¬Der¬ alte Hochaltar und die alten Glasmalereien der Franziskaner-Hofkirche zu Innsbruck
tragen zu sollen, was mit geringen Kosten geschehen könne. Außerdem würde der Gottesdienst in der Stadt nicht noch mehr „zertrennt", sondern könne um so „zier licher" abgehalten werden. König Ferdinand ging auf die unterthänigsten Vor stellungen der Regierung ein und befahl außer einer ge nauen Untersuchung der Pfarrkirche selbst auch eine solche des Pfarrhofes, der Schule und des Kräuterhauses?) Ueber das Ergebniß solle Bericht erstattet und ihm ein Modell der Gebäude zugesendet
werden. Die Regierung drückte über den Entschluß des Kaisers ihre besondere Freude aus und berief, da es in Innsbruck wohl Maler und Bildhauer genug, aber keine Architekten gab, Andrea Crivelli und Alexander Longhi — letzterer ein gebürtiger Mailänder — aus Trient. Diese Be rufung von Italienern bereits um die Mitte des 16. Jahrhunderts ist charakteristisch, — näher wäre es doch gelegen, deutsche Baukünstler zu beschaffen — denn der Ruf italienischer Architekten, bei denen das persönliche Element ja viel stärker
entwickelt war, als bei den deut schen Steinmetzen, war bereits in und über die Alpen gedrungen. Die beiden Werkmeister waren im März 1550 mit den Vorarbeiten für die Adaptirung der Pfarrkirche fertig und die Regierung berichtete darüber an den König, er hielt aber wohl wegen der politischen und religio sen Wirren, die diesem den Bau ganz aus dem Auge ge rückt, ja schier ganz vergessen gemacht hatten, keine Antwort. August 155! verlangte endlich Ferdinand einen neuen Bericht und wiederholt diesen Befehl
im November. Die Regierung entschuldigte ihre Saumseligkeit mit Ueber- bürdung an Amisgeschästen und berief sich im übrigen auf ihren ersten Bericht, versprach jedoch ein Modell und dazu neue Relationen. Ms Sachverständige find in dem am 2. Dezember 1551 an den Kaiser abgegangenen Bericht genannt: Andrea Crivelli, «ein alter erfarner burger»,, der, «ge- ®) Vor «emgm Jahren erst abgebrochen.