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Kategorie:
Sozialwissenschaften , Sprachwissenschaft
Jahr:
1901
Land und Leute.- (Deutsche Sprachinseln in Südtirol und Oberitalien ; 1)
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Seite 19 von 113
Autor: Bass, Alfred
Ort: Leipzig
Verlag: Verl. Dt. Zukunft
Umfang: VIII, 104 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Signatur: II 102.732
Intern-ID: 181358
— 13 — der italienischen Provinz Venetien am Siidabhange der „lessinischen Alpen“ zwischen Ala und Verona. ■ : ' Die Zeugnisse der zinibrischen Mundart reichen höchstens bis in das 12.—13. Jahrhundert hinauf, einige wenige Ausnahmen sind sicher erst später durch gelehrten Einfluss in die Mundart eingeführt worden. Die Sprache der deutschen Enklaven hat sich in ihrer Abgeschlossenheit ziemlich treu erhalten und sich nur teilweise dem hochdeutschen Idiom angepasst. Ein V ergleich

der verschiedenen erhaltenen Texte, von 1602, 1813 und 1842 weist nur geringfügige sprachliche Veränderungen auf. Geistliche aus allen Teilen Deutschlands und .Arbeitsleute, die im Sommer im deutschen Deiche ihrer Arbeit nachgingen und daher in die Lage kamen, ihren deutschen Wortschatz wieder zu beleben und zu bereichern, haben einigen Einfluss auf die zimbrische Mundart ausgeübt, und so sind die öfter vorkommenden Aus tauschungen von Dialektformen zu erklären. So lagen die Verhältnisse im 14.—15. Jahrhundert

in Oheritalien. Ähnlich ist seit ungefähr 30 Jahren die Lage in den österreichischen Sprachinseln Lusern und dem deutschen Eersen- thale. Seit dieser Zeit besteht ein Wechselverkehr zwischen diesen Enklaven und dem deutschen Sprachgebiete. Ein Teil der Geistlichen stammt aus Deutschtirol, und während noch vor 40 Jahren ein Luserner, der bis Bozen gekommen war, als Weltreisender angestaunt wurde, so gibt es jetzt eine bedeutende Anzahl Luserner, die im deutschen Sprachgebiete arbeiten. Ebenso

wie die der Sette Comuni gehört die Mundart des deutschen Eersenthales zu den haierischen Dialekten. Auch die Mundart von Lusern ist ihrem Grund zuge nach baieriscb, nur hat sie verschiedene Einwirkungen erlitten, so dass auch Einzelheiten Vorkommen, die nicht eigentlich baieriscb sind. Christian Schneller sagt mit vollem Beeilt über diese Gemeinden der Sette Comuni und Lusern: „Die vollständige Romanisierang des diese Gemeinden umgeben den Thallandes bewirkte ihre Lostrennung von der deutschen Gesamtmasse

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Kategorie:
Sozialwissenschaften , Sprachwissenschaft
Jahr:
1901
Land und Leute.- (Deutsche Sprachinseln in Südtirol und Oberitalien ; 1)
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Seite 111 von 113
Autor: Bass, Alfred
Ort: Leipzig
Verlag: Verl. Dt. Zukunft
Umfang: VIII, 104 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Signatur: II 102.732
Intern-ID: 181358
— 104 A. Loiz. Zum Schmerzensschrei der Italiener in Tirol. Ztschr. Post. Nr, 117. 21. Jahrgang-. Berlin, 1886. F. Stolz. Die Urbevölkerung Tirols. Tiroler Bote. 8. 845, 853, 863, 873, 1259, daselbst. Extrabeilage. Er. 105/8. 1886. A. Lotz. Schulvereinseriolge. Badische Landeszeitung. Nr. 262. 1887. L. Steub. Zur Ethnologie der deutschen Alpen. Salzburg. 1887. A. Lotz, Ein deutscher Sieg in Südtirol (Lusema). Deutsche Wochenschr. Nr. 41, 51. "Wien. 1887. A. Lotz. Ueber das Deutschtum

und die deutschen Schulen im Ausland. Hanauer An zeiger. 1887. F. Nibler. Deutsche Bilder aus den welschen Bergen. München. 1888. (?) D.."Wenzel. Tom deutschen Schulverein (Lusema). Mainzer Tageblatt. Nr. 285. 1889. Groos. Deutsche Ortsnamen in Südtirol. Deutsche Post. Nr. 1. Berlin. 1890. A. Lotz. Des deutschen Hochleiten Ende. Korrespondenzblatt von und für Deutschland. Nürnberg. 1889. J. Pock. Ein Streifzug durch die lessinischen Alpen. Ztschr. des D. OE. A. V. Bd. 20. 1889. C. v. Ozoernig. Die deutschen

Sprachinseln im Süden des geschlossenen deustchen Sprach gebietes. fiagenfurt. 1889. T. Botteä. Brani di Storia Trentina. (Cronaca di Eolgaria, Memorie di Pergine,) Trient. 1890. Ohr. Schneller. Tirolische Namensforschung. Innsbruck. 1890. A. Lotz. Die Losreissung von Südtirol. Ztschr. Gegenwart. Nr. 3. Berlin. 1890. A. Lotz. "Wiener Weisheit über Südtirol, die deutschen Gemeinden betreffend. Allgem. Zeitung Kassel. 1890. Halbfass. Ein Notschrei unserer deutschen Brüder in Welschtirol. Magdeburger Ztg

. Nr. 416 ; Beiblatt Nr. 48. 1890. Mitteilungen des d. Schulvereins. Neue Folge. Nr. 3. 1890. S. Günther. Ztschr. Nation. 7. Jahrgang. S. 174. 1890. Halb fass. Ein verlassener deutscher Posten auf fremder Erde. Berliner Ztg. Nr. 475. 1890. Halbfass. Nach Lusern, dem letzten deutschen Dorfe Tirols. 1. Beilage zur Leipziger Ztg. Nr. 266. 1890. I. Y. Zingerle. Sagen aus Tirol (2. Auf].). Innsbruck. 1891. Halb fass. Ein Ausflug nach dem deutschen Eersenthale. Leipziger Ztg. Mai. 1891. Halbfass

. Die Vernichtung derDentschsn in Welschtirol. Deutsches'Wochenblatt. Nr.3. 1891. Halbfass. Deutsches Hinsiechen. Neue preuss. Ztg. 1891. S. Günther. lieber die deutschen Sprachreste in Südtiro]. Münchner n. Nachrichten. Nr. 11, 12. 1891. 8. Günther. Ztschr. Nation. 9. Jahrgang. S. 150. 1892. E. Stolz. Die Urbevölkerung Tirols. Innsbruck. 1892. J. Pock. Deutsche Sprachinseln in Welschtirol und Italien. Innsbruck. 1892. A. Stöcker. Die Sette Comuni. Ettlingen. 1893. H. Nabert; Das deutsche Sprachgebiet in Europa

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Kategorie:
Sozialwissenschaften , Sprachwissenschaft
Jahr:
1901
Land und Leute.- (Deutsche Sprachinseln in Südtirol und Oberitalien ; 1)
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Seite 5 von 113
Autor: Bass, Alfred
Ort: Leipzig
Verlag: Verl. Dt. Zukunft
Umfang: VIII, 104 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Signatur: II 102.732
Intern-ID: 181358
, ob der Osten, ob der Westen in Betracht kommt Der italienische Teil Tirols, den wir auch wohl mit geringem Rechte „Welschtirol“ benennen, steht dem deutschen Landes teile, was landschaftliche Reize anlangt, in nichts nach und dennoch ist er wenig von Deutschen besucht. Es ist nicht dieses Ortes, die Schön heit der Gebirge und Thäler Südtirols zu schildern, aber auf etwas soll auf merksam gemacht werden, nämlich darauf, dass es nachgerade für jeden Deutschen, der Tirol zu seinem Sommeraufenthalte macht

, zur nationalen Pflicht wird, einige Orte des deutschen Südtirols zu besuchen. Es giebt da unten noch so viel zu thun,. denn auch dort wohnen Deutsche, die unsere Stammesbrüder sind und sich freuen, wenn wir ah und zu auch ihnen einen Besuch abstatten. Eigentlich wäre es notwendig, von Bozen abwärts jeden Ort zu be suchen, und jene kerndeutschen Männer, die sich so grosse Mühe geben, das Deutschthum zu heben und zu fördern, vornehmlich die Geistlichen und die Lehrer, aufzumuntern und ihnen Mut zuzusprechen

zu ihrem beschwerlichen Streben. Die Bewohner des Etschlandes unterhalb von Bozen haben einen bedeutenden Rückenhalt, das geschlossene deutsche Sprachgebiet grenzt an ihre Heimat an. Ungleich trostloser ist die Lage jener Orte, welche fern ab vom deutschen Sprachgebiet liegen, von italienischen Gemeinden umgeben. Wir haben hier zunächst die deutschen Gemeinden im Nonsberge (Provcis, Laurein, St. Felice, Unsere liebe Frau im Walde-Erauenwald), die nord wärts mit dem Ulten- und Etschthale in Verbindung stehen

, die deutschen Sprachinseln südöstlich von Trient: die Dörfer des Fersenthaies (Moechenthal*) und das Bergdorf Lusern. Für einen Tagesausflug eignet sich das obere Fersenthal ganz vorzüg lich, das auf dem östlichen* (linken) Abhange vier deutsche Dörfer trägt, nämlich „Eichleit“, „Gereut“, „Ausserflorutz“ und „Innerfloratz“, während Hauptort „Palai“ am rechten Ufer im Hintergründe des Thaies liegt. Das Peraenthttl wird von der Bahnstation Pergine aus erreicht. j Ischen dem Brentathale, durch welches seit

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Kategorie:
Sozialwissenschaften , Sprachwissenschaft
Jahr:
1901
Land und Leute.- (Deutsche Sprachinseln in Südtirol und Oberitalien ; 1)
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Seite 64 von 113
Autor: Bass, Alfred
Ort: Leipzig
Verlag: Verl. Dt. Zukunft
Umfang: VIII, 104 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Signatur: II 102.732
Intern-ID: 181358
57 Zwischen dem Herrn Karat und seiner Gemeinde besteht ein vertrau liches Verhältnis, wie man es selten zwischen Seelsorger und Beichtkindern findet. Der Karat führt den echt deutschen Namen „Pfaff“ oder „Pfäffele“ was aber vollständig als Ehrenname im Sinne der mittelhochdeutschen Zeit aufgefasst wird, denn das Wort „Priester“ ist völlig unbekannt. Zur Zeit meines Aufenthaltes entbehrte der Herr Karat einer kirchlichen Beihilfe, da ein Kooperator auch noch nicht zu beschaffen

lebte auf und durch Einführung und Annahme der deutschen Predigt ist Lusern das geworden, was selbst seine erbittertsten Feinde eingestehen müssen: eine kleine deutsche Stadt in Südtirol. Zur Zeit ist die Predigt abwechselnd noch deutsch und italienisch, aber hoffentlich verschwindet der italienische Sprachgebrauch immer mehr und mehr. Im Einverständnis mit den Bestrebungen des Geist lichen und der Schule ist auch die Gemeindeverwaltung unter Leitung des Bürgermeisters David Nicolussi Castellan

eine kerndeutsche und ihren Be strebungen können die Hetzer der „Lega nazionale“ keinen dauernden Wider stand entgegensetzen. Der Wunsch des Herrn Kurat J. Bacher ist inzwischen auch erfüllt worden. Er selbst ist zwar versetzt, hat aber in Herrn Kurat Zorzi einen ebenso tüchtigen als deutschen Nachfolger erhalten. Lusern besitzt gegenwärtig zwei Schulen, eine deutsche (am 4. Mai 1865 durch den Kurat Franz Zuchristian eröffnet) und eine italienische seit 1888. Hans N. Leck, ein geborener Luserner und eifriger

Vertreter des Deutschtums seines Heimatsortes, schreibt selbst über diesen Streitapfel in Lusern (im Kalender der Südmark, 1899, Graz): „Der Verein „Pro Patria“und nach dessen Auflösung die „Lega Nazionale“ errichteten gegen den Willen und nach heftiger Gegenwehr der Gemeinde eine italienische Privatvolksschule, aber uns Deutschen brachte diese Trutz schule, was wir schon lauge ersehnt hatten: einen deutschen Kindergarten und deutsches Volksbewusstsein unter den Lnsernern. Der Kampf ums Deutschtum

, am eigenen Herde entfacht, hat die Geister geklärt. „Hie deutsch, hie welsch!“ rief man sich alsbald zu, und die Führer der deutschen Partei, der wackere Schulleiter Simon Nicolussi und der Gemeindevorsteher David Nicolussi Castellan, hatten die freudige Genugthuung ihren entschiedenen, ausgesprochen deutschen Anhang täglich an wachsen und Mut fassen zu sehen.“

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Kategorie:
Sozialwissenschaften , Sprachwissenschaft
Jahr:
1901
Land und Leute.- (Deutsche Sprachinseln in Südtirol und Oberitalien ; 1)
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Seite 110 von 113
Autor: Bass, Alfred
Ort: Leipzig
Verlag: Verl. Dt. Zukunft
Umfang: VIII, 104 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Signatur: II 102.732
Intern-ID: 181358
.) 1878. L. Steub. Qnomatologische Belustigungen aus Tirol. Innsbruck. 1879. Mehrer e Alpinisten. Aus den Bergen an der deutschen Sprachgrenze. Stuttgart. 1880. G. Nalli. Epitome di nozioni storiche sui Sette Comuni. Asiago. (2. Aufl. Vizenza. 1895.) P. M. Ein Besuch Lusemas. Tiroler Bote No. 194/197, 199, 204, 211, 229. 1880. D. Mupperg. Grenzberichte aus altem Gebiete deutscher Zunge. Im Korrespondenzblatt von und für Deutschland. 1881. L. Benvenuti. La Cronaca di Folgaria del Decano Don Tommaso

Botteä. Trient. 1881. L Auge rer. Deutsche und Italiener in Südtirol. Bozen, 1881. F. Botteä. Ancora sui Moecheni. Annuario d. soc. d'Alpinist!. Trid. 8. 271. Trient. 1881/82. Fligier. Aus der Vorzeit des südlichen Tirol. Mittig, der anthrop. Gesellschaft. Bd. 12. S. 163. Wien. 1882. Oeripauer. Deutsche Zeitung. Nr. 3161, 3162, 3169. 1882. D. Mupperg. Korrespondenzblatt des allg. deutschen Schulvereins. Heft 3, 5. 1882. G. Yescovi. Sprichwörter der Sette Comuni. Treviso. 1882. M. Gehre. Aus Südtirol

. Chemnitzer Tageblatt. 2. Beilage. No. 217, 227, 231, 239. 1882. B. Sepp. Der Bayemstamm. 2. Aufl. München. 1882. B. Sepp. Die Wanderung der Cimbern und Teutonen. München. 1882. F. Tapp einer. Studien zur Anthropologie Tirols und der Sette Comuni. Innsbruck. 1883. I. Patigler. Ferdinandeumsztschr, 3. Folge. Bd. 28. Beschwerdeschriften der Deutschen zu Trient wider die ital. Konsuln. Mit einigen Beiträgen zur Geschichte des deutschen Volkstums in Italien. Innsbruck. 1884. A. Unterforscher. Tiroler Bote

. 8. 1297, 1685, 2055, 2231. 1884. E. Korrespondenzblatt des allgemeinen deutschen Schulvereins. Heft 2, 1884. H. Leck. Deutsche Sprachinsel in Welschtirol. Stuttgart. 1884. W. Kellner. Ztschr. der Gesellschaft für Erdkunde Bd. 19. S. 31 Off. Berlin. 1884. D. Lotz. Briefe aus Südtirol. Deutscher Yolksfreund Nr. 16, 17, 19, 23, 27, 28, 30. 33, 35, 37, 39, 41. Frankfurt, 1884. A. Unterforscher. Zur tirolischen Namensforschung. Tiroler Bote. Nr. 2. 1885. D. Lotz. Südtirol und seine ethnogr. Stellung

in Schuchardts Kalender zur deutschen Warte. 1885. D. Lotz. Deutsche Sprachinseln in Welschtirol von Hans Leck. Eine ausführliche Rezen sion dieses Büchleins nebst Ergänzungen und Verbesserungen. Organ für rheinische Altertumsforschung. 1885. L. Neumann. Die deutsche Sprachgrenze in den Alpen. Heidelberg. 1885. J. Pock. Deutsche Sprachinseln in Welschtirol. Ztschr. Tourist. Die Küfer und die Moecheni. Wien. 1885. L. von Hohenbühel. Beiträge zur Kunde Tirols. Innsbruck. 1885. A. Galant!. I. Tedeschi sui

5
Bücher
Kategorie:
Sozialwissenschaften , Sprachwissenschaft
Jahr:
1901
Land und Leute.- (Deutsche Sprachinseln in Südtirol und Oberitalien ; 1)
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Seite 48 von 113
Autor: Bass, Alfred
Ort: Leipzig
Verlag: Verl. Dt. Zukunft
Umfang: VIII, 104 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Signatur: II 102.732
Intern-ID: 181358
sein, die Persenthaler aus ihren gegen wärtigen alten und unzulänglichen "Verhältnissen in bessere überzuführen. Die Bewohner des Thaies selbst sind zu arm dazu, um sich solche Kostbar keiten zu leisten, aber zu der Ausstattung eines wohnlichen Gasthauses im Fersentliale würden sie alle nach ihren Kräften beitragen, wenn nur erst von sachkundiger Hand der Anfang gemacht würde. Ausser dem Aufbessem der Wege der deutschen Ortschaften unter einander, wäre es sehr dienlich, wenn die Viehzucht, Obstbaumkultur

begonnen, sich des Fersenthaies anzunehmen, .und hoffentlich werden auch weitere Vereinigungen dazu beitragen, der armen deutschen Bevölke rung fernerhin segensreiche Unterstützung an Schulmaterial und Geld zukommen zu lassen. Aber besser wäre es, wenn noch öfter als bisher ge schehen, unsere deutschen Alpenbesucher auch dieses vergessene Thälchen gelegentlich einmal aufsuohten, um den Eersenthalern zu zeigen, dass wir mit Teilnahme von den deutschen Sprachinseln, von ihrer Treue und Ergebenheit

dem deutschen Volkstume gegenüber, selbst in ihrer einsamen Abgeschlossenheit, vernommen haben. „Vereinte Kraft — Grosses schafft!“ dies Wort sei sowohl den Fersenthaiern zur Bethätigung untereinander zu gerufen als auch den übrigen Deutschen zur Erhaltung des einmal an ge knüpften Verkehrs mit diesen Sprachinseln ans Herz gelegt.

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Bücher
Kategorie:
Sozialwissenschaften , Sprachwissenschaft
Jahr:
1901
Land und Leute.- (Deutsche Sprachinseln in Südtirol und Oberitalien ; 1)
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Seite 14 von 113
Autor: Bass, Alfred
Ort: Leipzig
Verlag: Verl. Dt. Zukunft
Umfang: VIII, 104 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Signatur: II 102.732
Intern-ID: 181358
Diese umständliche Aufzählung trägt gewiss dazu bei, ein Zeugnis über die weite Verbreitung des deutschen Elementes in Oberitalien auch über die Grenzen der Sette und Tredici Comuni hinaus abzulegen. Diese Sprachinseln und die Deutschen der italienischen Schweiz sind, eben nur noch die Reste des einstigen Deutsehtumes in diesen Gegenden. Neben diesen Örtlichkeitsbezeichnungen, die ebenso zahlreich Im ita lienischen Südtirol wiederkehren, haben wir einen weiteren geschichtlich zu verfolgenden

Anhalt an den deutschen Eigennamen all dieser Sprachinsler, So hören wir z. B. auf dem Höhenzuge des Hochleiten oft die Familien namen auf das patronymische Plural „i“ ausklingen. Streicht man dasselbe weg, so bleibt der gute deutsche Name seiner ursprünglichen Träger: Gas pari, Nicolussi, Gionghi (Jung), Schuster!, Bertholdi, Slaghenaufi u. v. a. Also auch hier alles deutscher Boden. Dass aber auch lange Zeit hindurch die deutsche Sprache In den jetzt verwelschten Gemeinden in hohem Ansehen

und grosser Blüte stand, ver bürgen uns zahlreiche Zeugnisse älterer und neuerer Schriftsteller. So schreibt Beda Weber (Das Land Tirol 1837/38, Bd. 2, 8. 512): In Pergine wurden auf dem Friedhofe bis auf unsere Zeiten in den Fasten deutsche Predigten gehalten für die zahlreichen deutschen Bewohner im Gebirge hinter Pergine. Manche haben Anstoss an einigen Ortsnamen der Sette Comnni ge nommen, wie dieselben noch heute in Oberitalien bestehen: „Godica, Goclega, Yillagi Gotici,“ zwischen Verona und Vizenza

, oh die verwelschte Endsilbe ,,-ago“ ans dem deutschen „Ache“, d. h. Wasser, entstanden ist, oder ob sie auf eine keltische Wurzel „acuni“ zurück geht.. Der Name ,,-ach“ ist ebenso häufig in Oberitalien wie in Südtirol, z. B,: Viarago-Viarach, Civignago- Sibenach, Rizzolago-Rieslach, Asiago-Assaeh. Die Bewohner der Sette Comnni,

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Kategorie:
Sozialwissenschaften , Sprachwissenschaft
Jahr:
1901
Land und Leute.- (Deutsche Sprachinseln in Südtirol und Oberitalien ; 1)
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Seite 107 von 113
Autor: Bass, Alfred
Ort: Leipzig
Verlag: Verl. Dt. Zukunft
Umfang: VIII, 104 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Signatur: II 102.732
Intern-ID: 181358
100 verloren wie iln'e N achbargemeinden. Gerade sie (Glietzen und Funtä) hat die Verwelschung noch nicht erreicht, da sie von dem grossen "Weltgetriebe zu abgelegen sind, und in ihrer Einsamkeit mag sich das frühere Idiom zur Freude der wenigen, deutschen Besucher noch etwas halten. Bedeutend besser sieht es dagegen in den „Sette Comuni“ aus, da man wohl hoffen darf, dass die Landbevölkerung von Siege bis Rotzo sich nicht werfen lassen wird, und dass hier das deutsche Lehenselement

seine ur sprüngliche Kraft und Zänigdieitf che es schon Jahrhunderte bewährt hat, auch ferner sich erhalten möge. Lusern berechtigt zu den schönsten Hoffnungen und bringt es durch sein Beispiel vielleicht dahin, dass St. Sebastian, das viele schon aufgegeben haben, sich wieder aufrafft, und dem Deutschtum zurückgegeben wird. Beutsch-Fersenthal darf man wohl ebenso wie Lusern als gesichert be trachten, da die deutschen Schulen allenthalben von den schönsten Erfolgen begleitet sind und durch ihr rühriges Beispiel

erhalten. Auf diese Weise wird „deutscher Geist“ an den Marken deutscher Sprache und deutschen Volkstums erwärmend, be lebend und festigend wirken, dass kein Fass breit „deutschen Bodens“ mehr verloren gehe. Den Besuchern dieser deutschen Sprachinseln, die im Sommer in Gottes freier Natur Erholung und Abwechslung von ihrer täglichen Arbeit suchen, möchte ich zum Schluss noch das bedeutende Wort Peter Roseggers zurufen: „Schonet das Volkstum! Schonet eine alte Weltanschauung, mit der es noch möglich

8
Bücher
Kategorie:
Sozialwissenschaften
Jahr:
1846
¬Die¬ Bevölkerungs-Verhältnisse der österreichischen Monarchie mit einem Anhange der Volkszahl, Geburten, Sterbefälle und Trauungen vom Jahre 1819 bis zum Jahre 1843
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Seite 74 von 369
Autor: Becher, Siegfried / Siegfried Becher
Ort: Wien
Verlag: Doll
Umfang: 368 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Österreich ; s.Bevölkerung ; z.Geschichte 1819-1843
Signatur: II 212.874
Intern-ID: 348543
und 649 bis 727 Familien auf eiue O. Meile. In den deutschen Provinzen kommt auf 7,8, in den italieni schen auf 22,5, und in den ungarischen auf 56,2 Q. Meilen eine Stadt. Die größte städtische Bevölkerung hat Böhmen, wo eine Stadt schon im Umfange von 3,1 Q. Meile gelegen ist. Die meisten Flecken hat Ungarn, dann Böhmen, Oester reich unter der Enns und das vmeticmische Gebiet, die wenigsten Dalmatien und das Küstenland. Die Marktflecken vertheilen sich, daß in dm deutschen Provinzen auf 4,3

, in den italienischen aus 2,1, und in den ungarischen auf 7,9 ein Markt kommt. Die meisten Dörfer hat Böhmen und Ungarn, beide dem nach auch die meisten Wohnorte. Die letztere Provinz hat auch die meisten Wohngebände, wenn man auf den Flächenraum keine Rücksicht nimmt. Nach dem Flächenraume entfallen auf eine Q. Meile im Jahre 1837 in den deutschen Provinzen Dörfer Wvhiipl. Hauser Familien 8,8 9,1 455 707,3 » italienischen >, 7,2 8. 833 1.151,6 » ungarischen » 2,8 3. 382 526.6 bis zum Jahre 1840

haben sich die Häuser und Familien so ver mehrt , daß auf eine Q. Meile in den deutschen Provinzen 460 Häuser und 727 Familien , in den italienischen Provinzen 852

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Bücher
Kategorie:
Sozialwissenschaften , Sprachwissenschaft
Jahr:
1901
Land und Leute.- (Deutsche Sprachinseln in Südtirol und Oberitalien ; 1)
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Seite 6 von 113
Autor: Bass, Alfred
Ort: Leipzig
Verlag: Verl. Dt. Zukunft
Umfang: VIII, 104 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Signatur: II 102.732
Intern-ID: 181358
sich erhalten haben. Alle umliegenden Gemeinden sind lange verwelscht und nur Flurnamen deutschen Gepräges zeugen von entschwundenem Deutschtum. Lusern hat eine Bevölkerung von ungefähr 900 Seelen, der Luserner zeichnet sich durch sein biederes, gutherziges und gastfreundliches Wesen aus. Die Sprache dieses Völkchens ist haierisch, aber nicht so rauh und äbstossend wie manche Mundarten Tirols ähnelt sie in mancher Hinsicht dem alemannischen Dialekte. Wahrscheinlich sind die Luserner die Nachkommen

der Ansiedler, die zuerst hier den Bergbau betrieben, Wälder rodeten und die Gegend urbar machten. Unterhalb des Hauptdorfes befindet sich ein kleiner Theil der Gemeinde, gewöhnlich die „Tetsch“ genannt. Die Häuser tragen mit Ausnahme des stattlichen, kernigen Schulhauses und der angren zenden Lehrerwohnung ein äusserst ärmliches Gepräge. Die öffentliche deutsche Volksschule (2 Lehrkräfte) steht in Verbindung mit einem deutschen Kindergarten und einer k, k. Spitzenklöppelschule. Diese letztere

ist eine bedeutende Einnahmequelle für die arme Gemeinde geworden. Aber auch für die Fremden ist ausreichend gesorgt. Das Gasthaus zum „ Andreas Hofer“ und der tüchtige Wirt Max Galener bieten dem Besucher einen köstlichen Wein und vortreffliche Bewirtung. Mehrere hübsche Betten sind zu äusserst massigen Preisen vorhanden. Doch das Wichtigste ist, dass dort oben dem deutschen Besucher Gelegenheit geboten wird, die deutschen Stammesbrüder aufzumuntern, damit sie nicht erlahmen in dem mühevollen Kampfe

einigermassen eine weitere Teilnahme bezeugt wird. Sollte dieses Büchlein zur weiteren Kenntnisnahme dieser deutschen Sprachinseln beitragen und dadurch bewirken, dass denselben auch die An erkennung ihres Strebens bezeugt wird, so ist auch der Zweck dieser Schrift voll und ganz erreicht.

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Bücher
Kategorie:
Sozialwissenschaften , Sprachwissenschaft
Jahr:
1901
Land und Leute.- (Deutsche Sprachinseln in Südtirol und Oberitalien ; 1)
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Seite 15 von 113
Autor: Bass, Alfred
Ort: Leipzig
Verlag: Verl. Dt. Zukunft
Umfang: VIII, 104 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Signatur: II 102.732
Intern-ID: 181358
Lusems und des deutschen Fersenthaies brauchen ausschliesslich die deutsche Namensform auf -ach. Dal Pozzo (Brunner *}* 1798) vergleicht den Dialekt der Sette Cornuni in seinem ausführlichen Werke „Memorie istoriche dei Sette Cornuni (Vizenza, 1820) mit der im 10.—14. Jahrhundert in Schwaben gesprochenen Mundart. In neuerer Zeit hat Chr. Schneller (Petermanns Mitteilungen, 1877) diese Annahme wieder aufgenommen, auch verschiedene andere haben sich ihm angeschlossen. Graf Benedetto Giovanelli

, Bürgermeister von Trient, und sein Freund der Domherr Francesco Tecini, Dechant von Pergine, lassen die Deutschen der erwähnten Sprachinseln von Alemannen abstammen, die nach der Nie derlage durch Chlodevech im Jahre 496 bei Theuderich von Verona (Dietrich von Bern) Schutz und Aufnahme fanden und in den Alpengebieten als Grenz markbewohner angesiedelt wurden. (S. Don Franc. Tecini: Dissertazione in terne alle Popolazioni alpine tedesche del Tixolo Meridionale e dello stato Yeneto, Trento 1860

. — B. von Giovanelli: Deik Origine dei Sette e Tre- dici Cornuni e d’altre Populazioni Alemanne abitanti fra 1’Adige e la Brenta nel Tentino, nel Yeronese e nel Yicentino, Trento. 1826.) Rudolf Kink (Codex Wangianus Urkunde No. 132 S. 304, V ien 1852) nimmt für die ganzen Sporaden keine besondere Ansiedelung an, sondern hält die heutigen Sprachinseln für Überreste aus der Zeit, wo Südtirol überhaupt noch von deutschen Völkerschaften besiedelt war. Am einfachsten und bün digsten ist der Ausspruch des Geistlichen

Bonato in seinem "Werke Storia dei Sette Cornuni Padova, 1857/93, er sagt darin: „Die Bewohner "dieser Sprachinseln stammen eben von Deutschen ah." Freiherr von Attlinayr ver zichtet auf eine Zurückführung der Sprachinseln und teilt die Mundart der Sette Cornuni nur dem baierischen Sprachgebiete zu. (Zeitschr. des Ferdi nandeums zu Innsbruck 1865/67.) Tecinis Nachfolger, Don Tommaso Botteä, verlegt in seinem Memorie di Pergine (Trento 1890) die Ansiedlung der Fersenthaler in das 11./12. Jahr hundert

. Damals Hessen die Schlossherren von Pergine aus dem Innthale, ans Salzburg, .Österreich und der Steiermark Kohlenbrenner, Knappen und Holzarbeiter kommen. "Wir gelangen hiermit auf wirklich erhaltene Urkun den und können wenigstens für einen Teil der Sprachinseln eine Zeitangabe machen. Die Bewohner von Ausser-, Witter- und Innerberg sind seit alter Zeit unter dem . gemeinsamen Namen Floratz (it. Fiorozzo), früher Yierhöf, zusammengefasst worden. Sie stammen nachweislich von deutschen Berg leuten

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Kategorie:
Sozialwissenschaften , Sprachwissenschaft
Jahr:
1901
Land und Leute.- (Deutsche Sprachinseln in Südtirol und Oberitalien ; 1)
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Seite 108 von 113
Autor: Bass, Alfred
Ort: Leipzig
Verlag: Verl. Dt. Zukunft
Umfang: VIII, 104 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Signatur: II 102.732
Intern-ID: 181358
101 SCHBJFTENNACHWEIS. Dieser Nachweis von Schriften über die Sprachinseln und Mundarten will durch aus nicht Anspruch auf Vollständigkeit erheben, er soll nur die bedeutendsten Werke in zeitlicher Aufeinanderfolge nennen, im übrigen verweise ich auf die vortreffliche Zusammenstellung in: F. Mentz, .Bibliographie der deutschen Mundartenforschung. S. 48/72 u. a. m. Leipzig, 1892. .In Hinsicht der Aufzählung der neueren und neuesten Schriften habe ich mich weniger der kritischen Ausscheidung

befleissigt, um vor allem ein möglichst getreues Bild der in den letzten Jahren gemachten Bestrebungen für diese Sprachinseln zu gehen, Bei Abhandlungen, die Unzulässigkeiten und Fehler auf weisen, wie dies namentlich hei statistischen Aufstellungen vorkommt, habe ich „?" gesetzt. Widter, G. Verzeichnis deutscher Seelsorger in der Provinz Vizenza, deutscher und ital. Namen, Spitz- und Uebernamen, Familien deutschen Ursprungs u. s. w. gedruckt, o. 0. und J. (Ferdmandemnsbücherei zu Innsbruck). Bartholomaei

der 7 Gemeinden, mitgeteilt von Gaetano trigoni in Asiago, Regenshurg (1.) Wien (2.) 1806/11. J. v. Hormayr. Geschichte der gefürsteten Grafschaft Tirol. 1. Teil. 1./2. Abteil. S. 134 ff. Tübingen. 1806/8. (Ueber die deutschen Gemeinden in den Veronesischen und Vizentinischen Gebirgen und im Südosten Tirols mit einer kleinen Uebersicht der verschiedenen deutschen Mund arten von Roncegno, Lavarono, im Gebirg von Pergine und in den Sette Comuni im Gegensätze mit dem verdorbenen Italienisch des Thaies Abtei

.) Sammler für Geschichte und Statistik. 1. Bd, S. 52. Innsbruck. 1807. N e u e r literarischer Anzeiger. No. 53. 1807. Miscellen für die neue Weltkunde. 1811. Macca. Storia del Territorio Vicentino. 1816. J. v. Hormayr. Sämtliche Werke. Stuttgart. 1820. I. G. Radloff. Mustersaal aller teutschen Mundarten. Bonn. 1821. Tiroler Bote. No. 54/55. Deutsche Kolonien im südlichen Tirol und oberen Italien. Innsbruck. 1821. Dipauli. Über die deutschen Alpenbewohner im Tridentinischen und Vizentinischen

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Bücher
Kategorie:
Sozialwissenschaften , Sprachwissenschaft
Jahr:
1901
Land und Leute.- (Deutsche Sprachinseln in Südtirol und Oberitalien ; 1)
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Seite 66 von 113
Autor: Bass, Alfred
Ort: Leipzig
Verlag: Verl. Dt. Zukunft
Umfang: VIII, 104 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Signatur: II 102.732
Intern-ID: 181358
B9 wie auch die Klöppclsclmle stehen beide unter Leitung des Herrn Simon Mcolussi, eines thätigen, echt deutschen Mannes, der hoffentlich noch recht lange Jahre für seine Schule wirken kann, um in Gemeinschaft mit dem Herrn Kuraten und anderen tüchtigen Leuten dafür zu sorgen, dass der heimische Dialekt den Lusernern erhalten bleibt. Leider waren zur Zeit meines Auf enthaltes im Jahre 1898 überall Ferien, und ich konnte mich nur an den schriftlichen Arbeiten und den Spitzenvorräten Ton

durch besondere Zeichen ersetzt, so hat man für 100 fl. das Zeichen Q 50 fl. Hl TO fl. X V* kl - - Bei den Zimbcrn sind die Zeichen: vüf (5) markiten ~V” (markit—soldo) zogen (10) markiten X an (1) trun O ' virf (5) fnm 0 zegen (10) trun © ' viifzk (50) trun 0. ' ' ■; hundert (100) truri"©r ' " : : " r '' ■ •' BTlÖTrnn: _©©00Ö / 20Ö trun0©'' ' ' ' ' “ ' ' Diese Sitte finden wir ebenso bei den Deutschen der oberitalienischen.'- Gemeinden als auch in Lusern. (Yergl. Schöpf, Tirolisches Idiotikon unter „ratcl

“ (1 fl.). Schmeller, Cimbrisches Wb. 8. 241 unter „trun“ (10 kr,). Sch melier. Bairisches Wb. Dal Rozzo, Memorie istoriche 8. 229. § 6. Rechtsverhältnisse. Besondere Rechtsverhältnisse giebt es in Lusern nicht. Die Ortschaft gehört zu dem Gerichtsbezirk Levico. Über die Prozessinst .der „Luserner Deutschen“ ist schon an anderer Stelle gesprochen worden. Alte Rechts gebräuche sind so gut wie nicht vorhanden.

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Bücher
Kategorie:
Sozialwissenschaften , Sprachwissenschaft
Jahr:
1901
Land und Leute.- (Deutsche Sprachinseln in Südtirol und Oberitalien ; 1)
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Seite 12 von 113
Autor: Bass, Alfred
Ort: Leipzig
Verlag: Verl. Dt. Zukunft
Umfang: VIII, 104 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Signatur: II 102.732
Intern-ID: 181358
Kreisen zugängig machte. Leider kann man nur hier nicht auch sagen, dass das Werkchen, das über die Sprachinsel Lusern von ihm erschien, nicht ohne Tadel zu Recht bestehe, denn es ist völlig unzureichend und auch ungenau angefertigt. Über die Mundart der deutschen Dörfer des Fersenthaies besteht bisher noch gar keine sprachwissenschaftliche Untersuchung. Wenn nun auch im 19. Jahrhundert und von italienischer Seite schon früher sich viele gelehrte und ungelehrte Männer mit diesen Enklaven

beschäftigt haben, so ist doch im allgemeinen die Beteiligung an der Aufdeckung dieser Sprach inseln verhältnismässig keine allzu starke zu nennen, und doch liegt hier noch ein weites Arbeitsfeld vor, um so mehr, da in absehbarer Zeit die deutsche Mundart der genannten oberitalienischen Gemeinden dem vor dringenden italienischen Elemente weichen muss und in wenigen Jahrzehnten gänzlich verstummt sein wird. Glücklicherweise gestalten sich die Ver hältnisse bedeutend günstiger für die deutschen Sprachinseln

auf österreichischem Gebiete. Dieselben sind entschieden lebenskräftig und mit geringer Unter stützung von seiten der Regierung, der Schul- und Alpenvereine dürften diesen Warten deutscher Sprache eine fernere, kräftige Entwicklung be- schieden sein. Was nun die Abstammung der Sette Comuni und Trediei Comuni betrifft, so will ich an dieser Stelle nur eine kurze Übersicht der bedeutend sten Aussprüche geben, da es nicht dieses Ortes ist, die Besiedelung der deutschen Sprachinseln ausführlich darzulegen

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Kategorie:
Sozialwissenschaften , Sprachwissenschaft
Jahr:
1901
Land und Leute.- (Deutsche Sprachinseln in Südtirol und Oberitalien ; 1)
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Seite 18 von 113
Autor: Bass, Alfred
Ort: Leipzig
Verlag: Verl. Dt. Zukunft
Umfang: VIII, 104 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Signatur: II 102.732
Intern-ID: 181358
12 Franken setzen, so mag er’s. Ein Streit über Dinge, welche beim Schweigen aller bestimmten Aufzeichnungen unter die gehören, die wir nun einmal nicht wissen können, wäre völlig zwecklos.“ Dieses 'Wort des besten Kenners unserer deutschen Mundarten hat sich bis heute trotz mannigfacher Anfeindungen erhalten und wir können nur sagen, dass die Annahme, welche die Besiedelung dieser Gemeinden in das 12./13. Jahrhundert verlegt, immer noch mit vollem Rechte besteht und dass der einzig wirklich

und historisch verwendbares Material. Wir brauchen also den Verlust derselben, falls wirklich dergleichen vorhanden gewesen, nicht allzu sehr zu beklagen. Zu beachten- ist ferner, dass die Heiligen der oberitalienischen wie der südtirolischen deutschen Gemeinden vornehmlich Leonhart, Oswald und Valentin sind, also baierische Nationalheilige. Um zum Schlüsse dieser Betrachtungen noch eine Thatsache von Wich tigkeit nicht gänzlich beiseite zu lassen, sei darauf aufmerksam gemacht, dass die Mutterkirchen

, Cògolo, Pedescala, S. Pietro, B ran cafoni. Dadurch ist die allmähliche Einwanderung der Deutschen in das Gebiet der 7 Berge bezeugt, denn wenn die sog. Gimborn sich dort in Masse nieder gelassen hätten, so würden sie eigene Kirchengemeinden gegründet haben. So aber schlossen sieb die Hirten, Kohlenbrenner und Holzschläger an die bestehenden Kirchengemeinden an. (Vergi, hierzu J. von Bergmann ; Historische Untersuchungen Üben die sog. Cimbern,’ Wien, 1847/48, Jahrbücher der Literatur Bd. 120/121

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Kategorie:
Sozialwissenschaften , Sprachwissenschaft
Jahr:
1901
Land und Leute.- (Deutsche Sprachinseln in Südtirol und Oberitalien ; 1)
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Seite 109 von 113
Autor: Bass, Alfred
Ort: Leipzig
Verlag: Verl. Dt. Zukunft
Umfang: VIII, 104 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Signatur: II 102.732
Intern-ID: 181358
. Deutsches Museum. Ztschr. von Pmtz. 13. Jahrgang. 2. Teil. S. 168. Leipzig. 1863. Perkmann. Gestern Revue. Bd. 3, 4, 5. Wien. 1863. Chr. Schneller. Oesterr. Revue. Bd, 5. Wien. 1865, Fr. v. Attlmayr. Die deutschen Kolonien im Gebirge von Trient, Bassano und Verona. Ferdinandeumszfschr. 3. Folge. 12./13. Heft. Innsbruck. 1865/67. J. B, Schöpf. Tirolisches Idiotikon. Innsbruck. 1866. (Chr. Schneller.) Die welsch-tirolische Frage, Innsbruck. 1866. L. Steub. Herbsttage in Tirol. München. 1867. L. Steub

. Die deutschen Ansiedelungen in Welschtirol. Ethnogr. Betrachtungen. München. Chr. Schneller. Märchen und Sagen in Welsclitirol. Innsbruck. 1867. [1867. Tiroler Bote. No. 73. Beilage. Ueber Ortsnamen in Tirol 1867. A. Birlinger. Kuhns Ztschr. für vergl. Sprachforschung, Bd. 16. S. 421/30. Berlin. 1867. Chr, Schneller, Ueber die Zu- und Familiennamen in Welschtirol. Im Tiroler Boten. No. 160, 165, 300 (Jahrgang 1867). No. 11 (Jahrgang 1868.) A. Birlinger. Theol Literaturblatt. Bd. 4. 8. 1002/1004. Bonn. 1869

. Die deutsche Volksschule in .Tirol vor 100 Jahren. Innsbruck. 1874. H. I. Bidermann. Die Italiener im tirolischen Landesverbände. Innsbruck. 1874. . G. Dablke. Deutsche Warte. 6. Bd. 8.193 ff. Deutsche Ansiedlungen in Welschtirol. 1874. Tiroler Bote. Die Sprache in den Sette Comuni. Nr. 484, 186, 187. 1874. O. Delitsch. Ztschr. Aus allen Weltteilen. S. 276. Fersenthal. 1874/75. In am a Stern egg. Die Entwicklung der deutschen Alpendörfer. Allgemeine Zeitung. Beilage. No. 202, 203. 1875. Allgemeine Zeitung

. Die deutschen Alpendörfer. Beilage. No. 328. 1875.

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