Archiv für Geschichte und Alterthumskunde Tirols ; 1. 1864
politanische, florentmische und anderes italienische Kriegsvolk habe sich aber nach Gestalt der Sache wohl verhalten, -- Von welchem Geiste überhaupt das welsche Kriegsvolk beseelt sei, — schreibt die Regierung am 12. August an K. Ferdinand, — könne man . aus dem vom Herzog Octavian von Kufstein aus an sie gerichteten Schreiben abnehmen, so wie aus allerlei Aeusserungen, welche selbes beim Durchzug gethan und end lich aus dem, dass, als man selbes endlich dahin bewogen, aus Kufstein zu.ziehen
, selbes dennoch verlangt habe, die Stadt mit 400 Mann zu besetzen, mit der Äeusserung, damit sie im Falle der Rückkehr einen offenen Platz und freien Durchzug durch das Land hätten. Daraus könne kön. Mt. entnehmen, welchen Sinnes dies italienische Kriegsvolk sei. — Hingegen habe sich auch Bernhard von Schaumburg mit seinen über den Arlberg hereingeführten 11 Fähnlein Knechten in etlichen Lagern besonders im Oberitinthale herab übel gehalten, für gereichten Proviant wenig oder gar nichts bezahlt
, und sei noch dazu zu Telfs in das tirolische Magazin eingebrochen und habe viel Brod, welches für die Verner Clause bestimmt gewesen, geraubt. — Aus allen diesen Schilderungen im Allgemeinen lässt sich leicht entnehmen, welche Drangsale die Tiroler in Folge dieser Durchzüge erdulden und welche nachtheilige Wirkung auf die Stimmung des Volkes selbe hervorbringen mussten. Während dieser lästigen Durchzüge langten ernste Berichte bei der Regierung an; Balthasar von Ramschwag, Vogt zu Gutenberg legte
darin offen dar, welche Umtriebe die Schmal kalden bei den Eidgenossen machten, um selbe gegen den Kaiser und den König aufzuhetzen. Obschon nun die Eidge nossen ihre gute Gesinnung ausgesprochen hatten, so. fürchtete doch die Regierung laut Schreiben vom 29. Juli, es möchte doch das gemeine Volk daselbst in Folge der beständigen Aufstachlungen durch die Schmalkalden, etwas unternehmen, was sowohl dem Kaiser und Könige, als auch seinen eigenen Obrigkeiten zuwider sein könnte, — und rieth daher