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Alpenzeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 14.06.1935
Umfang: 6
in «imer knappen Vier telstunde auf der Berlin-Hamburg-Straß« zum Döberitzer Truppenübungsplatz, wo aus einem 54V taufend Quadratmeter großen Gelände das olym pische Dorf entstehen wird. Drei Wochen lang sollen sich dort 'die Sportler aufhalten uind ihr Lebe», fernab von» Gàiebe d>«r Großstadt, in einein der schönsten Teile märkischer Landschaft verbring«». Als tägliche Unkosten fmd dafür Mark Pro Mann vorgesehen. Em Zwang, im olympischen Dorf zu wohnen, besteht nicht, die einzelnen Nationen find

sowohl als Ganzes als auch bezüglich des einzelnen Teilnehmers voll kommen unabhängig. Das olympische Dorf entsteht auf einem Gelände, von cinzicM'tiger landschaftlicher Schönheit. Di« Austeilung des Geländes ist so erfolgt, daß sie eben so sehr dem beabsichtigten Zweck wi« der Erhaltung der Landschaft gerecht wird. Gleich hmter dem geräumigen Vorfahrtplatz, der umnitklbar an der Striche Berlin-Hamburg liegt — ihm gegenüber befindet sich ein Parkplatz in riesigem Ausmaß werden die großen

Eingangsgebäude errichtet, in denen die Empfaugsräum«, die Büros der Mann- schaftsleiter, Post- und Verkehrsbüros, Läden, Geldinstitute und eine große Gastwirtschaft unter gebracht find. Diese ist für die Besucher gedacht, die zum Dorf hinauskommen, und insbesondere für weiblich« Besucher, die grundsätzlich nicht in das Dorf hineindürfen. In dieser Hinsicht wird jede Vorsorge getroffen. Mitten im Wald werden dann, hübsch verteilt, 150 Häuser errichtet, dazu vier Badeanstalten mit Warm- und Kalbwasserduschen

uud Wannen, auß«rdnn drei finnische Dampf- badoanstalten, die von finnischen Architekten gebau »verden. An Stelle des ursprünglich geplante Badeteiches wird «ine gedeckte Schwimmhalle mit verschiebbarem Glassenstern gebaut. Ein« Turnhalle wird ebenso für tmnfportliche Nebungen wie als Unterhaltungsrcmm dienen. Außerdem wird das olympische Dorf «inen Sport- Kernplatz mit 4W Meter Aschenbahn nach genauem Borbild des Kernplatzes im Olympischen Stadion (nur ohne Zufchcuierplätze) erhalten

zur Verfügung stehen. Auch das gesamte Bedienungspersoncil im olympischen Dorf wkd restlos aus männliches Person«^- besahen. Jedes Ha^ ^ bekommt im übrigen7. eine, eigene TelefGWrMMg/' 'ài,- Münzfernsprecher, ein Telefon mit Anschllch ans olympische Dorf. ' Zloei Probehäuser find bereits errichtet worden,', die restlichen 148 Iverden, sobald die Besichtigung' und Zustimmung der Behörd«n erfolgt ist, gleich-! zeitig zu barien begonnen, svdaß si« binnen kür^ zesteir Zeit fertig find, zumal die ganze

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 30.03.1941
Umfang: 6
Sonntag, den W März 1941 XIX .A > p e n z e ! » u n g' Lette 5 Das Dorf cler sciiönen?rauen Dörfer ohne Männer gab es damals in Ungarn einige, da der große Feld herr Johann Hunyadi Legen dm Sultan immer wieder in den Krieg ziehen muh» te. um die einfallenden Türken aus dem Lande zu jagen, à schlechtesten aber waren die Frauen von Szelistye daran. Dreihundert Frauen und kein einziger Mann. Keiner von ihnen war zurück- gekommen, alle hatten mit ihrem Blut den heimatlichen Boden getränkt. Jahre

vergingen, und das jüngste im Dorfe geborene Kind war bereits sieben Jahre alt. Der Weizen stand hoch auf den Feldern, und das Meh gedieh^ aber es war kein Lachen und keine Freude im Dorf. Da beschlossen die Frauen von Szelistye, Abhilfe zu schaffen. Sie schick ten eine Abordnung nach Ofen zu dem jungen König Matthias Corvinus. den ole Geschichte den Gerechten nennt. Zwölf walachische Frauen, starkknochig und breithüftig, erschienen vor dem Statthalter von Ofen. Sie trugen ihre schönsten Kleider

, daß es ihn viel, sehr viel Geld kosten würde, seinen Kopf zu behalten. In den nächsten Monden ritten Gras Docz» und seine Leute das ganze Land ab, lind wo sie ein schönes Mädchen fanden, kaufte» sie es und siedelten es in Szelistye an. Die häßlichen Frauen aber ließ er frei, und er wußte ihnen Gelegenheit zu verschaffen, sich anderswo ein Heim aufzuknien. Mathias Corvinus kam nicht zur Jagd. In diese», Jahre und auch iin nächsten nicht. Vielleicht hatte er auch schon vergessen, daß es ein Dorf gab, welches jetzt nur mehr

das Paradies des Königs hieß. Und Graf Doczy wartete und verlernte langsam seinen Geiz. Wo er von einem Wönen Mädchen hörte, ließ er ès nach Szelistye bringen, und er achtete darauf, daß keine Szeliftyerin an ihrer Schönheit Schaden nahm. Die Jahre vergingen, der König starb und hatte Szelistye nie gesehen. Aber durch ganz Ungarn ging die Kunde von dem Dorfe. Wer ein reicher Mann war. der holte sich seine Frau aus Szelistye, und stets war das immer wachsende Dorf voller Freier. Graf Doczy und feine

, hatte doch noch nie eins der Mädchen nach drüben geheiratet, so gut ihnen auch die wilden Burschen gefallen wollten. Aber sie fürchteten die Kälte, die frühe Dun kelheit, denn auch im Sommer lag das Dorf drüben zur Vesperzeit schon im Schatten. Ein Mädchen -aus dem Dorf in der Sonne, e» hieß Josephs und war noch hübscher als die anderen, stand einmal gegen Abend im letzten Sonnenschein auf einem Steg am See und spülte Wäsche. Die Sonne lag auf ihrem braunblonden Haar, dem roten Rock, den braunen Armen und Beinen

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Alpenzeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 21.10.1930
Umfang: 8
-Bnngalow. unter dessen moderndem Dach wir seit drei Tagen schon kampierten, ragte der Stumpf eines Af fenbrotbaumes, aus dem ich mich niederließ. Vor mir stieß kerzengerade, aber zur Hälfte schon wieder überwuchert von d«r tropifchen Vegetation eine Lichtung bis hinab zur Talsen- kuug. Hier führt« am Fels entlang ein schma ler Wildpfad, den nach unserer Berechnung der Tiger nehmen mußte, wenn «r ins Dorf wollte. Drei Tage hatten wir den Herrn vergebens er wartet. Wenige Tag« zuvor

waren Wir von der letz ten Bahnstation im Gebirge nordwärts geritten, um uns einen seltsamen Eingeborenenstamm anzusehen, der seine Grashütisn hoch oben im Laub der uralten Bäume hatte und sich kaum auf die Erde wagte. Auf unserem Wege fan den wir ein für dortige Verhältnisse ziemlich großes Dorf dicht an, Dschungel, dessen Bewoh ner in panikartiger Ausregung waren. Grund zn der entsetzlichen Furcht »var nun anch wirklich gegeben, denn in den vergangenen vierzehn Ta gen hatte ein besonders kühner Königstiger

nicht weniger als fünf erwachsene Leute angefallen, vier davon getötet, und Mei fortgeschleppt. Sosort hatten wir beschlossen, das Dorf von den „Menschenfressern' zu befreien. seines Stammhalters — durch den Tiger. Es ist also eine Art Familientradition, daß alle Männer des Geschlechtes grundsätzlich vom richtet. Wir bauen zwei gutliegende Hochsitze und warten in Ruhe ab.' un- Teak. Die erste Nacht, die wir regungslos auf Tiger aufgefressen werden. Di« vor dein ersten sàken Geäst uralter Teak. Sohn etwa

ist, als die erste. Jedenfalls kehrt her Tiger nie wieder in ein Dorf zurück, wenn ein Bewohner sich ihm freiwillig zur Verfügung stellt. Das heißt also, blieb sein Schuß aus? Ich packle an. zielte sich irgendwo in den Weg legt und wartet di«. Bestie setzt zum Sprung an —, mehe ab. Während wir nun mit Mühe nnsere Auf. regung meisterten, erwartete der Inder den sicheren, grauenhaften Tod imt einer unbe- greiflichen Ruhe und Gelassenheit. Am zweiten Abend ergab sich das gleiche Bild. Plötzlich war das Lärmen

«Iiisach opfern?' fragte ich. «Ja und nein! Denn er selbst hat diesen Vorschlag gemacht. Er will freiwillig den ihm doch gewissen Tod erleiden, um gleichzeitig das Dorf zu rettenI' „Das ist doch der helle Wahnsinn. Villi' Der Freuud sah mich eine Weile forschend an. „Dil glaubst jetzt, daß ich dem Unternehmen zugestimmt habe?' fragte er. „Ich kann es nicht glaubenI' „Und doch ist es so. In der kommenden losl Du weißt aus Fast gleichzeitig sährt aus Bills Büchse der donnernde Schuß und brüllt

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 01.08.1935
Umfang: 6
des Herzogs von Kent For kurzem in England das erste Dorf der Ger steskranken eingeweiht, das ein.völliges Novum auf dem Gebiete der Internierung von Geistes kranken darstellt. Dieses Dorf liegt in der Nähe von Colchester und ist in weitem Umkreise von einem Stacheldrahtzaun umgeben, der Tag und Nacht bewacht wird. Innerhalb dieser Umzäu nung hat man durchaus den Eindruck, sich in einem gewöhnlichen Dorf zu befinden. Obfchon selbstverständlich überall Aufsichtspersonal vor Händen ist, sollen die Kranken

doch, soweit es geht, das Gefühl haben, in Freiheit zu leben. Das Dorf hat eine große Musterwirtschaft mit 100 Kühen, einer Reihe von Gehöften, einer Geflügel zucht, einem Fischteich und vielem mehr; die ruhi> gen Kranken leben in kleinen Bauernhäusern Nur die gefährlicheren sind in größeren Blocks untergebracht. Das Dorf ist anstelle eines alten, im Jahre 18S9 begründeten Irrenhauses angelegt. Welchen Kom fort die Kranken darin haben, geht schon daraus hervor, daß das Irrenhaus mit IM Geistes kranken

belegt war, während im Dorf nur 400 leben. Der Herzog von Kent hat in seiner Er öffnungsansprache das Dorf „das Mekka der Gei steskranken' genannt. Leibwache eines ZNillionär-Kindes Vor kurzem, wu.de dem Newyorker Multi millionär I. I. Astqx.M Sohn geboren. Da man einen Raub des Kindes unmöglich machen wul, wird der Säugling auf die Privatyacht votr Astor gebracht werden und ständig auf hoher See blei ben. Die Dacht wird aber zurzeit noch renoviert, und um das Kind vorläufig zu schützen, hat Astor

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Seite 3 von 6
Datum: 12.08.1936
Umfang: 6
Gegenteil den Kampf gesund zu .à liofft, oder spuckt vor dem Start drei- In aller Welt sind diese Sportsitten an siseli Sehr bekömmlich soll, allerdings weni- » r den Gegner, auch ein Hufeisen im — Box- I ài, sei», was sogar der Laie ohne weiteres />, Darüber hinaus kennt man in der Sports- ' die merkwürdigsten Talismane in Tiergestalt ?»rin toter Gegenstände, die Glück und Er ls,nngen sollen. Ein Streifzug durch das O- üciie Dorf ergibt eine ganze Sammlung der ber Objekte. Fast jede Mannschaft

, 10 Uhr morgens,, setzte ich meinen nach dem Abhang des Berges Anoge (des alten Neritos) fort und nach anderthalb Stunden kamen wir in dem reizenden Dorf Leuke an. Man war schon von meinem Besuch unterrichtet und die Einwohner mit dem Priester an der Spitze kamen mir in einer beträchtlichen Entfernung vom Dorfe entgegen, empfingen mich mit dem Ausdruck der lebhaftesten Freude und gaben sich nicht eher zu frieden, als bis ich allen die Hand gedrückt hatte. Es mar Mittag, als wir im Dorf ankamen

, und da ich noch die Stelle des alten Politales und seine Akropolis, das Dorf Staoros und das Kloster der helligen Jungfrau auf dem Gipfel des Anoge zu besuchen vor hatte, so wollte ich mich in Leuke nicht aufhalten. Aber man bat mich so dringlich, einige Stellen aus der Odyssee vorzulesen, daß ich mich endlich gezwungen sah, nachzugeben. Um von allen verstanden zu werden, nahm ich einen Tisch unter einer Platane mitten im Dorf als Tribüne und las mit lauter Stimme den 23. Gesang der Odyssee von Vers 1 bis 247

vor, wo erzählt wird, wie die Königin von Jthaka, die keuscheste und beste der Frauen, ihren angebeteten Gemahl nach zwanzigjähriger Trennung wiedererkennt. Ob gleich ich dieses Kapitel schon unzählig oft gelesen habe, so war ich doch stets beim Lesen desselben lebhaft gerührt und den nämlichen Eindruck mach ten die,se prächtigen Verse auf meine Zuhörer; alle weinten und ich weinte mit. Nach Beendigung meiner Vorlesung wollte man mich durchaus bis zum folgenden Tage im Dorf behalten, aber ich lehnte

dies entschieden ab. Mit großer Mühe ge> lang es mir endlich, mich von diesen braven Dorf bewohnern zu trennen, aber nicht, ohne vorher mit ihnen angestoßen und jeden geküßt zu haben.' So wanderte der Sech.sunhvierzigjährige be geisterten Herzens zu dm Stätten, von denen Homer gesungen, und sie enthüllten sich seinem naiven Sinn in der heutigen Umgebung. Nach Jthaka war sein nächstes Ziel die nahe beieinan der in der argivischen Landschaft des Peloponnes gelegenen Burgen von Mykenä und Tiryns. Vor dem Burgtor

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Seite 2 von 6
Datum: 24.04.1936
Umfang: 6
für die Austragung der Kämpfe sind 1000 Startnummern, 200 Markierungstafeln, 50 Startbandmaße, 10 Startpistolen erforderlich. Die Turner brauchen 6 Recke, Barren, Pferde und Schaukelringgeräte, 12 Sprungbretter und 20 Le dermatten. Auch die Schwimmer haben einen star ken Bedarf an Sportgeräten. Es müssen für sie IS Wasserbälle, 6 Wasserballtore und 8 Sprung bretter angeschafft werden. Die Fußballer und Handballer brauchen je 40 Bälle, die Ringer 3 Matten in der Deutschlandhalle und 6 Matten im Olympischen Dorf

. Die Boxer verlangen SV Satz Boxhandschuhe, 2 Boxringe in der Deutschland halle und 3 im Olympischen Dorf. Die Gewicht Heber brauchen 6 Hanteln und die Hockeyspieler neben 3 Satz Hockeytoren 480 Hockeybälle. Für den Fünfkampf der Reiter werden 50 Sättel und SV Neithindernisse gebraucht. Die Ruderer benö tigen 40 Bojen, 20 Anker, 1000 Meter Kette, 500 Meter Drahtseil, 1200 Meter Seil und 30 Later nen. Die Basketballspieler müssen 20 Bälle haben und die Fechter 10 elektrische Meldeapparate für Degen

seines Stabes und beobachtete die verglimmenden Flammen. Und als das Feuer allmählich verlosch, griff er zur Harfe, um ein Danklied anzustimmen. Ein Dorf in der Gewalt der Aussätzigen. Das Dorf Jfacea hat vor wenigen Tagen Stun den erlebt, die die grauenhafteste Phantasie Edgar Allan Poe's überboten. 123 Aussätzige, darunter 45 Frauen, brachen aus dem in der Nähe gele genen Leprosorium Tikilesti aus und zogen unter wilden Schreien durch das Dorf. Es handelte sich um eine Protestdemonstration

gegen die mangel hafte Ernährung und Pflege im Leprosorium. Als der Zug der Aussätzigen gesichtet wurde, schlug die Sturmglocke aus dem Kirchturm an. Sämtliche Dorfbewohner verbarrikadierten sich in ihren Häusern. Die wenigen, die sich nicht schnell genug in Sicherheit bringen konnten, wurden von den Aussätzigen mit den Schreien „Jetzt bist auch Du unrein!' angefallen. Den Kranken gelang es, das Gemeindeamt zu besetzen. Die telefonisch herbeigeholte Gendarmerie umzingelte das ganze Dorf. Mit unendlichen

Vorsichtsmaßnahmen trat man mit den Aussätzigen in Verhandlung, die zum Schluß gegen die Zusicherung, daß die Zustände, in der Anstalt gebessert werden würden, sich zum Abzug bereit erklärten. Die Eskorte folgte ihnen in größerer Entfernung. Das Dorf wird vollstän dig desinfiziert werden müssen. Die zum Glück nicht zahlreichen Personen, die in nähere Beruh rung mit den Kranken gekommen sind, werden unter Beobachtung gestellt. Noxe« BoMeliiiW» der LlMia-AiiMin Senigallia, 23. April. Der Sekretär des italienischen

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Seite 3 von 8
Datum: 05.07.1936
Umfang: 8
war und die vor allen Dingen mit den verhaßten Weißen kurzen Prozeß zu machen pflegt. Aber Murray entschloß sich nach kurzem Besinnen, diese undankbare Auf gabe zu übernehmen — eine Karriere wars nicht. Murray trinkt keinen Whisky, das hat er sich in den Tropen abgewöhnt, er raucht nicht einmal Pfeife: „Zu der Zeit, als ich zu den Papuas kam, war es an der Tagesordnung, daß ein Stamm den anderen, ein Dorf das andere überfiel, wobei es regelmäßig ein paar Tote gab. Trotzdem han delte es sich, wie ich bald erkannte

, im Grunde nicht um schwere Verbrechen, sondern es war mehr eine Art sportlicher Betätigung der jungen Papuas, die ihre Kraft und Kühnheit beweisen wollten. Bevor ich kam, war es Sitte, derartige Ueberfälle damit zu ahnden, daß der Gouverneur eine Strafexpedition ausrüstete, dasjenige Dorf, das ein anderes angegriffen hatte, zernierte, hohe Bußen verlangte und die Schuldigen hängte.' „Was sollte man auch anders tun, Sir Hubert?' fragte ich. „Man mußte den Papuas doch schließ lich beibringen

, daß solche Sitten, bei denen Men schen ums Leben kommen, nicht geduldet werden.' Murray sah mich groß an: „Sehr richtig. Cs handelt sich nur um die Methoden. Ich war zu nächst nur Vize-Gouverneur, erhielt aber von mei ner vorgesetzten Behörde die Erlaubnis, auf meine Weise zu versuchen, die Papuas zu erziehen und für uns zu gewinnen. Als mir der erste Ueberfall eines Dorfes gemeldet wurde, ging ich zunächst mit zwei Dienern in das Überfallene Dorf und bat, mir den Weg zum Nachbardorf zu zeigen, das den Angriff

ausgeführt hatte. Als ich mich diesem Dorf näherte, wurde ich mit einem Hagel von Pfeilen überschüttet, die vergiftet waren, aber mich glücklicherweise nicht trafen. Meine Begleiter hatten zwei Koffer mit sich, in denen sich allerhand kleine Geschenk« befanden. Ich breitete die Ge schenke auf der Erde aus und setzte mich ruhig daneben. Und nach einer halben Stunde war das ganze Dorf versammelt, stürzte sich über die Ge schenke und begann mit mir zu oerhandeln. Es stellte sich heraus, daß zwei Bewohner

genom men. Sie lernten englisch und begriffen, daß man nicht, um aus Spaß ein anderes Dorf zu über fallen, Menschen dabei töten darf, und daß auch Ueberfälle nicht erwünscht sind. Als die drei Jahre Gefängnis vorbei waren, wurden sie in blaue Polizeiuniformen gesteckt, in denen sie sich mächtig stolz fühlten, ich. schickte sie in ihr-Dorf zurück, mit Hem' Aufträgt dort für Ruhe zu ' sökgett'Und auck den anderen beizubringen, wie man sich verhält/ „Und drei Monate später gab es einen neuen Ueberfall

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Seite 6 von 8
Datum: 02.07.1939
Umfang: 8
Das Dorf àer Witwen Die Entdeckung, die eine Kommission der Sowjetregierung soeben im Zusam menhang mit der Volkszählung in Sow jetrußland am Ostabhang des Sayansk- Gebirges, unweit der sibirisch-mongoli schen Grenze, gemacht hat, legt eine der schrecklichsten demoralisierenden Folgeer scheinungen des Weltkrieges bloß, die sich über zwei Generationen auswirkte und 19 Menschen in einen vorzeitigen Tod trieb. Mitten in einem sumpfigen, von allen' oder Hirt in das Dorf verirrte, wurde er gastfreundlich

>xratsre s vlsß» ßiaioi'! i^Li'inuui xnti? navi su c'.n xi i-vvìno. ciomuawaàrii cU aSsri. Là- '.!> cu (^is^siAsì Tenere, possono invimi von Is, Iona» ì>! «Nsiionjxrsimni pk'i' te osvi» all oxoi utlwlo t.eIkV'sZtvs aovetà, ci? le n^Lssrje Ln«Zio22i0lU si non ìsrlSe sono 5acìàer>- :v accessìbili. ckx.ài'i lar presto, il più pre- :'o ? ssslcurKiÄ snelle is >.''k<'!kion?. x; serv^ cieUà Seiten durch bobe Bergwände abgeschlos- mehr, das seltsame Dorf könne eines Ta ges aussterben. Die alten Frauen star ben

in Begleitung einer starken Poli- zei-Estone wieder zurück, und nun be gann eine eingehende Untersuchung. Ei ne Frau nach 5er anderen wurde vei hört, nnd alle beslälialen den Taibestand. Ihre (^eslänSniße erfolgten um so bereit williger, als sie sich über das Verbrecheri sche und Naturwidrige ihres Tuns abso lut nicht klar zu sein schienen en-m Waldtal saud die Kommission hier, nicht weit von der kleinen Stadt Jüm, ein aus der Landkarte nicht verzeichnetes Dorf, besser gesagt eine Siedlung

von et wa M Hütten, in denen ausichlicßlich verwilderte Frauen nnd Kinder weib lichen Geschlechts unter primitivsten Um ständen ihr Leben fristeten. Aus die Frageii dcr Sowjetbeanueii verweigerten die Bewohnerinnen zunächst jede Am wart. Nach vielem Drängeil gab eine der ältesten Frauen st'doch die ver blüffende Antwort: „Unser Dors hat kei nen Namen- wir nennen es das Dorf Ser Wiiwen!' Weitere Erklärungen lehnte auch in zuerst hartnäckig ab. Erst als >bie Beam ten ihr drohten, sie niitzuneiunen u'd einzusperren

, erklärte sie: ..Wir Häven uns hierher zurück^t'Zi'aen, iv.'il wir die Männer lassen. Wenn wir sie nicht m^ir brauchm, d^>s heißt w.mii ii^> Psüchi erfüllt haben, Kinder in tue Welt Zu set zen, töten wir sie . . Wie das Amazoncndors entstand Vor dem Weltkriege war das „Dorf der Witwen' eine Jakuten-Siedlung. Als der Krieg ausbrach, kamen die Kosaken, trieben sämtliche waffenfähigen Männei zusammen, steckten sie in Unifennen und schickten sie ins Feld. Die Frauen hofften vergeblich auf eine baldige

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Seite 3 von 6
Datum: 28.10.1937
Umfang: 6
Südwest- erhält man einen ersten Begriff von zen beim Dorf Serravalle. Das liegt > hügelrücken, unmittelbar über der e. und schaut mit seinen Turmruinen Land. In frühester Morgenstunde klomm Miiberliegenden Lehnen hinan, und à ich es tief unter mir wie ein Spiel ein Knabe aus Bausteinen errichtet hat; kr sah ich es aus weiter Ferne, von ni Mio her, weiß aufleuchtend im Glan- schmittcigssonne, umrahmf von nahen igen: ein vollendet liebliches Gemälde. Iliches Wunder erwartet den Wanderer imnano

. Das ist ein stattliches Dorf, geräumigen Marktplatz gruppiert, auf dem altehrwürdigen, arkadenumzogenen ein Denkmal steht: für Giuseppe >, den Dichter des „Gingillino' und oiiren, 'der' hier geliorek ist, und der wölinliche Begabung in den Dienst der > Wiedergeburt stellte; Paul Heyse hat zynische- und doch graziöse Keckheit der sine Gedrungenheit und Fülle der kur- ! ZMspitzten Strophen, eine von jeder e» Nhetorik freie Simplizität des Stils' INÌ. sg zum angedeuteten Wunder freilich gute zwanzig Minuten über Monsum

sein.' »o ij.,' ''ger woroen lein. .. . M gab der Michl zu bedenken: „Sell lchon von dir. Aber soviel werd's os zammbringen, daß ös an halb- ^)of kaufen kdnnt's.' .^°aßen Hof ist a koa Red. Mir moch- 3>ei mit Schulden übernemmen- Und hellt 's Müllerhäusl in die 2lu- ^loan ists schon, aber was es kostet, 'ür schon zamm, und mir können ansangen. Da bin i mit'n Burgele dorf zusammen bildet er einen der markantesten Panoramenausschnitte, der insbesondere von Mon tecatini Alto aus unvergeßlich wirkt. Montecatini Terme

dieses Geländes ist freilich nicht der Herbst, smidern der Winter und Frühling mit Schnee und Wintersport, wenn die Berge im Rund, Gomito, wo eine Hütte mit Schlittenzufahrt im Werden begriffen ist, Libro Aperto und Cimone. mit m die höchste Er hebung. zu lohnenden Mmhrten locken. Unweit vorm Abetone, von der Autobushalte stelle Casotti in einer Viertelstunde erreichbar, jenseits des Limabaches, hoch am Hang ans einer über und über begrünte:, Erdstuse. 678 in hoch, träumt ein beglückend schmies Dorf

er nach dem anderen Buch, und fast mit einem Schlag verstummte das Räu spern und Fußscharren, das sonst den Raum der Kirche füllt. Es waren die Eheverkündigungen. Die sind für ein Dorf immer ein Ereignis. Meistens ist es ja bekannt, wer sich zu diesem Schritt entschließt, aber die Verkündigung hat es doch in sich. Denn mit ihr wird aus der Gspusi was fest Umrisseues. Und dann gibt sie so schön Gelegenheit zu einem Dorf- klatsch sür Männer und Frauen. (Fortsetzung folgt

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Seite 2 von 6
Datum: 03.08.1935
Umfang: 6
. Es wird neben Krankenzimmern, Be« Handlungszimmern usw. eine voll ausgestattete Station für Zahnbehandlung enthalten, «in fin» nifches Dampfbad, Duschen und Wannenbäder in der Schwimmhalle vervollständigen dt« hygieni« fchen Einrichtungen. Nach dem Vorbilde von Los Angeles wird dà» Olympische Hotf ein .Dorf der Frauen* fein. Nicht nur infofern, als keine Besucherinnen ein« gelassen werden, sondern auch das gesamte Per» sonai wird sich nur aus Männern zusammensetzen. Gasthof 'Cervo» llnkerwirt s. Geneflo

der Bewohner, soweit es sich nicht um die regelmäßigen Mahlzeiten han delt. Alle Häuser sind massiv aus Stein gebaut; die leicht« Bauweise, die die Organisatoren der Olympischen Spiele von Lo» Angeles 1932 fllr ihr damaliges und im übrigen durchaus vorbild liches Olympisches Dorf anwenden tonnten, wür de dem nordischen Klima nicht standhalten. Im Dorfe wohnen nur die männlichen Teilneh mer der Spiele, die Mannschaftsführer und ihre Helf«r, die Aerzte, die Masseur« und Köche der Mannschaften. Die Frauen

, die an den Spielen teilnehmen, erhalten ein eigene« Heim in unmit- telbarer.Nühe des. Olympìa-LtWvns^PvN.Mem nationalen Olympischen Komitee können bi» zu vier Mitglieder im Dorf« wohnen, auch werden einige von den Kampfrichtern hier untergebracht, die von den internationalen Sportoerbänden nach Berlin berufen werden. Ein Zwang zum Woh nen im Dorfe wird natürlich in keinem Falle aus geübt; es steht jeder Mannschaft frei, wenn sie es vorzià sich in einem Berliner Hotel einzumie ten. Die Mehrzahl aller Athleten

wird sich aber wahrscheinlich im Dorf einquartieren; nur für die RUvxrer, die ihre Wettkämpfe ja an einem dem Olympia-Stadion entgegengesetzten Ende der Stadt austragen, wird von vornherein ein ande res Quartier vorbereitet. Aehnlich wie in einem großen. Hotel erfordert die Versorgung und Betreuung der ^8000 Gäste im Olympischen Dorf einen umfangreichen Appa rat von Sacheinrichtungen und Personal. Kein Hotelbetrieb der Welt aber steht unter so eigen- ümlichen Bedingungen wie dieses Dorf: daß alle 'eine Gäste junge Athleten

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Seite 3 von 8
Datum: 30.01.1938
Umfang: 8
auf sie ein. Und wieder nickten die schwarzen Teufel grinsend mit dem Kopf. O ja. wenn der N'Gagi das Opfer annehmen würde, bedeutete es Fruchtbarkeit und Segen für den ganzen Stamm Der Me dizinmann hatte recht. Die guten Geister hatten ihnen just zum Fest des Mond wechsels den weißen Zauberer ins Dorf geführt. Morgen Nacht war das Runlho, morgen Nacht würde der N'Gagi kom men . . .! Die Augen des Medizinman nes begannen zu funkeln. Er sprach so lange aus die Männer ein. bis er Ihrer Zustimmung sicher war. Den schwarzen

gegen die Müdigkeit, die ihn be fallen wollte. Wie in einer Vision sah er den scheußlichen und dampfenden Rachen einer furchtbaren Bestie dicht vor sich. Der N'Gagi! Er wollte auffahren und schreien, da fühlte er sich von mehreren Armen gleichzeitig umschlungen. Bepor er sich zur Wehr setzen konnte, war er pn Händen und Füßen gefesselt. Ebenso erging es dem Watussi. Das ging so schnell und lautlos, das es niemand aus dem Dorf bemerkte. Aber draußen vor der Hülle stand der Medizinmarin und tanzte in teuflischer

. Vorbereitungen zum Aest im Dorf. Kaum brach der Tag an. als es im Dorf bereits lebendig wurde. Die Vor- bereiumgen für das große Fest, das am Kiwu-See gefeiert werden sollte, wurden getroffen. Die mannbaren Jünglinge be gannen. sich kriegsmäßig zu schmücken, denn heute Nacht beim Runlho durften sie sich das Mädchen aussuchen und nach ihrer Hütte mitnehmen, das ihnen ge fiel. Die Zeit des Liebesfestes des roten Gorilla war auch die Zeit, da die mann baren Jünglinge des Dorfes sich ihre Mädchen küren durften

, das für den N'Gagi bestimmt war. Große Freude über dea durch das angenommene Opfer zu er wartenden reichen Segen für den ganzen Stamm erfüllte das Dorf. Dumpf dröhn ten die Trommeln durch den Wald. Dä» (Fest wurde allen Stämmen bekannt ge macht. In der Nacht würden überall im Ruivensori-Gebiet Paare sich finden und in den Hütten verschwinden und . . . der rote Gorilla würde durch den Ur wald schleichen und sein Weibchen su chen . . . Pfeile wurden geschnitzt, die Bogen gespannt. Der MedizinmaflU schürte

unablässig den Fanatismus sei ner Stammesgenossen. Die Gefangene« hörten den Lärm und wußten, was ihnen bevorstand, ihr Mut sank immer.tiefer. Der heilige Vaum im Wald . So ging der Tag zur Neige, ohne sich den Gefangenen die geringste Aus sicht bot. zu entweichen, ohne daß Hilf» nahte. Düstere Verzweiflung bemächtige sich des jungen Forschers. Sollte er eipe? solch gräßlichen Todes sterben, von del? roten Gorilla zerfleischt zu werden? Er sträubte sich gegen diesen Gedankest, abe» draußen im Dorf begann

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Seite 2 von 6
Datum: 27.07.1941
Umfang: 6
, der an Heftigkeit lenem des vergangenen Winters nicht nachstand. Ersten Meldungen zufolge gab es eine Anzahl von Toten und Verletzten und bedeutenden Schaden an Wohnhäu sern, Feldern und Hafenplätzen. Fünf Fischkutter, die von Matzinhos vom Zy klon überrascht wurden, sind vermißt. Die Regierung hat die ersteHilfeleiftung ein geleitet. Keiner wagte den harten sommerstau bigen Weg aus dem Wald ins Dorf hinab mit ihr zu schreiten, als Anna Holtmann in den /späten Nachmittagsstunden das sichere Waldversteck verließ

, in dem die Dorfbewohner ihr Vieh und ihre Habe zusammengebracht hatten, nachdem die letze Schar der Keiserlichen unmensch lich im Dorf gehaust hatte. Ein paar Männerfäuste wollten das Mädchen An na festhalten, als es sich auf den Weg mach te, und ein paar Frauenstimmen weinten verängstigt und beschwörend daß Anna sich daran erinnern möge, wie grausam die Kaiserlichen ihren Vater um ein Le ben gebracht hätten. Aber Anna wehrte mit einer Ruhe und Selbstverständlichkeit ab, die die an deren zum Schweigen brachte

abweisend den Kopf, als das Mädchen sie um Hilfe bat. Die Frauen streckten verstört in Ab wehr die Hände aus. Es gab keinen ein zigen, der mit ins Dorf hinabgehen ooli te Anna Holtmann aber schritt ihren Weg als sei er ihr unerblittilich voriezeichnet. Gespenstisch, wie vom Leben ausge schlossen, duckten sich die niedrigen Hitüser zusammen, glotzten von letzten Brand her mit weit aufgerissenen Fensteraugen wie verstört in das Land. Die ganze Ebene, die sich wie ein breiter Saum gegen die gebirgigen

als die Reiter, die durchs Dorf gesprengt waren, mit der ganzen Türfüllung ins Haus brachen. Da haben wir ja die Hexe!' Irgend eine derbe Faust griff nach dem Mäd chen, um es heroorzuzesren. „Laß sie laufen! knurrte ein zweiter Reiter, der sich über die Schwelle drängte. „Zu jung noch, ist nichts dran!' Und in das rohe Gelächter der beiden Männer misch te sich das Fluchen der übrigen, die im Haus nichts Eßbares fanden. Anna Holtmann hielt die Seine um klammert. Sie setzte sich nicht zur Wehr

hatte sich das Leben in den Tod gekrümmt, und die Furcht sprang aus aller Augen, denen der Knabe in der Schar der Männer begegnete.erwuchs. Jetzt stand dies Mädchen vor ihm und zeigte keine Furcht. „Ich kann dich töten'! sprüchten des Knaben Augen. „Ich habe keine Zeit dazu!' Anna Holt, man» löste ihre schmalen Gelenke ruckar tig aus der harten Umklammerunf „Ich muß den Roggen hereinholen. Er i Brot. Und wir brauchen das Brot alle. Ihr werdet genau so Hungers sterben wie wir in Dorf, wen man keinen Roggen mehr

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 14.08.1930
Umfang: 6
handelt es sich hiebe! nicht um eine verkehrsreiche, sondern um eine v e r k e h rs t e ch n i s ch e Erschließung mit modernen Mitteln der Bergbahn-Technik, zn welchem Zwecke das technisch und wirtschaftlich große Vorteile bietende Projekt einer Personen- u. Frachtenschwebebahn von Merano-OuaraM nach Schloß und Dorf Tirolo in erster Linie in Vorschlag gebracht wurde. Unter Berücksichtigung des bereits gegen wärtig sehr starken Besuches des Schlosses und Dorfes Tirolo durch Einheimische und Fremde

, sowie der Entwicklungsmöglichkeit dieser nicht zu Merano gehörigen Gemeinde wäre der Ban dieser Schwebebahn bei weitestgehender Scho nung der Meinkulturen und des landschaftlichen Bildes zweifellos eine sehr gute Kapitalsanlage. Bei kürzester Bahnlänge und geringstem An lagekapital wäre diese Schwebebahn die direkte Verbindung zwischen Dorf Tirolo und der zum Bahnhofe Merano führenden König Laurin- straße, so daß nicht nur Personen, sondern auch Frachten aller Art, wie Baumaterialien, Holz

. Man kann es ihr auch nicht übel nehmen, wenn sie mit ihren Kolleginnen eins Wochenend-Einladuiig des reichen Paul Turner L? d>° ZUN w-à R I-r«r d-r M-.ch.un» à à °-r dm M,..M °°n ,-m.m SunM>-,,-nlà Bautätigkeit in und um Dorf Tirolo (nicht am windigen Segenbiihel oder Kiichelberg) einsetzen würde, die durch den billigen Transport auf der Schwebebahn wesentlich erleichtert wird, und weil es vollkommen unlogisch und auch un ästhetisch wäre, den Frachtentransport durch das Herz von Merano, den Burghof, zu leiten

, der das Wahrzeichen der Stadt versinnbildlicht. Tirolo will es nicht und Merano kann es nicht ziehen, denn in erster Linie soll dem Fremden verkehr von Merano und Dorf Tirolo durch eine richtig gewählte und wirtschaftliche Anlage gedient werden, von dessen Lebhaftigkeit und zukünftige Entwicklung bekanntlich alle abhän gen. Die Ursache des bisherigen Unterlassens des Baues einer Bahn nach Dorf Tirolo ist nicht der Leidenszeit des Weltkrieges und seinen feiern möchte. Turner ist tatsächlich ein Mil>- lionär: James

platz, welche Millionen schluckten, dürfte auch dieses Bahnprojekt sein. Die Lokalpresse jam mert zeitweise über den geringen Fremdenver kehr, denkt aber dabei nicht, daß z. B. das arme ^-ire 20.—; H. K. Goldberg Lire 10.—; P. K. Hofe oder von der Galileo Galileistratze (Jahn nn —' Rttund der Bedrängten Lire 50.—. straße) in direkter Verbindung mit dem Dorf Weitere Spenden werden in der Verwaltung Tirolo zwischen' den verschiedenen Gebäuden der Zeitung entgegengenommen. unterhalb des Tappei»erw?ges

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Seite 5 von 8
Datum: 03.04.1930
Umfang: 8
Uhr. Ankunft in Dorf Tirclo um zirka 10 Uhr, hierauf Gabelfrühstück auf der Terasse des bekannten Gasthofes Rim mels, mit herrlichem Blick auf das Burggrafen- aint, 10.30 Uhr Mmarsch zu Fuß zum Dorf Ti- rolo uni» Besichtigung desselben. 12 Uhr Rück fahrt von Tirolo, 12.30 Uhr Ankunft In Marano. Prcis für Autofahrt, Frühstück und Führung Lire 13 per Person. Vormerkungen nehmen ent gegen Reisebüro Seidl am Theatecv^a'.ze und Reisebüro C. I. T. Corso Prineive Umberto. In der übernächsten Woche findet

selbst... eine Dorfgeschichte. In einem friedlichen Dorf des Elsaß kurz vor dem Kriege lebte Marie Ducrot, das schönste aller Mädchen von Pre D'Or, ihrem Heimatsdorfe. Keinem der Burschen des Dor fes mar es bisher gelungen, ihre Liebe zu er ringen, lind selbst Lebolt, der reichst« Bauer der Umgebuug. konnte von ihr kaum mehr als ein Lächeln erhalten, trotzdem seine Werbung von Großvater Ducrot unterstützt wurde. — Nach Pre d'Or kommt am Vorabend des Schützenfestes eine Eskadron Ulanen zum Herbstmanöver unter dem Kommando

des Rittmeisters Graf von Hagen, eines jungen, schönen Offiziers. Am Dorfeingang versperrt eine Schafherde den Soldaten den Weg. Graf v. Hagen sieht Marie Ducrot, die schöne Schäferin und findet sie ent zückend. Während des Schützenfestes flirtet er trotz der offensichtiicl)en Eifersucht Lebolts mit Marie. Sie weist seine Annäherungsversuche zurück, bereut jedoch bald darauf ihre Schroff heit uud. verabredet sich mit ihm zum nächsten Tage. Am Ende der Woche, kurz bevor da« Regiment das Dorf wieder verlassen

muß, hat Marie sich in den schönen Offizier verliebt, der in ihr jedoch nur ein Abenteuer sieht. Im Dorf- gasthaus haben Lebolt und Hagen eine Aus einandersetzung, in deren Verlauf Lebolt Hagen mit dem Tode bedroht, wenn er Marie zu nahe trete. Durch Ueberreduug gelingt es Hagen, von Marie das Versprechen zu bekommen, ihn vor seinem Abschied in seinem Zimmer im Gast haus zu besuchen. Marie kämpft lange mit sich; ihre Furcht vor den Dorfleuten hält sie vom Be such bei Hagen zurück. Als sie jedoch

die wütenden Dorf bewohner mit Steinen auf sie. Lebolt schlägt in seiner sinnlosen Wut mit einer Pferdepeitsche auf Ne ein. Sie flüchtet vor der Menge zum Hause ihres Großvaters und findet Türen und Zäune zum Zeiclxm ihrer Schande mit Pech be schmiert. Der alte Ducrot sitzt tot auf einem Stuhle am Kamin — er konnte die ihm ange tane Schmach nicht, überwinden und hier b«- ginnt der Leidensweg dieser Dorsschönen. Herrlich behält dieser Film den tiefsten Zauber des naturgetreuen Milieus des Dorflebens

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 30.06.1940
Umfang: 4
und Schnee weltoffen hin. — Der greift hinein mit gigantischer Wollust. Das Haus des Veitbauern lieg halb hoch am Kramer. Es ist, als ducke es sich heut verängstigt an die Erde. Veit erkennt, daß diesmal die Vernichtung darüber hin brechen wird. Der Sturm steht so, daß er die reißenden Wassermassen von der Furt des vergangenen Jahres abdrängen und ins Dorf treiben wird, — wenn — nicht Hilfe kommt! Hilfe — woher- in dieser kurzen Zeit?! Der Sepp denkt schon nicht mehr an sein Haus. Die eigene Not versinkt

. Das Dorf! das Dorf!! Er stürzt ein Stück We. ges hinunter, sieht schon Männer an der Abfahrtsbahn der Holzfäller arbeiten. Sie steilen einen Wall aus den schweren Stämmen. Veit sieht, daß eine Rettung gelingen kann, wenn zu den Stämmey noch starke Bretter zur Versteifung kämen. Das Wasser würde, dadurch abgedrängt, über die Felskante springen, und im Gra ben außen im Dorf voruberfließen.' Wie grelle Blitze sind diese Gedanken. Sie trei ben Veit weiter. Da kommen ihm schon einige Dörfler entgegen

. Mit la stenden Schritten kehren sie ins Dorf zu rück. Vor den Häusern warten die Frauen mit stillen Gesichtern. — Droben beim großen Rutsch steht ein Bollwerk. So Gott will, hält's!' , Die Worte genügen. Keiner sagt etwas über Veits Hilfe. Das hat es hier nicht nötig, das zeigt sich dann, wenn es gilt, beim Ausbau zu helfen. — Die Gewalten der Vernichtung sind entfesselt. In den Ställen brüllt das Vieh, am ärgsten dort, wo die Tiere Veits ein gestellt sià. Sie sind fremd, — schon das beunruhigt

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Seite 7 von 8
Datum: 25.06.1932
Umfang: 8
und Agourmi gewor den . . « Es begann damit, daß Naithas Kamelstute beide Vorderbeine brach, daß sie auf dem iSchiminel eines Feindes ins Dorf eines Kran ken kam, daß gerade aus diesem Dorf das !Kamel stammte, das Naitha in der Wüste hatte hinten müssen. Schlechtes Vorzeichen also. Es kam dazu, daß der Kranke sehr krank, Ätaithas Kunst ziemlich aussichtslos schien. Und es kam dazu, daß dieses Dorf nahe von Agourmi gerade einen Raubzug gegen alte Feinde plante. I Man hatte das Naitha nicht erst zu erzählen

können. Als sie aber ganz langsam heim kamen, überholten sie eine einsame Reiterin: Naitha... Sie mußte den Plan verraten haben. Es war nicht zu glauben: aber die „Aerztin', zu der man alles erdenkliche Ver trauen hatte, mußte den Angriffsplan verraten haben. Anders konnte man sich die Niederlage nicht erklären. Und so nahmen die Männer Sullamlis das Mädchen Mit Ii, ihr Dorf, um sie für das ärgste Verbrechen der Wüste zu be strafen, für den Verrat. Die Nachricht von dieser Tat Naithas ver breitete sich rasch

über die Niederlage. Wut über die Täuschung. . . Sullamli tom. Da kommt die Nachtlicht, daß dreiliunvert Nei- tex das Dorf einzukreisen beginnen . . . Drei hundert! Und in Sullamli gibt es sechzig Män ner. Die dreihundert werden von einem Manne geführt, der Naitha liebt. Und auch der zweite Verehrer kommt mit all seinen Freun den lind Verwandten. Sullamlis Männer aber werden sich eher töten lassen, als daß sie dem feindlichen Heer draußen die Verräterin aus liefern. Schon knallen Schüsse in die Luft

. Die Be freier feuern, um zu zeigen, wie mächtig sie find. Es kann sich nur noch um Minuten han deln, in wenigen Augenblicken muß das Dorf der Sullamlis vernichtet sein. Aber dann sol len sie auch Naitha nicht finden. Der Scheich hebt einen Dolch. . . In diesem Augenblick meldet sich der wirk liche Verräter, ein Krüppel, ein Verunstalteter, einer, der nie an den Zügen der Sullamlis teilnehmen durfte, der nur durch diesen Verrat geglaubt hatte, ein Mädchen der Chadars zu gewinnen . . . Verbrüderungsfest

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Seite 4 von 4
Datum: 02.05.1943
Umfang: 4
geiprächi- zer und justier. Er haßte beide. Woher kamen diese häßlichen Gesühie? (5r wußie keine Antwort. siebte er etwa .Hertha? lehn!? ì>!,' Fraae al? lächerlich ab. aber sein seelisches Mißbehagen wurde nicht geringer. Als sie ins Dorf zurückkehrten, war es bereits dunkel. Lange standen sie zu dritt vor dem großen Tor der Halbhuberschen Wirtschaft. Franz drängte wiederholt, sich zu verabschieden, doch Albert dachte nicht daran, sich von Franz in seinem jungen Glück stören zu lassen. Immer

. Andererseits aber hatte er das Bedürfnis, die beiden möglichst wenig allein zu lassen. So ging er denn mit ihnen. Albert schob das Motorrad bis hinters Dorf. Hertha ging neben ihm ein her. Sie war sehr gesprächig, doch was sie sprach, betraf meìft den Motor, und dieser war Franz jetzt nicht nur gleichgül tig, er haßte ihn fast. »Also. Franz, zeig mal dem Fräulein Hertha, wie man aufsitzt', sagte Albert, als das Dorf hinter ihnen lag. Obgleich Franz durchaus keine Lust hatte, Hertha irgendwelchen Unterricht

hörte. Blitzschnell verwandelte sich der ferne Punkt, ge wann Farben, dann waren sie da. Albert bremste. Strahlend lachte ihm Hertha entgegen. „Warum bist du nicht beim Dorf lie hen geblieben?' fragte Albert. „Zu dritt können wir nicht fahren. Ich fahre jetzt Fraulein Hertha nach Hause. Kehr um, geh ein Stück zu 'Fuß zurück. Ich hole dich dann.' „Das ist fein', erklärte die gerötete Hertha. Schon fuhr Albert wieder los. Franz kehrte um und ging schnell den Weg zum Dorf zurück. Es war ihm jetzt fast

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Seite 7 von 8
Datum: 30.06.1937
Umfang: 8
an die Schule von Auna dl sopra Collalbo, 2S. Juni. Sonntag war das ganze Dorf Anna di so vra in Feststimmung. Der Anlaß hierzu war die Uebergabe des Wimpels an die dortige Elmentarschule, gespendet von der Inspektor!,, der G. I. L. von Cremona, Gräsin Adele Ba roli de La Foest. An der festliche» Zeremonie nahmen von hier, dem Hauptorte der weit- ausgedehnten Gemeinde Renon, Collalbo, alle lokalen Autoritäten, außerdem der Schuldirek tor, Kamerad Mengarda, und die Vertreter der Schulen von Longomoso

des Vaterlandes in Auna di sopra eisersüchtig behütet werden wird. Mit den patriotischen und den Hymnen der Revo lution und des Imperiums ward die crhe'en de Zeremonie im weit entlegenen und iür ge wöhnlich so stillen Dorf Auna di sopra ge schloffen. A»»«» vom Zeltlager des E. 2l. I. Nova Levante, 5?. Juni. Seit der erste Turnus des National:» Zelt- lagers des C. A. I. seine Zelte hier bezogen hat — es ist seitdem MoààsNt-^!rstrichen — Haufen sich die Anfragen um Au.'nahm? ins Zeltlager von Tag zu Tag

ihm wieder zugestellt. Acht Mete? hohe Flutwelle Infolge plötzlichen Hochwassers kamen 19 Personen im serbischen Dorf Suboti- nac in der Nähe der Stadt Aleksinar ums Leben. Durch einen nächtlichen Wolken bruch schwoll der durch diesen Ort füh rende Gebirgsbach in kürzester Zeit so an, daß eine acht Meter hohe Flutwelle das ganze Dorf überschwemmte. Die mei sten Häuser wurden zerstört. Fast das ganze Vieh ist ertrunken. Die Katastro phe überschritt in ihren Ausmaßen noch diejenige, welche vor vier Wochen

I. B-3 Hotcl-Sekrelär perieli deutsch und italienisch zu sofortigen, Eintritt gesucht. Cüesserte u, Zeugnisse an Hotel Regina Cattolica, Adria oe?mlsten Sommerfrische! Z-Zimmerwohnung, Küche, komplett, ruhige, schöne Lage. Woldnöhe, S Minuten vom Dorf, zu ver mieten. Schreiben an: Alois Aiaier l?ih>> Nova ponente. ttivsmz, (o/'so ?s ' kleineres Häuschen in sonniger, ireier Lage, mit anschließendem, gut bewasserbàrèm Grundstück oder entsprechender Baugrund gegen Barzahlung zu kaufe» gesucht. Be vorzugt

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Seite 4 von 6
Datum: 07.02.1935
Umfang: 6
, Theophrastus paracelsus Bombastus von Hohenheim. Aus einer schwäbischen Adelssamilie entsprossen, kam sein Vater, Wilhelm Bombast von Hohenheim auf seinen Wanderfahrten als reisender Physikus in das Dorf Einsiedeln (Kanton Schwyz), siedelte sich an und bekam aus der Ehe mit der dort wohnhaften Bauerntochter Else Ochsner einen Sohn, eben Paracelsus. Die Kindheit des Paracel sus steht nun in jenen Jahren der geistigen Gä rung in Europa, in denen der Humanismus und die Renaissance die Geister aller Länder

« des Ali Baba, des Sklavenmarktes und all der märchenhaft schönen Einzelepisoden, mit denen der Film überreich aus gestattet ist. Es ist «ine Stilechtheit erreicht, die bemerkenswert ist, und in völliger Abgelöstheit träumt man die Träume seiner Jugend, als die Märchen aus Tausend und einer Nacht noch volle Wirklichkeit warm. Auch die Musik zu dem Film ist eine eigenwillige und eigenartige Schöpsung, und der Kriegssong der Räuber klingt noch lang« nach Schluß der Vorstellung nach. Ein Dorf an einem Tag

aufgebaut Aus dem Terrain der Param-ount Äud'os in Hollywood ist in einem Tage «in kubanisches Dorf aus dem Boden gewachsen. Dreihundert Arbeiter haben uimnterbroche-n daran gearbeitet. De>r Plan war vorher in allein Einzelheiten fest gelegt, und das notwendige Material lag griss- bnieit da. Jc>d?r Arbeiter kannte genau seine Aus gaben. Es war ein Vierundzwanzigjtundsndag sür Visse Arbeit nötig. In der Nacht erhellten d!e mächtigen Scheiniwerser das Baugelände. Genau 24 Stunden 15 Mirmden nach Beginn

ter Arbei ten war das Dorf fertig geHaut. ES weisen darin die aus Kuba spielenden Szenen des neuen Films „Rumba' gedreht werden. Filmausstellung in Znckien Im Februar wird in Bombay die erste Aus stellung indischer Filme stattfinden. Es ist im all- ge?m«iwen noch unbekannt, daß in der Nähe von Benares sich nwdcrn eingerichtete Filmstudios be finden, von denon man als von ei nein „indischen Hollywood' spricht. der Allsstellung wird der Maurice Chevalier in »Die lustige Wilwe' beste irMsche Film

. Wenn man erwähnt, daß die Swrbeszenen sast eine halbstündige Dauer haben, wird man das Risiko des Anspruches an das Publikum verstehen, Das französisch« Riesenaufwànà bei Chsplinfilmen Charlie Chaplin beendet seinen neuen Film, sür den ein ungeheuerer Auswand an Arbeit. Geld und Bauten notwendig war. Eine Fabrikanlage, ein Eesängnis und ein großes Cafe wurden auf dem Filmterrain im Wilmington, Kalifornien, errichtet. Ein ganzes Dorf wurde am Ufer des Pacific aufgebaut. Chaplin arbeitet« in drei Schichten

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Seite 3 von 6
Datum: 05.01.1936
Umfang: 6
- karten, ebenfalls ein sehr ansehnliches Gut mit ìiihen und Pferden, Wald und guten Feldern. Über beim Roitter sind sechs Kinder daheim, drei »üben und drei Mädel. Beim Dachsenberger gibts sur ein einziges Dirndl, die schwarzköpfige Ma- àn. Das ist eben ein großer unterschied. Kein Minder, daß die jungen Burschen vom Dorf an leu Sonntagnachmittagen und bei jeder sonstigen Essenden Gelegenheit gar zu gern den Fahrweg Iber den Hügel hinauf und um das Dachsengut serumspazieren. Unten, beim Roitter

mit munteren schwarzen immerhin nicht der lein: Die Mariann ist Ilugen. Jahrlang ist der Peter mit ihr tagtäglich len selben langen Schulweg ins Dorf hinüberge- vandert und überhaupt Kurz und gut, der Peter täte die Mariann wahr- heinlich auch dann wollen, wenn sie nicht gerade sie Einzige vom reichen Dachsenberger wäre. Seichter an sie herankommen konnte man da auf slle Fälle. Aber so —l Die Mariann bildet sich sllerhand ein und läßt ihre vielen Verehrer tüchtig Appeln. Sie hat ein resches Mundwerk, lacht

und herzt mit jedem. Aber keiner kann sagen, daß gerade er der Bevorzugte wäre. Und das ist noch ser einzige Trost für den Roitter-Peter... Das neue Jahr zieht mit dicken Schneewolken ris Land. Tagelang flockt es weiß und weich vom Himmel, bis es wie weicher, silberner Samt auf Kien Wegen und Stegen liegt und sämtliche bächer und Zäune dicke Pelzhauben tragen- Am tag vom Dreikönig will der Roitter-Peter beim gramer im Dorf ein paar Packerl Pfeifentabak er« Kehen. Es dämmert bereits. Um den Weg abzu

hinter sem Brunnenstock im Obstgarten vom Dachfen- serger. Die Gönacht ist klar und mondhell. Ein ticker Eiszapfen wächst aus dem Brunnenrohr. Mtlos rinnt da» Wasser in den Grand. Dessen Oberfläche ist aber dank dem steten Zu- «nd fluß nicht gefroren. Der Peter horcht gesvannt. Die Kirchenuhr von Westhofen drüben, die immer etwas vorgeht, schlägt bereits die zwölfte Stunde. Nun wird's auch im Dorf gleich zwölf Uhr schla gen. Da knarrt ganz leise die Hintertür vom Dachfenbergerhof. Flink wie ein Eichkater

klettert der Peter auf den Apfelbaum dicht neben dem Brunnen. Drunten im Dorf schlägt es just zwölf Uhr, wie sie vor dem Grand steht. Tief beugt sich der Peter hinab, möglichst tief, immer tiefer Die Mariann schreit vor Entsetzen hell auf. Etwas Großes, Dunkles ist mit mächtigem Plumps mitten in den Brunnengand gesaust; Hlmmi — Fix, Stern und Laudon —ltt Wild kreischend rennt die Marianndl davon. Im Dachsenhof werden ein paar Fenster hell. Der Bauer und seine Knechte kommen gelaufen. Sie finden

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