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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 24.02.1934
Umfang: 6
in aller Frühe geweckt. Das Aussehen der ganzen Stadt stand heute in einem großen Gegensatz zum gestrigem Trauertag. Ue- berall flatterten Fahnen und festliche Girlanden, während zahlreiche Musikkapellen durch die bunt belebten Straßen der Stadt zogen und die großen Volksmassen mit Begeisterung den neuen König, Leopold den Dritten, begrüßten. Der König leistete in der großen Aula der Ab geordnetenkammer den Eid auf die Verfassung. Hier war ein vergoldeter Thron errichtet worden, während an Stelle

aus. Die Königin ant wortete mit einer Kopfneigung. Hinter der Kö nigin nahmen Platz: die kgl. Prinzen Karl von Belgien, Umberto von Savoia, der Prinz von Wales, der Prinz von Schweden und andere ho hen Persönlichkeiten. Die andauernden Huldi- glingsktindgebungen wurden durch die Ankündi gung der Ankunft des Königs unterbrochen. Kö nig Leopold betrat in Begleitung seiner Ordo-- nanzossiziere den Saal, schritt dann zum Thron und verlas dort mit erhobener Hand die Eides formel auf die Verfassung. Er setzte

, während die Kommunisten und drei Frontkämpfer weder ap-, plaudierten noch sich überhaupt von ihren Sitzen erhoben. Dieses Vorgehen rief in allen anderen Anwesenden die größte Empörung hervor. Als der König mit den Worten „Alles, und ausschließ lich nur für Belgien', feine Thronrede abschloß brachen die Versammelten in einen ungeheuren Beifallssturm aus, der lange Zeit andauerte. König Leopold verließ sodann mit seinem Ge folge die Aula, während die Abgeordneten durch eine erneute stürmische Akklamation ihre Anhäng

-Philipp-Karl-Albert-Meiii- rad-Huberius-Marie-Michale, Herzog von Brabant. Durch Louise-Maue Vvii Orleans ist der Prinz mit der französischen Königssamilie verwandt: Sachsen-Koburg-Gotha sührt zu Friedrich Barba rossa, lind in der weiblichen Linie ist Leopold mit dem berühmten Haus bon Bourgogne verbunden. Prinz Leopold zeigte schon in srüher Jugend ausgeprägte Züge. Königin Elisabeth überwachte selbst seine Erziehung und den ersten Unterricht. Die Ausbildung des jungen Prinzen ersolgte zu nächst

im häuslichen Kreis, und nach dem Grund satz, daß ein gesunder Geist nur in einem gesunden Körper wohnen könne. Leopold, von überdurch schnittlicher Begabung, machte rasche Fortschritte und gab willig jeder Anregung seiner Lehrer nach. Der Ausbruch des Weltkrieges halte liesgreisende Wandlungen im Leben der königlichen Familie im Gesolge; die Erziehung des Prinzen wurde nun nach der militärischen Seite weitergesührt. Im Februar 1VI5 entschied der König, daß der noch nicht 14 Jahre alte Sohn in die belgische

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 29.05.1940
Umfang: 4
Anzeigensteuer eigen». Todesanzeigen und Dank sagungen Lire 2.NZ. Fi nanz Lire 3—. redaktio nelle Notizen Lire 3.— kleine Anzeigen eigener Tarif. Ve,vgapreise (Vorausbezahlt) Einzelnummer Cent. Monatlich Vierteljährlich Halbjährlich Jährlich Ausland fährt« Fortlaufend« L. L. A).— L. SS.— L. ?S- L. 163.— Annahme verpflichtet Mk Zahlung kss 2S. Ma! . XVIII SS» Ia?»vsa»«s El« neuer harter Schl ag flir die A lliierten Das belgische Heer streckt àie Waffen König Leopold bietet bedingungslose Kapitulation an / Dee

und seinem Heer ge genüber die Haltung beobachtet werde, die tapfer kämpfenden Soldaten zukommt. König Leopold wird weiterhin ein Schloß in Belgien bewohnen. Die Gesamtzahl der kapitulierenden belgischen Truppen beläuft sich auf eine halbe Million Mann. Die deutschen Truppen richten nun ihren ganzen Ein sah auf die Vernichtung Englands und Frankreichs, die praktisch die Hauptschul- »igen an der Niederlage Belgiens sind.' Der deutsche Heeresbericht Berlin, 28. — Vom Führerhaupt quartier wird bekannt gegeben

Leopold III. nach einer am Mon tag nachmittag stattgefundenen Beratung mit den belgischen Generälen beschlossen. Die französische und die englische Regie rung wollten den König dazu überreden, den Entschluß wenigstens um eine Woche zu verschieben, allein Leopold III. weigerte sich, das unnütze Blutvergießen fortzu setzen. Die letzte Unterredung zwischen dem König der Belgier und dem Kom mandanten der alliierten Truppen, Gen. Blanchard, verlief äußerst dramatisch. Man kann sich vorstellen, welch tiefe

Nordfront ergibt sich damit eine sehr heikle und gespannte Lage. König Leopold hat beschlossen, daß auch die ZW.OW Einberufenen, die sich gegen wärtig in Frankreich befinden und von französischen Offizieren ausgebildet wer den, nach Belgien zurückkehren und den Kampf aufgeben müssen. Inzwischen sind deutsche Vorhuten in Bruges eingerückt. Die Kapitulation wurde um 4 Uhr morgens beschlossen und um' 4 Uhr IS dem deutschen Oberkommando mitgeteilt, mit welchem das belgische Hauptquartier bereits seit 2 Uhr

nachts durch den deutschen Kommandanten von Gent in Verbindung stand. Der Beschluß des Königs wurde von den belgischen Trup pen mit Genugtuung aufgenommen. Kö nig Leopold wurde zu seinem Entschluß durch'die Tatsache bestimmt, daß das ge samte belgische Heer unweigerlich dazu verurteilt war, auf dem Schlachtfeld zu fallen. Diese zwecklose Hinopferung des belgischen Heeres, das in wenigen Tagen größere Verluste gehabt hätte als wäh rend des ganzen Weltkrieges, sollte Wey- gand die Möglichkeit geben

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Seite 3 von 6
Datum: 20.05.1937
Umfang: 6
N°i bsahrl ^ g >' a, , > ip-it? ^ und ^ s^'' àng « »r- lftig den 20. Mal 13Z7-XV . Alpea,«I»vn g Geit« 8 sei i -.r Mister der Musik wurde in P^„mi5gang l° entscheidend durch vä- und Obhut beeinflußt wie Wolf- » Momart. Sein Nater Leopold chrich 0arb„i ^ putsch« !!? deuifl Mozart. , ,^sl.r Kindheit an seine gesamte mu- geleitet, er hat «hin den Weg - 1,'liäncit gebahnt, ja, er hat auch später «ouaang zum jungen Meister hetan- ^ ,„jt fester Hand In seine Geschicke und sogar nach dessen Loslösung

sich gegen eine schimpf liche Demütigung auflehnte und von seinem Dienst sich loszusagen unternahm, da mahnte Leopold immer wieder zur Nachgiebigkeit und zum Ertra gen der Launen des Herrn. Doch es war endgül tig umsonst: der Sohn verlieb den ihm unerträg lich gewordenen Dienst und übersiedelte nach Wien. Damit ist die Entfremdung zwischen Vater und Sohn endgültig geworden, zumal da Wolfgang gegen den Rat des Vaters eine Heirat einging, die vom praktischen Standpunkt aus gesehen un günstig war, aber auch seelisch

erträglich schien, in den Vordergrund gestellt. Denn es war ja nicht knechtische Gesinnung, die Leopold Mozart zu dieser Einstellung veranlaßte, nicht Charakter schwäche, sondern sogar ein Zeichen der Grund satztreue, einer Charakterstärke, die seiner Gene ration selbstverständlich schien, weil ihr die Sicher heit des bürgerlichen Daseins über alles ging und der blinde Gehorsam gegenüber der Obrigkeit von Jugend auf eingeimpft war. Aber wenn Leopold Mozart auch in dieser Hinsicht ein Kind

, I,. Hm oerdankte. Eben deshalb wird der »Wold Mozarts unvergessen bleiben, fo- Menschen an der Musik seines Sohnes Freude und Erhebung finden I'lw'sqang Leopold Mozarts verläuft zu- ^ Lahnen, die wir in älterer Zeit des Ijn ähnlicher Weise an bedeutenden Mu- làchlen können. Einer wenig begüter- tMrkcrfamilie entsprossen, zeigt der junge ^Mozart schon frühzeitig eine unverkenn- làmg zum Studium. Er soll die Läuf ig Juristen ergreifen und zieht darum aus Merstadt Augsburg nach Salzburg, um I dortigen Universität

sich für seinen Beruf àn> Die zum Studium fehlenden Mittel II sich vergeblich durch Musikunterricht zu R»n! er muß das Studium aufgeben und Me als Kammerdiener annehmen. Doch Itl bald als Geiger in die Kapelle des Mchoss von Salzburg, in der er nun eine Ii auf Lebenszeit findet und allmählich Kapellmeister aufrückt. unermüdlichen Fleiß hat sich Leopold dz» einem Musiker von Rang herangebildet ich angeeignet, was an Können und seinen neuen Beruf notwendig war, ài gehörte damals eben nicht nur große W als Geiger

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Seite 2 von 4
Datum: 31.05.1940
Umfang: 4
Mann schaften der Unterseeboote und die Zentu- rien von Mas, die der Geist Costanzo Cianos führt, werden, begleidigt über so viel Nicht achtung. Whisky-Kisten schicken anstelle von Torpedos. Nur so können sie hoffen, die Verziehung des „Daily Mir rar' zu erlangen. Leopolck Hl.. Rönig von Belgien Um seinem Volke weitere sinnlose Opfer zu ersparen, hat Leopold III., König der Belgier, um Waffenstillstand gebeten und die bedingungslose Kapitulation seiner Armee angeboten. Zum vorläufigen Wohnsitz

wurde ihm ein belgisches Schloß angewiesen. Leopold Hl. ist seit der am 4. Oktober 183l) erfolgten Unabhängig- keitserklärung Belgiens und der hier durch erfolgten Loslösung vom Vereinig ten Königreich der Niederlande der vierte König seines Landes. Damals wurde das bisher regierende .Haus Oranien ab gesetzt, und der Prinz Leopold von Sach sen-Coburg-Gotha, Onkel der englischen Königin Victoria, zum König gewählt. Ihm folgte 1865 Leopold II., der bis 1909 regierte: dann bestieg Albert l. den bel

gischen Thron, und als er am 17. Fe bruar 1934 bei einer Klettertour in den Felsen von Namur tödlich verunglückte, wurde sein Sohn Leopold, Herzog von Brabant, König, der am 3. November 1901 geboren morden war. Bei Ausbruch des Weltkrieges wurde Leopold mit sei nen Geschwistern Karl und Maria Jo seph« nach England verbracht, wo >ie bis zur Einstellung der Feindseligkeiten ver blieben. Mit 18 Jahren trat er in die belgische Armee ein und wurde nach Vollendung des 21. Lebensjahres gemäß der bel gischen

Verfassung Senator der Kam mer. Am 4. November 1926 heiratete Leopold in Stockholm die schwedische Prinzessin Astrid, die ihm in glücklichster Ehe zwei Söhne (193V und 1934) und eine Tochter (192?) gebar. Am 29. August 1S35 verunglückte das vom König gesteuerte Automobil bei einer Fahrt durch die Schweiz und stürzte bei Küßnacht in den Vierwaldstätter See. Hierbei wurde die Königin Astrid getötet, Leopold jedoch nur leicht verletzt. Der König gab in der Folge seinen Wohnsitz auf Schloß Stuy- venberg

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Seite 6 von 8
Datum: 24.02.1929
Umfang: 8
. Das kleine Logis, das einfache Büro, die lär mende Werkstätte, das Mansarden-Atelier, die -sie vor zehn Jahren als vorübergehende Sta tion ihres Lebens betrachteten, sind jetzt ihre Heimat geworden, denn eine Reihe von Habs burger Prinzen verdienen heute ihr Brot. Den sonderbarsten Lebenslauf hat wohl der jetzt 32jährige Erzherzog Leopold Salvator ein die Gräfin Kreszenz Pallavicini. Sie Hot die kleine Villa, 'die sie heute bewohnt, nach der Revolution käuflich erworben und lebt dort seit dein Jahre 1922

in Münchner Kunstausstellungen aus- ? ^ Phantasie des glauben möchte. ^ . ilmbänder von Kino zu Kino, stellte. ' ; s ! Aàg oder Einiger mit Treppenwitz begabter - ' ' ^ ' Her Tochter des kroatischen Politikers und Groß- ° grundbesitzers Freiherrn Nicolics-Podrinska, in 'sehr bescheidenen Verhältnissen. Durch einen Zufall gelang es ihm. wieder emporzukommen. Ein Wiener Hopfengroßhändler bot ihm eine Stelle in seinem Geschäfte an, > und der. junge Prinz wurde bald Gesellschafter der Firma. Leopold Salvator

wo cr jetzt Beziehungen mit Prinzen Leopold von Bayern als Gattin des Prinzen Leopold von Bayern ebenfalls in München lebt. Das hochbetagte Ehepaar ist den Münchnern wohlbekannt und öfter kann man die rüstige Habsburg«rtocher einfach und unauffällig ihre Spaziergänge inachen oder In der Trambahn fahren sehen. Zum Schlüssele! noch eine Geschichte erzählt, die kürzlich durch einige Zeitungen ging, von Zwei österreichischen Prinzen, die in einem französischen Hospital la gen, nachdem sie einen Flugzeugunfall erlitten

Anton?' ' «Ja. das bin ich.' Das durch den Sturz vorstümmelie Gesicht meines Gegàiìbers trägt einen Schleier un durchdringlicher Melancholie. Auf mein»: gewöhnliche' Entschuldigung cnt »m Finanztransaktionen abznivicketn. Dabei wird er durch seinen Vetter Erzherzog Wil helm müerstükt. dèr in Paris mit dem 5)a use Morgan in Geschäftsverbindung steht. - Erzherzog Leopold Frdinand >der Nesse des 'verschollenen Habsburger Prinzen^'Johann Orth, Ist unter dem Namen Leopold Wölfling seit langen Jahren

, Kaisermühlen, einen Krämer- im Laufe des ^rage- und Antwortspiels, das laden. Auch dieses Geschäft ging aber, zu- sich nun zu^ifchM uns entspinnt, erfahre ich seine gründe. ganze Lobensgeschichte. Moisling, ein lebhafter Mann, trägt mit stai- Er ist ein Nesse dritten Grades NMMSràuAà-8àMe àr /ipotà Spoosa, l'rZssto; vial'in Ä Piero 10 l ! LrikSììliek !» siivi» Kpoìkelcen!! von Kaiser Fraitz Joseph, Sohn des Erzherzogs Leopold Salvator, der als Generalinipektor der Artil lerie eine der höchsten Stellen

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Seite 3 von 6
Datum: 12.07.1934
Umfang: 6
glaubte, wollte es aus keinen Fall zulassen, daß man sie um die Früchte bringen sollte. Der Fall drohte zìi einer Tragödie zu werden, denn die Frau verfiel in depressive Zustände u. war nicht mehr weit Min Wahnsinn entfernt. Nur durch eine großmütige Geste des zuständigen Finanzini- nisters war sie noch zu retten lind dieser Tage ent schied dieser auch, daß der Betrag In seiner ganzen Höhe der Frau Burisch ausgezahlt werden solle. Leopold faß auf der sonnigen Straße vor dem Kasfeehaufe und schlürfte

sie, „daß ich Sie treffe. Ich habe schon bei Ihnen angerufen. Ich wollte wissen, wann Sie fortfahren, ich bringe Sie nämlich au die Bahn.' „Sic sind bezaubernd', sagte Leopold, „aber ich fahre gar nicht fort.' „Wieso', fragte sie enttäuscht, „Sie sagten doch, Sie müßten nach Berlin' „Es hat sich anders ergeben. Ich bleibe zum Glück.' Deli betrachtete ihn mit sanftem Vorwurf. „Wo ich doch bereits die Bahnsteigkarte habe! Wie soll ich die denn nun verwenden?' Es sei ihr nämlich passiert, daß sie, als sie einen Onkel

sich sozusagen gezwungen, sich heute noch einmal auf einen Bahnsteig zu begeben. „Es tut mir wirklich leid, daß ich Sie so enttäu schen muß, Deli', meinte Leopold, „aber wir könn ten doch zusammen 8 Uhr 13 zum Rom-Expreß gehen. Das ist immer sehr hübsch, da sahren Hoch zeitspaare und Diplomaten und andere reizende Menschen. Da können wir höchst interessante Be obachtungen machen.' „Sehr nette Idee', stellte Deli fest, „aber es kommt nicht in Frage. Denken Sie sich etwas an deres aus!' „Was haben Sie dagegen

? Es ist der hübscheste Zug, den ich kenne.' „Aber es fahren außer Hochzeitsreisenden und Diplomaten manchmal Leute, mit, denen ich nicht begegnen will.' „Seit mann', fragte Leopold verwundert, „gibt es Leute, denen Sie nicht begegnen wollen?' „Ach, wissen Sie', sagte Deli wegwerfend, «zum Beispiel Manfred von Keller ist ein unverschämter Bursche.' „Manfred von Keller ist reizend und ich dachte, Sie fänden das auch.' Sie hätte es bisher gefunden, ehe sich heraus gestellt habe, daß er einen rücksichtslosen und ver

dazu; er zöge die Eisen« bahn vor. „Sehr vernünftig', konnte Leopold sich nicht enthalte» zu bemerken. „Vernünftig vielleicht', sagte Deli, „aber an ständig oder liebevoll — und hier wurde sie wild — nein, das sei es keinesfalls. Wenn er sie liebe, müsse er auch das Zubauen zu ihr haben, daß sie ihn heil über die Alpen brächte. Sonst wolle sie solche Liebe nicht. Ui« wenn er ihr ins Gesicht sage, sie sei eine Abenteuerin und leichtsinnige Person, dann sei das natürlich auch keine Liebe

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Seite 8 von 10
Datum: 14.11.1926
Umfang: 10
kann mit den Indiskretionen eines Habsburgers, der Film mit Leopold Wvlfllngs Lebensgeschichte reüssieren. Sicherlich wird auch die Bewohner von« Kaisermühlen dieser Film in» terossieren... menu sie das Kino suchen. Aber, im Allàg, suchen und wünschen sie Gurken und Essigkren und nicht kaiiser-königlichs Pltanterien. Deshalb ist Leopold Wölffing ebenso sympathisch wie kaufmännisch wohlberaten, ebenso kauf» männiisch wohlberaten wie sympathisch, wenn er sauere Gurken in sàe Auslage hängt und nicht die Abzeichen

verloren!, vls er —> Arbeit schändet nticht, mit VerslcherunFspoiÜgzsn agenàrte und im Kabarett austrat. Aber gerade dies kann man Herrn Leopold WAfling gar nicht genug anerkàncnd gut schreiben, daß er nicht mir die Arbeit, und zwar die unter-bürgerliche Arbeit, aus sich nahm und rnF sich nimmt, sondern damili noch weit mehr opferte, -als seinerzeit den Hoheitstitel. Dann man konnte auch ohne diesen Titel van Apanagen recht misreichend leben. Ob man von einem GemischtwarenhcnAel ebenso ausreichend

leben ànn, ist mehr als zweifelhaft. Man sag« Niicht: 'Herrn Leopold WAfling blieb nichts anderes übrig. Die Beziehungen trotz aller Abenteuer aufrechlizuerhMen, wäre ihm noch übrig geblieben. Uebrig geblieben wärs ihm noch ose allem die Rolls des verarmten Erzherzogs. Gins Nolls, von der man in Oesterreich noch immer recht und schlecht, und vor allem arbeitslos, leben kann. Nicht nur Erzherzoge leben von der Tradition. Bon dem Fruchigmuß ihres ehemaligen Stan des erhalten sich heute in Wien

entthronte Generaldirektoren, Höflinge, die einst in keiner Präsenzliste fehlten, Künstler, die hoch geehrt wurden und vergessen wären, wenn sie Nicht repräsentative Gelegenheiten benutzten, um -anwesend zu sein. Sie leben alle von der einstigen Zugehörigkeit zur Gesellschaft, auch wenn diösei ihnen keine Pension und kein« Rente aussetzt. Keiner von ihnen iist Gewürzkrämer geworden. Im Gegenteil: sie besuchen Leichen begängnisse und «andere standesgemäße Zusam menkünfte. Leopold! WAfling hat auch darauf

es, à hätte er dies schon früher als Kabarettist getan, als hätte nicht er, sondern seine Manager den ehemaligen Erz- Herzog zur Reklame benutzt oder benützen wollen. Man saige nicht: eins originelle Pose; Dort, «Mo die harte Arbeit beginnt, hört die Pose auf. Und gerade dort, wo Herr Leopold Wcilsling nun wiieder einmal mit seinem Gemischtwaren- Handel ein «neues Leiben' eröffnete, muß er skch durch Arbeit, einzig und Mein durch Arbeit, mag sie schänden oder nicht Wänden, durch? setzen. Cs gehört àl Mut

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Seite 1 von 6
Datum: 30.08.1935
Umfang: 6
und war auf der Stelle tot. König Leopold trug nur leichte Verletzungen da von; nach dem Unfall erfaßte den König starke Erregung und er konnte über die Ursache keinerlei Auskunft geben. Die den See entlang führende Straße ist an der Unfallstelle breit und wohl gehalten. Der Chauffeur blieb unverletzt. Ueber den tragischen Autounfall des belgischen Königspaares werden folgende Einzelheiten mit geteilt: König Leopold hatte sich mit seiner Gemahlin in einem offenen Auto nach Küßnacht begeben. Sie waren schon dem Ziele

den sein, nach anderen Aussagen soll der Tod in folg« Schädelbruches eingetreten sein. Es bestätigt sich, daß König Leopold beim Auto unfall nur mit einer leichten Kopfwunde hinweg gekommen ist. Das belgische Königspaar wohnte seit einiger Zeit in der Villa Haslhorn in Horm bei Luzern. Die Unglücksstelle befindet sich bei Merlischachen am Vierwaldstättersee. Nach der ersten Hilfelei stung wurde ver Könia in seine Villa gebracht, wo bereits der Leichnam seiner Gemahlin eingetroffen war. Um 14 Uhr ist in Brüssel

der Ministerrat zusam mengetreten. Nach dessen Beendigung hat sich der Regierungschef Van Zeeland mit dem Sekretär des kgl. Hauses Baron Capelle im Flugzeug nach Luzern begeben. Die drei Kinder des Königspaares, die vor dem schweren Unglück aus der Schweiz abgereist wa ren, sind in Begleitung ihrer Gouvernante heute früh in Brüssel eingetroffen. König Leopold wird die Leiche seiner tragisch verunglückten Gemahlin in die Heimat geleiten und morgen früh in Brüssel eintreffen. Mit einem Sonderzug

als schwedische Prinzessin am 17. Novem ber 1995 in Stockholm das Licht der Welt. Sie vermählte sich im Oktober 1926 in Stock holm mit dem Herzog von Brabant, nunmehr Kö nig von Belgien. Der Ehe entsprossen drei Kinder: Josefine Charlotte Elisabeth Jngeborg Astrid Margerita, ^Prinzessin von Belgien, geb. in Brüs sel am 11. Oktober 1927; Balduin Albert Karl, Axel Leopold Mariu Gustav, Prinz von Belgien und Graf von Hainant, geb. in Brüssel am 7. September 1930, und Albert Humbert Felix, Prinz von Lüttich, geb

mit Belgien seine Jahnen halbmast. Das Beileid Frankreichs Paris, 29. August Der Präsident der französischen Republik Le brun hat an König Leopold IU. von Belgien ein Telegramm gerichtet, in dem er ihm das tiefe Bei leid Frankreichs am schmerzlichen Verluste, aus drückt. Wahrscheinlich wird sich Ministerpräsident La vai nach Brüssel begeben, um am Leichenbegängnis der Königin teilzunehmen. Tiefe Erschütterung in England London, 29. August Die Nachricht vom plötzlichen Tode der Königin Astrid von Belgien

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Seite 1 von 4
Datum: 30.05.1940
Umfang: 4
und die die schwersten Verluste erlitten hatten. Die Engländer benützten die Belgier geradezu als Sturmtruppen der vordersten Linie, während sie selbst einen Ausweg suchten, um sich über den Kanal in Sicherheit zu bringen. Das belgische Oberkommando, an dessen Spitze König Leopold stand, war in äußerster Sorge um die Entwicklung des Kampfes u. die durch den unsufhaltsLìnen deutschen Vor» marsch verursachten schweren Verluste. Das Land wurde inzwischen durch den Krieg und vor allem durch die von den Franzosen

und Engländern auf ihren? Rückzug angerichteten Verwüstungen zu grundegerichtet. In Paris war die Gemütsverfassung des belgischen Königs bekannt. General Weygand begab sich am 20. ds. mit Flugzeug in das belgische Hauptquartier und hatte eine erste, sehr erregte Aus sprache mit König Leopold, der den Al liierten vorwarf, sie hätten nicht Wort gehalten und Belgien nicht ausreichend unterstützt. Vor allem zeigte sich der König über das Verhallen der Engländer empört. Er erklärte dem französischen

Generalissimus, die Lage sei höchst dra matisch geworden. Am Montag, den 27.. abends äußerte König Leopold zum erstenmal die Ab sicht, um einen Waffenstillstand bitten zu wollen. Als Reynaud hievon erfuhr, versuchte er mit allen Mitteln eine tele phonische Verbindung mit König Leopold herzustellen, aber bieser antwortete ihm nicht. Hierauf unternahm Weygand einen letzten Versuch, den König von sei nein Vorhaben abzubringen, jedoch ver gebens. Die Waffenstreckung Belgiens war be reits beschlossene Tatsache

. Um 23 Uhr gingen die vom König bestimmten Offi ziere mit einer weißen Fahne bis an die deutschen Linien vor und verlangten das deutsche Kommando im Namen ihres Heerführers und Königs zu sprechen. Sic boten die Wassenstreckung des belgischen Heeres an und ersuchten um Waffenstill stand. Kurz darauf kehrten sie mit den vom deutschen Kommando gestellten Be dingungen zu den belgischen Linien zu rück. Die ganze Nacht über beriet König Leopold mit seinen Mitarbeitern die Lage und im ersten Morgengrauen

des Reichs. Am 1. September lausenden Jahres tritt die deutsche Gesetzgebung in Kraft, in der Zwischenzeit hat noch das lokale Recht Geltung, insofern? es nicht mit den Erfordernissen der Anexion in Widerspruch steht. Außenminister Spaak über die Kapitulation. Paris, 29. — Zur belgischen Kapi tulation erklärte der belgische Außenmi nister Spaak: König Leopold wollte die Einstellung des belgischen Widerstandes bereits am Samstag anöesehlcn und be rief um 17 Uhr seine Minister im Schloß Winondal zusammen

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Seite 2 von 6
Datum: 28.10.1927
Umfang: 6
, und wie wir ihn damals besiegten, w-rden wir es jetzt wieder tun'. „Wann war es denn, als die Kaiserlichen da mals siegten?' fragte Leopold. „Majestät, das war damals vor achtzig Jah ren, als der Kaiser Rudolph der Zweit« mit dem Sultan Murad und den' aufrührerischen Ungarn den Krieg führte. Ja, ja, damals wollten sie auch nach Wien, die Türkenhunde, und damals rebellierten die Ungarn auch, aber wir schlugen alle unsere Feinde, und mit Schimpf und Schan den mußte der Moslem wieder abziehen, und nachher schloß

End' doch immer alle ihre Feinde besiegt haben und Herr über sie ge worden sind. Und darum weiß ich auch, daß mein guter Kaiser Leopold, mein letzter Kriegs herr, eben so gewiß die Türken besiegen wird, als er mein erster Kriegsherr, der Kaiser Ru dolf, vor einundachtzig Jahren tat. Hurrah, es lebe der Kaiser Leopold, der Türkenbesiegerl'. „Hurrah, es lebe der Kaiser Leopold, der Türkenbesiegeri'. rissen alle Kürassiere ihm nach, ganz begeistert über die Leutseligkeit des Kaisers

, der sich so lange und so gnädig mit einem ganz gemeinen und gewöhnlichen Küras sier unterhielt. Und dies- Hurrahrufen de? Kürassiere wälzte sich fort von Regiment zu Regiment, und bald rief es und tönte es über die weite Ebene von Kitsee wie Donnergebrause: „Es lebe Kaiser Leopold, der Türkenbesieger!' Der Kaiser grüßte freundlich nach allen Sei ten hin, und wandte sich dann lächelnd wieder an den alten Kürassier, der. in strammer, mili tärischer Haltung, die Zügel seines Rosses fest angezogen, ihm gegenüber

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Seite 3 von 6
Datum: 21.05.1930
Umfang: 6
, dis>'e Hoch« s'.aplerin, diese Iuwelendiebin, diese zweifel hafte Person, einfach in das Ho el zu kommen mio sich als Baronesse Lilian von Trucks in das . àMdeichM einzutttigm. Sofort benachrich tigt er die Kriminalpolizei. Die Maus sitzt in der Falle, — richtiger gesagt, in der Badewanne — und kann verhaftet werden. Vergeblich beteuert die Baronesse ihre Unschuld, sie wird einfach abgeführt, da hilft kein Leuyneu Auf der Straße :eht der Vetter Leopold, wie sein hübk.t'e-z Ccu- inchen ziemlich

sie nach Nizza, vcn Leopold unauffällig begleitet, und dort trifft sie endlich die echte Uvette, ein munte'es Pcr- sonchen, halb Artistin. halb Hochstavl'i in. und tt.it einer gänzen Reihe dun?l?r Punkte und Existenzen behaftet. Lilian er^-chrt alö Uvette doß die diebische Clique es auf ?riks Brillanten abgesehen hat. Es gelingt ihr, !>ie ech'.e Uvette, für einen Tag unschädlich zu machen Leopold, di-r brave Vetter, wird il,r zum Wäch er gelebt. Der gute Leopold ahnt aber nitiirlkli nicht dos

ist und teilt il'r b>il'ul^chel>ld mit. daß die Steine fal'ch war»', ?^az war zu viel für die echte Ivette, die, im Bett versteckt olles gehört hat. Wütend l'iriii',; si? bz^aus' Als nun auch noch Leopold, ''r iivwischeu verhak tet ist» mit ZZetsktil'eli eintritt, e^nso — ein Bo xer, der sich cils Uvettes Mann ent>i>ivvt, iind ihre drei Freunde zunächst è'»:'.màt vsrprkia'elt.' ist Lilians Unschuld üb^r allen ?weif.'l erhob?«! festgestellt, lind Erik Termeulen bskoninil nrch ein entzückendes bloii!'?s Iuw'l

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Seite 2 von 6
Datum: 29.10.1927
Umfang: 6
zum Fenster und winkte, und vorwärts ging es hinein in d e Burg, und die Aufrüh rerischeil fliehen wie die Katzen, als sie die Dam- pierreschen Kürassiere herantraben hören'. „Und zum Dank für die Trompetenstöße', rief der Kaiser Leopold, „zum Dank für eine glückliche Errettung gab Kaiser Ferdinand dem elften Kürassierregiment für alle Zeiten das Privilegium, daß es mit schmetternden Trom peten und fliegenden Standarten durch ganz Wien ziehen und auf dem Burgplatz sein Werbe zelt aufschlagen darf

'. „Hurrah, der Kaiser Leopold kennt die Ge schichte vom elften Kürassierregiment', jubelte Christoph Jll. „Habt Ihr es gehört, Ihr Küras siere, der Kaiser kennt unsere ganze Geschichte. Hurrah, es lebe der Kaiser Leopold!' ^Hurrah, es lebe der Kaiser Leopold', schrie und jubelte das Regiment, und wieder über die Sonderfahrplan für Sonntag. 3V. ds. Der Provinzialverband der fascistischen Parle! gibt allen Interessenten den Fahrplan der Züge, mit denen die fascistischen und syndikalistischen Kräfte znr

Schreiben den wärmsten Dan! zum Ausdrucke gebracht. Um diese sehr zweck- Ebene von Kitsee zog es wie schmetterndes Echo dahin: „Hurrah, es lebe der Kaiser Leopold!' „Und jetzt. Christoph Jll', sagte der Kaiser, „jetzt will ich Deine Bitte erfüllen, und Du sollst mir Deine Kinder und Kindeskinder präsentie ren. Herr Baron von Dupin', fuhr der Kaiser sort, indem er sich au den derzeitigen Inhaber des Regimentes wandte, der vor der Front hielt, und dem Kaiser dasselbe präsentiert hatte, „Herr Baron Dupin

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Seite 7 von 10
Datum: 14.11.1926
Umfang: 10
und Würde niederzulegen, als er außer- ordvntllch bürgerlich heiratete. Srgàwì» büßte er mit Wng» Würde und Vermögen auch, seine mehrfachen Gattinnen ein und selbst die Legende, die um seinen! bürgerlichen Namen Leopold Wö>l!fl>>! ng Wmmsrte. Bon dieser Legende gmubte er noch eine ZMang le ben zu können, als die Habsburger die Apanage einstellten. Er wurde als Sensation, als Sehens würdigkeit, als Paradepferd engagiert. Ber- lagsanstalten interessierten sich für seine Me moiren» für die Pikanterien und Indiskretionen

dieses 'Habsburgers, der so frisch und fröhlich aus der Schule schwatzte. Man mußte anneh men, daß es Leute gäbe» die sich das Vergnü gen, von einem leibhaftigen Habsburger besucht zu werden, eine Prämie auf Ab- und Erleben kosten lassen würden. So wurde Wölsling Ver- slcheriungsaigent. Er trat à Kabaret auf. Cr filmte. Aber gerade damals, nach dem Umsturz, war die Zeit abgebauten Erzherzogen nicht günstig. Der Sehenswürdige wurde immer we niger sehenswürdig. Er zog nicht mehr. So wurde Leopold Wölsling

. Cr hat die romantische Seite seines Gemischt- warenhandels durchaus geheim gehalten. Es scheint demnach, daß andere, und nicht Leopold Wölfing, seinen Namen zur Propaganda wer teten. Gewiß: die Romantik der Habsburger- Legende schien zu verblassen, und zwar gerade damals, als Wölsling im Kabaret austrat. Aber gerade jetzt sind Kronprinz Rudolf und die Betsera Lieblingskinder des Kinos gewor den, sin Mngàg verübde an chrer Mayerlin- aer Grabstätte Selbstmord, um in der engsten Nachbarschaft der Legends zu sterben

jünger. Ms Leopold MöWng im Kabarett austrat, als er als kaiserliche Hoheit a. D. «sentierte, war à Zeit der Erinnerungen noch immer nicht gekommen. Jetzt> ist sie da. Sie marschiert mit den Deutschmeistern, sie trompetet mit dem Zapfenstreich, sie wird im SWnbrunner Büh nenprospekt sichtbar. Heute würde Leopold Wölsling als MbarettM, als JàUant, volle Häuser, gute Geschäfte' machen. Mt der Ver sicherungsprämie auch seine ideale Forderung einkassieren. Deshalb ist es taktvoll, daß er auf djas Pro

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 14.10.1927
Umfang: 6
von Historischer Roman von L. Miìhtbaà' lSZ. Ävr.lejznilgl Auch Kaiser Leopold hatte bei seiner Thron besteigung der ungarischen Nation gelobt, diese Rechte und Freiheiten Ungarns heilig zu hal ten. Aber dem Herzen des strenggläubigen, von Jesuiten erzogenen, von Jesuiten beherrschten Kaisers war es unmöglich gewesen, in seiner Eigenschaft als König von Ungarn die Prote stanten zu lieben und zu unterstützen, die er als Kaiser von Deutschland, als rechtgläubiger Sohn der katholischen K.rche haßte, und deren

die einzelnen Paragraphen der gol denen Bulle besser in ihrem Herzen und ihrem Kopfe trugen, als die apostolische Majestät. Kai ser Leopold halte es vergessen können,, daß einer dieser Paragraphen dem König von Un garn die Pflicht auferlegte, niemals ohne Zustimmung und Wissen und Willen der un garischen Nation mit den Türken Krieg oder Frieden abzuschließen; die Magyaren vergaßen diesen Paragraphen nicht, und da ihr König Leopold ohne Wissen und Willen der un garischen Nation den Krieg mit der Pforte

unternommen, so versagte ihm die ungarische Nation ihre Unterstützung zu diesem Krieg.' Keine Regimenter rückten aus, den bedrchten Kaiser von Deutschland zu unterstützen, keine Gelder flössen aus den Kassen der reichen Mag naten in die Kriegskasse des Kaisers. Nachdem mit Hilfe Frankreichs der Krieg mit den Tür ken nach der Schlacht bei St. Gotthard beendet und der Friede wieder hergestellt war, durfte Kaiser Leopold daran denken, das stolze und ungefällige Ungarn zu strafen für seinen Starr sinn

bis PreAuvg vor, eroberte diese Stadt, vertrieb die Deutschen und berief als siegreicher Held von Ungarn einen Reichs tag nach Preßburg, um dort zu beraten über die Absetzung des Königs von. Ungarn, des deutschen Kaisers Leopold. Aber das Zusammentreten dieses Reichstages wartete Emmerich Tököly nicht ab. Er wandte sich nach Ofen, um dort mit Kara Mustapha, dem Großvezier des Sultans Mohammèd IV.» eine ernste folgenreiche Zusamenkunft zu haben, und ihn zu gewinnen für die Sache der Un garn. Die Siege

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Seite 8 von 10
Datum: 16.10.1927
Umfang: 10
,, möge er überzeugt sein, daß er in unse ren Herzen, unserer Ortsgeschichte in goldenen Lettern eingetragen ist für immerdar. Ii. »MiMMll»! Asraotiert deurZAer Liasv Uekert prompt Ieües ßusvtum Tum dZMAsìà TsAespreZs .TwmMzVsnäoiest »WIWWW Prinz LuZen von Lavo^en Historischer Roman von L. Mühl back- (S7. Forisejzling) Das war die Gefahr, welche den Kaiser Leopold von Westen her bedrohte! Aber auch im Süden und Norden begann der Horizont sich zu verdüstern: in: Süden, weil der Herzog von Savoyen

, mit demselben Recht, mit welchem Ludwig der Vierzehnte Straßburg zu einer französischen erklärt hatte. Das waren die Gewitterstürme, welche den Horizont des deutschen Reiches beim Beginn des Jahres 1683 von allen Seiten verfinsterten und mit ihrem Donnergerolle den Kaiser Leo pold l. in seiner Burg zu Wien beunruhigten. VI. ; Kaiser Leopold I. Kaiser Leopold war soeben aus der Kapelle von der Morgenmesse heimgekehrt und hatte ich in sein Kabinett begeben, um, wie er das eden Morgen zu tun xslegte, mit ise'inem

können, die Wolken von der Stirn des Kaisers zu ver scheuchen. Selbst als Leopold, von der Messe heimkehrend, zuerst sich zu seiner Gemahlin, der Kaiserin Eleonora, begeben hatte, um ihr seinen Morgengruß zu bringen, hatte sein sonst so gutmütiges und sanftes Gesicht immer noch sei nen trüben Ausdruck behalten. Aber jetzt, da er in sein Kabinett eintrat, klärte es sich auf, und der Schimmer eines Lächelns flog über dasselbe hin, denn Herr Professor Kircher war schon da, er saß schon vor dem Spinet des Kai sers

Stunde genie ßen, denn ich will. Euch nur gestehen, ich bedarf ihrer sehr!' Während er so sprach, ließ sich der Kaiser schweraufseufzend aus das goldene hochlchnigs Fauteuil nivderglsiten und nahm den mit gol denen Borten besetzten, breiträndrigen, mit prächtigen Strauhfedern geschmückten Hut ab, um ihn neben sich aus «das Tabourett zu legen. „Ew. Majestät -haben Aergernis gehabt?' „Aergernis. nicht, aber Kümmernis genug', erwiderte Leopold sanft. „Lasset es mich also einen Augenblick vergessen

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Seite 1 von 6
Datum: 20.02.1934
Umfang: 6
den orki«»»« V»>jWk>ss«»>kii»n k/k,oi»ik >>o^ >?.->>> Schlosses, um sich ln die ^lauerregister euizutra- wird das Zeremoniell beobachtet werden, mit dem sein Vorgänger König Leopold zu Grabe getra gen ward. Die Leiche des Königs wird vom Schlosse Laaken, wo sie gegenwärtig im Schlaf- gemach aufgebahrt ist, zum königlichen Schlosse in Brüssel überführt. Ehemalige Frontkämpfer werden von der'außerhalb der Hauptstadt gelege nen Residenz der königlichen Familie bis in die Stadt hinein Spalier bilden

. Vor dem Denkmal des Unbekannten Soldaten wird der Leichenzug eine Minute anhalten. Am Donnerstag wird die Leiche des Königs sodann auf einer Geschützlafette zum Dom geführt werden, wo ein feierliches To- tencnnt stattfindet, um sodann in die Grust nach Laaken zur endgiltigen Ruhestätte überführt zu werden. Die Krönung des neuen Königs, Leopold wird mn darauffolgenden Freitag vorgenommen wer den. ' Um Mittag wurde gestern der Tod des Monar chen dem Lande durch 101 Kanonenschüsse verkün det. Die Theater

der diplomatischen Vertretungen und anderer Persönlichkeiten ent gegen. In der Kammer und im Senat verlqs der Ministerpräsident De Brmimievillc die offizielle Nachricht vom Tode des Königs, die von 'allen Mitgliedern stehend und mir sichtlicher Rührung angehört wurde. . König Merl , von Belgie>» B r ü s s e l, 19. Februar.. König Albert Leopold Clemens Maria Meinràd wurde ìn Brüssel am 8,'April 1875 als Sohn des Grafen , von Flandern; Herzogs von Sachsen- Coburg-Gotha und der Prinzessin Maria von Hohenzollern

-Sigmarinqen . geboren. , Er folgte seinem Onkel Leopold II. auf dem Throne nach und leistete am 23. Dezember 1909 den Eid auf die Verfassung. 1892 war Prinz Albert ins belgische Heer eingetreten, in dem er alle Grade bis zum Generalleutnant durchdiente. In seiner Jugend machte König Albert zahlreiche Reisen: im Jahre 1898 stattete er den Vereinigten Staaten. von Amerika einen Besuch, ab. Am 2. Oktober 1900 fand in München seine. Berehelichüng mit Prin zessin Elisabeth von Bayern statt. Im Jahre >19l

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Seite 1 von 6
Datum: 02.06.1940
Umfang: 6
zu vertuschen. In Londoner Flottenkreisen wird hiezu erklärt, die deutsche Meldung sei nicht einmal einer Zurückweisung wert. Hunàerttausenàe von Augenzeugen Sie Mittle» HM» das belgische Heer i« Stich gelssse» Brüssel, 1. — König Leopold Iii. von Belgien ist gestern in das Königs schloß Laeken bei Brüssel zurückgekehrt, wo er auf Befehl des Führers mit den seiner Herrscherwürde zukommenden Eh ren empfangen wurde. Am 28. Mai morgens richtete König Leopold nach Beratung mit allen Kom mandanten der kämpfenden

werden wir alle wieder an die Arbeit gehen mit dem festen Willen, das Vaterland aus seinen Ruinen wieder aus- zubauen. Leopold' Die Offiziere und Soldaten, denen schon seit Tagen die tragische und un haltbare Lage' bekannt war, in die das belgische Heer durch das Ausbleiben wirksamer Unterstützung seitens der Al liierten und durch die Aufgabe des Kamp fes seitens der Hauptmasse des englischen Expeditionskorps geraten war, nahmen den humanen Beschluß des Herrschers mit einstimmiger Genugtuung auf. Da Feuer wurde sofort eingestellt

ge gen den Beschluß des belgischen Königs hatte im ersten Augenblick unter einigen durch Verwandtschast, Interessen oder ausgesprochen demo-sreimaurerische Den- kungsart an Frankreich gebundenen Ele menten Erfolg gehabt. Heute bringen Hunderttausende von heimgekehrten Au genzeugen Licht in die Angelegenheit und stellen den feigen französischen Anschuldi gungen die Wahrheit über das Verhalten des Königs Leopold gegenüber. Die Frühjahrsoffensive in ihrer ersten Phase abgeschlossen Berlin

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Seite 4 von 6
Datum: 19.10.1941
Umfang: 6
(Fundort Caldaro), Constantius l. Chlorus 285-304 (Fuàrt Caldaro). Daran reihen sich die »Adler groschen' erster örtlicher Prägung (Aqui lini unter Albert W. 1248-1253 und die örtlicher „Zwanziger' unter Meinhardt l. und dem I/. bis 1363, in den verschieden sten Ausführungen ick Merano geschla gen. Winzig klein sind die Münzen von Leopold Ili. Probus 1365-1385 und Leo pold IV. 1386-140S sowie jene Friedrichs »V. mit der leeren Tasche. Eine Selten heit sind die zwei Goldgulden, geschlagen

unter Sigismund dem Münzreichen 1439- 1490, sowie der este Halbtaler. Es folgen Pfündnermiinzen, Adigekreuzer, Mün zen, geprägt unter Maximilia I. 1490- 1519, Taler, geprägt unter Ferdinand l. 1522-1664 und dann wieder zwei große Seltenheit: eine Doppeltalerklippe, ge prägt unter Erzherzog Ferdinand 1564- 1595 und ein dreifacher Dicktaler. An diese Seltenheiten reihen sich weitere Dop peltaler unter Rudolf II. 1595-1612, Taler Sechser, Rechenpfennige, Taler, geprägt unter Erzherzog Leopold 1619-1625, win zige

Kreuzer, eine Doppelklippe, geprägt zur Erinnerung an die Hochzeit des Erz herzog Leopold mit Claudia von Medici 1625-1632. Desgleichen Doppeltaler des gleichen Herrscherpaares. Es folgen eine große Anzahl von silbernen Talern und Doppeltalern, ^ Taler, 15 Kreuzern, 1 Kreuzer, 6 Kreuzer, 1 „Grosso', geprägt unter verschiedenen Herrschern wie Fer dinand Carl 1632-1662, Franz Sigis mund 1662-1665, Leopoldi. 1711-1743. .Daß man sich in den damaligen Helten iauH schon auf das Fälschen von Münzen

i verstand, zeigt ein gefälschter alter Taler. ^ An ihn reihen sich weitere Taler, 6 Kreu zer, „Grossi', Silbertreuzer, 1 Soldi, iHalbsoldi, 3V Kreuzer, 17 Kreuzer, Taler, „Quadroni' usw. geprägt unter Maria Teresia 1740-1780 und Josef II. 1780-1790. Wieder ein schönes und sehr seltenes Stück: die große Goldmedaille, : geprägt anläßlich der Hochzeit Leopold ll. 17.90-1792 mit Maria Lodovica von Spa nien in Innsbruck, 1756 von Wiedmann. Es folgen Silbermedaillen und Militär- MÄlWek, gejMgk unter Franz

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Seite 2 von 6
Datum: 26.10.1927
Umfang: 6
geeigneter Beispiele aus Wagner und Verdi diese seine Theorie bei seinem Vortrag am Samstag, 23. ds., um halb 9 Uhr abend? im Gewerbeföiberungssaal am Dominikanerplatz zu beweisen suchen und hofft dabei auf eine aufmerksame Zuhörerschar aus allen Kreisen der Gesellschaft. MWWMUWWW prà von 8avv^en Historischer Roman von L. Mühl back- ilcZ HvmeMigi „Ein Wahlkönig ist er, nichts weiter', sagte Leopold achselzuckend. „Ich bin es zufàden, daß wir uns mit ihm verbündst haben, aber ich w ll es nicht leugnen

ich im Namen der Armee und meiner selbst'. „Herr Graf Rüdiger von Starhemberg', fuhr Leopold fort, „Euch ernenne ich, wie Ihr es ge wünscht habt, zum Kommandanten unserer Hauptstadt Wien und befehle Euch, sie zu ver teidigen gegen alle unsere Feinde'. „Kaiserliche Majestät', rief Graf Starhem berg begeistert, „ich werde sie vreteidigen bis auf den letzten Mann, bis auf den letzten Trop fen Blut, und wenn Gott uns den Sieg ver sagt, so wird der Feind, wenn er in das eroberte Wien einzieht, keine Stadt

finden, sondern nur Trümmer und Leichen'. „Euch, den Grafen von Portia und von Kinsky', sagte der Kaiser, „Euch, als den ersten Beisitzern im Hofkriegsrate,' befehle ich. schnell und unverzüglich alles anzuordnen und zu tun zur Ausfuhrung meiner Befehle. Mögen unsere Kuriere noch heute nach allen Weltgegenden hin eilen, um in allen deutschen Landen, an den Höfen aller europäischen Fürsten es zu verkün den, daß der Kaiser Leopold zur Ehre Gottes und zur ganzen europäischen Christenheit die Waffen

ergreift, fest entschlossen, sie nicht eher wieder niederzulegen, als bis er die ungläubi gen Türken besiegt und von den österreichischen Grenzen zurückgeschlagen hat. Solches schwöre» wir im Namen des Vaters, des Sohnes und des Hebligen Geistes, und bitten, daß die heilige Jungfrau dazu uns ihren gnädigen Segen ver leihen mögel* lX. Auf der Ebène von Kilsee Auf der Ebene von Kitsee, unweit von Preß burg, wollte Kaiser Leopold am 1. Mai des Jahres 1683 die Musterung seiner Truppen hal ten, dorthin

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Seite 2 von 6
Datum: 19.11.1927
Umfang: 6
! Aber ein Held ist er gewesen in dieser Schlacht bei Wien am 12. September 1633. Das sagen alle, die ihn gesehen an der Spitze der Dragoner: das sagt auch der Herzog von Loth ringen in seinem Bericht über die Schlacht an den Kaiser Leopold, das wiederholt er seinem kaiserlichen Schwager, als dieser nach einigen Tagen unter dem Zujauchzen der Wiener seinen Einzug hält in seine Residenz und wieder Besitz nimmt von der Kaiserburg. Ein Heid ist Eugen von Savoyen gewesen tir der Schlacht, vor Wien! Und zum Lohn

und viele Lehr« Personen gesehen. macht Kaiser Leopold den jungen, kaum zwan zigjährigen Prinzen Eugen von Savoyen zum Obristen des erledigten Kusssteinschen Dragoner- regimenteo. Nun ist's vorbei mit dem kleinen Abbs! Eu gen von Savoyen hat jetzt den ersten Schritt getan auf der Bahn des Ruhmes und der Ehren! Er ist Obrist, und das Knfsteinsche Dra gonerregiment nennt sich von jenem Tage ab: „Prinz Eugen von Savoyen!' (Ende der dritten Abteilung). Vierte Abteilung: Ein Karneval in Venezia

i. Die Schlacht bei Ofen Kaiser Leopold erhob sich aus seinem Lehn- stiihl und gab damit den Herren vom Geheimen Oberhofkriegsrat das Zeichen, daß sur heute die Sitzung beendet sei. Der Markgraf Hermann von Baden und der Graf Rüdiger von Star- Hemberg, der Präsident und Vizepräsident des Oberhoskriegsrates folgten also dem Beispiel des Kaisers, und sich gleichfalls erhebend, ga. ben sie den Beisitzern des hohen Rates damit das Zeichen, daß die Beratung beendet sei und sie sich daher, der Etikette gemäß

, schweigend und still zu entfernen hätten. Während diese also sich ganz ohne Zeremo niell, leise auf den Fußspitzen schleichend, in das Vorzimmer zurückzogen, blieben der Präsident und der Vizepräsident noch neben deni grünen Tische stehen und harrten der Anrede àr der Verabschiedung. Kaiser Leopold schien indessen ihre Anwesen heit ganz und gar vergessen zu haben. Er hatt.' langsames Schrittes und nachdenklich das Ge inach durchschritten und sich a» das Fenster ge stellt, an dessen Scheiben

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Seite 2 von 6
Datum: 19.10.1927
Umfang: 6
anfing und stets bereit war, das Blut seiner Untertanen zu vergießen. Und doch ist mir der Krieg eine Greuel, und es tut mir im innersten Herzen wehe, daß so viel Menschen- l'lut unter meiner Regierung vergossen wird. Aber doch muß ich mich dessen getrösten, daß es vergossen wird ad „ad majorem dei glo- riain'. Und Leopold, welcher nicht bloß ein Zögling der Jesuiten, sondern als Kaiser von Deutsch land dennoch ein weltliches Mitglied dcs Jesuitenordens mar, neigte ehrfurchtsvoll sein Haupt

Gelehrten blicken mit Stolz auf Euch und nennen Kaiser Leopold den Ersten ihren Zunftgenrssen. Wisset Ihr nicht zu komponie ren und das Spinet zu spielen^ wieder besten- Künstler einer? Malt Ihr nicht so kunstvoll und schön, wie es nur Eure Hofmaler Hermann, Schildbach und Hamilton verstehen? Entwerft Ihr Euren Architekten nicht selbst die Risse zu den Gebäuden, welche sie fich aufbauen sollen, und ist nicht der große Baumeister Fischer von Erlach selber erstaunt gewesen über die weisen Ratschläge

als Ew. Majestät es sind?' „Wenn man Euch hörte, Kircher', sagte der Kaiser lächelnd, »so sollte man vermeinen, der Gott der Griechen, der Apollo, sei selber vom Himmel hernieder gestiegen, um sich als Kaiser Leopold aus den Thron von Deutschland nieder zusetzen'. „Und nennt man Ew. Majestät nicht schon den Apollo? Hat nicht der kaiserliche Biograph Sigismund von Birken aus dem Namen Leo- poldus A, welches A Augustus bedeuten soll, sehr sinnreich und doch einfach und wahr dys Änagramm Deus Apollo gemacht

?' „Es lassen sich freilich die Buchstaben versetzen zu einem zierlichen Anagramm«, mein lieber Kircher, aber man müßte Berge versetzen und Jahrtausende auslöschen, wollte man aus einem ernsthaften, armen und demütigen Kaiser von Deutschland den heiteren, schönen Gott des alten Griechentums machen. Lassen wir es also nur so, wie es ist! Verlange gar nicht der Deo Apollo zu sein, bin es schon zufrieden, wenn man mich dereinst nicht den blutgierigen und streitsüchtigen Kaiser Leopold nennt. Con siglio

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