nicht böse, wenn ich es ganz offen sage, dass ich diese Ansicht Deines königlichen Vetters theile- Lieber keine Herrschermacht, als eine solche!" „Käthchm!" „Du forderst Wahrheit, Sigmund, Du musst sie auch ver tragen. Lügen Hab ich nie gelernt. ■ Ich musste Maximilian doch Antwort geben. Tänzl übernahm die Sendung meines Briefes. Deshalb kam ich gestern nachts mit ihm zusammen." „Du sagst mir herbe Dinge, Käthchen!" „Du hast es so gewollt." „Lange sprachst Du dort mit Tänzl!" „Ja, Sigmund
, ich gesteh' es offen, dass ich mit dem Tänzl lieber spreche, als mit allen anderen Herren Deines Hofes. Mir wird stets so eigenthümlich, wenn er mit mir spricht. In seiner Nähe durchrieselt mich oft ein Gefühl, das ich früher nie gekannt. Ich weiß es nicht, ist's Lust, ist's Leid, ist's Freude oder Bangigkeit? Wäre ich abergläubisch, Sigmund, ich müsste ihn für einen Zauberer halten, wie könnt' ich sonst in seiner Nähe mich so ganz verändern. Dennoch suhlte ich in der tiefsten Tiefe meines Herzens stets
dabei ein heimlich Grauen! Eine innere Stimme ruft in nur, ich dürfe dies Gefühl nicht weiter hegen, soll dem Zauberer entfliehen. Sonderbar, dem Tänzl ist's wohl ebenso ergangen. Als mein Gefühl am heftigsten mein Herz bewegte, riss er sich plötzlich los und stürzte rasch von dannen." Stumm blickte der Erzherzog noch immer vor sich hin. „Sigmund, Du schweigst? Was soll ich Dir noch mehr gestehen? Ich habe alles Dir bekannt. Der tiefste Winkel meines