Hugo von Montfort : mit Abhandlungen der deutschen Literatur, Sprache und Metrik im XIV. und XV. Jahrhundert.- (Aeltere tirolische Dichter ; 3)
und erfasste. Und in diesem Sinne konnte Gervinus sagen : „ der Duft der frischen, freien Natur *) J, 'V. Zingerle hat (Germania VIII, 497—505) Beispiele für diese Farbendeutungen gesammelt, auf die man häufig verweist. Bei Braun und Gr au bemerkt er; „für die Bedeutung von Braun konnte ich nur eine Stelle finden, ebenso bei Grau' (bei letzterm bat auch. Lexer Wb. I, 1064 die Bedeu tung 111 der Farbensymbolik niebt angegeben). Ich trage daher einige Belege nach, bei denen die Bedeutung entweder direct
ausgesprochen odor leicht zu erschlossen ist. Braun = Schwarz (== Untreue, Trennung, Tod: Airibr. LB. 58, 58 von dir mus ich mieli scheiden, zart edeh frewelein . . in braun mil ich mich kleiden ; Hätzl. I, 104, 33 wolhin, urlaub ist mir berailt, wie ciain ichs heen begert, wann er sich hat in praun geclaidt und mir mein pot ver- cliert ; Ambi. LB. 39,21 gros ist mein Mag , ach goti, wie weh thut schei den . . , schwartz braun will ich mich kleiden; vgl.-dazu noch Frankfurter Archiv III, 288 und Uhland, ges
. Sehr. III, 527. Braun (= Verschwiegen): Lassb. LS. III, 251, 22 an der (Frau) ich prim erckante . . 52 ich mg dir vninen mimen her ; ich haisz verstüigen yemer rner , da von trag ich prune claid ; Cod. germ. Mob , Fol, 153b: so wii ich tragen praun: praun wedeut verichwigen (Uhi. 528). — Grau =s Schwarz: Ambr. LB. 57, 37 grawe färb bringt mir pein mit seuffsen und mit klagen, etc. ; Hätzl, I, 119 zivuo junckfrawen kamen zesavnmen , aìne truog rott an und was frölich etc. . , die ander truog graw
an und wand irauriclieh ir hend etc.; Hadamar (ed., Stejskal) 234, 4 so trage ich wol in graw e ivize strijen ; 529, 5 jä grä trag ich mit leide ; vgl. dazu Stejskals Anni, au 234, 4. Grau und Braun wieder im Frank! Arch. ; vgl. noch Uhland 433 und die betreff. Anm. in Wackernagels LG a , 374, 90, ferner Stark, Germ, 15, 437, und Woinhold, deutsche Frauen 438.