Proveis 1949 - 1999 : die sozioökonomische Entwicklung einer Berggemeinde am Deutschnonsberg
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Autor:
Valorz, Karin / eingereicht von Karin Valorz
Ort:
Innsbruck
Umfang:
110 Bl. : Ill., graph. Darst.
Sprache:
Deutsch
Anmerkungen:
Innsbruck, Univ., Dipl.-Arb., 2000
Schlagwort:
g.Proveis ; z.Sozialgeschichte 1949-1999<br>g.Proveis ; s.Wirtschaft ; z.Geschichte 1949-1999
Signatur:
III 174.932
Intern-ID:
210583
98 Das soziale Leben im Dorf: die Vereine Die Freiwillige Feuerwehr Die Freiwillige Feuerwehr von Proveis wurde am 13. November 1960 gegründet. 28 Anwärter fanden sich damals ein und ernannten in An wesenheit des Landespräsidenten der Freiwil ligen Feuerwehren Südtirols, Josef Mayr, und weiterer Vetreter des Bezirks Josef Mairhofer zum Kommandanten und Josef Perger zum Kommandantenstellvertreter. Beide wissen zu erzählen, dass der Anfang nicht leicht war, da die Feuerwehr praktisch
noch keine Ausbildungskurse an- geboten wurden.' Josef Perger stand der Feuerwehr 30 Jahre, von 1964 bis 1994, als Kommandant vor. Er erzählt: Wir bekamen als Starthilfe von den Meraner Wehren alte Schläuche, eine tragbare Pumpe von 250 Liter Fassungsvermögen bekamen wir mit der Unterstützung des Landeskommandanten Mayr. Erst 1981 konnten wir uns das erste Löschfahr zeug leisten2 Man versuchte, die notwendige Ausrüstung im Laufe der Zeit, teils mit eigenen Mitteln, teils mit Gemeindebeihilfe und mit Landesbeiträ gen
mit Filter, 5 Stück Stahlseile, 2 Rettungsleinen aus Kunstfaser, 2 Regenmäntel, 2 Trockenlöscher zu 12 kg, 1 Luftschaumgerät. 9 Ende der 60er Jahre wurde in Naturns die erste Feuerwehrschule errichtet und so konnten die verschiedenen Lehrgänge von da an auch in Südtirol besucht werden. Heute hat die Feuer wehrschule ihren Sitz in Vilpian. Folgende Aus bildungslehrgänge wurden von Kameraden der Proveiser Feuerwehr besucht: Grundlehrgänge, Atemschutzlehrgänge, Gruppenkommandan tenlehrgänge
, Zugskommandantenlehrgänge, Funklehrgänge, technische Lehrgänge und Ers- te-Hilfe-Kurse. So ist die Freiwillige Feuerwehr bei Einsätzen gut vorbereitet. Die häufigsten Einsätze verzeichnet die Feuerwehr bei der Brandbekämpfung (hier sind auch Kaminbrände dazuzuzählen), weiters wurde technische Nothilfe (darunter versteht man z.B. Hilfe bei Verkehrsunfällen) geleistet, und auch die Katastropheneinsätze (bei Über schwemmungen, Vermurungen, Lawinen) zählten zu den häufigsten Einsatzursachen. Außerdem wurden auch Feuerwachdienste
bei starkem Wind eingerichtet (nur Anfang der 60er Jahre), Waldbrände bekämpft, Suchak tionen gestartet und Kanalreinigungen durch geführt. 10 Ein großes Problem der Feuerwehr war lange Zeit die fehlende Funkverbindung. Dieses Problem konnte erst mit der Aufstellung einer Fixfunkstation im Jahr 1995 gelöst wer den. Auch kommt es bei einigen Höfen immer wieder vor, dass das Wasser knapp ist. 1991 konnte die Wehr das neue Feuerwehr gebäude im Dorfzentrum beziehen. Seit 1994 steht Michael Mitterer