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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
2010
St. Pankraz : Mosaiksteine einer Berggemeinde [1]
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Seite 63 von 239
Autor: Sankt Pankraz (Ultental) / [Hrsg.: Gemeinde St. Pankraz]
Ort: Bozen
Verlag: Ed. Raetia
Umfang: 230 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Sankt Pankraz <Ulten> ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung<br>g.Sankt Pankraz <Ulten> ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Signatur: III 288.056
Intern-ID: 532891
„I ho“ mit lateinischer Ablativendung. Sowohl „Ultun“, „Ulto“ als auch „Ultimis“, „Ultimo“ und „Ultima“ stehen aber ausschließlich für den sprachlichen Übereifer der Schreiber und nicht für die bodenständigen Formen! Die Be lege vom Typ „Ultemo“, „Ultemis“ und „Ulteme“ kommen dagegen den bodenständigen Formen schon etwas näher, zu mal hier keine Einblendung von lateinisch ultimus vorzuliegen scheint. „Ultemo“ ist vielmehr die latinisierte Form des im 13. Jahrhundert in romanischem Mund

, das heißt in Welschtirol, gesprochenen *Oltem. Ulten setzt sich durch, ultimus verschwindet, Oltemo taucht auf Mit der immer rasanter werdenden Ausbreitung des Deut schen als Urkundensprache in Deutschtirol seit dem Spätmit telalter verschwinden die latinisierten Formen vom Typ „Ulti mis“, „Ultimo“ und „Ultima“ in zunehmendem Maße. Der Name für Ulten taucht nunmehr nahezu unverändert durch wegs als „Ulten“ auf. Anders ist die Situation in Welschtirol: Zum einen ist seit dem Aussterben der Grafen

in den Schematis men, das heißt Pfarreienverzeichnissen der Diözese Trient, das sogenannte Kirchenlatein gebraucht, und der Name Ulten wurde vorzugsweise „Ultina“ (also ohne Anlehnung an ulti mus) geschrieben. Dabei handelt es sich um einen ähnlichen Latinisierungstyp wie bei kirchenlateinisch „Tisina“ für Ilsens. Es muss an dieser Stelle wohl nicht erwähnt werden, dass we der die Form „Ultina“ noch „Tisina“ im Volk je gebraucht wurden. Dasselbe gilt freilich für „Ultimo“. Dieses „Ultimo“ ist zudem

über die gesamte Neuzeit hindurch bis hin zum Be ginn des Treibens von Ettore Tolomei in keinem einzigen ita lienischen Text überliefert. Damit wird erwiesen, dass es sich bei „Ultimo“ um eine reine kanzleisprachliche Schreibtisch konstruktion aus dem Hochmittelalter handelt, die weder im geschriebenen, geschweige denn im gesprochenen Italienisch bzw. in den halbladinischen Mundarten Welschtirols je Fuß gefasst hatte. Erst Tolomei griff die Form „Ultimo“ 1916 auf, weil sie genau in sein Konzept

der Italianisierung oder genau er: Altoatesinisierung passte. Die historische italienische Form, also Oltemo , mit deren Entsprechung in den italienischen bzw. halbladinischen Mundarten des Nons- und Sulzbergs, also Gutem , hat Tolomei offenbar ignoriert. Vielleicht waren To lomei diese Formen auch gar nicht geläufig, und er machte sich wohl auch nicht die Mühe, sie zu erforschen. Zum einen dürfte er geglaubt haben, mit Ultimo bereits fündig genug ge worden zu sein, zum anderen hätte er wohl

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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
2010
St. Pankraz : Mosaiksteine einer Berggemeinde [1]
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Seite 61 von 239
Autor: Sankt Pankraz (Ultental) / [Hrsg.: Gemeinde St. Pankraz]
Ort: Bozen
Verlag: Ed. Raetia
Umfang: 230 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Sankt Pankraz <Ulten> ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung<br>g.Sankt Pankraz <Ulten> ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Signatur: III 288.056
Intern-ID: 532891
Der „italienische“ Name Ultimo: eine Fälschung Das verschriftlichte italienische Oltemo und die mundartliche italienische (halbladinische) Form Outem am Nons- und Sulz berg beweisen umso mehr, dass der heute amtliche „italieni sche“ Name Ultimo eine Konstruktion vor dem Hintergrund falsch interpretierter Urkundenbelege ist. Ultimo wurde von Ettore Tolomei, dem Erfinder des „Alto Adige“, eingeführt und im italienischen Faschismus zusammen mit über 8000 nur scheinbar italienischen Namen

als amtlich verbindlich festgelegt. Der Hintergrund dieser Maßnahme ist bekannt: All diese Namen wurden geschaffen, um die Sprach- und Siedlungsgeschichte des „Alto Adige“ dahingehend zu mani pulieren, als der Eindruck entstehen sollte, dieser Teil Tirols sei kontinuierlich seit der Römerzeit von den Romanen und deren direkten Nachfahren, den Italienern, besiedelt. Speziell in Bezug auf Ultimo sollte wohl die Irrmeinung verbreitet werden, dieser Name und somit auch der deutsche Name Ulten - komme

von lateinisch ultima vallis ,das letzte, das äu ßerste, das hinterste Talk Dass dies höchst unwahrscheinlich ist, wurde bereits erläutert. Der konstruierte Name Ultimo verdunkelt also in Wirklichkeit die wahre Herkunft des Na mens Ulten bzw. Oltemo (Outem), denn der authentische Name, der mit Ultimo nichts zu tun hat, ist ursprünglich nicht latei nisch, sondern rätisch, also gar älter, als Tolomei meinte. Strukturell ließe sich der Name Ulten zum Beispiel mit folgenden Namen vergleichen: 1. Tisens

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
2010
St. Pankraz : Mosaiksteine einer Berggemeinde [1]
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Seite 58 von 239
Autor: Sankt Pankraz (Ultental) / [Hrsg.: Gemeinde St. Pankraz]
Ort: Bozen
Verlag: Ed. Raetia
Umfang: 230 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Sankt Pankraz <Ulten> ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung<br>g.Sankt Pankraz <Ulten> ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Signatur: III 288.056
Intern-ID: 532891
ultimus bzw. ultima vallis ,das letzte, das hinterste, das äußerste Tal‘ zugrunde zu legen. Indirekt den Anstoß zu dieser Deutung, zumindest in italieni schen Kreisen, gab wohl Ettore Tolomei 1916, als er in der Erstausgabe seines „Prontuario dei nomi locali dell’Alto Adi ge“ für Eilten den „italienischen“ Namen Ultimo offiziell vor stellte. 1 Im selben Jahr und wohl unabhängig von Tolomeis umstrittener Publikation schlug Ernst Förstemann jene roma nische Etymologie vor, die Tolomei vorschwebte

. 2 Nachweis lich unbeeindruckt von Tolomeis Ultimo blieb dagegen der berühmte Tiroler Geschichtsschreiber Otto Stolz 1932, wenn er schrieb: „Die amtliche italienische Benennung ,Ultimo 4 ist sprachgeschichtlich belanglos.“ 3 Doch mit einer Deutung hielt sich Stolz zurück. In Tolomeis Tradition steckt bis heute die italienische Schule. So denken sowohl Carlo Battisti 1971 4 als auch Giovan Battista Pellegrini 1991 5 vorbehaltlos an ultima vallis ‘letztes Tal’. Der Tiroler Germanist und Namen forscher Karl

Finsterwalder stand zwar sicher nicht unter dem Einfluss von „Ultimo“ (zumal er mit Sicherheit den Hintergrund von „Ultimo“ kannte), sondern wohl vielmehr, wie vielleicht seinerzeit Förstemann, unter dem Einfluss der urkundlichen Belege, die in der Tat eine große Ähnlichkeit mit „Ultimo“ aufweisen. Wohl aus diesem Grund schrieb Finsterwalder 1974: von romanisch ultima .letztes, entlegens tes Gebiet 4 . 6 Der Germanist Norbert Nail möchte 1982 eben dieser romanischen Etymologie Nachdruck verleihend Bei Egon

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