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Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
2012
Dorfbuch der Gemeinde Partschins : mit den Ortsteilen Partschins, Rabland, Töll, Quadrat, Vertigen, Tabland, Sonnenberg ; [Natur ; Geschichte ; Kultur]
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Seite 448 von 576
Autor: Lassnig, Ewald / Ewald Lassnig
Ort: Partschins
Verlag: Gemeinde Partschins
Umfang: 576 S. : zahlr. Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: 1. Aufl. Literaturverz. S. 576
Schlagwort: g.Partschins ; s.Heimatkunde
Signatur: II 317.218
Intern-ID: 572359
um 2 Uhr nachmittags vom Brand von Siegelgut, welcher plötzlich ausgebrochen war, überrascht wurden. Bayerische Regierung will Nebenschulen auflassen In jeder Gemeinde bestanden nebst der Hauptschule im Dorf noch einige Neben schulen in den abgelegenen Dörfern, weil es den Kindern im Winter unmöglich war, die Hauptschule zu besuchen. Die Regierung versuchte anfänglich, an diesen kleinen Schulen dieselben Lehrinhalte abzuverlangen, damit die Regierung Lehrer fand, die sie zum Unterrichten dorthin

schicken könnte. Da dies aber nicht möglich war, wollten sie die Eltern zwingen, ihre Kinder in die Hauptschule zu schicken. Darin zeigte sich die Absicht der weisen Regierung Bayerns, denn sie wollte alle Nebenschulen, wenn sie nicht unmittelbaren Einfluss auf dieselben haben konnte, unterdrücken und daher nur die Hauptschule allein bestehen lassen. Den Ausfall des Unterrichts für jenen Tag, an dem es den Kindern unmöglich gewesen wäre, in die Dorfschule zu kommen, wollte die Regierung

unternehmen. Daher begaben sich Mathias Höllrigl, Mühlgueter und Linier, Sebastian Gamper, Unterwenter und Hias Gstrein, Niederebner, zum Land richter Wieser in Meran, dem sie ihre Vorstellungen vortrugen. Sie erhielten tatsächlich die Erlaubnis, die Winterschule in Rabland wieder eröffnen zu dürfen. Dies geschah, ohne von der Regierung angefochten zu werden, weil diese sich nun mit anderen wich tigeren Streitfällen zu beschäftigen hatte. Verfolgung der Geistlichkeit durch die neuen Machthaber

Die Bischöfe von Trient und Chur weigerten sich, gewisse Forderungen der Regierung zu unterzeichnen, die der Papst Pius VII. schon am 1. August 1807 als den Rechten Gottes und der Kirche zuwiderlaufend, erklärt hatte. Daher wurden beide Bischöfe am 24. Oktober 1807 aus dem Lande vertrieben. Der fromme, aber nicht scharfsichtige Bischof von Brixen, Karl Graf von Lodron, beugte sich unterwürfig der Verordnung der Regierung, die Verwaltung aller geistlichen Pfründe dem König zu überlassen

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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
[1999]
Ahrntal : ein Gemeindebuch
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Seite 82 von 344
Autor: Hartungen, Christoph ¬von¬ [Red.] / [Hrsg.: Gemeinde Ahrntal. Red.: Christoph von Hartungen ...]
Ort: Frangart
Verlag: Karo-Dr.
Umfang: 347 S. : Ill., graph. Darst., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Ahrntal ; s.Heimatkunde
Signatur: II 166.188
Intern-ID: 183328
3. Zu den Aufführungen dürfen nur jene Mädchen zugelassen werden, welchen die Behörde Zeugnisse untadelhafter Theater aufführungen, Arbeitsamkeit und vorbildlichen Lebenswandels ausstellt Auch müssen sie eine behördliche Bestätigung vorweisen können, dass sie an den von der bayrischen Regierung abge schafften Feiertagen gearbeitet haben. 4. Die Ortsgeistlichkeit hat darauf zu achten, dass während und nach den Aufführungen nicht gegen Vorschriften des Anstandes verstoßen wird. 1807 November

13. - Verbot des „Nikolailaufens" Der bayrischen Regierung sind schon im fahre 1806 Meldungen zugekommen, dass das bereits unter der Tiroler Landeregierung erlassene Verbot des „Nikolai-Laufens" oder der „ Nikolai-Vorstellungen“ aus Anlass des Nikolaustages am 6. Dezember nicht beachtet wird. Die Regierung befiehlt daher dem Landgericht Täufers, an die Gemeinden im Ahrntal eine strenge Weisung zu schicken, in der es diese die öffentliche Ruhe störenden abergläubischen Missbräuche für die Zukunft aufs

In den Gemeinden des Ahrntales trifft folgende Beschwerde der bayrischen Regierung ein: „Seine Majestät Max I. Joseph König von Bayern hat höchstes Mißfallen geäußert, daß sich unter dem Tiroler Jägerkorps wenig Rekruten aus dem Pustertal, vornehmlich auch sehr wenige aus dem Ahrntale befinden. Dieser auffallende, dem königlichem Scharfblicke nicht entgan gene Umstand kann zwar in der natürlichen Abneigung des Pusterers gegen das Militär liegen, wird aber auch vorzüglich damit begründet, daß die Obrigkeiten

, die abgeschafften Feiertage einzuhalten und an diesen Tagen an die Arbeit zu gehen, gäbe es für die Polizeiorgane vielfältige Anlässe, Übertreter des Gesetzes aufzugreifen und sie in den Militärdienst zu schicken." 1807 Dezember 2. - Bayernfeindliche Ordensgeistliche Das Landgericht Täufers gibt unter anderen auch den Seelsor gern in den Gemeinden des Ahrntales folgende Klage aus Mün chen bekannt: „Die Regierung in München stellt mit großem Mißfallen fest, daß Geistliche des Kapuziner- und Franziskanerordens

sich in die Gemeinden begeben, dort auf Kanzeln, in Beichtstühlen, bei Versammlungen oder sonstigen Gele genheiten den Befehlen des Königs öffentlich oder heimlich entgegenwirken und sich erlauben, die Anordnungen der Regierung zu tadeln oder beunruhigende Gerüchte unter dem Volke zu verbreiten. Die Ortsseelsorger werden an ihre Verpflichtungen gemahnt, auf Gehorsam und Pflicht erfüllung zu achten, und daran erinnert, die in den Pfarreien wirkenden Ordensgeistlichen streng zu überwa chen. Die Regierung

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
2012
Dorfbuch der Gemeinde Partschins : mit den Ortsteilen Partschins, Rabland, Töll, Quadrat, Vertigen, Tabland, Sonnenberg ; [Natur ; Geschichte ; Kultur]
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Seite 453 von 576
Autor: Lassnig, Ewald / Ewald Lassnig
Ort: Partschins
Verlag: Gemeinde Partschins
Umfang: 576 S. : zahlr. Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: 1. Aufl. Literaturverz. S. 576
Schlagwort: g.Partschins ; s.Heimatkunde
Signatur: II 317.218
Intern-ID: 572359
nichts anderes als die Verwüstungen des Zielbachs zu sehen waren. So wäre wenigs tens die Lahn gerettet, wenn das Vorhaben der Regierung zur Ausführung gekommen wäre. Um es mit einem Wort zu sagen, das Steuersystem am Anfang des Jahres 1809 war genau wie eine zum Druck bestmöglich eingerichtete Traubenpresse. Es bedurfte nur mehr des Drucks von oben, um schließlich jeden Tropfen aus den Untertanen her auszupressen, und sie zu ausgemergelten Trestern zu machen. Um das Maß der Tyran nei voll

zu machen, beschloss die Regierung, die Militärkonskription im Land Tirol gewaltsam durchzusetzen. Der Zeitpunkt, den sie dazu wählte, beweist einen Unsinn, der nur das Kind eines gänzlich verblendeten Stolzes sein konnte. Die Regierung kann te die allgemeine Ablehnung des tirolischen Volkes. Sie wusste, dass Österreich bereit stünde, gegen Napoleon und seine Knechte ehestens Krieg zu führen. Ungeachtet dessen sollte anfangs März unverzüglich die Aushebung junger Männer für das napoleonische Heer vorgenommen

werden. Die zwei sklavisch untertänigen Ordinariate von Brixen und Trient mussten sich bequemen, der untergeordneten Geistlichkeit aufzutragen, von der Kanzel und im Beichtstuhl Leuten den Militärdienst zur Pflicht zu machen. Dieser ungeheuerliche Auftrag von Napoleon und seinen Helfern zielte dahin, alle rechtmäßige geistliche und weltliche Macht zu vernichten. Aber alle Maßnahmen kamen zu spät, und an mehreren Orten setzte man sich denselben tatkräftig entgegen. Die weise Regierung musste diesmal

einen Schritt rückwärts machen und sich mit den Pferden begnügen, welche schon früher beschlagnahmt und von den Gemeinden auf ihre Kosten zum Mi litärdienst abgeliefert werden mussten. In Rabland traf es den Joseph Gamper, Ober- hueber, sein Pferd herzugeben, welches übrigens mehr äußerliche Gestalt als inneren Wert hatte. So rüstete sich nun die Regierung zum Krieg gegen die äußeren Feinde und vermehrte die Zahl ihrer inneren. Die Österreicher rückten in den ersten Tagen des April an die tirolischen

Grenzen, doch die Bewohner des Eisack- und Etschkreises, so hieß Tirol seit 1. Oktober 1808 im bayerischen Königreich, waren nicht bereit, ihren Feinden die Hand zu reichen, sondern sie fielen mit Kampfesmut über ihre Unterdrücker her und erkämpften sich die Freiheit. Die bayerische Regierung hatte diesen Aufstand des Tiro ler Volkes nicht vermutet. Sie gab bis zum letzten Augenblick gehässige Verordnungen heraus und setzte sie mit äußerster Härte durch. Jedoch die Donnerwolke stand schon bereit

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
2012
Dorfbuch der Gemeinde Partschins : mit den Ortsteilen Partschins, Rabland, Töll, Quadrat, Vertigen, Tabland, Sonnenberg ; [Natur ; Geschichte ; Kultur]
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Seite 450 von 576
Autor: Lassnig, Ewald / Ewald Lassnig
Ort: Partschins
Verlag: Gemeinde Partschins
Umfang: 576 S. : zahlr. Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: 1. Aufl. Literaturverz. S. 576
Schlagwort: g.Partschins ; s.Heimatkunde
Signatur: II 317.218
Intern-ID: 572359
Forderungen zu unterschreiben, wurde er am 5. September 1808 nach Kufstein und dann nach Eimen im Lechtal verbannt. Noch bevor Pfarrer Joseph Kiem um die Resig nation ersucht worden wäre, ernannte die Regierung am 25. August 1808 einen gewis sen Christian Drescher, Ex-Karmelit aus Lienz, und sodann Kurat zu Nußdorf, zum Pfarrer von Partschins. Am 29. September 1808 nachmittags traf Drescher in Partschins ein, die Bevölkerung bereitete ihm jedoch keinen Empfang. Wenige Tage darauf langte

die sichere Nachricht ein, dass der Vinschgau und Vorarlberg auf Ansuchen des Königs von Bayern vom Papst dem Bischof von Brixen zur Verwaltung übergeben worden sei. Als im Oktober 1808 der Pfarrer von Glurns, Joseph Prieth, vom Arrest in Brixen nach Hause zurückkehren durfte, glaubte man, dass das Fehlverhalten der Regierung beendet sei. Deshalb entschloss sich auch die Gemeinde Partschins, um die Rückfüh rung des verbannten Seelsorgers anzuhalten. Zu diesem Zweck wurde Johann Gstirner, Neuwirt

, ausgewählt, der auch unverzüglich die Reise zur geistlichen und weltlichen Behörde nach Brixen antrat und dort am Freitag, dem 14. Oktober 1808, ankam. Allein die bayerische Regierung war zu stolz, einen Schritt rückwärts zu machen, und die vertriebenen Priester wieder an ihre Orte zurückkehren zu lassen. Das Konsistorium von Brixen bestand aus Männern, die im Grunde das Verhalten der Churer Geistlichkeit missbilligte, und ihr Gewissen und ihre Ehre dem Eigennutz und dem bayerischen Trotz schon verkauft

Kiem, antwortete Buol, er könne in dieser Sache nichts machen. Gstir ner solle sich an das Kreiskommissariat wenden. Dieser begab sich nun zum General kreiskommissar Freiherrn von Aerntin, der eben mit seinen Kindern im Garten mit Kastanien spielte. Dieser erwiderte auf den Antrag des Bittstellers kurz, er habe in dieser Sache keine Informationen. Gstirner solle sein Gesuch bei Kreisdirektor von Hofstet ten anbringen. Dieser war nun ebenjener, den die bayerische Regierung schon am 25. Dezember 1807

nach Meran gesandt hatte, um die kirchenfeindlichen Verordnungen der Regierung mit Gewalt durchzusetzen. Er war es auch, der den Auftrag zur Deportie rung und Arretierung der gott- und kirchentreuen Geistlichkeit, und die Durchführung der rigorosen Dekrete zur vollkommenen Zufriedenheit seiner Regierung erfüllt hatte, wie es von einem Unchristen und Trunkenbold nicht anders zu erwarten war. Als ihm Gstirner die Bittschrift überreichte, schalt er ihn, dass er sich erkühne, bei Übergehung der ersten

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
2012
Dorfbuch der Gemeinde Partschins : mit den Ortsteilen Partschins, Rabland, Töll, Quadrat, Vertigen, Tabland, Sonnenberg ; [Natur ; Geschichte ; Kultur]
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Seite 449 von 576
Autor: Lassnig, Ewald / Ewald Lassnig
Ort: Partschins
Verlag: Gemeinde Partschins
Umfang: 576 S. : zahlr. Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: 1. Aufl. Literaturverz. S. 576
Schlagwort: g.Partschins ; s.Heimatkunde
Signatur: II 317.218
Intern-ID: 572359
unzulässig erklärt. Die Geistlichkeit von Chur im bayerischen Gebiet war vorzüglich die Zielscheibe des Religionshasses der Regierung. Zuerst musste Joseph Klein, Pfarrer von Partschins, sich beim Kreisamt in Bozen wegen einer Predigt verantworten, worin er die Ansichten des Papstes betreffend den Verkauf der eingezogenen geistlichen Güter dem Volk bekannt machte. Johann Gstirner, Neuwirt, führte ihn am 15. November nach Bozen, doch brachte er ihn diesmal wieder glücklich zurück. Aber bald

bedrängte man die Geistlichkeit, die ihrem rechtmäßigen Bischof die Treue hielt, mit äußerster Gewalttätigkeit. Einige wurden am 26. Dezember 1807 nachts an Rabland vorbei über die Landesgrenze geschafft, andere durch das Militär in den Arrest gebracht. Es schien, als wartete man nur auf die Gelegenheit und auf Vorwände, um nach und nach alle rechtmäßigen Priester aus den Pfarreien zu entfernen. Die gewaltsamen Maßnahmen der „toleranten Regierung" erreichten einen Höhepunkt, als am 18. Mai 1808

der Generalvikar von Trient, Graf Johann Spaur, ohne alle geistli che Vollmacht, bloß auf Befehl der bayerischen Regierung, sich die Vikariatsgewalt im Vinschgau und Vorarlberg anmaßte, und die Übernahme des geistlichen Elirtenamtes der dortigen Geistlichkeit mitteilte. Diese konnten den Generalvikar nicht anerkennen, da sie dem rechtmäßig eingesetzten Bischof von Chur, Karl Rudolf Graf von Buol -Schauenstein, verpflichtet waren. Nun wollte man Priester und Volk spalten. Am 7. Juli 1808 wurden alle geistlichen

Pfründe beschlagnahmt. Für das Benehzium in Rabland bekam diesen schwierigen Auftrag Johann Gstirner, Neuwirt. Um ihren Willen zur Durchsetzung ihrer Maßnahmen mehr Gewicht zu verleihen, ließ die Regierung die Ortschaften durch Abteilungen von Soldaten besetzen. Ungefähr dreihundert dieser seltsamen Apostel, die vom Vinschgau nach Meran zogen, um mit den Bajonetten das bayerische Evangelium zu verkünden, trafen am 24. Juli 1808 vormittags in Rabland ein. Der Zielbach war aber so angeschwollen, dass

ließ sich inzwischen weder durch die Beschlagnahme ihrer Güter noch durch das Elin- und Hermarschieren der Soldaten abschrecken, und die Regierung war zu stolz, von ihren Forderungen abzuweichen. Man verwies zuerst am 3. August 1808 die Benediktiner von Marienberg nach St. Georgenberg bei Schwaz. Hierauf wur den am 15. August 1808 nachts die Kapuziner von Meran und darauf jene von Mals und Schlanders unter militärischer Bewachung abgeführt. Letztere zogen am 16. Au gust 1808, von Soldaten

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
2012
Dorfbuch der Gemeinde Partschins : mit den Ortsteilen Partschins, Rabland, Töll, Quadrat, Vertigen, Tabland, Sonnenberg ; [Natur ; Geschichte ; Kultur]
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Seite 455 von 576
Autor: Lassnig, Ewald / Ewald Lassnig
Ort: Partschins
Verlag: Gemeinde Partschins
Umfang: 576 S. : zahlr. Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: 1. Aufl. Literaturverz. S. 576
Schlagwort: g.Partschins ; s.Heimatkunde
Signatur: II 317.218
Intern-ID: 572359
Den Tirolern war zumute, als wenn sie der Galeere entkommen wären. Nur jene, de ren Glück mit der bayerischen Regierung stand oder fiel, sah man anfangs über das Unternehmen des Volkes spotten, doch sie mussten schließlich wohl oder übel an der allgemeinen Freude teilnehmen. Zu dieser Gruppe von Menschen, deren Hoffnung sich auf die Macht Gottloser stützte, gehörte in Partschins Pfarrer Christian Drescher und sein Premierminister Joseph Raich. Anfangs verspotteten diese beiden den Aufstand

des Volkes, doch jetzt änderten sie schnell ihre Meinung, und zeigten scheinheilige Freude über die Rettung des Vaterlandes. Drescher war nicht so dumm, dass er nicht eingesehen hätte, dass sein Pfarramt von der bayerischen Regierung abhing. Am 25.Ap ril 1809 kehrten Vikarius Nikolaus Patscheider und seine Gefährten im Triumph aus ihrer Gefangenschaft nach Meran zurück. Die von der bayerischen Regierung dem Volk aufgedrängten Priester hingegen mussten sich alle, bis auf Drescher, von den eingenom menen

. Aber bald brachten die Misserfolge der österreichischen Armee, die bis über Wien zurückgedrängt wurde, der bayerischen Regierung einen Glücksfall. Unter der Führung des französischen Marschalls En Frueben fielen die Franzosen und Bayern ins Un- terinntal ein, verbrannten am 17. Mai Schwaz und besetzten sofort Innsbruck. Die Ös terreicher zogen sich großteils über das Pustertal nach Kärnten zurück. Josef Freiherr von Hormayr, der kaiserliche Intendant (Vertreter des Kaisers) in Tirol, Giovanelli

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
2012
Dorfbuch der Gemeinde Partschins : mit den Ortsteilen Partschins, Rabland, Töll, Quadrat, Vertigen, Tabland, Sonnenberg ; [Natur ; Geschichte ; Kultur]
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Seite 451 von 576
Autor: Lassnig, Ewald / Ewald Lassnig
Ort: Partschins
Verlag: Gemeinde Partschins
Umfang: 576 S. : zahlr. Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: 1. Aufl. Literaturverz. S. 576
Schlagwort: g.Partschins ; s.Heimatkunde
Signatur: II 317.218
Intern-ID: 572359
Christian Drescher, von der bayerischen Regierung verordnter Pfarrer Christian Drescher, ein Mann von oberflächlicher Wissenschaft, ein hinterlistiger Schelm, wusste sich der Heuchelei trefflich zu bedienen. Er war der Regierung und deren Grundsätzen aus ganzer Seele ergeben, und er hatte den Schafspelz auf seinem Wolfsbuckel ein wenig verzogen, als er sich gegen den bisher in der Gemeinde übli chen öfteren Gebrauch der hl. Sakramente erklärte. Allein, er traf in der Gemeinde Part- schins

Personen, die ihm Ratschläge gaben, wie man wenigstens die Kurzsichtigen ins Netz bekommen konnte. Joseph Raich, Obermair in Vertigen, der Spion und Verräter seines Pfarrers Kiem, und zwei dem Pfarrer schon lange ergebene Nonnen, begleiteten alle seine Schritte. Als ein Meister der Verstellung hatte er bei Notwendigkeit die Tränen in den Augen und beweinte scheinheilig den harten Zwang, der ihn nach Partschins verschlagen hatte. Indessen betrieb er insgeheim bei der Regierung seine Investitur

hatte, fing er unverzüglich an, seelsorgliche Tätigkeiten auszuführen, die er bisher selbst auszuüben nur aus gutem Willen, wie er sagte, unterlassen hatte. Denn er setzte den Anfang seines Pfarramtes auf den 25. August 1808, den Tag seiner gesetzes widrigen Ernennung. Dadurch gab er sich selbst als einen Eingedrungenen zu erken nen, weil damals der Vinschgau vom Papst noch nicht dem Bischof von Brixen über stellt worden war, sondern laut dem Befehl der Regierung zum Generalvikariat von Trient gehörte

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
2012
Dorfbuch der Gemeinde Partschins : mit den Ortsteilen Partschins, Rabland, Töll, Quadrat, Vertigen, Tabland, Sonnenberg ; [Natur ; Geschichte ; Kultur]
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Seite 471 von 576
Autor: Lassnig, Ewald / Ewald Lassnig
Ort: Partschins
Verlag: Gemeinde Partschins
Umfang: 576 S. : zahlr. Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: 1. Aufl. Literaturverz. S. 576
Schlagwort: g.Partschins ; s.Heimatkunde
Signatur: II 317.218
Intern-ID: 572359
sich wieder nach Rabland zurückbringen, was sich die Rabländer mit betretenem Schweigen gefal len lassen mussten. Dies auch darum, um nicht die Aufmerksamkeit der bayerischen Regierung zu erwecken, die ihnen eigenmächtig diesen Beneüziaten aufgedrängt hatte. Am 1. Oktober 1810 musste Joseph Gerstgrasser, Unterhueber, das lästige und ge fährliche Amt des Anwalts übernehmen, da von den neuen Machthabern wiederum nur Schwierigkeiten und Probleme zu erwarten waren. Doch die Niederlagen, die Napo leon Bonaparte

im September 1810 in Spanien erlitt, hatten ihren Einfluss auch auf seine bayerischen Bundesgenossen. So erfuhr Tirol von den Bayern eine unerwartete Schonung. Die Regierung schien sich sogar um das Zutrauen des Tiroler Volkes zu bemühen. Denn der bayerische Kronprinz Ludwig, geboren am 25. August 1786, schlug Ende Oktober seinen Hof in Innsbruck auf und kam plötzlich am 4. Dezember 1810 nach Meran. Er wurde in Rabland um 8 Uhr abends von den Abordnungen der Gemeinde willkommen geheißen. In den folgenden

die erbetene Genehmigung erteilte. Diese Mäßigung der Regierung kam nicht aus aufrichtiger Liebe und Zuneigung zur Reli gion und zum Volk, sondern sie war eine erzwungene Nachsicht wegen militärischer und anderer bedenklicher Umstände. Ihr wahres Gesicht zeigte die Regierung wiederum bei der Einsetzung des Landrichters Ludwig Heffel aus Zweibrücken am 2. Jänner 1811. Dieser freisinnige Richter erlaubte in Meran die Errichtung eines Casinos, welches sich als wah rer Tummelplatz der Freimaurerei erwies

12
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Kategorie:
Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
2012
Wolkenstein in Gröden : von den ersten Besiedlungen zur touristischen Hochburg
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Seite 154 von 420
Autor: Mussner, Rudolf ; Prinoth, Herwig / hrsg.vom Tourismusverein Wolkenstein in Gröden ... Text und Gesamtkoordination: Rudolf Mussner. Beitr. von Herwig Prinot ...
Ort: Bozen
Verlag: Athesia Druck
Umfang: 416 S. : zahlr. Ill., Kt.
Schlagwort: g.Wolkenstein <Grödner Tal> ; z.Geschichte ; f.Bildband
Signatur: III 327.857
Intern-ID: 589052
für den 1920/1921 235 Wohlstand im Ort legten. Heute scheint der Fremdenverkehr die Hauptein 1925/1926 155 nahmequelle der Einheimischen zu sein, aber es gab auch Zeiten, in denen 1927/1928 68 das Kunsthandwerk diese Position innehatte. zeichnen 41 Die Theoriekenntnisse all jener, die kleine Holzfiguren schnitzten, waren nicht 1930/1931 49 und 71 sehr hoch, daher war bereits nach 1820 in St. Ulrich eine von der Wiener 1935/1936 59 und 60 Regierung autorisierte Zeichenschule eröffnet worden

. Auch in Wolkenstein 1940/1941 25 gewann die Holzschnitzerei immer mehr an Bedeutung und die Produktion zeichnen 24 nahm ständig zu. Die Modelle aber waren immer dieselben, das Produkt 1943/1944 56 verlor an Qualität und es wurde immer schwieriger die Holzschnitzereien zu zeichnen 45 verkaufen. Um dieser Krise entgegenzuwirken kam in der Bevölkerung von 1956/1957 65 St. Christina und Wolkenstein das Verlangen auf sich besser zu bilden. Man zeichnen 7 bat daher die Regierung in Wien eine Kunstschule eröffnen

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
2012
Dorfbuch der Gemeinde Partschins : mit den Ortsteilen Partschins, Rabland, Töll, Quadrat, Vertigen, Tabland, Sonnenberg ; [Natur ; Geschichte ; Kultur]
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Seite 60 von 576
Autor: Lassnig, Ewald / Ewald Lassnig
Ort: Partschins
Verlag: Gemeinde Partschins
Umfang: 576 S. : zahlr. Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: 1. Aufl. Literaturverz. S. 576
Schlagwort: g.Partschins ; s.Heimatkunde
Signatur: II 317.218
Intern-ID: 572359
und Kontrolle der Regierung. Markgraf Ludwig gab dem Land Tirol auch noch andere Gesetze, hielt sich aber nicht lange an die Abmachung, die wichtigsten Ämter und Burgen nur mit inländischem Adel zu besetzen. Seine Regierungszeit war von zahlreichen Schicksalsschlägen für das Land gekennzeichnet. Es gab große Feuersbrünste und Überschwemmungen, Wanderheu schrecken fraßen den Süden des Landes kahl, und zu all dem Elend wütete noch die Pest. Außerdem lastete auf dem Tiroler Fürstenpaar und seinem Land

vergaß. Verschwörung des Tiroler Adels gegen den Landesfürsten Ludwig von Brandenburg Der Tiroler Adel hatte bald Ursache, die Vertreibung Johanns von Böhmen zu be reuen, da er dadurch seine Lage teilweise nur verschlechtert hatte. Der Markgraf Lud wig war ein sehr energischer Fürst, und die Tiroler wurden vielfach bei der Vergebung der hohen Regierungsämter zurückgesetzt. Ausländern wurde bei der Regierung gro ßer Einfluss eingeräumt und selbst das Amt des Landeshauptmannes, der damals

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