¬Das¬ Passionsspiel von Vorderthiersee in Tirol : das bittere Leiden und Sterben, die glorreiche Auferstehung und Himmelfahrt unseres Herrn Jesu Christi ; in 4 Aufzügen
88 Einige Jude n (hinzutretsnd): Seht, das ist des Galiläers Mutter. (Maria will Jesum auftichten.) Der Hauptmann (der sich inzwischen zurückgewendet.) Weib, hier ist nicht Platz für dich, nichts fruchten deine Tränen. Geh deine Wege! (Maria erhebt sich, tritt, den Blick noch immer schmerzvoll auf Jesum gerichtet, zurück und fallt Magdalena in die Arme. Johannes geht mit den Frauen ab.) Zweite Handlung. Simon von Cyrene wird gezwungen, Jesu das Kreuz tragen Der Zug ordnet sich wieder. Simon
von Cyrene tritt auf. Der Hauptmann (zu Simon). Hieher, Bauers mann! Du kommst zur guten Stunde. Wie ist dein d^iaine ? Simon. Simon von Cyrene. Doch was fragst du mich ^ Der tzaüptmann. Du sollst uns einen Dienst er weisen. Hils dem Missetäter da das Kreuzholz tragen; zu schwer drückt ihn die Last. Simon. Was Hab' ich mit dir, was mit diesem da zu schassen? Ich meinte, der Henkersknechte hättest du genug; den freien Mann laß seine Wege zieh'n. Der Hauptmann. Bauer, du mußt gehorchen; ich hab's gesagt
. ^ _ Simon. Weißt du nicht, welch', große Schmach ich durch solchen Dienst auf meine Ehre und guten Namen lade? ^ ^ m Der Hauptmann. Was Ehre und guten Namen! Willst du nicht tun, was ich befohlen habe, sg soll Gewalt dich zwingen. (Winkt den Schergen, welche herzukommen.) Simon. Drohung? Gewalt? Nun, wenn das für Recht gilt hier zu Lande, dann bin ich wohl nicht