P. Joachim Haspinger.- (Schlern-Schriften ; 41)
Seite 135 von 193
Autor:
Kramer, Hans (Historiker) / von Hans Kramer
Ort:
Innsbruck
Verlag:
Wagner
Umfang:
VIII, 180, [2] S. : Ill.
Sprache:
Deutsch
Schlagwort:
p.Haspinger, Joachim
Signatur:
II Z 92/41
Intern-ID:
104663
, die eben alle blutjungen geprüften Bewerber nicht aufweisen konnten, durchzu kommen. Er hatte schon am 24. April 1812 den Kaiser um Erlassung der leidigen Prüfung gebeten. Das Konsistorium in Wien drehte aber den Spieß um und erklärte Haspinger, daß er gerade wegen seines großen Patriotismus die Pfarrprüfung machen und dann Pfarrer werden solle, damit er dadurch dem Staate die Auszahlung der Landesverteidiger-Pension von 600 fl. erspare. Diese mußte nämlich gegeben werden, so lange der Pater immer
nur in einer provisorischen Stellung war. Die Hofkanzlei mußte notgedrungen noch ein paarmal die Frist zur Ablegung der Pfarrerprüfung verlängern, von einem allerletzten Ter min sprechen und mit dem Entzug der Pension drohen. Haspinger kümmerte sich immer weniger darum, schließlich wurde es um die ganze Angelegenheit still. Der Pater wußte genau, daß die Hofkanzlei doch nicht ernstlich daran denken könne, ihm strafweise die Pension zu entziehen. Wenn sie es getan hätte, hätte er seinerseits sicher alles getan
des Zieles notwendig erschien. Er konnte in Bittschriften und wohl auch bei persönlichen Vorsprachen in Kanzleien die Erfüllung seiner Wünsche in sehr kräftiger Art und in unverblümten Worten zu erlangen suchen. So vermied es die Hofkanzlei, es auf das äußerste ankommen zu lassen, denn sie wußte wohl, daß Haspinger vom Kaiser selbst die Wiederverleihung der Pension ja doch erreichen würde. Aus der Verleihung der Pfarre Simonsfeld wurde also nichts. Ein anderer wurde Pfarrer. Am 9. August 1814 übernahm