Du schönes grünes Alpenland! : Sitten, Sagen, schnurrige Geschichten und Volkslieder
— 119 scher des tapferen Frankenvolkes hatte die Schlacht gegen die Sachsen, gegen ein äußerst kriegerisches Bolk, geschlagen. Bon den unwiderstehlichen Waffen der Gallier lagen die widerspenstigen Feinde aufs Haupt getroffen darnieder, in ohnmächtiger Wuth der Befehle des verhassten Siegers gewärtig. Der große Karl zögerte nicht, die glänzende Heldenthat, umjubelt von seinem lorbeerbekränzten Heere, unter vielem Gepränge zu begehen. Mit seinen tapfersten Kriegsmannen saß er beim frohen
Siegesmahle. „Nun schenk mb' nochmals meinen Humpen voll, mein lieber Charlot, denn groß war die Arbeit des Kampfes," sprach Karl zu seinem Mundschenken. Der Edelknabe und Liebling des mächtigen Frankenherrschers, Charlot von Chalons, setzte den vollen Humpen vor seinen durstigen Herrn, der den lieben Getreuen freundlich auf die Achsel klopfte. „Ehre und Ruhm unserem mächtigen Könige und Sieger!" erschollen die Rufe der fränkischen Recken, die sich erhoben, ihre Pokale schwenkten und bis auf den Boden
leerten. „Dank Euch, ihr Helden Galliens, für Eure todes- muthige Tapferkeit, die mir den schweren Sieg über die kampfgeübten Sachsen errungen! Nun gebühret Euch nach gethaner Arbeit der Lohn für das Mannes- werk!" rief Karl seinen edlen Kriegsgenossen zu,, ihnen mit seinem Humpen bescheidgebend. Mancher fränkische Edle war jetzt nach dem errungenen Siege in der Gunst seines Königs um vieles