Jakob Fugger und der Streit um den Nachlaß des Kardinals Melchior von Brixen
234 götz i'iu£nnskr von pölnitz Ì beim Kardinal von Brixen auf. Die neue Einlage Melchiors von . Meckau übertraf die bisherige bei weitem. Der Schuldbrief Fuggera : von Weihnachten 1505 lautete auf 108931 Gulden 1 ). Welehei entscheidende Rolle das Geld des Kardinals nachgerade in der Fugger- Gescilschaft spielte, zeigt zudem ein Vergleich mit dem Gesellschafts- ; vertrag der Brüder Ulrich, Georg und Jakob Fugger vom 13. Juni; 1494, der die Beteiligung Ulrichs mit 21656 Gulden, jene Georgs
entdeckten, ! den Fuggern weitere Gelder zu entlocken, eine schwächste Ahnung j der wahren Zusammenhänge. Wo die Räte untereinander darüber ; klagte», dass bei Jakob Fugger Geld nur gegen zuverlässige Sicherheit und bei strengster Einhaltung der Tilgungsfristen, in bar oder in Ware, .. zu erhalten sei, rechtfertigte sich diese seine Vorsicht durch den Um- , stand, dass er genau so seinerseits verpflichtet war, den eigenen . Gläubigern und Kunden gegenüber Wort zu halten. Man hat in diesem Einwand
, den Jakob Fugger mehrfach den stürmischen Anleihe- . wünschen fürstlicher Unterhändler entgegenhielt, oft nur eine Ausrede : sehen w ollen, und doch lag eben darin, wie gewissenhaft er, verglichen : mit anderen, sämtliche Verpflichtungen einlöste, ein hauptsächliches , Geheimnis seines Erfolges und auch die Ursache, weshalb in den ; 'B Erv .ii .luit im lunabrucker Vertrug vom 21. August 1509, Brixen Hofarchiv, Obores Archiv o. 91)7. z ) Augsburg Fuggerarchiv, Urk. Kasten 31, 1. JANSEN, ; .J. 1'liu
—3—, 73— tl. jakob füogke o. d. stbeit u. den nachlass melchiors v. brixen 235 schwierigen ersten Jahrzehnten seines Unternehmens so anspruchsvolle Geldgeber wie Melchior von Brixen ihm unbedenklich grösste Ver mögen anvertrauten. Dass der Kardinal zugleich aber Gläubiger des Königs war, hat Jakob Fugger manchmal sein Geschäft spürbar erleichtert. Im Januar 1506 entschloss sich Maximilian I. an Melchior von Meckau ein Darlehen heimzuzahlen, das er ihm seit fünf Jahren schuldete 1 ). Das Kapital betrug 20000
Gulden. Hierzu kam der rückständige Zins von 5 Prozent, den der Fürstbischof entgegen allem Zinsverbot, jedoch im Einklang mit der damaligen Wirtschaft Übung forderte, so dass sich die Summe auf insgesamt 25 000 Gulden belief. Anschei nend durch eine Vereinbarung zwischen Paid von Lichtenstein und Jakob Fugger wurde die missliche Angelegenheit geregelt. Der Fugger empfing statt der Gulden 12500 Mark Silber und verpflichtete 6ich, dafür den Prälaten zu befriedigen. Sein offizieller Gewinn lag