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Autor:
Hein, Wilhelm [Hrsg.] ; Berger, Alfred ¬von¬ ; Tille, Alexander / hrsg. von Wilhelm Hein
Ort:
Ohne Ort
Umfang:
3 Aufsätze aus versch. Zschr. in einer Sammelmappe
Sprache:
Deutsch
Anmerkungen:
Enth. außerdem: Die Puppenspiele vom Doktor Faust / von Alfred v. Berger. Das katholische Fauststück, die Faustkomödienballade und das Zillerthaler Doktor-Faustus-Spiel / von Alexander Tille
Schlagwort:
t.Prettauer Faustusspiel<br>t.Prettauer Faustusspiel ; f.Quelle<br>g.Tirol ; s.Faustdichtung ; z.Geschichte
Signatur:
III A-8.955
Intern-ID:
96109
hat sich geweigert, da er weiß, wo Faust hinaus- will. Aber Faust bleibt fest: Diesen tut er recht bezwingen, Daß er ihm nicht dienen wollt. Was er gedenk, müht’ er ihm bringen, Auch die Färb vom gleichen Ort. Jetat bringt Strophe 17 des deutschen Liedes etwas, was man nur verstehen konnte, wenn man die Fsustkomödie kannte. In dieser geht der Kreuzesauftritt unmittelbar der Abholung Fausts nach der Hölle voraus, welche Mitter nachts stattfindet Von elf Uhr an ließ Mar lowe seine Glockenschläge
beginnen. Ebenso noch das UJmer und Straßburger Puppenspiel. In späteren Stücken setzen die Glockenschläge schon um 9 Uhr ein. Es ist neun Uhr Abends an Fausts letztem Tage. Da kommt Auerhahn mit den Farben an. Im Augenblick hat sie Mephistopheles gerieben. Das tschechische Lied weiß nichts von dem Abend an Fausts Todestage, nichts von den Glockenschiägen und läßt darum die Zeitangabe „Um neun Uhr tat er ankommen“ fallen. In derselben deutschen Strophe warnt Faust seinen Geist
, als er ihm den Malauftrag gibt: Gib acht, daß Du mir nicht fehlst. Die tschechische Fassung hat sich auch diese Spitze entgehen lassen. Sie verschiebt von ihrer Strophe 18 an überdies die Strophen anfänge um vier Zeilen, so daß das Zusammengehörige nun nicht mehr in einer Strophe steht wie in der deutschen Fassung. Auch in Strophe 18 hat die tschechische Fassung eine Verflüch tigung der Sache. Als det böse Geist den Malauftrag erhält, sucht er diesen in der deut- SQ auszulegen, als ob derselbe • von dem Kontrakte
bedeute, nicht der Fall; denn Faust Jesus ja gar nicht jdem kirchlichen Gegen- Vi^dem: nur» um den •WcheMsoksn Fassung '^^MMUdKede, ^chMtPem'Nrehen- l'h ■'* .k 1 * '.-'J -u RUaMdEMAL ■. . ^■f?Fsi$sung Ä Kirchen- : die Ich fürchte mich nicht vor Jesus, während er doch dem Sinne nach hätte ant worten müssen: Ich sehne mich nicht nach Jesus. Strophe 19 behandelt den Eindruck, den das anscheinend fertige Bild auf Faust macht. Im deutschen erschrickt Faust. Furcht und Schrecken kommen
ihm an; in der tschechischen Fassung fühlt er nur in der Seele großen Kummer. Die zweite Hälfte der deutschen Strophe 19 zeigt einige Verwirrung des Sach verhaltes. Sie müßte sachlich etwa heißen; Faust tat dieses wohl betrachten, Sagt dann: „Aber eins gebricht ! 11 Der böse Feind tat zu ihm sagen; „Dieses kann ich malen nicht.“ Statt dessen macht ihn der Geist selbst auf den Mangel aufmerksam, daß die Inschrift fehle Es heißt von Faust: Er tat dieses wohl betrachten, !LFt nichts, daß ihm was gebricht [mangirt]. Der böse