¬Der¬ Humanismus in Tirol unter Erzherzog Sigmund dem Münzreichen.- (Fest-Gruß aus Tirol an die XLII. Versammlung deutscher Philologen und Schulmänner in Wien ; S. [21] - 42. - Sign.: II 64.855 und II A-3.846)
51 von der rein historischen. Allerdings war der Graf, wie Liliencron richtig hervorhebt, in jenen Jahren, da Rudolf die österreichischen Verhältnisse ordnete, und auch im Jahre der Schlacht von Dürnkrut in der Umgehung des Königs. Keine einzige Quelle nennt ihn aber Überhaupt als Theilnehmer an der Schlacht, geschweige denn mit so hervorragendem Antheil, wie er ihn in dem Bruchstück als Retter des Königs genommen haben soll. Die mei sten Quellen bezeichnen Rudolfs Retter nicht mit Namen
, die Annales 8. Rudberti 8. 802 nennen einen comes Perch- toldus. Bekanntlich war Walther von Ramswag derjenige, der nach Rudolfs eigenen Worten ihm des lebens gehalf und den val wante. Vgl. Bussen im Archiv t, Öst. Gesell. LXII, 55 ff. Ferner: wie soll Graf Eberhard zum Wap penzeichen des Adlers gekommen sein ? Etwa indem er die Sturmfahne trug? Aber diese hat ein weisses Kreuz im rothen Felde und Burggraf Friedrich von Nürnberg trägt sie (Oest. Reimchr. 15767 ff). Uüberhaupt hätte, wenn schon der lewe
an jenen drei Stellen einen anderen als den König bedeuten musste, besser der Burggraf Friedrich dafür verwendet werden können, denn auch er hat van arde einen rothen Löwen auf gelbem Grund und er wäre mit besserem Recht als Graf Eberhard an den Vorgängen betheiligt, in die ihn der Dichter gebracht hätte. Ein Grund, gerade den Katzenellenbogner hervor zuziehen, lag für Liliencron freilich darin, dass in dem zweiten Bruchstück, der Schlacht von Göllheim, Graf Eber hard besonders hervorgehoben