 12
Datum: 08.04.1933
Umfang: 12
.) (4. Fortsetzung.) Drei Herren und eine Dame waren vor Stunden in Kai Lüns Teehaus gekommen; drei Herren und eine Dame passierten an dem sich, verbeugenden ^opowitsch auf dem dämmernden .Gange vorbei und stiegen die Treppe hin unter. Hans Ritter führte. Rasch, ohne ein Wort zu wechseln»' hasteten sie durch dunkle Straßen und Gänge zum Hotel- zurück. > Die Halle war leer und ungesehen kamen sie ^ nach oben.- Ein Blick Hans Ritters bat den jyngm Arzt in sein Zimmer, .ivä^rend Frau. Inge das Mädchen liebevoll

. Mit beiden Händen umklammert sie die Hand Frau Inges und schläft endlich fest ein. Auf ein leises Klopsen an der Türe geht die junge Frau und öffnet vorsichtig. Die beiden Herren treten ein und setzen sich schweigend an den Tisch. Endlich erhebt sich Dr. Ritter und geht, um mit seinem Chauffeur zu reden. - Auf seinem Zimmer gibt er ihm verschiedene Aufträge, dann entnimmt er seinem Koffer einen Anzug und be trachtet lachend den derben Bergschweizer, der ihm an Größe nichts nachgibt. „Hier, Martin

ist geiorgt!' brummt er vor sich hin, „nun bin ich bleß ge'pannt, was dabei herauskommt!' Inzwischen ist der Chinese »ach oben geeilt und klar an eine Tür. Dr Ritter öffnet und Rolfsen, der in dem weiten Mantel steckt, setzt sich lachend ans emen Stuhl. „Für zwl'lf Ttnnden sind wir sicher. HanS Ritter, da! hat geklappt. Kai Lnn hat dem Runen etwas in den Tet getan, er wird bis morgen mittag schlafen. Inzwischen können wir uns aus dem Staube machen. Der Erpreß machen Peking geht erst übermorgen

weiter und das ganzì Nest hier sitzt bestimmt noller Spione.' „Das wird wohl so sein', stimmt Hans Ritter bei, „ich habe deshalb vorgesorgt. . Unten steht mein Auto zur Ab fahrt bereit. Sie, Rolfsen, geben meinem Diener Ihn Fahrkarte und fahren statt seiner mit mir und. Janka Ko wolsk. Wir nehmen. den Weg quer übers Gebirge und treffen uns wieder mit StackmannS in Schanghai, Dort lasse ick mich mit Janka auf dem Schweizer Konnila» trauen. Anders ist sie nicht zu retten.' .Der Konsul schüttelt den K»pf: „Dr. Hans

, tappen Sie da nicht in ein.Abenteuer hinein, das Sie am Ende bereuen! Sie wissen doch gar nicht, wer das Mädchen ist!'' „Nein, ich weiß nicht, iver sie ist, aber ich muß st reiten, verstehen Sie? Ich muß einlach, mag daraus wer den was will.' Peter strikte dem Freunde die Hand hin: „Ich wert»/ Sie begleiten, mag daraus werden, was will.' Der Konsul zieht nun Martins Fahreranzug an. stülpt die Ledermütze über den Kops und lacht: „Passen Sie auf» Ritter» das gibt einen richtigen Schwabenstreich!' Hans

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Seite 6 von 6
Datum: 23.07.1937
Umfang: 6
Men schen einen verzweifelten Kampf gegen das Schicksal die das Leben so oft fordert, alles ist ver- endgültigen Bestattung lag der Tote, herrlichen Film, dessen Regie G. Alessan- der Ritter Kahlebutz gewesen wl fuhren, die sich vor, während und nach dem Kriege ab spielt. Heldentaten, Pflichtgefühl, Kameradschaft und die großen Opfer, die das Leben so oft fordert, alles ist ve» eint in diesem herrlichen Film, dessen Regie G. Alessaw drini, Vazlav Cich und Walter Schwendtbauer führen

des Pfaffentales sind neue Bänke aufgestellt worden. Colle Asarco Getraut wurden Colle Isarco, 22. Juli In Colle Jsarco: Hoser Giovanni, Moosbauer, mit Heidegger Filomena, Fluonertochter von Fleres, und der ehemalige Alpini-Sergente Aaccari Franco aus Modena, mit Mader Anna. Michletochter in Fleres. ver Mann, der nicht verwesen kann Ritter kahlebutz hat seine lehte Ruhestätte gefunden. Vom „Wunder von Kampehl' erzählt Fontane, und Virchow hat sich mit diesem großen Rätsel der Natur beschäftigt

, ohne eine Erklärung zu finden: Cine Leiche, die seit Jahrhunderten un- venvest in ihrem Eichensarg liegt, während alle übrigen Leichen, die in der Sakristei der Kirche in Kampehl bei Neustadt, mitten in der Mark Brandenburg, beigesetzt sind, zerfielen. Nachdem die Leiche Jahrhundertelang öffentlich zur Schau gestellt worden ist, ist sie jetzt endlich in der um gebauten Sakristei zur letzten Ruhe gebettet wor den. Alles, was im Laufe der Zeit über den sagen haften Ritter Kahlebutz geschrieben worden ist, wurde

. Wo die Wissenschaft keine Erklärung fand, ver suchte der Volksglaube das Rätsel zu deuten. Der Ritter, der da in seinem Sarg lag und nicht zu Staub werden konnte, ein Herr von Kahlebutz, hatte einst auf der Weide einen Schäfer erschlagen und es mit allen Eiden abgeschworen. Seine Leiche, so hatte er ausgerufen, möge nicht ver wesen, falls er der Mörder sei. Und so verweste die Leiche nicht bis auf den heutigen Tag und liegt da, braun und vertrocknet, ein grauenhaftes Memento über den Tod hinaus... Und Ritter

Kahlebutz spukt im Dorfe, auf der Weide und auf der Brücke, er steigt nachts durch die Fenster als Rücher der Unbill und dreht den Schuldigen die Hälse um. Wenn der Abendnebel aus der weiten Ebene aussteigt, und sich die Schatten aus dem Waldrand auf den Weg neigen, möchte man nicht dein Ritter Kahlebutz begegnen, dem schaurigen Denkmal beleidigter Wahrheit. Ein nicht wegzuleugnendes Rätsel! Ein Schrift steller der Gegend, Leopold Schaumann, hat eine ganze Reihe von Beweisen für die Volkslegende

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 05.08.1941
Umfang: 4
sich ein Blick in die feenhafte Landschaft des Adi ge, besonders über die traubenfelderrei- chen Gefilde des Oltradige mit seinem Burgenreichtum bis hinauf über Terlano in die herrliche Fruchtgegend von Mera no. Dort droben läßt es sich von einstiger Ritterherrlichkeit und Frauenminne träu men, die einst in diesen nunmehr alten Mauern der unzähligen Ritterschlösser geherrscht haben, aber auch von Waffen klang und Ritterschlag, von Glück, von Liebe, Lust und Leid. Vermordert find die Geschlechter der Ritter

teilten seine Söhne Ulrich, Heinrich und Arnold das väterliche Erbe und zwar erhielt Ulrich die Stammbesitzungen, Hein rich und Arnold aber Castel der porco samt den dazu gehörigen Gütern und Be sitzungen. Der Bruder Heinrich starb bald nach dem Tode des Vaters, dessen Bruder Arnold aber, ein sehr frommer, braver Ritter, hinterliß aus einer glücklichen Ehe einen noch frommeren Sohn gleichen Na mens, Arnold II., der zum Stifter des Augustinerklosters in der Au bei Bol zano geworden ist. Als Arnold

der zwei te, der mit seiner holdseligen Gattin Ma thilde von Valle! ein wahrer Segen für die ganze Kegend war, kinderlos starb, fiel Castel del porco wieder an seine Vet tern in Castel d'Appiano zurück. Die Ritter und Grafen von Appiano waren aber nicht wie die Herren von Castel del porco fromme, edle, mildherzige Herren, sonders trotzige, kriegerische Ritter, die in ständiger Fehde und Feindschaft mit ihren Nachbarn, den Grafen von Tirolo und den Bischöfen von Trento lebten. Aber dies Beiden trieben

ins Nutzrecht und später in den Lehenbefitz des Schlos ses. Zügellose Raubritter Diese Starkenberger aber waren wilde, unbändige Ritter, die von nichts lieber als von Raub, Mord und Brand lebten und eine wahre Landplage der ganzen Gegend wurden. Bis zu ihrer Vertrei bung durch Friedrich mit der leeren Ta sche hausten sie geradezu schrecklich auf dem Ritterhorste ober Settequerce. Wie Tiger lauerten sie mit ihrem Rittertroß, den Knechten, in den Waldungen bei S. Maurizio und Settequerce auf Beute, überfielen

und ruht; drum find' ich ewig in goldiger Flut und niemand rühr' mir das Becken an, sonst ist's um sein Leben und He'l getan.' Diese Sage paßt recht gut in diese Stätte, wo so viele Greuel verübt, so viele Untaten geschehen und aus der so viel Schrecken in die ganze Gegend gekommen ist. Zum Schlüsse noch eine kurze Erklä- rung des Namens „Castel del Porco.' Bei der letzten Schloßbelagerung, die viele Monate währte, hatten die Ritter und Mannen der scharf verteidigten Burg in den letzten Tagen

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Seite 2 von 8
Datum: 06.05.1932
Umfang: 8
Seit» «IpenziNaak Freitag. yèn 6^ Mai 1S3S Äas Schloß war vor Hèien JSyWWrtà fiMYM'NM das Srywekk, Sbèr warum uns ^TN SurgSffö 5ÄZEK kuwe öoimont unä 6ie iveiüe k^rau Boymont inuß einst ein richtiges Schloß ge wesen sein, so wie unsere Kinderphantasie die Schlösser gesehen Hai: mit weiten, prunkvollen Sälen, umgeben von Gärten und Blumen pracht, wo Sonnenschein, Friede und Nachti- gaUensang war, schöne Prinzessinnen und stolze Ritter lustwandelten, wo es reiche Feste gab

, die sich nicht auf kleinliche Streit händel einließ. Auch der Bergfrit zeigt nur imponierende Vornehmheit und nicht trotziges Herrentum. Wer hat den Hügel oberhalb Missiano, das ehemals wegen der giftigen Sumpflüfte ge fürchtet war. als Bauplatz für das Schloß aus gewählt. wer den Plan für den stolzen Bau entworfen? Daniber bringt die Geschichte keine Daten und keine Namen. Die Burg. eigentlich die Herren von Boy- mont. werden anfangs des 13. Jahrhunderts genannt, wo der Ritter Dietmar von Boymont vas Edelfräulein Elise

der Sonnenschein ihres greisen Vaters und der wonnevollste An blick der Ritter der Nachbarburgen «ar. Auch Tckard und Zeno, zwei kampfbewährte und hochangesehene Ritter vom nahen Hocheppan, ivaren oftmals in Boymont zu Gaste, hörten mit Ehrfurcht und Geduld die Erzählungen des alten Boymonters an, betrachteten aber mit größerer Freude seine Tochter, die so sittsam und bezaubernd war, daß man ihrem Liebreiz nicht widerstehen kennte. Da sie mit ihren Gunslbezeugungen aber zuviickhaltend war, glaubte sowohl

der eine, als auch der andere der Brüder ihre Liebs zu be sitzen und sie als Herrin auf Ähloß Hocheppan führen zu können. In diesem Wettbewerbe der zwei Brüder gab aber, wie so oft im romantischen Zeitalter, die Jugend, Frohsinn und natürliche Lebensfreude den Ausschlag. Diese beiden Vorzüge besaß Eckard. Ueberdies war er mutig, in allen ritter lichen Künsten bewandert, ein Freund der Jagd, der Turniere und Fehden, besaß auch eine poetische Ader und sangesfrohe Kehle. Zeno hingegen war der Starke. Verschlossene, stürmisch

in majestätischer Großmut über die Gefilde breitete, im Ritter saal neben dem Kamin, starrte in die Glut und sann über seine Liebe nach, die er niemanden verriet und die für ihn selbst geheimnisvoll war und ihn mit Wonneschauern erMte. Wenn dann abends Eckard von seinen fröh lichen Pirschgängen heimkehrte, wurde der bleiche Zeno von einer auffälligen Unruhe er griffen. In seine Augen trat ein geheimnis volles Feuer, das niemand zu enträtseln wußte, und niemand wagte es, wenn er bei eintreten der Dunkelheit

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Seite 6 von 8
Datum: 15.03.1932
Umfang: 8
, beredt zu dokumentieren. Von frischer Natür lichkeit wie immer waren Hans Ritter als ILraf Boni Canesicmu und Ann« Desfer, die flierliche, bewegliche kleine, als Komtesse Stasi. Herzig war ihr Tanz-Duett „Machen wirs den Schwalben nach', das, wie ihr Duett „Das ist die Liebe, die dumme Liebe' wiederliolt werden Mußte. Fred Liberte, der datterige alte Prinz bleibt stets erstklassig als humorvolle Figur, wie nicht minder allsgezeichnet in der .Verkörperung ernster Rollen. Anny Heitner darf In gleicher

Weise stets ihres Erfolges sicher sein. „Pfchytt' sahen die Girls als „Salonlö- zven' aus und ausnehmend starken Beifall fan den das Marsch-Duett „Die Mcidis vom Chan- tan' (Diestel-Nitter) in ihrem Kreise, dann das Tanzquartett (Diestel, Ritter, Lagrange, Mül ler), wie außerdem Fritz Di eiste l als „Feri Aaosi', Ritter und Liberte wiederholt mit .Separatapplaus bedacht wurden. Es war ein amüsant verlaufener Abend gut inszeniert von Fritz Diestel als famosem Spielleiter und musikalisch ebenso

zu den besten die ses Künstlers. In weiteren Hauptrollen sind beschäftigt: Grete Müller-Morelli. Anny Tes ser, Hans Ritter, Fritz Diestel, Franz Lagrange 'und Benno Feldmann. Regie: Hans Ritter. Dirigent Dr. Kurt Suschanek. Es ist dies die letzte Wiederholung dieses Werkes. Morgen, Miitwoch, 16. März, gelangt die große Operetten-Novität „Die Tonn aus Wien' von Ernst Steffan zur ersten Aufführung. Die ßem Werk mar in Deutschland ein ganz gro ßer Ersolg beschieden. Die Wiener Premiere Findet erst in einigM

Wochen statt. Das Buch behandelt eine Episode aus dem Leben des großen Dichters Theodor Körner. Willy Deg; ner, der beliebte Tenor unserer Operette, tritt in der Rollende« Körner erstmalig' nach seiner.^ Genesung auf. Die Rolle der Schauspielerin Tony Adamberg ist mit Grete Müller-Morelli besetzt, die in dieser Rolle auch am Metropol theater in Berlin große Erfolge feierte. Hans Ritter spielt die komische Rolle des Studiosus Schmälzle. Die beiden Soubretten sind mit Senta Schale und Annie Desser

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Seite 6 von 8
Datum: 26.04.1933
Umfang: 8
. . . . . 29.25 250 15.— l'Irlo . . . . 84.50 200 37.50 NaMneria !.. 385.0 ' 10 ,— Italiana Nas . . 12.0 500 50.— I'Irvlli Italiana ^719.0 100 10.— Pirelli » C. . 195.0 Fpisi miS Nach Tagebüchern und Aufzeichnungen eines deutschen Wirtschaftsp'oniers in China. (17. Fortsetzung.) i' , Obm am Mene erschienen jetzt Träger mit einer Bahre, auch Inge kam zurück und half ldle Ohnmächtige vorsichtig darauf betten. - 'Hans Ritter hielt die Hand seiner Frau ge faßt und schritt stumm nebenher, auch der Kon sul

und Ritters Diener 'folgten schweigend. Kaum,5wei Stunden waren seit dem gemein- - sani eingenommenen Mittagessen verstrichen. Uund iahen nun ^wei Menschen an der Grenze non Leben und Glück. Die Türen des Operationssaales hatten sich hinter der Verwundeten und ihren Aerzten geschlossen und Hans Ritter stürmte wie ein Rasender in dem immer dunkler werdenden Garten auf und nieder und starrte Wie hypno tisiert auf den weißen Lichtkegel der aus den breiten Fenstern des Operationssaales auf den dunklen Rasen

dürfen wir hoffen, daß Marias Le- sien erhalten bleibt' wenn keine Komplikationen eintreten. Ich »verde heute nacht wachen und Sie -dürfen auch hier bleiben?' ' ' ' Hans Ritter küßte in swmmèns 'Dank /die stand der jungen Frau und eine-heiße^T'räne sius seinen Augen fiel darauf nièdèr.:'Mit eè- snunterndèm Lächeln drückte Inge sàe 'Hànà: ,.Kommen Sie, l!-«^r Freund. Eie ^b'shijDn liner Stärkung.' - ' ' Xl. ' Wochen hatten sich zu Wochen gereiht und araren an dem stillen, weißen Krankenzimmer

Frauenkörper versagte im Ringen um Leben oder Tod. . Hans Ritter nnd^ F<au Inge waren in. al( der Zeit kaum eine Stunde vom Schmerzens- làger Marias gewichen. Oft wollte Hans fast verzweifeln, wenn has Fieber-wieder und wie der zurückkam und in dem kraftlosen Körper raste. Aber endlich,- endlich schien es sich zum Besseren zu wenden^ Bor zwei Tagen ! hatte der Geheimrat dem jungen Gatten erklärt: „Nun ist die Gefahr endgültig behoben, aber Vorsicht — größte Vorsicht!... Ihre Frau ist wie chinesisches Por

zellan!' ! ' - Seit «diesen zwei Tagen lag Maria in einem völligen Erschöpfungsschlaf. Regungslos sab Hans Ritter bei ihr. Stunden am Tage, und wartete aul einen Blick des Erkeynens. Ehen war Frau Inge weggegangen, um Lust zu schöpfen und im eigenen Hanse nach dem Rech ten zu sehxn. Da regte sich die.Kranke,und schlug die Augen auf. Erstaunt musterte sie das Zimmer, ihre Blicke wanderten weiter und fielen nun auf den Mann an ihrer Seite. Ein klar erkennender Ausdruck-trat in, d.ie glänzen

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Seite 7 von 8
Datum: 03.07.1927
Umfang: 8
, als ich dich wiederfand! Es versinken Raum und Stunde Und es steht die schnelle Zeit: Brennt dein Kuß auf meinem Munde, Weiß ich alle Seligkeit! G. Crivicich. Die gebnrnlscbte Venus Ein Minnesängerscherz von Alexander v. Gleichen-Ruß wurm Frau Venus tritt über das Land mit reichem Gefolge. Sie trug Helm, Speer und Schild, ein fester Harnisch deckte ihre Brust. Wo sie hin kam, rief sie die Ritter, auf, zu Buhurt und Tjost, brach manche Lanze und steckte denen, die mit ihr turniert hatten, ein goldenes Ringlein

an den Finger, auf dah ihnen in Zukunft die Waffen Glück in der Liebe brächten. So zog Frau Venus von Schloß zu Schloß über die Berge, stieg die Alpen hinunter und kam bis ans Meer, goldblonde Zöpfs sncchlten unter der Helnchaube hervor, und ihre kräftigen Glieder schienen die Rüstung sprengen zu wol len. Nachdem sie angesichts der Lagunen etliche Ritter aus dem Sattel geworfen hatte, ritt sie in das Kärntner Land, wo sie wieder ihren Herold mit der Kampfansage voraus schickte. Und es meldeten sich der Graf

von Görz, ein Ritter von Gars und die Kuenringe. lauter Männer vornehmer Geschlechter, die Heraus» forderung anzunehmen, aber auch ein „windisch Weib', das in wildem Jubel das Land durch querte, stellte sich der heidnischen Königin, wie es Frau Venus nannte, und diese erklärte sich bereit, gegen die Wendin anzureiten. Das geschah im Jahre 122? nicht weit von Mürzzuschlag. Es sollte aber ein großer Span werden, wenn die zwei Weiber gegeneinander ritten, und mancher meinte iin Spott

Mägdelein. „Das „windisch Weib' aber war in Blau ge rüstet uno gar herrlich anzuschauen. Aus blauem Zendal wallte die Pferdedecke weit herab, und Maiblumensträuße schmückten sie, wie auch den blauen Schild. Am Helm baumel ten 'viele blitzende Ohrgehänge, wie sie die Weiber des Ostens gerne trugen. Was man als Spaß ansehen wollte, zeigte sich ernst und als ein herrlicher Tjost, bei dem die Schilde durchstochen wurden und die Speere splitterten. Die Weiber kämpften wie die mu tigsten Ritter, und weit

' und schenkte dem Gegner ein kostbares Waffenstück. Die Frauen des Landes waren aber so stolz darauf, daß ein Ritter zu ritterlichem Werk Weiberkleidung wählte, daß sie Herrn Ulrich — oder vielmehr Frau Venus — in. langem Zug der Messe geleiteten, und als er nach dem Turnier im Bade lag, schickte ihm die Minne- Herrin einen Knappen, der Wanne und Estrich à dicht mit Rosen bestreute, daß der Ritter im Wasser und der Fußboden darunter verschwan den. Es lag reiche Gabe auf den Blumenblät tern und ein Berslein

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Seite 2 von 4
Datum: 23.06.1942
Umfang: 4
. Sie war eine Waise und mit Ritter von Kegel verlobt. Als sie einstmals mit ihrem alten Hofmeister nach Termeno in die Frühmesse ritt, infamen Hohlweg ous.der Schrel- itè' war'!hr'Hàiljjì sich von zwei -ge harnischten Armen umklammert. Bei der leisesten Bewegung drohte ihr der Ent führer mit dem Tode und als sie wieder Licht sah, war es ein matter Schein, der durchs kleine Kreuzfenster eines Kerker turmes fiel. Sie befand sich tief im im Boden und die Wände des Verließe? waren Felsen. Auf langes Flehen ent deckte

ihr der Burgvogt, in wessen Hände sie gefallen und' sprach höhnend, daß sie ihr Schicksal ihrer Frau Muhme Mar garet zu verdanken habe. Liebeswerbung Jelinde hoffte auf Rettung, allein nur der Bockhorner übertrat eines Tages, nachdem sie schon Wochen lang gefangen, die Schwelle ihres Kerkers. Sie stand im Sonnenstrahl, der von oben in das Ver ließ fiel, wie eine Lichtgestalt im dunklen Räume. Das lange Goldhaar umwallte ihre schlanke Gestalt und der Ritter war überrascht von ihrer Schönheit. Sich ihr zaghaft

nähernd, beugte er seine Knie vor ihr; sie aber nannte ihn furchtlos einen Feigling, der sich an einem Weibe vergreife. Der Ritter überhörte die Schmähung u. sprach zu ihr gleißnerisch von echter Minne, die ihn zu ihr befallen babe. Er führte sie vom dumpfen Ver ließ in die obersten Gemächer des Tur mes, welche hell und luftig waren nnd umwarb fje mit Schmeichelei und Dro hung, erntete jedoch nur Verachtung Das Fräulein Jelinde von Troger stand sehnsuchtsvoll an der Schußscharte und blickte

Vetere geführt. Die Herausforde rung des Gefangenen zu ehrlichem Zweikampfe erwiderte der Bockhorner mit Schmähungen und Spott. Die Erstürmung des Schlosses Auf der Folter sollte sich der junge Ritter sein Leben erkaufen lassen mit der Ehre des Fräulein von Troger. Sie mußte dem Martyrium des Bräutigams beiwohnen, um sich dem Burgherrn als Lösepreis in die Arme zu werfen. Das von ihm Erwartete erfüllte sich aber nicht. Dem Tode nahe, lag der Gefol- erts von ihr umarmt, als Castel Vetere umstürmt

schwarzen Ziegenbock sitzen. Lange Zeit wagte sich kein Mensch mehr in die Nähe der zerstörten Äurg und wer die Landstraße entlang ziehen mußte, zog in ihrem Schatten den Hut und bekreuzte sich. Das ist die Geschichte vom Castel Vetere und der Bock bewacht noch heute die goldenen Kegel und den goldenen Trog, die Wappenschilder der Ritter von Kegel zu Kegelstein àd des Fräuleins Jelinde deren von Troger auf Castel vecchio. Die weißen Tauben aber .ind die Seelen, welche, solange noch e'n Rest dieser Burg

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Seite 10 von 12
Datum: 08.04.1933
Umfang: 12
und begann sodann die Tagesordnung mit dem Bericht über die Rech- Ehepaar erl'''' und ebenso wurde besprochen, wie sich Staclman.iS gegen den Bussen verhalten sollten. Rolfsen mahnt immer wieder: ,,so freundlich wie möglich lind ganz argloS. Sie wissen nichts, gar nichts, als daß ich mit Dr. Ritter nach Novo àìbirSk gefahren bin. Wir werden ja b>'ld seine Spürhunde auf dem Halse haben. Ihnen geschieht »ichtS. haben Sie keine Sorge. Dr. Ritters Diener fährt in meinem Abteil mit Ihnen weiter und cr seht

den Herrn Popow!isch an die Luft, wenn er unver schämt wird. Aber seht muß sich Frl. Kowolsk fertig machen. <.'? ist das beste, sie behält Männerkseidung an, das täuscht am sichersten. Kommen Sie. Dr. Ritter, einst-, imilm versündigen wir den Hoteldirektor. Janka Kowolsk, soll alle'» an den Hinteren Ausgang, kommen!' ' Mit festem Händedruck verabschiedeten sich die beiden von dem Ehepaar und der Doktor geleitete, sie vor die ' Türe, ' , ' ?!rau Inge ging zu dem Nuhcaett hinüber. Vorher aber - trat

sie noch ans Fenster und schaute zu. dem sternüber säten Nnchthn,,mel hinauf. Ein heißeS Gebet stieg zum Lenker alles Lebens auS ihrem Herzen »in eine glückliche Fahrt für d'e Flüchtlinge. Dann rief sie die Schlafende leise an. , - ..Jan'.,, Sic müssen sich fertig machen. Konsul Rolfsen und Dr. Ritter bringen Sie im Anto bis Shanghai. Dort - sehen v-'r uns wieder, dann sind Sie mein' Gast. Gott beküte Sie n»d ihre Begleiter!' > - In>ìe hat dem Mädchen aus ihren eigenen Wäschebc- stände» mitgegeben

, weil er es unterlassen hatte, seine Arbeiter rechtzeitig für die gesetz lichen Sozialversicherungen bei der Krankenkasse anzu melden. ,, , ,à zu./.tè mit dem gleichgültigsten Gcsicht von der Welt, daß der Konsul plötzlich seinen Reiseplan aufgegeben, habe und mit Herrn Dr. Ritter im Auto nach Novo Sibirfk ge fahren sc'. „Ach, das ist aber schade,' bedauerte Herr Popowitsch, „fährt Monsieur Ritter selbst?!' ..Nein', log Frau Inge tapfer weiter, „er hatte, so viel ich sah. scinen Chauffeur bei sich. Die beiden Herren

wollten', wie ich hörte, im Innern von Sibirien wichtige Geschäfte machen.' j Ein verschlagenes Lächeln spielte da um den Mund des Russen. „Aber Madame, denken Sie, niemand macht mehr Ende September Geschäfte in Sibirien; ich glaube, Sie wollen mich zum Besten halten.' „Durchaus nicht, mein Herr/' versetzte die Doktorin- mit gut gespieltem Erstaunen. 5,Sie - kennen Konsul Rolfsen und Dr. Ritter nicht; was die sich in den Kopf gesetzt haben,'das führen sie auch durch, trotz Winter und Kälte

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Seite 14 von 16
Datum: 09.04.1933
Umfang: 16
sas> am Steuer. - Als sie an der. Hintertür des Harbiner Hotels in den Wagen stiegen^ nah», er den Führersitz ei». „Lassen Sie »nch fahren, Ritter, ich kenne mich hier in der Gegend sehr gut aus. Zunächst werden wir die zwölf Stunden nützen und ohne Pause fahren.' Stundenlang waren sie schon so dahingesaust, ohne mehr als flüchtige Worte zu wechseln. - Janka Kowolsk sank vor Müdigkeit in die Wagendecke zurück. Der Wagen stieß und schüttelte auf der schlechten Straße, aber der Konsul verminderte

, Keu sches lag in ihrem Gesicht und in HanS Ritter stieg jedes mal ejn heißeS Mitleid auf, wenn er der Ovalen gedachte, unter denen dies junge Weib gelitten halte. Und noch etwas anderes trieb ihm das Blut heiß zun» Herzen: die Ahnung ciiies Glückes, das er bis heute gesucht und nie gesunden hatte: er ersehnte es nun an der Seite des. hei matlosen Mädchens, von dem er nicht einmal den Naiiien wußte. Auch an scine Mutter dachte er, die neben aller Liebe und Güte doch.den ausgeprägten Stolz

. - ' - „Ich denke, wir können hier eine kleine Frühstückspause machen.' -Durch das Stillstehen des-Wagens wurde Janka wach. Ein slücktigeS Rot hus^ie über ihr Gesicht, als sie sich so sorglich in den Arm des fremden Mannes gebettet sah. Hans Ritter zog rasch einen vollkommen steif gewordenen Arin a sich und fragte artig, ob sie gut geschlafen ha?-?. Indessen, schnallte Rolfsen den Proviantkorb ab und öff nete. Schmunzelnd besah er den Inhalt. ,,Na. der M'rtin hat gut gesorgt.' Janke beteiligte sich eilig

an den Vorbereilunaen zum Mahl, ent'-'indete den kleinen Samowar und Hans Ritter trug ihr von der unftrn plätschernden Quelle Wasser zum. T»!> heran; man konnte denken, die drei befänden siH auf einer kleinen Vergnügungsreise und hielten nun ein lustiges Picknick im Freien ab. Rolfsen suchte den Mut deS Mädchens durch allerhand ' lustige Einfälle und Erzählungen zu heben. Janka an erkannte auch seine Bemühungen durch ein schweres Lächeln und dane^-'-versorgte sie die beiden Männer wie ein kl ' >es HauSnnittera

.n. „Den Wein werden wir uns für Notfälle ausheben, den erst wenn wir jenseits der chinesischen Mauer sind, können i-ir ausatmen', bestimm»» der Konsul. Dann wurde an Hand der Karte beschlossen, den Weg durch die Gobi.z-i nehmen und ''eking links liegen zu la^':n. Ich. hoffe sehr, daß StackmannS uii'ern Freund ' Popowitsch auf falsche Fährte bringen', bemerkte Ritter - und stach? aus. der Karte -Entfernungen . ab ; >cr sàh - dabei , Peter fragend an, ...wenn , alles -Hut geht, ' noch, merzet r . -Tage

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Seite 4 von 14
Datum: 18.12.1932
Umfang: 14
Diener Höstich empfangen und dann in den Hof geleitet, wo eine Schar von in silbergläi^zsnden Harnischen gekleidete Ritter und schöne Frauen tafelte»«. Ein Nitter hob seinen Silberbecher, leerte ihn und gab ihn dann der armen Frau. Danach erhob sich die schönste Rittersfrau der Tafelrunde, löste ihre Goldkette vom .halse und drückte sie in die Hand der Frau. Noch bevor diese in ihrer Verwirrung für die Geschenke danken konnte, ivar die Gesellschaft verschwunden, als wenn sie der Erdboden verschlungen

hätte. Die Frau lief zum Ausgange, aber da stand ein geharnischter Ritter, der Kopf und Helm nicht auf dem Halse, sondern umer dem Arm trug. Mit geisterhafter Stimme fing er an zu reden, wenn sich auch die Frau das Wunder, mit dem Kopfe unter dem Arme herumzu gehen und reden zu können, nicht erklären konnte, und schärfte ihr ein, niemanden, aber schon gar niemanden von dem, was sie in der Nuine gesehen hatte etwas zu sagen, sonst 'würde es ihr schlecht ergehen. Die Frau oersprach das Geheimnis

, stieg «r den Pfad zum Cingangsior empor. Dà stand an der Schwelle der geharnischte Ritter, der seinen Kopf und seinen Helm unter dein Arme trug. Der Junker war wohl ein wenig erschrocken, als der kopflos« Wächter nach feinem Begehren fragte. Der Mgs Mnn wollte aber seinen Mut- durch freches Betragen zeigen und antwortete: ..Mach Platz, ich will das Schloß sehen I' Dabei griff er nach dem Schwerte. Im gleiche»! Augenblicke trat eine schwarz gekleidete Gestalt aus dem S-hloUofe. Mit frechem Lächeln

und gezücktem Schwerte emp fing sie der Junker. Da zog aber der schwarze Ritter einen langen Degen unter seinem Mantel hervor und im gleichen Augenblicke sprang scholl das Schwert des Junkers entzwei. In weitem Bogen flog d:e Klinge über den Schloßhof. Der schwarze Ritter packte den Junker am Genick und schleppte ihn in eines der Verließe, die jetzt verschüttet sind, wo sich aber die Geister von Hauenstein Nacht für Nacht versammeln. Vom Ritter hat man nie wieder etwas gesehen odcr vernommen. E. C. DSU

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Seite 3 von 6
Datum: 04.05.1937
Umfang: 6
Größe überschreitet. Ritter Blaubart und sein Borbild Zm Wundergarlen des Schwerterkults Schwerter und wieder Schwerter, lange und kurze, zweischneidige und einschneidige, von denen teins dem anderen gleicht. Da ist der „tsurughi', den man mit beiden Händen in der Luft wirbelt, ehe man zum Hiebe ausholt, der einen Mann in zwei Teile zerlegt, da ist der feine, elegante „Ka> tana' von leicht gebogener Form, die „lebenat menden Seele des Samurai', das Kleinod der Schwerterfamilie, das feit einiger Zeit

in den anderen, die Leute, die sich hier bewegen, sprechen mit leiser Stimme. Zumeist sind es Sachkenner, aber es fehlt auch nicht an Bauern, die eine Wallfahrt zum Zeughaus Japans machen. Im ersten Augenblick glaubt man sich in eine Ausstellung von Messerschmiedearbeiten versetzt, bald aber lernt man die Dinge unterscheiden und kritisch zu werten. Jene Krieger des Mittelalters zogen das Schwert nur, um zu töten. Jedes nann ten sie mit einem eigenen Namen, und unzer« Die Geschichte vom „Ritter Blaubart

nicht abzuwaschen ist. An ihm erkennt die Jungfrau Maria, daß das Kind ungehorsam war. Zur Strafe muß es wieder in die ärmlichen Verhältnisse auf die Erde zurück. Diese allgemeinen Symbole werden nun oftmals in die Lebensgeschichten lokaler Sagengeitalten eingeführt. Auch in der französischen Landschaft Vendee waren sie sehr lebendig. Sie gaben den Anlaß dafür, daß die Erzähler vom Ritter Blau bart sich an die historische Gestalt des Barons Gil les de Rais, des im Jahre 1404 geborenen Sohnes des Grafen Guy

ist. Einzig feine Beschäftigung mit Alchemie ist er- wesen. Auf diese Weise kam der tapfere Ritter und iin Volk beliebte verschwenderische und etwa» erentri- sche französische Edelmann zu der > zweifelhaften, Ehre» mit dem Ritter Blaubart iderttifiziert zu werden. Gemeinsam mit dieser mythischen Gestalt ist ihm eigentlich nur die geheimnisvolle Kammer und der nachgesagte, aber nicht erwiesene Massen mord, dort an Frauen, hier an Kindern. An dem feinen bilderreichen Gewebe der Mài chen und Mythen weben

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