Segantini.- (Künstler-Monographien ; 72).- (Liebhaber-Ausgaben)
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Autor:
Montandon, Marcel ; Segantini, Giovanni [Ill.] / von Marcel Montandon
Ort:
Bielefeld [u.a.]
Verlag:
Velhagen & Klasing
Umfang:
122 S. : zahlr. Ill.
Sprache:
Deutsch
Anmerkungen:
In Fraktur
Schlagwort:
p.Segantini, Giovanni
Signatur:
III A-21.433
Intern-ID:
95473
zu einem der größten Tiermaler stempelt in einem Jahrhundert, welches Namen wie Jacques, Troyon, Mauve, Rosa Bonheur, Jacot-Guillarmod, Köhler, Schreyer und Pcttcnkofcn aufzuwciscn hat, tritt hier schon deutlich zutage in der „Furt" (Al guado) (Abb. 2). Trotz des sich darin breit machenden Verismus liegt ein Hauch poetischer Melancholie darüber gebreitet: die armen alten Klepper eröffnen das schmerzliche Kapitel des Martyriums der Tiere, welches den Meister sein Leben lang so ergriffen hat. Auch das menschliche
, wie für die Satire des lombardischen Jean Beraub. Diese Jugendsünde Scgantinis mag man um seines herrlichen „Glaubenstrostes" willen wohl verzeihen; anderseits verrät sie ja doch eben durch die Bitterkeit der Satire seine eigene ehrfurchtsvolle Auffassung der Heiligenmalerei. Aber cs ist eben mit dem nackten unschönen Menschenkörper, wie mit den Derbheiten der Sprache: sie wirken abstoßend, trotz der allerbesten Absichten. Und dieses im vollen Licht stehende häßliche und gemeine Aktmodell stempelt
das „Jetzt", zu einem wahren Pamphlet, bissig und grob, aber doch so gewollt tvillenskräftig und überlegt, daß wir trotz allem ästhetischen Unbehagen die darin enthaltenen ersten Anzeichen für jenen Meister nicht übersehen dürfen, welcher später keine von allen Einzelheiten, die er zu bringen beschloß, flüchtig behandelt oder kaum andeutet, welchem kein Quadratzentimeter seines Bildes unwert erscheint mit Liebe ausgeführt, oder der Wirklichkeit und seinen Träumen genau entsprechend durchgearbeitet