5.902 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1936/13_10_1936/AZ_1936_10_13_4_object_1867484.png
Seite 4 von 6
Datum: 13.10.1936
Umfang: 6
machen und so den Eintritt der UN» nen Krach. Professoren und Assistenten rannten würdigen Seelen in den Himmel verhindern. Ts wie wild herum und gruppierten sich um Hookers gibt heutzutage Spitzbuben auf der Welt, die aller größtes Spiegelsernrohr. Wie denn auc» nicht! In unseren Zeiten kom men Sterne nicht alle Tage zur Welt wie früher einmal. Wir brauchen bloß an den Stern von Beth lehem zu denken. In jener Nacht aber, es war un gefähr drei Tage nach dem Tode Edisons, des gro ßen Erfinders, war im Sternbild

vfufchten und im Einklang mit den Professoren be haupteten, es sei ein staunenswerter Stern auf dem Firmament und da begebe sich etwas Unge wöhnliches. Wie immer griffen die Zeitungen diese Meldung als Vorwand zu langen Erwägungen über die Un ordnung und die Krise auf Erden aus, die sich an geblich auch schon im Himmel wider piegelt- Eine Theorie von der Anarchie auf Erden und im Him mel ward ebenfalls im Handumdrehen erdacht und allerhand alte Weiber männlichen und weiblichen Geschlechtes

hatte, neugierig. Sie begannen zu plaudern und rings um sie gruppierten sich die Chöre der Engel und der Heiligen, die dem unterhaltsamen Gespräch mit Interesse lauschten. So floß die Zeit dahin wie Wasser uno schon rückte der Abend her an. Wäre er doch niemals gekommen! Doch auch im Himmel ist dem so und als siu, daher die Däm merung auf die Erde herabsenkte, befahl irgendein hober himmlischer Würdenträger den Engeln, sie mögen aufbrechen und die Sterne entzünden. Das war ein Anblick! Unendliche Scharen klei

sich und er wandte sich an den lieben Herr gott. „Was wünscht du?' fragte mit einem freund lichen Lächeln nachsichtig Gott Vater und bedeutete der Seele, frank und frei zu sprechen. „Vater un ser, meiner Ansicht nach, wird hier im Himmel seh» unökonomisch gearbeitet. Ich habe bereit» vorhin dem heiligen Petrus gesagt, daß man an der Him melspforte ein Patentschloß anbringen muß, doch das ist eine Kleinigkeit im Hinblick auf das, was ich soeben gesehen habe. Die Rationalisierung muß auch im Himmel zur Parole

werden. Kann man denn die Arbeitskräfte so verschwenden, wo man doch eine große Lichtzentrale errichten könnte, die alle Sterne auf einmal entzünden würde? Und das gleiche gilt auch vom Verlöschen. Hier muß Abhilfe geschaffen werden,' sagte Edison. Gott Vater lä chelte freundlich und lud die ungeratene Seele ein, und hielt sogar «tne schone Red«, di« Galileo Gali lei gemeinsam mit Faust oerfaßt hatte. Edisons Seelt erholte sich in der Hölle von der Ernüchterung, die ihm der Himmel bereitet hatte» besonders dann, als ihr als Führer

1
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1931/04_11_1931/AZ_1931_11_04_3_object_1855458.png
Seite 3 von 8
Datum: 04.11.1931
Umfang: 8
Musik. Trieste. 18 Uhr: Faraday- Gedenkfeier. 20.45 Uhr: Siegesfeier. 21.15 Uhr: Moderne italien. Musik. Bolzano, 20 Uhr: Sieges-Gedenkfeier. Stullgark-Mühlacker, 19.05 Uhr: Eulogius Schneider, ein Schicksal a. d. franz. Revolm tion. Prag. 19 Uhr: „Boris Godunow'. Oper VM Mussorgsky. Preßburg. 10.80 Uhr: «Turando!'. Opèr pön Puccini. i»I i Sonne und Aìond sind in gewissem^ Sinne Gegenspieler am Himmel. Wenn unser Be gleiter sein Gesicht zur vollen Scheibe rundet» die fast gleich groß

ist wie die Sonnenscheibe, dann bietet er einen schwachen Ersatz für die Sonne und scheint bei Nacht, er geht bei Son nenuntergang auf und bei Sonnenaufgang un ter. Der Vollmond ist nicht nur in dem einen Punkte ein Gegenspieler zur Sonne, daß er erst dann den sichtbaren Himmel betritt, wenn die Sonne untergegangen ist: im Sommer, wenn die Sonne hoch am Himmel emporsteigt, bleibt der Vollmond tief am Horizont, im Winter hingegen, wenn die Sonne zu Mittag nur aus geringer Höhe ihre schrägen Strahlen herabsendet, zieht

nacht so hoch auf den Himmel klettern, daß man sich den Hals verrenken muß, um ihr fol gen zu können. Solch ein Wintervollmond in einer klaren Nacht ist wunderbar eindrucksvoll. Es ist so hell, daß man nicht zu kleinen Druck ohne Schwierigkeiten lesen kann. Wir wollen solch eine Vollmondnacht mit all ihrem Zauber im November auskosten. Es soll die Nacht vom 24. auf den 25. sein, da sie gleichzeitig ein seltenes Himmelsereignis bringt. Es ist keine Mondesfinsternis mehr zu erwarten, wir haben bereits

des Mon des, noch dazu des Vollmondes, vor den Ple jaden gehört zu den seltenen Himmelsereig nissen. da die Plejaden ziemlich weit nördlich vom gewöhnlichen Mondwege liegen und nur bei bestimmten Lagen des Mondbahnknotens unser Begleiter in den Bereich der Stern gruppe kommen kann. Vom Mond ist der Schritt zu den Wandel sternen kein großer. Auch auf dem Himmel der Planeten dürfen wir ein kleines Ereignis buchen. Die Venus erscheint zum ersten Male im Jahre 1031 als Abendgestirn. Zu Beginn des Jahres

stand die Venus am Morgen- Himmel. dann verschwand sie in den Sonnen strahlen und nach einer längeren Zeit voll ständiger Unsichtbarkeit kommt sie nun endlich auf den Abendhimmel. Leider ist ihre Stel lung im Tierkreis noch eine sehr weit südliche, so daß ihre Sichtbarkeit nur eine kurze ist. Man kann versuchen sie Ende des Monats tief am südwestlichen Dämmerungshorizont kurz nach Sonnenuntergang aufzuspüren. Erst in den nächsten Monaten wird sie der unbe strittene schönste Schmuck des Abendhimmels

2
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1927/18_05_1927/AZ_1927_05_18_4_object_2648512.png
Seite 4 von 8
Datum: 18.05.1927
Umfang: 8
, sie greifen. Was folgt aus dem? Aus dem er« - gibt sich ohne weiteres die Pflicht, daß wir glau- a»? Kirche Rucksicht ben und vertrauen auf Gott. Und vor allem vielseitige Drangen und Verlangen muß der Bauer auf den Herrgott schauen. Man des Menschenherzens, und sie ordnet Prozessio nen und Bittgänge an um die Zeit, da die Na tur sich in den kchm,sten Farben ze'gt. Hinaus zieht die christliche Gemeinde aus den engsrn Kirchenräumen, um draußen in der schönen Gottesnatur den Vater im Himmel zu preis

:,?. ^ Und schauen wir jedes Frühjahr, so uni Ostern herum, mit frohem Auge das Erwachen der Natur aus den starren Banden des Win ters, ist es nicht gerade, als schreite der Auf erstandene durch die grünenden Auen und Flu ren, segnend, alles zu neuem Leben erweckend durch das Wort seiner Allmacht: „Fiat, es wer de,' die Erde bringe Gras, Kräuter und Blumen hervor'. — Vierzig Tage nach seiner Auferste hung wandelte Jesus noch auf Erden, ehe er in den Himmel auffuhr. Und die Kirche folat Schritt für Schritt

wir wegen versuchter Unzuchtsakte an zwei Knaben, ?uf zum Himmel. Und damit deuten wir an, in Bestätigung des von ihm angefochtenen Ur teile? des Prätors von Merano zu drei Monaten und fünf Tagen verurteilt. daß wir jetzt gutes Gedeihen vom Himmel er warteil. Und je schöner sich unsere Jahreshoff nung entfaltet, umso dringlicher wird unser Gebet: „Herr, gib uns Brot. Laß zur rechten mer wieder iit etwas» das. sie ärgert und ver drießlich macht. O arme Menschenkinder, so schaut doch um euch! Maien

ist es! Die Sonns scheint so prächtig vom wolkenlosen Himmel., Die ganze Göttesschöpfung prangt in ihrem! Festtagskleid, das ihr der Herr gewoben hati aus den schönsten Farben. Und mitten drin in! all diesen Wundern der göttlichen Allmacht lebt der Bauer. Dir, Bauer, hat Gott ein Stückle':», von seinem Wundergarten zu eigen gegeben,i auf daß du z. deinem Nutz und Frommen die-! ses Stücklein Erde bebauest. Indessen der Pro-j fes'ionist jahraus, jahrein in seiner staubigen! Werkstatt drin bleiben und arbeiten muß

, unser beständiges Sorgenkind, das eine Mal ist es viel zu warm. Tag für Tag brent die gleiche heiße Sonne vom wolkenlosen Himmel nieder. Um alles in der Welt will es nicht regnen. Demzufolge dorrt alles zusammen. Das andre Mal regnet es viel zu viel und hört nicht auf zu regnen. Tagelang immer das glei che Regenwetter. Dann ballen sich am Himmel wieder schwarze Wolken zusammen. Und nicht lange dauert es, und der Wind fährt wild daher und schüttelt gewaltig die Bäume. Der Sturm bricht los, Blitz auf Blitz

3
Zeitungen & Zeitschriften
Dolomiten Landausgabe
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DLA/1943/12_08_1943/DLA_1943_08_12_2_object_1548252.png
Seite 2 von 6
Datum: 12.08.1943
Umfang: 6
. — Messe: Mariä Himmel fahrt, Gl, 2. Geb. u. letztes Evangel v. 9. Sonn tag nach Pfingsten, Kr Weih Montag, 16. August: Joachim, Vater Marteng. Ihm blieb schweres Leid nicht erspart. Doch im Leid kam die Gnade Gottes: „Nahe ist der Herr denen, die betrübten Herzens sind' (Ps. 33). Keinem irdischen Vater ward ein Kind geschenkt, dag begna digter war als sein Kind Maria. — Nochug, Patron gegen Pest und Fuhieiden, gest. um 1327. — Messe: Joachim Vater der seligsten Jungfrau Maria. Gl, Kr Weih Dienstag

. Da öffnet sich wieder der Himmel und pflückt sich die schönste, reifste Frucht dieser Erde: die Mutter unseres Herrn, Maria. — Wenn im späten Jahr der Herbst sich zu Ende neigt und unsere Erde öde und kalt und finster werden will, da dürfen wir noch einmal in den Himmel blicken. Wir feiern dann mit der Kirche das Fest Allerheiligen. So lenkt die Kirche zu verschiedenen Zeiten des Jahres unsere Blicke nach oben. Sie will uns erinnern, daß diese Erde, so schön sie Gott auch gemacht hat. doch nicht unsere

Heimat ist. Darin sieht ja die Kirche ihre große Aufgabe, uns in den Himmel zu führen. Wie jubelt ste, wenn sie weiß, daß wieder ein Mensch in die ewige Hei mat gesunden hat. Run erahnen wir ein wenig, welcher Jubel heute die Kirche durchbraust, da sie das Fest der Himmelfahrt unserer lieben Gottesmutter feiert. Maria ist die ganz Reine, die Sündenlose, die sofort in den Himmel eingehen durfte mit Seele und Leib. Sie ist die Königin des Himmels, er haben über alle Engel und Heiligen. Darum ist heute

die Freude unserer Kirche so groß. Der Priester hat Freudengewänder angelegt. Die Kirche singt und betet beim hl. Opfer Jubel- lieder. Auf unseren Lippen ist der Silberlaut der hellen Freude. Aber dabei soll es nicht blei ben! Auch unsere Herzen müssen heute klingen! Was ist denn die Frohbotschaft des heutigen Festes? Wir haben nun alle eine M»'er im Himmel! Maria — die Mutter für uns alles Gott sah das Elend und die Rot. in die hVt Mensch durch die Sünde der Stammeltern ge raten war. Darum sandte

, hat er sie — es war in seiner Todesnot am Kreuz — uns zur Mut ter gegeben. Und damit jeder sich an sie wenden kann, damit alle ihrer fytfe inne werden, hat er sie weit über alle Stämme und Nationen er hoben. Er hat sie zu sich in den Himmel aus genommen, damit sie allen, die sie in ihrer Not um Hilfe angehen, gleich nahe sein kann. Das ist die Freudenkunde des heutigen Festes: Wir haben eine Mutter im Himmel! — Mag auch das Kind, wenn es herangeretft ist. seiner lieb lichen Mutter entbehren können, der himmlischen Mutter entwachsen

4
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1863/15_06_1863/BZZ_1863_06_15_3_object_406442.png
Seite 3 von 4
Datum: 15.06.1863
Umfang: 4
, von emporleckenden Flammen umgebe», noch aufrecht stand. Als man das Feuer gewahr wurde , hatte dasselbe im Innern deS Gebäudes bereits eine solche Ausdeh nung gewonnen, daß der Himmel hellroth gefärbt wurde. Leute, die in der Nähe deS DianabaveS fischten, wollen das Feuer an zwei O -ten gleichzeitig auSbrechen gesehen haben. Ueber die EntstehunaSur- sache cnrsiren die bunteste» Gerüchte ohne thatsäch lichen Anhaltspunkt. Es wird behauptet, daß der Brand 10 Minuten vor 10 Ulir zuerst wahrgenommen wurde, indessen

m Inni uns Juli »nsichlbar. In diesem Monate hat die Herrschaft ver Sonne ihren Gipfelpunkt erreicht, ihr Licht vem Dnnkcl oer Nacht noch beimischend, und selbst um Mitternacht läßt eine Art von Dämmerung auS vem Heere der Gestirne nur Wenige zu einiger Geltung gelangen. Nur Sterne erster Größe vermögen noch einigen Glanz zu entwickeln. Vlrctur unv Spica leuchten noch am süvlichen Himmel uns tief unttu im Snven er scheint »och AntareS im Sternbilve des Scorpions. Wega null Atair glänzen im Osten uuv

Negulus uns Denebola in: Westen. In ser Dämmerung, w.lche ven nörvlichen Himmel halb erhellet, erscheint u>S sie Capella im Fuhrmann?, weiter im Sndostcn er blicken wir die schönen Sterne des Schwanes, da zwischen deu Pegasus, vie Andromeva und Caisiopeja. Hoch im Norvwesten zeigt sich noch ziemlich venllich der große Bär, dann Bootes mit veu Jagahunven im Südwesten. Allmählich erkennt man auch Castor und Pollux. Vindemiattix, Gcmma und die Sterne der Wage und des Schlangenträgers auf den: nicht satt

dunkeln Grunde des Himmelsgewölbes. Ei» neues Sternbild des Thierkreises, der „Schütze.' geht am südöstliche» Horizonte auf. an dessen Borverleibe zwei helle Sierne schimmern. Ursprünglich wurde nur eine Hand dargestellt, die den Bogen hielt; später wurde daraus ein Centaur, der den Böge» spannte, oer Sage nach Crorus, der Lehrer der Muse» uuv Er finder des Taktes, nach Andere» Chirou. der Erzieher des Achill. Arm ist der nächtliche Juni-Himmel und wohl we nige Auge» blicken zu ihm hinauf. Im Rosen

, sind aufgegangen und erzählen dem ihrer Sprache Kundigen in traulicher Nachlstille von den OrtSveränderungen des Erdballs. Nur die ewig treuen (5 ircumpolar. Sterne. welche für alle Orte uu- serer nördlichen Breite nicht auf-, noch untergehe», sind in allen Monaten stets dieselben!, unveränder lichen. Keines ihrer Sternbilder hat auch nur im Geringsten seine Gestalt verändert, weder für die haarfeinen Beobachtungen des Sternkundigen, noch weniger für das unbewaffnete Auge dcS Laie» ! Es ist derselbe Himmel

5
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1940/22_12_1940/AZ_1940_12_22_3_object_1880549.png
Seite 3 von 6
Datum: 22.12.1940
Umfang: 6
mit Keule und Schwert in den Gesang eintrat. Er hieß Fratzius und war gewiß schrecklich anzu sehen, wie er nun vor die Burg trat und mit einer Stimme, hart und dumpf wie eine Kesselpauke, die Ritter zum Zwei- im Schrank lag ein schmales Buch, da hinein hatte sie das Gedicht geschrieben und mit dem Datum versehen. Wolfang hatte es vergessen, u. das war ein ebenso zartes Wunder wie jenes, daß er einst diese Worte vor sich hin gesagt hatte. Die Mutter lag in Gedanken, leise sank der Himmel ihrer Erwartung

gedrückt am Füßende des Bettes steht. „Bis mein Sohn heiraten wird — du lieber Himmel, das möchte ich auch noch erleben, selbst wenn aus dem langsamen Watzer nichts werden sollte. Der Arzt kennt ihren Kummer und sagt: „Nun. das kommt manchmal ganz plötzlich. Die Richtige ist ihm eben noch nicht In den Weg gelaufen.' Und als er sich zur Untersuchung anschickt, verläßt der Sohn schweigend das Zimmer. Die Gutsherrin berichtet von ihren Schmerzen und der entsetzlichen Atemnot. Der Arzt horcht

ein Martyrium das bedeutet, welch eine Unsumme an Verzicht, und sie empfindet in diesem Augenblick, daß sie ihren Sohn viel zu lieb hat, um ihn le benslang zu belasten. Immer noch ruft und lockt das Leben. Einige Jahre! O Himmel, wie schön, wie lang können einige Jahre sein! Aber dür fen sie mit einer Versklavung ihres Soh nes, vielleicht auch der kommenden Ge schlechter erkauft werden? Nein, nein, ihr Kind, Ihre Nachkommen, Ihr Land ist wichtiger als Ihr bißchen unnützes Leben. Diese Gedanken ziehen

. Und das Haupt des „Mörderichs' wurde an die Mauer genagelt. Brigitte legte das Blatt zur Seite. Es wurde still im Hause und im Garten. Wie hoch uttd weit war der Himmel heute über den Kastanien. Wie sichtbar rauschte das Licht die blaue Glocke herab, stark und klar in der Nähe, grau und flimmernd in der Ferne. Vor dieser Größe und Weite wurde der dröhnende Ton der Großstandt zur verschmachtenden Brandung. Klein mütig klang der Hammer es Schlossers aus oer benachbarten Werkstatt, nicht lau ter als das Airpen

der Grille die fromme Säge des Schreiners. Briqitte horchte in die verwischten Laute hinab, sie schaute in den strömenden Himmel und war eine Weile glücklich. Langsam ging die Tür auf. Mit schlei fenden Füyen kam der Knabe herein. Er trug auf beiden Händen ein Kastanien blatt, das von der Hitze früh gefärbt war. Der Wind hatte es in die Stube geweht. Wolfgang blickte unverwandt aus das Blatt niwer. Er schien noch nicht in die Wirklichkeit zurückgekehrt zu sein und er sprach über die /arbige Erscheinung

6
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1937/19_01_1937/AZ_1937_01_19_3_object_2635071.png
Seite 3 von 6
Datum: 19.01.1937
Umfang: 6
Himmel, du siehst wirklich nichts?' — „Gar 'nichts sehe ich! Nichts!' — „Wie ist das geschehen?' stammelte ich. „Deine Augen sind doch ganz unver ändert, es ist nichts an ihnen zu sehen. „Ich habe...', begann er und sank plötzlich ohn mächtig auf sein Lager, ohne dag ich näheres er« fahren hätte. Nachts verzehrte ihn ein schlimmes Fieber, und am Morgen war er so schwach, daß er sich nicht ohne meine Hilfe aufrichten konnte. Cr wurde von Stunde zu Stunde kränker, ich mußte ihn füttern und ihm zur Hand

. Es war ein wundervoller Tag, die hellste Sonne schien, der Himmel leuchtete in einem abgründigen Blau. Mein Bruder kam zu dem Teich, darauf sich keine Welle regte» so still war die Luft; er kniete nieder, um einen Krug Wasser zu schöpfen: da sah er im Wasser einen Schein gespiegelter Aarben jäh auf huschen, seltsam tief und zauberhast, wie er deren noch nie gesehen hatte. Cr wunderte sich. Was wa ren das für herrliche Farben, die ihm da entgegen schwebten? Plötzlich spürte er, wie sich sein Haar bewegte

. Der Steuermann Jesus, ein Neger, war ein Mörder, der Koch Raymond ein algerischer Brandstifter, der Chef der Ruderer Beberto ein schwerer Sittlichkeitsverbrecher. Sieben Tage hindurch sahen sie nur Wasser und Himmel, am Konkurrenten Anzeige wegen unerlaubter Aus Übung der ärztlichen Praxis, und die Regierung in Caracas beschloß seine Auslieferung an die französischen Behörden in Cayenne. Eine von 1700 Indianern unterzeichnete Eingabe an die Regierung rettete ihn vor der Rückkehr ins Ba gno und veranlaßte

, auch nicht die allgewaltigen Mächte des Schicksals... Jener Tag im Juni begann wie alle Tage dort im Süden, mit strahlender Sonue und einer an genehmen Wärme, die noch nicht das Drückende und Lastende des Hochsommers erreicht hatte. Allzu blauer Himmel. Nur wäre der Himmel für einen aufmerksamen Beobachter vielleicht eine Spur zu dunkel und blau geweseu. Aber Will Keller hatte keine Zeit, sich hinzustellen und in den Himmel zu gucken. Viel- leich! wenn jene merkwüdigen Menschen, die er vor drei Jahren mal bei einein

Will Keller doch von seiner Arbeit auf. Das ist, als er von weitem plötzlich einen Menschen duich den Weizen laufen sieht. Es ist Mary, die IHährige Tochter. Was will Mary jetzt ain frühen Vormittag? Es wird doch nichts passiert sei»? Er legt das Arbeits, gerät beiseite lind geht dem Mädel entgegen. Weshalb läuft sie nur so? Er würde es gewußt haben, wenn er sich deu Himmel etwas genauer angesehen hätte. Aber jetzt ist es zu spät dazu... Das Mädchen ruft ihm schon von weitem über die Felder hinweg

7
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1925/05_08_1925/BRG_1925_08_05_9_object_816516.png
Seite 9 von 10
Datum: 05.08.1925
Umfang: 10
LAugiMSA Seite S Nachrichten aus Meran und Das Wetter. Meran, 3. August. Der Portiun- kulataz war ein 3tegentag. Am Vormittag regnete es wieoerholt und nachmittags ging ein starker Gusjregen nieder, die Wolken hingen tief herunter, so Dag nmn hätte annehmen mögen, es beginne nun ejne Regenperiooe, doch gegen Abend heiterte der Hammel aus, es schien noch die Sonne und in der t>cacht der Mond, am Montag früh war teilweise heiterer Himmel, aber auch solche Kühle, als ob man weit oben

, tief blauer Himmel, angenehme Kühle. Aber etwas windig war der Tag. Man glaubte, es müsse irgendwo ordentlich „ausgelassen haben', weil es so kühl ist. Gerüchte besagen, daß es oberhalb Hafling-Vöran wieder gehagelt habe. Auch aus dem Zieltal glänzte es „weih' heraus,- das war aber Neuschnee. Zum Hagelwetter in Niederlana werden uns von dort folgende Einzelheiten mitgetellt: Am 23. Juli ungefähr halb 2 Uhr nachm., ging über Nie- oerlana und Ackpfeif ein arges Hagel-, und Sturm wetter nieder

. Doch der Stein löst sich los, — ein Schrei —, beide stürzen in die turmhohe Schlucht. Die Glieder sind gebrochen —. Blut rieselt aus der tiefen Kopfwunde. Er merkts: die Kräfte schwinden — mein Leben gcht zu Ende. Er blickt empor aus der schaurigen Tiefe: nur ein kleines Stücklein blauer-Himmel schaut mitleidig zu ihm herab. Himmel! Er hat schon Jahre nicht mehr an ihn gedacht. Gibt es für ihn noch einen Himmel? Schwere Sckjuld lastet auf seiner Seele: sie drückt jetzt so schwer wie nie zuvor

, jetzt, da er sterben soll. Seine wirren Gedanken gehen zurück in die Tage der Kind heit. Ein frommer Priester hat in der Schule von einem Schlüssel zum Himmel gesprochen. „Mein Jesus Barmherigkeit'. so hat er gesagt sollen wir sprechen, wenn wir in Sünde geraten sind. Und dabei sollen wir denken, daß wir den großen, den schönen und so gütigen Gott so schwer beleidigt haben. Auf's Kreuz sollen wir schauen, hinauf zu dem Heiland, der uns so ge liebt und unserer Sünden wegen so furchtbaren Tod hat erdulden müssen

. Diese Reue aus Liebe zu Gott, das sei der Schlüssel zum Himmel, so hat der Priester uns damals versichert... Noch einmal öffnen sich die Augen des Ster benden und starren Hilfe suchend hinaus zum blauen Himmel, die Seele aber betet: „Herr im Himmel habe Erbarmen! Verzeihe mir. daß ich dich so schwer beleidiget! Mein Tod soll Sühne sein für meine Schuld!' — Einen ähnlichen Akt der Liebes-Reue zu» er wecken ist aber sehr geraten, nicht bloß in der Todesaesahr, sondern jedes Mal. wenn man das Unglück gehabt

8
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1943/05_08_1943/AZ_1943_08_05_2_object_1883133.png
Seite 2 von 4
Datum: 05.08.1943
Umfang: 4
eine Kettenbrücke hin, wel che den Wanderer sodann auf schönem Waldespfade zum wundervollen Sulf- nersee sührt. Dieser Gebirgssee ist ein kleines, aber köstliches lyrisches Natur bild. In tiefster WaÄeinsamkeit träumt sein manchmal dunkelschwarzes, manch mal dunkelgrünes Seeauge, über welches grün-blau schillernde Wasserlibellen ihre graziösen Spiele treiben, zum tiefblauen Himmel etnpor. Die stillen Wasser wür den fast den Eindruck der Melancholie machen, wenn sie nicht mit zahllosen, weiß strahlenden Seerosen

, wir schaugn wer den ersten Stearn sigg.' . „Jo, dös tian mer', sagte das Bübl, „den ersten wer schunn i segn.' „Red lei nit zu srüah'. entgegnete das Mädchen, „vielleicht siach i ihn. Das Bübl legte sich auf den Rasen hin zwischen das gelbe Fingerkraut und dem stark duftenden Lavendel und sah in den blauen Abendhimmel von Merano hin aus. „Du, wia der Himmel hoach ist!' sagt es. ' „Freilich ischt er hoach', sagte das Mädchen und setzte sich auf einen Stein neben den Bruder. „Der Lehrer hat ins gsogt

, wenn man auf den Berg auffi steigt, wo der Himmel ihn soft berühren tuat. do muaß man eben so hoach wieder- zu ihm auffi schaugen. Und so sei's holt a auf die höchsten Berg.' „I mächt a Geier sein', entgegnete das Bübl. „Woaßt, nocher töt , weit, weit über den höchsten Berg auffi flia- gen. Do müaßt i in Himmel segn, wo die Engl sein und die glonzigen Stearn. wia dö eigentli ausschaugn. Der Knabe hielt plötzlich inne, begann und rief aus: ,.v, azt. Hütt i bold vergeßn aufzupaßn, ob in erestn Stearn siach

.' «Vergessen hon is nit', jagte das Dirndlein. „Es ischt obr nou koaner auf» gongen.' Die Kinder sind wieder still geworden und schauen sehnsüchtig nach dem ersten Stern aus. Munter blicken die Aeroglein am Himmel aus und ab, hin und her; nur die des Knaben haften zuweilen an ei nem Fleck des Himmels und träumerisch und ernst blickt er nach einer Richtung in die Himmelsbläue. Bald aber wird er aufmerksam auf ein kleines Geräusch, das vom Dache herkommt. Dort schleicht eine große weiße Katze über die Schin

betet', sagte das Annele. . Und es war wie ein Gebet, das dem Vater durch die Sinne zog. Sechgig Jah re fast, sei er auf der Welt, dachte er bei sich, habe viel mitgemacht in Kriegs- und Friedenszeiten, auf seinem „Höft' und In fremden Ländern, und doch wie schnell ist die Zeit vorübergeeilt. Es ist alles, als hätte er nur einen Tag gelebt, so kurz war ihm die Vergangenheit. „Wenn lei du dort oben', fährt er fort, miar in Himmel schenkst! Auf der Well Hot dou nix an Wert.' Von Zeit zu Zeit sah

9
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1863/14_01_1863/BZZ_1863_01_14_4_object_408435.png
Seite 4 von 4
Datum: 14.01.1863
Umfang: 4
Der gestirnte Himmel im Monat Jänner. Im Laufe deö Monats Zänncr tritt Mercur an deu Abendhimmel, und ist am 23. und die darauf folgenden Tage am südwestlichen Himmel im Abend golde zu sehen. Venus bleibt unsichtbar. Mars steht unter den hellen Sternen im Widder, bei einbrechen der Dunkelheit im Südosten. ist um 6 Uhr im Meri diau, und geht um 1 Uhr Morgens unter. Jupiter steht in der Jungfrau, und geht um Mitternacht auf. Im Februar wird er rückläufig. Saturn geht bald nach 11 Uhr

auf, und steht am linken Arme der Juug frau. Gegen Mitte des Monats wird er rückläufig. Uran steht, bei rückläufiger Bewegung, zwischen den Hörnerspitzen des Stieres. Er war am Anfange des Monats um 10'/- Uhr im Meridiane, und schimmert die ganze Nacht bis ü'/- Uhr Morgens. — Hoch oben am nördlichen Himmel glänzt das prachtvolle lind all gemeiner gekannte Sternbild des großen Bären, der im Munde des Volkes gewöhnlich der große Him> melSwagen heißt. Den Griechen war es der Bär, in welchen, ihrer Sage

überstrahlenden Nachbarsternes den Alkor noch zu unterscheiden vermögen. — Gehen wir durch die beiden Hinterräder des Wagens, die Sterne Dnbhe nnd Merak, westlich am Himmel hin auf, so trifft unser Blick auf einen einsam stehenden, hellen Stern, den Polarstern, der. scheinbar fest und unbeweglich, in einem sehr kleinen Kreise um den ewi gen Pol deS Himmels sich drehet. Er stehet an der äußersten Schwanzspitze des kleinen Bären, und bildet mit 6 anderen, schwächeren Ster nen daS verkleinerte Bild des großen

Bären, nur in entgegengesetzter Lage. — Zwischen dem großen und kleinen Bären ziebt sich in weitem Halbkreise um den Pol daö große Sternbild deS nördlichen Drachen hin, der Sage nach jener niemals schlummernde Wächter der goldenen Aepfel im Garten der Hesperiden. wel chen Hercules tödtete. und Juno unter die Sterne versetzte. Sein hellster Stern steht gerade zwischen dem kleinen Bären, und dem Schwänze des großen. Tixf am nördlichen Himmel glänzt die Leier mit der strah lenden Wega. Tief

genommen und an den Himmel versetzt worden. So fand die Schmeichelei auch am Himmel Raum und Stätte. — Am südlichen Himmel erhebt sich der Lichtstrom der Milchstraße, vom Südosten heraus am Scheitelpunkte vorbei nach Nord- »vest in 2 Arme getheilt hinabziehend. Hoch oben in ihrem westlichen Theile und zu beiden Seiten glänzt cii.e Gruppe von 4 Sternbildern, CepheuS, Cassiopeja, Andromeda, und Perseus, die uns eine alte Geschichte erzählt. Cassiopeja. die Gemahlin des äthiopischen Königs Cepheus

10
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1888/28_01_1888/MEZ_1888_01_28_9_object_682902.png
Seite 9 von 18
Datum: 28.01.1888
Umfang: 18
Zweites Blatt der Meraner Zeitung Nr. 12 vom 28. Januar 1888. Die totale MonSesfiusterniß ! am 23 Zauuar. ^ Don Dr. Z. P a l i s a. n In wenigen Tagen wird der Himmel den MDchnern Europas und Afrikas eines jener ^chauipikle gewähren, die stets daS Interesse K: qesammten Menschheit e,wecken — die am zs Januar dieses Jahres stattfindende totale MMifittsierniß. ^ ^ ^ Zelermai.il weiß, daß eine Mondessinsterniß Miz eintritt, wenn die Erde sich genau zwischen Eonze und Mond stellt, so daß letzterer

ist, merlt man die Tau- denn anüatt unsichtbar zu sem, bleibt er «ine kupserrothe Scheibe am Himmel sicht- dar; sreilich ist sein Licht so schwach geworden, z man alle Sterne om Himmel wie in einer c Äloskn Nacht sehen kann. Diese Färbung ist q! immer gleich hell, sie kann alle möglichen Lchsttirungen. vom hellen Rosa bis zur voll- ^ 'digcn Dunkelheit, durchlausen. Der letztere - ä soll sich aber, soweit die Nachrichten lauten, ^ einmal ereignet haben. Der Grund, daß der - . 'd nicht vollkommen dunkel

aus diesen Beobachtungen? Vor allem Andern muß man sich vergegenwärtige», daß man auS der Beobachtung nicht ermitteln will den Werth des Durchmesser? in Kilometern, sondern in Graden, Miouten, Secunden. Man kennt zwar den Ort des Mondcentrums am Himmel sehr genau, aber noch viel genauer den Weg, welchen der Mond in dem kurzen Zeltraume der Finsterniß zu- ücklegt und welcher für unseren Zweck als gerade Linie aufgefaßt werden kann. Die Er» scheinung der Sternbedeckungen würde aber auch dann vor sich gehen

wäre, den dunklen St.rnenhimmel zu sehen. So müssen die Beobachtungen lichtschwacher Himmelskörper, wie z. B. der teleskopischen Kometen , um die Zeit des helleren Mondscheines unterbrochen werden, und eme Mondesfinsterniß bietet somit Gelegen- heit, dieselben für kurze Z?it aufzunehmen. Auf diese Art hat Pechule in Kopenhagen die Mon- deSfinsterniß im December 1380 benützt, um nach Kometen am Himmel zu forschen, und war so glücklich, wirklich einen anzutreffen. Allein zumeist ist die Unterbrechung

derartiger Be obachtungen von keiner Bedeutung, und wenn die Astronomen weiter sonst nichts versäumten, so könnten sie sich ruhig schlafen legen. Weil man aber in den letzten Jahrz hnten sich die Gewohnheit angeeignet hat, jede Erscheinung am Himmel auf das genaueste zu verfolgen, da sich doch etwas Besonderes ereignen könnte, so werden die Astronomen auch dieser Finsterniß ihr vollstes Augenmerk zuwenden. Kurz vor der totalen MvndeSfinsterniß des 4. Oktober 1L84 wurde der Vorschlag gemacht

11
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1927/12_06_1927/AZ_1927_06_12_7_object_2648673.png
Seite 7 von 8
Datum: 12.06.1927
Umfang: 8
und die braunbelaubten Blut haseln? Ein deutscher Gelehrter, C. Stahl, hat eine , kurze, àr geistvolle Antwort auf unsere Frage > gegeben: die Bäume haben grünes Laub, weil ' der Himmel blau ist. Dieser Satz' drückt aus, ' daß eine Beziehung zwischen Licht und Blatt färbung bestehen muß. Ein Spottvogel würde letzt fragen, warum denn der Himmel blau ist. Bekanntlich ist das Sonnenlicht nicht einheit licher Natur, sondern zusammengesetzt aus allen Farben, die wir z. B. als Regenbogen wahr nehmen, wenn durch die Wolken

reflektieren sie die grü nen bis bläuen. In der Farbe des von einem Gegenstand zurückgeworfenen Lichts nehmen wir ihn wahr; und da wir die Luftteilchen mit ^unserem Auge nicht einzeln unterscheiden kön nen, erscheint uns der Himmel als. blaues Ge- wölbe. Auch der Purpur des Morgenrots und 'die Glut -des Abendhimmels beruhen auf Brechnungserscheinungen der -Sonnenstrahlen bei tiefstehcnder Sonne durch die Wassertröpf chen und Stiiubchen in der Lust. Doch zurück zum Grün der Pfanzen! Jeder Organismus

sind — und es ist eine Anpassungserschei nung der Pflanze an das- Blau des Himmels, an dem wiederum unsere Atmosphäre die Schuld, trägt. Umgäbe unsere Erde keine Luft hülle, wir sähen die Sonne als leuchtende Scheibe an einem ewig schwarzen Firmament — und die Pflanzenwelt würde vermutlich (so sie ohne Atmosphäre möglich wäre) in einem eintönigen Weiß kommen und blühen, wachsen und vergehen. So aber dürfen wir auf »'^rem Frllhlingsspaziergang frohen Herzens singen: Der Wald ist grün, und der Himmel ist blau, Und die Erde voll Sonne

starben gleichzeitig. Jeder wollte so schnell wie möglich in den Himmel kommen. Darum liefen sie, was das Zeug hielt, den stei len Himmelsweg hinauf und landeten zu glei cher Zeit bèi Sankt Peter. Der musterte sie mit scharfem Kennerblick und fragte nach ihrem- Be gehr. «Wir wollen in den Himmel hinein', er widerten sie eilig. Sankt Peter war davon nicht sonderlich erbaut. Cr verzog bedenklich sein Gesicht und sagte èrnst: „Gut! Jhr sollt alle drei hineinkommen, aber vorher holt

vor dem Himmelstor herum und hatte gewiß schon ein Heer von Seligen aus aller Herren Länder in den Himmel hereingelassen, aber der Thur gauer ließ sich nicht blicken. Endlich kam er an gewackelt. Aber wie? — Er brachte auch nicht einen einzigen Rappen mit. Da hätte ums Haar sogar Sankt Peter die. Sprache und die .Geduld verloren. Er beherrschte sich aber noch rechtzeitig und fragte den Sünder voller Güte. wo er denn seine gestohlenen Sachen gelassen hätte. „Lieber Sankt Peter', Hub da der Thurgauer

12
Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1940/03_05_1940/VBS_1940_05_03_6_object_3138924.png
Seite 6 von 8
Datum: 03.05.1940
Umfang: 8
.— Und wenn deine Mutter gestorben ist, geht sie dir überall ab, du kannst sie nicht ver- gessen, wenn du auch aü würdest wie Methusalem: der Gedanke, daß du mtt dei- mit Mutter wieder einmal zusammenkommst m einem anderen Land, wo es keine Tren nung mehr gibt, ist eine deiner süßesten Hoffnungen. — Jetzt will ich dir aber etwas sagen. Wenn du deine leibliche Mutter im Himmel droben wiederfindest, wird eure Liebe zueinander noch viel inniger und zärt- . ße je auf Erden gewesen ist. Aber du findest da droben

und Millionen und Hundertmillionen Kinder hat, wich dir eine Zärtlichkeit und Liebe zuwenden, als. ob du ihr eigenes Kind wärest. Aber auch alle übrigen Kinder beglückt sie mit derselben Mutterliebe wie dich. Da fragst du nun, wie denn dies überhaupt möglich fei. Schau, das Zusammengehören, das Leben und Lieben der Verklärten im Himmel ist ein vollständig anderes als die Beziehungen der Menschen hier auf Echen. Ich kann dir das nicht f iau auseinandersetzen, weil es zu wett ren würde; aber ein Gleichnis

, jäm merlich zu- erfrieren, und die Gräser krie chen wiäier tiefer unter das warme Deck bett der Erde; denn gar manche, die zu früh aufstanden, sind schon ganz blau und braune geworden'vor Kälte. Wenn aber nun end lich warmes, miDes Wetter eintrifft und eines Morgens die Sonne strahlend in ihrem funkelndsten Glanz am Himmel steht, da geht ein Treiben und Wachsen und Glü hen und Blühen los in der ganzen Natur, so vielfältig und so mächtig, Haß man mtt den Augen gar nicht ' folgen kann. Die Sonne

sämtliche Strahlen, alle Wärme und Liebe der Sonne. So ähnlich stelle ich mir die Liebe Gottes vor zu der unzählbaren Menge seiner Kinder und bei läufig so auch die Liebe der Mutter Maria zu- den Ihrigen. Es mag vielleicht nicht ganz stimmen, doch ein Bild lst's immerhin. Das bleibt aber auch wahr, daß Maria jedes ihrer treuen Kirwer mit einer solchen Liehe umfängt, Äs oll es ihr einziges Kind wäre und sie gar kein anderes hätte. Und jetzt will ich dir noch etwas sage». Maria wird nicht bloß, im Himmel

in allen Kirchen und Kapellen des Heimatlandes hängt. Zwar, das Heilig werden kommt dem Micherl freilich so himmel hoch erhaben vor, daß er stch gar nicht getraut, dem lieben Bruder Konrad auf diesem Wege nachzuwandeln. Das muß einem, meint er, von oben gegeben sein. Dem Micherl wäre es schon mehr als genug, wenn er nur recht selig würde, im Himmel uno auf Erden. Ein Bauernhof auf Erden und ein liebes Weib dazu, wär Micherls dringender Wunsch. Und im Himmel tät dann schon auch noch ein gutes Platzerl

13
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1931/22_08_1931/AZ_1931_08_22_6_object_1856595.png
Seite 6 von 8
Datum: 22.08.1931
Umfang: 8
und aus den großen buntgemalten Tassen dampfenden Kaffee trinken, ist von Gesprächen nicht viel zu hören. Der hohe Norden macht wortkarg. Die Neulandroder sprechen wenig, langsam und wohlüberlegt, und nie begleiten sie ihre Reden mit Gesten. Ein warmer Hochsommerabend. Aber die Sonne steht noch hoch an» Himmel. Soen. Ebba und Peder siken vor dem Hause auf der lan gen Tannenholzbant. Au ihren Füßen liegt Nllik. der spit,ohrige Lapphuiid. Er hat zur Zeit nichts zu tun. den die Renntiere weiden gesammelt und ruhig

, vergoldetes Rei terstandbild prangt. Ob dieses Bauwerk, direkt an der Rückseite der ehrwürdigen Ruinen, ge schmackvoll Ist, Ist eine Streitfrage unter den Fremden, jedenfalls aber ist es der Stolz des modernen Roma: das Reiterstandbild Viktor Emanuels Ii. Nickt die Wirkung des leuchtend weißen Marmors oder des vergoldeten Reiters gegen den tiefblauen Himmel — so wie ich es beur teilte d'e riesigen Dimensionen vermochten es» an Ziel zu gelangen brauchte er fünfzehn Woà, Bei seiner Ankunft war er vollkommen

Kleide in der nächtlicl>en Dämmerung, schwebt niedrig über dem Moor dem Walde zu. Wie sie Allik dahiniaaen sieht schwenkt sie ab. fährt auf Ihn zu, umkreist ikin einmal. ei> hebt sich dann wieder und kehrt in ihre alte Richtung, zurück. Aber setzt klingt das Geheul schon viel lau ter. Weit kann es nicht mehr sein. Ebba ruft aus: «Dort, dort! Seht! Siris Kopf gegen den Himmel.' „Schnell welter', sagt Sven. Und richtig. Klar gegen den gelbrokn Sommernachthimmel hebt sich der Hundekovf ab. Steil

,erel. »S. I. T. E.'. Volzana Lei Äer Lrnte Skizze von Elin Pelin. berechtigte Übersetzung aus dem Bulgarischen von Th. Vlank-Sofia.) Der Ernte mühevolle Arbeit wallt in der Ebene. So weit das Auge sieht, wogt golden das Korn. Emsige Schnitter regen sich s«it grauer Morgendämmerung. Glühend zittert d'« Hitze in der Luft. Strahlender Himmel wölbt sich über der Erde und es scheint, . als sei es Feuer und Glut. Matt und schläfrig blauen ferne Wälder und Berge, als warteten sie. daß die Ebene im Brande

auflodere. Die Vögel sind zu schattigen Orten geflogen und die Stimmen sind verstummt. Nur «ine Taube flattert verloren dem Walde zu. Drückend ist es, erstickend. -- Die Sonne brennt unbarmherzig vom Himmel herab, doch ihre glühenden Strahlen vertreiben nicht die fleißigen Bauern vom Felde. Unennüdlich ernten sie und häufen goldene Garben. Der Schweiß rinnt ihnen von der Stirne. Doch es gibt keine Rast. Ihr Trost ist Arbeit ohne Maß. die goldene Ernte ihre Freude. Gott hat «s reichlich gegeben

14
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZT/1945/14_05_1945/BZT_1945_05_14_2_object_2109257.png
Seite 2 von 2
Datum: 14.05.1945
Umfang: 2
, uuij i !<•»„„f b-»i„ nmrankendes Bei gegen den kommen sind an .einigen Stellen, so zum i pr - dpm er „» en rwittel 'die Seiten einen tu e; er kennt kein umrank Beispiel am Uebergahg von Gerlos nach rec j: t „„belesenen Eindruck machen werk, sondern liebt siel, klar Brandberg von Aber Überall treten sie recht un ^ ,esenen tmdruck machen. _ Himm^ „i, Warum sind 'die Schriftsteller so sehr Himmel ab. 'renzemtr <frt witf«»*?# ^fr? R W „ für die Länge und die Leser so sehr für Kein Trumpf im Bereich

wir auf einem Hügel des Wälsertales, den Blick zum Himmel ge wandt. und schauten. Der weiße Mond - im ersten Viertel des Zunelimens lag waagröcht zwischen hauchzarten Rosen- \yolken. wie’ ein Nachen anztisehen. Tr, mclit die Wolken, schien zu fahren, und ein sehr heller Stern folgte ihm dicht auf: wie ein Mann, der über Bord ge gangen ist. einem Schiffe nachschwimmt. Am Tage vorher war reichlich Neu schnee gefallen, und. obwohl wir uns beim Dorfe befanden, meinten wir doch vollkommen einsam auf der \Veiten Welt

Ge sang. Sie war farblos und von tausend fältiger Buntheit, regungslos und bewegt von zärtlichster Empfindung. 'All und Nichts in einem. . Die Rosenwolken waren längst ver blichen und verweht, die Berge klein und unansehnlich geworden. Nur die Luft herrschte zwischen dem großen Himmel mid.der kleinen Erde. Denn die Erde dünkte uns auf ein mal gar winzig und begrenzt: ein zak- kiger Stern,- in ein-paar Schritten zu durchwandern, hinter den Bergen hörte sie auf. Das Lejclite , herrschte über das Schwere

. Vorsichtig suchte ich mich zu iden Himmel zp dir, auf daß ich deinen Jiagen kam, imponierte mir auf den entwinden. „Sag mal, Kind', bemerkte (Glanz, und deine Herrlichkeit schauen ersten Blick der Hauptbaimhof. Wenn ich. „bin ich eigentlich zu spät gekom- ■ man die große, breite Treppe hinauigeht Tuen?' Dieser so fromme Wunsch, der mit und die Riesenhalle zur Tivoliseite hin „Aber Onkel, du weißt doch, daß ich semeni unfrommen Leben in sichtbarem verläßt, fällt mächtiger Sonnenschein schon eine volle

. Endlich kam er schwan kenden Schrittes nach Hause. Rasch brachten sie ihn zu Bett, bliesen die Lampe aus, stapften mit den Füßen, als ob sie gingen, zogen die Stricke ein. ließen sie lierunten. schlangen sie um das Bcttgesteli und zogen Hals just in dem Augenblick hoch, als er zu lallen begann: „Lieber Herr, nimm midi bald in den Himmel zu dir. auf daß ich dei nen Glanz und deine Herrlichkeiten schauen kann.' Bestürzt ob dieser allzu schnellen Er füllung seines Wunsches rief

15
Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1925/13_08_1925/VBS_1925_08_13_4_object_3120395.png
Seite 4 von 12
Datum: 13.08.1925
Umfang: 12
das Festgeheimnis von Maria Heimgang um rankt? Seliges Marienleben- und Marien sterben findet heute seinen Kranz und seine Krone. O, wie stimmt unser Herz fröhlich ein in den Engeljubel, der heute Himmel und Erde erfüllt! Voll ehrfürchtiger Sehnsucht ist die Mutter nach dem Kinde. Viel tausend Engel rufen und geleiten sie heim, durch die silberblaue Luft, höher und höher bis zur goldenen Himmelspforte. Im brausenden Ju bel seligen Willkommens sinken Mutter und Kind einander entgegen in die weit aus gebreiteten

, der mit ihm spielen und ihm vom Paradies und dem himmlischen Vater erzählen sollte. Einer der Spielgefährten des Jefukindes war der kleine Johannes, eben jener, der später den Heiland im Jordanflusse taufte. Ihm erzählte Jesus alles wieder, was er -Schönes von den Engeln gehört hatte. So sagte er ihm, daß der Himmel eigentlich eine große Wiese sei, auf der tausend und abertausend hellglänzende Sternblumen wüchsen, die von den Menschen, die das nicht so genau wüßten, Sterne genannt werden. Und auf dieser Wiese

es und erzählte allen anderen Kindern, er habe in seinem Garten einen echten Stern vom .Himmel gesät. Da guckten sie über den Zaun und guckten alle Tage und warteten auf das Aufgehen des Samenkornes. Aber sie mußten lange warten, denn so schnell wachsen die Himmelssterne nicht. Sie mußten sich erst an den irdischen Boden gewöhnen. Als aber der Herbst kam, da sproßten wun der-, wunderschöne. Sterne an langen Stie len aus dem Boden und schauten verwundert mit großen/ offenen Gesichtern zum fernen hohen Himmel

. — Aus Wolkenfte'm Auf Maria Himmelfahrt Ein alles Kirchenlied Maria, Mutter Jesu Christ, Alleluja, Gen Himmel aufgefahren ist, Alleluja. Gott sandt viel Engel hoch herab. Den Schatz zu nehmen aus dem Grab. Biel tausend Engel waren da, Die fuhren auf mtt Maria. Was Freud war hie, was Lust dabei, O Lust, O Freud, o Harmonei! Die Jungfrau rot wie eine Ros, Ihr Glanz, ihr Schönheit Wunder groß. Ihr Seel durch sie glänzt überall. Als wann die Sonn glänzt durch Kristall. Wie Perl im Gold ihr Herz im Leib

, Nichts gleich erschaffen diesem Weib. Ihr Schuh der Mond, zwölf Stern die Krön- Ihr Kleid die Sonn: gedenk wie schon) Im Himmel sie sehr willkommen kam. Sie Christus auf mtt Freuden nahm. Sehr hoch bei Gott ward sie gesetzt. Da all ihr Gut das Herz ergötzt. Gott gab ihr alles in die Hand, Den Sohn im Schoß, das teure Pfand. 3m Himmel ist die Königin Und aller Welt ein' Trösterin.

16
Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1928/29_11_1928/VBS_1928_11_29_4_object_3125318.png
Seite 4 von 12
Datum: 29.11.1928
Umfang: 12
, ein Himmel auf Erden sein! Aber gibt es nicht viel Schatten, Nieder lage und Unterwelt zwischen uns Christen? Gleicht unser Elaubensleben nicht oft der Altarkerze, die während des Gottesdienstes leuchtet, sonst aber ohne Licht ist? Zwischen den Kirchenwänden, im gemieteten Kirchen stuhl, da flackert unser Glauben vielleicht etwas auf, dort mag er manchmal einer lodernden Flamme ähnlich fein; aber drau ßen vor der Kirchentür, da scheint er erloschen, auch wenn kein Sturmwind um die Ecke saust. Die Schrift

da Christus nicht mehr und mehr zurücktreten, kam er nicht immer weniger zu Wort, mußte er nicht vor der Schwelle stehen wie ein Bettelmann? Und wenn er an die Türe unseres Herzens anklopfte, da ward ihm noch lange nicht immer aufgetan. Wir hatten ja mit einem nichtsnutzigen Weib zu tun, mit Madame Welt, mit Frau Sünde. Die schwatzte uns die Ohren voll, die nahm unsere besten Kräfte in Beschlag. Barmherziger Vater im Himmel! Wir haben dein Kind, wir haben den Heiland verloren! Wir müsien ihn zurückholen

uns in uner müdlicher Arbeit aus dem Herzen schaffen, was das Auge Christi stört, woran sein Fuß nicht stoßen will, was seinem Herzen wehe tut: den Weltflnn, den Sündensinn. Christus sei unser Leben, damit Sterben unser Ge winn sei, der seinesgleichen sucht auf Erden. I. Kl. s Helland, reib den Himmel aus! Gin altes Adoentslied aus dem 16. Jahrh. O Heiland, reiß den Himmel auf! Herab, herab vom Himmel lauf! Brich Schloß und Riegel, tritt hervor. O Heiland, aus des Himmels Tor. Gott, einen Tau vom Himmel

gieß! Im Tau herab vom Himmel fließ! Ihr Wolken brecht und regnet aus Den König über Jakobs Haus. Schlag aus, o Erde, werde grün, Daß Berg und Tal ringsum erblühn! O Erd hervor dies Blümlein bring! O Heiland aus der Erde spring! Wo bleibst du, Trost der ganzen Welt, Darauf sie all ihr Hoffen stellt? Ach komm, ach komm vom Himmelssaal Komm, tröst uns hier im Jammertal! Hier leiden wir die größte Not, Vor Augen steht der ew'ge Tod; Ach komm, führ uns mit starker Hand Vom Elend in das Vaterland

17
Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1922/18_05_1922/VBS_1922_05_18_2_object_3116340.png
Seite 2 von 11
Datum: 18.05.1922
Umfang: 11
nahmen an ihm teil. Es war ein unvergeßliches Bild: Die Zehntausende und Zehntausende von Män- nern und Frauen, Jünglingen und Mäd chen, alle erfüllt von tiefer Begeisterung, wie sie eben nur religiöse Kraft zu erzielen, ver mag. Die Hunderte von Fahnen und Stan darten, die wie ragende Symbole aus der weiten Menschermafse zum Himmel wiesen, die brausende Zustimmung,, die die Reden begleitete, der urgewaltig aus der Menge aufquellende Erschöpfungsschrei der in ihren heiligsten Gütern verletzten

unhörbaren Schritten nahte — nämlich jener glänzende Himmel, zu dem Felix fein inbrünstiges Auge erhoben, als er jene schwere Bitte abgesandt hatte, jener glänzende Himmel, zu dem er vielleicht damals ganz allein emporgeblickt, war feit der Zeit wochenlang ein glänzender geblieben, und wohl hundert Augen schaurcn nun zu ihm ängstlich auf. Felix, in seiner Erwartung befangen, hatte es nicht bemerkt: aber eines Nachmittags, da er gerade non der Heide dem Dorfe zuging, fiel ihm auf, wie denn heuer gar

gewesen, und der heutige schloß sich wie seine Vorgänger; nämlich abends war der Himmel gefegt und zeigte eine blanke, hochgelb schimmernde Kup pel. Felix ging zu der Schwester, und als er spät abends in sein Haus zurückkehrte, bemerkte er auch, wie man im Dorfe geklagt, daß die Halme des Kornes so dünn standen, io zart, die -wolligen Aehren pfeilrecht emporstceckend wie ohnmächtige Lanzen. Am andern Tage war es schön, und im mer schönere Tage kamen und schönere. Alles und jedes Gefühl verstummte endlich

vor der furchtbaren Angst, die täglich in den Herzen der Menschen stieg. Nun waren auch gar keine Wolken mehr am Himmel, sondern ewig blau und ewig mild lächelte er nieder aus die verzweifelnden Mensckien. Auch eine andere Crscheimnig sah man jetzt oft auf der Heide, die sich wohl früher auch mochte er- ' eignet haben, jedoch von niemand beachtet; aber jetzt, wo viele tausend und tausend Blicke täglich nach dem Himmel gingen, wurde sie als unglückweissagender Spuk betrachtet: nämlich ein Waldes- und Höhcnzug

, jenseits der Heide gelegen und von ihr aus durchaus nicht sichtbar, stand nun öfters sehr deutlich am Himmel, daß ihn nicht nur alles sah, son dern daß man sich die einzelnen Rücken und Gipfel zu nennen und zu zeige!: vernwchte — und inenn es im Dorfe hieß, es sei wieder zu sehen, so ging olles hinaus und sah es an, und es blieb manchmal stundenlang stehen, bis cs schwankte, sich in Längen- und Breitenstreisen Dg. sich zerstückle und mit eins verschwand. Die Heidelerche war verstummt; aber dafür tönte

18
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1936/18_10_1936/AZ_1936_10_18_2_object_1867545.png
Seite 2 von 8
Datum: 18.10.1936
Umfang: 8
einzig da in der Kriegsgeschichte. Das Rätsel äes grünen Monäkraters Bazillen reisen von Siern zu Stern. — Die Welt der roten Pflanzen. — Lichtstrahlen ol» Besör- derungsmillel. Von Willy Ley. Immer ist blau in der Farbenmischung des Himmels. Deswegen sind die Pflanzen grün. Wie nun, wenn der Himmel grün wäre? Es scheint, als ob man diese Frage nur mit großem, Auf wand an Phantasie und auch dann nicht sicher' be antworten könne. Aber man kann einen einfachen Versuch machen: Man braucht

nur in das Meer einzutauchen. Mit einem Taucherhelm bewaffnet, damit man Zeit zum Beobachten hat. In den obersten Metern wird der Eindruck der blauen Unendlichkeit vollkommen. Dann verfärbt sich der „Himmel', grüner und dunkler wird er. Mit der fortschreitenden Tiefe schreitet die Verfärbung fort... und die Pflanzen verfärben sich ebenfalls. Die Botaniker des Meeres unterscheiden geradezu Tiefcnzonen, sie sprechen von der Zone der Gelb und Brauntange und schließlich von der Zone der Rottange

. Da ist der Himmel fast ganz dunkel, und darunter, da gibt es kein Pslanzenleben mehr, nur noch Tiere. Manche leuchtend, manche nicht, aber ewig hungrig und gefräßig allesamt; sie leben voneinander und von dem, was aus höheren Schichten heruntersinkt. Die Astronomen kennen ein Gegenstück zu >?eser unterseeischen Welt. Mit größter Geduld und ver besserten Instrumenten haben sie herausgefunden, daß der Himmel des Kriegsplaneten Mars grün sein muß. Dunkler gleichzeitig, da die Luft fe!> dünn ist. Wir wissen

von der letzten Nekordhöhen- fahrt des Stratosphärenballons „Explorer 2', daß auch unser irdischer Himmel, von der Gipfelhöhe des Fluges gesehen, dunkel erschien, zwar immer noch blau, aber deutlich dunkel. Uebersetzt auf die Pflanzen des Mars (sofern sie vorhanden find) er gibt sich, daß sie rot sein müssen, wie unsere Rottange in der untersten Schicht marinen Pflan- zenlebens. Die Frage, ob es denn nun auf dem Mars wenigstens Pflanzen gibt, ist ja nicht ganz neu. Trotzdem kann man sie kaum beantworten

und quartierten sich — ob mit Recht oder Unrecht, wußte keiner — in den Zim mern der Dienstmägde ein, ohne diese viel zu be achten — sie waren todmüde, sielen auss Lager und schliefen. In ter Nähe des Schlosses loderten mit himmel hohen Flammen einige angezündete Häuser. Das Siegesfanal lockte die sranzösischen Kolonnen an wie die Mücken or>s Licht. Die bald in wildem Durcheinander, johlend und Schreckschüsse los schießend, nachdrängende Infanterie biwakierte auf den Plätzen der Stadt, brach in Läden

19
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1940/15_10_1940/AZ_1940_10_15_2_object_1880014.png
Seite 2 von 4
Datum: 15.10.1940
Umfang: 4
Tiralo angetan, und die CIT. mußte geradezu einen Pendelverkehr nach Tirols einnch ten. ^ , Aber gegen 7 Uhr abends — o Weh — beginnt — gerade jetzt, wo es niemand erwartet (es hatte vorher Südwind ein gesetzt) — ein unwillkommenes Naß in Strömen vom verdunkelten Himmel zu fließen. Tausende von Augenpaaren mö gen wohl an diesem letzten Samstag- abend zum Himmel von Merano aufge ! blickt haben, bevor sie sich zur Nachtruhe schlössen, und tausende von Menschen wer den wohl, bevor der Traumgott

über sie kam,- in ihrem Innern den Gedanken er wogen Haben: wird der große Preis von Merano in diesem Jahre uà wolken losem Himmel oder unter Regengüssen -ausgetragen werden und wie wird die herrliche Rennbahn da draußen in Maia Bassa wohl beschaffen sein? Und der unbarmherzige Himmel, gab mit Regengüssen, die durch die ganze Nacht andauerten, vorderhand eine sehr betrübliche und negative Antwort Am Sonntag vormittag dichte Wolken- bänke und Silberschein srischgesallenen Schnees aus allen Bergen

und Ge ichästen. Leider blieb es auch in den er sten Stunden des Nachmittags bel trü bem Himmel und so präsentierte sich diesmal den Besuchern der sonst so far benprächtig aufleuchtende Rahmen der Rennbahn in sanften und gedämpften Comptonfarben. Diesen gedämpften Gesang der Natur übertönt in diesen ersten Nachmittagsstun den des großen sportlichen Ereignisses wahrhaft berauschende Großstadt oben aber die schlveigiaine Majestät des herbstlichen Hochgebirges. Ein endloser Strom von Autv-z flutet auch Heuer

. Eine Großstadtsymphonie klingt sür kurze Zeit in unseren Mauern wieder auf, rauscht, rattert, schreit, tutet zum Himmel von Merano empor und dafür, daß sie sich in harmonischen Linien be wegt, daß sie nicht zur Kakophonie aue artet, dasür, daß in diesem Chaos auch nicht der harmloseste Unfall das große sportliche Ereignis störe, sorgt mit be herrschten Nerven der Dirigent dieser Symphonie, Polizeikommissär Vaccari mit seinem wackeren, schwarzen Mannen, die in diesen Stunden wohl einen schweren, aufreibenden

20
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1936/14_08_1936/AZ_1936_08_14_3_object_1866800.png
Seite 3 von 6
Datum: 14.08.1936
Umfang: 6
Draga keine Brannten; woher sollte ihre iti dem jungen Studenten stam- Monä nnä Aalìbrì 5 Bon den sonderbaren, wunder. vollen FarbeMelen der Natur Im Frühling bestellt der Mensch seinen Garten, und aus dem gleichen Boden wachsen ihm das Weiß der Lilie, das Blau des Veilchens und der Purpur der Rose. Regen fällt hernieder und gießt den Garten. Wenn dys Unwetter vorüber ist. erscheint der Regenbogen am Firmament mit all den sieben Brechungen des Lichts. Am Abend geht die Sonne unter, und der Himmel

in ikn hineinhält, ist wohl der Gegenstand voll be leuchtet, doch ohne daß man das einfallende Licht selbst sähe. Bläst man aber Rauch in die Luft, so leuchtet die so gesättigte Lust sofort auf. Was wir sehe«? ist das von unzähligen stofflichen Be standteilen zurückgestrahlte Licht. Es wurde allgemein van den Physikern ange nommen, daß der Himmel über unserer Lufthülle schwarz erscheinen müsse. Piccard sah ein tiefes, in Purpur spielendes Blau. Im oberen, staub freien Raum könnten wir wohl

die lichtentsenden den Sterne wahrnehmen? alles Dazwischenliegende würde schwarz erscheinen. Wo Farbe, ist auch Stoff. Daher muß der blaue Himmel stofflich sein. Die blaue Farbe besteht aus Rückstrahlungen — sie kommen von seinen, in der Atmosphäre verteilten Stoffteilchen. Sie befinden sich nicht nur in den höchsten Lustschichten, wo das Llau zu sein scheint, sondern überall in der Luft. Somit ist der blaue Himmel unmittelbar rings um uns. Und der Grund für seine Bläue? Blaue Lichtwellen sind viel kürzer

und seine gedun'enen Aus maße. Und hier stehen wir vor einer ?:Kcm>'l'»nen Tatsache. Man hat durch entsprechend,: Messun gen herausgefunden, daß sein Bild aus der Seh fläche des Auges, der Netzhaut, nicht grà? ist. wenn der Mond aufgeht, als wenn er scheinbar klein geworden hoch am Himmel steht. Wir gru ben nur, er sei größer. Unbewußt vergleichen wir seine Größe mit der anderer Gegenstands 'n der Ferne, denen er so nah zu sein scheint. — und ziehen einen Trugschluß.- Kurz, nicht unsere Augen be lügen

aus, ohne es zu bemerken: mit gen Himmel gerichteten Augen suchte sie in den Myriaden Sternen eins Form, die den Buchstaben E bildete. Und wenn sie dieser Buchstabe glühend am un endlichen blauen Firmament abzeichnete, erhob sich aus ihrem bewegten Herzen ein Gedanke, fast «in Gebet, eine Prophez«iung. ein unauslöschliches Zeichen der Größe ihrer Liebe. Jetzt Halle sie den Namen Orlandis erfahren. „Egidio!' Es war keiner von denen, die sie sich zuerst vorgestellt hatte, nicht einmal ein bekannter Name: sie kannte

21