269 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Bücher
Kategorie:
Geschichte , Religion, Theologie , Wirtschaft
Jahr:
1940
Jakob Fugger und der Streit um den Nachlaß des Kardinals Melchior von Brixen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/184850/184850_23_object_4645146.png
Seite 23 von 40
Autor: Pölnitz, Götz ¬von¬ / von Götz Freiherrn von Pölnitz
Ort: Tübingen
Umfang: S. [223] - 294
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken ; 30. - Xerokopie
Schlagwort: p.Fugger, Jakob <Kaufmann, 1459-1525>;p.Melchior <Brixen, Bischof>;s.Nachlass
Signatur: II 75.664
Intern-ID: 184850
2Gi GÖTZ FltEIUüRIt VON l'ÖLNITZ bereit zu warten; elft Betrag selbst in der neuen Vorschlag bung er- 1 rechnete sicli aus der Restschuld. der ein jährlicher Zins von 5 Prozent zugeschlagen wurde. Eine ähnlich günstige Lösung fand Jakob Fugger hinsichtlich jenes Teiles seiner Schuld, die er dem Innsbrucker Ab kommen zufolge bereits an Weihnachten 1509 dem Grafen von Sonnen berg hätte zahlen sollen. Dieser war inzwischen gestorben, und so gelang e.s, die Angelegenheit zu verzögern, bis sieh

Vollendung mittelalterlicher Doppelherrschaft weltlicher und geistlicher Gewalt, nunmehr die Tiara mit der Kaiserkrone auf seinem Haupte zu vereinigen. Zu Mitte , <Ies folgenden Monates erteilte Maximilian seinem getreuen Paul von Lichtenatein den Auftrag, in dieser Sache vertraulich bei Jakob i ugger vorzufühlen, der gegen verschiedenste sachliche Pfänder und Weitreichende Versprechungen für die Zukunft dem Kaiser die zur : Verwirklichung seiner Pläne nötigen Gelder zur Verfügung stellen

von diesem den Empfang zu Augsburg und ieri erhalten. Wien Hotkammerarchiv, Godenkbuch XVXI 343. s ) A. O ei CEK. ■Izkob l' Ii,-er (Kcjicii.sturi; IHM) HHl Ulm St tuUarchiv, Sehad'schc Mae. 111.26 f.; Erkrankung glücklich übeiS JAKOB FÜGGER G. D. STREIT V, DES! NACHLASS MELCHIORS V. BBiXEN 203 folgung seiner Pläne verzichten, da sein Unterhändler in der Goldenen Schreibstube Jakob Fuggers zu Augsburg wenig Geneigtheit zum Eingehen auf das Vorhaben des Kaisers gefunden hatte. ' Neben mancherlei anderen Ursachen

, die den grossen Kaufmann zu seiner Absage bestimmen konnten, lassen eich angesichts der Auseinander setzung über die Meckau'sche Erbschaft noch zwei weitere Erwägungen denken, die Fugger in seiner Ablehnung bestärken mussten. Der Streit um den Nachlass Meckaus hatte für Jakob Fugger bewiesen, dass es höchst bedenklich war, derartige hohe Einzeldepots anzunehmen, die, im Todesfalle plötzlich abgerufen, den Gesamtbau der Gesellschaft ins Wanken bringen mussten. Eine Erweiterung

des Gesellschaftskapitals durch die Annahme kleiner Spargelder, wie es bei den Höchstettern geschah, wurde jedoch ebenfalls grundsätzlich von ihm abgelehnt. Trotzdem scheint das Gespräch um die Finanzie rung der Papstwahl keine schlechthin negative Erinnerung bei Jakob Fugger hinterlassen zu haben. Sonst würde er schwerlich fünf Jahre darauf sich in Unterhandlungen über die wirtschaftliche Bestreitung der römischen Königswahl Karls von Spanien eingelassen haben 1 ). Denn trotz der grossen Gelder, die ihm der Enkel Maximilians

6
Bücher
Kategorie:
Geschichte , Religion, Theologie , Wirtschaft
Jahr:
1940
Jakob Fugger und der Streit um den Nachlaß des Kardinals Melchior von Brixen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/184850/184850_9_object_4645132.png
Seite 9 von 40
Autor: Pölnitz, Götz ¬von¬ / von Götz Freiherrn von Pölnitz
Ort: Tübingen
Umfang: S. [223] - 294
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken ; 30. - Xerokopie
Schlagwort: p.Fugger, Jakob <Kaufmann, 1459-1525>;p.Melchior <Brixen, Bischof>;s.Nachlass
Signatur: II 75.664
Intern-ID: 184850
234 götz i'iu£nnskr von pölnitz Ì beim Kardinal von Brixen auf. Die neue Einlage Melchiors von . Meckau übertraf die bisherige bei weitem. Der Schuldbrief Fuggera : von Weihnachten 1505 lautete auf 108931 Gulden 1 ). Welehei entscheidende Rolle das Geld des Kardinals nachgerade in der Fugger- Gescilschaft spielte, zeigt zudem ein Vergleich mit dem Gesellschafts- ; vertrag der Brüder Ulrich, Georg und Jakob Fugger vom 13. Juni; 1494, der die Beteiligung Ulrichs mit 21656 Gulden, jene Georgs

entdeckten, ! den Fuggern weitere Gelder zu entlocken, eine schwächste Ahnung j der wahren Zusammenhänge. Wo die Räte untereinander darüber ; klagte», dass bei Jakob Fugger Geld nur gegen zuverlässige Sicherheit und bei strengster Einhaltung der Tilgungsfristen, in bar oder in Ware, .. zu erhalten sei, rechtfertigte sich diese seine Vorsicht durch den Um- , stand, dass er genau so seinerseits verpflichtet war, den eigenen . Gläubigern und Kunden gegenüber Wort zu halten. Man hat in diesem Einwand

, den Jakob Fugger mehrfach den stürmischen Anleihe- . wünschen fürstlicher Unterhändler entgegenhielt, oft nur eine Ausrede : sehen w ollen, und doch lag eben darin, wie gewissenhaft er, verglichen : mit anderen, sämtliche Verpflichtungen einlöste, ein hauptsächliches , Geheimnis seines Erfolges und auch die Ursache, weshalb in den ; 'B Erv .ii .luit im lunabrucker Vertrug vom 21. August 1509, Brixen Hofarchiv, Obores Archiv o. 91)7. z ) Augsburg Fuggerarchiv, Urk. Kasten 31, 1. JANSEN, ; .J. 1'liu

—3—, 73— tl. jakob füogke o. d. stbeit u. den nachlass melchiors v. brixen 235 schwierigen ersten Jahrzehnten seines Unternehmens so anspruchsvolle Geldgeber wie Melchior von Brixen ihm unbedenklich grösste Ver mögen anvertrauten. Dass der Kardinal zugleich aber Gläubiger des Königs war, hat Jakob Fugger manchmal sein Geschäft spürbar erleichtert. Im Januar 1506 entschloss sich Maximilian I. an Melchior von Meckau ein Darlehen heimzuzahlen, das er ihm seit fünf Jahren schuldete 1 ). Das Kapital betrug 20000

Gulden. Hierzu kam der rückständige Zins von 5 Prozent, den der Fürstbischof entgegen allem Zinsverbot, jedoch im Einklang mit der damaligen Wirtschaft Übung forderte, so dass sich die Summe auf insgesamt 25 000 Gulden belief. Anschei nend durch eine Vereinbarung zwischen Paid von Lichtenstein und Jakob Fugger wurde die missliche Angelegenheit geregelt. Der Fugger empfing statt der Gulden 12500 Mark Silber und verpflichtete 6ich, dafür den Prälaten zu befriedigen. Sein offizieller Gewinn lag

7
Bücher
Kategorie:
Geschichte , Religion, Theologie , Wirtschaft
Jahr:
1940
Jakob Fugger und der Streit um den Nachlaß des Kardinals Melchior von Brixen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/184850/184850_7_object_4645130.png
Seite 7 von 40
Autor: Pölnitz, Götz ¬von¬ / von Götz Freiherrn von Pölnitz
Ort: Tübingen
Umfang: S. [223] - 294
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken ; 30. - Xerokopie
Schlagwort: p.Fugger, Jakob <Kaufmann, 1459-1525>;p.Melchior <Brixen, Bischof>;s.Nachlass
Signatur: II 75.664
Intern-ID: 184850
er den Aul trug, die Summe Jakob Fugger auszuhändigen. In Jörg Gossem- bi'oL aus Augsburg, der in seiner Eigenschaft als Pfleger von Ehrenberg zu Jon einflußreichsten finanziellen Beratern Maximilians I. gerechnet vuxdc, und dem Tiroler Marschall Paul von Lichtenstein, der die ' jiiei.si.cn Geldangelegenheiten seiner Zeit zwischen Habsburgern und Fuggem auch sonst regelte, wird inan die Mittelsmänner des Geschäfts erkennen dürfen. Unter Zuhilfenahme des Nürnberger Kaufherrn Jlehn-ich Wolf 1 zu erhielt

Jakob Eugger 20000 Gulden, über die er am 30. April 14&t> eine eigenhändige Quittung ausstellte. Er siegelte sie mit seinem Ring, der das Fuggersehe Handelszeichen des Dreizacks trug 2 ). Mit diesem Geschäft eröffnete der Brixener eine viel verheissende Beziehung, die das grosse geistliche Fürstentum des Reiches in einem seiner wohlhabendsten Vertreter gleichsam zum stillen Verbündeten und Weggenossen des aufstrebenden deutschen Frühkapitalismus machte. Allein auch für Jakob Fugger bedeutete

meinem Dank Ausdruck JAKOB STTGGEE Vf. D. STREIT U. Ii EN KACHLASS MELCHIORS V. BEIXEK 231 neben der Tiroler Produktion auch die Bergwerke im Bereich Nord- uugarna and der Südslowakei unter ihren Einfluse brachten. Die dortigen Gruben waren grossenteils ertrunken, ausserdem fehlte es den Augsburgern persönlich an näheren Beziehungen zum Hofe der Jagelionen, die einem fremden Kaufmann jenen Schutz angedeihen lassen konnten, dessen er zur Wiederaufnahme des ungarischen Berg baus bedurfte. Hans Thurzo

von Krakau, der auch in norddeutschen Gruben durch seine technischen Neuerungen verschiedentlich mit bestem Erfolg gearbeitet hatte, erhielt die städtische und königliche Erlaubnis, die Erzbergwerke der Gegend von Neusohl wieder in Betrieb zu bringen. Da es ihm aber zu einem solchen grosszügigen Unternehmen selbst am nötigen Kapital fehlte, gelang es Jakob Fugger durch Ver mittlung eines Breslauer Geschäftsfreundes als, Geldgeber sich von vorneherein entscheidenden Einfluss auf die ungarische Kupfer

erzeugung und ihren Absatz zu sichern 1 ). Die Fugger waren entschlossen, mit Hilfe des ungarischen Kupfers den Weltmarkt für ihr Haus zu erobern. So zögerte Jakob Fugger nicht, während der ersten Jahre auch gewaltige Summen in den „Ungarischen Handel' hineinzustecken. Bei Villach in Fuggerau und in der Nähe von Ohrdruf zu Hochkirch entstanden 1495 neue Schmelzwerke, die Kupfer und Silber aus den ungarischen Erzen schieden, und von diesen beiden Plätzen aus den Venezianer und Ant werpener Markt

8
Bücher
Kategorie:
Geschichte , Religion, Theologie , Wirtschaft
Jahr:
1940
Jakob Fugger und der Streit um den Nachlaß des Kardinals Melchior von Brixen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/184850/184850_19_object_4645142.png
Seite 19 von 40
Autor: Pölnitz, Götz ¬von¬ / von Götz Freiherrn von Pölnitz
Ort: Tübingen
Umfang: S. [223] - 294
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken ; 30. - Xerokopie
Schlagwort: p.Fugger, Jakob <Kaufmann, 1459-1525>;p.Melchior <Brixen, Bischof>;s.Nachlass
Signatur: II 75.664
Intern-ID: 184850
1 ). • ' Noch im Marz 150'J hatte Maximilian über Fürst Konstantin von der Beschlagnahme der Fugger -Wechsel durch Julius II. gehört. Fürsi bischof MathäusLang von Gurk erwirkte, vielleicht auch auf Be treiben der Augsburger Bank, ein Verbot gegen weitere Auszahlungen an die Kurie. 2 ) Noch im Sommer 1509 gelangten die einschlägigen Unterhandlungen zum Abschluß und anfangs August teilte der Kaiser Jakob Fugger bereits mit. dass ihm für die Kriegsbedürfnisse im Kampf mit Venedig die Fuggcr'sehen Schuldbriefe

, keine Forderungen erhoben. Gestützt auf diese Behauptungen I er teilte der Habsburger Jakob Fugger den dringlichen Befehl zur un- verweiiten Auszahlung, da man ihn sonst für jeden durch Verzöge rimg entstandenen Schaden verantwortlich machen werde 1 ). Diese 1 ) Urixfij liüfWchiv, OWti-b Archiv n. 097. ') Innsbruck Reicksgauarebiv, iiftxiiuUiiiia XIII 25ö, SctiacfiU-1 34 (Korrespondenz Semteins 1509—1521) 14. *) jOiCüue/i llfcüpt'jtiKiUjarehiy, Kop, J12/2Ö2. JAKOB FDGGEB 0. ». STREIT ü. DEN NACHLASS MELCHIORS

V. BKIXEN 255 Drohung beschleunigte sichtbar den Gang der Verhandlungen. Im . selben Monat konnten zu Innsbruck zwischen Paul von Lichtenstein, Bischof Christoph von Brixen 1 ) und Jakob Fugger die Einzelheiten geregelt werden 2 ). Zunächst galt es, einmal die Höhe des Betrages festzustellen, den die Gesellschaft den Erben des Kardinals noch schul dete. Der Nachlass Melchiors von Meckau hatte im Wesentlichen 3 ) bestanden aus drei grösstenteils noch ungetilgten Fugger'schen

werden. Dies konnte allerdings erst geschehen, nachdem zuvor die Frage der Ver zinsung geklärt war. Anscheinend enthielten die Verschreibungen Jakob Fuggers hierüber keine Angaben, da der Prälat sich formal vor jeder Übertretung des kanonischen Zinsverbotes hüten musste. Trotz dem war der kaiserliche Unterhändler nicht geneigt, eine Zinslosig- keit der hohen Einlagen des verstorbenen Kardinals anzuerkennen. Auf halbem Wege kam eine Vereinbarung zustande. An Zinses statt sollte Jakob Fugger dem Kaiser

9
Bücher
Kategorie:
Geschichte , Religion, Theologie , Wirtschaft
Jahr:
1940
Jakob Fugger und der Streit um den Nachlaß des Kardinals Melchior von Brixen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/184850/184850_8_object_4645131.png
Seite 8 von 40
Autor: Pölnitz, Götz ¬von¬ / von Götz Freiherrn von Pölnitz
Ort: Tübingen
Umfang: S. [223] - 294
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken ; 30. - Xerokopie
Schlagwort: p.Fugger, Jakob <Kaufmann, 1459-1525>;p.Melchior <Brixen, Bischof>;s.Nachlass
Signatur: II 75.664
Intern-ID: 184850
•232 GÖTZ FKEIHERK VON FÖLNITZ -stemmi und die vielleicht nur eine von verschiedenen gleicher Art gewesen «ein mag, erklärt sowohl die Höhe jener Gelder, die von den Suggerii dein Thurzo vorgeschossen wurden, als auch die Dringlichkeit dei - Verhidtnàsso, unter denen allein diese wesentliche Umstellung der früheren inuniliengcseilschaft erfolgen konnte. Wenn man annehmen darf, du.ss Fürstbischof Melchior von Meckau durch Jakob Fugger umrisswoise vorn weiteren Gang der Fugger'sehen

das genügte dem landesherrlichen Bedarf nicht mehr. Um das Ausaeròie aus den Bergwerken herauszuholen, was sich mit dem fürst lichen Bergregal verdienen liess, erfuhr die Produktion der Gewerkeil eine solche Steigerung, dass die Erzlieferung an die Fugger allein schon eine wöchentliche Kupferrechnung von 2000 Gulden ergeben hätte.; So suchte die Iiiiisbrueker Hauskammer durch Lichtenstein bei Jakob Fugger zu erwirken, dusa er seine regelmässigen Zahlungen ebenfalls; JAKOB FDGGEB U. D. STREIT

, dem Schwiegervater des königlichen „Argentiere' Jakob Villinger, übergeben werden. Somit stand zu befürchten, dass auch in das Tiroler Silbergeschäft wieder andere Firmen durch die Mittler schaft ihrer Angehörigen in der Umgebung Maximilians eindrangen, ähnlich wie sich die Fugger-Gesellschaft damals in die Silberlieferung seitens der Haller Münze in Höhe von jährlich 77395 Mark Gewicht mit den Herwart, Gossembrot und Baumgartner teilen musste 2 ). Schliesslich zeigten die kämpferischen Massnahmen der landesherr

Romfahrt zu sammeln begann. In dieser Zwangslage entschloss sich Jakob Fugger wieder zum Kauf Tiroler Kupfers, obwohl sein Preis sich derart ungünstig von dem ungarischen unterschied, dass an einen Gewinn dabei kaum mehr zu denken war. Ohne die Einbeziehung des Tiroler Kupfers konnte er aber seine Herrschaft mittels der ungarischen Produktion allein kaum für die Dauer behaupten 4 ). So nahm sich Jakob Fugger wieder Gelder ') Innsbruck Reichsgauarchiv, Kopialbücher Jüngere Serie 1505, 11 194 196

10
Bücher
Kategorie:
Geschichte , Religion, Theologie , Wirtschaft
Jahr:
1940
Jakob Fugger und der Streit um den Nachlaß des Kardinals Melchior von Brixen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/184850/184850_25_object_4645148.png
Seite 25 von 40
Autor: Pölnitz, Götz ¬von¬ / von Götz Freiherrn von Pölnitz
Ort: Tübingen
Umfang: S. [223] - 294
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken ; 30. - Xerokopie
Schlagwort: p.Fugger, Jakob <Kaufmann, 1459-1525>;p.Melchior <Brixen, Bischof>;s.Nachlass
Signatur: II 75.664
Intern-ID: 184850
26<J GÖTZ FREIHERR VON PÖtNITZ ! Durch dna langwierige Verfahren, das sich auf diese Weise für die Rückzahlung des Guthabens Kardinal Melchiors ergab, kam ■Jakob Fugger in die Lage, nach einer anfänglich starken Zurück haltung, die sich in seinen Geschäften nach dem Tode Meckaus zeigte, sein altes System politischer Anleihen und der Beherrschung be stimmter Zweige des europäischen Metallmarktes ohne Einschränkung weiterzuführen. Seit dem Jahre 1515 zeigte er hierbei sogar die Nei gung

zwischen dem Tiroler Kanzler Cy prian von Serntein, Bischof Christoph von Schrofenstein und Jakob- lugger gestaltet hatten, zeigte sich beim Tode Pauls von Lichtenstein, wo die beiden ersteren als Vormünder des kleinen Christoph Philipp vojj Lichtenstein spätestens im Jahre 1514 der Augsburger Gesellschaft die Pflegschaft über Schloss und Herrschaft Marquartstein offenbar in Anrechnung auf Schulden des verstorbenen Tiroler Marschalls ab treten-). t . - Das Jahr 1515 verwickelte die kaiserliche Politik, die Bich

» XII 40. .1, Fulger WH f. SiiUKOKH, Studien 305. . JAKOB FUGGER 0. D. STiiEIT D. DEK H ACHLASS MELCHIORS V. BETXEK 2(>7 Vorschüssen, die aus kluger Geschäftspolitik anlässlich des Wiener Kongresses ohnehin schon gewährt worden waren, keine weiteren Privatanleihen an den Kaiser. So sah sich Maximilian gezwungen, die Streitfrage der Brixener Erbschaft abermals aufzugreifen. .Mitte Oktober 1515 wandte der Klaiser sich in einem ungnädigen Schreiben an Fürstbischof Christoph 1 ). Darin hielt

er dem Prälaten die schweren Einbussen vor, die infolge seiner Hartnäckigkeit die kaiserliche Re- , gierung in Italien erlitten habe. Des weiteren zeigte er im Hinblick auf diese Schäden, für die er ausschliesslich das Stift verantwortlich machte, — da Jakob Fugger stets zahlungswillig gewesen sei. — nur mehr geringe Neigung, jene übrigen 32 000 Gulden, die sich noch in der 1 Schwebe befanden, Brixen zu belassen. Zum letzten Male wurde der Fürstbischof auf den 24. Oktober 1515 zu einer Besprechung

der An gelegenheit nach Innsbruck vorgeladen. Im Hinblick auf diese geringe Verhandlungsbereitschaft der kaiserlichen Räte sah sich der Prälat nach Rat und Hilfe um. Er suchte sie bei Jakob Fugger, dem er nochmals alle Widerstände aus einandersetzte, die Maximilian L dem Stift bei Erlangung seines An teiles an der Erbschaft entgegenstellte. Wahrscheinlich kam es über haupt nur zum Einspruch des Brixeners gegen die Zahlungen der Fugger an die kaiserliche Kasse, da Maximilians Kammer oder die Tiroler Ämter

11
Bücher
Kategorie:
Geschichte , Religion, Theologie , Wirtschaft
Jahr:
1940
Jakob Fugger und der Streit um den Nachlaß des Kardinals Melchior von Brixen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/184850/184850_28_object_4645151.png
Seite 28 von 40
Autor: Pölnitz, Götz ¬von¬ / von Götz Freiherrn von Pölnitz
Ort: Tübingen
Umfang: S. [223] - 294
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken ; 30. - Xerokopie
Schlagwort: p.Fugger, Jakob <Kaufmann, 1459-1525>;p.Melchior <Brixen, Bischof>;s.Nachlass
Signatur: II 75.664
Intern-ID: 184850
GÖTZ FREIHERR VON PÖLNITZ iu.s Maul zu legen 1 '. Hier jedoch bricht bei ihm etwas durch wie ein nationaler Stolz auf Genialität und Vermögen eines deutschen Mannes, Wer mehr könne als die reichsten Monarchen der Welt. Sonst hat sich Lui her stets ablehnend verhalten gegen das neue, mit grossen privaten Kapitalien arbeitende Wirtschaftssystem, dem Jakob Fugger in Deutschland bahnbrechend voranging. Aus seinen mittelalterlichen Wirt.sehaitsvorstellungen heraus, war der Reformator geneigt

. mit einem Empfehlungsschreiben an Herzog Georg von Sachsen aus gerüstet hatten 3 ). Persönlich unüberbrückbar war die Kluft zwischen beiden Kreisen vollends geworden, seit, sieh unter den Humanisten [las freilich nur halbverbürgte Gerücht behauptete, dass auch ; die Bannbulle Leos X. gegen Luther zum Teil von dem Augsburger .Geldkönig', wie man Jakob Fugger gehässig nannte, erwirkt ivorden sei' 1 ). . . ■ ; ') Sonei.TK F. in Horn 1 bietet die beste Untersuchung über den Anteil der *'u^cr im den rönrnc-hcn Pfründen

- und Ablassverhiindlungcn des KardinaU Ulii-eelit v<m Bruì idenljury. -) S cuciti: F. in Rom 1 *) G eigeh a. a. O. 63. ) Diebe» Gerücht scheint wesentlich durch den Eichstätter und Augsburger 'iyiniierrn Bernhard Adelinann von Adelmannsfelden verbreitet worden zu sein. Jetten Aussichten nui den lii.schoftiytuhi von Augsburg waren offenbar durch Jakob 'u; /1-, i'.urehlcieu/.t worden. Daraufhin Verfolgte er ciiericn -Seit 1517 iux Briefwechsel JAKOB FUGGER V. D. STBEIT Ü. DEN NACHIASS MELCHIORS V. E RIXEN >7:1 Ungeachtet

solcher Hemmnisse, die eine Verständigung zwischen zwei an sich schon derart verschieden gearteten Persönlichkeiten kaum inehrzuliessen, spricht jene Fassung der Geschichte vom Kardinalserbe, die in den Tischreden erscheint, nicht ohne eigentümlich ernsthafte Achtung von Jakob Fugger. Luthers Erzählung steht zwar in mehr facher Hinsieht mit den Tatsachen in Widerspruch. Trotzdem trifft sie an entscheidenden Punkten das Richtige. Jene Geistesnähe, die über alle Schranken hinweg, zwischen diesen gegensätzlichen

unkritisch hingenommen und vielfach zur Ursache gehässiger Urteile über Jakob Fugger wurden. Tra Wesentlichen steht hinter diesen Auseinander setzungen die erbitterte persönliche Feindschaft zwischen Bernhard Adelntann und Johannes Eck. Abschriften der beiden wichtigen Briefe Adelmanns an seinen Freund Pirkheimer vom 19. Juli 1517 und vom 3. Mai 1520 befinden sich in München Haupt staatsarchiv, Augsburg St. Moritz Kl., Lit. 78. Vgl. G. v. Pölbitz , Die Beziehungen dea Jobannes Eck zum Augsburger Kapital

12
Bücher
Kategorie:
Geschichte , Wirtschaft
Jahr:
1941
Bozener Kaufherren : (1550 - 1850) ; ihre Geschichte und ihre Familien
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BKH/BKH_74_object_3866660.png
Seite 74 von 155
Autor: Granichstaedten-Czerva, Rudolf ¬von¬ / von R. v. Granichstaedten-Czerva
Ort: Görlitz
Verlag: Verl. für Sippenforschung und Wappenkunde Starke
Umfang: VIII, 109 Bl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Bozen ; s.Kaufmann ; s.Genealogie ; z.Geschichte 1550-1850
Signatur: III 273.460
Intern-ID: 505569
-Station (Filanda) mit vier Öfen, die später von der Familie von Aufschnaiter weitergeführt wurde. Die Villa ging in den Besitz der Familie Kinsele über. Z. Z. Eraff. Die Brüder Simon und Johann Jakob von Werth kamen im Oktober 1614 aus Worms') nach Bozen, wo sie sich als „Säckler' nieder ließen. Simon von Werth ehelichte am 29.1.1633 die Bozenerin Mar garete Kelbl und starb 1650. Seine Tochter Sabine von Werth war seit 12. 2. 1638 mit dem Kaufherrn Georg Eraff vermählt, brachte ihm, als letzte

ihres Geschlechtes (1° 4. 3.1697) das große Werth'sche Ver mögen in die Ehe. Johann Jakob von Werth, seit 1634 Bürger von Bozen, ehelichte im Jahre 1615 die Bozener Bürgers- und Tuchhändlers tochter Margarete Prugger und, nach deren Tode 1620, am 24. 5.1621, die Bozenerin Sabina Schmid ('f' 20. 12. 1673). Johann Jakob von Werth starb 1657. Seine Tochter Maria Magdalena von Werth war seit 26. 2. 1658 mit Roman vonAtzwanger- Riglheim (- 1623, f 28. 6.1677) verheiratet. Georg Graff, ^ 22. 4.1629, aus einem alten

Girlaner Geschlechts, seit 1672 Bürger von Bozen, vermachte, als er am 5. Juli 1714 in Bozen mit Tod abging, seine Großhandlung dem Sohne Johann Jakob Graff, der das ererbte große Vermögen durch Heirat mit der reichen Anna Katharina von Menz, Tochter des Johann von Menz und der Katharina von Zallinger, noch vermehrte. Johann Jakob Graff, ' 1659, f 30. 6. 1723, ist der G r ü n d e r der großen Wechsel- und Speditions-Handlung I. I. Graff. In der Firma folgte ihm sein ältester Sohn GeorgFranzJakob Graff

, f 5.1744. Eine weitere Vermehrung des Graff'schen Reichtums erfolgte durch die Heirat dieses Georg Franz Jakob (1. Ehe) mit Maria Therese von E u - mer (* 1700, f 18. 11. 1735) und mit (2. Ehe) Maria Magdalena von Hepperger (f 1744). Nun übernahmen Georg Franzens Söhne, v°) Eraffi Schiern 1932, S. 396 (Familiengeschichte)! Beda Weber, a.a.O. Jos. Hirn, a.a.O. 212; Porträt-Katalog S.95' Staffier a.a.O. Bd.II S.891; ..Tir. Almanach' 18l12, S. 132; B. B. V. Nr. 1013, 6206; V.E.B. Nr. 282, 1233, 1338.

14
Bücher
Kategorie:
Geschichte , Religion, Theologie , Wirtschaft
Jahr:
1940
Jakob Fugger und der Streit um den Nachlaß des Kardinals Melchior von Brixen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/184850/184850_5_object_4645128.png
Seite 5 von 40
Autor: Pölnitz, Götz ¬von¬ / von Götz Freiherrn von Pölnitz
Ort: Tübingen
Umfang: S. [223] - 294
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken ; 30. - Xerokopie
Schlagwort: p.Fugger, Jakob <Kaufmann, 1459-1525>;p.Melchior <Brixen, Bischof>;s.Nachlass
Signatur: II 75.664
Intern-ID: 184850
GÖTZ yKüIHKlUi VON I'ÖLNITZ I | Jakob 1 ) die gleiche« Bahnen geführt haben. Der vorzeitige Tod ? einiger seiner Brüder befreite ihn aber bald von den ihm fremden Banden dieses Berufes. Immerhin reiste er noch als Stiftsherr von Hcfiioden in Mittelfranken in die Ewige Stadt, wo er vielleicht seine -Lauf b .vhii an der Kurie machen konnte. Aber als dort sein Bruder Man: i-i7 b starb, verlockte es Jukob Fugger nicht, in dessen römische Wründc-u und Ämter nachzurücken 2 ). Sein Entsehluss

in ltuuLii'uck zu grossem Dunke verpflichtet. JAKOB FÜOGEB ü. ». STREIT D. DEN NACHLASS MELCHIORS V. BRIXEN 227 Mit dem unglücklichen Krieg gegen Venedig geriet der Landes herr von Tirol, Erzherzog Sigismund, 1487 in steigende Geldverlegen heit. Sie bot den Fuggern die Gelegenheit, sich im Erzgeschäft seines Landes eine langdauernde Führerstellung zu schaffen 1 ). Wenn sie nun fast alljährlich gegen Silber- oder Kupferlieferungen der notleidenden Staatskasse mit Anleihen aushalfen, hatten die genialen

Augsburger Kaufleute sich dadurch eines der lohnendsten Geschäfte gesichert und den Grundstein für ihren bald sagenhaften Reichtum gelegt. Durch den unablässig steigenden Geldbedarf Sigismunds und die noch pein lichere Finanznot seines Nachfolgers, König Maximilian, sahen sich die Fugger freilieh vor schwierigste Fragen gestellt. Wollten sie die eben erst durch Jakob Fugger gewonnenen Vorteile nicht ihren Kon kurrenten überlassen, dann mussten sie sich unablässig bereithalten, durch neue Vorschüsse

entsprechender Bargeldvorräte die kritische Zwischen zeit zu überstehen, die Jakob Fugger noch von seinem nächsten Ziel, der Kontrolle des Kupferweltmarktes, trennte. Man hat bisher angenommen, dass den Fuggern dieses wirtschaft liche Wunder aus eigener Kraft gelungen sei. Der klare Aufbau ihres Unternehmens als reiner Familiengesellschaft 8 ), die sogar in unter- ') J ansen , Anfänge 53—56. *) Die beste handelsrechtliche. Darstellung der Fugger-Gesellschaft in den verschiedenen Abschnitten ihrer Entwicklung

enthält E. B einhardt , Jakob Fugger der Reiche aus Augsburg (Berlin 1926).

15
Bücher
Kategorie:
Geschichte , Religion, Theologie , Wirtschaft
Jahr:
1940
Jakob Fugger und der Streit um den Nachlaß des Kardinals Melchior von Brixen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/184850/184850_18_object_4645141.png
Seite 18 von 40
Autor: Pölnitz, Götz ¬von¬ / von Götz Freiherrn von Pölnitz
Ort: Tübingen
Umfang: S. [223] - 294
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken ; 30. - Xerokopie
Schlagwort: p.Fugger, Jakob <Kaufmann, 1459-1525>;p.Melchior <Brixen, Bischof>;s.Nachlass
Signatur: II 75.664
Intern-ID: 184850
erworben haben. Und da die päpstlichen Rechnungen über dieses Geschäft genau so wenig Auskunft erteilen wie über den Verbleib jener Zehntausende von Dukaten, die von den Fuggern Julius II. auf sein Guthaben aus der Brixener Kardinalserbsehaft bezahlt wurden, so wäre immerhin denkbar, dass sie den Stein schon ein Jahr früher an die Kurie ver kaufen. Angesichts des grossen Widerstrebens, womit Jakob Fugger .sonst, aus Konkursen für Schulden Ware empfing, und wie er meist nur solche Dinge übernahm

, die sich verhältnismässig leicht weiter verkaufen Hessen, erstaunt es, dass seine Venezianer Faktorei im t'ulle der Agostini sich zur Annahme des schwer verwertbaren Dia mante-/; bereit fund. Folglieh wäre gut begreifbar, dass Jakob Fugger J J BawlStuiiUiarciiiv, Finaii/iuklen Ti unciStädt. Urk. n. 2604, 2605. Vgl. aucli K. F. iäuucKHAKUT, Über die Kleinodien lvarlß des Kühnen, Anzeiger f. Schweizer -Utcrluujokuodu KP. XXXUI (1031) 2470. JAKOB FUÖGEK U. D. STREIT 0. DEN NACHLASS MELCHIORS V. BBIXEN 253 hierauf

jene Kapitalschuld abgetragen, die sie einst vom Brixener Fürstbischof eben zur Inangriffnahme dieses Unternehmens aufgenommen hatten. Mochte Julius II. in Form von Barleistungen Zinks oder viel leicht in Gestalt von Waren sich einen Teil der Schuld Jakob Fuggers an den Nachlass Melchiors von Meckau auszahlen lassen, so dürfte es dabei kaum an Vorstellungen seitens der Fugger-Bank gefehlt haben, dass einei völlige Abdeckung de? gewaltigen Einlage des Fürstbischofs in jener kurzen Zeit, die dem Papste

, werden die ersten Überlegungen entstanden sein, wie man einerseits den ganzen Betrag für den Papst auswerten und zugleich die Fugger schonen konnte. Da die Gesellschaft selbst am stärksten an der Lösung dieses Problemen interessiert war, seitdem spätestens mit dem Juni 1509 Papst Julius II. Barsummen von ihrer römischen Faktorei beanspruchte, wäre es gut denkbar, dass Jakob Fugger persönlich auf eine Möglichkeit sann, die Schuld, die er bei dem verstorbenen Prälaten aufgenommen hatte, unter gleichzeitiger

16
Bücher
Kategorie:
Geschichte , Religion, Theologie , Wirtschaft
Jahr:
1940
Jakob Fugger und der Streit um den Nachlaß des Kardinals Melchior von Brixen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/184850/184850_31_object_4645154.png
Seite 31 von 40
Autor: Pölnitz, Götz ¬von¬ / von Götz Freiherrn von Pölnitz
Ort: Tübingen
Umfang: S. [223] - 294
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken ; 30. - Xerokopie
Schlagwort: p.Fugger, Jakob <Kaufmann, 1459-1525>;p.Melchior <Brixen, Bischof>;s.Nachlass
Signatur: II 75.664
Intern-ID: 184850
gulden, die seinen gnaden Von des Fugkers leslen bezallung auf Jacobi iinin Schnif negsikörnend Volgen sullen. Noch 1000 gulden Rheinisch auf die frist zu ■j Ii <iu.- Kurrrldi'f- JAKOB FUGGKB Ü. D. STEEIT U. DEN NACHLASS MELCHIORS V. BEIXEN 27t» Negstkunftign Weiehnechtnn seiner gnadnn notturft nach zuegestellt werden. i Vnd vmb die Vbrigen 24000 gulden Rheinisch sol Kayserliche Maje stät bemeltenn Von Brichsen verweisen auf das Ambt zu Botznn Vnd Zol imm kunttersweg in abslag solicher Summa alle Jar

2000 gulden Remiseli zubezallen, Dardureh wurde sein gnad, derselben Nachkomen Vnd Stift solicher 24000 gulden Rheinisch in 12 Jarnn bezalt Vnd also Vmb vorbesfcimbte Summa gentzlichen Vergnuegt Vnd entricht, Beschehen zu Insprugg am 21. tage Augusti Anno etc. im Newntnn. (gez.) Pauls von Liechtenstein manu propria 1 ) V IV - I' : ■' ' Vertrag zwischen Paul von Lichtenstein als Beauftragtem Kaiser Maximilians Bischof Christoph von Brixen und Jakob Fugger für die Fugger'sche Gesellschaft

über den NacJtlass des Kardinals Melchior von Meckau. (Innsbruck, 1509, August 21.) Das vierseitige Original auf Papier befindet sich in bester Erhaltung in Brixen {Hofarchiv, Oberes Archiv n. 997). Es ist eigenhändig unterzeichnet von Paul von Licktenstein und Jakob Fugger, folglich die Ausfertigung für den Bischof von Brixen. Die beiden anderen Ausfertigungen, nämlich jene für den Kaiser und Jakob Fugger, sind verlorengegangen. Die Schrift stammt- von einem Schreiber der Kanzlei des Innsbrucker Regiments

17
Bücher
Kategorie:
Geschichte , Religion, Theologie , Wirtschaft
Jahr:
1940
Jakob Fugger und der Streit um den Nachlaß des Kardinals Melchior von Brixen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/184850/184850_21_object_4645144.png
Seite 21 von 40
Autor: Pölnitz, Götz ¬von¬ / von Götz Freiherrn von Pölnitz
Ort: Tübingen
Umfang: S. [223] - 294
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken ; 30. - Xerokopie
Schlagwort: p.Fugger, Jakob <Kaufmann, 1459-1525>;p.Melchior <Brixen, Bischof>;s.Nachlass
Signatur: II 75.664
Intern-ID: 184850
^t war. zeigten «teil beide Parteien geneigt, den Fuggern recht - liehe Zusicherungen zu erteilen, dass die Summen, die sie nach Vor schrift dea Vertrages bezahlen würden, ihnen wirklich als Tilgung ihrer Schuld gegenüber dem Nachlas« gelten sollten. Eine solche Garantie mochte Jakob Fugger besonders deshalb ratsam erscheinen, da inzwischen auch die Familie des Toten 1 ) gewisse Forderungen ; an die reiche Erbschaft erhoben hatte, und sie bei diesen Wünschen vor züglich auf die Unterstützung des Hauses Wettin

. als ihrer Landes- 'j Zwischen Jakob Fu^jjer und der ritteiwehaftliehen Familie von Mockau, ge- teine Wrstimdijiuii}:. aber später kam zuisciicn beiden Geschlechtern eine ehe- '•■Ile V .-I bilichili;: zustande. Uisula (Jräfin Fulger-Kirchberg wnnählte sieh in ■rstcr Klie am 3. März 15S5 zu Augsburg mit Hans Caspar Freiherr von Meckau. i'ii;:^ei-aixl)iv, 12, D: Fug^ei-museum, Ehrenbuch; Pinacotheca Fuggcroruru, Ui.--aL,c Jiii'u, .S-53: Ausgabe 175-1, n. LV. —Dresden Hauptstaatsarchiv, Kop. 112/262. JAKOB FUGGEK

hatte 2 ), dies mal einen weit günstigeren Vertrag zu erwirken. Voran gingen olfen bar Besprechungen zwischen Maximilian I. und Jakob Fugger, dem der Kaiser am 6. Januar 1510 den Empfang von wollenen und seidenen Tüchern iin Wert von 8000 Gulden bestätigte 3 ). Vermutlich geschah auch diese Lieferung in Anrechnung auf die vom gleichen Angsburger Handelshaus geschuldete NaclilaüsVerzinsung. Am 7. Januar 1510 wurde in Bozen für das Stift Brixen die offizielle Urkunde ausgestellt, die seinen Anteil

20
Bücher
Kategorie:
Geschichte , Religion, Theologie , Wirtschaft
Jahr:
1940
Jakob Fugger und der Streit um den Nachlaß des Kardinals Melchior von Brixen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/184850/184850_20_object_4645143.png
Seite 20 von 40
Autor: Pölnitz, Götz ¬von¬ / von Götz Freiherrn von Pölnitz
Ort: Tübingen
Umfang: S. [223] - 294
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken ; 30. - Xerokopie
Schlagwort: p.Fugger, Jakob <Kaufmann, 1459-1525>;p.Melchior <Brixen, Bischof>;s.Nachlass
Signatur: II 75.664
Intern-ID: 184850
sich Jakob lugger /.u einer sofortigen Barzahlung von 40000 Gulden bereit. Weitere 12000 Gulden sollten bis Anfang November 1509 nachfolgen. An Weil machten 1509 musste er Maximilian selbst nochmals 13310 dulden und an den Grafen Hans von Sonnenberg 12600 Gulden be fahlen, die von der Tirol er Railkammer bei ihm für Kriegskosten geliehen worden waren. Die restlichen 10000 Gulden waren dann am Jakob«tag 1510 durch Fugger in Innsbruck zu erlegen. Darnach war das Problem der Tilgung geklärt, und es wäre

das Abkommen von Jakob Fugger niemals unterzeichne t worden, wenn er sich lii-i reiflicher Prüfung der Leistungskraft seiner Gesellschaft von '' cr Trag barkeil dieser Bedingungen überzeugt gewesen wäre. In flieser Hinsicht bestand also kein Hindernis. Anders aber verhielt ° s «eli damit, dass inzwischen auch das Stift Brixen trotz des kano,- 'i -sch wulilbegriindeten Erbrechtes Papst Julius II. ernsthafte Anr «]n iiche au den Nachlass seines verstorbenen Fürstbischofs angemeldet

von Brixen gewesen war und selbst ähnlich wie der Kardinal langst ■Urteilen» •ii'jjeljüftt! mil der Inriabruckcr Kammer betrieb, Innsbruck Reichsgauarchiv, JAKOB FÜGOEK 0. D. STREIT ü. DES NACHLASS MELCHIORS V. BRIXEN 2.Ì7 Verbindungswege von Innsbruck nach Bozen und Venedig sieh für die kaiserlichen Interessen tatkräftig einsetzte und zugleich im Falle un glücklicher Entwicklungen am Kriegsschauplatz seine Grenzfestungen in derartigen Stand setzte, dass ein Vorstoss der Venezianer gegen Nordtirol leicht

21