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Bücher
Kategorie:
Kunst, Archäologie
Jahr:
(1908/1910)
¬Der¬ Kunstfreund ; N.F., 24 - 26. 1908 - 1910
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Seite 328 von 479
Autor: Verein für Kirchenkunst und Kunstgewerbe in Tirol und Vorarlberg
Ort: Innsbruck
Verlag: Verein für Kirchenkunst und Gewerbe in Tirol und Vorarlberg
Umfang: Getr. Zählung
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Abschlussaufnahme von: 1908,1-12 ; 1909,1-12 ; 1910,1-10 In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift g.Vorarlberg;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift
Signatur: III Z 294/N.F.,24-26(1908-10)
Intern-ID: 483818
gios', „die einheitliche malerische Stim mung, die feinen Übergänge von Licht und Schatten, die leuchtenden Farben, sie verfehlen ihre Wirkung auf das Gemüt so wenig wie das Sinnige der Komposition.' Und wer ist der Meister aller dieser frommen und kunstvollen Gemälde? Es ist Johann Wolfgang Baumgartner. Wer ist dieser Mann? Er soll ein Tiroler, ein Kuf steiner Kind sein. Der Kunstverleger und Kunsthistoriker Georg Christof Kilian von Augsburg, ein besonderer Freund Baum gartners, schrieb bald

nach dem Tode Baum gartners in Augsburg 1761 eine Biographie desselben, welche in der Augsburger Stadt bibliothek noch erhalten ist. In dieser Bio graphie schreibt er: Baumgartner lernte zuerst bei seinem Vater in Kufstein das Schmiede handwerk. Er sagt also, daß Baumgartners Eltern in Kufstein lebten. Paul v. Stetten schrieb vier Jahre nach Baumgartners Tod in feiner Kunstgeschichte Augsburgs: I. W. Baum gartner wurde 1712 in Kufstein geboren. Woher müssen diese beiden Freunde und Be kannte Baumgartners

den Geburtsort, resp. Wohnort der Eltern Baumgartners gewußt haben? Sicherlich aus dem Munde Baum gartners, mit dem sie sehr intim verkehrten. Was sagt Baumgartner selbst über seinen Geburtsort? Leider nennt er in den erhaltenen Akten nie seinen Geburtsort. In den Hand- werks-Gerichtsprotokollen bringt er nur vor, er habe um seinen Geburtsschein schon drei mal geschrieben, denselben aber noch nicht erhalten. Und die Matriken Kufsteins? Diese weisen am 16. Juni 1712 folgenden Geburts fall auf: „An diesem Tage

ist geboren und getauft worden Johannes, ehelicher Sohn des Schusters Johann Haimgartner und der Maria Edenhoferin.' Stimmt also nicht mit Joh. W. Baumgartner, es müßte denn sein, daß von ihm der Name Haimgartner später in Baumgartner umgewandelt wurde. Wahr scheinlicher ist, daß der Geburtsfall unseres Meisters ms Geburtsbuch nicht eingetragen wurde. Das damalige Geburtsbuch weist mehrere Lücken auf und so kann auch die Eintragung des I. W. Baumgartner über? sehen worden sein. Damit scheint

auch zu stimmen, daß er später keinen Geburtsschein erlangen konnte. Als Kufsteiner Sohn sichern uns ihn also die bestimmten Aussagen seiner guten Freunde Kilian und Paul v. Stetten. Das kann uns hinreichend und genügend sein, ihn als unseren Landsmann zu be grüßen. Welches waren dann die weiteren Lebensschicksale Baumgartners? Nach Kilian reiste Baumgartner nach Salzburg, wo er mit einem Musiker bekannt wurde, der auf Glas malen konnte. Bei diesem verdingte er sich als famulus und lernte

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Bücher
Kategorie:
Kunst, Archäologie
Jahr:
(1908/1910)
¬Der¬ Kunstfreund ; N.F., 24 - 26. 1908 - 1910
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Seite 329 von 479
Autor: Verein für Kirchenkunst und Kunstgewerbe in Tirol und Vorarlberg
Ort: Innsbruck
Verlag: Verein für Kirchenkunst und Gewerbe in Tirol und Vorarlberg
Umfang: Getr. Zählung
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Abschlussaufnahme von: 1908,1-12 ; 1909,1-12 ; 1910,1-10 In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift g.Vorarlberg;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift
Signatur: III Z 294/N.F.,24-26(1908-10)
Intern-ID: 483818
auszumalen. Diese Arbeit währte von 1757 bis 175)9. Für alle 10 Deckenfresken erhielt er 19<!0 st., für das Hochaltarblatt 150 fl., für die Bilder der Seitenaltäre je 100 fl. Wie hoch dieselben jetzt bewertet sind, haben wir früher gelesen. Die Kirche von Bergen ist wahrhaft ein Baumgartner-Museum, wie wir es uns schöner nicht denken können. Er hatte das größte Wohlgefallen seiner Auftrag geber und Zeitgenossen errungen. Ende 175!) erstand ihm ein neuer Mäeen im Kardinal und Bischof

von Konstanz Konrad Baron v. Rodt, der früher in Augsburg Domdekan gewesen. Dieser berief Baumgartner zur Aus malung der von feinem Vorgänger erbauten Entwürfen für die neue Arbeit beschäftigt. Ob er im Frühjahre noch nach Meersburg kam und das Fresko (vier Jahreszeiten) im Gartenpavillon begann, oder ob er schon durch Kränklichteil zurückgehalten wurde, wissen wir nicht. Er hatte bis in den Spät herbst hinein in Baitenhausen gemalt; Luft und Wein hatten ihm nicht zugesagt, so kam er krank nachhause

und konnte sich nicht mehr erholen. Er verfiel der Schwindsucht und am 7. September 17<!l läutete man im ehr würdigen Dome zu Augsburg dem gott begnadeten Künstler das Totenglöcklein. Er war ein starker Choleriker, sonst aber ein ehrlicher, braver Mann, der einen guten St. Eustachius. Dr. ÄSmmerle phot. Deckenfrcskv von Johann Wolfgang Baumgartner (l.757) in der Kirch«! zu Bergen bei Neuburg a. D. Wallfahrtskapelle zu Bailenhausen bei Meers burg am Bodensee. Im Sommer 1700 sührte er den Austrag

aus; es sind fünf größere Deckenfresken: Anbetung der Hirten, Leich nam Jesu auf dein Schöße seiner Mutter, Rettung des Bischoss aus einem Seesturm, Auswahl des Platzes für die Kapelle, Maria, Helferin der Christenheit. Das schönste dieser Bilder und das beste aller bekannten Bilder Baumgartners foll das Geburtsbild Jesu sein. Dem Kardinal gefiel die Arbeit un gemein und er beehrte den Künstler mit dem neuen Austrage, das Residenzschloß zu Meers burg mit Deckensresken zu zieren. Wie sreute sich Baumgartner

! ^ Die Ausführung kam durch seine schaffensfrendiqe Hand nicht mehr zustande. Den Winter 1700/61 brachte er wohl wie gewöhnlich in Augsburg zu, mit Lebenswandel führte. Er hat sich und seinem Vaterland im Auslande viele Ehre gemacht, möchte ihn auch das Heimatland in ehrendein Andenken behalten. Es ist das Verdienst des f. b. Gymnasialprosessors Dr. Alois Hämmerte in Eichstätt, unseren Baumgartner der Vergessenheit entrissen zu haben. Seine Biographie Baumgartners mit der Be schreibung der Kirche in Bergen

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