zu. Der Kaiser saß noch immer in Graz, ohne Anstalten zu creffen, abzureisen. Sigmund, in höchster Ungeduld, schickte seinen vertrau ten Boten Haust ans Hoflager, näheres zu erkunden, aber der Haust blieb in Graz „still liegen", da es ihm nicht möglich war, einen Bescheid zu erhalten. Inzwischen liefen Boten um Boten nach Regensburg und eine Verfügung überholte die andere. Dem Herzog von Burgund war der Besuch der Tagung zu beschwer lich,' er ernannte seinen Pcrsevant (Herold) Jörg Elsaß zum Vertreter
zu sein. Die längere Entfernung des Fürsten aus seinem Lande bedeutete immerhin ein Wagnis. Der Herzog sah sich da her veranlaßt, den Gerichten Sterzing, Rodneck, Täufers, Velöturns, Gusiüaun, Castellrut und den Edelleuten des Etschlandes ans Herz zu legen, für die Zeit des Verwei len s des Landesherr» in Regensburg „bei guter War nung zu sein". Der Hans! lag noch immer in Graz. Ihn zu holen, schickte der ungeduldige Fürst den Boten Gulöin nach, mit dem Ersolge, daß nun beide dort stecken blieben. Längst standen
des Kaisers ein. Nun schien höchste Eile vonnöten, man traf die letzten Vorbereitungen. Kellner Ehrhart mußte nach Passau nochmals der Quartiere wegen, Boten eilten zu den Edlen zu Landes, zum Kreuzer, zum Wvlkensteiner und zu den anderen, mit der Weisung zum unverzüglichen Kommen. Weil an Trompetern Mangel war, ritt der Pfeilschifter letzten Endes nach Augsburg, um dort die Pfeifer Ulrich und Michel anzuwerben. Bei der elenden Beschaffenheit der damaligen Straßen genoß, soweit es sich tun ließ