¬Die¬ Heimat : Blätter für Heimatkunde und Heimatschutz in Tirol ; 1912/13
Wir frei und ungehindert für Religion und Sittlichkeit wirken kann. • und gerade wir Tiroler gewinnen am meisten durch diesen Anschluß; denn nur wenn Deutschland Ein Reich wird, dann fallen die verwünschten Zölle auf einmal, welche unsern Weinen und unserer Seide bisher den großen Absatz in Deutschland versperrt haben, so wie auch wir die notwendigen Waren aus Deutschland wohlfeil beziehen können, — Damit das Volk die Männer kennen lerne, welche sich zu dieser Sendung berufen fühlen
sie vor dem öffentlichen Auftreten bisher zurückzuhalten. — Nicht weil ich vor Allen mich besonders dazu berufen fühle, — ich weiß, daß Viele mich an Talenten, wenn auch nicht an Vaterlandsliebe über treffen, — sondern um durch mein Beispiel Andere aufzumuntern, trete ich offen hervor und lege euch, biedere Wahlmänner, freimütig meine U eb er Zeugungen und Grundsätze über dem, was uns Allen uno dem ganzen deutschen Volke Noth tut, vor die Äugen, damit ihr sie ruhig prüfen und untersuchen möget. Die Hauptaufgabe
des Deutschen Reichstages in Frankfurt ist die Lösung der Frage: Wie kann und soll die durcha us n o t- wendige Einheit Deutschlands fest gegr ünd e t werden, ohne den Bestand und die innere Selbst- s t ä n dig keit der bisherigen Fürsten und Staaten Deutschlands ganz zu vernichten?-— Weder in einem deutschen Staatenbunde, der höchstens eine neue Auflage des allen ungenügenden Verbandes wäre, noch weniger in einer deutschen Republik, die zu nichts als Unordnung, Gesetzlosig keit und Gefährdung jeglichen
Eigentums führen würde, würde diese Lebensfrage Deutschlands ihre befriedigende Lösung finden. Diese entschieden verwerfen und in ihrer Innern darstellen. Nach meiner Ueberzeugung, Deutschen mit mir teilen, kann wahre und Ordnung nur in einer „tlanellen Monarchie bestehen. Ich stimme daher mit vollem Herzen für die Wahl eines deutschen constitutionellen Kaisers, das heißt, eines Kaisers mit einer frei durch das Volk und aus dem Volke nach unserm gegenwärtigen Wahlgesetze gewählten Volksvertretung
und einem Fürstenrate, welchen die ge sandten der einzelnen deutschen Könige und Fürsten bilden wurden. Dieser so zusammengesetzten obersten Gewalt muß die alleinige und unbeschränkte Leitung der ganzen deutschen Land- und Seemacht, das Recht, über Krieg und Frieden zu sprechen, die ganze äußere Ver tretung. die Zoll-, Schiffahrts- und Handelspolitik, die Post, Eisen- und Wasserbahnen, Auswanderungsangelegenheiten überantwortet werden —. als notwendige Rechte der höchsten deutschen Gewalt, Wer