Praktische Anweisung wie der Landmann die hier beschriebenen, beim Rindvieh am häufigsten vorkommenden Krankheiten selbst erkennen und heilen kann : mit besondern Bedacht das Aufblehen und Vollwerden beim Rindvieh jedesmal ganz sicher zu heilen ; nach vieljähriger eigener praktischer Erfahrung
in einer Reibschalc oder im Noth- fall in einem hölzernen Napfe zerrieben, und dann erst der Medizin beigesetzt werden. Wenn man in solchen Gegenden ist, wo sol- ' che Waldauen schon im Rufe stehen, daß die Thiere, besonders neuangekaufte, gerne Blutharn bekommen, so wird man gut thun und vieles verhüten, wenn man den Thieren, besonders im Frühjahr, wo noch wenig gutes Gras auf selbm ist, bevor man selbe auf die Weide austreibt, mit etwas gutem, dürrem Futter füttert, und ihnen ein oder zwei händevoll
Leinsaamenmchl darunter mengt. Sollte es der Fall seyn, daß man kein dürres Futter hätte, was oft im Frühjahr mög lich ist, so ist es doch jedem Thierbcsttzcr möglich, 8 bis 14 Tage lang in der Frühe ein paar Hände voll Kleien (Grüfthen) mit eben jv viel Leinfaa- menmehl zu geben, und er wird, wie gesagt, vie, es verhüten.