2.683 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1901
¬Das¬ Deutschtum in Tirol.- (¬Der¬ Kampf um das Deutschtum ; 7)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/124801/124801_136_object_5670910.png
Seite 136 von 149
Autor: Nabert, Heinrich / von H. Nabert
Ort: München
Verlag: Lehmann
Umfang: 128 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Trentino ; g.Deutsche
Signatur: II 102.165 ; II A-16.378
Intern-ID: 124801
Unterdrückung des Deutschtums durch die Regierung in Ungarn gab den Studenten in Wien Veranlassung, hu Mai \890 in bündiger Weise gegen die Magyaren zu demonstrieren. Im Mai H89? legten die Pro fessoren der Deutschen Universität und der Deutschen Technischen Hochschule in Prag Verwahrung ein gegen die für Böhmen und Mähren erlassenen Sprachenverordnungen des seit Oktober \895 am Ruder befindlichen Ministerpräsidenten Badeni. Die Ver ordnungen wurden von den Deutschen allgemein als Rechtsbruch

und Vergewaltigung bezeichnet. Auf dem im Dezember ^89? in Lger veranstalteten, von t500 Teilnehmern besuchten deutschen Akademikertage wurde betreffs der deutschen Hochschulen in Böhmen volle Gewährleistung des staatlichen Schutzes der Deutschen gefordert. Unter Gautsch, der im November \89? an Badems Stelle getreten war, trat im Januar ^898 der akademische Senat der Deutschen Universität Prag zurück, weil die Zusagen bezüglich des Schutzes der deutschen Studenten und des Farbentragens derselben nicht gehalten

wurden. Die Professoren der Deutschen Technischen Hochschule in Prag stellten aus dem gleichen Grunde ihre Vorlesungen ein. Während auf dem in Leitmeritz zusammengetretenen, etwa tz000 Teilnehmer zählenden deutschen Akademiker- und Volkstage Verlegung der deutschböhmischen Hochschulen in deutschböhmisches Gebiet verlangt wurde und im Februar die deutschnational gesinnten Studenten sämtlicher deutschen Hochschulen Oesterreichs Fernbleiben von den Vorlesungen be schlossen, um gegen das Verbot

des Farbentragens zu protestieren, beschlossen die in Wien zusammengekommenen Hochschulrektoren, die Vorlesungen fortzusetzen und die Studenten vor Ruhestörungen zu warnen. In einer Audienz beim Ministerpräsidenten Gautsch erklärten die Rektoren, die Maßnahmen der früheren Regierung hätten die ganze deutsche Bevölkerung erregt und auch die be dauerliche Studentenbewegung veranlaßt. Die in präg herrschenden Zustände hätten die Schutzlosigkeit der Deutschen erwiesen. Gautsch entgegnete hierauf, daß die Regierung

das politische Treiben und die unstatthaften Aundgebungen an den Hochschulen unter keinen Umständen dulden werde, vermochte jedoch nicht zu verhindern, daß es an mehreren Universitäten zu Tumulten kam und in Innsbruck, Wien, Graz und Brünn die Vorlesungen eingestellt wurden. Die slowenische Mehrheit des Arainer Landtages hielt entgegen seiner deutschen Minderheit das Eintreten der deutschen studierenden Jugend Oesterreichs für ihr Volkstum für unberechtigt und forderte die

1
Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1901
¬Das¬ Deutschtum in Tirol.- (¬Der¬ Kampf um das Deutschtum ; 7)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/124801/124801_79_object_5670655.png
Seite 79 von 149
Autor: Nabert, Heinrich / von H. Nabert
Ort: München
Verlag: Lehmann
Umfang: 128 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Trentino ; g.Deutsche
Signatur: II 102.165 ; II A-16.378
Intern-ID: 124801
Allgemeines. 6 ( (ZZO: 2559 Bewohner Zur deutschen, (8 (5 ( zur italienischen Sprache gegenüber (552 deutschen und (6 9O6 italienischen Bewohnern im Jahre (880, einschließlich Besatzung; die deutsche Staatsvolksschule für Mädchen und Knaben wird von etwa 550 Bindern besucht; außer ihr besteht auch ein deutscher Kindergarten; das aus einer rämnlich getrennten deutschen und einer italienischen Hälfte be stehende Staatsgymnasium weist einen jährlichen Stand von un gefähr (60 deutschen Schülern

auf; sämtliche drei deutschen Bildungs anstalten genügen für die erfolgenden Anmeldungen nicht, werden aber auch von italienischen Kindern besucht; die deutsche Sprache ist Unterrichtsgegenstand in der staatlichen Lehrerinnenbilduugs- anstalt, als Unterrichtssprache derselben gilt das Italienische; in der St. Markuskirche, die auch für den Gottesdienst der die deutschen Schulen besuchenden Kinder dient, wird nur deutsch gepredigt; ob gleich der Magistrat von Trient Grabsteine mit deutschen Inschriften

nicht duldet, ist doch neuerdings ein zwar langsames, aber stetiges Wachsen des Deutschtums dort bemerkbar. In Rovreit (Rovereto), das (890 44? deutsche und 8OS4 italienische Bewohner hatte ge genüber 536 Deutschen und 8(60 Italienern im Jahre (880, be stehen eine deutsche Volksschule und ein deutscher Kindergarten; in der Lehrerbildungsanstalt wird deutscher Unterricht erteilt. Arch (Arco) zählte (890 als ortsanwesend: 562 Deutsche und 5043 Italiener ((880: (02 Deutsche und 27 (( Italiener), hat seit (890

eine deutsche Schule und während der Osterzeit deutsche predigt in der Lt. Annenkirche. In Reif (Riva) bekannten sich (890 457 Bewohner zur deutschen, 5368 zur italienischen Sprache gegenüber 5(5 Deutschen und -(953 Italienern im Jahre (880, einschließlich Besatzung; wie Arch besitzt auch Reis eine deutsche Schule. Romar- zollo hatte £890: 50 Deutsche und (563 Italiener ((880: 6 Deutsche und (585 Italiener). In Bozen lebten (89O: 9879 Deutsche und (355 Italiener ((380: 9(06 Deutsche und ( (42 Italiener

2
Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1901
¬Das¬ Deutschtum in Tirol.- (¬Der¬ Kampf um das Deutschtum ; 7)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/124801/124801_77_object_5670647.png
Seite 77 von 149
Autor: Nabert, Heinrich / von H. Nabert
Ort: München
Verlag: Lehmann
Umfang: 128 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Trentino ; g.Deutsche
Signatur: II 102.165 ; II A-16.378
Intern-ID: 124801
Allgemeines. ^9 eine Anabenschnitzschule sind seitens der Lega nationale auch für Aampidell in Aussicht genominen. In den deutschen Gemeinden des Nonsberges waren (890 ansässig: in s)roveis 49^ Deutsche und (9 Romanen gegenüber ^36 Deutschen und 99 Romallen im Jahre (880; in 5t. Felix 3(7 Deutsche und 8 Romanen ((880: 526 Deutsche und 4 Romanen); in Laurein 5(5 Deutsche und 3 Romallen st.880: 49 ( Deutsche und (0 Romanen); in denl alten Wallfahrtsort Frauenwald 509 Deutsche und ( Romane ((880

: 5^8 Deutsche und 8 Romanen); Kirchen- und Schulsprache der vier Gemeinden sind ausschließlich deutsch, amtliche Bekanntmachungen werden in deutscher Sprache veröffentlicht; Glöß (Tlcs), der l^aupt- ort des Nonsbergs, hatte \8P)0: 69 Deutsche und 2666 Romanen gegenüber 2^5 Deutschen und 5077 Romailen im Jahre (880, doch konnnen unter den 2^5 Deutschen 224 deutsche Loldaten nicht in Betracht; in Rumo waren (890 ansässig: (0 Deutsche und (2(2 Homcmen {(880: (6 Deutsche und (32( Romanen). Vielfach ver richtet

die männliche Jugend des Bons- und Sulzberges Zwischen dem 9. und (5. Lebensjahre in deutschen Teilen Tirols chirtendieuste und eignet sich, soweit sie romanisch ist, die deutsche Sprache an. An den 80 er fahren bestand in Rovreit noch eine deutsche Schule und wurden in den Volksschulen zu Malosco, Afund (Fonds), Ronzone und Revd noch fakultative Freikurse in deutscher Sprache gehalten. Falls (Falesina) wird (880 amtlich mit (50 ausschließlich deutschen, (690 dagegen mit ,^6 ausschließlich welschen

Bewohnern aufgeführt; die Richtigkeit der ersteren Angabe wurde schon vor Jahren bezweifelt, die der letzteren wohl ebenfalls mit Recht be anstandet. Walzurg (Viguola) soll nach amtlicher Angabe (880 noch (53 deutsche neben 200 welschen, (8stO nur mehr 303 welsche Bewohner gehabt haben. Die in Falls und Walzurg vor zehn Jahren noch bestandenen deutschen Schulen gingen infolge des feind seligen Verhaltens der italienischen Geistlichen ein. Ihre Bewohner bemühten sich seither vergeblich

um Wiedereinführung deutschen Unterrichtes. Das verwelschte Viernach (Viarago) verlangte deutschen Nebenuntcrricht für seine Schule, konnte aber mit seinem Verlangen bis jetzt nicht durchdringen. Gereut (Frassilongo) hatte (89O: 237 Deutsche und (25 Italiener ((SSO : (00 Deutsche und 288 Italiener); Aichleit (Roveda) (89O: 5(3 Deutsche und 20 Italiener ((88O: (76 Deutsche und (76 Italiener); in Aichleit wurde zeitweise deutsch gepredigt, jetzt aus Anordnung des sürftbischöslichen Ordinariates in Trient

3
Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1901
¬Das¬ Deutschtum in Tirol.- (¬Der¬ Kampf um das Deutschtum ; 7)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/124801/124801_73_object_5670631.png
Seite 73 von 149
Autor: Nabert, Heinrich / von H. Nabert
Ort: München
Verlag: Lehmann
Umfang: 128 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Trentino ; g.Deutsche
Signatur: II 102.165 ; II A-16.378
Intern-ID: 124801
Ebenso wurde eine Resolution gegen die katholische Volkspartei beschlossen, weil letztere in einer im April (899 ^ Tramin ab gehaltenen Versammlung die Regierung ausgefordert hatte, gegen die Deutschradikalen in Tirol und inr übrigen Gesterreich vorzugehen. Ferner wurde entschieden Verwahrung eingelegt gegen die Ein führung italienischen Unterrichts in den bis jetzt bestehenden deutschen Schulen Südtirols und gegen die Ueberfchwemmung Deutschtirols mit italienischen Beamten. Es erschien

den versammelten Ver tretern als ganz ausgeschlossen, daß sich deutsche Abgeordnete finden konnten, die die deutschen Gemeinden des Nonsberges, Truden und Altrei des Fleimsthals, Lusarn und die deutschen Gemeinden des Fersenthals, ferner Faffa, Eimeberg und Buchenstein bei einer Trennung Tirols in ein deutsches und ein italienisches Verwaltungs gebiet dein letzteren überantworten. Vorher hatten bereits die fünf deutschen Gemeinden des Fersenthals (Eichleit, Gereut, Außerstoruz, Innerfloruz, Palai

) gegen die Berichte von Welschtiroler Blättern protestiert, welche die deutschen Gemeinden als mit den gegen die deutsche Wehrheil in Innsbruck veröffentlichten Erklärungen des „Trentino" einverstanden erklärten. Die Gemeinden wollen an ihrem deutschen Tharakterauch in Ankunft festhalten, weil davon nicht nur das geistige, sondern auch das materielle Wohl der Bevölkerung ab hängt. Au einer Trennung würden sie nie ihre Austimmung geben. Aus dem im Juli l 900 in Innsbruck abgehaltenen zweiten deutsch- nationalen

Parteitage wurde dem „Trentino" unter gewissen Ein schränkungen —• wie z. B. volle Bürgschaft für den unangefochtenen Bestand der deutschen Schulen in Welschtirol — die Selbstverwaltung zugestanden. Die Lega nazionale setzt aber inzwischen ihre irreden- tistische Wühlarbeit mit stcberhaftem Eifer fort. Das Vereins vermögen der Lega mzicmale vermehrte sich in den letzten zwei Jahren um etwa 70000 Lire,so daß das Gesamtvermögen H^2 000 Lire beträgt. Die in \8 Jahren im Deutschen Reiche unter seinen vielen

4
Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1901
¬Das¬ Deutschtum in Tirol.- (¬Der¬ Kampf um das Deutschtum ; 7)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/124801/124801_72_object_5670627.png
Seite 72 von 149
Autor: Nabert, Heinrich / von H. Nabert
Ort: München
Verlag: Lehmann
Umfang: 128 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Trentino ; g.Deutsche
Signatur: II 102.165 ; II A-16.378
Intern-ID: 124801
die Ängliederung der deutschen Gemeinden des Nonsberges (Laurein, St. Felix, propeis, Unsere Frau im Walde) und der deutschen Gemeinden des Fleimsthals (Altrei, Truden) an die Bezirke Bozen und Meran zu verlangen. Außerdem wurde der Landtag ersucht, den Autonomiebestrebungen der Trientiner Ab geordneten mit Rücksicht darauf, daß dieselben in der vorläuflg an gestrebten Form und ohne vorherige genaue Sicherstellung der nationalen, wirtschaftlichen und kommerziellen Interessen des deutschen Südtirols

eine überaus schwere wirtschaftliche, finanzielle und nationale Schädigung der deutschen Gebiete Südtirols unfehlbar nach sich ziehen müßten, entschiedenen Widerstand entgegenzusetzen und die an gestrebte Errichtung italienischer Schulen auf deutschtirolischen Ge bieten (speziellmuch in pfatten) mit allen Mitteln zu verhindern. — Ende Februar 1 , 89 s wurden zwar die durch Badeni erlassenen Sprachönverordnungen für Böhmen und Mähren mit März außer Rraft gesetzt und statt ihrer neue, gesetzlicher Regelung

vor behaltene erlassen. Die Deutschen lehnten jedoch auch die Gautschschen Sprachenverordnungen ab. Im Mai \89S erklärte auch die katholische Volkspartei durch Baron Dipauli sich für Aufhebung der Sprachenverordnungen. Der im Juli f898 durch Minister präsident Thun vorgeschlagene Entwurf eines Sprachengesetzes wurde von der Obmännerkonferenz der deutschen Parteien als ungeeignet abgelehnt. Auf dem im Februar \899 veranstalteten zweiten Deutschtiroler Parteitage der Deutschnationalen und Deutschsort

- schrittlichen wurde Aufhebung der Sprachenverordnungen und Fest setzung der deutschen Sprache als Staatssprache gefordert, der katho lischen Volkspartei vollstes Mißtrauen wegen der mit Tschechen und polen getriebenen Schacherpolitik ausgesprochen und Austritt der der katholischen Volkspartei noch an gehörenden Tiroler Ab geordneten erwartet. (Im Jahre X 898 waren die Abgeordneten Äapferer, Schöpfer und Rohracher aus ihr ausgetreten.) Die im April 1,899 in Gossen faß auf Einladung des Vizebürgermeisters Wen

in von Innsbruck und des Gemeinderats Lun von Bozen zu einem Tiroler Volkstag vereinigten Vertreter der deutschnationalen Partei forderten den Tiroler Landtag auf, gegen eine Teilung Tirols in ein deutsches und ein italienisches Verwaltungsgebiet Stellung zu nehmen, da die Gewährung der Autonomie für Ilaliemschtirol durch Vermittelung der klerikalen Landtagsmehrheit ein neues Tauschgeschäft der Regierung zur Gewinnung der Italiener für die Regierungsmehrheit auf Rosten des deutschen Volkes wäre.

5
Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1901
¬Das¬ Deutschtum in Tirol.- (¬Der¬ Kampf um das Deutschtum ; 7)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/124801/124801_82_object_5670668.png
Seite 82 von 149
Autor: Nabert, Heinrich / von H. Nabert
Ort: München
Verlag: Lehmann
Umfang: 128 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Trentino ; g.Deutsche
Signatur: II 102.165 ; II A-16.378
Intern-ID: 124801
6H Zlllgemeines. 1900 eröffnste, mit Kindergarten verbundene deutsche Schule soll den Zusammenhang Salurns mit dem deutschen Sprachgebiet im Norden bewahren helfen; der Gottesdienst wird in italienischer Sprache ge. halten; bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war das Dorf rein deutsch. Zn êppan (St. Michael) einschließlich Girlan und St. Aauls wurden 1890 gezählt: 46H Deutsche und 5^2 Ztaliener gegenüber 468O Deutschen und 16 Ztalienern im Jahre 1880, trat mithin eine wesentliche Vermehrung

der Ztaliener ein. Zn Kaltern wuchs das Welschtum ebenfalls beträchtlich, da es 3^890 3768 Deutsche und 25^ Ztaliener gegenüber 5687 Deutschen und 57 Ztalienern im Zahre 1880 aufwics. Es wohnten in Tramin 3,890- \ 804 Deutsche und ^5 Ztaliener 1880: s755 Kurtatsch I89O: 2 [ 54 1880: 20^5 Margreid I83O: 54 \ 1880: 575 Aurtinig 18 90: 252 1880: 255 !/ 1 / 51 72 55 86 88 22 satten (Vadena) hatte mit Gmund, sOiglon und Stadl IchgO: 55 Deutsche und 565 Ztaliener (1880: 69 Deutsche und 568 Ztaliener); seit I896

besteht ein deutscher Kindergarten; der Unterricht in der Volksschule ist deutsch, ebenso die Christenlehre; der Religions unterricht wird in iialienischer und deutscher Sprache erteilt; für die predigt galt bisher das Ztalienische, seit 1898 wird jedoch auch deutsch gepredigt'; die Lega nazionale setzt gegenwärtig alle Hebel in Bewegung, um die deutsche Schule und den deutschen Kindergarten wieder zu beseitigen. Das 1867—76 zu Brixen bestandene Kollegium Hagnani, eine Ansiedelung italienischer

Zesuiten, galt als italienisches Vorwerk im deutschen Südtirol, ward aber, da es den gesetzlichen Vorschriften nicht entsprach, durch die Tiroler Regierung geschlossen. Zn ganz Tirol bekannten sich I 89 O ch57 630 Bewohner zur deutschen, 55909^ zur italienischen bezw. ladinischen Sprache gegenüber 4.52062 Deutschen und 560975 Ztalienern bezw. Ladinern im Zahre 1880. Die Diözesanausweise des Zahres 1881 führen von den 976 1^2 Bewohnern Tirols und Vorarlbergs 565112 als Deutsche, 586 8^ als Ztaliener

6
Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1901
¬Das¬ Deutschtum in Tirol.- (¬Der¬ Kampf um das Deutschtum ; 7)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/124801/124801_81_object_5670664.png
Seite 81 von 149
Autor: Nabert, Heinrich / von H. Nabert
Ort: München
Verlag: Lehmann
Umfang: 128 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Trentino ; g.Deutsche
Signatur: II 102.165 ; II A-16.378
Intern-ID: 124801
In Dorf Leifers lebten (89O: 570 Deutsche und 62s Italiener ((880: 828 Deutsche und 265 Italiener); Schule und Kindergarten sind deutsch; die Christenlehre wurde früher in italienischer Sprache erteilt, ist aber fetzt wie die predigt deutsch ; die Großgrundbesitzer Graf Thun, Zallingcr u. a. beschäftigen hier nur welsche Feld arbeiter; die wiedereröffnete Seidenfabrik brachte einen starken Zu zug von Italienern; vor den andrängenden Welschen zogen sich die Deutschen zu einem beträchtlichen

wird abwechselnd in deutscher und italienischer Sprache; auf dem hiesigen Besitz des Erzherzogs chcinrich waren nur welsche Feld arbeiter thätig. In Al'dcin (mit Radein) gab cs (890: 99^ Deutsche und 65 Italiener ((880 : (O89 Deutsche und 76 Italiener). Bran- zoll wurde (89O von 203 Deutschen und 76st Italienern bewohnt gegenüber 605 Deutschen und 400 Italienern im Jahre (880; wie in Leifers ist auch in Branzoll das Deutschtum vor den an drängenden Italienern zurückgewichen; der Kindergarten ist deutsch

Deutschen und 202 Italienern im Jahre (880 hatte, herrscht in Kirche, Schule und Amt das Deutsche. In Salurn wohnten (89O: 39 ( Deutsche und ch50 Italiener ((880: 9?4 Deutsche und 5(0 Italiener) ; in der Hauptkirche wird nur deutsch, in der anderen Kirche seit 58 Jahren italienisch gepredigt; der Schulunterricht wird in deutscher Sprache erteilt; die deutschen Besitzer der im Ort befindlichen Seidenfabriken fördern durch Heranziehung italienischer Arbeiterinnen die Ver wischung des Ortes. In Buchholz

(pochi), das (890 (65 Deutsche und Q(ò 2 Italiener barg gegenüber 556 Deutschen und 5(0 Italienern im Jahre (880, wich vor den andringenden Italienern etwa die Hälfte der deutschen Bewohner zurück, weil sie nicht mehr bestehen konnten; für das Amt gilt die deutsche Sprache; seit (86h gilt letztere auch in der Schule; für die Kirche sind Italienisch und Deutsch maßgebend; (90 ( wird Buchholz auch eiucn deutschen Kinder garten erhalten. Laag (Laghetto) hatte (89O: 65 Deutsche und (75 Italiener ((880

7
Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1895
Heinrich Isaac, Hofcomponist Kaiser Maximilian I. in Innsbruck : ein Beitrag zur tirolischen Kulturgeschichte
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/159205/159205_5_object_5394127.png
Seite 5 von 71
Autor: Waldner, Franz / von Franz Waldner
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 68 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Innsbrucker Nachrichten. - Werkeverz. S. [59] - 68. - In Fraktur
Schlagwort: p.Isaac, Heinrich ; g.Tirol ; s.Musik ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung
Signatur: I 64.925 ; I A-2.560
Intern-ID: 159205
I. Es ist eine Eigenthümlichkeit von uns Deutschen stets den Verdiensten anderer Nationen nachzu spüren und dieselben vor aller Welt zu rühmen, während wir dabei die Leistungen verdienstvoller Männer in der eigenen Nation nur zu leicht übergehen oder vergessen. In die Reihe der wenig Gekannten und Genannten gehörtauch Heinrich I s a a e x ); und doch sollte sein Name jedem Deutschen und erst recht jedem Innsbrucker geläufig sein, denn er war nicht nur einer der besten deutschen Lieder

- Componisten der ältesten Schule, sondern zusam men mit Paul Hofhaimer geradezu der Gründer der deutschen Musik. Er war ein Sänger und Ton dichter von des Talentes Gnaden, voll deutschen Gemüthes, aus dem Volke schöpfend und daher auch zum Herzen des Volkes sprechend; dazu ist der größere Theil seiner zahlreichen Tonschöpfungen am Fuße des Solstein in der „ Residenzstadt Inns bruck^ entstanden, wo Maac eine lange Periode 1) Unter den verschiedenen Schreibweisen des Namens ist wohl diese die richtige

8
Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1901
¬Das¬ Deutschtum in Tirol.- (¬Der¬ Kampf um das Deutschtum ; 7)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/124801/124801_36_object_5670479.png
Seite 36 von 149
Autor: Nabert, Heinrich / von H. Nabert
Ort: München
Verlag: Lehmann
Umfang: 128 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Trentino ; g.Deutsche
Signatur: II 102.165 ; II A-16.378
Intern-ID: 124801
(8 Allgemeines. werke empfindlich geschädigt im Fersenthal. In den Jahren (52\—55 wirkte ^I. Ctjr. Nagelbeck als Pfarrer im Zimmer- (Lembra-)Thal. Im Jahre (522 ging der Deutschhof, wahr scheinlich der Hauptsitz der Deutschen im Primörthal, auf An ordnung der Innsbrucker Hoskammer durch Rauf in den Besitz eines Italieners aus Ferrara über. In den Jahren (52( —50 hatte Persen einen italienischen Dompropst als Geistlichen, (550 — 56 nochmals einen deutschen Archidiakon, dann nur noch Seelsorger

italienischer Zunge. Die deutschen Gewerke von persen kamen (55( um Bestätigung der Bergwerksfreiheiten von (H83 und (502 ein, doch geriet der Bergbau bald in Verfall, und die Deutschen wichen den Italienern. Im Orte Perfen setzten wahr scheinlich Seuchen den Demschen arg zu. Im Jahre (52 ( stifteten deutsche Bergknappen zu Persen das St. Barbarabenefizium, dessen Vermögen erst (842, als der letzte Bénéficiât gestorben war, der Marktgemeinde Persen für Schulzwecke überwiesen wurde. Das Verzeichnis

der Gemeindevorsteher von Persen weist (555—67 und auch in der Folgezeit noch deutsche Namen auf. In die Land gemeinde Vierach (Viarago) und die Zu ihr gehörigen Ortschaften wurden (522 55 italienische Familien ausgenommen. Von den unter Ferdinand I. in Tirol eingewanderten venezianischen Flüchtlingen blieben viele dauernd im Lande und zogen in der Folgezeit andere Venediger dorthin. Auf deutschen Einfluß in der Gemeinde pineit weist die Thatsache hin, daß Joh. Fux (536 dort Vorsteher war. Jm Fleimserthal, besonder

sinr Hauptorte Gableß (Tavalese), war zu Beginn und um die Mitte des (6. Jahrhunderts die deutsche Sprache ziemlich verbreitet. Aeltere germanische Einflüsse erhärten Wörter der Thalsprache. Für deutsche Ansässige im Fassathal zeugt die (550 durch den Fürstbischof von Br ix en angeordnete Bestimmung, daß dort unter vier Gerichtsbeiständen sederzeit zwei der deutschen Sprache kundig sein müßten. Jm Jahr 1547 mußte die Innsbrucker Ne gierung die Deutschen von Rundschein (Ronceguo

10
Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1901
¬Das¬ Deutschtum in Tirol.- (¬Der¬ Kampf um das Deutschtum ; 7)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/124801/124801_78_object_5670650.png
Seite 78 von 149
Autor: Nabert, Heinrich / von H. Nabert
Ort: München
Verlag: Lehmann
Umfang: 128 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Trentino ; g.Deutsche
Signatur: II 102.165 ; II A-16.378
Intern-ID: 124801
(palu) zählte I 89 O: ^23 Deutsche und 9 Italiener (1880: 454 Deutsche als alleinige Bewohner), hat seit Anfang der 70 er Jahre deutsche Unterrichtssprache und während zweier Stunden Unterricht im Italienischen; 1899 wurde hier vom Allgemeinen Deutschen Schulverein eine neue Schule gebaut; ge predigt wird bischöflichem Gebot gemäß abwechselnd deutsch und italienisch; Christenlehre, Religionsunterricht und Beichte werden in deutscher Sprache erledigt. Freikurse zur Erlernung der deutschen Sprache

bestanden in den 8Oer Jahren in Bedol und Vigen (Vigo di pine). Der Markt Person (pergine) hatte 1890: 405 deutsche und 2875 italienische (1880: 250 deutsche und 2704 italienische) Bewohner. In Lusarn(Luserna) waren 139O ansässig: 675 Deutsche und 24 Italiener gegenüber 40 t Deutschen und 2\5 Italienern im Jahre 1880; der Unterricht in der Volksschule wird ausschließlich in deutscher Sprache erteilt, in der Kirche seit 1899 abwechselnd deutsch und italienisch gepredigt, deutsch und italienisch

gebeichtet und Christenlehre und Religionsunterricht deutsch erledigt; das Deutsche gilt als Geschäfts sprache der Gemeindeverwaltung im inneren Verkehr, nach außen fe nach Erfordernis die deutsche oder italienische Sprache. In Vielgereut (Folgaria) und seinen Teildörfern Warth (Guardia), Mittelberg (Mezzomonte), Haslach (Icofellan), St. Sebastian, Eben (Serrada) bekannten sich 1890 4 zur deutschen, 34 \8 zur italienischen Sprache gegenüber 152 deutschen und 34(3 italienischen Bewohnern im Jahre 1880

; St. Sebastian besaß seit 1880 fast ein Jahrzehnt lang eine deutsche Schule, verwandelte, sie dann in eine welsche und möchte sie setzt wieder zu einer deutschen machen; im Hauptort Vielgereut (La Villa) wurde 1879/80 deutscher Unterricht erteilt. Für Grumo wurden amtlich schon 1880 keine Deutschen mehr an gegeben. In Aichholz (Roverö della Luna) waren 1890 ansässig: 5 Deutsche und 873 Italiener (1880: 9 Deutsche und 790 Italiener); in Deutsch-Metz 1890: U Deutsche und 196 \ Italiener (1380: 32 Deutsche

11
Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1901
¬Das¬ Deutschtum in Tirol.- (¬Der¬ Kampf um das Deutschtum ; 7)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/124801/124801_74_object_5670634.png
Seite 74 von 149
Autor: Nabert, Heinrich / von H. Nabert
Ort: München
Verlag: Lehmann
Umfang: 128 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Trentino ; g.Deutsche
Signatur: II 102.165 ; II A-16.378
Intern-ID: 124801
da Thun zu Zugeständnissen an die Italiener auf politischem Gebiet nicht bereit war; der Italienische Alub trat daher zu Anfang (899 zur Opposition über. In einem im Mai (899 veröffentlichten Programm forderten die Vertrauensmänner der ver einigten deutschen Parteien, die deutsche Sprache als allgemeine Vermittelungssprache, das heißt alsSprache derArmee, desparlaments und der Zentralbehörden, gesetzlich sestzustellen, gesetzliche Festlegung des Bündnisses zwischen Oesterreich-Ungarn

und dem Deutschen Reiche, sowie die Bildung einer mitteleuropäischen Zollunion, die auch die früher dem Deutschen Bunde angehörigen österreichischen Lander zu umfassen hätte. Im Oktober (899 erfolgte endlich nach dem Rücktritte des Ministeriums Thun unter dem an feine Stelle getretenen Ministerium Clary die Aufhebung der das Deutschtum in Böhmen und Mähren so schwer bedrückenden Sprachenvcr- ordnungen. An Stelle der erfolgreichen Obstruktion der vereinigten deutschen Parteien im Abgeordnetenhause des Acichsrats

trat nun mehr wieder die der Tschechen. Letztere wollten von den im Mai (900 unter dem Ministerium Aörber vorgelegten Sprachengefetz- entwürfen für Böhmen und für Mähren nichts wissen; laut ersterem sollte Böhmen in zehn Areise geteilt und den Tschechen die tschechische Amtssprache für den inneren Dienst in den rein tschechischen Bezirken zugestanden werden. Die von den deutschen Parteien geforderte mitteleuropäische Zollunion würde die Gestaltung Galiziens und der Bukowina als eines neuen

mit dem übrigen Deutschland, piemit müßte freilich die Einführung des allgemeinen, gleichen und direkten Wahlrechts ver bunden fein. Wenn der Christlich-Soziale jürst Liechtenstein wirklich glauben würde, was er den Wienern vortrug, daß bei einer Wieder- angliedcrung Oesterreichs an das übrige Deutschland die gegenwärtig im Deutschen Reiche tonangebende Zentrumspartei die unbedingt alles beherrschende werden würde, dann würde er entsprechend seinen katholischen Anschauungen ein ebenso eifriger Anhänger

12
Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1901
¬Das¬ Deutschtum in Tirol.- (¬Der¬ Kampf um das Deutschtum ; 7)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/124801/124801_143_object_5670943.png
Seite 143 von 149
Autor: Nabert, Heinrich / von H. Nabert
Ort: München
Verlag: Lehmann
Umfang: 128 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Trentino ; g.Deutsche
Signatur: II 102.165 ; II A-16.378
Intern-ID: 124801
Monate in Italien zubringen. Ebenso suchen sich italienische Viehzüchter und Räsbauern für den Sommer auf den Höhen Wiesen zu ver schaffen, und so findet ein fortwährendes Vermischen und Ver schmelzen der Welschen und Deutschen statt. Außerdem siedeln sich viele Welsche in den rein deutschen Bezirken des oberen Etschthals an oder gehen als Feld- und Erdarbeiter, als Unechte und Mägde wenigstens zeitweilig dahin. Da sie das Deutsche nur schwer er lernen, so sind ihre Arbeitgeber

und selbst ihre deutschen Mitarbeiter gezwungen, italienisch mit ihnen zu sprechen, was ebenso wie das eben erwähnte Wanderleben deutscher Hirten die deutsche Sprache beeinträchtigt. Von f 870—97 verließen etwa 2^000 Personen dauernd das Gebiet des Handelskammerbezirks von Rovereto; die nur vorüber gehend Fortwandernden, in Oesterreich, Deutschland und der Schweiz meist als Maurer und Taglöhner Thätigen kehren stets am Beginne des Winters mit ihren Ersparnissen in die Heimat zurück. Die stete Wanderung aus dem welschen

Teil Südtirols in den deutschen Teil desselben und ins übrige Tirol wird so lange fortdauern, als Welsch tirol seine Bewohner nicht zu ernähren vermag; wenn aber Schule und Airche an der deutschen Sprache festhalten, ist sogar an eine Wiedergermanisierung von Gegenden zu denken, deren Bewohner jetzt zwar vielfach italienische Namen tragen, jedoch nach jeder Richtung hin Zum Deutschtum sich bekennen, ohne daß ihr Aeußeres dagegen Einspruch erhebt: der deutsche Untergrund bricht eben

wieder durch. Hier sei nur aus die Thätigkeit und die Erfolge des im November \899 ln proveis verstorbenen Pfarrers Mitterer hin gewiesen - er schuf eine Spitzenklöppel- und Uorbslecküereischule in Proveis, die als Vorbild für die in Lusarn, Glöß, Maleit und an anderen Orten errichteten gewerblichen Fachschulen diente, gründete für die vier deutschen Gemeinden des Nonsberges eine landwirtschaft liche Bezirksgenossenschast und setzte es durch, daß die vier Gemeinden in landwirtschaftlicher Beziehung von Welschtirol

13
Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1901
¬Das¬ Deutschtum in Tirol.- (¬Der¬ Kampf um das Deutschtum ; 7)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/124801/124801_30_object_5670453.png
Seite 30 von 149
Autor: Nabert, Heinrich / von H. Nabert
Ort: München
Verlag: Lehmann
Umfang: 128 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Trentino ; g.Deutsche
Signatur: II 102.165 ; II A-16.378
Intern-ID: 124801
nach Montebellos Angabe Gründer des Hauptortes Fiera gewesen sein. Sigmund schuf 1477 eine Bergwerksordnung für das durch deutsche Unternehmer mit deutschen Bergleuten betriebene Berg werk im primörthal; für die Anappen waren deutsche Bergrichter zuständig. Im Jahre f^86 sandte die Bevölkerung vom primör thal einen deutschen Abgeordneten in den Tiroler Landtag. Die zwischen \575 und Ü,^2Ö im Nonsberge und Sulzberge eingewan derten italienischen Familien verdeutschten im Verkehr

mit dem - ansässigen deutschen Adel. Im so. Jahrhundert waren in manchen Schlössern des Nonsbsrges sänitliche Insassen, Dienerschaft und Reisige eingeschlossen, deutsch. Die Pfarrer der Kirche in Alt- Spaur, zu welcher viel gewallfahrtet wurde, mußten der deutschen Sprache mächtig sein. Als die Venediger am Anfänge des Jahr hunderts das Lägerthal erobert hatten, machten sie (1^25) Rov- reit (Rovereto) zu seinem Hauptort, beriefen welsche Beamte und begünstigten Welsche bei Besetzung geistlicher Pfründen

in den eingenommenen Gebieten, förderten auch die Niederlassung der Bewohner derselben auf altvenezianischem Boden. Durch Ein wanderung vieler venezianischer Familien und Einbürgerung venezianischer Gesetze war das zu Beginn des Jahrhunderts noch rein deutsche, einst als Siedelung des deutschen Geschlechtes Kastlbark im Burgfrieden des Schlosses Kastljunk entstandene Rov- reit s^87 bereits so verwelscht, daß seine Bürgerschaft sich zu feierlichen Gelübden Hinreißen ließ für den Fall, daß sie vor deutscher

von Italienern er schwerte, aber ihren dauernden Aufenthalt gestattete — bestätigt hatte, versuchten die Deutschen Trients, größeren Einfluß auf die dortige Stadtverwaltung zu gewinnen, was ihnen auch vorüber gehend gelang, zumal sie seit ihrem Zusammengehen mit den Italienern \426 —86 gegen den beide Nationen bedrückenden Bischof Alexander mit der italienischen Bevölkerung Trients auf freund-

14
Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1901
¬Das¬ Deutschtum in Tirol.- (¬Der¬ Kampf um das Deutschtum ; 7)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/124801/124801_32_object_5670460.png
Seite 32 von 149
Autor: Nabert, Heinrich / von H. Nabert
Ort: München
Verlag: Lehmann
Umfang: 128 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Trentino ; g.Deutsche
Signatur: II 102.165 ; II A-16.378
Intern-ID: 124801
Allgemeines 3n den Sieben Gemeinden sowohl wie in den übrigen deutschen Gemeinden des vicenlinischen Gebiets waren vom Ende des (H.Iahrh. bis zur Reformation sin der Ebene meist nur bis etwa zur Mitte des (5. Iahrh.) viele deutsche Priester thätig; wegen Gefahr des Retzertums hörte die weitere Berufung solcher dann auf. Auf dem Landtage von 1496 war Trient trotz seiner vielen deutschen Bürger durch Dr. Jacob Talapin und Nicolaus Morzan vertreten, das Gericht Königsberg durch einen Deutschen

Durchzug, für Kriegsunternehmungen jedem das Werberecht im Gebiete des anderen zugestanden. Die Schweiz wurde infolgedessen selbständig, wenn sie auch dem Namen nach noch etwa (50 Jahre beim Deutschen Reiche verblieb. Maximilian gewann für Tirol durch den bayerischen Erbfolgekrieg (505 Kufstein, Rattenberg und Kitzbühel, durch den Arieg mit den Venedigern (5(8 Reif, Rovreit, Ala, Avio, Mor (Mori), Brentonico und die Herrschaft penede zurück, außerdem tzayden (Ampezzo) und die Feste Rotel (Tovelo

) im Suganthal. . Infolge Erbschaft der Besitzungen des Kaufes Görz-Tirol fiel ihm (500 das obere Pusterthal zu. Unter Maximilian hatte Dro ini unteren Arche (Sarca)thale 1^9+— \5T2 einen deutschen Geistlichen. In Trient war (495 die Unterstadt noch rein deutsch. Bischof Udalrich von Trient wünschte Trient als zum Deutschen Reiche gehörig und die italienischen Dom- ) Herren als Reichs- oder österreichische Unterthanen gelten zu lassen

15
Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater , Literaturwissenschaft
Jahr:
[1901 - 1902]
¬Das¬ Prettauer Faustus-Spiel
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/96109/96109_38_object_5691044.png
Seite 38 von 73
Autor: Hein, Wilhelm [Hrsg.] ; Berger, Alfred ¬von¬ ; Tille, Alexander / hrsg. von Wilhelm Hein
Ort: Ohne Ort
Umfang: 3 Aufsätze aus versch. Zschr. in einer Sammelmappe
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Enth. außerdem: Die Puppenspiele vom Doktor Faust / von Alfred v. Berger. Das katholische Fauststück, die Faustkomödienballade und das Zillerthaler Doktor-Faustus-Spiel / von Alexander Tille
Schlagwort: t.Prettauer Faustusspiel<br>t.Prettauer Faustusspiel ; f.Quelle<br>g.Tirol ; s.Faustdichtung ; z.Geschichte
Signatur: III A-8.955
Intern-ID: 96109
hat sich geweigert, da er weiß, wo Faust hinaus- will. Aber Faust bleibt fest: Diesen tut er recht bezwingen, Daß er ihm nicht dienen wollt. Was er gedenk, müht’ er ihm bringen, Auch die Färb vom gleichen Ort. Jetat bringt Strophe 17 des deutschen Liedes etwas, was man nur verstehen konnte, wenn man die Fsustkomödie kannte. In dieser geht der Kreuzesauftritt unmittelbar der Abholung Fausts nach der Hölle voraus, welche Mitter nachts stattfindet Von elf Uhr an ließ Mar lowe seine Glockenschläge

beginnen. Ebenso noch das UJmer und Straßburger Puppenspiel. In späteren Stücken setzen die Glockenschläge schon um 9 Uhr ein. Es ist neun Uhr Abends an Fausts letztem Tage. Da kommt Auerhahn mit den Farben an. Im Augenblick hat sie Mephistopheles gerieben. Das tschechische Lied weiß nichts von dem Abend an Fausts Todestage, nichts von den Glockenschiägen und läßt darum die Zeitangabe „Um neun Uhr tat er ankommen“ fallen. In derselben deutschen Strophe warnt Faust seinen Geist

, als er ihm den Malauftrag gibt: Gib acht, daß Du mir nicht fehlst. Die tschechische Fassung hat sich auch diese Spitze entgehen lassen. Sie verschiebt von ihrer Strophe 18 an überdies die Strophen anfänge um vier Zeilen, so daß das Zusammengehörige nun nicht mehr in einer Strophe steht wie in der deutschen Fassung. Auch in Strophe 18 hat die tschechische Fassung eine Verflüch tigung der Sache. Als det böse Geist den Malauftrag erhält, sucht er diesen in der deut- SQ auszulegen, als ob derselbe • von dem Kontrakte

bedeute, nicht der Fall; denn Faust Jesus ja gar nicht jdem kirchlichen Gegen- Vi^dem: nur» um den •WcheMsoksn Fassung '^^MMUdKede, ^chMtPem'Nrehen- l'h ■'* .k 1 * '.-'J -u RUaMdEMAL ■. . ^■f?Fsi$sung Ä Kirchen- : die Ich fürchte mich nicht vor Jesus, während er doch dem Sinne nach hätte ant worten müssen: Ich sehne mich nicht nach Jesus. Strophe 19 behandelt den Eindruck, den das anscheinend fertige Bild auf Faust macht. Im deutschen erschrickt Faust. Furcht und Schrecken kommen

ihm an; in der tschechischen Fassung fühlt er nur in der Seele großen Kummer. Die zweite Hälfte der deutschen Strophe 19 zeigt einige Verwirrung des Sach verhaltes. Sie müßte sachlich etwa heißen; Faust tat dieses wohl betrachten, Sagt dann: „Aber eins gebricht ! 11 Der böse Feind tat zu ihm sagen; „Dieses kann ich malen nicht.“ Statt dessen macht ihn der Geist selbst auf den Mangel aufmerksam, daß die Inschrift fehle Es heißt von Faust: Er tat dieses wohl betrachten, !LFt nichts, daß ihm was gebricht [mangirt]. Der böse

16
Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1901
¬Das¬ Deutschtum in Tirol.- (¬Der¬ Kampf um das Deutschtum ; 7)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/124801/124801_71_object_5670624.png
Seite 71 von 149
Autor: Nabert, Heinrich / von H. Nabert
Ort: München
Verlag: Lehmann
Umfang: 128 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Trentino ; g.Deutsche
Signatur: II 102.165 ; II A-16.378
Intern-ID: 124801
ihren Bundesgenossen der Rechten energisch die Abweisung radikal nationaler Anwandlungen an." Dr, Ebenhoch, der anläßlich eines am (2. Dezember in Arakau veranstalteten Verbrüderungsfestes tschechischer und polnischer Reichsratsabgeordneter als der Vorstand der einzig wahren deutschen Partei gefeiert wurde, fußte bei seiner Erklärung auf dem am (0. Dezember im Abgeordnetenhause des Reichsrats gefaßten einstimmigen Beschluß der dem Föderalismus huldigenden Alehrheitsparteien desselben: Eintreten

für Anerkennung der historisch-politischen Grundsätze der Autonomie der Aönigreiche und Länder, gerechte Durchführung der Gleichberechtigung aller Nationen des Reichs, pflege echter Religiosität und Sittlichkeit, fruchtbare Arbeit, wirtschaftliche und soziale Hebung aller Al affen. Die Angehörigkeit zahlreicher Vertreter der deutschen Alpenländer beweise die Hinfälligkeit des Vorwurfs, als ob die Blehrheit eine Beeinträchtigung der Rechte des deutschen Volkes beabsichtige. — Im Januar (898 traten

die Liberalen im Tiroler Landtage anfangs für unbedingte Aufhebung der Sprachenverordnungen ein, einigten sich aber dann mit den Aonfervativen zu dem einstimmig gefaßten Beschluß: Der Tiroler Landtag betont ausdrücklich die Notwendigkeit, den berechtigten Beschwerden der Deutschen gegen die Sprachenerlasse abzuhelfen. Die nichterschienenen Welschtiroler Abgeordneten wurden im Februar ihrer Mandate für verlustig erklärt. Eine von den Bewohnern des Faffathals dem Landtage unterbreitete Petition

, in der sie um Ablösung vom Bezirk Gableß und Zuteilung zum deutschen Bezirk Bozen ersuchten, fand nicht die Zustimmung der Liberalen, jedoch eines Teils der Aonfervativen, wurde aber schließlich auf Antrag des Aonfervativen Zallinger der Statthalterei über wiesen. Nachdem schon im Januar \898 der Bürgermeister Tambosi von Trient versucht hatte, für die Fleimsthalbahn von Neves (statt von Neumarkt, Bozener Seite) aus einen Druck auf die Regierung auszuüben, indem er auf den durch die Verweigerung entstehenden

18
Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1895
¬Die¬ Wiltener Gründungssage
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/223974/223974_45_object_5391674.png
Seite 45 von 146
Autor: Seemüller, Joseph / Joseph Seemüller
Ort: Innsbruck
Umfang: 142 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Zeitschrift des Ferdinandeums ; F. 3, H. 39
Schlagwort: g.Wilten ; s.Gründung<br>g.Wilten ; s.Sage
Signatur: II 102.233
Intern-ID: 223974
43 den Orden, heisst fortan Bruder Hayman und stirbt in Gott, 878. Es ist also in den Grundzügen derselbe Stoff und derselbe Zusammenhang , den wir bei Aurpach und bei Putsch finden. Ja, zwischen Aurpach und diesen deutschen Grabversen bestehen enge Beziehungen. Beide Quellen nennen den Namen Wilthan, mit dem Beisatz, dass der Name von der alten Beschaffenheit des Ortes herrührt: in den Grabversen tödtet er den Drachen „in ainer Ham", bei Aurpach angustis in rupibus (v. 87); vom Kern

zu jenem sich entschliesst und dem Drachen nachspürt. Ganz ähnliche Vorstellung blickt durch die Zeile durch, mit der die deutschen Grabverse den LT eh er gang von der Störung durch den Drachen zum Kampf mit ihm machen: „Zu lezt Ich mich besann (In Gottes nahmen greift Ich das greulich Thier an)“. Beide haben das Todesjahr 878. Der Verfasser der deutschen Grabverse war der Ent lehnende. Denn ex gibt Haymos Alter zur Zeit des Riesenkampfes auf 35 Jahre an; das ist aber die Zahl, die erst Putsch in das Aurpachsche Gedicht

gesetzt hat, als er es 1568 dem Abte Johann überreichte (s. oben S. 15). Und da die deutschen Verse auch das Todesjahr 878 ent halten — das Putsch selbst in seinem Handexemplar dem Aurpachschen Text hinzufügte, aber erst 1571 hi sein eigenes Carmen aufnahm — so fallen sie auch nach dem Gedichte Pntschens. In diesem Falle, der bindenden

19
Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1901
¬Das¬ Deutschtum in Tirol.- (¬Der¬ Kampf um das Deutschtum ; 7)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/124801/124801_37_object_5670482.png
Seite 37 von 149
Autor: Nabert, Heinrich / von H. Nabert
Ort: München
Verlag: Lehmann
Umfang: 128 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Trentino ; g.Deutsche
Signatur: II 102.165 ; II A-16.378
Intern-ID: 124801
Trientiner oder Desterreicher, keine eingewanderten Italiener sein dürften. Papst Tlemens VII. p53H—d) ordnete an, daß der Domdechant von Trient stets ein Deutscher von unvermischter Abstammung und der deutschen Sprache hinlänglich mächtig zu sein habe, desgleichen zwei Dritteile der Domherren. Seitdem — 65 in Trient tagenden K 0 n 51 1, unter dessen 255 Prälaten nur 2 deutsche Bischöfe, außerdem deutscherseits Gesandte als Vertreter Kaiser Ferdinands und Herzog Albrechts von Bayern waren, gewann

in Tirol, unter der Herrschaft von Staat und Air che allmählich ein unfreier, welscher Geist an Boden und zog im Laufe der Zeit die von deutscher Freiheit erfüllte Bevölkerung in seinen Bann. Bezeichnend für die Anschauungen der Konzils- vater ist, daß sie die Bewohner Trients als einen aus Deutschen und Welschen zusammengeschwemmten Unflat erklärten. Jur Jahre \560 nahmen die Jesuiten ihre Thätigkeit in Tirol auf, nachdem ihnen Ferdinand in Innsbruck eine Kirche und ein Kollegium errichtet

hatte. Daß besonders die niederen Stände, die trotz der massenhaften Einrichtungen dem Wiedertäufertum noch anhingen, mit den bestehenden kirchlichen und politischen Zuständen Tirols unzufrieden waren, beweist der für die Jahreswende \55\l52 pon Bartholomäus Doffer geplante, aber infolge Festnahme und Ein richtung der Führer nicht zum Ausbruch gekommene Bauernaufstand. Die Mehrheit der Trientiner und nackst ihnen der Rovreiter be kannten sich als Gegner der deutschen Sprache und vermochten durch bezügliche

Kundgebungen Ferdinand zur Nachgiebigkeit hin sichtlich des Gebrauchs der italienischen Sprache zu bewegen. Unter ihm wurden wegen ihrer Kenntnis der italienischen Sprache Hieronymus Geremia und p526) Dt. Hans Vintler der Landesstelle zu Innsbruck zugeteilt, desgleichen Sigmund Botfch für dieselbe vorgeschlagen. In einem Rechtsstreite zwischen der Tiroler Ge meinde Neves und Trientiner Unterthanen sollte erstere auf Ver langen der Italiener genötigt werden, sich statt der bisher üblichen deutschen

ausschließlich der italienischen oder der lateinischen Sprache zu bedienen. Ferdinand vermochte erst durch wiederholte Ab mahnungen den Kardinal Thristoph von Madruzz, Bischof von Trient, der sich \559 selbst als einen Deutschen bekannte, von der beabsichtigten Neuerung abzubringen. In dem bezüglichen Berichte an den Kaiser vom Jahre s56s betonte die Innsbrucker Landes stelle (das „Regiment") die Notwendigkeit, darüber zu wachen, daß 2 *

20
Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1901
¬Das¬ Deutschtum in Tirol.- (¬Der¬ Kampf um das Deutschtum ; 7)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/124801/124801_53_object_5670549.png
Seite 53 von 149
Autor: Nabert, Heinrich / von H. Nabert
Ort: München
Verlag: Lehmann
Umfang: 128 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Trentino ; g.Deutsche
Signatur: II 102.165 ; II A-16.378
Intern-ID: 124801
hielt Cecini ben Ort Halis für italienisch, Floruz, palai, Aich- leif und Gereut für deutsch. In der ersten Hälfte des Jahr hunderts waren in den Uupsergruben zu Floruz noch acht (jeden- salls deutsche) Arbeiter thätig. Schmeller zählt Walzurg ^833 noch als deutschredend aus, während er für Cafraun nur die älteren Cmte als des Deutschen kundig an gibt. Im Jahre s8s0 miß- sielen der französischen Regierung die vielen deutschen Priester im Augustiner-Ehorherrenstiste zu 2t. Michael

so sehr, daß sie den Aonvent auslöste. Der Priester Zanella tilgte in den Jahren s800—I820 in der Gemeinde Cerragnollo die bis dahin fast all gemein gebräuchliche deutsche Sprache aus, indem er den nicht in italienischer Sprache Beichtenden die Absolution verweigerte. Das einzige Handelsgericht Tirols blieb das Merkantilgericht zu Bozen, das unter Franz seit \7ty2 aus der Gesamtheit der immatrikulierten handeltreibenden unter Beobachtung der Gleichheit der deutschen und italienischen Bevölkerung Tirols in jedem Jahre

erneuert wurde und in erster und zweiter Instanz endgültig und unentgeltlich alle aus dem Bozener Markte sich ereignenden Rechtshändel entschied. Ein Dekret von forderte vom Candschreiber und vom Aktuar des landeshauptmannschastlichen Gerichtes zu Bozen die Aenntnis der deutschen und der italienischen Sprache. Gegen das Ende des s3. Jahrhunderts wurden in Trient noch deutsche passionsspiele ausgesührt, auch gab es dort noch hervorragende deutsche Handelsgeschäfte, deren Inhaber ihre deutsche Abstammung

durchaus nicht verleugneten. Für die Ver breitung der deutschen Sprache unter den Italienern Südtirols wirkte damals unermüdlich der in Rovreit thätige Geistliche Matth. Fischer aus Landeck. Im Jahre s805 wünschte die Stadt Trient in einem dem Candesgouverneur überreichten promemoria, ihr samt dem zu ihr gehörigen flachen Lande aus Rücksicht auf ihre besonderen Interessen und ihre Sprache eine eigene Aktivität zu zugestehen, stand aber bald von diesem Begehren ab und verlangte Sitz und Stimme

21