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Autor: Savi-Lopez, Maria ; Ruhemann, Alfred [Übers.] / von Maria Savi-Lopez. Dt. von Alfred Ruhemann

Seite 238 von 393

230 ttnmbenen Ufer des Cervo irrenden Lichtern. Goethe hat sich vielleicht der einen oder der andern Sage von den höllischen Irrlichtern der Berge erinnert, als er Faust und Mephisto auf der Fahrt zur Walpurgisnacht von einem Irrlicht den rauhen Pfad weisen läßt. Da es diesem an Wort und Verstand nicht gebricht, so kann es fast in eine Reihe gestellt werden mit dem Irrlicht im Alathale oder mit andren nnstäten Flämmchen, die auf den Alpen im Rhonethale nachts den gefürchteten „Fenettes

^, den Beschützerinnen der Binsen und Seerosen voranfschreiten. Die Phantasie der Alpenbewohner erblickt die Verdammten in den Schluchten der Berge und auf den Gletschern, das italienische Volk aber würde sich meiner Meinung nach die Verdammten schwerlich in der Heiterkeit seines Himmels vor stellen können. Infolge des unvermeidlichen Einflusses der Um gebung sind dagegen die armen Eskimos des Glaubens, daß die Verdammten in ihrem allerdings sehr trübseligen Himmel leben, und zwar in einer trostlosen Gegend

desselben, von der aus man nur Thäler, Berge und Seen erblickt. Diese Ver dammten leiden unter der Kälte und dem Hunger, die Griten er freuen sich dagegen der Wohlthaten einer unterirdischen Welt. Aus vielen Sagen und mittelalterlichen Schilderungen, auch ans Dantes Hölle geht hervor, daß die Verdammten fast stets in Gemeinschaft mit den Dämonen leben. Sie wandern gemeinschaftlich zu den nächtlichen Schlachten in die Liefen Schluchten oder wilden Thäler, die kaum ein Mensch zu be treten wagt. Mit den Dämonen

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Kategorie:

Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater , Literaturwissenschaft

Jahr:

1893

Autor: Savi-Lopez, Maria ; Ruhemann, Alfred [Übers.] / von Maria Savi-Lopez. Dt. von Alfred Ruhemann

Seite 306 von 393

298 gleichenden Anschauungen in den Mythologien der verschiedeneil Böller diesem Buche einzurechen. Neben der Erinnerung an dm Baum des Lebens aber , an die Erkenntnis des Guten und Bösen, neben dem Glauben an die Existenz von schreck lichen, zum tätlichen Schaden des Menschen erschaffenen Drachen oder Schlangen ist in den verschiedenen Götterlehren die Überzeugung ausgedrückt, daß sich das irdische Paradies auf einem Berge oder inmitten von Gebirgen befand. Unter den persischen Sagen giebt

es den Mythus vorn Paradies berge, von welchem vier große Strènne Herniederflossen und woselbst der Baum der Unsterblichkeit blühte. Nach einer chinesischen Sage erblickte man auf einem Berge einen großen Garten, in welchem der Wind die Blätter des Lebmsbaumes bewegt. Die Perser nennen den Berg des irdischen Para dieses Albordfch. Die Chinesen verlegen den herrlichen Hügel aus den Ti an Schau, die Indier dagegen auf ihren Himalaya, und das Kaschmirthal galt eine geraume Zeit hindurch als das alte Paradies

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Kategorie:

Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater , Literaturwissenschaft

Jahr:

1893

Autor: Savi-Lopez, Maria ; Ruhemann, Alfred [Übers.] / von Maria Savi-Lopez. Dt. von Alfred Ruhemann

Seite 251 von 393

Spitzen der Berge bis hinunter in die Thäler, um dort zwischen den zerklüfteten Felsen zu ver schwinden, dauert eine geraume Zeit. Es ist mir indessen unbe kannt, ob die Bewohner jener Gegend sich unter diesen Flammen verdammte Geister oder Kobolde vorstellen, die jenen ähneln, welche in den französischen Sagen als im Lichte strahlend dar gestellt und „éclaireur«, éclairons ober failleux“ genannt werden. Erinnert man sich aller dieser Sagen von den Irrlichtern, so muß inan über die Zähigkeit gewisser

Erinnerungen an die Vergangenheit wahrhaft staunen. Inr Laufe der Jahr hunderte verändern die Berge ihr Aussehen: Abrutsche türmen sich zu Wällen ans, Lawinen zerstören die Wälder, die Gletscher dehnen sich aus oder ziehen sich von den düstren Flanken der Berge zurück; Gießbäche und Flüsse öffnen sich neue Betten zwischen dem gehäuften Gestein, und die hohen Gipfel werden durch die Orkane abgeschliffen. Aber die Anschauungen des Volkes über tragen sich unveränderlich von Geschlecht zu Geschlecht

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Kategorie:

Belletristik , Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater , Literaturwissenschaft

Jahr:

1893

Alpenmärchen und Skizzen

Seite 100 von 106

Autor: Degen, Elise / von Elise Degen

Schlagwort: g.Alpen ; s.Märchen ; f.Anthologie

Signatur: 535

Intern-ID: 181873

Endlich war das letzte TIcDelfrcMem hinein geschlüpft, da wurde ein mächtiger Vorhang her abgelassen bis an den Su% der Berge. Dem Walde schwand das Bewußtsein ; als ein kalter Wind ihn rüttelte, e rav achte er wieder und blickte staunend um sich — der Vorhang war verschwun den, weiß lagen die Berge vor ihm, der blaue Himmel spannte sich darüber, und die Lonne lächelte ihn an. Es war ein kaltes kacheln und wärmte ihn nimmer, denn seine Aeste drückte der Schnee — Stumm und groß stand

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Kategorie:

Belletristik , Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater , Literaturwissenschaft

Jahr:

1896

Bozener Märchen und Mären

Seite 59 von 225

Autor: Hoffmann, Hans / von Hans Hoffmann

Ort: Leipzig

Verlag: Liebeskind

Umfang: 224 S. : Ill.

Schlagwort: g.Bozen ; s.Märchen ; f.Anthologie

Signatur: 707

Intern-ID: 182190

Es geschah aber jedesmal, wenn sie so sieh hatten sehen lassen, dass viele der edelsten Jünglinge, die das schöne Mädchen erblickt hatten, von Liebe zu ihr ergriffen wurden und fortan keinem anderen Gedanken mehr nach gingen, als wie sie es zum Weibe ge winnen könnten. ; Zuletzt, wenn sie die Sehnsucht nicht mehr ertragen konnten, zog einer nach dem änderen hinauf nach dem Berge am Eggen thal, um 'das ltry stalle ne Hans zu entdecken. Allein es währte niemals lange, so kam jeg licher zurück

auf jenem Berge zufällig erblickten, zuckten sie leise

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Kategorie:

Literaturwissenschaft

Jahr:

[1900]

Über die Quellen zu Immermanns Trauerspiel in Tyrol

Seite 5 von 22

Autor: Röttinger, Heinrich / von Heinrich Röttinger

Umfang: S. 78 - 96

Anmerkungen: Xerokopie. - Aus: Euphorion ; 7. - In Fraktur

Schlagwort: p.Immermann, Karl Leberecht / ¬Das¬ Trauerspiel in Tyrol

Signatur: II 171.723

Intern-ID: 200205

, einige die Regiernngsthätigkeit Hofers behandelnde, irr Inns bruck spielende Seeuen nerbiubeu die beiden Teile. Das geschichtliche Gerippe des ersten Teiles deö Dramas ist das folgende: Nach Hofers Worten: ,,Al argen, Freunde! heifst's: die dritte Rcttnngsschlacht am Berge Jsel!" (17, 13) spiclett sich die Vorgänge des 1. Aufzuges am 12 . ?!ngnst ab. Lefebre bricht air deinselbett Tage von Innsbruck nach Sierzing ans. Bon der Vernichtung seiner Avantgarde bei der Ladüscher Brücke und des Oberiirnthaler Detache ments

bei Prntz hat er noch 11 id)t erfahren. Speckbaeher, Hafpinger und andere Führer haben sieh mit ihren Altsgebotcn auf dem Berge Jsel versammelt. Hofer, der auf dein Sch ölt berge lagen, wählen sie zu ihrem Oberkommandanien. Ebeit verkündigen sie ihm ihren Beschlich, als ein Bore mit der Nachricht einlnngi, die Posten, „die bei Tschilfcs stehen", seien mit Lefebre bereits „iiu volleir Feuern". Die Morgen- . dammernng, in der uns der Dichter iu das französische Lager (vor .Innsbruck) geleitet

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Kategorie:

Literaturwissenschaft

Jahr:

1898

Hermann von Gilm : Beiträge zu seinem Werden und Wirken ; mit einem Anhang enthaltend Gilms Novelle

Seite 226 von 253

Autor: Ernst, Adolf Wilhelm ; Gilm, Hermann ¬von¬ / von Adolf Wilhelm Ernst

Anmerkungen: Enth. außerdem: Die Bierkneipe / Hermann Gilm ; Bibliogr. H. v. Gilm S. [XI] - XII

Schlagwort: p.Gilm, Hermann ¬von¬

Signatur: II A-1.410

Intern-ID: 68309

ihr hochfliegendes Pathos, ihre klangvolle Naturmalerei, ihre weihevolle Heimatliebe, ihren hohen rhetorischen Pomp, ihre großdeutsche Ge sinnungsart. Hier giebt er sein Eigenstes und Bestes, und darum schrieb Pichler in einem Blatte einmal, man solle Gilms Büste in jedem tirolischen Schießsiande aufstellen. Wie freiheitsstolz wogen die schöngebauten Rythmen daher: Unsere Berge. „Es ziehen die Nebel durchs blühende Thal, Laßt ziehen das graue Gewimmel! Die Berge leuchten im Sonnenstrahl And zeigen die Wege

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Kategorie:

Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater , Literaturwissenschaft

Jahr:

1893

Autor: Savi-Lopez, Maria ; Ruhemann, Alfred [Übers.] / von Maria Savi-Lopez. Dt. von Alfred Ruhemann

Seite 235 von 393

227 andern Verdammten mit einem mächtigen Schlüsselbund. Aber nicht nur diese verwünschten Edelherren wandern des Nachts über die Berge von Näsels, sondern auch ein von lauter Flammen umloderter Zicgenhirt. Wird er einstens bis nach Brand hinuntersteigen, so wird der Hasler See sein Bett übertreten und die benachbarten Gebiete völlig verwüsten. Ans den italienischen Alpen erblickt man Zahlreiche schwarze.Kreuze als Merkmale für dort geschehene Unglücks fälle. Oft sieht

, als sie die Ziegen hüteten oder das Gras schnitten, bis sie von den die Thäler einschließen den schwarzen und drohenden Felswänden ab stürzten. Doch nicht die Frömmigkeit der Verwandten oder das Mitleid für die unglücklichen Opfer der Berge und mit den vom Orkan getöteten Unbekannten allein haben diese Sitte so allgemein gemacht. Durch das Ausrichten der Kreuze hat man auch an die Sagen der Thäler erinnern und dem Erscheinen der Seele eines Toten in der abscheulichen Gestalt eines Gespenstes oder eines Irrlichts

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Kategorie:

Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater , Literaturwissenschaft

Jahr:

1893

Autor: Savi-Lopez, Maria ; Ruhemann, Alfred [Übers.] / von Maria Savi-Lopez. Dt. von Alfred Ruhemann

Seite 62 von 393

54 Und der Rapp an ihren Seiten Saust dahin auf Blitzes Strahle. Planlos, pfadlos sieht man gleiten Sie zu Berg bald, bald zu Thale. Husch dahin und husch hinüber, Thäler, Berge, alles schwindet, Selbst die Jagdlust ist vorüber, Doch der Rapp nicht Ruhe findet- Theodonch wird in vielen deutschen und italienischen Sagen als ein nnbarmherz-iger Feind der Kirche und deshalb als geächtet bezeichnet. Vielleicht aus diesem Grunde Zeigt ihn uns die Veroneser Erzählung als wilden Jäger . mit Anschluß

aus ihrem Zuge über die Berge. Im „Atta Troll beschreibt Heinrich Heine die phantastische Geisterjagd. Der Dichter befindet sich in der Hütte einer Hexe: Und es war die Zeit des Vollmonds In der Nacht vor Sankt Johannis, Wo der Spuk der wilden Jagd Umzieht durch den Geisterhohlweg.

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Kategorie:

Belletristik , Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater , Literaturwissenschaft

Jahr:

1893

Alpenmärchen und Skizzen

Seite 33 von 106

Autor: Degen, Elise / von Elise Degen

Schlagwort: g.Alpen ; s.Märchen ; f.Anthologie

Signatur: 535

Intern-ID: 181873

sich die höchsten Lelszacken in der Runde, flamm ten Heller und Heller auf in rothcr Glnth, die bald die Berge bis zu den dunklen Tannenwäl dern herab überzogen hatte. Oben auf der Lelsplaite aber lagen die Wichtelmännchen auf den Jäniccn uub ucrbiintcn ihre kleinen Gesichter vor der himmlischen Lohe, die ihre müs Dunkel der Erde gewöhnten Augen blendete. Allmahlig erblasite die Rothe; cs war nur noch ein rosiger Hauch, hierauf irrte ein weisttiches Licht über die Berge, wie das leiste, schwache Lächeln

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Kategorie:

Literaturwissenschaft

Jahr:

1898

Hermann von Gilm : Beiträge zu seinem Werden und Wirken ; mit einem Anhang enthaltend Gilms Novelle

Seite 90 von 253

Autor: Ernst, Adolf Wilhelm ; Gilm, Hermann ¬von¬ / von Adolf Wilhelm Ernst

Anmerkungen: Enth. außerdem: Die Bierkneipe / Hermann Gilm ; Bibliogr. H. v. Gilm S. [XI] - XII

Schlagwort: p.Gilm, Hermann ¬von¬

Signatur: II A-1.410

Intern-ID: 68309

er: „Da scholl durchs Thal das Hallo wilder Treiber, Ein Hauch des Mundes wurde 311 m Verräter, Ich sab der Männer U)nt, den schmerz der lVeiber, Der Kinder letzter Blick zum Haus der Väter. Der sanfte Buchwald stöhnte vor Entsetzen, Die Berge standen starr vor der Mißhandlung; Ich riß die Fahne Ernthias zu Fetzen In meines Herzens plötzlicher Umwandlung." (S. 48.) Und in dem Gedicht „Die Liedertafel und die Jefuiteii" (S. 7.1 ) sagt er voll Ingrimm: „Als aus der Heimat seiner grünen Berge Der Zillerthaler

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Kategorie:

Literaturwissenschaft

Jahr:

1898

Hermann von Gilm : Beiträge zu seinem Werden und Wirken ; mit einem Anhang enthaltend Gilms Novelle

Seite 108 von 253

Autor: Ernst, Adolf Wilhelm ; Gilm, Hermann ¬von¬ / von Adolf Wilhelm Ernst

Anmerkungen: Enth. außerdem: Die Bierkneipe / Hermann Gilm ; Bibliogr. H. v. Gilm S. [XI] - XII

Schlagwort: p.Gilm, Hermann ¬von¬

Signatur: II A-1.410

Intern-ID: 68309

96 der Natur unseres Landes Zusammenhängen. Unsere Natur, nämlich die. in der wir leben, und die uns nmgiebt, ist genial, dafür sind wir in der Regel höchstens talentvoll; wir können unsere kühn getürmten Berge nicht übersehen; daher heftet sich unser Blick gern an die Sohle des Thales. Hohe Berge isolieren den Menschen nach den durch sie gebildeten Thalzügen, sie umgrenzen fast nnersieig- lich den Tbalbewohner, daher dieser so leicht zum Partikularismus, zur Beschränktheit neigt; der enge

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Kategorie:

Literaturwissenschaft

Jahr:

1844

Poetische Versuche der Humanitäts-Schüler an dem k.k. akademischen Gymnasium zu Innsbruck im Jahre 1844

Schlagwort: s.Literatur ; f.Anthologie

Signatur: II 62.988

Intern-ID: 210468

- ' Der Krieg. K r t c<1 ! erbrauset es dumpf her von des Ozeans Grimmig schwellender Fluth; — Völker erbeben ihm. K r i e g! so rollt's in der Nahe, Und es wanket der Berge Last. Ueber unserem Haupt donnert es: Krieg! und Blut Weint der seufzende Strom stöhnend im Angstgefühl, Blut, ach! rauchen die Fluren, Blut nur klaget der Winde Flug; . Städte, Länder durchsirömt Blut, — ach! entsetzlich Blut Ouillt aus sinkender Brust, Bürgerblut, Kindesblut, Blut erwürgeter Greise, Hingestreckter

hin. Feuer tilget des Dorfs friedliche Hütten aus Baumumschattetem Grund, Feuer verschlingt der Stadt Weit sich kreuzende Gaffen, Feuer senget der Berge Haupt.

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Kategorie:

Literaturwissenschaft

Jahr:

1844

Poetische Versuche der Humanitäts-Schüler an dem k.k. akademischen Gymnasium zu Innsbruck im Jahre 1844

Schlagwort: s.Literatur ; f.Anthologie

Signatur: II 62.988

Intern-ID: 210468

Sieg; Weil Löwenmuth beseelt den Mann, Der sie jetzt sührt zum Freiheitskampfe, Den weder Mvrdstahl schrecken kann. Noch wilder Rosse Hufgestampfe. Und Martin erblicket die nMhigen Freunde ^ Mit Lust, die bereitet.zum Kampf mit dem Feinde, Entflammt sie noch mehr mit geflügeltem. Wort, Das tief, gleich dem Pfeile, die Herzen durchbohrt Schon zieht die Schaar zum Berge dort. »ES lebe Leupvld ruft die Menge, Und »Leupold« schallt es fort und fort, Im.Klange wilder Kriegsgesänge. Von Landeck

nach Prutz zieht die Straße durch Klüfte Links ragen die ' Berge und rechts in die Lüfte, ;:: Und zwischen den Schluchten erbrauset der Inn, Und. tost in betäubendem Schwalle dahin. - Und. diesen-Paß besetzt die Schaar, Von Martins klugem Rath geführet, 1 Und wählet ihn zum Festaltar, Den ewig nun ihr Lorbeer zieret.

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Kategorie:

Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater , Literaturwissenschaft

Jahr:

1893

Autor: Savi-Lopez, Maria ; Ruhemann, Alfred [Übers.] / von Maria Savi-Lopez. Dt. von Alfred Ruhemann

Seite 292 von 393

364 — Aberglaube vom Thun und Treiben der Hexen nicht so ohne weiteres in dem Gehirn der Bergbewohner entstanden ist. Dieser Glaube wurde ihnen von den großen Städten sozusagen aufgedrungen. Die Gebirgsbewohner besuchten häufig die Städte, wenn diese den Hexen den Prozeß machten und sie zum Tode durch den Scheiterhaufen ver urteilten. Oft genug hat man dam: letzteren auch im er habenen Frieden und in der unbeschreiblichen- Schönheit der Berge auflodern sehen. In manchen Gegenden der Alpen

Weizenfelder und des neben dem Schnee blühenden Hanfes befinden. Nach dem Abzüge dieser Leute sind aus den schwarzen Dörfern des Thales auch Liebe, Jugend, Schönheit und Heiterkeit verschwunden. Zum Schutze der Hütten waren nur die Greisinnen zurückgeblieben, weil diese nicht mehr die Berge zu er klimmen vermögen. Und diese Frauen glichen mit ihrer: bronzenen Gesichtern, den weißen, oft zerzaust und auf gelöst um den braunen Hals hängenden Haaren, mit den von jahrelangem Schleppen mächtiger Lasten

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Kategorie:

Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater , Literaturwissenschaft

Jahr:

1893

Autor: Savi-Lopez, Maria ; Ruhemann, Alfred [Übers.] / von Maria Savi-Lopez. Dt. von Alfred Ruhemann

Seite 221 von 393

213 — Kleines Völkchen, Wichtelmännchen . - - Stehlen unser Brod und Specks Ubeilds ist es noch im Kasten, Und des Morgens ist es weg. Kleines Völkchen, unsre Sahne . . Nascht es von der Milch und läßt Unbedeckt die Schüssel stehen, Und die.Katze saust den Rest. Daß der nächtliche wilde Lauf deö Rindviehs über die Berge ebenfalls ein Werk der Kobolde sein soll / deucht wir eilt merkwürdiger Glaube der Älpler. .Etwas ähnlichem begegnet man in dem schon erwähnten Aberglauben im Välle- maggia

, und Tschudi beinerkt in seinem .herrlichen Buche, daß derselbe bei den Bergbewohnern der Schweiz gang und gäbe sei. Er sagt, die Leute dort reden vor den Fremden nicht gern davon, doch sind sic fest überzeugt, daß in gewissen Nächten die. Kühe von den starken Armen der Geister aus den Ställen und in rasendem Laufe über die Berge gejagt werden.' Die Älpler, die sich ..etwa einfallen ließen, in solchen Nächten ihr Vieh zu suchen, würden die Gefahr einer bedenklichen Schädigung laufen. Es liegt

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Kategorie:

Literaturwissenschaft

Jahr:

1892

Josef von Schnell, ein tirolischer Dichter und Orientreisender : nach Briefen und Tagebüchern dargestellt

Seite 52 von 118

Autor: Prem, Simon Marian / von S. M. Prem

Anmerkungen: Aus: Bote für Tirol und Vorarlberg. - In Fraktur

Schlagwort: p.Schnell, Josef ¬von¬

Signatur: 2373

Intern-ID: 188308

war. Bon der Höhe des Berges sieht man das Meer. Die übrige Allssicht ist unbedeutend. Breite Thäler gibt es nicht, und so hat man nichts vor sich als Berge und wieder Berge, die sich durch eigenthünillche oder schöne Form keineswegs auszeichmn. Um 8 Uhr waren wir wieder zurück im Kloster, nahmen unser Frühstück ein, ßfeit um 11 Uhr ein Lamm und brachen um 12 Uhr mittags auf, uni unsere Rückreise anzutreten. Sumelos hat für die griechische Welt noch eine an dere Bedeutung, als die eines Wallfahrtsortes

Bücher

Kategorie:

Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater , Literaturwissenschaft

Jahr:

1893

Autor: Savi-Lopez, Maria ; Ruhemann, Alfred [Übers.] / von Maria Savi-Lopez. Dt. von Alfred Ruhemann

Seite 89 von 393

81 richten, stehen mit gewissen französischen Sagen in enger Verwandtschaft, welche bekunden, daß die Steine an ihren gegen wärtigen Plätzen nach schaurigen Kämpfen zwischen dem Prinzip des Guten und Bösen zurückgelasscu worden sind. In: Aoftathale finden wir den Teufel, wie er den Paß zum Berge des Heiligen Theodulus km Heiligen selbst ver sperren will, von welchem der Berg seinen Namen erhielt, weil er ihn zuerst nach dem ewigen Inden beschritt. Es kam in dieser erhabenen Höhe jedoch

mit dem Kessel bis nach Zermatt ab. Nach dieser Niederlage wagte er es nicht mehr, sich auf dem Berge sehen zu lassen. In einer andren Sage/ der Alpen erinnert der Dämon des Bösen in vielen Beziehungen an den nordischen Wodan, den bereits erwähnten Anführer der wilden Jäger. Dieser Gott, den man auch den Mars-.der Barbaren nennen könnte, vergnügte sich vorzugsweise an Jagden und Schlachten, während Boldumus eine keltische Gottheit war, der man das Feuer weihte. Aus den Alpen des Vaud ging eine merkwürdige

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Kategorie:

Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater , Literaturwissenschaft

Jahr:

1893

Autor: Savi-Lopez, Maria ; Ruhemann, Alfred [Übers.] / von Maria Savi-Lopez. Dt. von Alfred Ruhemann

Seite 30 von 393

22 verschlang, die Nebel durch die Schluchten peitschte, der alte Hirt, aufgescheucht durch den Lärm von Rädern und Schellengeläut, vor die ärmliche Hütte getreten und hatte den wunderbaren und herrlichen Zug der Feen an sich vorübergleiten sehen. Wir lachen setzt vielleicht über diesen Aberglauben eines Älplers, aber man muß , um die groß artige Poesie seiner Erzählung würdigen zu können, sie inmitten der Gefahren der Berge, 2000 Meter hoch, in der Einsamkeit vernommen haben, wohin kein Ton

einer menschlichen Stimme zu dringen vermochte und jede Er innerung an ein städtisches Leben erlosch. Während der Ulte von der Erscheinung jener" Nacht sprach, da war es auch mir, als sähe ich die Feen mit den Kränzen von Edel weiß aus den Häuptern aus feurigen Wagen in einem Meere von Licht an mir vorüberziehen und, gefolgt von den Kobolden, in schwindelerregendem Reigen über die Kämme, Hügel und höchsten Spitzen der Berge dahinschweben. In diesem Glauben an den nächtlichen Feenreigen in unfern grafischen Alpen

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Kategorie:

Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater , Literaturwissenschaft

Jahr:

1893

Autor: Savi-Lopez, Maria ; Ruhemann, Alfred [Übers.] / von Maria Savi-Lopez. Dt. von Alfred Ruhemann

Seite 142 von 393

hasten geblieben ist. Im letzten Teile des „Faust" läßt Goethe bekanntlich den über -die Berge zerstreuten Anachoreten endlose Scharen von Kindern erscheinen. Bei der Beschreibung dieser phan tastischen Szene erinnerte sich Goethe in gewisser Beziehung einer der vielen Varianten von den Sagen über die Göttin Bercht, in welcher berichtet wird, daß die Geister unzähliger Kinder dieser Göttin über die Berge folgen. Am weitesten scheint in den Alpen der Glaube verbreitet, daß die langen Prozessionen

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Kategorie:

Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater , Literaturwissenschaft

Jahr:

1893

Autor: Savi-Lopez, Maria ; Ruhemann, Alfred [Übers.] / von Maria Savi-Lopez. Dt. von Alfred Ruhemann

Seite 90 von 393