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Bücher
Kategorie:
Literaturwissenschaft
Jahr:
1922
Vom Beginn des 17. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts.- (Geschichte der neueren deutschen Literatur in Tirol ; Abt. 1)
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Seite 34 von 206
Autor: Prem, Simon Marian / von S. M. Prem
Ort: Innsbruck
Verlag: Pohlschröder
Umfang: XI, 195 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; s.Literatur ; z.Geschichte 1600-1850
Signatur: 2.116 ; II 65.548/1
Intern-ID: 162837
. Er verfaßte nämlich eine Art Grammatik mit dem Titel: „Zweifel von der deutschen Sprache, vorge tragen, aufgelöset oder andern aufzulösen überlassen, sammt einem orthographischen Lexikon" (Augsburg und Freiburg i.Br., Ignaz Wagner, 1764), worin er mit Verständnis auf Sprach- und Schreibrichtigkeit dringt — wie Gottsched. Im Gegensätze zu anderen Jesuiten trat er für die Einheitlichkeit der deutschen Schriftsprache ein und verteidigte bei den Hauptwörtern die volleren Formen mit dem Eudungs

-e (dem „protestantischen e"), die seit der Reformation aus den mitteldeutschen Mundarten aufkamen, so daß man statt Krön und Seel jetzt Krone und Seele schrieb^). In seiner „Sammlung kürzerer Gedichte meistens aus neuern deutschen Dichtern sammt einer An leitung zu deutschen Versen" (2 Bde., Augsburg, I. Wagner, 1768) gibt er als Einleitung eine deutsche Prosodie und wieder holt hier den Versuch des Michael Denis (1762), ein deutsches Lesebuch zu schaffen. Den größten Teil dieser Arbeiten besorgte er in Innsbruck

und besprach sie mit seinen Schülern. Weiten- ] ) I. Bach a. a. O., S. 108 fg. 2 ) Fr. Kluge, über die Entstehung unserer Schriftsprache, Freiburger akademische Antrittsrede: Wissenschaftliche Beihefte zur Zeitschrift des All gemeinen deutschen Sprachvereins V I. (1894), S. 4.

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Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater , Literaturwissenschaft
Jahr:
[1901 - 1902]
¬Das¬ Prettauer Faustus-Spiel
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Seite 38 von 73
Autor: Hein, Wilhelm [Hrsg.] ; Berger, Alfred ¬von¬ ; Tille, Alexander / hrsg. von Wilhelm Hein
Ort: Ohne Ort
Umfang: 3 Aufsätze aus versch. Zschr. in einer Sammelmappe
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Enth. außerdem: Die Puppenspiele vom Doktor Faust / von Alfred v. Berger. Das katholische Fauststück, die Faustkomödienballade und das Zillerthaler Doktor-Faustus-Spiel / von Alexander Tille
Schlagwort: t.Prettauer Faustusspiel<br>t.Prettauer Faustusspiel ; f.Quelle<br>g.Tirol ; s.Faustdichtung ; z.Geschichte
Signatur: III A-8.955
Intern-ID: 96109
hat sich geweigert, da er weiß, wo Faust hinaus- will. Aber Faust bleibt fest: Diesen tut er recht bezwingen, Daß er ihm nicht dienen wollt. Was er gedenk, müht’ er ihm bringen, Auch die Färb vom gleichen Ort. Jetat bringt Strophe 17 des deutschen Liedes etwas, was man nur verstehen konnte, wenn man die Fsustkomödie kannte. In dieser geht der Kreuzesauftritt unmittelbar der Abholung Fausts nach der Hölle voraus, welche Mitter nachts stattfindet Von elf Uhr an ließ Mar lowe seine Glockenschläge

beginnen. Ebenso noch das UJmer und Straßburger Puppenspiel. In späteren Stücken setzen die Glockenschläge schon um 9 Uhr ein. Es ist neun Uhr Abends an Fausts letztem Tage. Da kommt Auerhahn mit den Farben an. Im Augenblick hat sie Mephistopheles gerieben. Das tschechische Lied weiß nichts von dem Abend an Fausts Todestage, nichts von den Glockenschiägen und läßt darum die Zeitangabe „Um neun Uhr tat er ankommen“ fallen. In derselben deutschen Strophe warnt Faust seinen Geist

, als er ihm den Malauftrag gibt: Gib acht, daß Du mir nicht fehlst. Die tschechische Fassung hat sich auch diese Spitze entgehen lassen. Sie verschiebt von ihrer Strophe 18 an überdies die Strophen anfänge um vier Zeilen, so daß das Zusammengehörige nun nicht mehr in einer Strophe steht wie in der deutschen Fassung. Auch in Strophe 18 hat die tschechische Fassung eine Verflüch tigung der Sache. Als det böse Geist den Malauftrag erhält, sucht er diesen in der deut- SQ auszulegen, als ob derselbe • von dem Kontrakte

bedeute, nicht der Fall; denn Faust Jesus ja gar nicht jdem kirchlichen Gegen- Vi^dem: nur» um den •WcheMsoksn Fassung '^^MMUdKede, ^chMtPem'Nrehen- l'h ■'* .k 1 * '.-'J -u RUaMdEMAL ■. . ^■f?Fsi$sung Ä Kirchen- : die Ich fürchte mich nicht vor Jesus, während er doch dem Sinne nach hätte ant worten müssen: Ich sehne mich nicht nach Jesus. Strophe 19 behandelt den Eindruck, den das anscheinend fertige Bild auf Faust macht. Im deutschen erschrickt Faust. Furcht und Schrecken kommen

ihm an; in der tschechischen Fassung fühlt er nur in der Seele großen Kummer. Die zweite Hälfte der deutschen Strophe 19 zeigt einige Verwirrung des Sach verhaltes. Sie müßte sachlich etwa heißen; Faust tat dieses wohl betrachten, Sagt dann: „Aber eins gebricht ! 11 Der böse Feind tat zu ihm sagen; „Dieses kann ich malen nicht.“ Statt dessen macht ihn der Geist selbst auf den Mangel aufmerksam, daß die Inschrift fehle Es heißt von Faust: Er tat dieses wohl betrachten, !LFt nichts, daß ihm was gebricht [mangirt]. Der böse

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Kategorie:
Literaturwissenschaft
Jahr:
1894
Walther von der Vogelweide : ein Dichterleben.- (Geisteshelden ; 1)
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Seite 16 von 217
Autor: Schönbach, Anton Emanuel / von Anton E. Schönbach
Ort: Berlin
Verlag: Hofmann
Umfang: 204 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Walther <von der Vogelweide>
Signatur: II 105.271
Intern-ID: 226071
, der wir am Schreibtische nur zu leicht verfallen. Es hat zum Glück immer Forscher gegeben, welche auf die Beobachtung des Zusammenhanges aller Lebensäußerungen drangen und sich eine großartig energische Auffassung der Ent wicklung unseres Volkes erarbeiteten, sie seien uns leuchtende Vorbilder. Ich will nur zwei von ihnen nennen : Karl Möllen hoff, den Schöpfer der deutschen Altertumskunde, und Karl Wilhelm Nitzsch, der tiefer als bisher ein anderer das geschicht liche Leben des Mittelalters begriffen

und in den „Staufischen Studien" und anderen Schriften meisterlich dargelegt hat. So wie diese dürfen auch wir uns nicht mit der unentbehrlichen Feststellung äußerer Thatsachen begnügen. Mag es deutschen Forschern einesteils schwerer fallen, das geistige Wesen, die Weltanschauung des deutschen Mittelalters objektiv zu erfassen und der Überlieferung abzuringen, weil das Gefühl der Ge meinsamkeit mit jenen Menschen und Zuständen hie und da das Urteil abstumpft, so wird es ihnen doch auch wiederum leichter

, denn sie bringen in ihrer Nachempfindung ein Werk zeug der Arbeit mit, das fremden Gelehrten mangelt. Das geschichtliche Hauptproblem, welches, wir dürfen es wohl sagen, dem Europa des Mittelalters zu lösen oblag, war die Wir kung der germanischen Nationalität und des Christentums auf einander, oder vielmehr die Zersetzung des deutschen Volkstums

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Bücher
Kategorie:
Literaturwissenschaft
Jahr:
1922
Vom Beginn des 17. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts.- (Geschichte der neueren deutschen Literatur in Tirol ; Abt. 1)
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Seite 13 von 206
Autor: Prem, Simon Marian / von S. M. Prem
Ort: Innsbruck
Verlag: Pohlschröder
Umfang: XI, 195 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; s.Literatur ; z.Geschichte 1600-1850
Signatur: 2.116 ; II 65.548/1
Intern-ID: 162837
lahmte die Kunfidichtung, an deren Stelle im 17. Jahrhundert gelehrte Nachahmung und öde GelegenheitsdichLerei traten, aber um die Mitte des 18. Jahrhunderts erhob sie sich zu neuem Glanze. Dagegen ist das Bild der deutschen Literatur in Süö- deutschland im ganzen 17, und 18. Jahrhundert ein wenig erfreuliches; die gutgemeinten, aber unbeholfenen, langhaarigen Dichtereien ziehen fast nur durch ihren heimischen Erögeruch an. Das einst so regsame Tirol macht auch hierin keine Aus nahme; bloß

Empfindung und Betätigung, so daß da und dort ein verheißender Ton durch wüstes Stimmengewirr dringt. Die Geschichte der neueren deutschen Dichtung in Tirol beweist es. Humanismus und Reformation haben bekanntermaßen der deutschen Dichtung im ganzen geschadet und den natür lichen Strom ihrer nationalen Entwicklung unterbrochen, ob wohl sie neue Ideen zuführten. Das 16. Jahrhundert ist trotz der überragenden Gestalt des Hans Sachs eine Zeit des Ver falles. Aber unter dem gelehrten Wüste lebte

der Minnesang im deutschen Volksliede fort und überdauerte alle Wirrsale jener Zeit. Um die Wende des 16. und 17. Jahrhunderts begann sich dann in den bildungsbedürftigen besseren Kreisen aus älterer Lyrik und aus Gementen des jüngeren Kunstliedes das „Gesellschaftslied" zu entwickeln. Einen wichtigen Beleg dafür bietet aus Südtirol das auf dem Schlosse Jaufen bei Lavis anfangs des 17. Jahrhunderts entstandene Liederbuch, das verschiedene Gedichte enthält und jetzt in der Hof- biblioihek zu Wien liegt

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Bücher
Kategorie:
Literaturwissenschaft
Jahr:
1905
Adolf Pichlers Leben und Schaffen.- (Grüne Blätter für Kunst und Volkstum ; 12)
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Seite 48 von 53
Autor: Prem, Simon Marian / von S. M. Prem
Ort: München [u.a.]
Verlag: G. Müller
Umfang: 43 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Pichler, Adolf <Schriftsteller>
Signatur: II A-3.766
Intern-ID: 154069
Ein Ehrendenkmal für den literarischen In meinem Verlage beginnen soeben zu erscheinen Adolf Pichlers Gesammelte Werke Dom Verfasser für den Druck vorbereitet. In ca. 100 vierzehntägig erscheinenden Lieferungen ä 50 Pf. oder in 16 Bänden zum Gesamtpreise von ca. 50 M. broschiert und 65 M. gebunden. In Adolf Pichler gilt es nicht nur den bedeutendsten Dichter Tirols und eme der bemerkenswertesten Erscheinungen des deutschen Schrifttums überhaupt zu ehren, es gilt auch eine Ehrenschuld

des deutschen Volkes an einem seiner Besten abzutragen, dem es die Anerkennung seines hohen Wertes fast bis an sein Lebensende ver- ' sagt hat. Erst kurz vor seinem am 15. November 1900 erfolgten Tode wurde ihm die Freude zuteil, zu sehen, daß die kleine „stille Ge meinde" seiner Verehrer sich erweiterte und auch das große Publikum ein lebhafteres Interesse für seine Werke bekundete. Die begeisterten Huldigungen, die ihm zu seinem 80. Geburtstage aus ganz Deutsch land und Österreich entgegcngebracht wurden

, ließen ihn hoffen, daß nun auch sein Herzenswunsch, sein Lebenswerk in einer würdigen Gesamtausgabe vereinigt zu sehen, sich erfüllen werde. Die Aner kennungen kamen zu spät, aber seine letzte literarische Tätigkeit ■ galt der Sichtung und Zusammenstellung seiner Werke für eine Gesamtausgabe, die nun dem deutschen Volke geboten werden' soll. . Der Inhalt der Gesamtausgabe wird sich folgendermaßen gliedern: '

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Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater , Literaturwissenschaft
Jahr:
[1901 - 1902]
¬Das¬ Prettauer Faustus-Spiel
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Seite 39 von 73
Autor: Hein, Wilhelm [Hrsg.] ; Berger, Alfred ¬von¬ ; Tille, Alexander / hrsg. von Wilhelm Hein
Ort: Ohne Ort
Umfang: 3 Aufsätze aus versch. Zschr. in einer Sammelmappe
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Enth. außerdem: Die Puppenspiele vom Doktor Faust / von Alfred v. Berger. Das katholische Fauststück, die Faustkomödienballade und das Zillerthaler Doktor-Faustus-Spiel / von Alexander Tille
Schlagwort: t.Prettauer Faustusspiel<br>t.Prettauer Faustusspiel ; f.Quelle<br>g.Tirol ; s.Faustdichtung ; z.Geschichte
Signatur: III A-8.955
Intern-ID: 96109
Irgend ein wenig dichterisch veranlagter Freund von Fausts Ende, der Verleger des Druckes oder sonst wer, klebte dann im Drucke der deutschen Fassung noch eine Strophe 21 als Schluß an, um auch Fausts Tod zu erzählen. Er brachte auch den Luxemburger mit an, den schon das katholische Volksspiel erwähnte. Da bei wuchsen ihm die Verse zu Schwellversen aus. Zugleich hatte er vergessen, daß der Mal auftritt eben am Abend von Fausts letztem Tage stattgefunden hatte. Die tschechische Strophe 22 läßt

. Wie dort die Worte Jesus Naza- renus Rex Judaeorum das Amulett waren, so sind es nun die fünf Wunden von Jesus. Aus dieser Betrachtung geht unwiderleglich hervor: das deutsche Lied, obgleich selbst schon an einigen Stellen verwirrt und am Schlüsse verlängert, ist die Urschrift, das tschechische Lied die Übersetzung. Der Verfasser des deutschen Liedes war kein Verskünstler und beherrschte auch die Sprache nicht in hohem Maße; er war ein Jahrmarktsballadendichter von der Sorte, von welcher zwölf auf das Dutzend

ist, die zu einer balladenmäßigen Behandlung des Stoffes gelangte und zugleich eine weite Verbreitung auf fliegenden Blättern erfuhr. Die Gründe, die Kraus zu seinem Urteil bestimmten, sind zum Teil so seltsamer Art, daß sie einer kurzen Besprechung bedürfen, zumal Kraus eine Reihe wunderlicher Mißver ständnisse untergeschlüpft sind. Strophe 1 des deutschen Liedes fordert die Hörer auf, etwas Neues (also offenbar Grau siges) ohne Graus ansuhören. Kraus macht daraus: die Fassung verspräche etwas Neues ohne Graus

. Da das tschechische Lied an der selben Stelle von einem „überschrecklichen Er eignis“ spricht, so hält er dasselbe für das bessre. Daß der Inhalt des Liedes gar kein schreckliches Ereignis ist, sondern ein Hohn auf den Teufel, und Fausts Tod nur in der vorletzten Strophe erwähnt wird, ist ihm dabei nicht aufgefallen. Die sinnlose Schlußzeile „Immer nach seinem Belieben“ im Tschechischen' soll besser sein als das „Rieht’ er sich auf alle Weis“ des deutschen. Es ist ein Idickvers ge nau wie dieser. Kraus selbst muß

zugeben, daß der Verfasser des deutschen Liedes die Faust fabel besser kennt als der des tschechischen, daß er Fausts Herkunft aus Anhalt weiß, daß ihm die verschiedenen Schnelligkeiten der Teufel bekannt sind (Strophe 4), daß Faust zwischen natürlichem Obst und bloßem Blendwerk unter scheidet, daß er genau Bescheid weiß, wie Faust ums Leben kam. Die übrigen Punkte, in denen

11
Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater , Literaturwissenschaft
Jahr:
1893
Alpensagen
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Seite 203 von 393
Autor: Savi-Lopez, Maria ; Ruhemann, Alfred [Übers.] / von Maria Savi-Lopez. Dt. von Alfred Ruhemann
Ort: Stuttgart
Verlag: Bonz
Umfang: V, 384 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Alpen ; s.Sage
Signatur: II 62.793
Intern-ID: 166025
195 Orten glaubt man jetzt noch an das Vorhandensein von Geistern, die an den Arbeiten und am Leben der Bergbewohner teil nehmen und gewissermaßen zu der großen, besonders den nordischen Böllern bekannten Familie der Alben gehören. Nach den alten deutschen Sagen sind sic aus dem Para diese gefallene und in der Hölle nicht aufgenonuuene Engel, welche in der Ungewißheit über ihr künftiges Schicksal in der Welt mnherirrcn. Biele von ihnen werden in den alten Ge dichten Lichtelfen genannt

und erinnern deshalb lebhaft an ihr verlornes himmlisches Vaterland. Wie so viele andere Geister der deutschen Sagen und das Nachtvolk der Alpen besitzen sie leuchtende Körper. Auch lieben sie gleich den Alpenfeen den Tanz, und in den Sommernächten, besonders bei Mondschein, kommen sie aus ihren Behausungen, um auf den hohen Klippen der Berge, dem Moosteppiche der Wälder oder auf öden Kirchhöfen dem Tanzvergnügen zu fröhnen. Wenn der erste Sonnenstrahl ihre Köpfe trifft, verwandeln

sie sich in einen Mückenschwarm oder verschwin den plötzlich. Die Lichtelfen tragen gleich den Feen Gewänder von leuchtenden!, silbern erglänzendem Schnee und auch, fast ohne Unterschied, einen Hut mit roten Blumen. Die Elfen der irischen Sagen sind ebenfalls prächtig gekleidet: manchmal verwandeln sich auch die der deutschen Sagen in weiße, den Sterblichen sichtbare junge Mädchen, bis das Sonnenlicht sie bestrahlt. Alle Völker des nördlichen Teiles von Europa glaubten auch an die Existenz von Elsinnen, die Gemahlinnen

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Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater , Literaturwissenschaft
Jahr:
1893
Alpensagen
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Seite 223 von 393
Autor: Savi-Lopez, Maria ; Ruhemann, Alfred [Übers.] / von Maria Savi-Lopez. Dt. von Alfred Ruhemann
Ort: Stuttgart
Verlag: Bonz
Umfang: V, 384 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Alpen ; s.Sage
Signatur: II 62.793
Intern-ID: 166025
— 215 — den über die Schätze und Schachte wachenden Geistern Ge sellschaft, an deren Vorhandensein man auf den Alpen, be sonders aber in der französischen Schweiz glaubt. Auch in manchen deutschen Sagen wird behauptet, daß die unter irdischen Elfen Haufen von Gold und Silber in ihren Woh nungen bergen. Auf den Tyroler Alpen erscheint ein kleiner Zwerg den Bergbewohnern beim Säen. Er ist liebenswürdig und wohl- thätig, indem er ihnen ausgezeichnete Ratschläge erteilt. Unter den vielen Arten

von Zwergen und Kobolden der Alpensagen, besonders in der deutschen Schweiz und Österreich, bin ich auf den Tyroler Alpen auch einem Könige der Alpenkobolde, Laurin geheißen, begegnet. Ans den vielen über die Elfen geschriebenen Büchern, sowie ans den Sagen vieler Völker Europas geht auch hervor, daß die Elfen Englands und Irlands eine mächtige Königin gehabt haben. Auf den norwegischen Bergen lebt ebenfalls ein Elfen-, könig, an dessen Existenz man auch in Wales glaubt. Der berühmteste Typus

eines Zwerges ist uns von den Gesängen des Mittelalters überkommen. Ich meine Alberich, der auch im Nibelungenliede an stritt. In vielen deutschen Sagen trägt Alberich ans dem Haupte eine Krone und ist Beherrscher eines großen Reiches. Ein andrer sagen hafter Zwerg unter den volkstümlichen Vorfahren der noch jetzt bei den Gemsen oder schönen Mädchen ans den Alpen verweilenden Kobolde war der französische Oberon. Bon ihm sagen die mittelalterlichen Erzählungen, daß er nur drei Schuh hoch war und mißgestaltet

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Bücher
Kategorie:
Literaturwissenschaft
Jahr:
1894
Walther von der Vogelweide : ein Dichterleben.- (Geisteshelden ; 1)
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Seite 111 von 217
Autor: Schönbach, Anton Emanuel / von Anton E. Schönbach
Ort: Berlin
Verlag: Hofmann
Umfang: 204 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Walther <von der Vogelweide>
Signatur: II 105.271
Intern-ID: 226071
Deutschen von heute zu ihrer Entschuldigung vorzubringen wüßten, wenn man sie bezichtigte, daß sie den größten Dichter ihrer Vorzeit vernachlässigt im Winkel stehen lassen, statt sich seiner in gerechtem Stolze vor aller Welt zu erfreuen. Wolf ram fordert Studium, er fordert Eifer und Hingabe, er lohnt hinwiederum königlich; die Gegenwart aber ist so bequem und hat ein so kurzes Gedärm, daß sie sich der Mühe ent- schlägt, einen Dichter sich anzueignen, dessen Werke das Eigen tum

aller Kulturvölker wären, hätte er das Glück gehabt, in Dante's wohlfließender Sprache zu reden. — In Walther's Jugend war es Reinmar, der seinen Sinn lenkte und die Kunst ihm eröffnete. Nun da Walther ein Mann geworden ist und geschaffen hat, was innerhalb des Bereiches seiner Gaben liegt, die durch Gebrauch und Hebung sich auf's schönste ausbilden, nun tritt Wolfram an ihn heran. Es ist ein entscheidender Wendepunkt seines Lebens. Die beiden größ ten Deutschen ihrer Zeit — denn Kaiser Friedrich

II. war kein Deutscher — sie treffen sich und wirken aufeinander, und — o wunderbares und unerhörtes Walten des Geschickes! — sie treffen sich im Herzen ihres Vaterlandes, an derselben Stätte, wo viele Hunderte von Jahren darnach dem deutschen Volke aus Elend und Not ein Stern aufging in seiner Dichtung. Es fällt uns nicht schwer, zu erkennen, wie stark in Walther's Liedern und Sprüchen der Einfluß seines Freundes Wolfram thätig ist. Wir finden seine Merkmale in den Bildern und Gleichnissen, deren sich Walther

17
Bücher
Kategorie:
Literaturwissenschaft
Jahr:
1894
Walther von der Vogelweide : ein Dichterleben.- (Geisteshelden ; 1)
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Seite 114 von 217
Autor: Schönbach, Anton Emanuel / von Anton E. Schönbach
Ort: Berlin
Verlag: Hofmann
Umfang: 204 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Walther <von der Vogelweide>
Signatur: II 105.271
Intern-ID: 226071
— 107 — geübt wie fein Vorbild, der Oheim Richard Löwenherz, dessen Liebling er gewesen war. Aber wie diesem fehlte auch ihm die rechte maßvolle Klugheit, er wußte sich beim Angriff nicht zu bändigen und seine Zeit abzuwarten, und zeigte sich besser im Unglück, wo seine .Hartnäckigkeit und Zähigkeit ihm mehr mals zu statten kam. Man darf ihn kaum einen Deutschen nennen: für französisches und englisches Erbe ist er in seiner Jugend herangezogen worden, der Tod Kaiser Heinrich VI. erst

, aus einem diplomatischen Kampfe als Sieger hervorzugehen, wo es der Vorsicht, der Mäßigung, der Nach giebigkeit bedurfte, zumal in den Verhandlungen mit einem Gegner wie Jnnoeenz III., der einer der größten Kirchenfürsten war, die den Stuhl des heiligen Petrus eingenommen haben. Das sollte sich alsbald zeigen. Der Papst begrüßte Otto's neue Erhebung mit Freuden, war dieser doch durch lange Jahre und trübe Schicksale sein Schützling gewesen. So unternahm denn Otto, als er die deutschen Angelegenheiten rasch

auf einigen Hoftagen geordnet hatte, schon im August 1209 die Fahrt nach Rom und beeilte sich, die heißersehnle Kaiserkrönung zu erlangen. Sie fand am 4. Oktober statt, nachdem sich die Deutschen den Einzug in Rom hatten erzwingen müssen ; selbst während und nach der Krönung gab es erbitterte Kämpfe mit den Bürgern der ewigen Stadt, denen Otto die herkömmlichen Bewilligungen und Geldspenden versagt hatte. Das war ein übles Omen für den neuen Kaiser

18
Bücher
Kategorie:
Literaturwissenschaft
Jahr:
1894
Walther von der Vogelweide : ein Dichterleben.- (Geisteshelden ; 1)
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Seite 116 von 217
Autor: Schönbach, Anton Emanuel / von Anton E. Schönbach
Ort: Berlin
Verlag: Hofmann
Umfang: 204 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Walther <von der Vogelweide>
Signatur: II 105.271
Intern-ID: 226071
Hause der Staufer verbunden war, und er fand sich der schwä bischen Heerfolge beraubt; dann betrat des Papstes Zögling, Friedrich, schon im Sommer dieses Jahres den deutschen Boden. So entbrannte der Krieg von neuem und währte noch zwei Jahre, Otto's Glück jedoch nahm stetig ab, und am 27. Juli 1214 war mit der großen Niederlage Ottv's IV. gegen König Philipp August von Frankreich bei Bouvines die deutsche Krone für ihn verloren, für Friedrich gesichert. Die politische Thütigkeit Walther's

Otto gegen den Staufer emporzubrmgen und zu halten getrachtet und seinen Frieden mit Philipp erst gemacht, als sein Schützling aussichtslos verloren schien; jetzt War durch eine plötzliche Wendung des Schicksals Otto doch Kaiser geworden und hatte alsbald die Gnade seines Gönners eingebüßt. Daher, so schloß man, ist der Papst jedes deutschen Königs Feind, sei er Staufer oder Welfe, und die Schuld an dem Zerwürfnisse kann somit nicht bei Otto liegen. Um die italienische Reichspolitik

, um dm Zusammenstoß kaiser licher und päpstlicher Interessen im Süden kümmerten sich die Massen nicht, und es ist ungemein bezeichnend, daß Walther niemals darüber ein Wort verliert. Die deutschen Fürsten und Bischöfe wußten ganz wohl, wie die Sachen standen, und sie haben sich auch von Otto zurückgezogen, sobald dieser seiner Po litik die verhängnisvolle Richtung gab gegen den Papst, und vornehmlich, sobald er die Wiedervereinigung Siciliens mit dem

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Bücher
Kategorie:
Literaturwissenschaft
Jahr:
1894
Walther von der Vogelweide : ein Dichterleben.- (Geisteshelden ; 1)
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Seite 81 von 217
Autor: Schönbach, Anton Emanuel / von Anton E. Schönbach
Ort: Berlin
Verlag: Hofmann
Umfang: 204 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Walther <von der Vogelweide>
Signatur: II 105.271
Intern-ID: 226071
74 — wer stark genug war, den Frieden zu brechen, sondern auch strittiger und zweifelhafter Privatbesitz siel durch Gewaltthat den Mächtigen zu. So waren Hunger und Elend nicht umsonst Vorzeichen des nahenden Unheiles gewesen, die „Not ob aller Not" kam aber erst dräuend heran: nicht mehr schien der Eid bindend, welchen die deutschen Fürsten dem einzigen Sprossen des Kaisers, dem Knäblein Friedrich, geleistet hatten. Gegen könige sollten gekürt werden, und wie eine schwere Gewitter wolke hingen

die Gräuel des Bürgerkrieges an dem finstern Horizont und über der schwülen Luft. Zu dieser Zeit trat Walther von der.Vogelweide auf den Plan und redete über das Geschick des Reiches in seinen Sprüchen, zuerst an den Höfen der Fürsten und von diesen aus zum deutschen Volke. Gewiß ist es kein Zufall, daß die politischen Gedichte, welche sich auf die Bedrängnis des Kronenzwistes (1198) beziehen, die ersten sind, welche uns von Walther be wahrt blieben. Wem es überhaupt damals schon gegeben

war, sich als Bürger des deutschen Reiches zu empfinden, dem mußte das drohende Schicksal herzbewegende Mahnworte ans die Lippen drängen, und so zuvörderst wohl dem Sänger, der das Land und die Menschen genau kannte und der die Gabe besaß, des Volkes allgemeine Stimmung in sein Lied zu fassen. Man nimmt gemeinhin an, Walther sei der erste gewesen, welcher die Politik in die Dichtung der Fahrenden einbezogen habe. Das ist nicht unbedingt nötig. Darf schon jener Reim, mit welchem ein Spielmann das Herz Karsts

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