Walther von der Vogelweide und des Minnesangs Frühling.- (Denkmäler der älteren deutschen Literatur für den literaturgeschichtlichen Unterricht an höheren Lehranstalten ; 1)
Seite 113 von 132
Autor:
Walther, von der Vogelweide ; Kinzel, Karl [Hrsg.] / ausgew., übers. und erl. von Karl Kinzel
Ort:
Halle an der Saale
Verlag:
Hof- und Staatsdr.
Umfang:
VIII, 123 S.. - 14. Aufl.
Sprache:
Deutsch
Anmerkungen:
In Fraktur
Schlagwort:
s.Minnesang ; f.Anthologie
Signatur:
II 50.756
Intern-ID:
112051
den Herzen der Leute ein, ihre angestammten Herrn nicht zu verlassen und fremden anzuhangcn (siehe Walther Nr. 13). — Philipp schreibt an Jmiocenz: Nach dem Tode meines geliebten Herrn und Bruders Heinrich, des erhabenen Kaisers der 3kinner (so!), war das Reich in Unruhe und ivurde von Aufruhr ebenso ivunderbar wie traurig zerfleischt und beunruhigt; hin und her schlugen die Wogen und erschütterten es an allen Ecken und Enden so, daß alle Klugen mit Recht verzweifelten, daß im Römischen Reiche in unfern
Tagen je wieder der frühere Zustand hergestellt werden könnte; denn jeder lebt jetzt ohne Richter und ohne Gesetz, und, was ihm beliebt, das tut er nach Laune und Willkür (siehe Walther Nr. 12, 21 ). — Das Chromkon fährt fort: Philipp wollte die Herrschaft behaupten, da er in seiner Gewalt die RerchSinsignien hatte, nämlich Krone, Kreuz und allen Zubehör, und es ihm gar nicht sicher schien, daß das Reich auf einen andern überginge und er so selbst wie auch sein Brndersohn, der noch klein
war, des ganzen Erbes verlustig ginge, >vas auch nicht in Gottes Absicht lag . . . Jnnoccnz III., damals eben auf den apostolischen Stuhl erhoben, begann ihm mit allem Eifer cntgegenzuarbeiten (siehe Walther Nr. 14), in der Absicht, ihn daran zu hindern, daß er zur Höhe kaiserlicher Macht 1) Wo ein Aufstand gegen die Deutschen ansgebrochen war.