sehr verlockend, aber auch nicht durchführbar. Denn Busineß bleibt für einen echten Yankee eben Busineß. Kurz entschlossen begab sich Mr. Madie auf das nächste Postamt und gab ein Telegramm nach At lantic City auf, in welchem dem Boten, der das Telegramm dort auszutragen hatte, der Auftrag erteilt wurde, der Empfängerin in seinem Namen eien recht herzlichen N amenstagkuß zu geben. Als Belohnung sollte der Bote per Nachnahme einen Dollar kassieren. Ein Einfall macht Schule. Diese originelle Methode
in Atlantic City nahmen die Dinge zunächst von der scherzhasten Seite. Außerdem hatten ja gerade die Beamten ein gewisses materielles Interesse an diesen tele graphisch beförderten Küssen, da sie ja jeweils er- mächtigt waren, per Nachnahme ein bis zwei Dol lar für ihre „Mühewaltung' zu kassieren. Aber ei nes Tages traten dann die Telegrammboten von Atlantic City doch geschlossen in den Streik und weigerten sich hinfort, die Küsse für fremde Rech- nung zu befördern, da inzwischen einige von den Boten
in der Tat recht betrübliche Erfahrungen hatten machen müssen. Sie war alt, dick und häßlich. Am schlimmsten war wohl dem Boten mitge spielt worden, dessen Bestellrsvier in einem Vor ort von Atlantic City gelegen ist. Der sollte ein Telegramm, das von irgendwo aus den Südstaa ten angekommen war, an eine Negermama bestel len. Es waren ausdrücklich zwei Küsse vorge schrieben. Als nun aber der Bote die „Negerma ma' zu Gesicht bekam, da wäre ihm vor Schreck beinahe das Herz in die Hosen gerutscht
solche Kußtele gramme in Zukunft zur Bestellung nicht mehr an genommen werden können. Es heißt darin unter anderem: .. wenn man das Risiko berücksichtigt, das unsere Beamten bei den ihnen erteilten Auf trägen übernehmen, dann müßten die Tarife we sentlich erhöht werden, und zwar für einen Kuh mindestens 5 Dollar, für jeden weiteren 1 Dollar zusätzlich. Sind die Empfänger über 35 Jahre, dann könnte den Boten überhaupt nicht zugemutet werden, solche Personen zu küssen. Im übrigen sei das Telegraphenamt