Marianisches Gebetsbuch : vorzüglich eingerichtet zur Verehrung der heiligsten Jungfrau Maria hinter dem Hochaltare in der Stift- und Pfarrkirche zu Bozen ; mit einem Stahlstiche des Gnadenbildes und dessen Geschichte
315 And mache, daß wir dir alsdann am Himmel unsere Dankbarkeit beweisen können. 2. Maria stirbt, ihr heiliger Leib wird von den Aposteln in's Grab getragen und darin beigesetzt, die Engel bewachen ihn daselbst drei Tage lang, worauf sie ihn in den Himmel tragen. Aber die heilige Seele Maria eilt, so wie sie vom Leibe ge trennt ist, non unzählig vielen Engeln und von ih rem Sohnes begleitet, in das Reich der Seligen. So wie Maria im Himmel ang-ekommen ist, so bringt sie sich ganz Goth dem Herrn
dar, bethet ihn au, und dankt ihm mit unaussprechlicher'Liebe für so viele Gnaden, die er ihr ertheilt hat. Gott der Herr umarmt ste, segnet sie, macht sie zur Köni gin der Welt, und erhebt sie über alle Engel und Heiligen, wie uns dies die heilige Kirche lehrt. Wenn nach dem Ausspruche des Apostels ' der menschliche Verstand die unendliche Herrlichkeit nicht begreifen kann, die'Gott im Himmel seinen Dienern, die ihn hier auf Erdech geliebt haben, bereitet; o wie groß mag wohl die Herrlichkeit
sein, die er seiner heiligen Mutter ertheilt haben wird, die ihn auf Erden mehr geliebt hat, als alle Heiligen und Engel, indem sie ihn aus all' ihren Kräften geliebt hat, so daß Ma ria allein, nachdem sie im Himmel angekommen war, zü Gott sprechen konnte: Wenn ich, o mein Gott, dich auch auf Erden nicht geliebt habe, wie.dn'es verdienst, so habe ich dich doch-wenigstens so sehr geliebt, als dies in meinen Kräften stand. 3. Freuen wir uns also mit Maria über die Herrlichkeit, die Gott ihr ertheilt hat. Freuen