¬Die¬ deutsch-romanische Sprachgrenze in Tirol und Vorarlberg
Richard pfaunbfev: Die deutsch-roinauische Sprachgrenze in u_ivoI und Doravlbcvtj. 7 eher gestiegen sind. Dafür sind die kleinen deutschen Bevölkcrungsbruchteile in vielen Welschtiroler Gemeinden gesunken, wenn nicht eine besondere Entwicklung das Gegenteil bewirkt hat. Nur ain Nordende des Gartsees i» Brco und Niva sind die Deutschen infolge der Entwicklung dieser Städte zu Aurorten bedeutend gestiegen, was wie oben erwähnt sogar zur Bildung der kleinen Sprach insel Braile geführt
hat. Es erübrigt noch die Besprechung der deutschen Sprachinseln in Südtirol. Diese werden als die Neste eines einst viel ansgedehnteren deutschen Gebietes zu beiden Seiten der Etsch aufgefaßt, das im Zusammenhang mit dem heute auch fast untergegangenon Deutschtum der „sieben" und „dreizehn Genieinden" in den Lessinerbcrgen stand. Die Nichtigkeit dieser Anschauung ist auch jetzt noch selbst für den Laien leicht erkenntlich, da sich in diesen heute italienisch sprechenden Gegenden eine Unzahl deutscher
, pedenwnte, Bielgereut, Besenello, Noriglio, Terragnolo, Trambilleno, vallarsa, Spera, Dill'Bgnedo und Ivano-Frace»:a, bedeckt den größten Teil der Gerichtsbezirke perfen und Novereit, sowie kleinere Teile der Gerichts bezirke Eivezzano, Levico, Borgo und Strigno. von der heutigen deutschen Sprachgrenze ist es nur durch das Zimmertal getrennt. Um die Mitte des ( 9 . Jahrhunderts werden neben den heute noch deutschen Gemeinden Teile vielgereuts sowie Falisu und Walzurg als deutsch genannt. Bezüglich
einiger anderer Orte weichen die Angaben sehr von einander ab. Falls»: war auch tatsächlich (880 noch ganz, Walzurg zur Hälfte deutsch, (890 aber werden keine Deutschen mehr ausgewiesen, was Noh- meder Anlaß gab-),, die Nichtigkeit der Volkszählungsergebnisse überhaupt anzuzweifeln. Doch sind dies die zwei einzigen Fälle, in denen der sprachliche Eharakter von Orten eine so außerordentlich sprunghafte und darum unwahrscheinliche Veränderung zeigt. (880 wurden auch noch in einzelne»: Ortschaften der Gemeinde
vielgereut deutsche Minderheiten gezählt (Nosellari 8,«o v. £j., 5. Sebastian 5,82 v. Ls., Serrada 7,74 v. Ls., vielgereut 2 , 8 » v. Ls.), die heute ver schwunden sind, voi» den noch jetzt deutschen Ortschaften wäre»» Altrei, Guggal, Truden, St. Felix, Laurer»:, Unser lieben Frau u»:d palm auch bei den früheren Zählungen ebenso rein deutsch wie heut zutage. Lsingegen zeigen Luser»:, Ebei», proveis, Inner- und Außerflorutz und Eichleit einen starke»: Rückgang der früher viel größeren italienischen