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Bücher
Kategorie:
Geschichte , Religion, Theologie
Jahr:
1938
P. Joachim Haspinger.- (Schlern-Schriften ; 41)
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Seite 79 von 193
Autor: Kramer, Hans (Historiker) / von Hans Kramer
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 180, [2] S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Haspinger, Joachim
Signatur: II Z 92/41
Intern-ID: 104663
werde. Am 14. September eilte Haspinger nach Taxenbach und später nach St. Johann im Pongau weiter. Die wenigen Tiroler Schützenkompagnien sollten nur der Kern einer neu aufzustellenden kleinen alpenländischen Armee werden. Es galt zunächst, die Salzburger Bauern in möglichst großen Massen aufzubieten. Die Tiroler forderten hier von ihren Nachbarn nicht wenig. Man muß bedenken, daß die Salzburger nicht wie die Tiroler seit viereinhalb Jahrhunderten öster reichisch waren, sondern ja erst seit 1803

unter einem österreichischen Erzherzog, seit 1805 unter dem Kaiserhaus standen. Gewiß waren die Beziehungen zwischen Salzburg und Österreich schon längst freundschaftlich und innig gewesen, immerhin fehlte hier doch die uralte Tradition, welche die Erhebung der Tiroler weit erklär licher machte. Die Salzburger hatten auch keinen Grund, über ungewohnte, z. T. ungeschickte bayerische Verwaltungsmaßnahmen so wie die Tiroler abgeschreckt zu sein, weil sie ja nie unter bayerischer Herrschaft gestanden waren. Andererseits

waren die Salzburger jetzt richtige österreichische Untertanen und keine „Rebellen” gegen die in einem Eriedensvertrag festgesetzte bayerische Herrschaft wie die Tiroler, aber gerade sie waren an den von der österreichischen Regierung abgeschlossenen Waffenstillstand gebunden. Dazu hatte der sicher tapfere Salzburger Bauer — das haben die Kämpfe im Weltkriege bewiesen — nicht die uralte Wehrverfassung der Tiroler in seinem Lande. Das Aufgebot war also nicht so selbstverständlich und leicht durchzuführen

wie in Tirol. Die Salzburger hatten allerdings im Mai und Juli dieses Jahres schon tüchtig gekämpft. Sie hatten aber unter dem Zwang der Verhältnisse ihre Waffen und Munition an die bayerischen Besatzungsbehörden abliefern müssen. Nur die nicht abgegebenen, vergrabenen und versteckten Waffen konnten vorderhand wieder hervorgeholt werden. Es ist also umso höher einzuschätzen, daß die Salz burger dem Aufruf der Tiroler Hauptleute ziemlich zahlreich Folge leisteten und sich an den folgenden Kämpfen wacker

beteiligten. Die in kurzer Zeit in Bildung begriffene Anhänglichkeit an die österreichische Herrschaft, die Freundschaft für die west lichen, der ganzen Art und Bitte nach nahe verwandten Tiroler Nachbarn und die Furcht vor der vielleicht drückenden neuen Herrschaft eines für französische Ziele ausgebeuteten Rheinbundstaates veranlaßten die Salzburger Bauern zum neuer lichen Widerstand gegen die Bayern. Der gemeinsame Kampf und das gemeinsam vergossene Blut vom J. 1809 verbinden die schönen Alpenländer

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Bücher
Kategorie:
Geschichte , Religion, Theologie
Jahr:
1938
P. Joachim Haspinger.- (Schlern-Schriften ; 41)
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Seite 81 von 193
Autor: Kramer, Hans (Historiker) / von Hans Kramer
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 180, [2] S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Haspinger, Joachim
Signatur: II Z 92/41
Intern-ID: 104663
Vertrauen von uns und machte mit seinem rothen langen Barth Auf sehen. Er gab uns vor jedem Attacte die Generalabsolution. Ich hatte einstens Gelegenheit, die Korrespondenz, welche der Kothbart mit die Salzburger pflog, und deren Pläne, welche die Spions brachten, in einer Nacht, wo der Kothbart schlief, heimlich im Zimmer, wo wir beisammen waren, zu durchlesen. Ich war später in jener Gegend und habe die Lage richtig so befunden. Die Predigten sowie seine Generalabsolution machten einen großen Eindruck

an, im Gußhaus zu Dienten ließ er rasch 4 eiserne Kanonen und Munition anfertigen, an wichtigen Punkten wurden auf seinen Befehl Verhaue angelegt, in Saalfelden, Zell und Mittersill wurden Spitäler und in mehreren Ortschaften Verpflegsmagazine errichtet. Die Salzburger Schützen kompagnien mußten erst genügend bewaffnet werden. Schon konnte der Pater aus seinem Kampfabschnitt den ersten großen Erfolg nach Innsbruck melden und damit seine Pläne rechtfertigen. Hauptmann Harasser hatte bereits am 13. September

mit 4 Tiroler und einigen Salzburger Kompagnien Burg und Markt Werfen über rumpelt und in einem geschickt geleiteten Gefecht erobert. Da Haspinger für tapfere Taten keine Orden verleihen konnte, erhob er von nun an die unter ihm dienenden Anführer nach einem neuen Erfolge immer in den nächst höheren Offiziersrang, So wurde z. B. jetzt Harasser zum Schützenmajor befördert. Den gemeinen Schützen, die sich besonders ausgezeichnet hatten, überreichte er kleine Geldspenden und ließ ihnen doppelte Weinrationen

zukommen. Jetzt erst war es möglich, den Bayern den wichtigen Paß Lueg zu entreißen. Um diesen Paß herum sammelte der Rotbart seine Streitkräfte zum entscheidenden Schlag. Unter seinem Oberbefehl standen insgesamt 6 Tiroler (1 aus Passeier, Sarn- tal, Innsbruck [nämlich ranzionierte österreichische Soldaten unter Harasser], Höt- ting, Kattenberg, Kitzbühel) und 4 Salzburger Schützenkompagnien (St. Johann, Werfen, Goldegg und Taxenbach, Kadstadt), dazu 600 Salzburger Landstürmer. Es war eine Masse

von ungefähr 1900 Mann. Er verfügte auch über 10 Kanonen. Haspin- gers erste Gehilfen in der Führung dieses Aufgebotes waren der Tiroler Harasser und die Salzburger Carl von Metz, Jakob Stracker, Peter Sieberer, eine Natur wie

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Bücher
Kategorie:
Geschichte , Religion, Theologie
Jahr:
1938
P. Joachim Haspinger.- (Schlern-Schriften ; 41)
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Seite 80 von 193
Autor: Kramer, Hans (Historiker) / von Hans Kramer
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 180, [2] S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Haspinger, Joachim
Signatur: II Z 92/41
Intern-ID: 104663
gemeinsam mit Vertretern Tirols beraten. Es ist sehr unsicher, ob auch Haspinger damals teilnahm. Dabei wäre es last zu einem Zerwürfnis gekommen. Die Tiroler versprachen ihren Nachbarn als Lohn für ihre Mithilfe, das Land Salzburg Tirol anzugliedem, damit auch die Salzburger Bauern die gleichen, im Verhältnis zu den anderen Ländern höheren Hechte und Freiheiten, also besonders die Landstand schaft der Bauern genießen könnten wie die Tiroler. Schon Speckbacher hatte dieses Anerbieten

am 22. August in einem Aufruf aus Hollersbach bei Mittersill verkündet. Hofer selbst richtete am 30. August die gleiche Aufforderung an die Salzburger. In Radstadt sollen sich die Salzburger Hauptleute Josef Struber, Wirt am Stegenwald südlich des Passes Lueg, Anton Wahner, Peter Sicherer, Deising- bauer am Buchberg zu Pfarrwerfen, Jakob Stracker und Kaspar Steger noch gegen ein völliges Auf gehen Salzburgs in Tirol ausgesprochen haben. Die Ver sammlung war sich aber doch darin einig, daß man gemeinsam

und dieses Tirol-Salzburg eines der größten geschlossenen Alpenlander überhaupt geworden wäre. Haspinger gelang es also, einige hundert Bauern aus insgesamt 13 salzburgischen Gerichten aufzubieten, die er teils Wallner zuschickte, teils als Verstärkung seiner Kompagnien behielt. Sem Einfluß als Kapuziner auf das Volk, das Feuer seines Wesens und der große Ruf, der i hm vorausging, werden diesen Erfolg ermöglicht haben. Als Sammelplatz des Salzburger Aufgebotes wurde Bischofshofen bestimmt. Die Tiroler

Hauptleute hatten mit dem Widerstande der salzhurgischen Verwaltungs- beamten zu kämpfen, denen es natürlich sehr unlieb war, daß der tirolische Volks aufstand und die damit verbundenen Kriegsunrahen und -schaden in das ihnen anvertrante Gebiet übertragen wurden. Die Salzburger Bauern andererseits sollen Haspinger wie eine Art Wundermann angestaunt haben, von welchem besondere übernatürliche Kräfte ausgingen. Wenn er die Messe las und zur Wandlung die Hostie erhob, hielten sie diese für größer

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Bücher
Kategorie:
Geschichte , Religion, Theologie
Jahr:
1938
P. Joachim Haspinger.- (Schlern-Schriften ; 41)
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Seite 93 von 193
Autor: Kramer, Hans (Historiker) / von Hans Kramer
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 180, [2] S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Haspinger, Joachim
Signatur: II Z 92/41
Intern-ID: 104663
Diese Aufforderung zum Angriff auf die feindlichen Besatzungstruppen in Unter- körnten war verspätet und überholt, weil ja im Salzburger Lande bereits durch den Verlust Halleins und Berchtesgadens die Wende des Kriegsglücks der Tiroler gekommen war und diese dort in die Verteidigung gedrängt waren und weil in Wien der Friedensschluß unmittelbar bevorstand, was die Tiroler und Kärntner aller dings nicht wissen konnten. Die Tiroler Anführer wollten vor allem Sachsenburg erobern, in welchem seit

französischen Armee um Wien bedroht worden. Der Tiroler Aufstand hätte aber doch über die vorhandenen Kräfte hinaus zu weit ausgegriffen, was gerade so wie die Pläne Haspin- gers sehr gefährlich gewesen wäre. Gerade ein Abschneiden der Nachschublinie hätte sofort die stärksten Gegenmaßnahmen Napoleons ausgelöst. Allerdings wurden in Kärnten weit weniger Tiroler Schützen eingesetzt als in Salzburg; umso schwieriger war die Lage des Kärntner Aufgebotes, das gerade so wie das Salzburger nicht auf die uralte

und kamen in eine stets schwierigere Lage. Schon dachte der Kommandant daran, die Festung gegen freien Abzug an reguläres Militär, wovon Türk allerdings nichts zur Verfügung hatte, zu übergeben. Haspinger hatte schon am 20. September in seiner Freude über das anscheinend glückliche Gelingen der Salzburger Expedition Hofer aufgefordert, die um Lienz stehenden Schützenkompagnien in Kärnten einmarschieren zu lassen. Er wollte dieses Land mit dem bereits besetzten Salzburger Gebixgslande zu einer einzigen

doch, daß auch das schwere Mißgeschick im Salzburger Lande seinen alten Mut nicht beugen konnte und daß er seine großen Pläne von einem Aufstand der östlichen Gehirgsländer noch keineswegs aufgegeben hatte.

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Bücher
Kategorie:
Geschichte , Religion, Theologie
Jahr:
1938
P. Joachim Haspinger.- (Schlern-Schriften ; 41)
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Seite 179 von 193
Autor: Kramer, Hans (Historiker) / von Hans Kramer
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 180, [2] S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Haspinger, Joachim
Signatur: II Z 92/41
Intern-ID: 104663
, Jahrb. f. Landeskunde v. Niederöst., 26. Bd. 1936, 8. 191. 44 ) Vgl. d. Brief Haspingers an Hofer aus Radstadt v. 20. Sept. in F. B. 1651 Nr. 118/1 u. 118/2. 47 ) Vgl. Allgem. Deutsche Biographie 19. Bd., 8. 518, König Ludwig I. v. K. Th. Heigel. 45 ) Vgl, d. Tagebuch des Kaufmannes Franz Xaver Späth in Salzburg in d. Mitteil d. Gesellschaft f. Salzburger Landeskunde 49. Jg. 1909, 8. 38 f. 4B ) Vgl. d. Brief Haspingers an Straub aus Saalfelden v. 12. Okt. in F. B. 1651, Nr. 175

. B0 ) Über diese Salzburger Kämpfe vgl. besonders die gediegenen Arbeiten von Gedeon Frh. v. Maretich 1) Josef Struber u, d. Kämpfe in d. Umgebung d, Passes Lueg im J. 1809, Mitteil. d. Gesellschaft f. Salzburger Landeskunde 37. Jg. 1897, S. 92 ff. —- 2) D. Gefechte in d. Umgebung v. Salzburg in d. Jahren 1800, 1805 u. 1809, 8. A. aus d. Ost. militär, Zeitschrift (Streffleur) 1892/93, Wien 1893, 8. 88 ff. — 3) Die Kämpfe im Passe Strub u. in d. Pässen des Pinzgaues 1809, Ost. militär. Zeitschrift (Streffleur) 1895

, 8. 40 ff. — Ferner Paul Prybiia, Anteil Salzburgs an d, Volkserhebung im J. 1809, Programm d. k. k. Staatsgymnasiums in Salzburg 1894, bes. 8. 39 ff.; Ferd. Lentner, Die Verteidiger d. Passes Lueg im J. 1809 u. ihr Führer Josef Struber, Salzburg 1898, 8. 4 ff.; Maximus Ringle chwendtner, Anton Wallner, Salzburg. Schützenmajor im J. 1809, Mitteil. d. Gesellschaft f. Salzburger Landes kunde 41. Jg. 1901, S. 110 ff.; Herzer 8. 62 ff.; Schallhammer 8- 61 ff.; auch dessen Buch: Kriegerische Ereignisse im Herzogtum

. Über d. französischen Truppen in Steiermark z. Bsp. Hans Pirchegger, Abriß d. steirischen Landesgeschichte 8. 77. Aus der Salzburger Kampfzeit sind ziemlich viele Briefe Haspingers bekannt (in den Beständen des Museums Ferdinandeum erhalten, meistens Kopien), in welchen er sich immer als P. Joachim Rothbart unterzeichnet. Sein Itinerar ist nach diesen Briefen in folgender Weise festzustellen: Haspinger war am 12. Sept. in Wörgl, reist nach Kitzbühel ab; 14. Sept. in Mittersill, reist nach Taxenbach ab; 20. Sept

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
(1845)
Anemonen aus dem Tagebuch eines alten Pilgersmannes ; Bd. 1
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Seite 348 von 393
Autor: Hormayr, Joseph ¬von¬ / [Joseph Frhr. von Hormayr]
Ort: Jena
Verlag: Frommann
Umfang: 388 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich ; z.Geschichte
Signatur: II 65.176/1 ; II 111.717/1
Intern-ID: 198708
das Reformationsrecht ausüben wollte, oder die freie Verwaltung ihrer darin liegenden Güter zugestand. - Allerdings war das. Schicksal der auswandernden Sglzbürger weit erträglicher, als jenes ihrer Glaubensbrüder im Osten und We sten, der norischen Gebirgskette, in Tyrol, Karnthen, Steyermark, Österreich, wo die heimlichen Anhänger des Lutherthums erspähet und in das tiefe Niederungarn und Siebenbürgen geschleppt wurden, was sich zum Lhell auch unter Theresia wiederholte. Vor dem ausgewan- dcrten Salzburger lagen

unzählige Lander deutscher Sprache und Sitte, in denen er hülfreiche Religionsverwandle finden konnte. Auch wa ren die auswandernden Salzburger viel besser daran, als ein. volles Jahrhundert früher ihre Nachbarn, die Jnnerösterreicher, die von dem Erzherzog Ferdinand hinweggeboten wurden. Denn in manchen Städten und Ländern, die damals den Verbannten eine Zuflucht hät ten.gewähren können, war der Religkonszustand unsicher, und wurde nach der Willkür des Fürsten oder der Magistrate gemodelt. Beson ders

halten die Prediger, die dem Flazius anhingen, die Steyermarker in der steifsten Rechtsglaubigkeit erzogen. Die Verdammungssuchr, die gegen alle gemäßigte Gesinnungen eiferte, gab diesen Ausge- ■ wanderten keinen empfehlenden Freibrief. Aber nach dem westphali schen Frieden sah der Protestant nun. theilmhmend nach seinem Glau- bensbruder im süddeutschen Gebirge und wünschte ihm zu helfen. Den Salzburger erwartete also nicht überall die kalte Hand des Elends, die denjenigen umherjagt

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Bücher
Kategorie:
Geschichte , Religion, Theologie
Jahr:
1938
P. Joachim Haspinger.- (Schlern-Schriften ; 41)
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Seite 92 von 193
Autor: Kramer, Hans (Historiker) / von Hans Kramer
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 180, [2] S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Haspinger, Joachim
Signatur: II Z 92/41
Intern-ID: 104663
Bchützenkompagnien vor einem Abschneiden von der Heimat zu bewahren und sie rechtzeitig anderswo einzusetzen, wo sie jetzt mehr nützen konnten. So führte er sie am 17. gegen Kärnten ab. Das so ruhmvoll begonnene Salzburger Unternehmen hatte traurig geendet. Der Pater batte zu geringe Kräfte an eine zu große Aufgabe gesetzt. Schweren Herzens wird er nun seinem Freunde Struber und manchem Pongauer Schützen die Hand zum Abschied gedrückt haben, sie in einer schweren Lage einem ungewissen Schicksal überlassend

aus Italien dem Feinde preisgegeben, der es zu Ende Mai dieses Jahres ohne wirksamen Widerstand zum größeren Teile besetzte. Bald seufzte die Bevölkerung gerade so wie die Bewohner des nördlichen Salzburger Landes schwer unter den ungeheuren Lasten, die die einquartierten und durchmarschierenden feindlichen Truppen ihr auferlegten. Nur das oberste kärntnerisehe Drautal, das Gail-, Moll- und Liesertal blieben besonders dank der tapferen Verteidigung der Feste Sachsenbuxg durch eine österreichische

Besatzung gegen den General Rusca frei, ln Kärnten war Johann Baptist Türk, ein Innsbrucker von Geburt, die Seele der Volkserhebung. Die Nachrichten über die Siege im Salzburger Lande hatten Hofer Mut gemacht, das Ausgreifen des Kamp fes seines Tiroler Volkes auch in das südöstliche Nachbarland in größerem Ausmaße zu erlauben. Am 4. Oktober war ein auf den 27. September znrückdatierter, von Türk entworfener Aufruf an die Kärntner unter dem Namen Hofers erschienen, worin diese aufgefordert wurden

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Bücher
Kategorie:
Geschichte , Religion, Theologie
Jahr:
1938
P. Joachim Haspinger.- (Schlern-Schriften ; 41)
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Seite 84 von 193
Autor: Kramer, Hans (Historiker) / von Hans Kramer
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 180, [2] S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Haspinger, Joachim
Signatur: II Z 92/41
Intern-ID: 104663
Der Feind wußte, daß ein Angriff der Tiroler und Salzburger bevorstand, er konnte sogar die Art des Ansturms ahnen, denn schon am 21. hatte Struber von der Höhe herab und nicht in der Taltiefe die hinter der Aschauerbrücke südlich des Passes lagernde Kompagnie angefallen und es erreicht, daß diese vorgeschobene Truppe zurückgezogen wurde. Die Bayern waren darüber unterrichtet, daß der kühne P. Rothart ihnen gegenüberstehe. Die Soldaten wurden in dem Tagesbefehl vom 23. eigens anf ihn aufmerksam

hängenden Kreuze, Derselbe ist auch allzeit mit einem Säbel umgürtet” 44 ). Übrigens über schätzten die bayerischen Offiziere die Stärke der Streitkräfte der Tiroler und Salzburger. Haspinger erließ am 24. noch einen kräftigen Aufruf an die waffenfähigen Männer der Pfleggerichte Werfen und St. Johann, in welchem er aufforderte, kräftig am Kampfe mitzuwirken. Am 25., einem Montage, liest er zu Werfen in aller Frühe die Messe und gibt seinen versammelten Schützen noch die Generalabsolution, um 6 Uhr

Straßensperre, der „alten Klause” zurückziehen muß. Unter Haupt mann Fuchs leisten aber die Bayern in den dachlosen Ruinen dieser alten Befestigung den zähesten Widerstand, die Tiroler und Salzburger kommen nicht vorwärts, aus dem schneidigen Sturmangriff ist ein stehendes Feuergefecht geworden. Jetzt aber packt die Zange Haspingers von Westen her zu, Sieberer und seine Schützen, welche während ihres Vorrückens auf den Höhen eine bayerische Truppe zurückdrängen mußten, eüen die Berglehne herunter

10
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1913
Geschichte Tirols von 1809 - 1814 : mit einem Ausblick auf die Organisation des Landes und den groszen Verfassungskampf
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Seite 155 von 647
Autor: Hirn, Ferdinand / von Ferdinand Hirn
Ort: Innsbruck
Verlag: Schwick
Umfang: IX, 635 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte 1809-1814
Signatur: III 116.967
Intern-ID: 553593
und den Salzburger Erzbischöfen nie zur Ruhe kommen lassen. Seit dem Jahre 1805 waren die Rollen vertauscht 1 ); Österreich griff die Beweisgründe Salzburgs gegen Bayern auf. Der hitzige Streit, der sich schließlich sogar zu militärischen Drohungen steigerte, führte zum Übereinkommen vom 22. Juli 1807, in dem die Zwangsmaßregeln beiderseits zurückgezogen, der faktische Besitzstand anerkannt wurde, ohne der rechtlichen Ent scheidung vorzugreifen; hiebei waren kleine, fremde Enklaven

wie auch dem Pfarrer in Hippach war die Steuer vorgeschrieben worden. Thürheim veranlaßte das Rentamt und Landgericht Rattenberg zu einem formellen Proteste und erörterte dem Hofe gegenüber die bedenk lichen Folgen dieses Vorgehens 4 ). Die Salzburger Landesregierung steifte sich darauf, daß im Wiener Frieden Salzburg auf Grund des faktischen Besitzstandes übergeben worden sei, daß daher die Gebietspurifikationen zu Recht bestünden 5 ). Montgelas bestätigte Thürheims Auffassung und be auftragte ihn, die alten

Zustände aufrechtzuerhalten. Eine Beschwerde des Fürstbischofs von Chiemsee als Vorsitzenden der Salzburger Landesregierung an Bayerns Staatsminister blieb erfolglos; er lehnte jede Änderung der in bezug auf das Zillertal getroffenen Verfügungen entschieden ab 6 ). Auf Veranlassung des Landrichters v. Inama in Rattenberg war anfangs August 1810 das strittige Gebiet durch eine Kompagnie des 13. Linien-Infanterie- Regiments besetzt worden. Dagegen führte nun der Landrichter in Zell a. Z., Jos. v. Pichl

11
Bücher
Kategorie:
Geschichte , Religion, Theologie
Jahr:
1938
P. Joachim Haspinger.- (Schlern-Schriften ; 41)
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Seite 186 von 193
Autor: Kramer, Hans (Historiker) / von Hans Kramer
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 180, [2] S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Haspinger, Joachim
Signatur: II Z 92/41
Intern-ID: 104663
, Speckbacher, Haspinger, Reutlingen 1865, S. 92. (Für die Auskunft über die Geschichte dieser 2 alten Salzburger Gasthöfe bin ich der Direktion des Salzburger Landesarchiveg zu bestem Danke verpflichtet.) m ) Vgl, Heigel in der Allgem. Deutsch. Biographie 10. Bd., 8. 750 (Artikel Haspinger). 11# ) Über Mayrhofer vgl. die Biographie von A. D. Schenk, Dr. Seb. J. Mayrhofer, Schützen hauptmann der Villanderer, Innsbruck 1899. Über Karl v. Hofer und seine Kinder K. Paulin, Andreas Hofer, 8. 205

f,; Granichstaedten-Czerva, Andreas Hofers Familie, 1926, S. 43, 49, 50. 117 ) Vgl. z. Bsp. Ringlschwendtner-Wömdle, Wallner, Anno Neun 25/26, 8. 84; Elise Wallner, Leben und Taten des in das Grab der Vergessenheit gesunkenen Anton Wallner (vulgo Aichberger), der Wahrheit getreu verfaßt von A. G. . .1 und hgb. von —, Wien 1843. ns) Vgl. den Brief Haspingers an Karl v. Hofer aus Döbling, 1. Juli 1851 (Salzburger Museum), wo ersterer behauptet, daß Speckbacher sich 1809 nur eigenmächtig zum Oberkommandanten

Zeitung 1858, Nr. 6; Tiroler Stimmen v. 28. Okt. 1876, Nr. 248; Wurzbach, Lexikon d. Kaisertums Österreich 8, Bd., 8. 40; Partezettel Haspingers im Salzburger Museum. l2s ) Vgl. K. Unterkircher, Chronik v. Innsbruck, 8. 417, Nr. 3091; K. Fischnaler, Inns brucker Chronik, 1, Bd., S. 77. m ) Vgl. Staatsarchiv Innsbruck, Statthalterei-Präsidiale Pos. 443 ex 1858. 32i ) Vgl. Staatsarchiv Innsbruck Majestätsvorträge (Erzh. Karl Ludwig an K. Franz Josef) 1858, IV/5; Statthalterei-Präsidiale Pos. 443 ex 1858

12
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1843
Leben und Thaten des in das Grab der Vergessenheit gesunkenen Anton Wallner (vulgo Aichberger), Wirth in Windisch-Matrey und Landesvertheidiger der Salzburger-Hochlande im Jahre 1809 nebst merkwürdiger Leidensgeschichte dessen Familie
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Seite 52 von 296
Autor: Grill, Anton ; Wallner, Elise [Hrsg.] / der Wahrheit getreu verf. von A. G...l, und hrsg. von Elise Wallner
Ort: Wien
Verlag: Pichler
Umfang: XII, 282 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Wallner, Anton ; f.Biographie<br>s.Tiroler Freiheitskampf ; s.Freiheitskämpfer ; f.Biographie
Signatur: II 59.642 ; II A-6.660
Intern-ID: 178663
w innen. Also fowürfen sie schnell zwei Quarres und be schossen aus einer Haubitze und klein Gewehr heftig die dichten Haufen der Salzburger und Tiroler. Die ver derbliche Wirkung des Geschützes auf diese zu hemmen, ließ W.allner drei große Heuwägen*) in Gestalt einer Brustwehr vorstellen und dahinter die besten Schützen po- stiren. Eine muthige Tirolerin, die Tochter des Schnei ders Gamper aus Sterzing, regierte den Mittlern dieser Wägen, und befeuerte die Ihrigen durch lautes Jauchze

^ indem sie ihnen immer zrm'ef: »Fürchtet euch nicht vor die sen bairischen Dampfnudeln.« Bald darauf verstummte das feindliche Kanonenfeuer. Auch die Quarr es, durch Den Landsturm von den Höhen herab wirksam beschossen, wurden immer lichter und kleiner; die Baiern fochten mit blasser Verzweiflung, die Salzburger und Tiroler mit kalter Ruhe, jeder seinen Mann aus der Masse zum.-sichern Tode herausfuchend.. '' ..Ohne Zweifel wäre unter diesen Umständen das ganze Bataillon bis auf den letzten Mann aufgerieben worden

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