Johannes Greif - Ein Müllerbub vom Aschlerbach wird Bischof St. Josefs Missionsbote, Nr. 10, 72. Jg., Oktober 1968, S. 2—4: Missionsbischof Johannes Greif gestorben Am Samstag, dem 17. August, nachmittags um 3 Uhr, starb im Krankenhaus von Tororo in Uganda der Bischof von Tororo, Msgr. Johannes Greif, nach lan ger, schwerer Krankheit. Um ihn trauert nicht nur die verwaiste Diözese von Tororo in Uganda, der er durch 17 Jahre ein treubesorgter Hirte und Vater war, son dern auch die Südtiroler
Heimat steht schmerzerfüllt am Grabe dieses ihres großen Sohnes. Bischof Greif ist am 23. September 1897 in Aschl bei Mölten als Sohn einfacher Bauersleute geboren. Nach dem Besuch der Volksschule kam er an das k.k. Gymnasium in Meran. Als Quintaner entschloß er sich, Priester und Missionär zu werden, und übersie delte im Herbst 1914 in das St.-Josefs-Missionshaus in Brixen, das damals in der Stadelgasse Quartier hatte. Hier besuchte er das Augustinergymnasium in der Stadt. Doch schon 1916 mußte
, um in der frischen Tiroler Luft sich neue Kräfte für seine harte Arbeit zu sammeln. Am Sonntag, dem 18. Juli, gab es in Mölten ein großes Fest. Schon um vier Uhr wurden die Leute durch die große Glocke beim Ave-Läuten und durch Böllerknall geweckt. Es war auch Zeit. Denn um fünf Uhr war levitiertes Hochamt des Ugan damissionärs Johannes Greif, der sein fünfundzwan zigjähriges Priesterjubiläum in der Heimat nachfei erte. Und um halb acht Uhr war dann feierlicher Einzug des Primizianten Karl Reiterer, der den Ugan
damissionär auf Urlaub gebeten hatte, ihm die Pri mizpredigt zu halten. Wer hätte damals gedacht, daß zwanzig Jahre später Primiziant und Primizprediger sich als Bischöfe in der Heimat Wiedersehen würden? Der bescheidene Buschpfarrer kehrte im Herbst wie der nach Uganda zurück, während der junge Primi ziant nach Bomeo zog. Weiterhin arbeitete Missionär Greif eifrig und unermüdlich im Weinberg des Herrn. Inzwischen war der Apostolische Vikar von Tororo alt geworden und hatte in Rom um seine Amtsenthebung
angesucht. Ein neuer Bischof mußte ernannt werden. Kein Kurialbeamter, kein gelehrter Professor und Doktor der Theologie, kein Seminarregens, sondern der schlichte, seeleneifrige und liebenswürdige Buschpfarrer von Ngora im Stamme der heidnischen Teso wurde zu dieser Würde erkoren. Doch das Wort Würde blieb bei Msgr. Greif immer kleingeschrieben, dafür jetzt um so größer die Worte Pflicht und Verant wortung. Am 28. April 1951 wurde Missionär Greif zum Titu- larbischof von Belabitene