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Literaturwissenschaft
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[1911]
Martin Greif : Versuch zu einer Geschichte seines Lebens und Dichtens mit besonderer Berücksichtigung auf seine Dramen
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Seite 21 von 236
Autor: Prem, Simon Marian / S. M. Prem
Ort: Leipzig
Verlag: Beyer
Umfang: 231 S. : Ill.. - 3. Aufl.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Greif, Martin
Signatur: II 58.480
Intern-ID: 238956
Greif als Lyriker. 17 lettere Zu stelleil sein dürste Seit dem Erscheinen der ersten Äuslage seiner Gedichte hat Greis nicht bloß in der Horm, sondern auch in der Erweiterung des Stoffgebietes bedeutende Fortschritte gemacht. Zu dem einfachen Stimmungsbilde, dem dolts mäßigen Lied e und der lyrischen MomanZe kamen 9èatnr- bilder in reicher Zahl, Hymnen, Balladen und jene eigenartigen, zwischen Lied und Ballade schwebenden Dichtungen, die er »Mären' nennt, ferner Epigramme, Ritornelle

und sie nach außen zu 'projizieren' — wie sich Karl du Prel ausdrückt, oder ein Doppelbild herzustellen, das sich im Gegensatze bewegt, z. B. m dem Gedicht „Verschiedener Wandel''). Manchmal geht er noch einfacher zu Werke, wofür ich als Probe gebe'): -) Hemze-Goette, Geschichte der deutschen Litteratur von Goethes Tode bis zur Gegenwart, Dresden-Striesen 18W, S. 231. A. Bartels, Die deutsche Dichtung der Gegenwart, 6. Aufl., Leipzig 1964, S. 166. 2) K. Schiffner, M. Greif, Lindaus „Nord und Süd', 50. Bd. (1889

), S. 303. Franz Himmelbauer, Martin Greif. Eine Studie. '-Die Gesellschaft' 1898. 29 Psychologie der Lyrik, Leipzig 1880, S. ZI, 5O, 60. Eine von ^Miersdorfer und du Prel ausgehende, tiefgründige Analyse und ästhe tische Wertung der Lhrik Greif unternahm W. Kosch, Martin Greif in seinen Werken, Leipzig, Amelangs Verlag 1997 (2. Aufl. 1969), S. 21 8V. à) Berändert m Ges. WW., 2. Aufl. 1, 77. ö) Eben dort, 12. Prem, Martin Greif. ^

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Literaturwissenschaft
Jahr:
[1911]
Martin Greif : Versuch zu einer Geschichte seines Lebens und Dichtens mit besonderer Berücksichtigung auf seine Dramen
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Seite 16 von 236
Autor: Prem, Simon Marian / S. M. Prem
Ort: Leipzig
Verlag: Beyer
Umfang: 231 S. : Ill.. - 3. Aufl.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Greif, Martin
Signatur: II 58.480
Intern-ID: 238956
12 Greifs Leben bis zum Erscheinen der „Gedichte' 1868. wollte es drucken, wenn der gefeierte Emanuel Geibel, der damals in München lebte, ein günstiges Urteil darüber abgäbe. Greif trug also die Handschrift zu Geibel, um nach einiger Zeit sich das Urteil zu holen. Greifs Gedichte fanden jedoch keines wegs seinen Gefallen; begreiflich, da Geibel ein strenger An hänger der Kunstform im Geleise Platens, ein weicher, gern weit ausmalender, in der Schule der Alten gebildeter Dichter

war. „Ihre Verse sind ganz nett und werden gewiß in Freundes kreisen recht gut gefallen. Natürlich für das große Publikum, für eine strenge Kritik taugen sie nicht,' meinte Geibel, und als Greif doch ein bestimmtes Urteil wollte, wies er ihn zum Ofen, in welchem lustig das Feuer flackerte, und sagte: „Nun, wenn Sie das wollen, so ist es das beste, Sie werfen dieselben da hinein, dann haben Sie die Sache hinter sich; denn zur Poesie haben Sie keinen Beruf?' Bestürzt eilte Greif davon, er ver zweifelte

jetzt selbst an seinem Können, denn aus Geibels Worten klang auch der Vorwurf, daß seine Gedichte nicht empfunden seien. Der bekannte Kunsthistoriker Adolf Bayersdorfer richtete seinen Mut wieder auf und stand ihm mit Rat und Tat bei. Greif arbeitete seine Gedichte durch und bestrebte sich, sein inneres Empfinden in einfach-volksmäßiger Form Zum Ausdruck zu bringen. Mit seiner „litterarischen Vergangenheit' wollte er nun auch äußerlich brechen, und so nahm er den andeutenden Dichternamen „Martin Greif' an, nachdem er seine bisherigen

Schriften aus dem Buchhandel Zurückgezogen hattet) Ein neues Leben sollte beginnen. Weil aber der Boden in München ver dorben war, so riet ihm Bayersdorfer, sich an Cotta zu wenden. Greif wanderte also im Frühling 1867 nach Stuttgart. Zuvor stattete er noch Eduard Mörike, der damals zu Lorch im Rems- thale wohnte, einen Besuch ab und legte ihm seine Gedichte vor. Arnulf Sonntag in : MünchnerN.Nachr.Nr.279 v. 18. Juni 1303.

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Literaturwissenschaft
Jahr:
[1911]
Martin Greif : Versuch zu einer Geschichte seines Lebens und Dichtens mit besonderer Berücksichtigung auf seine Dramen
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Seite 123 von 236
Autor: Prem, Simon Marian / S. M. Prem
Ort: Leipzig
Verlag: Beyer
Umfang: 231 S. : Ill.. - 3. Aufl.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Greif, Martin
Signatur: II 58.480
Intern-ID: 238956
Prinz Eugen. 119 Herbste Pause mache. Dingelstedt gab das Stück noch der Gesell schaft zu Liebe ein paarmal, namentlich als die Erzherzogin Valerie zum erstenmale das Theater besuchte, dann blieb es liegen. Am 15. Mai 1881 starb Freiherr v. Dingelstedt, nach kurzem Interregnum folgte Adolf Wilbrandt als Direktor, dessen ganze dichterische Anschauung und Kunstübung zu dem schlichten, ernsten Greif einen Gegensah bildete. Er wollte von ihm nichts wissen und sandte ihm z. B. die „Francesca

da Rimini sofort mit dem gedruckten Zettel zurück. Wilbrandt hatte für die Litteratur der Gegenwart ebenso wenig Na um und Ver ständnis als Dingelstedt, urteilt der bekannte Schriftsteller Adam Müller-Guttenbrunn/) Ich taste indessen Wilbrandts undDingel- stedts bedeutende Verdienste um das Burgtheater gewiß nicht an, allein dem vertrauensseligen Greif gegenüber handelten diese Männer gelinde gesagt unaufrichtig. Als das 200 jährige Jubiläum der Be freiung Wiens von den Türken auch auf den Brettern

der Hofbühne entsprechend gefeiert werden sollte, brachte Greif bei dein Direktor sein Stück persönlich in Erinnerung und bat um dessen Wieder- aufführung bei jener Gelegenheit, für die es ursprünglich bestimmt gewesen. Wilbrandt lehnte ab, obwohl der damalige General- intendant Baron Hofmann dafür eingenommen war; er rief den Kaffenrapport zu Hilfe, der jedoch günstig war, und erst jetzt sagte er, seine eiskalte Förmlichkeit ablegend, zu. Als Greif das Bureau verließ, meinte Wilbrandt: „Ich Pflege

mein Wort zu halten und nicht nur zu geben.' Als Greif auf private Mit- Teilungen von neuen Ilmtrieben den Direktor zu bindenden Ansagen drängte, antwortete dieser folgendes: Wien, 20. April 83. Geehrter Herr, ich müßte unendlich viel mehr Zeit haben, als mir leider zur Verfügung steht, wenn ich über Dmge, die bereits abgemacht sind, mich auf immer neue — schriftliche oder 1) Zuletzt in den „Tramawrgischen Gängen', Dresden 1892, S. 45.

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[1911]
Martin Greif : Versuch zu einer Geschichte seines Lebens und Dichtens mit besonderer Berücksichtigung auf seine Dramen
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Seite 12 von 236
Autor: Prem, Simon Marian / S. M. Prem
Ort: Leipzig
Verlag: Beyer
Umfang: 231 S. : Ill.. - 3. Aufl.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Greif, Martin
Signatur: II 58.480
Intern-ID: 238956
8 Greifs Leben bis zum Erscheinen der „Gedichte' 1868. die Verbindung mit der Augsburger „Allgememen Zeitung', und hier wurde der vielseitig gebildete Redakteur A. I. Alten- höfer, dem auch eine gute Dosis Satire eignete^), sein Förderer. In seiner pfälzischen Heimat hatte Greif auch mit einem braven Mädchen Namens Berta einen Liebesbund geschlossen, welchen leider früh der Tod löste. Der Schmerz des herben, gemüts erschütternden Verlustes zittert in seinen lyrischen Gedichten vielfach

in ergreifenden Tönen nach und an den weiblichen Figuren seiner Dramen haftet mancher Zug von der Unver geßlichen. Häufig nahm Greis auch längeren Urlaub, um Studien zu machen oder weitere Reisen zu unternehmen. So kam er schon 1861 nach Frankreich und England, sah in Paris Napoleon III. bei einer Heerschau und im Zirkus, besuchte in London Freiligrath, der damals in einem Bankhause eine Stelle einnahm. Eben weilte der ungarische General Klapka bei ihm, als Greif eintrat. Dieser kam

auf und unterhielt sich mit ihm eine Stunde lang über die Münchener Dichter, von denen er besonders Her mann Lingg lobte. In der Folge sandte Greif dem greisen Dichter Verse zum 75. Geburtstage und die kleine epische Dichtung 2) Von dieser Seite lernt man den sonst wenig genannten Mann aus der Freundesgabe für „Adolf Wilbrandt zum 24. August 1907'. S. 71, kennen. Bor Beginn des FeldzugeS von 1866 sagte er zu Greif: Siegen wird Preußen. Vergl. Greif, Gedichte, Ges. WW.. S. Aufl. I. 230.

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[1911]
Martin Greif : Versuch zu einer Geschichte seines Lebens und Dichtens mit besonderer Berücksichtigung auf seine Dramen
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Seite 232 von 236
Autor: Prem, Simon Marian / S. M. Prem
Ort: Leipzig
Verlag: Beyer
Umfang: 231 S. : Ill.. - 3. Aufl.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Greif, Martin
Signatur: II 58.480
Intern-ID: 238956
228 Ehrungen. Eugen' (Leipzig, Amelang 1903) im Neudruck'), wovon auch eine französische Ausgabe veranstaltet wurde (Verviers 1902), und die 7. Auflage feiner „Gedichte' in verbesserter und ver mehrter Gestalt-). Greif hat später noch aus seinem lyrischen Vorrate zahlreiche ältere Gedichte hervorgesucht und durchgefeilt. Die steigende Wertung Greifs fand auch äußerlich mehr fachen Ausdruck, zunächst in der unbestreitbaren Abnahme der Zahl seiner Gegner, dann in einer Reihe

von wissenschaftlichen Abhandlungen über ihn^). Seit 1899 bedachte ihn auch die deutsche Schillerstiftung reichlicher als bisher und mancher Edle kam ihm als Freund entgegen. Im Oktober 1903 verlieh ihm sein gnädiger Landesherr Titel und Rang eines K. Hofrates. ') Sahr, Bemerkungen zu Greifs „Prinz Engen', Lyons Zeit schrift 18, 13Vfg. (1904), u. Soffe in Roseggers Heimgarten 1903. Die Schüler des JesuitengymnasiumS in Feldkirch führten im Fasching 1899 den Prinzen Eugen „nach Martin Greif' auf, Progr. der Stella

, msà- iinA 1899, S. 34; 1908 erfolgte eine Aufführung im ?strinum zu Urfahr-Linz. Eine Schulausgabe von I. Nadler erschien 1909 bei Amelang. 2) Darüber verbreitet sich — nicht überall unanfechtbar — I. Sahr in Lyons Zeitschrift 18, 743—764. S. M. Prem, Gedichte von Mariin Greif. Ein kleiner Beitrag zur Geschichte der deutschen Lyrik, Grazer Tagespost 1903. Nr. 352. 2) Bon den absurden „Steckbriefen' von Möbius (1900) abgesehen, seien folgende angeführt: I. Weiß (Academia 1900), K. Fuchs (Zeit

Selbstporträts' (Leipzig, Dieterich 1906) hat auch Greif seinen Platz. Mit einer vollständigen Greif-Bibliographie ist Wladimir Schindler in Berlin beschäftigt, der zahlreiche Gedichte Greifs ins Russische übertragen hat.

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Jahr:
[1911]
Martin Greif : Versuch zu einer Geschichte seines Lebens und Dichtens mit besonderer Berücksichtigung auf seine Dramen
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Seite 6 von 236
Autor: Prem, Simon Marian / S. M. Prem
Ort: Leipzig
Verlag: Beyer
Umfang: 231 S. : Ill.. - 3. Aufl.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Greif, Martin
Signatur: II 58.480
Intern-ID: 238956
2 Greifs Leben bis zum Erscheinen der „Gedichte' 1868. sogar recht gehässige Formen annahm. Als dann Greif unter die Dramatiker ging, sagte man, dazu habe er kein Talent, weil er eben — Lyriker sei. Als ob das eine das andere grund sätzlich ausschlösse! Es kam jedoch dahin, daß nach und nach Greifs Gedichte Anklang fanden und dann ziemlich rasch nach einander vier neue Auflagen erlebten. Da die Cotta'sche Ver lagshandlung seit 1886 eine dementsprechende Ankündigung aus gehen ließ, suchte

man zur Unterdrückung Greifs eine Liga führender Schriftsteller Zu bilden, wozu Georg Scherer im Früh jahr 1389 die „vertrauliche Einladung' versandte. Der Streich mißglückte zwar, weil die meisten der Geladenen die Unterschrift verweigerten und Greif noch zur rechten Zeit dem Anschlage begegnete, aber er ist bezeichnend für die Zustände im Utera rischen Deutschland am Ende des 19. Jahrhunderts. „Man müßte zu Grunde gehen, wenn man nicht auch seine Freunde hätte', schrieb damals Greif an einen Bekannten

, denn er be fürchtete mit Grund, eine schwere materielle Schädigung zu er leiden. Seine Lage war bis dahin überhaupt wenig beneidens wert und nur allzubegreiflich klingt das mißmutige, an Deutsch land gerichtete Distichon: ^ „Alles ernährt sich durch thätige Kraft, nur einzig der Dichter Kann mit dem emsigsten Fleiß nicht sich erschwingen fein Brot.' Betrachten wir kurz den äußeren Lebensgang des Dichters? Friedrich Hermann Frey, genannt Martin Greif, wie sein voller Name infolge einer landesherrlichen Verfügung

König Ludwigs II. vom 13. Februar 1862 lautet^), wurde am 18. Juni 1339 zu Speyer in der bayerischen Nheinpfalz im Eckhause der Weberstraße und Großen Pfaffengasse geboren. Es diente früher Domherren als Wohnung und gehört auch heute ') Münchener Amtsblatt 1882, Nr. 14. über feine Jugendzeit berichtete Greif selbst in der Münchener „Allg. Z.' IWS, Nr. 24fg.

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[1911]
Martin Greif : Versuch zu einer Geschichte seines Lebens und Dichtens mit besonderer Berücksichtigung auf seine Dramen
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Seite 136 von 236
Autor: Prem, Simon Marian / S. M. Prem
Ort: Leipzig
Verlag: Beyer
Umfang: 231 S. : Ill.. - 3. Aufl.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Greif, Martin
Signatur: II 58.480
Intern-ID: 238956
Greifs Übersiedelung nach München. — Verkehr. — Reisen. — Friedrich mit der leere» Tasche. — Ehrungen. — Heinrich der Lowe. — Hiatus. — Die tragische Schuld. — Ein Urteil von I. Savits. — Alle Woriformen. — Tie Pfalz im Rhein. — Die Ansicht von C. Etimayr. — Goethe über die Aufgabe des Dramatikers. Bald nach den ersten Aufführungen des „Prinz Eugen' verließ Greif Wien und siedelte wieder nach München über. Die mancherlei. Verdrießlichkeiten der letzten Jahre ließen eine Änderung des Wohnortes

wünschenswert erscheinen, und hierzu war München geeignet, des Dichters zweite Heimat und ein bedeutsamer Mittel punkt der Litteratur. Zwar hatte sich der berühmte Kreis, den König Maximilian II. um sich versammelt, längst aufgelöst; nur mit Friedrich v. Bodenstedt traf Greif noch einmal zusammen, Geibel war weggezogen. Aber Paul Heyse, Graf Schack und Hermann Lingg hatten München zum ständigen Aufenthalte gewählt. Mit dem letztgenannten stand Greif einst in guten Beziehungen, so lange er in dessen Sinne

dichtete, seither sind sie einander fremd geworden und 1889 hat sich Lingg gegen Greif für Scherer eingelegt. Proben jener älteren Dichtungsperiode Greifs dürften kaum mehr vorhanden sein. Mit Heyse und Schack unterhält Greif keine näheren Beziehungen, wohl aber mit Maximilian Schmid, dem prächtigen und fruchtbaren Erzähler aus dem

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[1911]
Martin Greif : Versuch zu einer Geschichte seines Lebens und Dichtens mit besonderer Berücksichtigung auf seine Dramen
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Seite 14 von 236
Autor: Prem, Simon Marian / S. M. Prem
Ort: Leipzig
Verlag: Beyer
Umfang: 231 S. : Ill.. - 3. Aufl.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Greif, Martin
Signatur: II 58.480
Intern-ID: 238956
10 Greifs Leben bis zum Erscheinen der „Gedichte' 1868. scheint immerhin von Seiten seiner Krieger noch ewige An- feuerung nötig zu haben. Neuseß, 19. Febr. 1864. Ergebenst Rückert.' Noch ehe vor Misunde und Düppel die Kanonen donnerten, ward Greif wieder Zu seiner Waffe einberufen, weil man an einen Aufbruch nach Norden dachte wie 1848. Allem auch daraus wurde nichts. In den Jahren 1861—1865 war Greif öfters in der alten Reichsstadt Nürnberg, der Heimat des Hans Sachs. Dort trat

er dem litterarischen Verein näher, der sich später mit dem ehrwürdigen „Pegnesischen Blumenorden' ver einigte. In den Jahrbüchern desselben findet sich eine Anzahl von Gedichten, die Greif zum Teile später in seine Sammlung aufgenommen hat^); 1889 ernannte ihn der Orden zu seinem Ehrenmitgliede. Während des Sommers 1365 geschah es, daß der Vorstand des litterarischen Vereins, der Gymnafialprofessor I. L. Hoffmann, auf einer Ferienreise nach Spanien samt Frau spurlos verschwand. Da unternahm es Greif im Austrage

der Familie und mit Bevollmächtigung des K. Ministeriums des Äußern, die Vermißten aufzusuchen.^) Er zog durch die Schweiz nach Frankreich und lernte in Biarritz Robert v. Keudell kennen, der ihn bis San Sebastian geleitete und an den preußischen Gesandten in Madrid empfahl. Nach manchen Abenteuern fand er endlich in dem fpanischen Städtchen Albacete in der Manch a Aug. Schmidt, Über M. Greif, in: „Am häuslichen Herd', Sonntagsbeilage des „Korrespondenten von und für Deutschland' (Nürn berg

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Jahr:
[1911]
Martin Greif : Versuch zu einer Geschichte seines Lebens und Dichtens mit besonderer Berücksichtigung auf seine Dramen
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Seite 219 von 236
Autor: Prem, Simon Marian / S. M. Prem
Ort: Leipzig
Verlag: Beyer
Umfang: 231 S. : Ill.. - 3. Aufl.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Greif, Martin
Signatur: II 58.480
Intern-ID: 238956
Bismarck-Festspiel 215 Scene' vor Sachsens Hause, wo er den Tod der Eltern erfährt, das Volkslied „Es ist bestimmt in Gottes Rat' gegeben. Der Erfolg des Stückes war nach einem Briefe des Regisseurs K. Weiser an Greif ein großer und unbestrittener. Greif hatte damals auch noch andere Bühnenerfolge zu verzeichnen. Seine Tragödie „Francesca da Rimini' wurde in Mannheim, am 24. September und 4. Oktober 1394 zu Ehren der „Schiller-Stiftung' in Weimar, dann in Speyer und endlich unter besonderen

Auspicien am 25. März 1895 in Straßburg und anfangs Oktober 1895 in Karlsruhe aufgeführt.^) Ein jüngerer Freund Greifs, Franz Tafatscher, regte in Inns bruck eine Aufführung des „Nero' an, die auch am 3. April 1895 im dortigen Stadttheater bei überfülltem Haufe und in Anwesen heit des Erzherzogs Ferdinand Karl mit großem Erfolge vor sich ging. Der Schauspieler Wilhelm Popp erweckte als Dar steller der Titelrolle außerordentlichen Beifall. ') Zum 80. Ge burtstage des Fürsten Bismarck dichtete Greif

gegeben, in Süddeutschland ') G. A. Müller, Martin Greif im Elsaß, Augsburger Postzeitung Nr. 79 v. 4. April 1895. — Badische Presse Nr. 234 v. 6. Okt. 1895. 2) Bergl. meinen Bericht in den „Innsbrucker Nachrichten' vom 5. April 1895, der wörtlich auch in die Bühnen-Wochenschrift „Neue Zeit' (1895, Nr. 15) überging. Ein Geleitswort zur Aufführung brachten die „I. Nachrichten' v. 3. April 1895.

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Jahr:
[1911]
Martin Greif : Versuch zu einer Geschichte seines Lebens und Dichtens mit besonderer Berücksichtigung auf seine Dramen
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Seite 225 von 236
Autor: Prem, Simon Marian / S. M. Prem
Ort: Leipzig
Verlag: Beyer
Umfang: 231 S. : Ill.. - 3. Aufl.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Greif, Martin
Signatur: II 58.480
Intern-ID: 238956
Festspiele und Prologe. 221 rasch aufgegeben hatte ^), cm ben General Dork und las schon 1895 das Werk Droyssens. Der historische Stoff, den vorher v. d. Pfordten in seinem „1812' und Ernst Wichert in dem Drama „Unser General Jork' behandelten, erforderte jedoch viel Arbeit und Studium. Um den Schauplatz der Handlung kennen zu lernen, reiste Greif im Frühsommer 1893 nach Ost preußen und wohnte längere Zeit bei dem Baron Hans v. Sauden auf Tusfeinen bei Ragnit, betrat auch russischen Boden

, worauf er in Kassel an die Ausarbeitung ging. Ende August legte er in dem einsamen Zollhause Wildfchönau (Tirol) die letzte Hand an und nach mancherlei Änderungen wanderte die Handschrift in die Druckerei. Inzwischen entstanden zwei Festspiele von Greif, nämlich „Viribus uniti.«', das zur Feier der 50jährigen Regierung des Kaisers Franz Josef (2. Dez. 1898) in Wien gegeben werden sollte, aber nicht aufgeführt werden konnte, weil sich in den Jubel die herbe Trauer um die in Genf ermordete Kaiserin

Elisabeth mischte. Greif erhielt wie die übrigen Ein sender von Festspielen den Ehrensold von 50 Dukaten und nach einigen Jahren folgte man ihm das Stück zur Drucklegung in der Wiener Zeitschrift „Die Kultur' (1905) wieder aus. Das andere Festspiel hieß „In Treue fest' und wurde zum Ge burtsfest des Prinzregenten Luitpold und zum 100jährigen Jubi läum der regierenden (pfälzischen) Linie des bayer. Königshauses (12. März 1899) in den Münchner Hoftheatern aufgeführt.^) Erst im Juni 1899 erschien „General

Dork, Vaterländisches 5) Der Grund lag darin, daß Greif die religiösen Kämpfe des 16 Jahrh. nicht berühren wollte. Aus einer ähnlichen Erwägung gab er auch den Gedanken auf, die (1660 verstorbene) Elisabeth Charlotte von der Pfalz, die Mutter des großen Kurfürsten, zu dramatisieren. Daher ist das 17. Jahrh. in den historischen deutschen Dramen Greifs nicht vertreten. Gedruckt im „Sammler' (Beil. zur Augsburger Abendzeitung) 1899, Nr. 31, jetzt Ges. WW.. 2. Aufl., 2, 237 ff.

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Martin Greif : Versuch zu einer Geschichte seines Lebens und Dichtens mit besonderer Berücksichtigung auf seine Dramen
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Seite 229 von 236
Autor: Prem, Simon Marian / S. M. Prem
Ort: Leipzig
Verlag: Beyer
Umfang: 231 S. : Ill.. - 3. Aufl.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Greif, Martin
Signatur: II 58.480
Intern-ID: 238956
Die Brautkrone. Heimaistolz. 225 ling 1900 reiste Greif wieder einmal nach dem Norden Deutsch lands und weilte längere Zeit in Berlin und in Leipzig. Dort nahm er den Stöfs zu seiner sechsteiligen Märe „Die Brant- krone' aus, wozu ihm die Erinnerungen von Steffens „Was ich erlebte', IV. 402, als Hauptquelle dienten; das Motiv vom goldenen Blumenstock brachte ihm Hans Ziegler aus Rügen zu und das „Rätsel' von der ermordeten Braut versuchte er visionär aufzudecken. Für das Geheimnisvolle

und Traumhafte besaß Greif ja immer eine starke Neigung. In Diessen am Ammersee arbeitete er dieses würdige Seitenstück zum „Klagenden Lied' ans, in Tirol bosselte er daran noch später und 1902 kam es in die neue Sammlung seiner Lieder und Mären. Aus einer Vortragsreise, die er im Herbste 1902 über Einladung deutscher Vereine nach Köln und Brüssel unternahm, las er es — gegen seine sonstige Gewohnheit — selbst öffentlich vor. Zur Feier des 80. Geburtstages des Prinz-Regenten Luitpold schrieb Greif

dieser Blume mit den Schlußworten: „Beim Bater dort oben im himmlischen Licht, Dem die Herzen der Menschen bekannt, Dort wird sie, die niemals verwelket, noch bricht, Die Liebe des Volkes genannt.' Durch eine Münchner Aufführung angeregt, faßte bald nachher Greif den Entschluß, Schillers Demetrius-Fragment auf eine eigene Weise zu ergänzen. Er sah, durch die zahlreichen Prem, Martin «reif. 15

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