. Ihre Hauptstraße ging' vom Brenner herab nach Innsbruck und von da über Ziri, Scharnitz, Mittenwald, Partcnkirchcn, Ammergau, Schongau am Lech, und von hier entweder zu Lande oder auf diesem Flusse über Landsberg hinab nach Augsburg 2 '). Die Straße von Partenkirchen über Weilheim nach Lands borg und Augsburg oder über Weillieirn nach München wird zwar nachweisbar sei 1.1450 vonseiten der 11 erzöge von Bayern, denen die beiden Landgerichte VVeilheim und Schongau ge hörten, auch als „rechte Reichsstraß und Rott
' bezeichnet, aber die Augsburger, die hauptsächlich den Handel in diesem Gebiete beherrschten, haben an der Straße über Schongau festgehalten, vermutlich wegen der näheren Verbindung an den Lech 30 ). Der Weg von Mittenwald zum Walchensec wird zwar um 1295 als der „Seesteig' und auf dessen nördlicher Fortsetzung zu Wolfratshausen, nahe vor München, ein Zoll der Herzoge von Andechs schon um 1230 erwähnt 31 ), aber der deutsch- italienische Durchgangsverkehr ist hier erst seit dem 15. Jahr- hundert
auf Betreiben der Herzoge von Bayern stärker ge worden, die oben jenen durch ihre Hauptstadt München leiten wollten. Hierzu wurde 1492 über das schwierigste Stück dieser Strecke, nämlich den Hesselberg zwischen dem Walchcn- und Kochclsee, eine neue Fahrstraße angelegt und seit 1407 die Floßfahrt auf der Isar von Mittenwald über Tölz nach München gerade auf Andringen der Nürnberger Kaufleute in eine feste Ordnung gebracht, auch der Weg ent lang der Isar damals verbessert. — Der Weg von Jenbach im Unterinntal
durch das Achental nach Tölz und München hatte nur örtliche Bedeutung 32 ). Augsburg war aber auch das nördliche Ende der Straße über den Reschon und Fern, diese ging von Füssen abwärts weiter am westlichen Ufer des Lech, der, wie gesagt, auch zur Floßfahrt diente. Ulm konnte einerseits von Augsburg er- . reicht werden, hatte aber auch direkten Zugang an die Fern straße über Memmingen, Kempten, Pfronten und Füssen oderVils. Diese galt im 15. und 16. Jahrhundert als die wich tigste deutsch-venezianische